16. April 2024
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Monatsarchive: Mai 2016

„Jeder kann Laufen“ – Lauftrainer Mamadou von Kiegele Intersport bei der CineLady

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Das war mal gar eine ganz besondere CineLady vergangenen Mittwoch: Unser Gast war nämlich Mamadou Lamine Ndiaye, ein Spitzenlauftrainer aus dem Senegal, und Mamadou faszinierte mit seiner ganz besonderen Laufphilosophie. „Laufen kann jeder, der auf zwei Beinen stehen und einen Schritt machen kann“, sagt Mamadou nämlich: „Das Laufen ist in unseren Genen angelegt.“ Und der Doktorand in der Sportwissenschaft lud die CineLady-Besucher und Mainz&-Leser zu seinen Lauftreffs ein: Jeden Dienstag in Mainz und jeden Freitag in Ingelheim. Mamadou berät auch beim Kauf von Laufschuhen – beim Intersport Kiegele in Ingelheim und Mainz.

Mamadou bei der CineLady am 25. Mai 2016
Lauftrainer Mamadou aus dem Senegal faszinierte bei der CineLady am Mittwoch – Foto: gik

„Run Different“ heißt das Konzept, das Mamadou gemeinsam mit seinem Doktorvater an der Uni Mainz erforscht – doch nebenher ist der gebürtige Senegalese noch viel mehr: Mamadou nämlich berät ganz normale Menschen dabei, wie sie mehr Spaß am Laufen bekommen können. „Wir korrigieren nicht, wie Du läufst“, sagt Mamadou nämlich – den eigenen Laufstil müsse einfach jeder selbst herausfinden. Denn jeder Mensch läuft anders, und damit fühlt sich auch jeder mit einem anderen Laufstil wohl.

Das Geheimnis zum Laufen mit Spaß und ohne Stress sei schlicht, seine eigenen Kräfte zu entdecken und richtig einzusetzen. „Es gibt keine Lauf-Prädestinierten“, sagt Mamadou, der selbst 400-Meter-Läufer war. Mamadou kam vor elf Jahren aus Dakar nach Mainz, sein Vater war ein bekannter Leichtathletiktrainer im Senegal. Auch Mamadou machte Leichtathletik, spielte aber auch Handball, bevor er zum Laufen kam. Inzwischen hat er schon Marathons bestritt und vergangenen Sonntag beim Gutenberg-Marathon Anfänger zum Halbmarathon gecoacht.

Und beim Sportgeschäft Intersport Kiegele berät Mamadou die Kunden in Sachen Laufen und Laufschuhe – bei der CineLady konnte er prompt von Verletzungen Geplagten Tipps geben, wie sie schneller wieder fit werden. Was für ein spanender Abend!

Gewinner CineLady 25. Mai 2016 mit Mamadou
Die Mainz&-Gewinner bei der CineLady: Vanessa, Lottofee Natalie, Lauftrainer Mamadou und Gewinner Maurizio – Foto: gik

Das fanden auch unsere Gewinner, die jeweils einen 50,- Euro-Einkaufsgutschein für die Intersport Kiegele-Geschäfte gewannen. Es freuten sich Vanessa und Maurizo aus Mainz – Ihr seht, auch Männer können bei der CineLady gewinnen. Einen Gutschein bekam auch unsere zauberhafte Lottofee, die die Gewinner zog: Natalie aus Stadecken-Elsheim war extra zur Premiere von Alice im Wunderland 2 im Kostüm der Tochter des verrückten Hutmachers gekommen. Hat Spaß gemacht!

Info& auf Mainz&: Und bei diesen Lauftreffs könnt Ihr gemeinsam mit Mamadou „Run Different“ ausprobieren: Dienstag 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr und noch einmal bis 21.00 Uhr in Mainz, Treffpunkt Stadion an der Universität an der Albert-Schweitzer-Straße. Freitag, 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr Ingelheim, Blumengarten-Stadion. Ihr wollt eine Beratung von Mamadou? Einfach bei Interspport Kiegele anrufen und nach ihm fragen, die Filiale in Mainz erreicht Ihr so: Telefon: +49 – 6131 und dann 6694200 oder Email mainz1(at)kiegele.com, die Internetseite findet Ihr hier. Kontaktdaten Ingelheim: Telefon: +49-6132 und dann 3099, Email ingelheim(at)kiegele.com, Internet hier.

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Mainzer Weinsalon: Kultiger After Work-Treff – alle Termine für die Saison 2016

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Es wird wahrhaftig Frühling, ein weiteres Zeichen dafür: Der Mainzer Weinsalon ist zurück! Der kultige After-Work-Treff startet am Dienstag, den 5. April in die Saison 2016, künftig gibt es wieder an jedem ersten Dienstag des Monats am Rheinufer Weine von rheinhessischen Winzern und gesellige Runden unter freiem Himmel. Hoffen wir, dass Wettergott Petrus mitspielt – der Weinsalon hat nämlich eine neue Location: Nicht mehr im Brückenkopf unter der Theodor-Heuss-Brücke, sondern am Brunnen neben dem Hilton-Hotel spielt jetzt die Wein-Musik.

Mainzer Weinsalon - Foto Agentur Bonewitz
Der Mainzer Weinsalon am Rheinufer – hier noch an der alten Stelle unter der Theodor-Heuss-Brücke – Foto: Agentur Bonewitz

Die Idee zum Projekt entstand angeblich vor fünf Jahren im Arbeitskreis Jungwinzer der Landjugend Rheinhessen-Pfalz. Klingt spießig, doch dahinter verbirgt sich eine der großartigsten Wein-Aufbruchs-Wellen, die Deutschland je gesehen hat: Rheinhessen und seine Jungwinzer sind inzwischen Vorbild in ganz Deutschland in Sachen Innovationsfreude und Dynamik im Weinbau. „Sich gegenseitig auszutauschen und zusammen zu genießen ist uns ebenso wichtig, wie das Beste aus unseren Reben herauszukitzeln“, heißt es auf der Homepage des Weinsalons. „Zum Einen lässt sich so der fachliche Horizont erweitern, zum Anderen macht es einfach zusammen viel mehr Spaß.“

Aus diesem Grundgedanken entstand 2009 der Mainzer Weinsalon: „In entspannter Atmosphäre neue Menschen kennen lernen, nach einem stressigen Arbeitstag einfach mal abschalten und das alles bei einem leckeren Glas Wein……wo ließe sich diese Idee besser realisieren als in der Weinstadt Mainz?“ Genau 😉 Aus der Idee entstand der kultige After-Work-Treff,los geht’s jeweils um 17.00 Uhr – der perfekte Ausklang eines Arbeitstages. Je nach aktuellem Motto gibt es dazu kleinere Speisen, passend zur Jahreszeit.

18 rheinhessische Weingüter machen inzwischen beim Weinsalon mit, zur Saisoneröffnung am morgigen Dienstag könnt Ihr sie alle erleben! Ansonsten bestreiten jeweils zwei bis drei Jungwinzer einen Weinsalon, bis einschließlich September geht die Saison. Gespannt darf man auch sein, wie sich der Wechsel der Location auswirkt – die Brücke steht dann nicht mehr als Regenschutz zur Verfügung, dafür ist der Ausblick auf den Rhein noch schöner. Viel Spaß beim Wein am Rhein mit dem Mainzer Weinsalon!

