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Start 2016 April

Monatsarchive: April 2016

Fastnachtsmotto 2017: „Der Dom gehört zu Meenz am Rhoi, wie Fassenacht, Weck, Worscht und Woi“

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Jugendmaskenzug 2016 - Foto: gik

Der Frühling hat noch nicht einmal richtig begonnen, da küren die Mainzer schon das Fastnachtsmotto für die nächste Kampagne. Gefragt war ein Vers zum Mainzer Dom, heraus kam dies: „Der Dom gehört zu Meenz am Rhoi,/ Wie Fassenacht, Weck, Worscht und Woi.“ Tusch! Der Vorschlag setzte sich aus rund 300 Einsendungen durch, eine Jury aus 35 Mainzern kürte das Motto am Freitagabend. Auch Mainz& war in der Jury dabei – unser Favorit kam leide rnur auf Platz zwei: „In Meenz de Dom sich fröhlich stimmt,/ Wenn dieses Jahr de Zuch aach kimmt.“

Jugendmaskenzug 2016 - Foto: gik
Dom, Weintrauben – der Jugendmaskenzug 2016 nahm das Motto 2017 schon fast vorweg – Foto: gik

Wir hätten das zweite Motto ja witziger gefunden, mit der Anspielung auf den Zugausfall 2016… Aber sei’s drum: Auch das jetzt gekürte Motto vereint in guter Reimform, was Mainz ausmacht: Dom, Fastnacht, Weck, Worscht, Woi – alles dabei! 17 Stimmen erzielte der 1. Platz, zehn Jurymitglieder stimmten für den zweiten Platz. In der ersten Rudne hatte es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen dieser beiden Vorschläge gegeben, am Ende setzte sich der Sieger klar durch.

35 Juroren aus Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft hatten sich den Kopf zerbrochen über die rund 300 Einsendungen. „Wir mussten einige aussortieren, die nicht jugendfrei waren, und sich statt Dom dem Kon-Dom widmeten“, erklärte der Sprecher vom Mainzer Carnevals-Verein Michael Bonewitz. Auch fielen natürlich die Vorschläge heraus, die den Dom nicht wie gefordert berücksichtigt hatten. Rund 200 Vorschläge kamen so noch in die engere Auswahl.

Und darunter war dann eine schier unendliche Vielfalt von Reimen auf Dom, Rhein, Wein und die Fassenacht. „An Fassenacht da gibt’s nur ääns/ die feiert mer am Dom in Määnz“, reimte da ein Einsender. In anderen Versen grüßte der Domsgickel die Narrenschar, in sehr vielen wackelte der Dom und lacht, wieder andere setzen dem Dom die Narrenkappe auf. „Die Fassenacht und aach de Dom/, vereint die Stadt am großen Strom“, dichtete ein Vorschlag. „Gott Jokus grüßt vom Dom herab/, die Meenzer feiern Fassenacht!“ lautete ein weiterer Vorschlag, der uns gut gefiel.

Überhaupt war die Qualität der Einsendungen hoch, das Thema inspirierte die Mainzer offenbar. Doch bei vielen wackelte mit dem Dom auch das Versmaß, andere Verse wieder zündeten nicht so richtig. Alle Einsendungen waren übrigens anonymisiert der Jury vorgelegt worden. Umso größer war dann die Überraschung, als der Urheber des Siegerentwurfs gelüftet wurde: Niemand anderes als Patrick Henkel, Protokoller des MCV, hatte das Siegermotto gedichtet – eigentlich nachvollziehbar, dass ein Profi den glatten Reim schmiedete. Henkel erhält nun zwei Eintrittskarten eines Fastnachtsvereins samt Pausenempfang, ob er dafür überhaupt Zeit hat?

Das Motto auf dem zweiten Platz stammt von Thomas Gerster, bekannter Alstadt-Politiker der CDU. Er wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater belohnt – mit freiem Eintritt zur anschließenden Premierenfeier. Den dritten Preis erhält H.W. Reichert, der jeweils zwei Sitzungskarten für eine MCV-Prunkfremdensitzung in der Rheingoldhalle gewinnt. Der MCV hatte übrigens so früh zur Wahl des Fastnachtsmottos aufgerufen, weil viele Terminkalender bereits im Sommer gedruckt werden und zahlreiche Veranstaltungen, aber auch viele Redner das Motto in Ihren Vorträgen berücksichtigen wollen, hieß es.

 

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Rheinhessenumzug: 2.222 Teilnehmer, 70 Zugnummern – Ist Mainz in Festlaune?

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Der Narr genießt Rheinhessen - Happy Birthday zum 200.! - Foto: gik

Na, seid Ihr schon in Fastnachtsstimmung? Nein? Dann wird’s aber Zeit: In einer Woche, am 8. Mai, wird in Mainz der Rosenmontagsumzug nachgeholt. Doch ist Mainz eigentlich in Fastnachtslaune? Inzwischen ist der Rosenmontag doch sehr weit weg, die Sehnsuchts-Zeichen stehen eher auf Frühling – der nachgeholte Rosenmontagszug ist bisher kaum ein Thema. Dabei ist es der erste nachgeholte Fastnachtsumzug in der Geschichte von Mainz, nun stellte der Mainzer Carnevals-Verein (MCV) die Pläne für den Umzug vor, der ja ein Rheinhessenumzug werden soll: 2.222 Teilnehmer sind gemeldet, das sind gerade ein Viertel des Rosenmontagszuges.

Der Narr genießt Rheinhessen - Happy Birthday zum 200.! - Foto: gik
Der Narr genießt Rheinhessen – Happy Birthday zum 200.! – Foto: gik

70 Zugnummern wird der Umzug durch die Mainzer Innenstadt haben, um 15.00 Uhr geht es an der Bauhofstraße los, dann läuft der Zug einmal die Kaiserstraße hinauf und hinunter, und geht dann durch die Große Bleiche hinauf zur Schillerstraße und über den Schillerplatz auf die Ludwigsstraße hinunter zum Höfchen. 3,5 Kilometer lang ist die Zugstrecke, etwa zweieinhalb Stunden wird der Zug dauern.

Mit dabei sind auch 31 Wagen, darunter zehn der Motivwagen, die an Rosenmontag eben nicht durch die Straßen rollen konnten. Mit dabei sind unter anderem der scheinheilige Putin, Europa mit seinem Fußfall vor Erdogan, die Pegida-Hexe auf dem braunen Mob sowie die Mainzer Körperwelten mit Obermessdiener Andreas Schmitt, der Weck, Worscht und Woi huldigt. Natürlich ist auch der Rheinhessen-Motivwagen dabei, und natürlich beschließt die Zugente den Umzug.

Wie der aber aussehen wird – keiner weiß es so genau. Man habe sich um rheinhessische Gruppen bemüht, manche närrischen Vereine würden als Winzer auftreten, hieß es beim MCV. Es werde sicher aber auch viele Gardeuniformen geben, das passe ja auch zum Anlass des 200. Jubiläums von Rheinhessen, betonte MCV-Präsident Richard Wagner. Das Motto lautet nun „Rheinhessen lacht nach Fassenacht“.

Rheinhessenpin
Pin zum Rheinhessenumzug von Petra Wagner-Nehrendt – Foto: gik

„Wie das stimmungsmäßig wird – ich weiß es wirklich nicht“, sagt Petra Wagner-Behrendt. Seit 33 Jahren stellt sie mit ihrer Mainzer Firma „Creatives in Metall“ Fastnachtsorden her, rund 20.000 Stück pro Jahr. Den Rheinhessenumzug sieht sie, wie viele ihrer Kunden, mit gespaltenem Herzen: „Es ist total schade, dass die ganzen Motivwagen bisher nur von so wenigen Leuten gesehen wurden – aber wir haben natürlich keine Fastnacht mehr.“

Einen eigenen Pin für den Rheinhessenumzug hat Wagner-Behrendt aufgelegt, 1.000 Stück hat sie bereits verkauft. „Verwirbelt-bunte Fassenacht, den Muttertag noch schöner macht“, heißt es darauf – es ist die Anspielung an den Orkan, der den Rosenmontagszug stoppte. „Die Leute sind total begeistert“, berichtet Wagner-Behrendt, viele aber kauften den Pin vor allem der Erinnerung wegen. „Viele meiner Kunden sagen: Nö, Fastnacht ist im Februar, da machen wir nicht mit“, berichtet die einegfleischte Fastnachterin.

