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Tagesarchive: 14. Juli 2016

Schnakenplage in Mainz – Hausschnaken in Wasserbecken mit Tabletten bekämpfen

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Es surrt, es schwirrt, es sticht – nach den wochenlangen Regenfällen leidet Mainz unter einer wahren Schnakenplage. Wer draußen sitzen und endlich den Sommer genießen will, wird von den Plagegeistern geradezu überfallen und aufgefressen – überall sieht man um sich schlagende Menschen. Die Stadt Mainz stellte nun klar: Schuld sind nicht die Rheinschnaken, sondern vor allem die Hausschnaken – also jene Tierchen, die in nassem Grün und in kleinsten Wassermengen schlüpfen. Dagegen könnt Ihr selbst etwas tun: Wasserbehälter mit biologischen Schnakentabletten behandeln, die Ihr kostenlos bei der Stadt bekommt.

Stechmücke - Foto KABS
Gemeine Plagegeister: die Stechmücke schlüpft derzeit in Massen – Foto: KABS

Das Problem ist schlicht: Es war zu nass, viel zu nass. Und so ist nun der Grundwasserstand für Sommer ungewöhnlich hoch, der Boden durchweicht – und das eben nicht nur in Rheinnähe. Praktisch überall, wo Grünes wächst, wo es Büsche und Bäume gibt, schlüpfen derzeit aus winzigen Wasserflächen Schnaken. Dabei handelt es sich eigentlich um gemeine Stechmücken Ein erhöhtes Aufkommen sei „leider unvermeidlich, solange die Böden aufgrund des permanent hohen Grundwasserstandes nicht abtrocknen“, heißt es von der Stadt Mainz.

Die fühlte sich am Freitag offenbar genötigt, eine Stellungnahme zur Schnakenplage heraus zu geben – und die Schnakenbekämpfung am Rhein zu verteidigen. Die wird nämlich seit Jahren in äußerst bewährter Form von der KABS geleistet, der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Der Zusammenschluss von Kommunen zur Bekämpfung von Stechmücken am Oberrhein wurde bereits 1976 von 20 Gemeinden am Oberrhein in Philippsburg gegründet, heute gehören der KABS 97 Gemeinden und Landkreise sowie die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an. Auch Mainz ist seit Jahren Mitglied.

Screenshot Homepage KABS
Erfolgreiche Schnakenbekämpfung seit Jahrzehnten: die KABS

Das Besondere: Die KABS bekämpft die Schnaken bereits frühzeitig, präventiv und mit biologischen Mitteln, und arbeitet dazu eng mit Wissenschaftlern zusammen. Und in normalen Jahren funktionierte das bisher hervorragend. Als die Stadt Wiesbaden vor einigen Jahren aus Kostengründen aus der KABS ausstieg, waren die Auswirkungen so verheerend, dass man nach kürzester, Schnaken verseuchter Zeit sehr reumütig zurückkehrte… In diesem Jahr allerdings stehen die Schnakenjäger auf verlorenem Posten – der Hausmücken wegen.

Denn die Bekämpfung am Rhein, erklärte die Stadt Mainz nun, habe auch in diesem Jahr wieder gut funktioniert: Die KABS bekämpfe die Ausbildung der Larven „seit vielen Wochen tagtäglich mit hohem personellem und materiellem Aufwand und Hubschraubern vom frühen Morgen bis zum späten Abend entlang des Rheins.“ Damit habe „einer Rheinschnakenplage erfolgreich vorgebeugt werden“ können.Tatsächlich begann die KABS bereits im April mit der Schnakenbekämpfung am Rhein, seither fliegen dei Hubschrauber permanent.

Wasserpfütze Künstlermarkt
Stehende Wasserflächen solltet Ihr derzeit unbedingt beseitigen, verschließen oder mit Bti-Tabletten impfen – Foto: gik

Die Hausschnaken allerdings hätten aufgrund der besonderen Wettersituation von der KABS erstmalig erst Anfang Juli bekämpft werden können, hieß von Seiten der Stadt Mainz weiter. Hausschnaken verfügten im Übrigen nur über einen eingeschränkten Flugradius von etwa 100 Metern, wenn Ihr also von Schnaken überfallen werdet, lohnt sich eine Ursachensuche in Eurer Nachbarschaft: Da sich die Schnakenbrut in kleinsten Wassermengen entwickeln kann, sollten alle unnötigen Behälter und Möglichkeiten beseitigt oder verschlossen werden, rät die Stadt.

