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Tagesarchive: 24. Oktober 2016

UPDATE Horror-Clowns: Polizei will Fälle konsequent verfolgen – LKA rät: laut Schreien, Hilfe holen

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Sie sind derzeit in aller Munde: Das Phänomen der Horror-Clowns soll sich derzeit auch in Deutschland breit machen. Dabei handelt es sich um Menschen, die in verzerrten Clownmasken nach dem Vorbild von Horrorfilmen Menschen auflauern und sie angreifen und erschrecken. Oft spielen dabei Äxte oder Kettensägen eine Rolle, diese miese „Tradition“ aus den USA greift nun offenbar bei uns um sich. In Mainz allerdings ist der Polizei bisher immer noch keine einzige Sichtung eines Horror-Clowns bekannt, von Fällen in Weisenau oder in der Neustadt war hier auch am Mittwoch nichts bekannt. In Rheinland-Pfalz wurden bislang 36 Fälle gezählt. Das Landeskriminalamt (LKA) gibt nun Tipps, die wichtigsten: Laut schreien und die Polizei rufen.

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Clownfiguren in Mainzer Rosenmontagszug 2014 – diese hier sind aber nett… – Foto: gik

Horror-Clown, Gruselclowns, Killer-Clowns, es gibt viele Namen für ein Phänomen, das vor allem eines ist: nicht lustig. Was immer sich die Akteure dabei denken, sie unterschätzen reale Gefahren. Das scheinbar harmlose Erschrecken anderer Menschen kann zu ganz realen Herzinfarkten, Verletzungen oder gar Straftaten führen. „Beim Maskieren selbst verläuft die Grenze zwischen reinem Erschrecken und einem direkten Angriff fließend“, warnte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz nun. Die Angstzustände der Opfer könnten geradewegs zu Unfällen führen.

Lewentz: Horror-Clowns werden verfolgt

Die Behörden befürchten nämlich, dass die Horror-Umtriebe in der Woche vor Halloween – dem 31. Oktober – noch deutlich zunehmen. Allein in den vergangenen fünf Tagen wurden in Rheinland-Pfalz 36 Fälle von Horror-Clowns gemeldet. Im Internet, vor allem auf Facebook, tauchten angebliche Meldungen von Gruselclown-Sichtungen auf – die Mainzer Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass dies bislang alles Falschmeldungen sind. Also bitte nicht alles glauben und Euch nicht unnötig Angst machen lassen! Reale Fälle bitte sofort der Polizei melden, die ermittelt dann.

Wenn der Clown den Rücken wärmt - Foto: gik
Wenn der Clown hinter dem Rücken zum Schrecken wird… Nein: der ist doch total süß! – Foto: gik

Tipps: Dunkle Wege meiden, laut schreien, Polizei rufen

Und die Sicherheitsleute geben Tipps, wie Ihr sicher durch die dunklen Nächte vor Halloween kommt: möglichst gut beleuchtete und belebte Wege nutzen, düstere Ecken meiden. Und: Achtet auf Eure Umgebung! „Bedenken Sie beim Tragen von Kopfhörern, dass Sie gegebenenfalls auf auffällige Geräusche nicht oder erst verspätet reagieren können“, mahnt das LKA.

Sollte Euch doch ein Horror-Typ in Maske begegnen, solltet Ihr sofort die Polizei rufen – und vor allem laut werden. „Schreien Sie laut, das verunsichert Täter und erregt Aufmerksamkeit“, rät das LKA: „Rufen Sie aus sicherer Entfernung laut in Richtung Täter: ‚Ich habe die Polizei gerufen!'“ Versucht Euch das Aussehen des Täters zu merken, aber haltet flüchtende Täter nicht auf oder greift sie gar körperlich oder verbal an – das könnte nach hinten losgehen. Lieber Abstand halten und ein Foto machen – das freut die Ermittler der Polizei.

