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Tagesarchive: 25. Juni 2016

Buchdruckergautschen: Bürgermeister Beck und Mainzer Weinmajestäten im Zuber

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Geschafft und Glücklich - Foto: gik

Feucht war es, das Wasser floss in Strömen – aber ausnahmsweise mal nicht vom Himmel: Auf der Bühne am Dom platschte das Wasser aus dem großen Zuber der „Jünger Gutenbergs“, mit großer Gaudi wurden auch in diesem Jahr wieder 28 Buchdrucker und Mediengestalter von der schwarzen Tinte der Lehrzeit reingewaschen. Und im Zuber landeten auch drei Prominente: Büergemeister Günter Beck (Grüne) erwischte es eiskalt, und auch die Mainzer Weinmajestäten landeten auf offener Bühne im Zuber.

Gautschen - Mainzer Weinkönigin und Weinprinzessin nach Taufe
Mainzer Weinkönigin und Weinprinzessin nach ihrer Taufe beim Buchdruckergautschen im Zuber, der mal ein Weinfass war – Foto: gik

„Wusstet Ihr eigentlich, dass unser Zuber mal eine Weinfass war?“, fragte Gautschmeister Harro Neuhardt die Mainzer Weinkönigin Sabrina Möhn und Weinprinzessin Malenka Stenner. Da waren die beiden Mainzer Weinmajestätinnen schon kräftig getaucht worden und standen patschnass im Wasserbottich. „Wir fühlen uns hier sehr wohl“, lachte denn auch Malenka. Zu Ehren des 200. Geburtstages von Rheinhessen wurden die beiden Repräsentantinnen der Mainzer Winzer getauft und in die Gilde der „Jünger Gutenbergs“ aufgenommen.

Gautschen nah
Da platscht das Wasser beim Gautschen auf der Johannisnacht in Mainz – Foto: gik

„Es war super-lustig, feucht-fröhlich und ein kleines bisschen kalt“, sagte Weinkönigin Sabrina hinterher, und Malenka fiel prompt ein, dass sie jetzt zum zweiten Mal Geschichte schrieben: Zum ersten Mal gibt es in Mainz eine Weinkönigin und gleichzeitig eine Weinprinzessin – und noch nie wurde eine Weinmajestät gegautscht. „Wahnsinn“, fand Malenka beeindruckt.

Zuvor hatten die Packer schon mehr als zwei Dutzend Mal kräftig zugelangt, jedes Mal landete ein junger Absolvent oder eine Absolventin mit lautem Platschen und noch größerem Hallo im Zuber. Kräftig getunkt wurde da, um nach alter Sitte den Dreck der Lehrzeit abzuwaschen – so handhaben es in Mainz von Alters her die Buchdrucker. „Das war früher ein ganz erlesener Kreis, die konnten Lesen, Schreiben und eben auch Drucken“, erklärte Gautschmeister Neuhardt den Brauch.

Gautschen - Schnappschuss Günter Beck nass
Spass mit nass: Bürergemeister Günter Beck landete ebenfalls im Zuber – Foto: gik

Und da die Johannisnacht ja zu Ehren des Buchdruck-Erfinders Johannes Gutenberg gefeiert wird, gehört das Gautschen zu den Institutionen des Festes – rund 1.000 Schaulustige genossen auch dieses Mal das Schauspiel. Dazu gehört auch, dass ein Promi ins kühle Nass muss – in dieesem Jahr traf es Bürgermeister Günter Beck. Der sei ja schließlich mal interimsweise Oberbürgermeister gewesen, verriet Neuhardt den Grund – damals, nach dem Rücktritt von Jens Beutel (SPD). „Wir haben bisher alle OBs gegautscht“, sagte Neuhardt, „der hatte uns noch gefehlt.“

Und so bekam auch Beck tropfnass sein obligatorisches Glas Wein nach der nassen Taufe – und gehört nun auch zu dem „für alle Zeit als ehrbare Geselle und Schwarzkünstler anerkannten“ Kreis. Und so schwuren die Getauften am Ende, Ihre Zunft ehrbar und auf kollegiale Weise auszuüben. „So ist der Schwur aus der Kehle entronnen, so mag nun der edle Saft aus diesem Glas in die Kehle rinnen“, sprach Neuhardt – und die Versammlung schritt zum Feiern: „Gott grüß‘ die Kunst!“ Wie steht es doch im Gautschbrief: „Bütte und Schemel und Schwamm drauf.“

Und hier das Wichtigste vom Buchdruckergautschen – unsere Bildergalerie:

 

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Unwetter über Mainz: 180 Einsätze, Keller und Tiefgaragen vollgelaufen

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Böses Erwachen am Samstagmorgen: Nach einem wunderschönen Freitagabend ging morgens um 4.00 Uhr ein heftiges Gewitter über Mainz nieder und brachte ungeheure Regenmengen mit. Und nun erwischte es auch viele Mainzer: Keller liefen voll, Tiefgaragen standen unter Wasser. Menschen kamen Gott sei Dank nicht zu Schaden, aber die Feuerwehr musste zu etwa 180 Einsätzen ausrücken – mindestens. Vor allem in der Altstadt, der Neustadt, Finthen, Gonsenheim, Lerchenberg und Drais war Land unter. „Eine Vielzahl von Keller steht unter Wasser“, meldete die Feuerwehr. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz.

