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Start 2016 November

Monatsarchive: November 2016

Eiskalte Nacht beschert den Winzern frühe Eisweinlese – 150 Grad Oechsle beim Weingut Flick in Hochheim

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Die eiskalte Nacht ließ die Winzer jubeln: Schon am 30. November wurde in Rheinhessen und im Rheingau der erste Eiswein gelesen. Minus sieben Grad muss es mindestens haben, damit die Trauben tiefgefroren bis auf die Kelter kommen. In der Nacht zum Mittwoch war es so weit: Minus neun Grad maß etwa Winzer Reiner Flick in Hochheim im Rheingau – perfektes Wetter für die Eisweinlese. Aber auch in Rheinhessen und an der Nahe brachten Winzer die wertvolle Fracht in ihre Keller. Wegen des Klimawandels wird Eiswein immer seltener, die letzte größere Eisweinlese gab es 2012.

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Winzerin bei Eisweinlese – Foto: DWI

Eiswein ist eine edelsüße Weinspezialität, die Weine sind oft intensiv goldgelb und manchmal sogar ein bisschen dickflüssig. Der Grund: Beim Eiswein werden die Trauben in tiefgefrorenem Zustand geerntet und auch verarbeitet. Mindestens minus sieben Grad müssen herrschen, damit die gesetzlichen Vorschriften erfüllt sind. „Wichtig ist, dass die Trauben gefroren auf die Kelter kommen und auch auf dem Transport nicht auftauen“, erklärt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI).

Weil das Wasser in der Beere gefroren bleibe, gebe es einen hochkonzentrierten Most und damit auch hoch konzentrierte Frucht. „Das macht die besondere Aromatik des Eisweins aus“, erklärt Büscher. Eisweine werden aus vorwiegend spät reifen Rebsorten gemacht, Riesling ist sehr beliebt, es gibt aber auch Silvaner, Weißburgunder und sogar Eisweine aus Merlot, Spätburgunder, Cabernet Sauvignon. Im  Aroma spielen oft Flieder, Rosa und Pfirsich mit. Durch moderne Rebsorten und Ausbaumethoden sind heutige Eisweine aber nicht mehr klebrig-süß, sondern haben „gleichzeitig eine erfrischende Säure“, erklärt Büscher: „Als Aperitif oder zu Desserts, da sind Eisweine großartig.“

Minus neun Grad waren es am frühen Mittwochmorgen in Hochheim in der Lage Mönchsgewann. „Wir waren ganz überrascht, damit hatten wir nicht wirklich gerechnet“, berichtet Reiner Flick vom Weingut Joachim Flick Mainz&: „Wir haben dann schnell Leute zusammengetrommelt und losgelegt, bis neun Uhr morgens war der Eiswein gelesen.“ 250 Liter Riesling aus dem Mönchsgewann kamen am Ende zusammen, 150 Grad Oechsle maß der Most.

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Tiefgefrorene Eisweintrauben – Foto: DWI

Es ist eine ungewöhnlich frühe Eisweinlese in diesem Jahr: Bereits am 21. November gab es den ersten Eiswein in Saale-Unstrut, in der Nacht zum Mittwoch reichte es dann in vielen Regionen. In Franken wurde bei minus 9,2 Grad Silvaner-Eiswein geerntet, an der Nahe, in der Pfalz und vor allem an der Mosel brachten Winzer die Weinspezialität sicher in ihre Keller. Gerade an der Saar waren darunter große Namen wie Dr. Loosen und Egon Müller, auch das Weingut Loewen in Leiden war dabei.

In Rheinhessen wissen wir vom Weingut Georg Albrecht Schneider in Nierstein und vom Weingut Dr. Hinkel in Framersheim. Doch nicht überall war es offenbar kalt genug: Im Rheingau wurde im berühmten Steinberg von Kloster Eberbach ein Riesling-Eiswein mit 138 Grad eingebracht. Doch auf Schloss Vollrads erreichten die Temperaturen keine minus sieben Grad, dort hoffen sie nun auf weitere frostige Nächte. Wer schon lesen konnte, freute sich: „Der Jahrgang 2016 bietet beste Voraussetzungen für Eiswein, weil die Trauben sehr gesund sind“, berichtet Büscher.

Doch eine Eisweinlese hinzubekommen wird in Zeiten des Klimawandels immer schwieriger. In den USA und Kanada werden deshalb durchaus auch mal Trauben im Kühlhaus gefroren, in Deutschland ist das nicht erlaubt. Beim Weingut Flick war es gar der erste Eiswein seit 2012, seither war es einfach nicht mehr rechtzeitig kalt genug geworden. Viele Winzer riskierten es deshalb gar nicht mehr, noch Trauben für den Eiswein hängen zu lassen.

„Es wird schwieriger“, sagt auch Flick, der Eiswein werde dadurch rarer, der Eiswein so „zu einer echten Besonderheit.“ Und so hat die Spezialität denn auch ihren Preis: Beim Weingut Flick kommt der Eiswein zum 1. Mai in den Handel und kostet dann 45,- Euro pro Flasche. Rheinhessische Eisweine sind aber durchaus auch schon für 25,- Euro zu haben – einfach mal fragen. Die Eisweine aus dem Supermarkt könnt Ihr hingegen vergessen: Das, was da in der Flasche ist, ist meist von dem echten Aroma-Explosions-Erlebnis weit entfernt.

Eiswein unterliegt übrigens in Rheinland-Pfaltz strengen Qualitätskontrollen. Seit Winzer vor einigen Jahren in größerem Stil versuchten, nicht durchgefrorene Trauben als Eiswein zu verkaufen, müssen hier Flächen und Eisweinproduktion gemeldet werden. In diesem Jahr gab es dabei einen neuen Rekord: Mehr als 160 Hektar Trauben wurden gemeldet, rund 200 Betriebe hoffen auf Eisweine. Wie es aussieht, haben sie sich den richtigen Winter ausgesucht.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Thema Eiswein findet Ihr hier beim DWI.

 

 

 

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Mainzelbahn rollt: Testfahrten begonnen, Fahrplanumstellung zum 11. Dezember als Start

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Die Spannung war groß, die Geheimniskrämerei auch: Seit der Nacht von Sonntag auf Montag rollen die ersten Mainzelbahnen durch Mainz. Montagfrüh begannen die ersten Testfahrten auf der neuen Straßenbahnstrecke vom Hauptbahnhof über Uni, Bretzenheim und Marienborn auf den Lerchenberg. Für die Stadtwerke Mainz und Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) ein stolzer Moment, wie sie begeistert auf Facebook dokumentierte. Für die Mainzer aber rückt damit vor allem auch das Ende einer zweieinhalb Jahre währenden Baustellen-Leidenzeit in greifbare Nähe: Am 11. Dezember startet zum Winterfahrplan die Mainzelbahn offiziell in den Betrieb.

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Stolze Mienen, enthusiastische Posts: So feierte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) zusammen mit OB Ebling und Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne die erste Testfahrt der Mainzelbahn auf Facebook

„Und sie bewegt sich doch!“ schrieben die Mainzer Grünen auf ihrer Facebookseite – am Montag war es so weit: Um 2.10 Uhr rollte die neue Mainzelbahn erstmals über die erweiterte Straßenbahnstrecke durch Mainz. 9,2 Kilometer weit reicht die neue Straßenbahnlinie hinauf auf den Lerchenberg, damit wird das Mainzer Straßenbahnnetz mal eben um mehr als die Hälfte erweitert. „Mal eben“ ist natürlich ironisch gemeint: Die Bauarbeiten seit Mai 2014 waren ein gewaltiger Kraftakt. Bis zu 90 Millionen Euro wird das Infrastrukturprojekt am Ende gekostet haben, die Bauarbeiten legten zeitweise halb Mainz lahm und kosteten die Mainzer richtig viel Nerven.

