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Start 2017 Januar

Monatsarchive: Januar 2017

Gutenberg-Museum: Vorplanung vorgelegt für neuen „Bibelturm“ – Gutenberg-Bibel soll in Bücherturm

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Im Juli 2016 vergab die Stadt Mainz den Auftrag für einen Bücherturm als Erweiterungsbau für das Gutenberg-Museum, nun legte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) den städtischen Gremien die Vorplanung für den Neubau vor. Neu ist: Der Turm soll künftig Hort der Gutenberg-Bibel werden. Das „Bücherturm“ genannte moderne Gebilde soll nun 23,40 Meter hoch und mit einem gehörigen Abstand zum Römischen Kaiser gebaut werden. Der 10 mal 12 Meter große Bau wird dem Liebfrauenplatz ein völlig neues Gesicht geben. Erstmals legte das Planungsbüro DFZ aber auch Entwürfe für die Gestaltung des Platzes daneben vor, also für die Grünfläche. Der Spatenstich für den Bau soll Ende 2017 sein, also nach dem Tag der deutschen Einheit. Der Stadtrat soll über die Vorplanung am 8. Februar abstimmen.

Bücherturm Gutenberg-Museum bei Tag
Neue Visualisierung des Bücherturms des Gutenberg-Museums: Bau ohne Fenster – Foto: gik

Es war eine umstrittene Entscheidung: Vor einem Jahr hatte die Stadt die Ergebnisse eines Architekturwettbewerbs vorgestellt, für den ersten Platz kürte die Jury einen Turm aus Sandstein mit einer Fassade aus bronzenem, durchbrochenem Gitter. In der Bevölkerung war die Kritik groß, von „menschenfeindlicher Architektur“ und unpassender moderner Formensprache für diesen Platz im Herzen von Mainz. „Potthässlich“ und „Verschandelung“ kritisierten Mainzer, eine Bürgerinitiative forderte eine Befragung der Mainzer – vergeblich. Die Stadt vergab im Juli den Auftrag für den Turmbau und sprach von einem „Meilenstein“, Museumsdirektorin Ludwig von einem „Leuchtturm der Kultur“ – und unterstrich die dringend notwendige Erweiterung der Museumsfläche.

Keller abgespeckt, Gassen öffnen

Blick vom Markt auf Bücherturm Gutenberg-Museum weiter
Voraussichtlicher Blick vom Markt auf den neuen Bücherturm am Gutenberg-Museum – Visualisierung: DFZ

Der Turm sei „das Signet“, das „Aushängeschild“, sagte Architekt Stephan Kausch am Dienstag bei einer gemeinsamen Sitzung von Werkausschuss der Gebäudewirtschaft und Ortsbeirat Altstadt. Die Idee sei weiter, „dass wir die Gassen öffnen und ein Museumsquartier schaffen, das sich mit den öffentlichen Räumen vernetzt.“ Dafür sollen Gassen zwischen den Museumsgebäuden entstehen, und auch der Verbindungsbau zwischen Römischem Kaiser und Schellbau abgerissen werden, zumindest werde das derzeit geprüft.

5,1 Millionen Euro stehen der Stadt für den dringend überfälligen Umbau und die Neugestaltung des Weltmuseums der Druckkunst zur Verfügung, davon muss allerdings auch der marode Schellbau aus den 1960er Jahren ertüchtigt werden. 3,4 Millionen Euro brutto stehen so für den ersten Bauabschnitt zur Verfügung, damit soll der neue Turm realisiert werden. Um die Kosten zu reduzieren, wurde nun der Keller des Turms abgespeckt: Das Untergeschoss unter dem Liebfrauenplatz wurde gestrichen, es bleibt noch immer ein großes Untergeschoss für Ausstellungsflächen sowie ein unterirdischer Gang zum Schellbau.

Grafik neue Platzgestaltung Gutenberg Museum näher
Neue Gestaltung des Liebfrauenplatzes laut der neuen Pläne – Grafik: DFZ

Liebfrauenplatz: Grünanlage kleiner, aber schöner

Der Verzicht auf den Keller unter dem Liebfrauenplatz macht zudem den Erhalt der Blumenbeete darüber möglich. Dass die Grünanlage hier ursprünglich verschwinden sollte, hatte für heftige Kritik gesorgt, sogar Unterschriften für den Erhalt wurden gesammelt. Entstehen werde „ein toller grüner Bereich, der in neuer Form definiert wird“, sagte Kausch, die Fläche werde „vielleicht etwas kleiner, aber mit neuer Aufenthaltsqualität.“ Wieviel kleiner die Grünfläche wird, konnte er nicht sagen, die Gutenberg-Büste soll aber weiter ihren Platz haben, Platanen, Blumenrabatte und Bänke werden den Platz gestalten. Was indes mit den Buchstaben-Blöcken geschieht, konnte Kausch auf Mainz&-Anfrage nach der Sitzung nicht sagen: Vielleicht könne man dieses Denkmal ja sogar aufwerten, sagte er.

