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Tagesarchive: 14. Juni 2016

Plastikmüll im Meer – Greenpeace-Schiff kommt nach Mainz

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Bis zu 13 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jährlich über Flüsse, aber auch durch Wind, Abwässer, Sturmfluten oder Hochwasser ins Meer – längst drohen unsere Weltmeere an dem Plastikmüll zu ersticken. Der Bund müsse die Plastikflut eindämmen, Verbote von Plastiktüten und von Mikroplastik in Kosmetika seien „längst überfällig“, fordert die Umweltorganisation Greenpeace. Am Wochenende macht nun das Greenpeace-Schiff Beluga II in Mainz am Fort Malakoff fest. Zwei Tage lang könnt Ihr Euch dann über die Probleme des Lebensraums Meer informieren und den Umweltaktivisten über die Schulter schauen.

Greenpeace Schiff Beluga II Welle machen - Foto Greenpeace
Das Greenpeace-Schiff Beluga II kommt am Wochenende nach Mainz – Foto: Greenpeace

„Welle machen für den Schutz der Meere“ lautet das Motto der aktuellen Kampagne. Seit 2004 ist die Beluga II das offizielle Kampagnenschiff der Umweltorganisation, an Bord könnt Ihr auch erfahren, wie das Leben der fünfköpfigen Besatzung aussieht, und natürlich wie die Umweltaktivisten arbeiten und ihre Kampagnen planen.

Aktuelles Thema ist aber die Vermüllung der Meere mit Plastikmüll. „Weltweit – von der Arktis bis zum Südlichen Ozean – leidet der Lebensraum Meer unter Plastikmüll. Auch über deutsche Flüsse gelangt Plastik in die Nord- und Ostsee“, sagt Philipp Hühn, Sprecher von Greenpeace in Mainz und Wiesbaden. Schätzungen zufolge haben sich in den Meeren bereits mindestens 150 Millionen Tonnen des nicht verrottenden Mülls angesammelt, der aber kann für Meerestiere zu einem qualvollen Tod führen.

In Schleswig-Holstein wurden bei gestrandeten Pottwalen Mageninhalte gefunden, die Müllkippen glichen: Teile eines Kunststoffeimers, die Reste eines Netzes und eine Plastikabdeckung eines Automotors waren darunter. „Die Tiere strangulieren sich oder verwechseln Plastik mit Nahrung, können den Kunststoff nicht verdauen und verhungern im schlimmsten Fall mit vollem Magen“, erklärt Hühn.

Greenpeace Kunst aus Plastikmüll - Foto Greenpeace Pascal Amos Rest
Schampooflaschen, Eimer, Gummihandschuhe – die Künstlerin Antje Truelsen macht aus Plastikmüll aus dem Meer Kunst – Foto: Greenpeace

Weniger sichtbar, aber ebenfalls massenhaft in unseren Gewässern vorhanden ist das so genannte Mikroplastik. Diese mikroskopisch kleinen Kunststoffteilchen stecken etwa in Kosmetika wie Peeling oder Zahnpasta und gelangen über Abflüsse in Gewässer, oder entstehen durch die Zersetzung von Plastikmüll. „Mikroplastik ist mittlerweile auch in den Mägen verschiedener Speisefischarten, in Muscheln oder Garnelen gefunden worden“, sagt Hühn. Und damit lande Plastikmüll nicht nur in der Natur, sondern auch in unserer Nahrung. „Trotz wissenschaftlicher Untersuchungen kann noch niemand genau sagen, wie viel Plastik schlussendlich auf unseren Tellern landet und welche Auswirkungen es hat“, warnt Hühn.

Und dabei haben wir alle es buchstäblich in der Hand, den Verbrauch von Plastik zu verringern: Pro Kopf verbrauchen wir in Westeuropa 136 Kilogramm Plastik pro Jahr, Deutschland liegt dabei an der Spitze. Initiativen werben deshalb verstärkt für den Verzicht auf Plastiktüten und Plastikverpackungen – so könnt Ihr etwa bei „Unverpackt“ in der Mainzer Neustadt Bio-Lebensmittel – genau! – unverpackt einkaufen und in eigenen Behälter abfüllen. Eine tolle Möglichkeit, Plastikverpackungen zu vermeiden, finden wir.

