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Tagesarchive: 7. Oktober 2016

Steuerzahlerbund rügt Mainzelbahn und Brücke ins Nichts – nur warum?

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Gleich mit zwei Fällen ist die Stadt Mainz dieses Jahr im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes gelangt: Mit der Brücke ins Nichts über der Koblenzer Straße und ausgerechnet mit der Mainzelbahn. Bei der Brücke über die Koblenzer Straße herrscht seit über einem Jahr Stillstand, weil die Stadt vergaß, die Grundstücke für die Straßenanbindung auf der anderen Seite zu kaufen – eine Peinlichkeit, die bisher vier Millionen Euro kostete. Die Mainzelbahn rügt der Verband sogar als „fragwürdiges Verkehrsprojekt“ und prangert die Kostensteigerung von 20 Millionen Euro an.

Visualisierung MVG Mainzelbahn in der Marienborner Straße
Die Mainzelbahn – ein Steuergeldverschwendungsprojekt? – Fotomontage: MVG

Dem Bund der Steuerzahler, dessen Chef übrigens der frühere Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) ist, stieß vor allem die Kostensteigerung von 20 Millionen Euro auf rund 90 Millionen Euro sauer auf: Angesichts eines Verkehrsprojektes, dessen Erfolg „fragwürdig“ sei, sei das „für den Steuerzahler doppelt bitter“, schimpfte der Bund nun in seinem neuesten Schwarzbuch. Allerdings geht der Lobbyverband dabei von 70 Millionen Euro, dem Stand von 2010 aus – schon 2014 waren etwa Kosten von rund 84 Millionen Euro bekannt. Davon aber kommen mehr als 50 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz, die Stadtwerke selbst müssen nur etwa ein Drittel der Kosten selbst stemmen.

Die Mainzer Stadtwerke wollen mit der 9,2 Kilometer langen neuen Strecke vom Hauptbahnhof auf den Mainzer Lerchenberg mehr Fahrgäste auf einen Schlag befördern und so Stadtteile besser anbinden, die Innenstadt beleben helfen und die vielen Studierenden vom und zum Uni-Campus besser bewältigen. Auch ein Ziel: Diesel-Busse ersetzen, die gerade erst wieder wegen ihres großen Schadstoffausstoßes in die Kritik geraten sind – mehr dazu im Mainz&-Artikel über die Klage der Umwelthilfe gegen Mainz. Straßenbahnen gelten in der Tat als die umweltfreundlichste Variante des ÖPNV, dazu sind sie bei den Fahrgästen auch am beliebtesten – Menschen fahren zahlreichen Studien zufolge deutlich lieber Bahn als Bus.

Gleisstapel Mainzelbahn Marienborner Straße
Baustelle Mainzelbahn, Erfolg noch offen – Foto: gik

Trotzdem äußerte der Steuerzahlerbund schon 2010 „große Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Verkehrsprojekts“, die Mainzelbahn fand als drohende Steuergeld-Verschwendung Eingang ins Schwarzbuch 2010. Mittlerweile werde mit Kosten von rund 90 Millionen Euro gerechnet, klagte der Bund nun, wer für die Mehrkosten konkret aufkommen solle, stehe im Detail aber noch gar nicht fest. Das ist nach den uns bisher vorliegenden Informationen falsch: Die Aufteilung zwischen Bund, Land und Stadtwerken besteht weiter, vom Bund kommen weiterhin 44 Millionen Euro, vom Land nach bisherigem Stand 9 Millionen Euro. Den Rest müssen die Stadtwerke tragen – der Haushalt der Stadt Mainz wird direkt zumindest nicht belastet. Eine Runde Google hätte dem Steuerzahlerbund das weiter geholfen….