Das gilt auch für einige große Fastnachtsvereine: Der Gonsenheimer Carnevals-Verein (GCV) etwa, einer der vier Großen, der die Fernsehsitzung mit ausrichtet, wird beim Rheinhessenumzug nicht dabei sein. Man habe keine rechten Kostüme für den Anlass, der Aufwand sei so groß – Fastnacht, das sei einfach nicht verschiebbar, heißt es.

Dazu war bisher vom Rheimhessenumzug nicht wirklich viel zu hören. Es gibt ein eigenes Zugplakettchen, das aber ist gerade erst geliefert und ist erst eine Woche vor dem Umzug zu haben. „Es ist heiß begehrt, denn wir haben nur 3.000 Stück“, erklärt MCV-Sprecher Michael Bonewitz. Doch auch die Organisatoren müssen einräumen: „Es gibt einfach gar keine Erfahrungswerte“, einen nachgeholten Rosenmontagszug habe es eben einfach noch nicht gegeben. „Wir wissen einfach nicht, wie viele Besucher kommen werden“, sagt Bonewitz etwa.

Zugweg
So verläuft der Rheinhessenumzug am 8. Mai

So legten die Organisatoren die Erfahrungswerte des Rheinland-Pfalz-Tages zugrunde und gehen von 50.000 bis 100.000 Besuchern am 8. Mai in Mainz aus. „Wir vermuten, dass viele Familien kommen werden“, sagt Bonewitz, schließlich sei Muttertag. „Schleppt die Mutti, wenn Ihr Meenzer seid, und bringt sie am 8. Mai in die Stadt“, warb Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Der 8. Mai werde einfach „anders, in anderem Gewand, nicht einfach als Wiederholung, sondern mit anderem Tenor.“

Rahmenprogramm zum  Muttertag

Ein reiches Rahmenprogramm soll die Menschen nach Mainz locken und den Tag zum kompletten Feiertag machen. Los geht es morgens um 11.00 Uhr – nicht um 11.11 Uhr – mit einem Frühstück auf dem Markt. Auf einer Bühne vorm Sinn Leffers wird es Swing mit Horst Buddy Becker geben, treten die Fleischworschtathleten, die Blaue Katz und Pit Rösch auf. Unter dem Tenor rheinhessisch-gesellig werden Rheinhessen-Botschafter wie die Mainzer Designerin Anja Gockel präsentiert. Um 14.20 Uhr soll das Rahmenprogramm dann beendet sein, damit sich alle für den Zugstart um 15.00 Uhr verteilen können.

Zugplakettcher Rheinhessenumzug
Und so sieht das Zugplakettcher des MCV zum Rheinhessenumzug aus – Foto: gik

Der Umzug wird dann von Fahnenschwingern der Stadt Oppenheim angeführt, elf Schwellköppe und der Motivwagen 200 Jahre Rheinhessen gestalten außerdem den Zugbeginn Was die Musikzüge spielen werden, ob Humba oder andere Melodien – die Zuschauer dürfen sich überraschen lassen. Ob die Zuschauer verkleidet kommen? Auch das wird eine der Überraschungen am 8. Mai werden.

Und schließlich warf OB Ebling noch eine entscheidende Frage auf: „Was rufen wir eigentlich?“ Da war das Rätselraten groß, und reichte von „Hurrah“ bis „Rhoihesse!“ Doch mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich wohl eines durchsetzen: „Dem Helau sind wir ein bisschen was schuldig“, befand Wagner – „stumm und starr über die Straße zu gehen, ist nicht unsere Art.“

Nach dem Zug dann ist noch Party angesagt, auf dem Markt spielen Jammin‘ Cool bis 22.00 Uhr, Das werde dann auch „ein bisschen lauter werden“, kündigte Bonewitz an. Eines aber wird definitiv wie Rosenmontag: Es wird Unmengen an Wurfmaterial geben – vom Rosenmontag sind noch Tonnenvon Süßigkeiten übrig. Bringt also ruhig ein paar Tragetaschen mit 😉

Info& auf Mainz&: Mehr zum MCV und dem Festumzug findet Ihr auf der Internetseite des MCV, genau hier. Den Rheinhessenpin von Creatives in Metall könnt ihr hier bestellen zum Preis von 5,- Euro.

 

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Experten warnen: Umfeld und Denkmalschutz beim Gutenberg-Museum nicht berücksichtigt

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Wurde beim Architektenwettbewerb zum Gutenberg-Museum der Denkmalschutz in der südlichen Altstadt außer Acht gelassen? Drei ehemalige Denkmalschützer vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege befürchten das – und listeten eine ganze Reihe von Mängeln aus ihrer Sicht auf: So sei der Denkmalschutz des Gebäudes Römischer Kaiser am Markt ebenso wenig ausreichend berücksichtigt wie Landesbauordnung, Denkmalschutzzone oder die baulichen Reste des Marktbrunnens. Wieso, fragten sie am Donnerstagabend, darf ein neues Gebäude den Liebfrauenplatz dominieren – wenn doch die Landesbauordnung besage, es müsse sich einfügen?

Dom mit Liebfrauenplatz
Wie muss sich ein Erweiterungsbau des Gutenberg-Museums in diese Umgebung einfügen? – Foto: gik

Tatsächlich besagt das Baugesetzbuch, dass sich ein Gebäude – sofern im sogenannten „Innenbereich“ gebaut wird – „sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche (…) in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen“ soll – so steht es im Paragraph 34. Und weiter heißt es: „Das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.“ Allerdings fügten die Gesetzesmacher auch gleich Ausnahmen hinzu: Abgewichen dürfe, wenn dies „städtebaulich vertretbar“ ist.

Neubaufläche: Hier stand schon 1.000 Jahre lang ein Haus

Auf den ersten Teil des Paragraphes aber bezogen sich am Donnerstagabend Joachim Glatz, ehemaliger Landeskonservator, Hartmut Fischer, Ex-Denkmalschützer von Mainz sowie Denkmalrechtsexperte Ernst-Rainer Hönes. Die drei Senioren vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege hatten zu einem Informationsabend zur Baugeschichte des Liebfrauenplatzes geladen, auch um einen Blick auf den geplanten Neubau des Gutenbergmuseums zu werfen – wortwörtlich: Der Abend fand statt im Haus am Dom, und wer aus dem Fenster blickte, blickte genau auf die Ecke, um die es geht: Den Bereich der Blumenbeete direkt neben dem „Römischen Kaiser“, dem Barockbau des Gutenberg-Museums.

Die Fläche daneben aber, genau dort wo jetzt ein Erweiterungsbau entstehen soll, machten die Denkmalschützer klar, war eigentlich immer bebaut: 1.000 Jahre lang habe hier ein Gebäude gestanden, sagte Glatz. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus den Gebäuden rechts und links der engen Seilergasse der Vorplatz zum Gutenberg-Museum. Die Seilergasse ist heute die Gasse zwischen Druckerladen und Gutenberg-Museum – die „Hingucker“ am Platz sind andere Elemente, machte Fischer klar: Der Dom natürlich, dazu der „Römische Kaiser“, aber auch die Altbauten an der Ecke des Doms.

Fischer: Der Giebel prägt den Liebfrauenplatz

Liebfrauenplatz mit Römischem Kaiser kleiner
Um genau diese Fläche geht es: der Liebfrauenplatz neben dem Gebäude „Römischer Kaiser“ – Foto: gik

Und Fischer machte deutlich, dass die Architektur der 1960er und 1970er Jahre mit ihrer Verherrlichung des Kubus mit Flachdach der Baugeschichte des Liebfrauenplatzes diametral entgegen steht: Es sind spitze Dachgiebel, die den Liebfrauenplatz beherrschen – und harmonisch fügen sich jene Gebäude ein, die eben diese Giebelkonstruktionen aufgreifen. Vor diesem Hintergrund, betonte Fischer, habe das Preisgericht „die richtige Wahl getroffen“ – denn alle drei ersten Plätze im Wettbewerb griffen Giebelformen anstatt moderner Kubus-Bauten auf.