Freude über erste Testfahrten der 9,2 Kilometer langen Neubaustrecke

Am Montag freuten sich erst einmal Verantwortliche aller Seiten über die ersten Testfahrten: „Die Bahn läuft super“, befand Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) laut Pressemitteilung der MVG, und Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne erklärte in Bretzenheim: „Die Strecke sieht einfach klasse aus. Und zwar so, als wäre hier nie etwas anderes gewesen.“ Und für Umweltdezernentin Eder fiel „heute Weihnachten und Ostern auf einen Tag“, euphorisch postete sie auf ihrer Facebook-Seite: „So aufregend! Und am Ende wird alles gut!“

Die Mainzer Stadtwerke wollen mit der neuen Strecke mehr Fahrgäste auf einen Schlag befördern, Stadtteile besser anbinden, die Innenstadt beleben helfen und die vielen Studierenden vom und zum Uni-Campus besser bewältigen. Auch ein Ziel: Diesel-Busse ersetzen, die gerade erst wieder wegen ihres großen Schadstoffausstoßes in die Kritik geraten sind sowie den Mainzer ÖPNV grundsätzlich zukunftsfester machen. Künftig dauert eine Fahrt vom Hauptbahnhof zum Lerchenberg bei 16 Haltestellen 21 Minuten. Dazu wird die Straßenbahn in Mainz noch eine kleine Teilstrecke zum Stadtquartier Zollhafen bekommen.

Kritik an Bau und Ausdünnung von Buslinien

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Baustelle Binger Schlag: Bis zum Schluss die schlimmste Mainzelbahn-Engstelle – Foto: gik

Überzeugt waren von dem Projekt trotzdem nicht alle: Gerade in den Bauphasen hagelte es auch Kritik, das Projekt sei überdimensioniert, verschlinge zu viel Geld. Der Bund der Steuerzahler sprach gar von Steuergeldverschwendung, obwohl die Bahn noch gar nicht rollt. Die Mainzer in den Stadtteilen kritisierten hingegen, für die Straßenbahn würden Buslinien ausgedünnt.

Tatsächlich stieß der neue Mainzelbahn-Fahrplan der Mainzer Verkehrsbetriebe (MVG) auch massive Kritik, die MVG besserte nach. Das Nachsehen haben nach bisherigem Stand aber noch immer die Bretzenheimer, denen die sehr häufig gefahrene Linie 6 genommen wird. Auch Lerchenberger und Bewohner auf dem Hartenberg klagen über schlechtere Anbindung und weite Wege. Die genauen Auswirkungen werden wohl erst im Regelbetrieb richtig deutlich werden.

Die Vollendung 2016 verlangte den Mainzer Verkehrsbetrieben dann noch einmal einen richtigen Schlussspurt ab: 90 Prozent der Streckenarbeiten seien geschafft, meldete die MVG im September, gerade einmal drei Monate vor dem Start. Zum Schluss kämpfte man noch mit falsch verlegten Weichen und Oberleitungsmasten am Binger Schlag – die Saarstraße wurde wieder einmal zum Nadelöhr. Am 28. Oktober hieß es dann: „Alle Mainzelbahnen sind jetzt da!“ Da war gerade die letzte von insgesamt zehn neuen Variobahnen geliefert worden.

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Die neuen Variobahnen: Größer, schöner, moderner und so viel Platz wie in zwei Bussen – Foto: MVG

Neue Variobahnen: doppelt so viel Platz wie Busse

Bereits 2009 hatte die MVG im Zuge von Ersatzbeschaffungen für ältere Straßenbahnen erstmals neun Variobahnen geordert, inzwischen rollen bereits 19 der neuen Hochleistungsbahnen durch Mainz. Finanziert wurden die Anschaffungen – eine Variobahn kostet rund 2,3 Millionen Euro – von einem Bankenkonsortium unter Führung der Mainzer Sparkasse. Die zehn nun noch einmal neu angeschafften Straßenbahnen ersetzen mit dem neuen Fahrplan ab Dezember etwa 20 Busse. Das sei ein großes Plus für die Umwelt, betonen die MVG, komme es doch zu einer erheblichen Reduktion von Abgasen.

Die Schienenfahrzeuge sind zudem im Vergleich zu Bussen deutlich langlebiger – im Schnitt fahren sie den Angaben zufolge mindestens dreimal so lange. Die Variobahnen haben 73 Sitzplätze und 112 Stehplätze und bieten damit fast doppelt so viel Platz wie Gelenkbusse, die etwa 50 Sitzplätze und 50 Stehplätze haben. Die Bahnen sind 30 Meter lang und wiegen 38 Tonnen.

Intensive Testfahrten mit allen Straßenbahn-Typen diese Woche auf der neuen Strecke

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So fährt sie dann bald wirklich: Mainzelbahn in der Marienborner Straße – Grafik: MVG

Die MVG testet nun in den kommenden Tagen intensiv die Fahrzeuge auf der neuen Strecke. Im Einsatz seien alle drei Mainzer Straßenbahn-Fahrzeugtypen parallel, heißt es von der MVG. Dabei würden unterschiedliche Beladungszustände simuliert und kontrolliert, wie die maximale Ausragung der Bahnen in engen Kurvenradien ist. Getestet wird natürlich auch, wie sich die Fahrzeuge bei Wind, bei entgegenkommenden Fahrzeugen oder ungünstigen Witterungs-Verhältnissen auf der neuen Strecke verhalten. Am steilsten Stück der Neubaustrecke zwischen Marienborn Bahnhof und dem Lerchenberg werden zudem verschiedene Versuche zu Geschwindigkeiten, zum Bremsverhalten sowie zum Abschleppen liegengebliebener Straßenbahnen durchgeführt.

Die Bahnen seien jeweils mit erfahrenen Fahrern, Mitarbeitern des Instandhaltungsbereichs und des technischen Managements besetzt, temporär seien auch Vertreter der Fahrzeughersteller, des TÜVs und der technischen Aufsichtsbehörde an Bord, hieß es weiter. Die Testfahrten sollen von Montag bis Samstag jeweils von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr laufen – Euch sollte also irgendwann diese Woche die erste Mainzelbahn begegnen.

Info& auf Mainz&: Die Mainzelbahn startet zum neuen Winterfahrplan am 11. Dezember in den Regelbetrieb, die neue Bahn hat das gewohnte Liniennetz gehörig durcheinander gewirbelt. Mehr zum neuen Fahrplan lest Ihr hier bei Mainz& und natürlich unter www.mvg-mainz.de. Am kommenden Samstag informiert die MVG zudem in der Innenstadt mit einem Info- und Gepäckbus über den neuen Fahrplan. Die Fahrpläne an den Haltestellen sollen schon frühzeitig mit den neuen Plänen ausgestattet werden.

Achtung: Weil aber zum 11. Dezember auch ein Subunternehmer wechselt, müssen 22 neue Fahrzeuge ans Betriebssystem angeschlossen werden. Bei diesen Fahrzeugen wird an den Tafeln und in der MVG-App nicht mehr die reale Zeit, sondern nur die Soll-Zeit angezeigt. Zudem könnt Ihr in diesen in der Umstellung befindlichen Fahrzeuge weder Fahrscheine kaufen noch welche entwerten. Die MVG bittet darum, Fahrscheine vor Einstieg zu kaufen, entwertet würden diese dann im Fall einer Fahrscheinkontrolle vom Prüfpersonal manuell. Bei Fragen steht Euch die RMV-Mobilitäts-Beratung im Verkehrs Center Mainz unter der Telefonnummer 06131 – 12 77 77 oder per E-Mail unter verkehrscenter@mvg-mainz.de zur Verfügung. Offiziell eingeweiht wird die Mainzelbahn übrigens mit einem Festakt am 10. Dezember.