Also Augen auf nach kleinen Wassermengen, insbesonderen solchen, die länger stehen. Vogeltränken, Badebecken oder Pflanzenuntersetzer solltet Ihr deshalb regelmäßig vollständig leeren und anschließend mit Frischwasser befüllen. Wasserbehälter unbedingt fest verschließen! Solche, die sich nicht verschließen lassen, oder stehendes offenes Wasser könnt Ihr mit den sogenannten Schnakentabletten auf BTI-Basis behandeln. Nach Angaben der KABS enthalten die Tabletten den biologischen Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis (Bti), die Tablette löst sich vollständig in Wasser auf und kann auch ins Gießwasser gegeben und so mit der Gießkanne verteilt werden.

Nach Angaben der KABS reicht eine Tablette für 50 Liter Wasser oder 5 Quadratmeter Wasseroberfläche. Der biologische Wirkstoff töte die Stechmückenlarven innerhalb weniger Stunden und sei spätestens nach zwei bis drei Tagen abgebaut, heißt es auf der Homepage der KABS. Bei einem sehr großen Teich sei es übrigens nur nötig die Randbereiche zu behandeln. Dort suchten die Stechmückenlarven Halt und Schutz an Pflanzen und Steinen

Culinex Bti Tabletten Schnaken KABS kleiner - Foto Claus Ableiter via Wikipedia
So sehen die Bti-Tabletten der KABS zur Schnakenbekämpfung zuhause aus – Foto: Claus Ableiter via Wikipedia

Bei Regentonnen reichten pro 50 Liter Wasservolumen eine Tablette. Diese löse sich dann langsam auf und gebe den biologischen Wirkstoff nach und nach an den Wasserkörper ab. „Der abtötende Effekt auf die Stechmückenlarven wird dadurch verlängert und hält bis zu 14 Tagen an“, erklärt die KABS. Wirkstoff sei ein Protein, also ein Eiweißstoff, der nur Stechmücken (Culicidae) und wenigen anderen Insektenfamilien (Diptera: Nematocera) schade, für Menschen, Hunde und andere Tiere aber unbedenklich sei.

Das beste aber: Die Schnakentabletten könnt Ihr kostenlos in den Ortsverwaltungen und im Umweltinformationszentrum bekommen. Im Übrigen helfen auch Vögel und Fledermäuse, Libellen und Amphibien Schnaken zu bekämpfen, sie könnt Ihr durch einheimische Büsche und Bäume im Garten sowie durch Nistkästen für Vögel unterstützen. Und was natürlich auch hilft, ist der Einbau von Fliegengittern vor den Fenstern und Terrassentüren als Passivschutz. Viel Glück!

Info& auf Mainz&: Mehr Infos zur KABS findet Ihr hier im Internet, auf dieser Seite gibt es konkrete Tipps zum Einsatz der Bti-Tabletten. Die Bti-Schnakentabletten bekommt Ihr kostenlos in den Ortsverwaltungen und im Umweltinformationszentrum.

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Generalplaner sollen Rathaus-Umbau planen – Ergebnisse 2017

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Der Umbau des Mainzer Rathauses rückt mit großen Schritten näher, die Stadt vergab am Mittwoch den Auftrag an einen Generalplaner: Das Büro agn Niederberghaus & Partner soll bis Sommer 2017 einen Plan für die Sanierung entwickeln. Man werde das Rathaus als Gebäude unter die Lupe nehmen und eine Beschlussvorlage für den Stadtrat entwickeln, „die eine belastbare Aussage trifft, wie man mit dem Budget umgeht und wie weit man damit kommt“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Das Budget für die Sanierung bezeichnete Ebling erneut als auf 50 Millionen Euro gedeckelt.

Mainzer Rathaus von Rheinallee aus 1
Marode und sanierungsbedürftig: Das Mainzer Rathaus – Foto: gik

Das im Dezember 1973 eingeweihte Rathaus ist mittlerweile völlig marode, gerade erst wieder sei bei den Starkregenfällen Wasser ins Gebäude eingedrungen, sagte Ebling. Dennoch will die Stadt das unter Denkmalschutz stehende  Gebäude des dänischen Architekten Arne Jacobsen sanieren, erst im Oktober 2015 hatte Ebling dafür einen Kostendeckel von 50 Millionen Euro verkündet. Nun sollen die Generalplaner aufzeigen, was dafür möglich ist.