Brücke ins Nichts: Stadt versäumte Grundstückskauf

Anders gelagert ist indes der Fall der „Brücke ins Nichts“: Wunderschön ist die Brücke über die Koblenzer Straße fraglos, notwendig zur Anbindung zwischen altem Uni-Campus und neuer Erweiterung ebenfalls – nur kann die Straßenbrücke bislang nur von Fahrrädern und Fußgängern genutzt werden. Das Problem nämlich: Die Stadt vergaß irgendwie, die Grundstücke auf der Erweiterungsseite zu kaufen, seit Mitte 2015 führt die Straße auf der Brücke deshalb ins Nichts. Eine peinliche Sache, und eine teure: Mit rund 4 Millionen Euro gibt der Steuerzahlerbund die Gesamtkosten für das Projekt an, allerdings zahlte davon das Land Rheinland-Pfalz rund 3 Millionen Euro. Der Restbetrag sei je zur Hälfte von Stadt Mainz und Mainzer Verkehrsbetrieben getragen worden, heißt es weiter.

Dumm vor allem: Schon seit über einem Jahr werde erfolglos verhandelt, sagt der Steuerzahlerbund, denn die Grundeigentümer rechneten für die Zukunft mit einer höheren Quadratmeterrendite – und wollten deshalb für ihre Flächen weit mehr Geld als Mainz ihnen biete. „Wann der Verhandlungsdurchbruch gelingt und wie teuer der peinliche Planungsfehler die Steuerzahler letztlich zu stehen kommt, bleibt abzuwarten“, heißt es weiter. Bislang sei durch abgebrochene Arbeiten ein Schaden von 69.000 Euro entstanden, der aber durch den Gemeindeversicherer beglichen worden sei. Außerdem sei noch eine kleine Schadensersatzforderung für einen Ernteausfall angefallen.

Brücke Unterführung Mainzelbahn Marienborn von vorn
Brücke für die Mainzelbahn in Marienborn – abgerechnet wird zum Schluss – Foto: gik

Und was rügte der Steuerzahlerbund in Rheinland-Pfalz sonst noch so? Nun, den Flughafen Hahn, die nie gebaute Hunsrückbahn, der Hochmoselübergang sowie die geplatzte Open-Air-Inszenierung „Nerohero“ in Trier.

Meinung& auf Mainz&: Es gab mal Zeiten, da wurde der Bericht des Steuerzahlerbundes mit Spannung erwartet: Welche Verschwendungsfälle hatten die Verfechter des gesunden Menschenverstandes jetzt wieder gefunden, welche Fälle von Behördenirrsinn aufgespürt? Das scheint irgendwie lange her – und in diesem Jahr fällt dem Verein nichts anderes ein, als große Infrastrukturprojekte zu rügen. Aber wieso nimmt sich ein FDP-geleiteter Verband jetzt den Flughafen Hahn als Steuergeldverschwendung (!) vor, wo ihn einst die FDP selbst gegründet hat? Der geplatzte Verkauf an dubiose Chinesen ist fraglos peinlich, die Pannenserie der SPD in diesem Fall grandios und aufklärungsfällig – aber Steuergeldverschwendung?

Und auch sonst fällt auf: Hochmoselübergang, Hunsrückbahn, Mainzelbahn – man lässt sich über Projekte aus, die überhaupt nicht abgeschlossen sind. Beispiel Mainzelbahn: Die ist noch nicht fertig gebaut, kein einziger Passagier damit gefahren – aber der Steuerzahlerbund will schon wissen, dass hier Verschwendung vorliegt? Woher denn bitte?

Ob die Mainzelbahn ein strahlender Erfolg wird oder nicht, ist doch überhaupt noch nicht ausgemacht, die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt ein Flop wird, außerordentlich gering. Straßenbahnen sind in aller Regel begehrte und erfolgreiche ÖPNV-Mittel, schwer vorstellbar, dass niemand mit der Bahn vom Lerchenberg in die Stadt fährt. Und Straßenbahnnetze sind in aller Regel umso wirtschaftlicher, je größer sie sind – da wäre die Mainzelbahn dann sogar ein Beitrag zur Kostenersparnis.