Die Bedeutung des Blumenbeets sei erkannt, auch die Bedeutung des Platzes für das Marktfrühstück, sagte Grosse: „Wir haben sehr viel und detailliert darüber gesprochen.“ Der Platz werde aufgewertet, was Möblierung und Bepflanzung angeht. Allerdings muss ein Teil der Platanen umgesiedelt werden, dies war allerdings von Anfang an in den Planungen für einen Museums-Erweiterungsbau so vorgesehen. „Eine große Fläche wäre gut für das Museum“, seufzte angesichts der Diskussion um den Platz Museumsdirektorin Annette Ludwig – und verwies stolz darauf, dass das Gutenberg-Museum 2016 exakt 129.727 Gäste aus aller Welt gehabt habe.

Bücherturm nun ohne Eingang? Gutenberg-Bibel im Fokus

Darstellung der Fassade Bücherturm Gutenberg-Museum
Darstellung der Fassade des Bücherturms fürs Gutenberg-Museum bei Tag (links) und bei Nacht (rechts) – Fotos DFZ

Neue Visualisierungen und Pläne zeigen unterdessen, wie sich der Turm auf dem Platz gruppieren und wieviel Platz er wegnehmen würde. Irritierend allerdings: Im Gegensatz zu den alten Visualisierungen weisen die neuen Bilder nun keine Fenster oder Türen mehr im Erdgeschoss des Turms auf, die hatten zuvor aber die Fassade leichter gestaltet. Die neuen Modelle zeigen überhaupt keine Fenster oder Türen mehr, der Eingang zum Gutenberg-Museum werde nun an der alten Stelle bleiben, hieß es. Die Fassade werde aber transparent aussehen und nachts von innen leuchten, betonte Kausch.

Ursprünglich war der Turm als „Bücherturm“ vorgesehen, nun soll er „Bibelturm“ werden: In einem 70 Quadratmeter großen Raum im Untergeschoss soll sich alles um die Gutenberg-Bibel drehen. Die Bibel werde in einem „fast schon sakralem Raum“ von acht bis neun Metern Höhe untergebracht, sagte Kausch. Der „Bibelraum“ werde eine warme, sakrale Atmosphäre haben und überhaupt nicht wie ein Kellerraum wirken. Der Vorteil: Der Raum könne direkt vom Erdgeschoss zugänglich gemacht werden und so die zahlreichen Besucher direkt zur Bibel schleusen. Durch den Kellergang soll es eine direkte Verbindung zur Druckerwerkstatt geben. Die Nutzung des Turms als Bibelturm entlaste den Schellbau erheblich, sagte Grosse.

Doppeltreppe, Aussichtsplattform und Fassade aus durchbrochenen Buchstaben

Querschnitt Bücherturm Gutenberg-Museum
Querschnitt des Bibelturms fürs Gutenberg-Museum. Unten links soll der Bibelsaal entstehen, rechts die Treppen, ganz oben links die Aussichtsplattform

Im Inneren soll der Turm glatte Natursteinwände bekommen, die bisher in grau dargestellt werden. Den Turm erschließt eine Doppeltreppe, die aus zwei einander umschlingenden Doppelhelix-Treppen besteht, wie Kausch sagte. Eine Treppe werde für den Auf-, die andere für den Abgang sein, so werde das Problem der großen Enge gut gelöst. Ganz oben am Turm soll es eine schmale Aussichtsplattform geben, eine Art Balkon, von dem aus man einen Blick im Freien auf den Markt erhält. Wie frei dieser Blick ist, ist allerdings noch unklar – der Balkon würde sich noch immer hinter der bronzenen Fassade befinden.

Die beschrieb Kausch als ein Gitter aus durchbrochenen Buchstaben. „Es wird eine matte Oberfläche sein“, betonte er, die solle „dem identitätsstiftenden Gebäude eine weitere Schicht geben.“ Die Buchstaben der Fassade sollten nicht irgendwelche zufälligen Buchstaben sein, sondern Inhalte transportieren, darüber könne „weitere Identität geschaffen“ werden.