Info& auf Mainz&: Mainzer Weinsalon der rheinhessischen Jungwinzer, jeden 1. Dienstag im Monat ab 17.00 Uhr, am Rheinufer Höhe Brunnen/ Kurfürsten-Galerie neben dem Hotel Hilton. Saisoneröffnung am Dienstag, den 5. April ab 17.00 Uhr mit ALLEN teilnehmenden Weingütern! Welche genau das sind, seht Ihr auf der Homegae des Weinsalons, genau hier. Einen Spezialtermin gibt es am Mittwoch, den 22. Juni 2016, ab 17.00 Uhr
in der Kunsthalle Mainz im Zollhafen bei „Kunst meets Wein“.

Und hier die Termine für den Mainzer Weinsalon in der Saison 2016:

    • Dienstag, 5. April, ab 17.00 Uhr
    • Dienstag, 3. Mai, ab 17.00 Uhr
    • Dienstag, 7. Juni, ab 17.00 Uhr
    • Dienstag, 5. Juli, ab 17.00 Uhr
    • Dienstag, 2. August, ab 17.00 Uhr
    • Dienstag, 6. September, ab 17.00 Uhr

 

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Lärmpausen am Frankfurter Flughafen dauerhaft installiert – 90 Prozent merken keine Erleichterung

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Vor einem Jahr führte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die Lärmpausen am Frankfurter Flughafen im Probebetrieb ein, nun installierte der grüne Minister die „Pausen“ dauerhaft. Und lobte die Bündelung von Anflügen auf bestimmten Landebahnen zu bestimmter Zeit als „wirksame aktive Schallschutzmaßnahme“ für die Anwohner rund um den Flughafen. Dumm nur: In einer repräsentativen Umfrage gaben 90 Prozent der Befragten an, von Entlastung nichts zu spüren. In Mainz gilt das ohnehin – die Lärmpausen gelten nur für die östlichen Gebiete. Von „Mogelpackung“ spricht deshalb die Opposition in Hessen, von wirkungslosem Aktionismus die Fluglärmgegner.

Startender Flieger am Frankfurter Flughafen
Pause über den Köpfen durch Lärmpausen? Nicht wirklich… – Foto: gik

Es klang so schön: Eine Stunde mehr Ruhe über den Köpfen hatte Al-Wazir versprochen, die „Lärmpausen“ waren Teil des grünen Versprechens für die Koalition mit der CDU. Im Gegenzug schluckten die Grünen den ohnehin vollzogenen Bau der Nordwestlandebahn, und dass es keine Ausweitung des echten Nachtflugverbots zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens geben würde. Stattdessen sollten die „Lärmpausen“ den Lärm bündeln und so Anwohner entlasten.

90 Prozent sagten in einer Umfrage: Wir merken nix

Doch der Entlastungseffekt war von Anfang an umstritten, gelten die „Lärmpausen“ doch nur für die Gebiete östlich des Flughafens in Frankfurt, Offenbach und Neu-Isenburg. Und wirklich leiser wurde es hier auch nicht: Bei einer Telefonbefragung von 1604 zufällig Befragten im Frühjahr gaben rund 90 Prozent an, keine Änderung durch die Lärmpausen bemerkt zu haben.

Grafik Lärmpausen Messergebnisse Ministerium
Messergebnisse der Lärmpausen – Grafik: Verkehrsministerium Hessen

„Die Lärmpausen sind ein Erfolg“, betonte Al-Wazir am Montag dennoch – und präsentierte dafür Messungen der Fraport, nach denen es morgens in Neu-Isenburg zwischen 4 und 6 Dezibel, abends in einer Linie von Sachsenhausen bis Offenbach-Nord gar um zehn Dezibel leiser geworden sein soll. Gleichzeitig aber stieg im Süden dann der Lärm um 1,5 bis 4,5 Dezibel an, weil hier eben die landenden Flugzeuge in der Luft gebündelt werden. Al-Wazir betont, das sei „eine Entlastung für Zehntausende.“

„Lärm wird nur verschoben, nicht pausiert“

Doch die Bürgerinitiativen gegen Fluglärm widersprechen vehement: Al-Wazir blende „unverändert aus, dass der Lärm nicht vermindert wird oder pausiert, sondern nur verschoben wird“, kritisiert Thomas Scheffler, Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen. So oft der Minister das Loblied „mantrahaft“ wiederhole: „Quark, den man ständig breit tritt, wird nicht zur Sahne.“

Denn nach dem nun dauerhaft installierten Lärmpausenmodell wird nun morgens auf der Nordwestbahn und der Centerbahn gelandet, nicht aber auf der Südbahn, abends dafür nur auf der Südbahn gelandet. Doch Centerbahn und Südbahn liegen ganze 500 Meter voneinander entfernt, die Anflugschneisen in der Luft dementsprechend dicht beieinander. Und ausgerechnet die neue Nordwestlandebahn, die seit Oktober 2011 für massiven Lärm sorgt, war für die DFS in den Morgenstunden unverzichtbar.

Mainzer fordern echte Nachtruhe, Nordwestbahn überflüssig

Modell Lärmpausen Frankfurt
So wird bei den Lärmpausen geflogen – Grafik: Hessisches Verkehrsministerium

Der Vorsitzende der Mainzer Initiative gegen Fluglärm, Jochen Schraut, fordert deshalb von den Hessen, „keine Nebelkerzen wie die sogenannten Lärmpausen zu zünden, sondern die Bevölkerung durch Einhaltung der gesetzlichen Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr am Frankfurter Flughafen zu entlasten.“ Die Lärmpausen seien reiner „politischer Aktionismus“ à la „wir tun etwas gegen Fluglärm“, tatsächlich werde der Lärm lediglich verschoben.

Im Übrigen sei das Beharren auf der Nordwestlandebahn „Unfug“, sagt Schraut weiter: Im Jahr 2007 sei es durchaus möglich gewesen, 492.000 Flugbewegungen im Zweibahnensystem abzuwickeln – dieses Jahr aber wird es am Frankfurter Flughafen sogar nur rund 465.000 Flugbewegungen geben. „Es ist politisch nicht gewollt, die zwei Milliarden Euro teure Landebahn Nordwest zu entlasten, da sonst offensichtlich würde, dass bei dem nachlassenden Verkehrsvolumen die Bahn eigentlich nicht gebraucht würde“, kritisiert Schraut.

Studie: Depression und Angst verdoppeln sich bei Lärmbelastung

Lärmpausen-Clowns Al-Wazir und Bouffier - Plakat BI Fluglärm
Von „Lärmpausen-Clowns“ Al-Wazir und Volker Bouffier, Ministerpräüsident von Hessen, spricht deshalb die Mainzer Initiative gegen Fluglärm

Dazu legten die Mainzer Mediziner gerade neue Ergebnisse der Gutenberg Gesundheitsstudie vor, nach denen Depression und Angst mit steigender Lärmbelästigung stark zunehmen – vor allem durch Fluglärm. Wissenschaftler der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und des Zentrums für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz untersuchten an einer repräsentativen Stichprobe von rund  15.000 Teilnehmern aus den Kreisen Mainz und Mainz-Bingen im Alter zwischen 35 und 74 Jahren den Zusammenhang von Lärmbelästigung und Angst und Depression.