 

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Mainzer Weihnachtsmarkt 2016 eröffnet! – Ein Metzger mit Fischereirecht gründete vor 42 Jahren den Markt

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Lichterglanz, Budenzauber, Glöckchen und Weihnachtslieder, dazu Glühweinduft, Bratwurst und Reibekuchen – seit Donnerstag ist es wieder so weit: Der Mainzer Weihnachtsmarkt hat seine Budentürchen geöffnet! Um 17.10 Uhr wurde ganz offiziell der Startschuss gegeben für den 42. Mainzer Weihnachtsmarkt. 98 Stände bieten nun zu Füßen des Mainzer Doms Gebäck und Süßigkeiten, Schmuck, Kerzen und Leuchtsterne an und überhaupt alles, was zu Weihnachten dazu gehört. Etwas seltsam fühlte es sich ja schon an, bei ungewöhnlich warmem Wetter Glühwein zu schlürfen. Die Mainzer strömten am Abend trotzdem in Scharen herbei. Bis zum 23. Dezember könnt Ihr nun im Schatten des Doms Weihnachtsatmosphäre genießen.

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Der Weihnachtsbaum am Gutenberg Museum funkelt, der Dom leuchtet – es ist wieder Weihnachtsmarkt in Mainz! – Foto: gik

Der Mainzer Weihnachtsmarkt gehört ja bekanntlich zu den zehn schönsten in Deutschland. Unter dem wunderschönen Lichterhimmel mit LED-Leuchten lässt es sich besonders gut bummeln und in Weihnachtsstimmung geraten. Von den 98 Ständen sind gut 50 Essen und Trinken gewidmet. Flammlachs, Reibekuchen, Bratwurst und mittelalterliche Dinnele-Fladen, dazu Suppenküchen, Bratwurst und sogar heiße Fleischwurst – der Weihnachtsmarkt lässt wirklich keine kulinarischen Wünsche offen. Eine Besonderheit ist auch der Glühwein: An den rund ein Dutzend Glühweinständen wird ausschließlich Winzerglühwein ausgeschenkt.

„Man denkt jetzt nicht akut an Glühwein“, räumte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) bei der Eröffnung am Donnerstag ein – bei Temperaturen um die 11 Grad war es schwierig mit der Vorweihnachtsstimmung. „Eben bin ich doch noch mit Shorts ins Meer gesprungen“, seufzte ein Besucher – Weihnachten scheint in diesem Jahr wirklich ganz besonders früh zu kommen. Und an den Glühweinständen wurde öfters mal nach kaltem Wein statt heißem Punsch gefragt – Wetter verkehrt. Aber keine Angst: Ab kommender Woche soll es deutlich kälter werden, dann schmeckt auch der Glühwein so richtig gut 😉

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Es ist eingeschenkt, der Winter kann kommen! Glühwein auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt – Foto: gik

Wochenlang haben die Standbetreiber vorbereitet, eingekauft, geschmückt, nun war es endlich so weit: „Die schönste Minute ist diese hier „, bekannte der Sprecher der Marktbeschicker, Rolf Weiß: „Jetzt geht’s wirklich los.“ – „Es ist wie Heiligabend“, sagte der Leiter des Wirtschaftsamtes Hans Peter Brümmendorf: „Die Spannung vorher ist riesig, aber dann muss einfach alles gleich sein wie immer.“ Und so ist es auch: Der heißt geliebte Weihnachtsmarkt verwöhnt im Jahr 2016 mit Beständigkeit und Kontinuität, kein schlechtes Zeichen in einem Jahr, in dem gefühlt richtig viel in der Welt ins Rutschen geriet.

Doch natürlich ist nicht einfach alles gleich geblieben: Hinter der Heunensäule steht nun ein großer Stand von „Heaven & Angels“ mit liebevollen Schutzengeln, gegenüber vor dem Café am Dom hat der Stand  mit der Marke „Werkzeug aus Schokolade“  ganz neue Kreationen – Wahnsinn, was man alles aus Schokolade machen kann. „Alles mit lebensmittelechter Farbe gemacht“, versichert der freundliche Mann hinterm Stand.“

Neu gemacht ist auch der Fischstand schräg gegenüber, Inhaber Georg Spreuer hat komplett renoviert und auch das Sortiment mit Fischbrötchen und Garnelen behutsam modernisiert. „Unsere Stände wurden für dieses Jahr neu ausgeschrieben“, berichtete Spreuer Mainz&, „es hieß: Spreuer gegen den Rest der Welt.“  Waren 2015 praktisch alle Stände auf dem Weihnachtsmarkt neu vergeben, so waren die Verträge Spreuers für den Fischstand und den großen Schwenkgrill gerade für dieses Jahr ausgelaufen. Spreuer musste sich neu bewerben – und war sehr erleichtert, dass er wieder zum Zuge kam.

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Auch die Spieluhr dreht sich wieder, Heimat der Mainzer Winzer auf dem Weihnachtsmarkt – Foto: gik

„Mein Großvater hat damals den Weihnachtsmarkt gegründet“, berichtet Spreuer. Um die Pyramide am Höfchen bezahlen zu können, löste der Opa gar eine Lebensversicherung auf. Opa Spreuer war eigentlich gelernter Metzger wie auch der Urgroßvater schon, nach dem 1. Weltkrieg wurde er arbeitslos, „so kamen wir zur Schaustellerei“, berichtet Georg Spreuer. Der Spießbraten-Stand war die Keimzelle, als Großvater Spreuer dann den Weihnachtsmarkt gründete, vergab er die Buden in Kommission an die Kollegen. „Nur einen Stand wurde er partout nicht los“, erzählt der Enkel. Die Lösung: Weil der Opa noch ein Fischereirecht für den Rhein hatte, wurde aus dem übrigen Stand die Fischbude – und blieb es bis heute, 42 Jahre später.

Bis heute sind zahlreiche Altbeschicker dabei, die den Weihnachtsmarkt über die Jahrzehnte hinweg groß gemacht, die Ausstattung und die Krippe bezahlt haben. Die Neuausschreibung der Stände 2014 – turbulent und verkorkst, wie sie war – hatte aber auch ein Gutes: Stadt wie Schausteller wurden ordentlich wachgerüttelt. Der neue Wettbewerb habe „einen erheblichen Schub an Qualität bei Waren und Gastronomie“ auf dem Weihnachtsmarkt gebracht, sagte Brümmendorf 2015. Und es stimmt: Heute machen sich Schausteller und Budenbesitzer auf viel kreativere Weise Gedanken, mit welchen Neuerungen und Verschönerungen sie die Besucher überraschen können.

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Es ist angerichtet unterm Lichterhimmel: Der Mainzer Weihnachtsmarkt 2016 ist gestartet! – Foto: gik

Eine davon in diesem Jahr: neue Glühweintassen mit dem Mainzer Rad und einer Gutenberg-Statue darauf. Richtig schick kommen die dunklen Becher daher! Auch beim Glühwein sind wieder alle mit dabei: Der große Kult-Glühweinstand an den Markthäusern, der Winzer-Glühwein an der Pyramide und all die anderen tollen Glühweinanbieter, die Ihr im großen Mainz&-Glühweintest finden könnt – gebt uns noch ein, zwei Tage 😉 Auch die beiden Kinderkarussells sind wieder dabei, das große Weihnachtsdorf lockt mit Hütten und Lagerfeuern, und ein reichhaltiges Musikprogramm wird auf der Bühne am Liebfrauenplatz hinter dem Dom angeboten.

Erwartet werden zum Weihnachtsmarkt Besucher aus aller Welt. „Fragen Sie mal, wer am Stand so neben Ihnen steht“, riet OB Ebling noch, „die kommen aus der ganzen Republik.“ Und aus Asien, Amerika, Spanien… Willkommen Welt, auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt 2016!

Info& auf Mainz&: Der 42. Mainzer Weihnachtsmarkt geht von Donnerstag, dem 24. November 2016, bis zum 23. Dezember täglich von 11.00 Uhr bis 20.30 Uhr, von Freitag bis Sonntag von 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Am 23. Dezember ist bereits um 19.00 Uhr Schluss. Das gesamte Programm mit Musik und Nikolaus sowie Ausstellungen und Sonderaktionen auf dem Weihnachtsmarkt findet Ihr hier bei der Stadt Mainz zum Download.