Doch dann bliesen die Herren zum vorsichtigen Angriff: Ob nämlich der Denkmalschutz und die Landesbauordnung ausreichend berücksichtigt seien, das sei doch eher fraglich. Die Auslobung des Wettbewerbs verschweige, dass der Neubau in einer Denkmalschutzzone stehen würde, und sie ignoriere, dass gerade der Römische Kaiser nach der Haager Konvention unter besonders strengem Schutz stehe, sagte Hönes. Hönes war einst Referatsleiter im Mainzer Kulturministerium für Denkmalschutz, er gilt als ausgewiesener Denkmalschutzrechtsexperte.

Experten: Denkmalschutz nicht ausreichend einbezogen

„Ich habe darauf vertraut, dass die denkmalrechtlichen Vorgaben zur Kenntnis genommen werden“, sagte Hönes, und äußerte gleichzeitig deutliche Zweifel daran: Neben dem Ignorieren der Haager Konvention, fehle in der Ausschreibung auch der Schutz des alten Marktbrunnens, der jetzt in die Seite des Römischen Kaisers eingelassen ist. Auch sei die kirchliche Denkmalpflege völlig außen vor gelassen worden – die Kirche habe aber als Eigentümerin des Doms besondere Mitspracherechte.

Neue Bebauung Dom Römer Projekt Frankfurt - DomRömer GmbH
Moderne Giebelbauten beim Dom-Römer-Projekt in Frankfurt

Auch die Auswirkungen auf die Freiflächen und Nebenanlagen würden überhaupt nicht berücksichtigt, kritisiert Hönes – und der Rechtsexperte zitierte Gerichtsurteile und Gesetzestexte. So müsse sich ein Gebäude laut Bundesverwaltungsgericht in die Umgebung einfügen, „und dabei geht es weniger um Einheitlichkeit, als um Harmonie“, machte Hönes deutlich. Stattdessen sei im Wettbewerb zu sehen, „wie die Bebauung Einfluss nimmt auf den Römischen Kaiser, ihn bedrängt.“

Maßgebend für Beurteilung: der gebildete Durchschnittsbetrachter

Maßgebend sei übrigens für die Beurteilung der geforderten Rücksichtnahme laut eines Gerichtsurteils des Oberverwaltungsgerichts zur Landesbauordnung „das Empfinden des sogenannten gebildeten Durchschnittsbetrachters“ – also nicht das des Experten oder Architekten, sondern des Bürgers. „Alle diese Vorgaben sind relevant, auch wenn es ein freier Ideenwettbewerb ist“, warnte Hönes.

Denn mit ziemlicher Sicherheit werde am Ende jemand gegen den Neubau klagen – es gehe auch darum, das Verfahren gerichtsfest zu machen. Nach dem derzeitigen Stand aber sei die Denkmalpflege nicht ausreichend einbezogen worden, sagte Hönes. Auch die städtische Denkmalpflege sei zwar beim Preisgericht anwesend gewesen – stimmberechtigt sei sie aber nicht gewesen. „Das ist ganz normales Handwerkszeug, das aber nicht auf dem Tisch liegt“, kritisierte der Rechtsexperte.

Lebhafte Diskussion zeigt großen Redebedarf

Die Vorträge der drei Herren lösten prompt eine lebhafte Diskussion im brechend vollen Saal aus. Und die zeigte: Der Redebedarf ist enorm, die Möglichkeit zur Diskussion wurde dankbar ergriffen. „Endlich findet eine Information und Diskussion statt auf dem Niveau, die dem angemessen ist“, meinte ein Zuschauer. Es gehe um nichts weniger, als den Ruf von Mainz als Gutenberg-Stadt, das jetzige Museum sei so marode, dass dringend etwas geschehen müsse. „Wenn man das Verfahren so zerlegt, riskiert man einen Kollateralschaden nach außen“, befürchtete der Redner: „Wir müssen das Verfahren erfolgreich zuende bringen.“

Eingang zum Gutenberg Museum am Markt
Maroder Schell-Bau: Das Hauptgebäude des Gutenberg-Museums ist alt, dunkel und renovierungsbedürftig – Foto: gik

Das sahen andere Zuschauer völlig anders: Das Verfahren um des Verfahrens selbst zuende zu bringen, fanden andere völlig falsch. „Ist es denn völlig gleichgültig, wofür ein Museum da ist?“, vermisste ein Zuschauer eine inhaltliche Planung, und fand: „Das Gebäude muss doch wie eine Kleidung für den Inhalt sein.“ Die Platzgestaltung fehle völlig, meinte ein Dritter, eine ästhetische Debatte forderte wieder ein Vierter.

Gerster: Verfahren stoppen und Museum wirklich großzügig planen

„Man muss das Verfahren stoppen und großzügiger planen“, forderte schließlich Johannes Gerster, früherer CDU-Landeschef und Altstadt-Ortsvorsteher. Ein neuer Turmanbau ändere doch nichts daran,d ass der eigentliche Museumsbau völlig marode sei. „Es muss doch möglich sein, dass wir ein Weltmuseum der Druckkunst mit Hilfe der EU, des Bundes und des Landes bekommen, und zu einer großzügigen Lösung kommen, die doch angeblich auch die Stadt will“, sagte Gerster. Doch offenbar habe man ja noch nicht einmal eine Planung dafür, wie es nach dem Neubau mit dem übrigen Museum weiter gehe.

Es gebe doch drei Alternativen, fand Gerster: Man baue unter die Erde, erweitere das Museum in die angrenzenden Wohnblocks oder reiße den Schell-Bau ab und baue ihn völlig neu – „in angemessener, großzügiger, moderner Weise“. Erst dann komme man statt „einem gestoppelt und klein zu einem großen Wurf, der dem Museum gerecht wir.“

Montsignore Mayer: Ein Turm passt gut zur Landschaft von Mainz

Visualisierung Bücherturm Gutenberg Museum Foto gik
Ein Turm passe gut in die Türmelandschaft von Mainz, findet hingegen Montsignore Mayer

Den Gegenpol nahm quasi ein anderer Prominenter ein: Montsignore Klaus Mayer, Pfarrer von St. Stephan und Initiator der Chagall-Fenster, outete sich als Turm-Fan: „Mainz ist ein Gebiet, wo es viele Türme gibt – eine Turmlandschaft, nicht nur von Seiten der Kirche“, sagte Mayer. Ein Turm passe da „gut rein als Entree zum Museum, wenn er schön, modern gestaltet ist“. Und wenn das Gutenberg-Museum ein Weltmuseum sein wolle, dann brauche es ein ansprechendes Entree.

„Es ist zum Reiz des Liebfrauenplatzes geworden, dass sich hier Bauwerke aus verschiedenen Zeiten zusammengefunden haben“, befand Mayer und plädierte für einen Bau im Baustil unserer Zeit. „Ich plädiere, bei den vielen Türmen von Mainz, da kann ruhig noch einer dazu kommen“, fügte er hinzu.

„Ich freue mich, dass mit dem heutigen Tag der Dialog begonnen hat“, bilanzierte denn auch Rechtsexperte Hönes. Und er verwies darauf, dass eine Bürgerbeteiligung dann vorgeschrieben ist, wenn ein Gebiet per Bebauuungsplan bebaut werden muss. Ob aber für den Liebfrauenplatz ein Bebauungsplan nötig ist – darüber muss noch der Stadtrat entscheiden. „Habe ich keinen Bebauungsplan, könnte eine böswillige Verwaltung sagen: Halts Maul, Bürger“, gab Fischer zu bedenken, und betonte: „Es ist völlig richtig, dass die Bürger mitdiskutieren.“

Doch wie sagte die Moderatorin des Abends so schön: „Habe ich was verpasst, oder hat gar kein Bürgerabend stattgefunden?“ Das Bedürfnis dafür wäre enorm, so viel stand am Ende des Abends fest. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege will nun in den kommenden Tagen eine Stellungnahme zu den Entwürfen des Architektenwettbewerbs abgeben – es werde ein Vorschlag, der die Denkmalpflegerischen Belange berücksichtige, sagte Fischer noch.