Das Ergebnis: „Bei extremer Lärmbelästigung sind Depression und Angst immerhin doppelt so häufig  wie bei geringer Lärmbelästigung“, sagt der Studienleiter, der Professor Manfred Beutel von der Klinik für Psychosomatische Medizin. Insgesamt waren 27,8 Prozent der Teilnehmer, also mehr als jeder vierte, in der Region stark oder extrem durch Lärm belastet – mit 62 Prozent stand der Fluglärm dabei an erster Stelle, gefolgt von Straßenverkehr mit 18 Prozent, Nachbarschaftslärm draußen mit 12 Prozent, Bau- und Gewerbelärm und Nachbarschaftslärm im Haus mit je 8 Prozent sowie Bahnlärm mit 7 Prozent.

Denkbar sei, kommentierte Beutel die Ergebnisse, dass Lärmbelästigung Stress hervorrufe, der zu Depression und Angst führe. Es sei aber auch möglich, dass Depression und Angst zu erhöhter Lärmempfindlichkeit führten, und dass eine starke Lärmbelästigung eine psychische Erkrankung verschlimmern könne. Die Ergebnisse sind kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „PLOSone“ erschienen und sollen nun weiter ausgewertet werden.

Flieger neben Dom
Tief, tiefer – Flieger neben dem Mainzer Dom – Foto: gik

Lärmobergrenze vielleicht im Juni

Trotzdem hat die Politik aus solchen Studien bisher kaum oder gar keine Konsequenzen gezogen. Echte Entlastung würde nur echte Ruhe bringen, eine Lärmdeckelung ist aber bisher noch immer nicht realisiert. Al-Wazir kündigte nun erneut an, seine lange anvisierte Lärmobergrenze nun „noch im Sommer“ vorstellen zu wollen. Im kommenden Jahr soll es zudem ein zweites Maßnahmenpaket „Aktiver Schallschutz“ geben – was immer darin sich verbergen wird. Die Lärmpausen, räumte Al-Wazir noch ein, seien „natürlich kein Allheilmittel gegen den Fluglärm in der Region“, sie seien dennoch „ein wichtiger Baustein in unserer Strategie, die Belastungen Schritt für Schritt zu verringern.“ Und sein Ziel sei es, betonte der Minister ausdrücklich noch, „dass auch die Menschen in Raunheim, Flörsheim, Rüsselsheim und Mainz zusätzlich insbesondere in den Randstunden entlastet werden.“ Er hat tatsächlich Mainz gesagt 😉

Und so feierte der Minister denn vor allem eines: Die Tatsache, dass es die Lärmpausen überhaupt gibt, und dass sie umgesetzt werden. Die Gegenwehr von Deutscher Flugsicherung (DFS), Flughafenbetreiber Fraport sowie den Fluglinien war nämlich heftig, als Al-Wazir im Herbst 2014 seine Lärmpausen-Modelle vorstellte. Nicht umsetzbar, nicht machbar, eine Einschränkung des Betriebs, so lauteten die Befürchtungen. In den Probebetrieb gelangte deshalb am Ende nur besagtes Minimalmodell. Nun präsentierte Al-Wazir stolz neue Zahlen, die zeigten, dass die Umsetzungsquote 92 Prozent am Abend und 96 Prozent am Morgen betrug.

Fluglinien: Flugbetrieb kann reibungslos weiter laufen

Grafik Umsetzungsquote Lärmpausen
Die Umsetzungsquoten der Lärmpausen von April 2015 bis April 2016 – Grafik: Hessisches Verkehrsministerium

Und immerhin unterzeichneten am Montag Vertreter von Fraport, Lufthansa, Condor, Deutscher Flugsicherung und weiterer Fluglinien gemeinsam die Vereinbarung zur dauerhaften Installation der Lärmpausen. Eine Garantie ist das dennoch nicht: Vor allem DFS und Fraport können die Pausen wegen Wetterbedingungen, Erfordernissen der Flugsicherheit oder einfach aus betrieblichen Gründen jederzeit aussetzen.

„Für uns ist entscheidend, dass durch die getroffenen Vereinbarungen sichergestellt ist, dass sich mit den Lärmpausen die aktuelle Kapazität des Frankfurter Flughafens nicht verringern wird“, sagte dabei Michael Hoppe, Vertreter der internationalen Fluggesellschaften. Und Condor-Geschäftsführer Ulrich Johannwille freute sich, wichtig sei für Condor gewesen, „dass der Flugbetrieb reibungsfrei für unsere Kunden weiterlaufen kann.“ Und so verwies denn auch der Vertreter der Lufthansa darauf, was für die Lufthansa das wichtigste Instrument in Sachen Schallschutz ist: Leisere Flugzeuge.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Lärmpausen und ihren Modellen findet Ihr auf der Internetseite www.laermpausen.de des Hessischen Verkehrsministeriums, darunter auch das aufschlussreiche Lärmpausen-Monitoring mit Zahlen und Umfrage. Aktuelle Lärmkarten mit dem sehr realen Lärm über den Köpfen findet Ihr auf der Seite des Deutschen Fluglärmdienstes (DFLD) aus Mainz www.dfld.de, einen Mainz&-Bericht über neue Lärmkarten und deren Berechnung hier. Eine Mainz&-Analyse zu den Lärmpausen findet Ihr hier, unseren Bericht zum Start des Probebetriebs hier. Die Homepage der Mainzer Initiative gegen Fluglärm mit vielen Infos findet Ihr hier.

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Flüchtlingsunterkunft Layenhof wird im Juni geschlossen

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Ursprünglich sollte es erst später der Fall sein, nun wird die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem Layenhof bei Mainz schon im Juni geschlossen. Die Containersiedlung werde abgebaut, die derzeitigen Bewohner würden zum Monatsende in die AfA Kusel umziehen, teilte das Integrationsministerium am Montag mit. Grund sind die drastisch zurückgegangenen Flüchtlingszahlen. Die Unterkunft auf dem Layenhof war erst Anfang November 2015 eröffnet worden, als Notbehelf, sie bot rund 450 Menschen Platz. Die Mitarbeiter sollen in Ingelheim weiter beschäftigt werden.

Containerdorf Layenhof kleiner
Schön ist wahrlich anders: Das Containerdorf der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem Layenhof bei Mainz – Foto: gik

Das Land hatte im April ein Stufenkonzept für den Umgang mit den vielfach neu aus dem Boden gestampften Erstaufnahmeeinrichtungen vorgestellt und dabei angekündigt, die Standorte deutlich reduzieren zu wollen. Der Layenhof sollte ursprünglich zum 31. August geschlossen werden, allerdings wollte das Land vorher mit Stadt über eine Übernahme reden.

