Ein mysteriöser Vorfall hat am Samstag für stundenlanges Chaos rund um den Mainzer Hauptbahnhof gesorgt: Am frühen Nachmittag wurde der Mainzer Polizei ein herrenloser Koffer am Eingang West unter der Mombacher Hochbrücke gemeldet. Vor Ort aber fanden die Beamten gleich 14 herrenlose Koffer in der Nähe der Bushaltestelle und an Pfeilern der Hochtangente. Von den Besitzern fehlte offenbar jede Spur, also rückte ein Polizeihund an, um nach Spuren zu suchen. Der Hund aber verhielt sich an einem Koffer auffällig – was folgte, war die sofortige Sperrung des Bereichs: ein Teil des Hauptbahnhofs, die Hochtangente „Mombacher Straße“ und Teile der umliegenden Fußwege. Auch die hinteren Gleise des Mainzer Hauptbahnhofs waren betroffen, Züge wurden umgeleitet oder hatten Verspätung. Busse und Bahnen fuhren zwar, doch die Haltestelle Hauptbahnhof West wurde kurzerhand von der Polizei vorverlegt.

Der Bereich Hauptbahnhof West samt Hochtangente war am Samstag stundenlang gesperrt – wegen 14 herrenloser Koffer. – Foto: gik

Fast vier Stunden lang dauerte der Ausnahmezustand rund um den Mainzer Hauptbahnhof. Dabei hatte die Bundespolizei zunächst gedacht, sie könne einfach den vermeintlich einzelnen herrenlosen Koffer überprüfen und den möglichen Verlierer ausfindig machen. Doch als die Beamten gleich 14 herrenlose Koffer unter der Hochtangente fanden, wurden sie misstrauisch. Um jegliche Gefährdung auszuschließen wurde die Mainzer Polizei hinzugezogen, ein Sprengstoffspürhund sollte nun die Koffer überprüfen, heißt es im Polizeibericht weiter. Doch der Hund habe sich an einem der Koffer auffällig verhalten, daher zog die Polizei die „Entschärfer“ des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz hinzu.

Die Experten überprüften die mittlerweile 14 aufgefundenen Koffer mit einem Roboter und konnten endlich ausschließen, dass Gefahr von den Gepäckstücken ausgehe. Beim Öffnen der Koffer stellten sie allerdings fest: Sie waren mit unzähligen Zigarettenstangen gefüllt. Natürlich wurden die Koffer sichergestellt, nach den Besitzern dürfte nun mit Hochdruck gefahndet werden. Um die Herkunft der Koffer und die Gesamtumstände zu klären, habe man das Zollfahndungsamt Frankfurt informiert, heißt es im Bericht weiter. Ziemlich unwahrscheinlich, dass es sich hier um einen harmlosen Urlaubseinkauf handelt… Die Reaktionen der Passanten während der Sperrung seien meist sehr verständnisvoll gewesen, bedankte sich die Polizei.

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