Info& auf Mainz&: Alle Infos über den Architektenwettbewerb zum Gutenberg-Museum findet Ihr in dem Mainz&-Artikel „Ein Bücherturm…“. Mehr zur Diskussion um die Entwürfe findet Ihr im Artikel „Fragt die Mainzer!“ sowie „Debatte geht weiter“. Die Entwürfe selbst könnt Ihr in einer Ausstellung im Gutenberg-Museum sehen, die gerade erneut verlängert wurde. Hier finden auch Informationsabende und Diskussionen mit dem Preisgericht statt – mehr dazu hier. Die Stadt lehnt eine Bürgerbefragung übrigens ab, während in Frankfurt genau das passierte – und historisch gebaut wurde. Mehr dazu hier.

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Stadt Mainz kontrolliert Herkunft von Spargel

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Die Spargelsaison hat begonnen! Noch ist das edle Gemüse ziemlich teuer, die wiedergekehrte Kälte verhindert noch das massenhafte Sprießen der einheimischen Stangen. Doch das wird sich ja wohl hoffentlich demnächst ändern – und dann will die Stadt Mainz sicher stellen, dass auch deutscher Spargel drin ist, wo deutscher Spargel drauf steht. „Um dies dem Verbraucher zu garantieren, werden die Lebensmittelkontrolleure der Stadt Mainz ab sofort den Verkauf von Spargel stichprobenartig kontrollieren“, kündigte nun Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) an. Man wolle unterbinden, „dass einzelne wenige unseriöse Händler ausländische Ware als deutsches Produkt umdeklarieren und damit ihre Gewinnspanne unrechtmäßig erhöhen.“

Spargel & Bärlauch - Foto DWI
Köstlicher Spargel – aber ist es auch deutscher? Die Stadt Mainz kontrolliert – Foto: DWI

Die Kontrollen seien „nur fair gegenüber der absolut überwiegenden Mehrheit der Händler in Mainz, die ihre Waren korrekt anbieten“, betonte Sitte – 2015 gab es kaum Beanstandungen bei den Kontrollen. Trotzdem will die Stadt im Sinne der Verbraucher die Qualität und Herkunft sicher stellen. Denn die Nachfrage nach Spargel ist jedoch höher als die Menge, die davon in Deutschland produziert wird.

Um diesen Mehrbedarf zu decken, kommt es deshalb auch zu Importen aus Ungarn, Polen, Griechenland oder anderen Ländern wie beispielsweise Peru, informiert die Stadt. „Wenn der Verbraucher diese Herkunft klar erkennen kann, ist dies auch in Ordnung“, betont Sitte. Deshalb haben nun in der Spargelzeit die Lebensmittelkontrolleure der Landeshauptstadt ein verstärktes Augenmerk auf das königliche Gemüse. „Dabei stehen alle Lebensmittelmärkte und Händler besonders im Fokus, sie sollten jederzeit mit einer Überprüfung rechnen“, warnt der Dezernent.

Äußerlich sei ausländischer Spargel kaum vom einheimischen Spargel zu unterscheiden, sagt Burkhard Hofmann, Abteilungsleiter des Mainzer Ordnungsamtes. Die geschulten Lebensmittelkontrolleure aber könnten sehr schnell mögliche Verdachtsfälle erkennen. Und tatsächlich können die Kontrolleure die Herkunftsregion des Spargels einwandfrei bestimmen: mittels der sogenannten Isotopenanalyse, die eine Art „genetischen Fingerabdruck“ der Spargelsorte  und seiner Herkunftsregion abliefert. Dafür existiere bereits sei 2004 eine spezielle Datenbank der Daten, erklärte Hofmann.

Bei Nachweis einer Ordnungswidrigkeit wie dem Umdeklarieren von Lebensmitteln drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro, die Übernahme von Labor- und Untersuchungskosten sowie die mögliche Gewinnabschöpfung, die durch den Betrug entstanden ist. Na dann: Gutes Genießen!

 

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Panzergranate in Mainz-Finthen entschärft – Spezialroboter im Einsatz

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Schrecksekunde am Freitag in Mainz-Finthen: Kinder entdeckten beim Spielen auf einem Grundstück in der Flugplatzstraße in Mainz-Finthen eine scharfe Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg. Der eilig alarmierte Kampfmittelräumdienst musste zur Entschärfung einen Spezialroboter anfordern – erst gegen 22.30 Uhr traf das Gerät an der Fundstelle ein. Doch es half nichts: Die Granate musste schließlich gesprengt werden, wenn Ihr also gegen 23.30 Uhr einen lauten Knall gehört habt: das war’s. Ende gut, alles gut.

27112014 Foto Bombe Weisenau
Diese richtig große Bombe in Weisenau legte im November 2014 halb Mainz lahm – Foto: gik

Immer wieder werden ja Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unvermutet in der Erde gefunden, sollte Euch das mal passieren – lasst bloß die Finger weg. Die spielenden Kinder taten offenbar das Richtige – und alarmierten die Polizei. Die wiederum rief den Kampfmittelräumdienst, der gegen 20.00 Uhr in Finthen eintraf. Die Anwohner der Jean-Pierre-Jungels-Straße und Flugplatzstraße waren da schon von der Polizei gebeten worden, ihre Wohnungen zu verlassen – sicherheitshalber.

Tatsächlich gestaltete sich die Entschärfung der Granate schwierig: Die Kampfmittelexperten forderten vom Landeskriminalamt einen Spezialroboter an. Der war aber noch bei einer anderen Bombenentschärfung im Einsatz, die Entschärfung des Blindgängers in Finthen verzögerte sich deshalb stark nach hinten. Gegen 22:30 Uhr traf die LKA-Einheit samt Spezialgerät an der Einsatzstelle ein. Nach einer Beurteilung der Lage durch den Kampfmittelräumdienstes und das LKA wurde entschieden, die Panzergranate durch eine gezielte Sprengung vor Ort zu entschärfen.

Nun wurde mit einem Kleinbagger eine etwa einen Meter tiefe Grube in unmittelbarer Nähe des Fundortes ausgehoben, die Granate in die Grube gebracht, mit Erdreich überdeckt und durch eine gezielte Sprengung unschädlich gemacht. Anschließend überprüfte der Kampfmittelräumdienst, dass die Granate durch die gezielte Sprengung tatsächlich zerstört wurde. Während die Granate bewegt und gesprengt wurde, waren die Häuser im Umkreis geräumt und die Straßen gesperrt – die Behinderungen hielten sich aber wegen der späten Uhrzeit in Grenzen.

Die Sprengung der Granate erfolgte gegen 23:30 Uhr, kurz danach war alles schon wieder frei. Der Einsatz konnte gegen 0.15 Uhr beendet werden – im Einsatz waren Kommandowagen der Berufsfeuerwehr,  Löschfahrzeug und Mannschaftswagen der Freiwilligen Feuerwehr Mainz Finthen sowie Mitarbeiter des Rechts- und Ordnungsamtes, Angehörige des Sanitätsdienstes und drei Mitarbeiter der Stadtwerke-Abteilung Gas. Wow, was für eine Nachtschicht für einen Haufen Leute… Danke schön!

 

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Liebfrauenplatz, Dom, Gutenberg-Museum – Verein für Denkmalpflege lädt zum Infoabend

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Mainz diskutiert über den Erweiterungsbau des Gutenberg-Museums und die Frage, inwieweit der Liebfrauenplatz am Dom einen weiteren Bau verträgt – da lädt der Rheinische Verein für Denkmalpflege zur Veranstaltung mit dem Thema „Der Liebfrauenplatz und die Mainzer Stadtbautradition“. Hinter dem Verein steht unter anderem der langjährige Mainzer Denkmalschützer Hartmut Fischer, er will sich Donnerstagabend zu den Museumsbau-Typologien und dem „Geist des Ortes“ äußern. Das dürfte ein spannender Abend werden – mit vielen Informationen rund um die Geschichte des Platzes sowie Debatten über die Angemessenheit von moderner Architektur an diesem Ort.