Die Stadt aber hatte kein Interesse – die Mainzer Einrichtungen sind deutlich zentraler gelegen und vor allem in festen Häusern. Am Freitag stellt die Stadt in der Alten Portland im ehemaligen Verwaltungsgebäude eine neue Gemeinschaftsunterkunft vor, mit der Housing Area in Gonsenheim steht zudem ein weiteres großes Areal zur Verfügung. Unklar ist noch, was aus der Kommissbrotbäckerei in der Neustadt wird: Auch hier war von einem Rückzug des Landes die Rede, konkrete Ansagen gibt es hier aber noch nicht. Auch gab es auf dem Layenhof zuletzt mehrere Schlägereien unter Flüchtlingen – es dürfte der Enge und Trostlosigkeit der Unterbringung geschuldet gewesen sein.

Rappelvolle Kleiderkammer Layenhof kleiner
Gut gefüllt: Die Kleiderkammer auf dem Layenhof – Foto: gik

Das Land reduziert jedenfalls derzeit seine Platzzahl landesweit von ursprünglich geplanten 17.500 Plätzen – inklusive Reservekapazitäten – auf 11.600 Plätze. Sie sei „froh, dass wir mittlerweile in unseren großen Landeseinrichtungen genügend Plätze in hergerichteten Gebäuden bereithalten, wo wir die Menschen gut unterbringen und betreuen können“, betonte die neue Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) am Montag. Betriebsbedingte Kündigungen der Mitarbeiter werde es übrigens nicht geben – die Beschäftigten sollen bei der AfA Ingelheim Jobs finden.

Die eher einfache Containersiedlung auf dem Layenhof war in der Hochphase der ankommenden Flüchtlinge aus dem Boden gestampft worden, die Container – umgeben von Zäunen – nie ein günstiges Zuhause. Allerdings blieben die Flüchtlinge hier geplant nur wenige Wochen, bevor sie auf andere Unterkünfte oder Kommunen weiter verteilt wurden. Die Mainzer reagierten auf die Masseneinrichtung großartig: Eine Welle der Hilfsbereitschaft schwappte auf den ehemaligen Militärflughafen zwischen Finthen und Wackernheim.

Eine Kleiderkammer wurde in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft, alte Fahrräder fit gemacht, Spielangebote und Ausflüge für Kinder organisiert. Es gab Deutschunterricht, Willkommensfeste, Begrüßungscafés, Solidarkonzerte – sensationell. Über die Willkommenskultur hat Mainz& mehrfach berichtet – einmal hier bei der Informationsveranstaltung, und dann noch einmal in unserer Weihnachtsgeschichte. Ein Satz hat uns besonders angerührt: „Hier kann ich fast vergessen, dass ich Flüchtling bin“, sagte uns ein junger Syrer aus Damaskus beim Besuch in der Kleiderkammer.

Nun ist die Einrichtung auf dem Layenhof schon wieder vorbei, ein bisschen wie ein Spuk – und zeigt, wie unvorhersehbar die Entwicklung ist. Mehr als 40.000 Flüchtlinge hat Rheinland-Pfalz 2015 aufgenommen, derzeit kommen nur noch wenige – die Grenzen sind dicht. Wir sind gespannt, wie es weiter geht.

 

 

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5. Diner en Blanc in Mainz am Sonntag, 5. Juni 2016

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Anstoßen beim Diner en Blanc 2015 - Foto: gik

Am Samstag ist es wieder so weit: Zum nunmehr 5. Mal findet das Diner en Blanc statt, ein fröhlich-festliches Abendessen, das ganz in weiß gehalten ist. Zu dem Event treffen sich Kulinarik-Begeisterte in stilvollem Outfit und tafeln im Freie auf einem schönen Platz – und Tischdecke, Service und Kleidung, alles ist in weiß gehalten. Die Idee kommt aus Paris, 2015 nahmen einige Hundert Menschen an dem Diner en Blanc in Mainz teil – zu Füßen des Mainzer Doms. Wo das Diner en Blanc am Samstag stattfindet, wird erst kurz vorher bekannt gegeben.

Diner en Blanc vorm Dom hoch
Diner en Blanc in Mainz 2015 am Dom – Foto: gik

Es war 1988, als ein gewisser François Pasquier ein Problem hatte: Seine für ein Sommerfest eingeladenen 200 Freunde passten nicht mehr in seinen Garten passten, also wich Pasquier kurzerhand auf einen öffentlichen Park in Paris aus. Das Fest kam so gut an, dass es fortan alljährlich wiederholt wurde. Zunächst im Bois de Boulogne, mittlerweile im Herzen von Paris zu Füßen des Eiffelturms, am Champs-Élyseé oder an der Place de la Concorde. Über 10.000 Gäste wohnten den Diner en Blanc schon bei – und die Idee zog schnell Kreise.

Weltweit gibt es inzwischen Diner en Blancs, in Rheinhessen gibt es gleich mehrere kleine, in Ginsheim feierten sie am 22. Mai, im Rheingau soll es das erste Diner en Blanc am 12. Juni geben. In Mainz gab es das Abendessen in weiß bereits vier Mal: am Rheinufer, auf dem Kupferberg und natürlich in wunderschöner Kulisse 2014 und 2015 am Dom. Und die Picknickfreunde hatten eigentlich immer Glück mit dem Wetter: Es waren immer wunderbare Sommerabende.

Die mitgebrachten Speisen werden mit den nächsten Tischnachbarn geteilt und dürfen auch gerne bunt sein, ansonsten ist aber wirklich bis hin zum Klappstuhl alles in weiß – es ist eine Huldigung an den Sommer. Friedlich einen schönen Abend miteinander zu verbringen an einem schönen Ort – das ist das Hauptanliegen des Diner en Blanc.

Info& auf Mainz&: 5. Diner en Blanc am Sonntag, 5. Juni 2016, ab 18.00 Uhr. Der Ort wird erst am Tag der Veranstaltung im Laufe des Vormittags bekanntgegeben, wenn Ihr Interesse habt, Infos gibt es hier auf Facebook. Und weil es 2015 so zauberhaft war, hier noch schnell eine kleine Fotogalerie zum Appetit-Machen!

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Die Clubtermine in Mainz vom 31. Mai – 5. Juni 2016

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Was ist los in Mainz in dieser Woche? Nun, die Clubs und Bars schnaufen ein bisschen durch – es gibt das Übliche sozusagen 😉 Es gibt wie immer Gothic und harten Rock, Biertag, Quizz League und Student’s Groove. Dazu gibt’s ne Rapper’s Delight am Freitag im 50 Grad, und am Sonntag im irish Pub mal wieder eine Open Stage. Und auch wenn heute schon Dienstag ist, sei noch mal dran erinnert: Immer Montags könnt Ihr im Kelly’s Game of Thrones – Season 6 ab 22.00 Uhr schauen. Viel Spaß beim Ausgehen mit Mainz& und Nightsnap!

Dienstag 31. Mai 2016

Irish Pub – „Timmy Rough” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Cocktail + Longdrink Fun”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Alle Cocktails und 4cl Longdrinks für nur 5,- Euro.

Vinocamp Rheinhessen - Session Orange Wein
Gemütlich abhängen mit Freunden muss auch mal sein – Foto: gik

Kulturclub schon schön – „Tuesday I’m in Love“ mit VVeber (RnR, Soul, Wave), Einlass: 24.00 Uhr und Eintritt: frei.