Man kann ja vieles kritisieren, andere Meinungen zu haben – aber der Job des Steuerzahlerbundes ist es eigentlich, aufzudecken, Verschwendung anzuprangern. Und nicht, Infrastrukturprojekte zu kritisieren, deren Erfolg oder Misserfolg noch gar nicht feststeht. Vor allem, wenn man dabei auch noch schlampig recherchiert und falsche Behauptungen aufstellt. Und was die Brücke ins Nichts angeht: Irgendwann wird die Stadt die notwendigen Grundstücke kaufen, die Straße weiter führen, die Busse über die Brücke rollen lassen – die dann notwendig und richtig ist. Und dann? Wo war dann die Verschwendung? Wie schreibt der Steuerzahlerbund doch so richtig: „Abgerechnet wird schließlich erst zum Schluss.“ Eben. Und erst dann.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz findet Ihr hier im Internet.

 

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Gonsenheimer Nimmerland eine der besten Buchhandlungen Deutschlands

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„Herzlichen Glückwunsch!“ Die Klingel im Gonsenheimer Nimmerland stand heute einfach nicht still, im Minutentakt kamen Kunden zum Gratulieren. Völlig zu Recht: Die Kinderbuchhandlung auf der Breiten Straße gehört zu den besten Buchhandlungen Deutschlands. Am Mittwoch wurde das Nimmerland von der Bundesregierung mit dem Deutschen Buchhandlungspreis 2016 ausgezeichnet – als eine von drei Buchhandlungen bundesweit. „Wir freuen uns riesig“, sagt Inhaberin Susanne Lux, „ich hatte ehrlich schon gedacht, die hätten mich vergessen aufzurufen…“

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Susanne Lux in ihrer ausgezeichneten Kinderbuchhandlung Nimmerland in Gonsenheim – Foto: gik

118 unabhängige und inhabergeführte Buchhandlungen zeichnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) insgesamt aus, Buchhändler seien „Komplizen der Leseleidenschaft“, ihre kulturelle Vermittlertätigkeit in Zeiten von Buchhandels-Konzentration und Online-Handel wichtiger denn je. Der Preis werde denn auch verliehen „als Anerkennung für den Mut, sich mit Individualität und innovativen Geschäftsmodellen in einem schwierigen Markt zu behaupten, in dem der unternehmerische Spielraum für kleinere Buchhandlungen schrumpft.“

Aufgerufen wurden bei der Preisverleihung in Heidelberg dann zunächst die große Masse der 3. Preise. Susanne Lux wusste nur, dass sie nominiert war, ein 3. Preis würde das wohl sein, wie schon 2015, dachte sie. Doch bei den 3. Preisen war sie nicht dabei, auch nicht bei den 2. Preisen. „Ich dachte schon, ich müsste hinterher nach vorne gehen und sagen, Sie haben mich vergessen“, erzählt sie. Doch dann die große Überraschung: 1. Preis! „Das ist eine unheimlich schöne Anerkennung für unser Engagement hier“, sagt Lux strahlend.

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„Ihr müsst dem Kind den Weg zum Buch weisen“ – was für ein schönes Motto bei der Kinderbuchhandlung Nimmerland! – Foto: gik

Vor elf Jahren gründete die Buchhändlerin die Kinderbuchhandlung, die nach dem sagenhaften Nimmerland aus dem Kinderbuch Peter Pan benannt ist, „der Insel der ewigen Jugend und des ewigen Abenteuers“, wie Lux sagt. Nur eine Woche vor der Eröffnung starb ihr Vater, früher Betreiber der Mainzer Buchhandlung Lux, die Läden in Gonsenheim und zeitweise in Bretzenheim hatte. Individuelle Buchauswahl, ein Fokus auf gute Literatur und große Kundennähe – das war schon immer das Markenzeichen der Familie Lux.

„Die Spezialisierung als Kinderbuchhandlung ist unsere Stärke, weil wir in unserem Segment gut sein können“, sagt Lux. Die Buchhandlung tummelt sich in einem relativ kleinen Bereich, sucht die Bücher gut aus und hat dazu ein enormes Programm zur Leseförderung: Vorleseinseln, Forscherkurse und Bastel-Workshops für die Kinder, Elternabende in Schulen für die Eltern, dazu Kinder als Testleser für neue Bücher – das Nimmerland bekam den Preis auch für sein Engagement in der Leseförderung.