Historisches Bild Liebfrauenplatz - Foto Rheinischer Verein für Denkmalpflege
Historisches Bild vom Liebfrauenplatz zu Füßen des (zerstörten) Mainzer Doms – Foto Rheinischer Verein für Denkmalpflege

Los geht es um 18.00 Uhr, als erstes steht ein Vortrag von Joachim Glatz an, dem obersten Landeskonservator a.D. Glatz will über „Um- und Weiterbauen am Liebfrauenplatz im Wandel der Zeit“ informieren, danach soll der Denkmalrechtsexperte Ernst-Rainer Hönes sich zum Thema „Einfügen, Rücksicht nehmen und Eingriffe minimieren: Bauen im historischen Umfeld“ äußern.

Das könnte spannend werden, hatte doch Glatz in einem Interview in der Allgemeinen Zeitung vorab gefordert, die historischen Baugrenzen müssten eingehalten werden – und dass die Landesbauordnung eindeutig Rücksichtnahme auf historische Bauumgebung fordere.

„Mit dem städtebaulichen Dreiklang Liebfrauenkirche, Dom und Johanniskirche, nach dem Dreißigjährigen Krieg ergänzt um die Sebastianskapelle am Höfchen, bot das Goldene Mainz an der Nahtstelle zwischen dem geistlichen und bürgerlichen Zentrum jahrhundertelang ein Stadtbild von beeindruckender Schönheit“, heißt es in der Ankündigung von Seiten des Vereins. Eine erste Lücke riss dann der Artilleriebeschuss von 1793, als die Belagerung von Mainz und seine Eroberung durch die Preußen die Mainzer Republik beendeten.

Dem Beschuss fiel die Liebfrauenkirche zum Opfer. Dem Abbruch der Ruine folgte bis 1875 die Beseitigung aller übrigen Bauten, die das Gotteshaus einst umgeben hatten. „Es entstand ein neuer Freiraum mit ganz eigenen Qualitäten“, schreibt der Verein: „Was die Mainzer daraus machten, wie sie auf die prominente Nachbarschaft des Doms und des Römischen Kaisers reagierten, und welchen Stellenwert sie bei Neuplanungen den auf uns gekommenen Bauzeugnissen beimaßen und heute noch beimessen, das wollen wir an diesem Informationsabend mit Ihnen diskutieren.“

Den Rheinischen Verein gibt es übrigens seit 1906, er ist in ganz Rheinland-Pfalz und darüber hinaus aktiv und organisiert unter anderem Exkursionen und wissenschaftliche Kolloquien wie zuletzt zum Mainzer Schloss. Motto des Vereins: „Wenn Ihre Umwelt verschandelt wird, werden Sie das doch nicht willenlos hinnehmen!“ Mehr zum Verein findet Ihr auf dieser Internetseite.

Info& auf Mainz&: Am Donnerstag, 28. April 2016, lädt der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz um 18.00 Uhr im Haus am Dom am Markt zur Veranstaltung „Der Liebfrauenplatz und die Mainzer Stadtbautradition.“ Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Mainz. Mehr zur aktuellen Diskussion um die Erweiterung des Gutenberg-Museums lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel.

 

 

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Metal Massaker, Indienight und Rock WG – Die Clubtermine in Mainz bis zum 1. Mai

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Es ist mal wieder Ausgehzeit in Mainz, und abgesehen vom Tanz in den Mai am Samstag, warten noch viele andere Musikacts auf Euch: Indienight und Metal Massaker, Mittelalterrock – es ist wieder viel los in Mainz. Dazu gibt’s wieder Quizz Nights und Pub Quizz, Biertag und Bottleday – Mainz& und Nightsnap präsentieren Euch die Clubtermine von Mainz für diese Woche. Viel Spaß beim Ausgehen!

Dienstag, 26. April 2016

Guggemusik am Theater
Mainz& und Nightsnap wünschen viel Spaß beim Ausgehen in Mainz!

Irish Pub – „Steven McGowan” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Shooter Stars – „Biertag“, Pils/Radler 0,3l für nur 1,50 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

Mittwoch, 27. April 2016

50 Grad – „Students Groove“, Einlass: 22 Uhr. Angebot: Bier & Prosecco für 1,95 Euro; diverse Longdrinks für 5,20 Euro und diverse Shooters für 2,10 Euro.

Alexander the Great – „Mittelalter Rock” mit DJ Kunst + DJ Kay, Einlass: 20.00 Uhr.

Kelly’s – „Shot Night”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Alle 2cl Shots für nur 1,50 Euro.

Kulturclub schon schön – „KUNTERBUNTER“ mit Andreas Mrogenda (Funky HipHop-Mashup-Breakbeat-Shit), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Caveau – „#nnh nur noch hits“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr und der Eintritt ist frei, Einlass: 22.00 Uhr.

Red Cat – „Liebevoll“ mit DJ Monophonic. Hits von den 90ern bis heute, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „YEAH!“ ab 22.00 Uhr. Angebot: freier Eintritt für Studenten.

Donnerstag, 28. April 2016

Kulturclub schon schön – „ALARMSTUFE MAGENTA“ mit Floke, Enno & Roman Docter (Detroit-House, Deep-House, Techno), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „Phat Cat“ mit Audio Treats & Air Fuss One, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „Bottleday“, alles aus der Flasche bis 0,33l gibt es für 2 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz Night“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Was für eine Stimmung aus Künzell! - Foto: gik
Schwingt die Hüften! – Foto: gik

Freitag, 29. April 2016

50 Grad – „AKA AKA & Marcello Nunzio | Connection“, Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Metal Massacre” mit Serkan, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Indiemania”, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Comdo – „Finest Hip Hop I Video Mixing“ mit DJ Larry Law & VJ L.O.P., Einlass: 21.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Blockparty: (Hip-Hop, Rap, Freestyle)“, Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: VVK 5 Euro und AK 6,- Euro.

Red Cat – „Rewind it“ mit DJ Ringo & DJ Superior, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „STARDISCO” mit DJ MADD DEE. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Getränke-Specials bis 24 Uhr – Dimix Cola, Becks Green Lemon, Becks je 2 Euro & Jägermeister und Tequila (weiss) je 1,50 Euro.

Samstag, 30. April 2016

50 Grad – „Black & House“ mit Kool DJ GQ & Pascal Rueck, Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Live on Stage ‘Bleach’ im Anschl. Erns´s Nighttrain + Ladie´s Night”, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Die Rock-WG“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Comdo – „Black Music I Club Hits“ mit DJ Maboo, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Bobby Brown Band” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „90s Baby – Tanz in den Mai!“, Einlass: 22.00 Uhr und Eintritt: 6,- Euro.

Logo NightsnapRed Cat – „Tanz 2000+” mit Steve Drops, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „HIGH FIVE” mit DJ Leon. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Wechselnde Cocktailspecials für 5,- Euro und Eintritt frei bis 23.00 Uhr.

Sonntag, 1. Mai 2016

Kelly’s – „Sunday Pub Quiz” ab 20.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Info& auf Mainz&: Mehr Details zu den Veranstaltungen, zu Dresscode sowie die Adressen und was in der Location gerade los ist, könnt Ihr bei Nightsnap nachsehen, der Veranstaltungs-App für Mainz und das Rhein-Main-Gebiet – bitte hier entlang. Was das Club-Barometer genau ist? Erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

 

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Was wünschen sich die Mainzer? Badesee, Events, Grillen & Café am Rhein – und bezahlbares Wohnen

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Was wünschen sich die Mainzer, wenn man sie spontan fragt, was ihnen eigentlich in ihrer Stadt so fehlt? Eine Studentin der Kommunikation hat am Dienstag genau das getan: Auf Facebook stellte sie die Frage „Was wünscht ihr euch, was es in Mainz nicht gibt? Was fehlt Euch?“ Die Menge der Reaktionen war überwältigend, Dutzende Mainzer antworteten spontan. Die wichtigsten Wünsche: Ein Badesee oder ein (echter) Strand am Rhein, die Rückkehr der Skatenights, mehr Outdoor-Konzerte und Open Air-Kino – und vor allem: mehr kostenlose Parkplätze und mehr bezahlbares Wohnen.