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Cinelady am 30.11. mit „Sing“, der tierischen Castingshow und dem Mainzer Weihnachtsmarkt

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Castingshows sind in, die Gesangsshow „Voice of Germany“ gerade wieder super hip – da kommt dieser Film gerade Recht: Bei „Sing“ rockt sich eine ganze Schar Tiere durch mehr als 60 Popsongs! „Sing“ ist aber nicht einfach ein Showcasting-Abklatsch, sondern ein liebevoll gemachtes Tier-Musical, das sich um Träume, Hoffnungen und die ganz große Chance auf Veränderung im Leben dreht. Und weil natürlich dies die Jahreszeit der romantischen Träume ist, hat Mainz& nichts weniger als den Mainzer Weihnachtsmarkt zu Gast: Die Mainzer Schausteller laden Euch zum Bummel auf dem Weihnachtsmarkt mit tollen Preisen ein! Alles nur bei der CineLady im Mainzer Cinestar-Kino an diesem Mittwoch, 30. November, ab 19.15 Uhr.

plakat-cinelady-30-11-16-singKoala Buster Moon hat ein Problem: Sein früher so schillerndes Theater will einfach nicht laufen. Doch Schlitzohr Buster gibt einfach nicht auf – und veranstaltet kurzerhand gemeinsam mit seinem Freunde, dem Schwarzen Schaf, die tierischste Casting-Show, die die Welt je gesehen hat.Bei der Ausschreibung verhaut sich der gute Buster mal eben – und lobt statt 1.000 Dollar glatt 100.000 Prämie aus. Das Interesse ist natürlich riesig, auch von den Medien, und so treffen sich auf der Bühne allerlei skurrile Gestalten, aber eben auch ein paar fantastische Supertalente: Da ist die Maus, die zuckersüß singt, es aber faustdick hinter den Ohren hat oder das schüchterne Elefanten-Mädchen, dem auf der Bühne die Knie schlottern.

Und da ist Rosita, gestresste Mutter von 25 (!) kleinen Ferkeln, die ihren Haushalt perfekt schmeißt und nebenher noch im Supermarkt eine fetzige Popnummer auf den Floor legt. Da ist ferner der junge Gangster-Gorilla, der die kriminellen Machenschaften seiner Familie hinter sich lassen will, und das Punk-Rock-Stachelschwein, das es nicht länger mit seinem fiesen Freund aushält. Sie alle betreten die Bühne von Busters Theater mit dem gleichen Ziel: zu gewinnen und damit ihr Leben zu verändern. Und natürlich kommt dabei eine ganze Latte Hits zu Ohren, von den 1940er Jahren bis heute, ein echter Musicalfilm eben.

Die animierten Tiere sind dabei liebevoll gezeichnete Charaktere – der Film stammt aus der Schmiede von Illumination Entertainment, die schon die „Minions“ und „Pets“ auf die Leinwand brachten. Für Drehbuch und Regie der animierten Casting-Show zeichnet Garth Jennings („Der Sohn von Rambow“, „Per Anhalter durch die Galaxis“) verantwortlich. Im Original leihen den tierischen Stars zudem zahlreiche menschliche Stars wie Reese Whitherspoon (Sau Rosita),  Scarlett Johansson (Emo-Stachelschwein Ash) oder Matthew McConaughey (Koala Buster Moon) die Stimme.

Sehen könnt Ihr die furiose Show als exklusive Vorpremiere an diesem Mittwoch bei der Cinelady schon vor dem offiziellen Kinostart. Dazu lädt das Cinestar-Kino auf ein Glas Prosecco und eine Zeitschrift Maxi ein. Mainz& aber präsentiert Euch die wunderbare Welt des Mainzer Weihnachtsmarkts: Zu Füßen des Mainzer Doms bieten Euch noch bis zum 23. Dezember rund 98 Buden allerlei Leckeres und Schönes für die Weihnachtszeit. Der Mainzer Weihnachtsmarkt gehört zu den zehn schönsten der Republik, alle Infos dazu findet Ihr hier bei Mainz&.

Info& auf Mainz&: CineLady im Mainzer Cinestar-Kino am Mittwoch, 30. November 2016, mit dem Preview von „Sing“, der tierischen Castingshow. Los geht’s um 19.45 Uhr, vorher warten im Foyer ein Glas Prosecco, eine Maxi und Mainz& mit den Schaustellern vom Mainzer Weihnachtsmarkt auf Euch! Infos zum Film und Karten hier im Internet, CineStarCARD-Mitglieder sparen 1,- Euro Eintritt.

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Landesweite Schweigeminute für Syrien und Mainz im Lichtermeer zum Gedenken an tote Flüchtlinge

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Der bittere Krieg in Syrien lässt einen richtiggehend sprachlos und vor allem hilflos zurück, die Krisenherde im Nahen Osten, aber auch in Afrika, treiben die Menschen weiter zur Flucht übers Mittelmeer – nein, 2016 war kein gutes Jahr für Frieden und positive Zukunft. Nun gibt es am Mittwoch gleich zweimal Gelegenheit zum Gedenken an die Opfer dieser Katastrophen: Kirchen, Politik und Organisationen rufen für 15.00 Uhr zu einer landesweiten Schweigeminute für die Opfer des Syrienkrieges auf. Und um 19.00 Uhr startet am Gutenbergplatz der Schweigemarsch „Mainz im Lichtermeer“. Die Initiative „Fallschirm Mensch“ ruft wie schon 2015 zum Gedenken an die Flüchtlinge auf, die im Krieg oder auf der Flucht ihr Leben ließen.

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Start zum Schweigemarsch „Mainz im Lichtermeer“ 2015 mit Fallschirm Mensch – Foto: gik

„Wir sind empört und verzweifelt über die abscheuliche Gewalt und das grenzenlose Leid, das den Menschen in Syrien widerfährt“, heißt es in einem Aufruf, den unter anderem der Landkreistag Rheinland-Pfalz verbreitet. Immer entsetzlichere Bilder, immer drängendere Appelle, „mit jedem weiteren Tag steigt die Verzweiflung darüber, dass es auch fünf Jahre nach Beginn des Krieges nicht gelungen ist, das Sterben zu beenden.“ Hunderttausende seien gefallen, Millionen Menschen auf der Flucht. „Die Bilder sind eine verstörende Mahnung, dass Frieden und Sicherheit für viele Menschen auf dieser Erde noch immer ein unerfüllter Traum sind“, heißt es weiter. Und der Krieg in Syrien sei dabei nur ein schreckliches Symbol für kriegerische Auseinandersetzungen weltweit.

„Wir sind wie so viele ratlos, wie es weitergehen soll, uns bedrängt die Frage: Wie soll dieser Krieg bloß enden“, schreiben die Initiatoren. Man dränge zwar weiter „mit aller Entschlossenheit darauf, dass dieser Krieg auf diplomatischem Weg beendet wird, aber auch wir haben keine Antwort auf die quälende Frage nach den richtigen Schritten, um dorthin zu gelangen. Auch wir haben keine Lösung für den Konflikt.“

Und so rufen die Initiatoren dazu auf, an diesem Mittwoch (30.11.)  in einer landesweiten Schweigeminute um 15.00 Uhr Solidarität mit den Opfern gerade auch in Syrien zu zeigen. Die Initiatoren, das ist ein Bündnis aus Kirchen, Religionsgemeinschaften, Verbänden, Politik und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Man habe sich „zusammengefunden, um ein stilles Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität“ zu setzen.

Schweigendes Gedenken im Schatten des Doms beim Schweigemarsch
Schweigendes Gedenken im Schatten des Doms beim Schweigemarsch 2015 – Foto: gik

In Mainz findet die offizielle Gedenkminute an der St. Christophskirche statt, jener Kirche in der Nähe des Flachsmarkts, die als Mahnmal für die Schrecken von Krieg und Zerstörung bewusst als Teilruine erhalten wurde. Um 15.00 Uhr wird hier unter anderem Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zur Schweigeminute erscheinen.