Shooter Stars – „Biertag“, Pils/Radler 0,3l für nur 1,50 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz League“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Mittwoch, 1. Juni 2016

50 Grad – „STUDENTSGROOVE“, Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Von 22.00 Uhr bis 22.30 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Rock & Metal Made in Germany” mit DJ Kay + DJ Kunst, Einlass: 20.00 Uhr.

Kelly’s – „Singer and Songwriter Session” ab 21.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „KUNTERBUNTER“ mit DJ Rokit (HipHop, Club Beats, Oldschool, All Time Classics), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „LIEBEVOLL“ mit DJ Monophonic. Hits von den 90ern bis heute, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „LONGDRINKS“, alle Longdrinks gibt es für 3,80 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

Star Mainz – „YEAH!“ ab 22.00 Uhr. Angebot: freier Eintritt für Studenten.

Donnerstag, 2. Juni 2016

Alexander the Great – „Der Schwarze Kunst Abend” Gothic, Darkwave, Industrial, Einlass: 21.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „ALARMSTUFE MAGENTA mit DJ_Herb (Deep-Tech-Melodic-House)“, Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „Phat Cat“ mit Audio Treats & Air Fuss One, Einlass: 21.00 Uhr.

... und fast ganz zum Schluss von Grönemeyer's grandioser Party - Foto: gik
Ganz so groß wie bei Herbert Grönemeyer wird’s diese Woche wohl nicht 😉 – Foto: gik

Shooter Stars – „Bottleday“, alles aus der Flasche bis 0,33l gibt es für 2 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quizz Night“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Freitag, 3. Juni 2016

50 Grad – „RAPPERS DELIGHT – Best Of Oldschool HipHop“ mit ARI (ASSOTO SOUNDS/ BERLIN), Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23.00 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Prom-Night” mit DJ Kay, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „The Capones” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „It’s a Indie Disko“ mit Dead Disco (legenderfurt) & Preller (.vice), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: 4,- Euro.

Red Cat – „YO! CAT“ mit DJ Crypt und Wilson, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „FRESH FRIDAY” mit den DJs Kingo, Fos und Madd Dee. Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Shots für nur 2 Euro.

Samstag, 4. Juni 2016

50 Grad – „Black & House“ mit DJ Release & Pascal Rueck, Einlass: 22.30 Uhr. Angebot: Von 22.30 Uhr bis 23 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Wild Side” mit DJ Don Stephano, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Die Rock-WG“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Logo NightsnapIrish Pub – „Ben Kyle” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Electro Raclette“ mit Katronica & The Timber Taal (Techno Electro Nu Rave), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „AUSSEN TOPHITS INNEN GESCHMACK” mit DJ N3FF, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „THROWBACK 90S & 2000S” mit DJ MADD DEE & DJ Kingo. Einlass: 23.00 Uhr. Angebot: Getränkespecials für 5,- Euro.

Sonntag, 5. Juni 2016

Irish Pub – „Open Stage / Offene Bühne” ab 21.30 Uhr – jeder darf auf die Bühne und zeigen was er/sie kann, Einlass: 17.00 Uhr.

Info& auf Mainz&: Mehr Details zu den Veranstaltungen, zu Dresscode sowie die Adressen und was in der Location gerade los ist, könnt Ihr bei Nightsnap nachsehen, der Veranstaltungs-App für Mainz und das Rhein-Main-Gebiet – bitte hier entlang. Was das Club-Barometer genau ist? Erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

 

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VinoKilo: Klamotten im Kilo und cooles Stöbern auf der Planke Nord

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Klamotten im Kilo, eine coole Location, dazu Wein, Streefod und Funky Music – das VinoKilo hat alle Zutaten zu einem wahrlich coolen Event. An diesem Wochenende könnt Ihr im Biergarten „Planke Nord“ im Zollhafen nach Herzenslust gebrauchte Kleidung shoppen, und dazu Vintage Bikes aus Holland, einen Nähworkshop machen und einem SingerSongwriter-Contest lauschen. Bei VinoKilo wird die Kleidung tatsächlich pro Kilo verkauft, ein Mainzer Startup veranstaltet die innovative Weiterentwicklung des Flohmarkts.

VinoKilo kleiner - Foto Isabel Hayn
Klamotten shoppen per Kilo – bei VinoKilo am Wochenende – Foto: Isabel Hayn

Entstanden ist VinoKilo in den Hinterhöfen der Mainzer Neustadt, erzählt Gründerin Kim Mainz&. Vintage Klamotten einfach im Kilo verkaufen, Second Hand-Sachen wiederverwerten – was einst in zwei kleinen Events in Mainz begann, hat bereits gewaltig Kreise gezogen: Nach Hamburg, Köln und Holland haben die Macher von Darpdecade ihre Idee schon getragen. Nun kommt VinoKilo zurück nach Mainz – zu einem ganzen Wochenende auf die Planke Nord.

Antrieb für das Event seien Nachhaltigkeitsgedanke und bewusster Kleiderkonsum, die Klamotten kaufen die VinoKilo-Leute alelrdings von einem Händler aus Holland. Der sammelt die Kleidung aus der ganzen Welt zusammen, sichtet und sortiert sie. In den Containern sind dann Armeejacken aus den USA ebenso wie Seidentücher oder auch mal Designer-Taschen. „Jede Stadt beherbergt Studenten oder junge Seelen, die ihren ganz eigenen Style leben wollen“, sagen die Macher – und das gehe nun einmal am besten mit Unikaten.

Dazu gibt es natürlich Rheinhessenwein, Streetfood und Junky Music, versprechen die Macher, am Sonntagabend lockt zudem ein SingerSongwriter-Contest. Geshoppt werden kann den ganzen Tag, es werde immer Kleidung nachgelegt, verspricht Kim. Gezahlt wird pro Kilo, die Sachen werden einzeln gewogen, der Kilopreis beträgt 17,- Euro. Und auch dem Wetter werde man trotzdem, versprechen die Organisatoren – auch bei Regen finde VinoKilo statt. Nur eines müsst Ihr tun: Bargeld mitbringen, denn Kartenzahlung ist nicht.

Info& auf Mainz&: VinoKilo – Vintage Klamotten pro Kilo mit Event am 4. und 5. Juni 2016, Planke Nor, Biergarten im Zollhafen. Öffnungszeiten: Samstag 11.00 Uhr bis 22.00 Uhr, Sonntag 12.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Eintritt Samstag 3,50 Euro, Sonntag 3,- Euro (nanu?). Infos gibt es hier auf Facebook oder hier im Internet.