Tipps zum Vermeiden von Plastikmüll im Alltag gibt es am Wochenende auch auf dem Greeenpeace-Schiff, dazu viele Informationen über den Lebensraum Meer. Mit an Bord ist außerdem eine spezielle Vorrichtung, um auch Flüsse wie Rhein, Main und Donau auf Mikroplastik zu testen.

Info& auf Mainz&: Samstag, 18. Juni und Sonntag, 19. Juni, Station des Greenpeace-Schiffes Beluga II in Mainz. Ausstellung zum Motto „Welle machen zum Schutz der Meere“ mit besonderem Fokus auf Plastikmüll sowie „Open Boat Days“ – Tag der offenen Schiffstüren. Ort: Rheinufer Anleger am Fort Malakoff. Öffnungszeiten: Samstag, 18. Juni, 11.00-13:00 Und und 14.30-18.00 Uhr, Sonntag, den 19. Juni 2016, 11.00-13.00 Uhr und 14.30-18.00 Uhr. Jeweils um 17.00 Uhr Filmvorführung „Plastik – Billiger Stoff, hoher Preis“. Mehr Infos unter www.greenpeace.de/beluga oder www.greenpeace.de/wellemachen.

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Französische Studentin durch Stromschlag aus Oberleitung getötet

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Was für eine schreckliche Geschichte: Ein französische Studentin ist in Mainz in der Nacht zum Sonntag durch einen Stromschlag aus einer Oberleitung getötet worden. Die 21-Jährige hatte Samstagnacht in Mainz gefeiert und kletterte dann gegen 5.10 Uhr in der Nähe der Zwerchallee auf einen Kesselwaggon – und kam mit der Oberleitung in Berührung. „Sie wurde sofort von einem Stromschlag getroffen und war auf der Stelle tot“, teilte die Polizei mit – und bittet eindringlich: NICHT auf Eisenbahnwagen klettern – es reicht schon, Oberleitungen auch nur zu nahe zu kommen!

Gleise mit Stellwerk Hauptbahnhof Mainz
Abstand zu Oberleitungen unbedingt einhalten! Ihre Hochspannung ist tödlich – Foto: gik

Die junge Französin war Austauschschülerin aus Burgund und erst seit Anfang in April in Mainz. Nach den bisherigen Ermittlungen war sie in Begleitung eines weiteren Studenten am Samstagabend auf dem Bretzenheimer Straßenfest und anschließend in einer Diskothek bei Mombach. In den frühen Morgenstunden wollte die 21-Jährige an die frische Luft. Als sie an den Gleisanlagen vorbei kamen, entstand wohl die Idee, auf einen Kesselwaggon zu klettern – eine Idee mit tödlichen Folgen. „Ihr Begleiter erlitt einen Schock und ist nicht vernehmungsfähig“, heißt es in dem Bericht weiter.

An dem Waggon seien mehrere Warnschilder angebracht, die symbolisch auf Blitzgefahr und Stromschlag hinweisen, berichtet die Polizei weiter. Zudem befinde sich dort ein Schild mit dem Symbol Hochklettern verboten – aus gutem Grund. Die Polizei weist eindringlich darauf hin, dass Oberleitungen in der Regel über eine Spannung von bis zu 15.000 Volt verfügen. Eine Berührung ist absolut tödlich – und man muss den Draht nicht einmal berühren.

„Es reicht, wenn eine Person ihm nahe kommt, etwa wenn sie auf einem Waggon steht“, warnt die Polizei weiter: „Dann können jederzeit Lichtbögen von mehreren Tausend Grad entstehen und überspringen, bei feuchtem Wetter reichen die sogar noch etwas weiter. Die Folge sind schwerste, meist tödliche Verbrennungen.“

Der Leichnam der Französin soll am Dienstag obduziert werden.

 

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