Am Abend zum zweiten mal Schweigemarsch „Mainz im Lichtermeer“

Für den Abend dann ruft die Initiative „Fallschirm Mensch“ zum zweiten mal zu einem Schweigemarsch für getötete Flüchtlinge und Kriegsopfer auf. Der Schweigemarsch solle ein stilles Gedenken an Flucht- und Kriegstote sein, „ein ruhiger und respektvoller Gang durch die Mainzer Innenstadt“, schreibt die Initiative: „In bedächtiger Stille und ausgestattet mit Kerzen wollen wir zeigen, dass die Schicksale nicht vergessen sind und werden.“ Man bitte daher darum, auf Sprechchöre zu verzichten und sich mit einer Lichtquelle auszustatten. „Da 2016 mehr Menschen auf der Flucht gestorben sind als in den Jahren zuvor, wäre es ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen“, heißt es weiter.

Rund 800 Menschen setzten vergangenes Jahr beim ersten Schweigemarsch „Mainz im Lichtermeer“ spontan ein Zeichen gegen Hass und Gewalt, gegen Terror und Tod – und für Humanismus, Gewaltfreiheit und Frieden. Vor dem Staatstheater fand zunächst ein leises Gedenken an die Tausenden Flüchtlinge statt, die auf dem Weg in ein besseres Leben – oder in überhaupt ein Leben – ihr Leben gelassen hatten, zumeist auf dem Meer. Auch in diesem Jahr sind wieder Tausende bei dem Versuch gestorben, das Mittelmeer in Richtung Europa zu überqueren.

plakat-mainz-im-lichtermeer-2016-kleiner„Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“, zitierte Roman Weber von Amnesty International den Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und betonte: „Für diese Werte müssen wir heute lautstark eintreten.“ Danach zog ein sehr leiser und nachdenklicher Marsch durch die Mainzer Innenstadt, so soll das auch dieses Jahr wieder sein.

Dem Aufruf von Fallschirm Mensch haben sich beide christliche Kirchen, Deutscher Gewerkschaftsbund sowie eine Reihe von Initiativen angeschlossen, dazu alle Parteien in Mainz – außer der CDU. Auf der Facebook-Seite von Fallschirm Mensch haben bereits 4.000 Menschen ihr Interesse bekundet, wieviele am Ende wirklich kommen, ist unklar. Mainz aber setzt an diesem Tag gleich zweimal ein Zeichen der Solidarität und des Gedenkens.

Info& auf Mainz&: Mittwoch, 30. November 2016, 15.00 Uhr, landesweite Schweigeminute für die Opfer des Syrienkrieges. Ort: Vorplatz der Kirche St. Christoph, Nähe Flachsmarktstraße. Ebenfalls Mittwoch, 30. November 2016, 19.00 Uhr, Schweigemarsch „Mainz im Lichtermeer“ zum Gedenken für die Opfer von Krieg und Flucht, Start ist auf dem Gutenbergplatz vor dem Staatstheater. Mehr zur Initiative Fallschirm Mensch findet Ihr hier im Internet.

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Craft Beer Messe am Wochenende: India Pale Ale, Bier mit Gurken und Schwarzwälder Kirschtorte als Bier

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Habt Ihr schon mal Schwarzwälder Kirschtorte als Bier getrunken? Nein? Dann ist das jetzt Eure Gelegenheit: Auf der 2. Mainzer Craft Beer Messe gibt es diesen Freitag und Samstag allerlei spannende Biere zu verkosten. 49 kleine Craft Beer Brauer präsentieren sich in der Halle 45 in Mombach, der alten Phoenixhalle, rund 300 verschiedene Biere gibt es dabei zu verkosten – das ist die größte Craft Beer Messe im Rhein-Main-Gebiet. Zu erleben sind Craft Beer Brauer aus ganz Deutschland, Österreich, Belgien und sogar aus Kanada, dazu gibt es Showbrauen und viele Informationen rund ums eigene Hobby-Bierbrauen.

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Probieren, schmecken, entdecken – auf der 2. Mainzer Craft Beer Messe am Wochenende in Mainz – Foto: Ram Regio

„Wie beim Wein auch geht es um das Thema Genuss und Lebensfreude“, sagt Messe-Macher Sebastian Kreuser, „das ist Genusstrinken, kein Besauf-Thema.“ Wie bei einer Weinmesse können die Besucher probieren, testen und unterschiedliche Biere kennenlernen. „Es geht auch darum, sich mal auf was Neues einzulassen“, sagt Kreuser, die unendliche Vielfalt der individuell gebrauten Biere zu entdecken. Craft Beer, das ist mit Herzblut gebrautes Bier jenseits des Mainstreams, hergestellt meist von kleineren Brauereien und mit durchaus individuellen Zutaten.

„Da gibt es etwa ein Bier, bei dem werden Gurken mit vergoren“, berichtet Kreuser, die Manufaktur Steamworks aus Kanada habe das im Gepäck. „Das erinnert im Geschmack ein bisschen an Gin Tonic, ist aber ein Bier ähnlich wie ein Pils“, erzählt er. Craft Beer heiße aber nicht, dass die Macher wild Zutaten zusammenrührten, rund 90 Prozent der Brauer hielten sich sehr wohl an das deutsche Reinheitsgebot für Bier. Doch die Zutaten Hopfen, Malz und Wasser würden beim Craft Beer eben oft kreativer gemischt als bei den großen Industriebieren, heraus kommen spannende Kreationen mit einer neuen Geschmacksvielfalt.

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Frischer Hopfen zur Ansicht auf der Craft Beer Messe – es gibt auch Tipps zum eigenen Bierbrauen – Foto: Ram Regio

So lassen manche Bierbrauer ihre Kreationen in Holzfässern reifen und verwenden dafür gerne alte Bourbon- oder Whiskey-Fässer. So entsteht auch das Schwarzwälder Kirschtorte-Bier der Firma Schoppe Bräu aus Berlin: Das werde mit Kirschen vergoren und im Holzfass gereift, erzählt Kreuser, so entstehe ein intensives, dunkles Bier mit einzigartigem Geschmack. Im Trend ist momentan zudem das sogenannte Gosenbier: Sauerbiere, die mit Salz und Koreander vergoren werden, eine Jahrhunderte alte Tradition aus der Region von Goslar. „Das hat einen leicht säuerlichen Ton und ist ein wirklich erfrischendes Getränk, gerade im Sommer sind das super Biere“, sagt Kreuser. Auf der Craft Beer Messe ist damit etwa die Welde Braumanufaktur aus Plankstadt vertreten.

Aber natürlich sind auch rheinhessische Brauer in der Halle 45 mit von der Partie: Da ist natürlich das Neustadtbier Eulchen, aber auch das Rheinhessen-Bräu und Kühn Kunz Rosen, aber auch das Brauwerk aus Bad Kreuznach und das Alzeyer Volker-Bräu. Zu kosten sind zudem Biere aus Freiburg, Bonn, Fulda und München, aus Frankfurt kommen BrauStil und der Platzhirsch Braufaktum, aus Wiesbaden die Wiesbadener Braumanufaktur. Vertreten ist zudem die Hochschule Geisenheim, sonst ja eher als Wein-Universität bekannt. Doch die Geisenheimer haben auch einen Studiengang Getränketechnologie, und dort widmet man sich auch dem Bierbrauen.

Mainzer CraftBeerMesse Einschenken - Foto RAM Regio
Rund 300 verschiedene Biere gibt es auf der Craft Beer Messe zu probieren – dann mal Prost! – Foto: Ram Regio

So veranstaltet die Hochschule Geisenheim auf der Craft Beer Messe ein Showbrauen in einer Brauanlage, die auf einem Fahrrad montiert ist. Experte Arne Sperl berichtete zudem Freitag und Samstag jeweils um 18.00 Uhr in einem Vortrag über die „Entstehung eines Bieres für die Craft Beer Messe“ und verrät dabei Tipps  für Hobbybrauer in Sachen eigenes Bier. Überhaupt sind Hobby-Bierbrauer auf der Craft Beer Messe gut aufgehoben: In täglich vier Vorträgen geht es um Hobbybrauen für Fortgeschrittene, Tricks beim Brauen und einen Einblick in Ursprung und Entwicklung der neuen deutschen Bierkultur.