Karte Einsätze THW Unwetter Mainz Juni 2016
Karte des THW Mainz über die Einsätze in der Gewitternacht

„Eine Vielzahl von Kellern war voll Wasser gelaufen“, meldete die Feuerwehr um 11.30 Uhr am Samstag, da waren bereits 125 Einsatzstellen abgearbeitet. An 30 Einsatzstellen waren die Kräfte noch im Einsatz – und dabei blieb es nicht: „Viele Bewohner bemerken jetzt erst, dass Wasser in ihren Kellern steht, daher gehen nach wie vor Notrufe ein“, hieß es weiter. Gut 25 kamen bis zum Abend noch hinzu.

Betroffen war die Mainzer Altstadt und Teile der Neustadt, etwa die Josefsstraße, auch der Rheingauwall an der Hartenbergstraße war zugelaufen. „Keller, Tiefgaragen, Büroräume im Keller, Werkstätten – alles was tiefer ist stand unter Wasser“, hieß es bei der Feuerwehr. Öffentliche Tiefgaragen standen nicht unter Wasser, in einer privaten strömte immer wieder so viel Wasser aus einem Gully nach, dass vier Tauchpumpen gleichzeitig eingesetzt werden mussten.

Stark betroffen war auch Finthen, hier standen sogar Tiefgaragen unter Wasser, es gab eine richtige Schlammlawine an den Feldern. Auch in Zahlbach in Höhe des Arbeitsamtes spülte der heftige Regen Schlamm von den Hängen der Uniklinik auf die Straße.

Wasserpfütze Künstlermarkt
Wasserpfützen standen noch am Nachmittag auf dem Künstlermarkt – Foto: gik

„Die Keller mussten mittels Tauchpumpen und Feuerlöschkreiselpumpen leergepumpt werden“, berichtete die Feuerwehr weiter. Dabei habe es sich teilweise um große Tiefgaragen gehandelt, in denen bis zu 600 Kubikmeter Wasser standen – entsprechend lange dauerte das Abpumpen natürlich. Auch das Technische Hilfswerks war seit den frühen Morgenstunden mit zwischenzeitlich sieben Fahrzeugen und 50 Mann zur Unterstützung im Einsatz, wie es auf der Facebookseite hieß. Man versuche „tatkräftig bei der Beseitigung der Wassermassen mittels Tauchpumpen und Wassersauger zu helfen.“

Bei der Feuerwehr Mainz waren 200 Einsatzkräfte und 35 Fahrzeuge im Einsatz, darunter 35 Beamte der Berufsfeuerwehr und 165 (!) Angehörige aus zehn Freiwilligen Feuerwehren. Wahnsinn – was täten wir nur ohne die enorm vielen ehrenamtlichen Helfer? Dankeschön Euch allen! Das Deutsche Rote Kreuz in Finthen sorgte übrigens für die Verpflegung, auch das soll gewürdigt werden.

Auf dem Johannisfest richtete das Wasser nach ersten Meldungen keine größeren Schäden an. Allerdings stand in Teilen des Künstlermarktes am Rheinufer das Wasser, berichteten Standbetreiber. Alles in allem kam Mainz aber doch eher glimpflich davon – in Stromberg am Hunsrückrand stand am Freitag der gesamte Ort unter Wasser, auf der Bahnstrecke im Mittelrheintal entgleiste bei Oberwesel am frühen Samstagmorgen eine Regionalbahn, weil sie in einen Erdrutsch gefahren war. Die linksrheinische Bahnstrecke bleibt das ganze Wochenende über gesperrt – und die Schäden im gesamten Tal sind so groß, dass der autofreie Erlebnistag Taltotal zwischen Bingen und Koblenz für Sonntag abgesagt wurde.

 

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Gigantischer Ausbau: 17 neue Kitas mit 1.735 Plätzen bis 2020 für Mainz

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„Ausbauen wie verrückt“ – das ist die Devise von Sozialdezernent Kurt Merkator (SPD) in Sachen Kita-Ausbau in den kommenden Jahren. 17 neue Kindertagesstätten mit 1.735 neuen Plätzen sollen bis zum Jahr 2020 in Mainz zusätzlich entstehen, der überwiegende Teil im Bereich der Kleinkinderbetreuung. Denn Mainz wächst und wächst – und noch immer stehen Eltern gerade bei der Suche nach Krippenplätzen vor riesigen Problemen. Es ist ein Mammutprojekt – und für die neuen Kitas müssen dann auch noch rund 750 neue Erzieher gefunden werden.