Turm wird Römischen Kaiser überragen – Denkmalschutz gab noch kein Okay

Von außen wird der Turm entgegen den bisherigen Vorstellungen ein Stückchen höher. „Der Turm wird den Römischen Kaiser etwas überragen, aber noch unter der Firsthöhe der umliegenden Gebäude bleiben“, sagte Kausch. In der Ausschreibung waren für den Turm noch 19 Meter vorgegeben, das entspricht der Höhe des Römischen Kaisers. Diese müsse man nun nicht mehr einhalten, weil der Bücherturm einen Abstand zum Nachbargebäude einnehme und die mögliche bebaubare Fläche nicht ausreize, erläuterte Kausch. Einen Bebauungsplan für das Gebiet, der eine maximale Firsthöhe vorgebe, gebe es nicht, erfuhr Mainz& am Rande der Sitzung. Die nun vorgesehene Turmhöhe von 23,40 Meter sei „abstandsflächentechnisch unproblematisch, genehmigungsfähig und aus stadtplanerischer Sicht problemlos“, heißt es in der Beschlussvorlage für die städtischen Gremien.

Bücherturm Gutenberg-Museum aus der Vogelperspektive
Bücherturm und Erneuerung des Schellbaus (später) aus der Vogelperspektive dargestellt

Allerdings hat die Stadt offenbar noch keine Zustimmung der Denkmalpflege zu der Turmhöhe: „Mit der Denkmalfachbehörde wurde das Thema Höhenentwicklung zwischenzeitlich ebenfalls mehrfach beraten“, heißt es in der Beschlussvorlage. „Wir sind in einer sehr guten Diskussion mit der Fachbehörde Denkmalschutz“, sagte Grosse dazu und musste einräumen: Nein, einen Konsens gebe es noch nicht, man sei aber „dabei, einen Konsens zu erzielen.“

„Der Turm ist uns ein Dorn im Auge“, sagte ÖDP-Stadtrat Claudius Moseler, die Dominanz im Vergleich zum Römischen Kaiser zu groß. „Der Turm ist in seiner Form beliebig austauschbar und hat keinen Bezug zur Umgebung“, kritisierte er. Allerdings war Moseler der einzige in der ganzen Runde, der sich so äußerte, er war am Ende auch der einzige, der gegen die Beschlussvorlage stimmte. Alle anderen Mitglieder des Werkausschusses stimmten für die vorgestellte Vorplanung. Man habe mit allen Fraktionen außer der ÖDP „einen Konsens erreicht“, sagte Altstadt-Ortsvorsteher Brian Huck (Grüne), und von der SPD hieß es gar: „Die meisten freuen sich auf den Turm.“

Bürgerinformation am 21. Februar

Eine Bürgerbeteiligung ist weiterhin nicht vorgesehen, allerdings wird es laut der Beschlussvorlage nun eine Bürgerversammlung geben: „Eine Bürgerinformationsveranstaltung zu den aktuellen Planungen zum Gutenberg-Museum ist für den 21.02.2017 um 18.00 Uhr im Vortragssaal des Gutenberg-Museums geplant“, heißt es dort – das ist der Dienstag vor Fastnacht.

Foto Lage Bücherturm Gutenberg Museum im Platz
Lage des Bücherturms auf dem Liebfrauenplatz – Foto: DFZ

 

Ferner soll am 1. Februar erstmals die angekündigte Baukommission tagen. Die soll den Planungs- und Bauprozess begleiten und die Planenden beraten, hat aber keine eigenen Befugnisse, den Vorsitz hat Baudezernentin Grosse inne. Mitglieder sind Abgeordnete aller Fraktionen des Mainzer Stadtrats sowie Vertreter der Fachverwaltungen und des Museums, Museumsfachleute sowie das Bistum Mainz.

Ob die Kommission denn öffentlich tagen werde, wollte Moseler wissen. Die Kommission könne sowohl öffentlich als auch nicht-öffentlich tagen, sagte Grosse und betonte, dies sei „eine freiwillige Einrichtung. Wir werden alle lernen, wie wir damit umgehen.“ Moseler forderte zudem ebenso wie die CDU-Opposition eine Kostenschätzung vorzulegen. „Wir werden jetzt in eine Kostenschätzung eintreten“, sagte Grosse.