Und natürlich gibt es auch wieder den großen Brauwettbewerb für Hobby-Bierbrauer: Jeder Hobbybrauer kann dabei mit einem Eigengebräu teilnehmen, in diesem Jahr dreht sich der Wettbewerb um das Thema Pale Ale Plus. Laut Ausschreibungskriterien muss das Grundrezept „den gängigen Stilbeschreibungen eines Pale Ales entsprechen“, darf aber eine weitere, nicht reinheitsgebotskonforme Zutat enthalten – etwa eine Frucht, ein Kraut oder ein Gewürz –  die während des Brauvorgangs zum Bier hinzugegeben wird. Für den Wettbewerb musste man sich allerdings bis zum 4. November anmelden, eine Jury bewertet dann die eingereichten Erzeugnisse.

19 Hobbybrauer machten vergangenes Jahr mit, der Sieger überzeugte die Jury so sehr, dass das Siegerbier nun offizielles Messe-Bier in diesem Jahr ist: Ein Black India Pale Ale, „ein dunkles, richtig herbes Bier mit viel Hopfen“, berichtet Kreuser. Das Bier habe „ein schönes Röstaroma, weil Keith mit viel dunklem Malz gearbeitet hat“, es sei fruchtig, aber dennoch herb und kräftig im Geschmack. „Das ist wirklich etwas besonderes“, schwärmt Kreuser.

Glas und Ticket CraftBeerMesse - Foto Ram Regio
Mit Probierglas und Katalog geht’s über die Messe – Foto: Ram Regio

Verkosten kann man das am Freitag und Samstag vor Ort – und auch  mitnehmen: Am Messestand nämlich kann man die Biere gleich für zuhause käuflich erwerben. Und wer sie nicht mitnehmen kann oder will, deponiert sie einfach im Messe-eigenen Abhollager. Das ist bis Sonntagmittag besetzt, so kann man die Biere entspannt am nächsten Tag noch mit dem Auto abholen.  Für den Messe-Besuch selbst empfehlen die Orgnisatoren nämlich die An- und vor allem die Abreise mit Busse und Bahnen – in der Eintrittskarte ist der Fahrpreis im Gebiet 65 im RMV (Mainz-Wiesbaden) sowie im RNN-Verbund enthalten.

Info& auf Mainz&: 2. Mainzer Craft Beer Messe vom 25. bis 26. November 2016 jeweils von 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Ort: Nach der Lokhalle im vergangenen Jahr ist die Messe nun in die Halle 45 nach Mainz-Mombach umgezogen, mehr dazu hier bei Mainz&. Der Eintritt kostet 10,- Euro, ein Ticket für beide Tage 17,- Euro. Vor Ort ersteht man dann für ein Pfand von 5,- Euro das Messe-Probierglas und kauft für je 50 Cent Bier-Coins. Damit werden dann die 0,1-Liter-Probiereinheiten an jedem Stand erworben, eine Probiereinheit kostet so im Schnitt zwischen 1,- Euro und 1,50 Euro. Spezialitäten können auch mal teurer sein. Alle Infos zur Messe auch noch mal unter www.craftbeermesse.de.

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Herbert Bonewitz: „Kuckuckseier der Heiterkeit“ im Unterhaus – Neues Buch „Spaß muss sein“

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Herbert Bonewitz bei einer Buchvorstellung. - Foto: Bonewitz

Er ist eine Legende in Mainz: Einst las er als Fastnachtsstar „Prinz Bibi“ Politik und Gesellschaft die Leviten, seit 1975 nennt er sich Profi-Kabarettist – die Rede ist natürlich von Herbert Bonewitz. Nun hat der liebevoll-spitzzüngige Beobachter seiner Umgebung ein neues Buch vorgelegt: „Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke“ heißt das neue Werk, am 1. Dezember stellt der 83 Jahre junge Altmeister das Werk persönlich im Foyer des Mainzer Unterhauses vor. Der Inhalt: eine „kunterbunte Sammlung“ von heiteren Glossen, spaßigen Kommentaren, komischen Erzählungen und ulkigen Gedichten. Die „Lesung“ ist natürlich bereits ausverkauft, es gebe aber noch Restkarten an der Abendkasse, wurde uns mitgeteilt.

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Herbert Bonewitz mit seinem neunten Buch: „Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke“ – Foto: Bonewitz Verlag

Verzichten werde Bonewitz in seinem unterhaus-Programm dieses Mal bewusst auf gesellschaftskritische Attacken und auf aktuelle Polit-Schelte, heißt es in der Ankündigung weiter – schade eigentlich… Aber der Kabarettist wolle, dass sich „die Menschen mal erholen können von all den täglichen Katastrophenmeldungen und Krisenproblemen.“ So soll es stattdessen „Erheiterndes mit Niveau“ geben, als Gegengift zu den beängstigenden Zeiten und der „humorlosen ‚Ellbogen-Gesellschaft‘, die doch täglich mehr und mehr den direkten Weg vollzieht von der Barbarei in die Dekadenz – unter Umgehung der Zivilisation.“

Bonewitz setzt gegen Depression und miese Stimmung – ganz in der Tradition des Narren – bonewitzige Texte und hintergründige Spitzen. Auf 144 Seiten präsentiert er unter anderem „medizynische“ Erkenntnisse, ungewöhnliche Lebenshilfen, gereimte Ungereimtheiten und kuriose Alltäglichkeiten. Bonewitz habe Zeit seines Lebens „Kukuckseier der Heiterkeit“ in viele Nester gelegt, meint dazu Vorwort-Laudator Christian Vahl, das neue Buch sei „wieder so ein Kukucksei: nicht bestimmt für unser Bücherregal, sondern als Hausapotheke für unser Leben.“

Lachen ist die beste Medizin, sagt eine uralte Volksweisheit, häufiges Lachen wirkt nach Meinung von medizinischen Experten äußerst positiv auf Körper, Geist und Seele. Und so wurde Herbert Bonewitz tatsächlich vor einigen Jahren vom Leiter der Herz-Thorax-Chirurgie an der Universitätsmedizin Mainz zum „Dr. humoris causa“ ernannt – von eben jenem Professor Christian Vahl. Die „Lesung“ kommende Woche bietet eine gute Gelegenheit, Bonewitz mal wieder live zu erleben – wer ihn kennt weiß, dass seine „Lesungen“ eher „Spielungen“ sind…

Info& auf Mainz&: Donnerstag, 1. Dezember 2016, 19.00 Uhr, Herbert Bonewitz mit „Spaß muss sein“ im Foyer des Mainzer Unterhauses. Die „Lesung“ ist bereits ausverkauft, es soll aber noch Restkarten an der Abendkasse geben. Das neunte Buch von Herbert Bonewitz „Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke“ ist bei Agentur & Verlag Bonewitz in Bodenheim erschienen und kostet 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel oder im online-Shop unter www.bonewitz.de.