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Deutschland nennt Gräueltaten an Armeniern „Völkermord“

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Vor etwas über einem Jahr haben wir bei Mainz& schon diesen Text geschrieben – damals nannte  Bundespräsident Joachim Gauck erstmals den Völkermord an den Armeniern einen Völkermord. Heute hat der Bundestag dasselbe getan – es war lange überfällig. Denn für Historiker steht schon lange fest: Es war Völkermord, unerträgliche Greuel. Die Uni Mainz beleuchtete 2015 das Geschehen und die unrühmliche Rolle des Deutschen Reiches dabei. Aus aktuellem Anlass noch mal unser Text dazu:

Heute vor einhundert Jahren begann die Deportation der armenischen Elite aus dem damaligen Konstantinopel, es war der Auftakt zur grausamen Vernichtung von geschätzt 1,5 Millionen Armeniern. „Völkermord“ nannte es gestern Bundespräsident Joachim Gauck – endlich. Denn nur die Türkei wehrt sich gegen diesen Begriff, die Historiker sprechen schon lange davon – zu eindeutig sind die Fakten: Deportationen, Massenermordungen, Todesmärsche. Der heutige 24. April ist für die Armenier Genozid-Gedenktag – Mainz& erinnert aus diesem Anlass noch einmal an die Ausstellung an der Mainzer Uni, die unter dem Titel „Eine ‚innertürkische Verwaltungsangelegenheit‘? Osmanisch-deutsche Verflechtungen und die ‚Armenier-Greuel‘ im Ersten Weltkrieg“ auch die Verflechtungen des Deutschen Reichs damals mit dem Osmanischen Reich aufzeigt.

Postkarte Erster Weltkrieg mit Kaiser Wilhelm II., Sultan Mehmed V. und Franz-Joseph I. - Foto Uni Mainz

Postkarte Erster Weltkrieg mit Kaiser Wilhelm II., Sultan Mehmed V. und Franz-Joseph I. – Foto Uni Mainz

Die Türkei, Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches, währt sich vehement gegen die Einstufung der Gräueltaten an den Armeniern als Völkermord – der Papost, der vor einigen Wochen in einer Messe ebenfalls von Völkermord sprach, löste prompt eine diplomatische Krise aus. Die Türkei forderte Belege vom Papst für seine Aussage. Wir sind uns sicher: Papst Franziskus weiß, was er tut, denn der Heilige Vater ist keineswegs allein mit seiner Einschätzung: Seit heute gibt es auch eine halbherzige Erklärung der Regierungskoalition zu den Gräueltaten. Wenigsten benannte Bundestagspräsident Norbert Lammert klar Ross und Reiter…

Die Ausstellung an der Uni wird von einer Veranstaltungsreihe begleitet, deren erster Vortrag am 29. April lautet gleich: „Der Völkermord an den Armeniern. Ereignis, historischer Kontext und Rezeption.“ Den Vortrag hält Dominik Schaller, und der ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Heidelberg. Und am 15. Juni hält der Historiker Stefan Ihrig vom Van Leer Institut in Jerusalem den Vortrag „Den Genozid rechtfertigen – Deutschland und die osmanischen Armenier, von Bismarck bis Hitler.“

Sultan Mehmed V. begrüßt Kaiser Wilhelm II. in Istanbul - Foto Imperial War Museums, Public Domain via Uni Mainz
Sultan Mehmed V. begrüßt Kaiser WilhelmII. in Istanbul- Foto: Imperial War Museums Public Domain via Uni Mainz

Das Deutsche Reich unter den beiden Kaisern Wilhelm I. und Wilhelm II. hatte nämlich enge Beziehungen zum Osmanischen Reich: Die vielschichtige deutsch-osmanische Verflechtungsgeschichte habe „in der Vergangenheit in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit bisher zu wenig Beachtung gefunden“, heißt es in der Ankündigung der Universtität. Das Historische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz macht mit der Ausstellung deshalb nun „die vielfältigen militärischen, ökonomischen und diplomatischen Verstrickungen des Deutschen Reichs sowohl auf persönlicher als auch auf institutioneller Ebene“ bekannt und rekonstruiert auch unbekannte Facetten der deutsch-osmanischen Geschichte.

Armenian_woman_and_her_children_from_Geghi,_1899 - Foto Wikipedia Commons
Eine arme Armenische Frau und ihre Kinder aus Geghi 1899 – Foto: Wikipedia Commons

Die Posterausstellung wurde im Rahmen eines Projektseminars mit elf Studierenden im Historischen Seminar erarbeitet. Zwischen dem 29. April und dem 1. Juli flankieren sieben Vorträge die Ausstellung, die mit finanzieller Unterstützung der Südosteuropagesellschaft realisiert wird. Weitere Themen der Vorträge sind die Beziehungen zwischen dem Deutschen und dem Osmanischen Reich – und auch die Frage, ob die Deutschen den Gräueltaten an den Armeniern hätten Einhalt gebieten können – die Historiker meinen: Ja.

So widmet sich der Vortrag von Fabian Klose am 20. Mai denn auch dem Thema „Humanitäre Interventionen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Osmanische Reich und der Wandel der internationalen Einmischung in innere Angelegenheiten.“ Auch spannend, denn was wäre gewesen, wenn die Welt auch den Völkermord an den Juden als „Einmischung in innere Angelegenheiten“ abgetan hätten? Im 20. Jahrhundert fand in dieser Haltung ein Wandel statt, der bis heute das Handeln der Großmächte beeinflusst, aber immer wieder zu heftigen Diskussionen führt.

Vor einhundert Jahren, im Frühjahr 1915, beschloss das Osmanische Reich die Vernichtung der Armenier, bei Massakern und Todesmärschen sollen in den Jahren 1915 und 1916 je nach Schätzung zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen umgekommen sein, so schreibt es Wikipedia in einem sehr fundierten Artikel. Die Vorgänge seien durch umfangreiche Materialien und Quellen belegt, heißt es in dem Wikipedia-Artikel weiter: „Weltweit erkennen die weitaus meisten Historiker diesen Völkermord daher als Tatsache an.“

Info& auf Mainz&: Eröffnet wird die Ausstellung „Eine ‚innertürkische Verwaltungsangelegenheit‘? Osmanisch-deutsche Verflechtungen und die ‚Armenier-Greuel‘ im Ersten Weltkrieg“ am Mittwoch, 22. April 2015, um 18:00 Uhr im Hörsaal P3 im Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend ist die Ausstellung bis zum 21. Mai 2015 im Durchgangsbereich der Bereichsbibliothek im Philosophicum zu sehen. Weitere Informationen zur Ausstellung und der Vortragsreihe findet Ihr hier. Den Wikipedia-Artikel zum Völkermord an den Armeniern Anfang des 20. Jahrhunderts findet Ihr hier.

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Update: Unwetter in Wiesbaden, Blitzeinschlag in Fichte, Rauchmelder spielten verrückt

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War das ein Wochenende: Unwetter haben in vielen Teilen des Landes wahre Verwüstungen angerichtet – Mainz aber kam wieder einmal glimpflich davon. Zwar ging auch hier am Freitagabend ein heftiges Gewitter nieder, in Mainz schüttete es dabei aber lediglich wie aus Kübeln. Anders in Wiesbaden: In den nördlichen Stadtteilen wie Klarenthal hagelte es, dass die Straßen aussahen wie nach einem Wintereinbruch, die Kurhauskolonnaden standen unter Wasser. Doch an einer Stelle krachte es auch bei uns gewaltig: Um 18.15 Uhr schlug am Samstag in Gonsenheim ein Blitz in eine Fichte – der Baum fiel auf einen Kinderspielplatz. Und in der Nacht zum Montag spielten auf einmal die Rauchmelder verrückt.