Flüchtlingskinder in Kindertagesstätte in Gießen - Foto gik
Mehr Plätze in den Kitas braucht die Stadt – Foto: gik

„Wir ackern und ackern, weil wir das stemmen, und weil wir den Familien die benötigten Betreuungsplätze zur Verfügung stellen wollen“, sagte Merkator nun bei der Vorstellung des neuen Kita-Bedarfsplans. Und es ist ja nicht so, als hätte Mainz nichts getan:Schon in den vergangenen Jahren wurde gebaut und gebaut. 117 Kitas gibt es inzwischen, davon 52 städtische Einrichtungen, 25 katholische und 11 evangelische, dazu 12 Elterninitiativen und 17 Einrichtungen in sonstiger Trägerschaft.

Damit stehen derzeit insgesamt 8.657 Kita-Plätze zur Verfügung, genau 501 Krippenplätze, 7.317 Kindergartenplätze für Zwei- bis Sechsjährige und 839 Hortplätze. Nun sollen noch einmal 22 Prozent hinzu kommen: Bis zum Jahr 2020 will die Stadt zusätzlich 17 Kitas mit insgesamt 1.735 Plätzen bauen, acht Ersatzneubauten kommen hinzu. Zehn Kitas stehen dabei schon im Kita-Bedarfsplan 2015, sieben weitere kamen jetzt im neuen Plan 2016 noch einmal hinzu. Dazu sollen Kapazitäten neu strukturiert und etwa mit mehr Kita-Gruppen geplant werden.

Kitaausbau Mainz 2016 - 2020
Geplanter Kita-Ausbau in Mainz

Damit  habe der Kita-Ausbau „gigantische Ausmaße angenommen und strebt auf einen
neuen Höhepunkt zu“, sagte Merkator: „Wir stehen gerne zu unserem Anspruch, Mainz als familienfreundliche Stadt auszubauen.“ Man setze alles daran, Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Nötig ist das auch wegen des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für alle Kinder ab zwei Jahre, den es seit dem 1. August 2010 in Rheinland-Pfalz gibt.

Der geschätzte Bedarf für zweijährige Kinder liegt deshalb bei 80 Prozent aller Kinder dieses Jahrgangs, der Bedarf für einjährige Kinder bei 55 Prozent und der Kinder unter einem Jahr noch immer bei 11 Prozent. Damit habt Ihr auch die Größenordnung der Eltern, die ihr Kind in so jungem Alter in eine Kita geben wollen oder müssen – viele sind es nicht. 129 Plätze sollen diesem Alterssegment bis 2020 insgesamt dennoch entstehen – ein Bedarf ist da.

418 neue Plätze sollen für Kinder im Alter zwischen einem und zwei Jahren entstehen, 489 Plätze für 2-3-Jährige Kinder. Der größte Teil – 699 Plätze – sollen aber im regulären Kindergartenalter zwischen 3 und 6 Jahren entstehen – der Ausbau in diesem Bereich habe Vorrang, bekräftigte Merkator. Denn trotz aller Anstrengungen: An den nennenswerten Ausbau von Hortplätzen sei vorerst nicht zu denken. Denn auch so sind die Anstrengungen gigantisch: Etwa  18 Bauprojekte will die Stadt Mainz selbst umsetzen, für bis zu sieben Objekte wird die Anmietung von Räumlichkeiten in Betracht gezogen.

Kitaausbau Mainz nach AltersgruppenDie meisten Plätze werden in den Stadtteilen Weisenau (397 Plätze), Neustadt (280) und Hartenberg/Münchfeld (226) entstehen, das hänge auch mit den dort vorgesehenen Neubaugebieten Heiligkreuzareal, Zollhafen und Hartenbergpark zusammen, sagte Merkator weiter. Aber auch Altstadt und Oberstadt bekommen je rund 100 Plätze mehr, die Oberstadt ebenfalls 90. Am wenigsten Plätze entstehen auf dem Lerchenberg (22) und in Mombach (12).

Kitaausbau Mainz Stadtteile
Geplanter Kitaasubau in Mainz bis 2020 nach Stadtteilen

Und auch für die Hortkinder im Schulalter soll etwas geschehen, die Stadt setzt hier auf den Ausbau der
Ganztagsschulen in Angebotsform, vor allem in Stadtteilen, in denen es nicht genügend Hortplätze gibt. Schulische Betreuungsangebote sollen zudem auf den Freitagnachmittag ausgedehnt werden und zumindest teilweise auf die Schulferien.

Die Stadt will dazu ein zweijähriges Modellprojekt starten, währenddessen soll eine Mainzer Grundschule in die Lage versetzt werden, erforderliche Plätze für die Nachmittags- und Ferienbetreuung bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen, kündigte Merkator an. Dabei soll Kindern aus einkommensarmen Familien der Zugang zur Betreuenden Grundschule erleichtert und die Schule einfacher qualifiziertes Personal einstellen oder vorhandene Honorarkräfte qualifizieren können. In dem Modellprojekt soll dann ein pädagogisches Konzept entwickelt werden, das auf andere Schulen übertragbar sein soll.

Info& auf Mainz&: Den Kindertagesstättenbedarfsplan 2015 könnt Ihr hier im Internet einsehen.

 

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