 

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Streit um neue Parkgebühren: FDP kritisiert Regelung ab drei Stunden – Stadt will nichts ändern

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Seit dem 1. Oktober 2015 gelten in Mainz neue Parkgebühren, für die Kunden in den Parkhäusern hatte das ungeahnte Folgen: Denn während die Stadt Mainz steif und fest behauptet, Parken sei jetzt in den Parkhäusern günstiger geworden, erlitt am Parkautomat so mancher Kunde einen gewaltigen Schock. Der Grund: Ab der dritten Stunde ist das Parken in Mainzer Parkhäusern jetzt so richtig teuer. 2,10 Euro muss man pro Stunde berappen und abgerechnet wird auch bloß pro Stunde. Ergebnis: zwei Stunden und eine Minute kosten auf einmal satte 6 (!) Euro. Das kritisierte nun die FDP und forderte im Stadtrat Änderungen – vergeblich: Für die „wenigen Kunden“, die das betreffe, sei eine Änderung „zu aufwändig und zu kostenintensiv.“

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Das Parkhaus City Port am Mainzer Hauptbahnhof von oben – Foto: gik

Die Neuregelung schlägt vor allem bei den Kunden zu, die gerade eben über die Grenze von zwei Stunden hinaus parken. Für die erste Stunde nämlich werden gerade 1,80 Euro fällig, für die zweite Stunde 2,10 Euro. Die ersten beiden Stunden aber werden im Halbstundentakt abgerechnet – nicht so danach: Ab der 3. Stunde werden satte 2,10 Euro fällig, und zwar pro Stunde. Doch zwei Stunden, das ist im Einkaufstrubel schnell erreicht, wer nur knapp darüber gerät, wird feste zur Kasse gebeten. Und auch wer auf einer Veranstaltung war und danach zum Automaten schlendert, kann ein böses Erwachen erleben – ist uns selbst mehrfach passiert.

Die städtische Parken in Mainz GmbH (PMG) hatte zum 1. Oktober 2015 die Parktarife mit dem Ziel geändert Parken auf der Straße teurer zu machen, um die Besucher direkt zur Fahrt ins Parkhaus zu bewegen. Doch zu funktionieren scheint das nicht – seither häufen sich bei uns und in anderen Medien die Klagen über horrende Parkgebühren. Die Stadt argumentiert hingegen, Ziel sei gewesen, „einen Tarif zu finden, der eine längere Verweildauer begünstigt.“ Damit wolle man den Interessen des Einkaufs- und Dienstleistungsstandortes Mainz entgegenkommen. Die Kunden könnten nun „zeitlich entspannt einkaufen, zum Arzt gehen und alle weiteren Erledigungen tätigen“ – schließlich zahle man ab der 5. Stunde maximal 10,- Euro als Tagestarif.

Aber ist das realistisch? Die Erfahrung zeigt doch: Fünf Stunden braucht zur Erledigung eher keiner, wer nur eine halbe Stunde parken will, sucht weiter eher auf der Straße die schnelle Parkmöglichkeit. Damit sorgt gerade der Tarif ab der 3. Stunde für eine erhebliche Tarifanhebung – ob das im Sinne der Einkaufsstadt Mainz ist, darf bezweifelt werden.

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Parken im Parkhaus Rathaus: besonders lukrativ für die Stadt – Foto: gik

Die FDP im Mainzer Stadtrat, immerhin Mitglied der regierende Ampel-Koalition, kritisierte nun die aus ihrer Sicht „überhöhten Parkgebühren“ und forderte Stadt und PMG auf, eine Lösung für die Gebühren ab der dritten Stunde zu finden. „Viele Kunden, die zum Einkaufen in die Stadt kommen, haben für die sechs Euro für knapp über zwei Stunden Parkzeit zu Recht kein Verständnis“, sagte FDP-Fraktionschef Walter Koppius.

Die Antwort der Stadtverwaltung: Es gebe „bislang nur sehr wenige Beschwerden dazu“, trotzdem habe man das Problem diskutiert. „Eine individuelle Lösung ist für die wenigen Kunden, die es betrifft, jedoch zu aufwändig und zu kostenintensiv“, lautete das Ergebnis der Diskussion. Den Stundentarif von 2,10 Euro einfach in zwei Mal 1,05 Euro zu teilen funktioniere nicht, da die Automaten keine Fünf-Cent-Münzen akzeptierten.

Mainz&-Kommentar: Abzocke mit peinlicher Begründung zum Schaden der Einkaufsstadt Mainz

Kommentar& auf Mainz&: Was für eine alberne Begründung: Weil die Automaten keine Fünf-Cent-Münzen akzeptieren, kann die Stadt den Stundentarif von 2,10 nicht ändern? Klar doch – und wieso geht das dann bitteschön in den ersten beiden Stunden? Die Stadt muss sich wirklich nicht wundern, wenn die Kunden der Mainzer Innenstadt entnervt den Rücken kehren. 6,- Euro Parkgebühren ab 2,01 Stunden, das ist einfach nur frech. Gefühlt kostet damit Parken in Mainz schnell mal 3,- Euro pro Stunde – wer auch nur knapp über die zwei Stunden gerät, wird zur Kasse gebeten.

Wie will die Stadt damit denn Einkaufen in Mainz attraktiv machen? Seit Wochen, nein Monaten diskutiert Mainz nun über die Attraktivität der Mainzer Innenstadt in Sachen Einkaufen, und was ist die allererste permanente Reaktion der Mainz&-Leser zu dem Thema? Richtig: die hohen Parkgebühren. „Viel zu teuer“, „Abzocke“, „ich fahr‘ nicht mehr nach Mainz“ heißt es da. Aber die Stadt behauptet, es gebe „nur sehr wenige Beschwerden“. Vielleicht sollte sie sich mal in sozialen Netzwerken umsehen oder eine Videokamera an den Parkautomaten installieren – denn wer schreibt denn heute noch einen Beschwerdebrief?

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Umsätze pro Stellplatz in den Mainzer Parkhäusern – Tabelle: Stadt Mainz

Aber nein, da wird der Kopf in den Beton gesteckt und beflissentlich ignoriert, was überall zu hören ist – Hauptsache die Kasse stimmt. Der Einkaufsstadt Mainz wird so massiver Schaden zugefügt – Experten sagen einhellig: Wer Kunden in die Stadt locken will, senkt die Parkgebühren. Und warum eigentlich hat die FDP die Anhebung in erster Linie überhaupt mitgemacht? Schließlich sitzt sie in Mainz mit am Regierungstisch – und der Wirtschaftsdezernent heißt Christopher Sitte und gehört der FDP an. Zu sagen hatte er dabei offenbar nichts. Kommentar Ende.

Satte Erlössteigerung von 200 Euro pro Stellplatz in zwei Jahren

Und die Kasse stimmt: In der Antwort auf die gleiche Anfrage der FDP legte die Stadt nämlich auch offen, was sie so mit den Parkhäusern verdient. Ergebnis: Satte 1.325 Euro erzielte die Stadt pro Stellplatz in den pmg-eigenen Parkhäusern im Jahr 2015, 2013 waren das noch 1.128 Euro pro Stellplatz. Binnen zwei Jahren stieg der Erlös pro Stellplatz im Schnitt also um 200 Euro an – bei acht Parkhäusern keine geringe Summe. Wobei der Erlös von 1.325 Euro pro Stellplatz nur für die acht PMG-eigenen Parkhäuser gilt – für die sieben „angemieteten Parkhäuser und Tiefgaragen“ werden sogar 1.764 Euro pro Stellplatz erzielt.

Zu den angemieteten Parkhäusern gehören auch die lukrativen Häuser am Rathaus und am Theater, letzteres ist mit 3.605 Euro pro Stellplatz gar der Spitzenreiter. Auf Platz zwei liegt das Parkhaus Römerpassage, das die PMG managt, hier werden pro Stellplatz 3.165 Euro erzielt. Auf Platz drei kommt das Rathaus mit 2.670 Euro pro Stellplatz gefolgt von Schillerplatz (2.309 Euro/Stellplatz) und Löhrstraße (2.289 Euro/Stellplatz). Am unteren Ende der Skala liegen das Parkhaus Wallstraße mit ganzen 269 Euro pro Stellplatz, die Tiefgarage am Deutschhausplatz mit 476 Euro pro Stellplatz sowie der City Port mit 679 Euro pro Stellplatz. Insgesamt betreibt die PMG in Mainz rund 25 Parkhäuser mit etwa 9.500 Stellplätzen.

Info& auf Mainz&: Einen ausführlichen Bericht zu allen Änderungen der Parktarife und der Argumentation der Stadt findet Ihr hier bei Mainz&. Und wir haben da einen wirklich heißen Tipp, wie Ihr Eure eigenen Parkgebühren deutlich senken könnt: Am Automaten mit EC-Karte bezahlen, das nämlich gibt einen richtig satten Rabatt von zehn (!) Prozent. Mehr über die PMG, ihre Parkhäuser und Tarife findet Ihr hier im Internet. Die gesamte Anfrage der FDP sowie die Antwort der Stadtverwaltung findet Ihr hier im Ratsinformationssystem der Stadt im Internet.