Ödes Rheinufer am Rathaus
Mehr Gastronomie, Grillplätze und Open Air Konzerte am Rheinufer – das wünschen sich die Mainzer – Foto: gik

„‚Nen See zum chillen und grillen“, das war wohl der häufigste Wunsch, der da im sozialen Netzwerk spontan geäußert wurde, wie überhaupt die natürlich zufälligen Antworten eines besonders deutlich machten: Die Mainzer wünschen sich mehr Freizeitmöglichkeiten am Wasser. In Mainz ist das nun einmal der Rhein – und für das Rheinufer entwickelte sich eine ganze Liste: Tischtennisplatten und Badmintonplatz, Cafés und Restaurants direkt am Rhein – und immer wieder: Grillmöglichkeiten.

Ganz klar: Die Gestaltung der Mainzer Rheinuferpromenade ist verbesserungsfähig. Denn die Mainzer lieben das Flanieren und Sitzen am Rhein, doch seit die Stadt das Grillen auf den Neustadt-Wiesen unterband, fehlt vielen das entspannte Chillen auf der Rheinpromenade mit Wein, Bier und Würstchen. Wenn es wenigstens anderen Ausgleich gäbe – aber die Gastronomie entlang des Rheins wird als deutlich ausbaufähig empfunden. Zwischen Caponniere am Feldbergplatz und Big Easy an der Rheingoldhalle herrscht Gastro-Ödnis, auf der anderen Seite muss man bis zu den Biergärten am Hyatt für etwas zu Trinken laufen.

Römisches Theater Mainz groß
Neues Leben fürs Römische Theater am Südbahnhof wünschte sich auch ein Mainzer – Foto: gik

Überhaupt wünschen sich die Mainzer offenbar noch mehr Events Open Air: Die Skatenights werden schmerzlich vermisst, Open Air Konzerte wären begehrt, auch das KUZ wird auf die Wunschliste gesetzt. Mehr Kinderunterhaltung wünschen sich einige Mütter, wieder andere vermissen einen Trainingsparcour. Ein „tolles Fest mit Essen und Musik“ auf der Kaiserstraße schlägt ein User vor, andere machen ganz konkrete Vorschläge: Aschenbecher an jedem Mülleimer, lautet einer, Kunstrasenplätze für Hobbykicker, eine Hundewiese und Spender für Hundekot-Müllbeutel schlagen andere vor.

Auch mehr Car-Sharing und mehr Bäcker, die sonntags offen haben, schafften es auf die Wunschliste, ebenso mehr Fahrradwege – und eine Wiederbelebung des Römischen Theaters am Südbahnhof. „Irgendwie verrottet das alles so vor sich hin“, fand ein User. Großes Thema auch das Parken: mehr kostenlose Parkplätze wünschten sich locker ein halbes Dutzend Kommentatoren, interessant – wo doch die Parken in Mainz GmbH gerade das Parken verteuert hat.

Viele Posts aber beschäftigten sich auch mit DEM Mainzer Brennpunktthema: bezahlbares Wohnen. „Wohnungen, die nicht überteuert sind!“, wünschte sich nicht nur ein Kommentator, ein anderer schrieb, man solle „den schönen Rhein auch nutzen! Und nicht zuballern mit hässlichen, unbezahlbaren Luxuswohnungen die aussehen, als hätte die deutsche Post ein Studentenheim errichtet!“ Bezahlbar statt Luxus – das war der Tenor.

Und ein User hatte noch eine ganz konkrete Idee, die wir total genial fanden: „Das ehemalige Hotel am Hbf als Hostel umbauen! mit Studentenbuden in den oberen Stockwerken.. evtl könnten die dann das Hostel sogar gemeinsam betreiben bzw dort arbeiten!“ Kreative Mainzer… wir lieben Euch! Und reichen das gerne auf diesem Weg weiter in Richtung Stadt 😉

Info& auf Mainz&: Natürlich ist diese „Umfrage“ nicht repräsentativ, natürlich sind das zufällige Einwürfe – sicher gibt es vieles mehr, was sich die Mainzer wünschen. Aber wir bei Mainz& fanden dieses spontane Ideen-Brainstorming so spannend, dass wir Euch darüber berichten wollten. Die komplette Sammlung findet Ihr bei Facebook, genau hier.

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Komplettausfall von Bussen und Bahnen am Mittwoch – Lufthansa streicht 350 Flüge

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Das gibt ein Chaos morgen in Mainz: Die Mainzer Verkehrsbetriebe (MVG) rechnen mit einem Totalausfall der Busse und Bahnen in der Landeshauptstadt. Der für Mittwoch, den 27. April 2016, von der Gewerkschaft Ver.di angekündigte ganztägige Warnstreik „wird vermutlich zu einem kompletten Ausfall des Öffentlichen Personennahverkehrs in Mainz führen“, teilte die MVG am Dienstag mit. Man sehe keine Chance für einen Ersatzfahrplan. Auch am Frankfurter Flughafen ist morgen mit starken Behinderungen zu rechnen: die Lufthansa strich am Dienstag vorsorglich 350 Lufthansa-Flüge in Frankfurt, rund 33.000 Fluggäste sind betroffen.

MVG Bus am Höfchen
Bus am Höfchen? Nicht am Mittwoch, den 27. April: Die MVG wird bestreikt – Foto: gik

Es ist der größte Streik auf jeden Fall des Jahres 2016 und einer der größten der vegangenen Zeit, die Auswirkungen werden womöglich das halbe Rhein-Main-Gebiet lahm legen. Kurz vor der entscheidende Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst weiten die Gewerkschaften, allen voran Ver.di, ihren Warnstreik aus. Das Angebot der kommunalen Arbeitgeber von drei Prozent mehr sei einfach nicht akzeptabel und bedeute realen Lohnverlust, argumentiert die Gewerkschaft. Seit Tagen macht Ver.di bereits in verschiedenen regionen Deutschlands Druck, am Mittwoch trifft es nun Mainz ganz massiv.

Auch private Busse streiken, ESWE kehrt in Kastel um, keine App

In Mainz wird das allerdings zu einem fast kompletten Stillstand der öffentlichen Dienstleistungen führen: 29 städtische Kitas bleiben zu, viele Dienste bei der Stadt werden nicht stattfinden. Vor allem aber werden Busse und Bahnen wohl komplett still stehen. Denn neben der MVG werden auch die Tochtergesellschaft CBM bestreikt, auch das private Busunternehmen Sippel, das etwa zehn Prozent der Verkehrsleistung im MVG-Netz erbringe, werde morgen nicht fahren, teilte die MVG mit. Und die Wiesbadener ESWE hat angekündigt, ihre Busse in Kastel umdrehen zu lassen.

„Die MVG sieht in einem ganztägigen Streik keinen ‚Warnstreik‘ mehr und bedauert die massiven Auswirkungen dieses Streiks auf die Fahrgäste“, hieß es weiter. Die MVG-Fahrplan-App werde am Mittwoch abgeschaltet, da diese sonst die fahrplanmäßigen Abfahrtzeiten anzeigen würde. Auf den Haltestellenanzeigern wird es Hinweise geben, dass die MVG morgen bestreikt wird und keinen ÖPNV anbieten kann.

Nicht betroffen ist offenbar bislang der Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV, auch in Wiesbaden fahren die Busse und Bahnen. Wie Ihr allerdings zum Bahnhof kommt, tja… Auch für die Schüler in Mainz wird es morgen eine Herausforderung, zur Schule zu kommen – wie auch für die Arbeitenden in ganz Mainz. Zu Fuß, per Rad oder mit Hilfe von Fahrgemeinschaften, die Suche nach Alternativen läuft auf Hochtouren. Zu befürchten ist allerdings, dass viele notgedrungen auf das Auto ausweichen werden – das dürfte zu erheblichen Staus führen.