Info& auf Mainz&: Mit der gemeinsamen Sitzung von Werkausschuss und Ortsbeirat Altstadt hat der Gang der Vorplanung durch die Gremien begonnen. Als nächstes werden die Planungen im Bauausschuss (26.01.) und im Kulturausschuss (31.01.) beraten, der Stadtrat soll am 8. Februar die Vorplanung beschließen. Die komplette Beschlussvorlage sowie eine ausführliche Präsentation zu der Vorplanung für den Erweiterungsbau Gutenberg-Museum könnt Ihr Euch hier im Internet herunterladen. Macht Euch selbst ein Bild!

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Mainzelbahn: Anwohner fordern unabhängigen Gutachter – Ampel-Koalition sieht nun auch „Anlaufschwierigkeiten“

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Die Anwohner der neuen Mainzelbahn-Strecke in Bretzenheim sind weiter unzufrieden mit der Reaktion der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) auf ihre Probleme mit der neuen Bahn. Inzwischen seien sieben Wochen seit der Inbetriebnahme der Mainzelbahn vergangen, trotz zahlreicher Schreiben gebe es „keinerlei spürbare Verbesserungen“, sagte der Sprecher der Anwohner, Architekt Andreas Horn, gegenüber Mainz&: „Wir werden bis zum Wochenende entscheiden, ob wir klagen.“ Die Anwohner hoffen derzeit auf die Stadtratssitzung am 8. Februar, dort will die CDU-Opposition noch einmal energisch nachhaken. Am Dienstag meldeten sich nun aber SPD, Grüne und FDP zu Wort: „Anlaufschwierigkeiten könnten verbessert werden“, teilten die Fraktionen der regierenden Ampel-Koalition mit.

Mainzelbahn in Bretzenheim rot
Anwohner berichten weiter von Problemen mit der Mainzelbahn – Foto: gik

Seit dem 11. Dezember rollt nun die neue Mainzelbahn, in Bretzenheim verläuft die Strecke nur wenige Meter von Häusern entfernt. Mehr als 20 Anwohner meldeten sich deshalb im Januar bei der MVG – und beschwerten sich über massive Erschütterungen ihrer Häuser. Wackelnde Betten und ratternde Bahnen machten nächtlichen Schlaf unmöglich, von klirrenden Gläsern und tönenden Klangschalen wurde berichtet, aber auch von Rissen in Häusern und bröckelndem Putz – Mainz& berichtete ausführlich. Die MVG reagierte schnell und versprach, einen Gutachter zu schicken, zudem wurde ein Tempolimit für die Bahnen von 30 Stundenkilometern in Bretzenheim verhängt.

Anwohner: unabhängiger Gutachter gefordert, Klage womöglich nächste Woche

„Eine spürbare Reduzierung ist nicht zu verzeichnen“, sagte Horn nun Mainz&, auch nach dem Tempolimit nicht. Inzwischen ist die Liste der Beschwerde führenden Anwohner auf 28 Adressen und knapp 40 Personen gewachsen, die Liste liegt Mainz& vor. Die Menge mache bewusst, „in welcher Massivität die Mainzelbahn die Bewohner in Bretzenheim in ihrem Leben beeinflusst“, heißt es in einem Schreiben. Die Belästigungen durch die Mainzelbahn seien kein Einzelfall, „so dass hier seitens der MVG dringender Handlungsbedarf besteht.“ Dem Schreiben beigefügt ist zudem eine von den Anwohnern geführte Liste aller vorbeifahrenden Bahnen binnen zwei Stunden am 7. Januar, die genau das Rattern jeder Bahn erfasst und auch deren exakte Nummer, Uhrzeit und Fahrtrichtung angibt.

Dazu fordern die Anwohner weiter einen unabhängigen Gutachter, der nicht aus Mainz komme und bisher mit der Mainzelbahn-Thematik nicht betraut war. Der von der MVG angekündigte Experte sei bereits im Genehmigungsverfahren für die MVG tätig gewesen, sagte Horn: „Wir befürchten, er könnte deshalb voreingenommen sein.“ In einem Schreiben schlägt der Anwalt der Anwohner deshalb vor, den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Mainz zu bitten, einen einschlägigen Sachverständigen zu bestimmen, der dann von beiden Parteien beauftragt und auch akzeptiert werde. Der Anwalt hatte dafür eine Frist bis zum 27. Januar gesetzt, eine Antwort habe man aber noch nicht, sagte Horn. „Wir überlegen jetzt sehr ernsthaft, ob wir klagen“, betonte er, „das werden wir bis zum Wochenende entscheiden.“ Man werde „weitere Hinhaltetaktiken nicht akzeptieren.“

Mainzelbahn am Ostergraben ohne Bahn
Warten auf das Ende des Frostes? Am Ostergraben sollten längst Rasengleise liegen – Foto: gik