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Straßeneinbruch in Bretzenheim: Marienborner Straße bis Freitag gesperrt

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Erst war monatelang Mainzelbahn-Baustelle, nun hat die Marienborner Straße in Bretzenheim gleich ganz aufgegeben: Am Mittwochmorgen tat sich in der Straßendecke plötzlich ein Loch auf. Die Marienborner Straße musste zwischen Südring und Hans-Böckler-Straße gesperrt werden, damit ist diese wichtige Tangente schon wieder lahm gelegt. Mit der Mainzelbahn aber habe das nichts zu tun, beteuert die Stadt Mainz: „Es hat sich ein Hohlraum aufgetan“, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr gegenüber Mainz&. Es habe schlicht das Erdreich nachgegeben, hier sei weder Wasser noch eine andere Ursache im Spiel gewesen. Die Marienborner Straße soll Freitag wieder frei gegeben werden können.

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Die Marienborner Straße in Bretzenheim ist wegen eines Straßeneinbruchs gesperrt – Foto: gik

„Wir schauen uns das gerade an“, sagte Peterhanwahr am späten Mittwochnachmittag. Unter der Straße sei ein Hohlraum entstanden, daraufhin habe die Straßendecke nachgegeben. „Eine Unterspülung ist das definitiv nicht“, betonte der Sprecher zudem, „Wasser ist nicht im Spiel.“ Vielmehr komme es bei Straßen hin und wieder vor, dass sich das Füllmaterial im Untergrund über die Jahre hinweg bewege. „Da ist Material im Untergrund, das über die Jahre vielen, vielen Vibrationen ausgesetzt ist“, erklärte Peterhanwahr, „wenn das Erdreich nachgibt und sich setzt, in dem Moment kann eine Lücke entstehen.“ Mit der Mainzelbahn oder ihren Bauarbeiten habe das nichts zu tun, betonte er.

Eine Baufirma prüfe nun derzeit, ob noch ein Kanal in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im übrigen werde der Hohlraum einfach verfüllt, mit Schotter und Tragschicht wieder verschlossen. „Die Firma wird die Nacht durcharbeiten“, sagte Peterhanwahr, am Freitag werde die Marienborner Straße wieder zur Verfügung stehen.

Info& auf Mainz&: Vollsperrung der Marienborner Straße seit Mittwoch, 30. November, 12.00 Uhr, bis voraussichtlich Freitag, 2. Dezember, zwischen Südring und Hans-Böckler-Straße. Umleitung über die Haifa-Allee – Koblenzer Straße – vor der Frecht – und umgekehrt.

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Mainzelmännchen-Ampel für Mainz: Det weist am Neubrunnenplatz den Weg

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... und dasselbe in grün - Foto: gik

Es gibt ja Ost-Ampelmännchen und sogar Ampel-Frauen, doch jetzt hat Mainz seine ganz eigene und sehr passende Ampelfigur: Seit Mittwoch weist am Mainzer Neubrunnenplatz ein Mainzelmännchen den Fußgängern den Weg. Die bundesweit erste Mainzelmännchen-Ampel wurde am Mittag mit großem Bahnhof eingeweiht. „Wir schaffen einen echten Hingucker und setzen den Mainzelmännchen ein Denkmal“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Es ist „der schlaue Det“, der Chef der Mainzelmännchen-Truppe, der für die Ampel Pate stand, und natürlich war Det auch in voller Größe zum Termin erschienen. Stilecht mit Mütze, Brille und ausgebreiteten Armen signalisiert Det nun auch in der Ampel „Geh“ oder „Steh“.

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Da zeigt sie endlich grün: ZDF-Intendant Thomas Bellut, Mainzelmännchen Det und OB Michael Ebling mit der ersten Mainzelmännchen-Ampel am Neubrunnenplatz – Foto: gik

Es begann alles bei der 50-Jahr-Feier für das ZDF in Mainz. Im August 2013 war das, und die Mainzelmännchen wurden Ehrenbürger der Stadt Mainz. „Da haben wir überlegt, wie wir das in der Stadt noch präsenter machen können“, erzählt ZDF-Intendant Thomas Bellut. Und irgendwie sei die Idee einer Mainzelmännchen-Ampel dabei entstanden, OB Ebling habe die Idee gehabt. „Die haben Humor, die Mainzer“, sagte Bellut mit einem Schmunzeln: „Das ist witzig und ein toller Gag.“

Die Ampel am Neubrunnenplatz ist eine der am stärksten frequentierten Fußgängerampeln von Mainz, gleich am Eingang in die Fußgängerzone. Günther Baptistella kennt die gut: „Da oben im vierten Stock habe ich gewohnt“, sagt der Kostheimer, und zeigt auf das Haus gleich neben dem Platz. Dass jetzt „seine“ Ampel so geehrt wird, freut den heute rechtsrheinisch Wohnenden sehr. „Ich hab‘ noch den ersten Original-Det von damals zuhause“, sagt er, „die Mainzelmännchen gehören zu Mainz wie die Fastnacht.“

Seit dem 2. April 1963 gibt es die kleinen, frechen Männchen, die im ZDF die Werbeblöcke einrahmen. Anton, Berti, Conni, Edi, Fritzchen und der schlaue Det wurden 1963 von dem Grafiker Wolf Gerlach erfunden. Eingesetzt werden sie seit der ersten Werbesendung am 2. April 1963, seither erzählen die frechen Männchen kleine Geschichten am Rande der Werbung. Legendär ist ihr gekrähtes „Gud’n Aaaabend!“ 45.000 Mainzelmännchen-Filme wurden seither produziert, 2003 erfuhren die sechs Figuren ihren dritten optischen Relaunch. Zuhause aber sind die Mainzelmännchen auf dem Mainzer Lerchenberg und längst zu einem Symbol der Medienstadt Mainz geworden.

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Die erste Mainzer Mainzelmännchen-Ampel: rot und grün mit Det. – Foto: gik

„Wir zeigen, dass wir die Mainzelmännchen richtig lieb haben und sie im Herzen tragen“, sagte Ebling – längst sind die Mainzelmännchen auch Botschafter für die Stadt Mainz in der ganzen Republik geworden. Einige Monate bastelte die Stadt Mainz gemeinsam mit dem ZDF an der Umsetzung. „Die Kunst bestand darin, die richtige Schablone für die Umsetzung zu finden“, verriet Günther Ingenthron, Leiter des Mainzer Stadtplanungsamtes. Denn laut Straßenverkehrsordnung müssen Lichtsignalanlagen für den Betrachter eindeutig zu erkennen sein, auch musste die Helligkeit der Lampe gewährleistet bleiben.

Die Mainzelmännchen-Ampel strahlt leuchtend hell dank LED-Leuchten, die Schablone wurde gemeinsam mit der Firma Siemens entwickelt. Mehrere Schablonen wurden getestet und verworfen, bis schließlich die finale Det-Version stand. Ebling schloss nicht aus, dass noch die eine oder andere Ampel mit den Mainzelmännchen ausgestattet werden. „Inflationär wollen wir das nicht machen“, sagte der OB aber auch, „das soll schon etwas Besonderes bleiben.“

Und während die Autofahrer entnervt ob der Behinderungen hupten, freuten sich die Fußgänger sehr über die neuen Ampelmännchen, schossen Fotos, staunten und lachten. „Man merkt, dass man in Mainz ist“, sagt eine junge Frau schmunzelnd.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Mainzelmännchen könnt Ihr hier beim ZDF nachlesen. Lustiges zur Geschichte des Berliner Ampelmannes samt Geschichte zur Fußgängerampel findet Ihr auf der Seite www.ampelmann.de. Und hier unsere kleine Fotogalerie dazu:

 

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