UPDATE: Gleich sechs Mal musste die Feuerwehr Sonntagnacht ausrücken, weil im Stadtgebiet Rauchmelder oder Brandmeldeanlagen losgingen. Gleich zweimal löste ein Brandmelder in einer Lackfabrik in Mombach aus – einen Grund konnten die herbeigeeilten Rettungskräfte nicht finden. Schließlich musste ein Mitarbeiter der Wartungsfirma aus dem Hunsrück anrücken, um die Anlage endlich still zu legen. In einem Hotel in der Altstadt löste Wasserdampf aus der Dusche ebenfalls einen Warnmelder aus, woraufhin das Hotel sogar evakuiert wurde. Auch hier konnte erst die Wartungsfirma den Alarm stoppen.

In der Nackstraße in der Neustadt gingen auf einem Balkon gelagerte Rauchmelder um kurz vor 1.00 Uhr los und weckten die gesamte Nachbarschaft, danach sprang die Brandmeldeanlage in einem Möbelhaus in der Rheinallee an – wieder ohne jegliche Brandursache. Die Feuerwehr nimmt an, dass Luftdruckschwankungen durch das Gewitter die Störungen verursachte.

25 Meter hohe Fichte an Spielplatz vom Blitz gespalten

Blitzeinschlag Fichte Gonsenheim kleiner - Foto Feuerwehr Mainz
Ein Blitzeinschlag spaltete am Freitagabend eine 25 Meter hohe Fichte in Gonsenheim – direkt an einem Spielplatz – Foto: Feuerwehr Mainz

In Gonsenheim wurde am Samstag ein 25 Meter hoher Baum vom Blitz getroffen – er stand in dem kleinen Park in der Kirchstraße hinter dem Feuerwehrgerätehaus, teilte die Feuerwehr Mainz mit. Durch den Blitzeinschlag wurde der Baum auf ganzer Länge gespalten, von einem Hauptast wurde ein großes Teil abgesprengt – und das lag auf dem Rasen, direkt neben der  Schaukel eines Kinderspielplatzes… Nicht auszudenken, wenn… doch niemand war auf dem Spielplatz, niemand wurde verletzt – was ein Glück!

„Ohrenzeugen“ berichteten den Rettungskräften, es hätte sich beim Blitzeinschlag wie bei einer „Explosion“ angehört, der Knall sei unmittelbar nach dem Blitz zu hören gewesen. In Reihen der Berufsfeuerwehr fand sich dann ein ausgebildeter Forstwirt, der war mit einem Kleinalarmfahrzeug und einem Einsatzleitwagen vor Ort. Der Forstwirt fällte die Fichte und ließ sie zwischen zwei anderen Bäumen auf eine freie Rasenfläche fallen, von dort sollte sie am Montagmorgen von der Stadt entsorgt werden.

Hunderte Notrufe in Wiesbaden wegen Hagel und Flut

Ansonsten aber passierte in Mainz offenbar nichts – keine vollgelaufenen Keller, keine untergegangenen Fahrzeuge. Das war gerade jenseits des Rheins in Wiesbaden völlig anders: Am frühen Freitagabend gingen Hunderte Notrufe bei Polizei und Feuerwehr ein, wie die Kollegen von der Hessenschau berichteten. Keller standen unter Wasser, Straßen verwandelten sich in Seen, Wasser drang in stehende Autos ein. Ein Taxifahrer musste befreit werden, der wegen der Wassermassen in seinem Auto feststeckte.

Unwetter Hagel Wiesbaden - Foto Unwetteralarm via Twitter
Zentimeterdicke Hagelschicht auf den Straßen von Wiesbaden – Foto: @Unwetteralarm via Twitter

Für Staunen sorgte aber vor allem der in Massen niedergehende Hagel, der die Straßen in weiße Landschaften verwandelte – und das auch in Kriftel und Hofheim. Am Frankfurter Flughafen sorgte das Unwetter für Verspätungen, in anderen Teilen gab es Erdrutsche oder mussten gar in Bad Schwalbach Telefonmasten gekappt werden.

Mainzer halfen beim Auspumpen am Kurhaus

Auch in Rheinland-Pfalz war stellenweise Land unter: In Boppard am Mittelrhein liefen Keller voll, Erdrutsche und Bäume blockierten Straßen und auch die Bahnstrecke Trier-Koblenz, ein Regionalzug entgleiste gar leicht. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring musste eine Stunde nach dem Start wegen Regenmassen und starkem Hagel unterbrochen werden. An der Mosel wurden manche Weinberge vom Hagel völlig entlaubt.

Die Mainzer Rettungskräfte machten aus ihrer Alarmbereitschaft indes eine Tugend – und halfen den Kollegen der Wiesbadener Feuerwehr dabei, die mit Wasser vollgelaufenen Kellerräume der Kurhaus-Kolonaden leer zu pumpen.

 

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Linkes Hirn, Rechtes Hirn – Gehirndoping mit spannenden Terminen der Uni Mainz

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Wollt Ihr mal wieder Euere grauen Zellen ankurbeln? NUn, das geht diese Woche ganz besonders gut – mit der Stiftungsprofessur der Uni Mainz. Die widmet sich nämlich in diesem Jahr dem Thema Hirnforschung, Inhaber ist der renommierte Biopsychologie-Professor Onur Güntürkün. Dienstagabend könnt Ihr ihn mal wieder in einem Vortrag erleben: „Linkes Hirn, Rechtes Hirn“ heißt der – es geht um Denken, Fühlen, Erinnerungen und die Frage, wo genau das eigentlich in unserem Gehirn steckt. Doch das ist nicht das einzige spannende Uni-Thema diese Woche:

Hirnforscher Biopsychologe Onur Güntürkün - Foto Uni Mainz
Der Biopsychologe und Hirnforscher Onur Güntürkün ist Stiftungsprofessor der Johannes-Gutenberg-Universität 2016 – Foto: Uni Mainz

Neurologie und Psychologie – bisher galten sie als Gegensätze, gerade in der Wissenschaft. Während die einen nur die Biologie als Auslöser sahen, glaubten die anderen, die Psychologie sei die alles entscheidende Komponente. Der Biopsychologie-Professor Güntürkün gehört zu den Wegbereitern einer neuen Richtung: der biologisch fundierten Psychologie. Denn mittlerweile gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass auch das Mentale ein Ergebnis biologischer Mechanismen ist – wir sind unser Gehirn.

Wir sind unser Gehirn – aber wie denken wir?

Was sind die neuralen Grundlagen des Denkens? Was passiert beim Lernen, was beim Erinnern? Wo in den Weiten unseres Gehirns stecken unsere Erinnerungen, wie sind sie organisiert, und warum können sie zerfallen? Was macht uns und somit unser Gehirn intelligent? Wie verändern Ängste und Traumata unser Gehirn und unser Handeln? Und ist die in unserem Gehirn gespeicherte Angst wirklich gelöscht und somit Vergangenheit, wenn eine Psychotherapie uns von unseren Phobien befreit?