Das würdigte auch Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD): Susanne Lux bereichere bereits seit vielen Jahren das Programm des Bundesweiten Vorlesetags in Mainz und habe mit dazu beigetragen, dass Mainz 2014 als „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt“ ausgezeichnet wurde, erinnerte Ebling. Der Preis jetzt sei „ein großartiger Erfolg, der ihr unermüdliches und kreatives Engagement würdigt.“

Ist es heute eigentlich schwerer, Kinder zum Lesen zu bekommen? „Nein, eigentlich nicht“, sagt Lux und schüttelt den Kopf. Klar sei die Konkurrenz durch die neuen Medien groß, das Flimmern auf dem Bildschirm einfacher. „Aber Kinder, die nicht lesen, hat es eigentlich immer gegeben“, weiß sie – früher spielten die nur mehr draußen.

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Die Kinderbuchhandlung Nimmerland in Gonsenheim, ausgezeichnet als eine der besten Buchhandlungen Deutschlands.

Die Vielleser aber, sagt die Buchhändlerin, die läsen heute eigentlich sogar noch mehr. „Es gibt ja auch so tolle Bücher für Kinder, liebevoll gemacht“, schwärmt sie. Gerade erschienen wunderbare neue Sachbücher mit tollen Illustrationen. Ihr neuester Geheimtipp? „Der Hummelreiter“, sagt sie spontan, auch der spiele in seinem eigenen Universum – einer der ganz großen Trends im Kinderbuchsektor.

Und was hat sie mit dem Preisgeld von 25.000 Euro nun vor? „Wir brauchen neue Computer und eine neue Beleuchtung“, sagt Lux, „und dann ist der Betrag auch schon weg.“ Bleibt zu hoffen, dass der kleinen Buchhandlung in Gonsenheim auch in Zukunft die Leser treu bleiben. Bange ist Susanne Lux nicht: „Bei uns geht’s seit elf Jahren eigentlich nur bergauf.“

Info& auf Mainz&: Die Kinderbuchhandlung Nimmerland findet Ihr auf der Breiten Straße 63 in Mainz-Gonsenheim – und hier im Internet. Öffnungszeiten: Mo – Sa 9.00 – 13.00 Uhr, Mo – Fr 15.00 – 18.30 Uhr. Einkaufen kann man hier aber auch im Online-Shop, per Email und sogar per Whats-App-Message.

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19.-20. Oktober: 17. Mainzer Teddyklinik nimmt Kindern spielerisch die Angst vor dem Doc

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Am 19. und 20. Oktober 2016 ist es wieder soweit, dann verwandelt sich das Mainzer Rathaus in ein Krankenhaus für Kuscheltiere: Die Teddyklinik schlägt dann ihre Zelte auf, oder genauer: Ihre Behandlungszimmer und Operationssäle. Denn mit der Teddyklinik wollen Studierende der Medizin Kinder spielerisch an das Thema Arzt, Behandlung und Krankenhaus heranführen und ihnen so die Angst vor Spritze und Operation nehmen. Ein Team von rund 100 Studenten der Humanmedizin und der Zahnmedizin machen bei der Teddyklinik mit, rund 1.000 Kinder werden erwartet – nachmittags könnt Ihr auch ohne Termin mit Teddy & Co hingehen.

Orgateam Teddyklinik vor der Apotheke kleiner
Die Apotheke in der Teddyklinik ist bereit – Foto: Teddyklinik

In der Mainzer Teddyklinik werden nämlich verletzte Kuscheltiere von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter verarztet. Dabei werden den Kindern Behandlungsmethoden gezeigt und Krankheiten erklärt, gezeigt, wie Röntgen funktioniert, und was in einem OP passiert. Dabei können die Teddyeltern zusammen mit den Teddydocs (Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Uni Mainz) ihre Plüschtiere untersuchen und behandeln.