Lufthansa streicht 350 Flüge in Frankfurt

Flughafen Gewirr Maschinen Vorfeld - Foto Fraport
Lufthansa muss am Mittwoch 350 Flüge in Frankfurt streichen – Foto: Fraport

Am Frankfurter Flughafen streiken zwar weder Piloten noch Flugpersonal, weil aber Bodendienste und Sicherheitspersonal streiken wollen, wird auch hier der Flugbetrieb massiv betroffen sein. Die Lufthansa teilte mit, man werde am 27. April lediglich 40 Prozent des regulären Flugprogramms durchführen können, also 500 Flüge von und nach Frankfurt und 90 Flüge von und nach München. Auch an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen wird es zu Flugstreichungen infolge des Ver.di Streiks kommen.

Insgesamt streicht die Lufthansa 895 Flüge für 87.000 Fluggäste, in Frankfurt sind es 350 Lufthansa-Flüge mit rund 33.000 Fluggästen. „Es ist unzumutbar, dass die Auswirkungen dieses Streiks vor allem unsere Fluggäste betreffen“, kritisierte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens. Damit schädige Ver.di „im harten Wettbewerb insbesondere diejenige Fluggesellschaft, die ihren Mitarbeitern die höchsten Sozialstandards bietet.“

Die Lufthansa hat einen Sonderflugplan veröffentlicht und bittet Fluggäste mit einer Buchung für den 27. April, sich auf LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Fluggäste, die ihre Kontaktdaten hinterlegt haben, werden per E-Mail und SMS über Änderungen ihres Fluges informiert. Für innerdeutsche Flüge, die streikbedingt ausfallen müssen, könnt Ihr Züge der Deutschen Bahn nutze, dafür könnt Ihr Euer Flugticket auf LH.com oder an einem Check-in-Schalter in eine Fahrkarte der Deutschen Bahn umwandeln.

Info& auf Mainz&: Informationen rund um Busse und Bahnen in Mainz gibt es auf www.mvg-mainz.de, Infos zum Streik am Frankfurter Flughafen gibt es hier beim Airport oder hier bei der Lufthansa. Viel Glück …

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Debatte um Gutenberg-Museum geht weiter – BI bereitet Einwohnerantrag vor – ÖDP fordert Erhalt des Liebfrauenplatzes

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Die Debatte um den Erweiterungsbau des Gutenberg-Museums läuft, und sie läuft heiß. „Potthässlich. Passt in keinster Weise. Verschandelung“ – so kommentierten Mainz&-User die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs, andere empfahlen, sich mit den Entwürfen auseinander zu setzen – nicht jeder sei gegen die Siegerentwürfe. Die Bürgerinitiative zum Gutenberg-Museum bereitet unterdessen einen Einwohnerantrag im Stadtrat vor – und fordert die Stadträte auf, sich eine eigene Meinung zu bilden. ÖDP und Freie Wähler werfen unterdessen der Stadtspitze Arroganz „nach Gutsherren-Art“ vor: „Das ist die Stadt aller Mainzer, nicht nur die der Architekten“, betont die ÖDP.

Visualisierung Bücherturm Gutenberg Museum Foto gik
Wie groß wird der geplante Bücherturm auf dem Liebfrauenplatz wirklich? Die Stadt lehtn eine Visualisierung vorher ab

Die frisch formierte Bürgerinitiative zum Gutenberg-Museum ist ja in keinster Weise gegen die dringend notwendige Aufwertung des Weltmuseums des Druckkunst, doch sie fordert, die Mainzer in die Entscheidung über den Erweiterungsbau einzubeziehen. Die Bürger von Mainz sollten per Online-Voting nach ihrer Meinung gefragt werden, findet die BI. Doch Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) lehnt das – unter anderem bei Mainz& – kategorisch ab.

Auch Visualisierung abgelehnt: „Dann ist das Kind in den Brunnen gefallen“

Inzwischen trafen sich die BI und Grosse zu einem Gespräch. „Wir sind ja echte Meenzer, wir reden miteinander – das finde ich sehr gut“, begrüßte BI-Sprecher Thomas Mann, dass die Dezernentin auf die BI zuging und sie zum Gespräch eingeladen hatte. „Selbstverständlich sind wir dialogbereit“, betonte Mann, das Gespräch habe in guter Atmosphäre stattgefunden. Gleichzeitig zeigte sich Mann von den Ergebnissen enttäuscht: Grosse habe erneut eine Bürgerbefragung als angeblich mit dem Wettbewerbsrecht nicht vereinbar abgelehnt. „Es gibt nur die Alternative, dass einer der drei Wettbewerbsgewinner umgesetzt wird“, berichtete Mann.

Auch eine voherige Visualisierung der Entwürfe mithilfe von Stangen auf dem Liebfrauenplatz sei kategorisch abgelehnt worden. Grosse verweise darauf, dass es ein 3-D-Modell geben werde – nachdem die Entscheidung für einen der Entwürfe gefallen sei. „Dann ist das Kind aber in den Brunnen gefallen“, kritisierte Mann. Die Ablehnung sei für ihn unverständlich, „beim Berliner Stadtschloss ist ja auch visualisiert worden“, meint er. Und „bei so einem Projekt bei so einer Bedeutung im Zentrum der Stadt muss man den Leuten das vorher doch zeigen – auch was für ein Gesamteindruck da entsteht“, betont der BI-Sprecher.

3.000 Unterschriften für Erhalt des Liebfrauenplatzes

Dom vom Gutenbergmuseum aus - quer
Diese Blumenbeete neben dem Gutenberg-Museum müssten für den Neubau weichen – der Blick auf den Dom wohl auch – Foto: gik

Die BI bereitet deshalb derzeit einen Einwohnerantrag für den Stadtrat vor, dieser würde der BI die Möglichkeit geben, im Stadtrat ihre Argumente vorzutragen. Dafür müssten dann aber mindestens 2.000 Unterschriften gesammelt werden, Mann hält das für machbar. Tatsächlich sammelten Anwohner des Liebfrauenplatzes nach Angaben der Allgemeinen Zeitung binnen kürzester Zeit 3.000 Unterschriften für den Erhalt des Platzes.

Gegen eine Bebauung des Platzes direkt neben dem Gutenberg-Museum spricht sich inzwischen auch die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) aus: Der Liebfrauenplatz stehe in einer Folge nahezu quadratischer Plätze in Mainz, wie dem Gutenbergplatz, dem Höfchen und dem Markt, sagt ÖDP-Stadtratsmitglied Ingrid Pannhorst, übrigens ebenfalls eine Architektin. In seinem jetzigen Ausmaß gebe der Liebfrauenplatz „dem Dom den für die Größe des Bauwerks nötigen Raum.“ Mit einem Zubau des Platzes drohten „Sackgassen“ und „Hinterhofatmosphäre“, insbesondere beim 3. Siegerentwurf.

ÖDP: Stadt ignoriert Bedürfnisse der Mainzer beim Liebfrauenplatz

Dazu komme: An den Markttagen platze der Liebfrauenplatz aus allen Nähten, Menschentrauben scharten sich um die wenigen Sitzbänke und die zu Stehtischen umfunktionierten Typenblöcke vor dem Museum, gibt Pannhorst weiter zu bedenken. „Wer auch immer das Blumenbeet des Liebfrauenplatzes als „Baufeld F“ ausgewiesen hat, wollte sich nie mit den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger und der Anwohner auseinandersetzen“, kritisiert sie.

Würfel Buchdruck auf dem Liebfrauenplatz
Die steinernen Würfel, Symbol für die beweglichen Buchdruck-Lettern Gutenbergs, müssten dem Neubau ebenfalls weichen – Foto: gik

Die Mainzer wünschten sich hier mehr Sitzgelegenheiten, mehr Bäume und keine „steinernde Nachverdichtung“, durch eine Befragung der Mainzer vor Beginn des Architektenwettbewerbs hätte die Stadt das auch wissen können, mein Pannhorst: „Jetzt reiben sich die Verantwortlichen in Verwaltung und Architektenschaft über den Unmut der Bürger verwundert die Augen.“

Moseler: Stadtvorstand setzt sich in Gutsherren-Manier über Mainzer hinweg

Verärgert äußert sich Pannhorst über die Ablehnung einer Bürgerbefragung durch Grosse: „Grosse will offensichtlich nichts dazulernen. Weder in Punkto Bürgerbeteiligung – zu der auch eine realistische, für jedermann anschauliche Visualisierung gehört –, noch in Punkto Vorausplanung bzw. Machbarkeit“, kritisiert sie. Und der Mainzer ÖDP-Chef Clausius Moseler spricht gar von einem „Beispiel, wie sich der Stadtvorstand in Gutsherren-Manier über die Mainzerinnen und Mainzer hinwegsetzt.“

Ein solcher Politikstil sei aber „nicht mehr zeitgemäß“, kritisierte Moseler und forderte „Transparenz und eine offene Diskussion ohne Denkverbote.“ Um das Projekte Erweiterung Gutenberg-Museum „nicht vor die Wand fahren zu lassen, ist es wichtig, berechtigte Bedenken konstruktiv aufzunehmen.“ Dazu zähle auch die Kritik an der Verengung zum Platz vor dem Museumseingang.