Diesen und noch viel mehr Fragen geht Güntürkün in seiner Forschung nach, versucht zu verstehen, wie das Denken im Gehirn entsteht, und schlägt dabei eine Brücke von der zellulären Ebene bis hin zum Verhalten. Methoden der Neurowissenschaft wie auch der Experimentalpsychologie kommen zum Einsatz, für seine Forschungen zu den biologischen Grundlagen des Verhaltens von Tier und Mensch wurde der in Izmir in der Türkei geborene Wissenschaftler, der jetzt an der Ruhr-Universität Bochum lehrt, vielfach  ausgezeichnet.

Hirn als Puzzle - Grafik Uni Mainz
Das Hirn als Puzzle – Grafik der Uni Mainz

Am Dienstag geht es also um die Frage, ob das mit der linken und der rechten Hirnhälfte tatsächlich so stimmt – könnt Ihr ab 18.15 Uhr im ReWi-Gebäude, Hörsaal RW1 auf dem Uni-Campus erfahren. Die weiteren Termine und Themen: 7. Juni 2016: „Was macht ein Gehirn intelligent?“,  14. Juni: „Gehirn und Geschlecht“, 21. Juni: „Die Freiheit des Denkens“, 28. Juni: „Neuronale Grundlagen des Bewusstseins.“

Info& auf Mainz&: Dienstag, 31.05.2016, 18.15 Uhr, Vortrag „Linkes Hirn – Rechtes Hirn“ des Stiftungsprofessors Onur Güntürkün im Rahmen der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2016 „Psychologie und Gehirn: Zur Innenansicht des Menschen“.  Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Infos zur Professur und den Terminen hier.

Kunststaat DDR und deutscher „Bilderstreit“

Wenn Ihr heute Abend noch nichts vor habt – es gibt da noch einen interessanten Vortrag zum Themas Kunst und deutsche Wiedervereinigung. In „Geschichtsphilosophie als moralische Instanz? Vom ›Kunststaat DDR‹ bis zum deutsch-deutschen Bilderstreit nach 1990“ geht es um Umbruch und Wende im Kunstsektor – im „Bilderstreit“ nach 1990 ging es um die Frage, ob es „Kunst“ unter der östlichen Einparteienherrschaft überhaupt habe geben können und ob die „Freiheitskunst“ des ‚Westens‘ schlechthin auch moralisch überlegen sei.  Referent ist Karl-Siegbert Rehberg, der seit 1992 als Gründungsprofessor für Soziologie an der TU Dresden lehrte und seit 2015 Forschungsprofessor für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie ist.

Info& auf Mainz&: Montag, 30. Mai 2016, 18.15 Uhr, Vortrag „Geschichtsphilosophie als moralische Instanz? Vom ›Kunststaat DDR‹ bis zum deutsch-deutschen Bilderstreit nach 1990“ von Professor Karl-Siegbert Rehberg, Technische Universität Dresden, im Rahmen der interdisziplinären Vorlesungsreihe „Kunst – Macht – Moral“ des Studium Generale Vortrag: Hörsaal N1, Naturwissenschaftliches Hörsaalgebäude (Muschel), Johann-Joachim-Becher-Weg 23. Alle Infos dazu und zu weiteren Vorträgen der Reihe hier.

Streit und Spiel um die Bedeutung der Geisteswissenschaften

 

Flyer Streit und Spiel Geisteswissenschaften Geulen
Will streiten um die Position der Geisteswissenschaften: Eva Geulen

Die Geisteswissenschaften fallen in unseren hochtechnisierten Gesellschaft ja inzwischen ziemlich herunter – das gesamte Renommee gilt Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, Literaten und Historikern hingegen wird gleichgültig oder gar abwertend begegnet. Es könnte ein Kardinalfehler unserer Zeit und unserer gesellschaftlichen Entwicklung sein – was der Mensch ist, seine Werte und seine Außergewöhnlichkeit, das macht primär an Sprache, Literatur, Kunst und nicht zuletzt dem Spiel fest.

„Streit und Spiel“ heißt deshalb ein Podiumsgespräch am Donnerstagabend, in dem die Kultur- und Wissensgeschichte-Professorin Eva Geulen aus Berlin „Eine Positionsbestimmung“ der Geisteswissenschaften sucht – und zwar durchaus auch im konstruktiv gemeinten Streit. Im Podiumsgespräch treffen sich neben Geulen die Vizepräsidentin der Uni Mainz, Mechthild Dreyer, ihres Zeichens Professorin für Philosophie des Mittelalters, Jörg Meibauer, Professor für Deskriptive Sprachwissenschaft des Deutschen und Uta Störmer-Caysa, Professorin für Ältere Deutsche Literaturgeschichte. Geulen ist übrigens auch Direktorin des
Zentrums für Literatur- und Kulturforschung ZfL Berlin. Hingehen!

Info& auf Mainz&: Donnerstag, 02. Juni 2016, 18.15 Uhr, „Streit und Spiel – Podiumsgespräch mit Professor Eva Geulen, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin“ im Rahmen des Jubiläumsjahrs „70 Jahre Wiedereröffnung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz“ in der Reihe „Geisteswissenschaft – Eine Positionsbestimmung“. Ort: Hörsaal P1, Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, mehr Infos dazu in diesem pdf-Flyer.

Musik als Mathematik – Wiederentdeckte gregorianische Choräle

Leider am gleichen Abend wie der Geisteswissenschaften-Vortrag geht es in der Alten Mensa um Musik und Mathematik – keine unbekannte Kombination. Schon lange weiß man, dass es im Prinzip zwei Arten von Musiker gibt: die intuitiven und jene, die die Musik präzise-rechnend wie Mathematiker betreiben. Johann Sebastian Bach war so ein Komponist, nicht weniger begnadet als intuitive Genies. Auch im Sinn des antiken und mittelalterlichen Bildungsverständnisses war Musik Mathematik.

Darstellung zu Musik und Mathematik - Uni Mainz
Musik, Mathematik, alte Choräle – spannendes Thema! – Fotos: Uni Mainz

Der Vortrag von Stefan Seit geht deshalb der Dialektik von Leidenschaft und geistiger Ordnung nach – das Neben- und Miteinander von gesungener Musik und Musik als zahlenmäßiger Ordnung musste insbesondere in den Klöstern zum Thema werden, waren die doch zugleich Stätten der Bildung und der (liturgischen) Musikpflege.

Gleichzeitig präsentiert die Schola Cantorum des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Tübingen „Musikalische Fragmente – Gregorianische Choräle aus württembergischen Klöstern“ – und zwar geistliche Musik aus Choralhandschriften, die im Zuge der Reformation zu Akteneinbänden verarbeiten worden waren und erst kürzlich wiederentdeckt wurden.

Info& auf Mainz&: Donnerstag, 02. Juni 2016, 18.30 Uhr, „Ordentlich denken. Musik als Mathematik in der Geschichte der Philosophie“, Vortrag von Stefan Seit in der Reihe „Zahl und Klang – Musik und Mathematik zum 300. Todesjahr von Gottfried Wilhelm Leibniz“, mit „Musikalischen Fragmenten – Gregorianische Choräle aus württembergischen Klöstern“ der Schola Cantorum des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Tübingen. Ort: Alte Mensa, Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9. Alle Infos dazu hier.

Viel Spaß beim Gehirnjogging!

 

 

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