„Die Kinder lieben Verbände“, erzählte uns vor zwei Jahren die Organisatorin Angela Hesse. Und so werde dann der Teddy, der vom Hochbett gefallen ist, fachgerecht verarztet. Bei den Zahnärzten dürfen die Kinder mit Spiegel und Bohrer ihrem Teddy auf den Zahn fühlen und in der Teddyklinik-Apotheke Schmerz-weg-Bärchen auf Rezept mit nachhause nehmen. Und damit die Kinder wirklich die Scheu verlieren, operieren in der Teddyklinik eben keine „Doktor med.s“, sondern „Doktor ted.s“. Auch für die Studierenden sei das super, berichtete Hess: „Wir lernen, wie man mit Kindern umgeht und wie man mit ihnen über Medizin spricht.“

Teddy auf dem OP-Tisch in der Teddyklinik - Foto Teddyklnik
Teddy auf dem OP-Tisch in der Teddyklinik – Foto: Teddyklinik

Die Kinder sind meist zwischen 3 Jahren und 9 Jahren alt, viele Kindergärten kommen mit ihren Gruppen zur Teddyklinik, die Termine sind schon Wochen zuvor ausgebucht. Nachmittags aber ist „offene Sprechstunde“, dann kann jeder und jede mit seinem Stofftier vorbei schauen. Die Kinder werden dann übrigens ganz stilecht zunächst bei der Aufnahme nach den Leiden des Teddys befragt, dann in ein Wartezimmer geschickt und schließlich vom behandelnden Arzt aufgerufen.

Im Rathaus ist die Teddyklinik übrigens seit zwei Jahren untergebracht: Bis 2014 fand die Teddyklinik immer in Zelten auf dem Domplatz statt. Doch 2014 zerlegte ein Unwetter Zelte und Tische, die Teddydoktoren standen triefend nass auf dem Markt. Hilfe kam buchstäblich von oben: Der Dom öffnete den Gebeutelten seine Pforten und bot Schutz für Mensch und Material. Und rund 100 Erstsemester, die gerade auf Kneipentour durch die Innenstadt waren, packten spontan mit an und halfen beim Räumen. Das Rathaus bot wiederum Asyl für die Tage danach – seither hat die Teddyklinik im Rathaus ihre Heimat gefunden.

Info& auf Mainz&: 17. Mainzer Teddyklinik der Mainzer Medizinstudierenden am 19. und 20. Oktober 2016 im Mainzer Rathaus. Die Teddyklinik hat von 9.00 – 16.00 Uhr geöffnet, 9.00-14.00 Uhr: nur vorab angemeldete Kindergartengruppen, 14.00–16.00 Uhr: „Offene Sprechstunde“ für Jedermann bzw Jederteddy. Mehr Infos unter www.teddyklinik-mainz.de.

 

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Nach tödlichem Unfall: Rheinhessenstraße wird nachts gesperrt – UPDATE: Zeugen gesucht

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Die Rheinhessenstraße wird diese Woche nachts zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt, und zwar ab sofort. Der Grund: Der tödliche Unfall von Samstagnacht, als ein Fußgänger auf der Rheinhessenstraße von einem Auto erfasst wurde und starb. Die Polizei riet deshalb nun der Stadt zu der Sperrung, die dauern soll, solange das Oktoberfest auf der Mainzer Messe steigt. Denn im Umfeld des Oktoberfestes gebe es immer wieder gefährliche Situationen gerade auch mit alkoholisierten Fußgängern im Bereich der Rheinhessenstraße. Die Sperrung gilt von heute an bis Sonntag, den 16. Oktober, und zwar für die Strecke zwischen Kreuzung Robert-Bosch-Straße entlang der Gärtnerei Fuchs bis zur Ludwig-Erhard-Straße. Der Verkehr wird durchs Hechtsheimer Gewerbegebiet umgeleitet. UPDATE: Die Polizei sucht noch dringend Zeugen für den Unfall.