Und helft anderen Opfern, falls Ihr könnt – gemeinsam ist man stärker, und man kann ja auch als Sicherheit den Raum im eigenen Auto oder im Geschäft anbieten. „Andere Menschen müssen mobilisiert werden“, sagt das LKA, deshalb gelte: Andere gezielt ansprechen, dann helfen sie meist gerne. In Mainz sowieso. 😉 Und überhaupt haben Mainzer ja eher eine Vorliebe für wirklich lustige Clowns, Bajazze und andere Eulenspiegel-ähnliche Narren – der 11.11. ist auch wieder bald… Das zu pervertieren? Geht ja gar nicht. An Halloween selbst solltet Ihr übrigens Eure Kids bei den Streifzügen in der Nachbarschaft lieber begleiten, rät das LKA – das schreckt mögliche Horror-Scherzkekse durchaus ab.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Verhaltenstipps des Landeskriminalamtes lest Ihr hier im Internet. Die Polizei erreicht Ihr ganz klassisch über den Notruf 110.

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Erste Luther-Bibel und frühe Luther-Schriften als Weltdokumentenerbe der Unesco – Vortrag in Mainz

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2017 wird ja das Reformationsjubiläum groß gefeiert, sind es dann doch genau 500 Jahre, dass ein gewisser Martin Luther zu Wittenberge 95 Thesen an eine Kirchentür anschlug – und damit eine Weltrevolution auslöste, die nichts weniger als den Protestantismus und eine generelle Aufklärung des Christentums einläutete. Diese Thesen, weitere Schriften Luthers sowie seine erste Bibelübersetzung ins Deutsche sind inzwischen Teil des Weltdokumentenerbes der Menschheit, verwaltet von der Unesco. Am Dienstag. den 25. Oktober, gibt es dazu einen spannenden Vortrag in der Mainzer Christuskirche, dann wird unter anderem auch die erste Lutherbibel von 1534 vorgestellt samt der 117 Cranach-Holzschnitte.

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Um die erste Lutherbibel auf Deutsch geht es am 25.10. in einem Vortragsabend in Mainz – Foto: gik

Die erste Bibelübersetzung in deutsche Sprache war ein Meilenstein in der Kirchengeschichte, machte sie es doch dem ganz normalen Menschen erstmals möglich, die Schrift mit eigenen Worten zu hören und zu verstehen – unmittelbar also, ohne die Vermittlung der Priester. Es war ein Schritt hin zu Aufklärung und Mündigkeit der Gläubigen, und es war natürlich die Erfindung eines Mainzers, die diesen Prozess nachhaltig beförderte: Johannes Gutenberg legte mit seiner Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern den Grundstein für eine massenhafte Verbreitung von Wissen. Luther nutzte mit seinen Flugschriften genau diese neue technische Möglichkeit zur Verbreitung seiner Thesen.

Und um diese Flugblätter, Flugschriften, gedruckten Predigten und Lieder geht es auch am Dienstagabend in dem Vortragsabend: Irene Dingel, Professorin für Kirchengeschichte in Mainz, stellt diese frühen Schriften Luthers vor, die im Unesco-Welterbe nun eigens geschützt sind, und gibt auch eine kleine Einführung in die Grundlagen der Reformation. Danach stellt der Mainzer Buchwissenschaftler Professor Stephan Füssel die erste vollständige Lutherbibel aus dem Jahr 1534 vor und geht dabei sowohl auf deren spezifische Rolle bei der Vermittlung der Texte des Glaubens für den „gemeinen Mann“ ein, als auch auf die herausragende buchkünstlerische Gestaltung durch die 117 Holzschnitte aus der Werkstatt von Lucas Cranach.

Moderiert wird der Abend von Pfarrer Rainer Beier vom Evangelischen Dekanat Mainz. Der Taschen-Verlag stellt eine Sonderedition des Bibel-Faksimiles aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar bereit. Zu dem Vortragsabend laden das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), das Evangelische Dekanat Mainz und das Institut für Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein.

Info& auf Mainz&: Vortragsabend „Die Grundlagen der Reformation: Frühe Luther-Schriften im Weltdokumentenerbe der UNESCO“ am Dienstag, 25. Oktober 2016, um 19.00 Uhr in der Christuskirche in der Kaiserstraße. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

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