Denkmalschützer mahnen zu Rücksicht auf historisches Umfeld

Historisches Bild Liebfrauenplatz - Foto Rheinischer Verein für Denkmalpflege
Hiosatorische Ansicht des Liebfrauenplatzes vom Rhein aus – Foto: Rheinischer Verein für Denkmalpflege

Die haben nicht nur die ÖDP und die Anwohner, auch die ehemaligen leitenden Denkmalschützer von Mainz und Rheinland-Pfalz fürchten eine massive Veränderung des Liebfrauenplatzes zu seinen Ungunsten: Am Donnerstag lädt der Rheinische Verein für Denkmalpflege zur Veranstaltung mit dem Thema „Der Liebfrauenplatz und die Mainzer Stadtbautradition“. Der oberste Landeskonservator a.D. Joachim Glatz will dann über „Um- und Weiterbauen am Liebfrauenplatz im Wandel der Zeit“ informieren, der Denkmalrechtsexperte Ernst-Rainer Hönes wird sich zum Thema „Einfügen, Rücksicht nehmen und Eingriffe minimieren: Bauen im historischen Umfeld“ äußern.

Das könnte spannend werden, hatte doch Glatz in einem Interview in der Allgemeinen Zeitung vorab gefordert, die historischen Baugrenzen müssten eingehalten werden – und dass die Landesbauordnung eindeutig Rücksichtnahme auf historische Bauumgebungen fordere. Vortrag Nummer drei am Donenrstagabend hält niemand anderes als Hartmut Fischer, einst oberster Mainzer Denkmalschützer – und er will sich zu den Museumsbau-Typologien und dem „Geist des Ortes“ äußern.

BI: Erst planen, sonst droht Schließung des Schell-Baus

Die Bürgerinitiative wiederum will nun weitere Gespräche mit den Stadtratsfraktionen, insbesondere der Opposition, führen. Im Entwurf zum Einwohnerantrag heißt es zudem, es sei „kontraproduktiv, ein grobes Museumskonzept nur in Ausschüssen zu besprechen.“ Zudem müsse zuerst ein Museumskonzept erstellt, öffentlich vorgestellt und diskutiert werden, erst dann könne man doch den Flächenbedarf für das Museum festgelegen. Bislang besage das Museumskonzept lediglich, dass 8.500 Quadratmeter Nutzungsfläche vorgegeben seien, wie die aber erreicht würden, sei völlig unklar, kritisierte Mann: „Die wollen groß denken, haben aber nichts im Beutel.“

Eingang zum Gutenberg Museum am Markt
Eingang zum alten Schell-Bau des Gutenberg-Museums – wie marode ist dieser Bau? – Foto: gik

Auch die Finanzierung sieht Mann völlig ungesichert: Was tue die Stadt denn, wenn die vorgesehenen fünf Millionen Euro für den Erweiterungsbau nicht ausreichten? Weiteres Geld sei nicht in Sicht – und die Gebäudewirtschaft selbst schätze die Gesamtkosten für den Umbau des alten Gutenberg-Museums samt Schell-Bau auf runde 30 Millionen Euro. Bekomme die Stadt weitere Millionen nicht zusammen, „müsste schlimmstenfalls der Schell-Bau wegen der Brandschutzanforderungen geschlossen werden“, warnt Mann.

Die Stadtverwaltung müsse nun ein schlüssiges Finanzierungskonzept inklusive der Einwerbung von deutschen und europäischen Fördermitteln erstellen, erst danach könne der Stadtrat die Entscheidung fällen, welche bauliche Alternative die richtige und insgesamt bezahlbare sei, fordert die BI: „Jede andere Vorgehensweise ist Stückwerk und bei der prekären Kassenlage unserer Heimatstadt nicht verantwortbar.“

BI: Mitglieder der Ampel-Fraktionen bitte eigene Meinung bilden!

Darüber hinaus fordert die BI auch die Mitglieder der regierenden Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP auf, „sich unabhängig von der Fraktionsdisziplin ihre eigene Meinung zu bilden und diese auch öffentlich zu vertreten.“ Das Vertrauen in die Entscheidungen der Stadtspitze bei Bauvorhaben sei jedenfalls spätestens seit dem missglückten Bau der Markthäuser „bei vielen Mainzer verspielt“, betont Mann.

Visualisierung Querbau Gutenberg Museum Platz 3 Foto gik
Dieser große Querbau kam auf Platz drei des Architektenwettbewerbs für die Erweiterung des Gutenberg-Museums – und stößt wegen seiner Größe auf dem Liebfrauenplatz auf scharfe Kritik

Die Mitglieder der Ampel-Fraktionen jedenfalls würden mit ihrer Mehrheit das Projekt geschlossen durchwinken, befürchtet ein Stadtratsmitglied der Opposition in einem Mainz&-Kommentar: „Fraktionsdisziplin geht über gesunden Menschenverstand. Das Interesse der Mainzer interessiert nur am Rande.“

Die Freien Wähler fordern nun in einem Antrag für den nächsten Stadtrat am 25. Mai die Veröffentlichung aller Entwürfe im Architektenwettbwerb in digitaler Form im Internet, eine Online-Abstimmung der Mainzer sowie die Ergebnisse des Votings dann auch im Vergabeprozess mit zu berücksichtigen. Bei künftigen öffentlichen Bauprojekten sollten die Bürger frühzeitig mit einbezogen werden, um so eine höhere Akzeptanz zu erreichen, heißt es weiter.

Ausstellung zum Wettbewerb erneut verlängert

Unterdessen hat das Gutenberg-Museum die Ausstellung zu den Entwürfen im Architekturwettbewerb erneut verlängert – bis Ende Mai sind die Entwürfe nun noch zu sehen. Offenbar ist das Interesse groß… „Ich möchte weiterhin alle Interessierten dazu ermuntern und einladen, die Ausstellung zu besuchen und das Angebot der öffentlich Führungen mit den Fachpreisrichtern aus der Jury des Wettbewerbsverfahrens zu nutzen“, sagt Grosse.

Die nächste öffentliche Führung ist gleich morgen, hier die Termine: Die nächsten öffentlichen Führungen finden statt am: Dienstag, 26. April 2016, 17.00 Uhr und Donnerstag, 28. April 2016, 18.15 Uhr mit Jürgen Hill, Architekt aus Mainz (Mitglied des Preisgerichts). Dienstag, 10. Mai 2016, 17.00 Uhr und Dienstag, 24. Mai 2016, 17.00 Uhr mit Prof. Wolfgang Lorch, Vorsitzender des Preisgerichts. Also: Geht hin und macht Euch selbst ein Bild!

Info& auf Mainz&: Mehr zur Gründungsversammlung der BI und ihren Argumenten findet Ihr in dem Mainz&-Artikel „Fragt die Mainzer!“, alles zum Architektenwettbweb und seinen Ergebnissen hier. Die Bürgerinitiative Gutenberg-Museum findet Ihr inzwischen auch im Internet – auf ihrer neuen Homepage. Am Donenrstag, den 28. April, lädt der Rheinische Verein für Denkmalpflege um 18.00 Uhr zur Veranstaltung „Der Liebfrauenplatz und die Mainzer Stadtbautradition“. Ort: Haus am Dom, der Eintritt ist frei.

 

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