Ampel im Gegenlicht
Tödlicher Unfall auf der Rheinhessenstraße hat nun Folgen: Die Stadt sperrt nachts die Rheinhessenstraße. – Foto: gik

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war es gegen 1.45 Uhr zu dem tödlichen Unfall eben auf der Strecke zwischen Messe und Hechtsheimer Gebiet gekommen. Ein 26 Jahre alter Mann war dabei zu Fuß auf der Fahrbahn unterwegs gewesen, und zwar aus Richtung Mainz-Hechtsheim stadtauswärts. Der Fußgänger wurde aus noch unbekannten Gründen von einem stadteinwärts fahrenden Pkw eines 48-jährigen Mainzers erfasst und so schwer verletzt, dass er in der Nacht in einer Klinik starb. Der 48 Jahre alte Fahrer erlitt einen schweren Schock.

Polizei sucht Opelfahrer und weitere Zeugen

Warum der 26-Jährige auf der Fahrbahn unterwegs war und ob es einen Zusammenhang mit dem derzeit stattfindenden Oktoberfest gab, kann die Polizei noch nicht sagen. „Beides wissen wir noch nicht“, sagte Polizeisprecher Peter Metzdorf gegenüber Mainz&: „Die Fragen stellen wir uns auch.“ Gutachter sollen nun den Tathergang untersuchen, eine Obduktion klären, ob der Mann alkoholisiert war.

UPDATE — Am Freitag rief die Polizei noch einmal dringend mögliche Zeugen dazu auf, sich zu melden. Im Rahmen der Ermittlungen sei jetzt bekannt geworden, dass der Fahrer eines schwarzen Opel-Zafiras unmittelbar vor dem Verkehrsunfall neben dem späteren Unfallopfer gehalten und sich noch kurz mit ihm unterhalten habe. Anschließend sei der Opelfahrer davon gefahren, und das spätere Unfallopfer sei weitergegangen. Kurz danach müsse der tragische Unfall geschehen sein. Die Polizei bittet nun eindringlich insbesondere diesen Opelfahrer, aber auch weitere Zeugen, sich mit der Polizeiinspektion Mainz 3 auf dem Lerchenberg unter der Telefonnummer 06131-654310 in Verbindung zu setzen.

Sperrung der Rheinhessenstraße zwischen Ortsausgang und Messe bei Nacht

Fest steht aber: Auf der Rheinhessenstraße seien im Zuge des Oktoberfestes nun vermehrt Menschen auf dem Weg zur Bushaltestelle am Hechtsheimer Ortsausgang unterwegs, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr. Mit der Sperrung reagiere man auf den Unfall und diese Gefahrensituationen. Die Maßnahme sei mit dem Veranstalter des Oktoberfestes abgestimmt, das Sicherheitspersonal werde die Sperrungen gewährleisten und die an- und abfahrenden Fahrzeuge einweisen.

Oktoberfest-Manfred Wappel (l) und Thomas Meinlschmidt 08 (1)
Gefährliche Situationen an der Messe mit Betrunkenen nach dem Oktoberfest – Foto: Oktoberfets Mainz

Die Umleitung erfolgt über die Ludwig-Erhard-Straße, also die Umgehung um das Gewerbegebiet, sowie durch das Gewerbegebiet am Baumarkt vorbei. Von der Innenstadt aus kommend müsst Ihr also in Richtung Ebersheim rechts auf die Robert-Bosch-Straße abbiegen, zum Ausgang des Gewerbegebietes fahren und links auf die Ludwig-Erhard-Straße. Dann geht es ganz normal geradeaus weiter, auch an der Messe entlang. Hier kämen die Fußgänger nicht in Konflikt mit den Autos, hieß es weiter.

In der umgekehrten Richtung fahrt Ihr einfach die Ludwig-Erhard-Straße geradeaus, bis es rechts in die Robert-Bosch-Straße geht. Die Gärtnerei Fuchs sowie die Weingüter Stenner, Zehe und das Weingut der Stadt Mainz (Familie Fleischer) sind in dieser Zeit über die Rheinhessenstraße nicht anfahrbar – aber es ist dann ja auch mitten in der Nacht.

Info& auf Mainz&: Sperrung der Rheinhessenstraße zwischen Robert-Bosch-Straße und L425/Ludwig-Erhard-Straße vom 10. bis 16. Oktober 2016 täglich zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr morgens.

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