Die Mängelliste ist indes lang: Wärmedämmung, Dichtheit der Hülle, verkommene Keller und Innenhöfe, marode Technik, schummrige Beleuchtung und eine miese Belüftung, weil kein einziges Fenster geöffnet werden kann. Ebling sagte denn auch, Ziel sei „natürliche Belüftung, wo immer es möglich ist, möglich zu machen“ – ob das aber heißt, dass es endlich öffnende Fenster gibt, wollte er nicht versprechen: Das müsse der Kostenrahmen ergeben.

Es gelte auch, im Rathaus ein „optimales Arbeitsplatz- und Flächenverhältnis zu schaffen“, sagte Ebling weiter: „In diesem Gebäude könnten viel mehr Menschen arbeiten, wenn wir eine vernünftigere Flächenaufteilung hätten.“ Also wird agn auch Vorschläge zum Einbau neuer Büroflure machen. Es gehe darum, „das Rathaus in eine moderne Zeit zu überführen“, sagte Projektleiter Stefan Nixdorf – der Mann hat schon die Opel Arena in Mainz geplant.

Ausschnitt Ideen AGN Neuhaus
Ideen des Planungsbüros agn für das Mainzer Rathaus aus dem Ideenwettbewerb

Ästhetisch habe er „ein ähnliches Verständnis“ wie Erbauer Arne Jacobsen, sagte Nixdorf, und schwärmte von „einem der schönsten Ratssäle Deutschlands.“ Es gebe auch unausgeschöpfte Potenziale im Haus, die gelte es aufzuspüren, das wolle man auch mit typischen Charakteristika tun – wie es etwa die runden Aufzüge im Foyer sind. „Unsere Philosophie ist: Respekt vor dem Gebäude, Sensibilität der baulichen Substanz gegenüber und Wirtschaftlichkeit“, betonte Nixdorf.

Ob Ideen wie ein Bürgerdach oder eine Öffnung zum Rhein möglich seien, werde ebenfalls ermittelt: „Wie werden bis zum Sommer 2017 feststellen, ob das in den Kostenrahmen passt“, sagte er. Die einzelnen Bausteine sollen im Plan in Module unterteilt werden. Agn hatte übrigens schon den Ideenwettbewerb zum Mainzer Rathaus gewonnen. Dazu hat agn das Mainzer Ingenieurbüro von Lars Kützing im Boot, der sich um den Brandschutz kümmern soll. Kützings Büro kennt das Rathaus gut – sein Vater war seinerzeit für die statischen Berechnungen beim Bau zuständig.

Ebling betonte, mit agn habe die Stadt „ein hervorragendes und sehr gut aufgestelltes Büro für Generalplanerleistungen gewinnen können.“ Kriterien für die Auswahl seien neben einer Ausschreibung der Personaleinsatz bei dem Projekt, das technische Konzept sowie das Honorarangebot gewesen. „Wir verfahren gerne nach dem Motto günstig und gut“, betonte Ebling. Mit der Auswahl des Generalplaners sei man einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Sanierung voran gekommen: „Der Zustand des Gebäudes wird nicht besser…“

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Plänen um die Rathaussanierung findet Ihr hier bei der Stadt Mainz. Unseren Bericht über die neuen Ideen fürs marode Rathaus könnt Ihr hier lesen.

 

 

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Technikprobleme bei Mainz& – Morgen geht’s weiter!

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Liebe Mainz&-Leser – es tut uns Leid. Ihr habt es ja gemerkt: Mainz& war außer Gefecht. Der Grund: Uns sind vergangene Woche gleich zwei Computer zusammengebrochen, da ging einfach gar nichts mehr. Wahrscheinlich wegen Überlastung 😉 Deshalb haben wir auch noch nicht das Ergebnis des Gewinnspiels mitteilen können – aber keine Angst! Es ist nichts verloren gegangen! Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen auf allen Ebenen! Voraussichtlich ab morgen sind wir wieder zurück, und haben eine Menge toller Geschichten für Euch im Gepäck! Freut Euch auf archäologische Funde, Taxikonzessione und Skifahren im Sommer! Und natürlich die Auflösung, wer einen Weingutscheinführer gewonnen hat. Ihr lest von uns!

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