Anwalt: Warten auf Ende des Frostes nicht hinnehmbar

Die MVG hatte den Anwohnern in einem Schreiben mitgeteilt, die Messungen der Erschütterungen könnten erst „in absehbarer Zeit“ erfolgen, denn bei der derzeitigen Kälte werde der Schall durch den gefrorenen Boden besonders gut übertragen. Der genannte Zeitpunkt sei nicht akzeptabel, kritisiert der Anwalt, man habe doch schon bei der Planung gewusst, dass es Bodenfrost geben werde, dies „wäre also schon bei der Planung und insbesondere bei der Ausführung zu berücksichtigen gewesen.“ Auch sei es „nicht hinnehmbar“, dass die betroffenen Anlieger auf Nachbesserungen wie Schweißarbeiten „aus witterungsbedingten Gründen – bis mindestens Ende Februar, möglicherweise also auch länger“ zu warten hätten und „die unzumutbaren, gesundheitsschädigenden Erschütterungen hinzunehmen haben.“ Dann müsse die Straßenbahn eben noch langsamer fahren, etwa 10 bis 15 Stundenkilometer.

Noch hoffen die Anwohner allerdings auf Druck aus der Politik: Im Stadtrat am 8. Februar will die CDU noch einmal nachhaken, die Opposition hatte die Mängel ja scharf kritisiert und auch Nachbesserungen beim Fahrplan gefordert. Es gebe massiven Frust wegen ausgedünnter Buslinien und gekippter Verbindungen, so dass viele „jetzt wieder Auto fahren“, sagte die Mainzer CDU-Chefin Sabine Flegel. „Bei uns in Ebersheim kommt seit Wochen kaum ein Bus pünktlich an – aus Richtung Mainz liegt es an der Mainzelbahn“, schrieb ein Leserin Mainz&. In Nieder-Olm werde die Haltestelle Selztalschule gar nicht mehr angefahren, für Schulkinder aus Ebersheim komme so noch ein längerer Schulweg hinzu.

Ampel-Fraktionen: bereits erhebliche Fortschritte bei Nachbesserungen

Mainzelbahn in Bretzenheim Marienborner Straße neu
Im Bretzenheimer Ortskern gab es nun schon zwei Unfälle mit der Mainzelbahn – Foto: gik

Nun meldete sich auch die im Rathaus regierende Ampel-Koalition zu Wort: Es gebe „Anlaufschwierigkeiten“, man habe deshalb „die verschiedenen Anliegen mit der MVG-Geschäftsführung sowie der Mainzer Verkehrsdezernentin intensiv erörtert, um sich ein Bild von der aktuellen Lage machen zu können“, teilten die drei Fraktionschefs Eckart Lensch (SPD), Sylvia Köbler-Gross (Grüne) und Walter Koppius (FDP) mit. Es könnten aber „Dank der ständigen Abstimmung zwischen MVG und Verwaltung sowie regelmäßiger technischer Nachbesserungen bereits erhebliche Fortschritte bei der Behebung der Probleme mit den neu eingerichteten Lichtsignalanlagen vermeldet werden.“

Allerdings kam es am 26. Januar erneut zu einem Unfall mit der Mainzelbahn, als eine 49 Jahre alte Fahrerin mit ihrem Auto mit einer Bahn kollidierte – es war bereits der zweite Unfall auf der Bretzenheimer Strecke an Heckerpfad und Ostergraben binnen weniger Tage. Nicht alle Anliegen hätten „teils auch aufgrund der derzeitigen Witterungsverhältnisse mit dem Dauerfrost“, gelöst werden können, heißt es in der Mitteilung der Ampel-Fraktion weiter. Die Mainzelbahnen sollten aber ab Mittwoch mit größerer Taktung zum Lerchenberg fahren, um das Aufeinanderfolgen verschiedener Bahnen hintereinander zu entzerren. Auf der Homepage der MVG war zu lesen, dass ab dem 1. Februar die Straßenbahnlinien 51 und 53 auf dem Lerchenberg bis zu vier Minuten früher abfahren, ab Bahnhof blieben die Zeiten wie gehabt.

Abfahrten der Mainzelbahn ab Lerchenberg verändert

„Die Anliegen von mehreren Anwohnern, die über erhöhten Lärm und Körperschall berichten, sind auch für uns ein ernst zu nehmendes Thema“, so die drei Fraktionsvorsitzenden weiter. Die MVG habe nochmals zugesagt, zügig Körperschallmessungen durch einen vereidigten Gutachter erstellen zu lassen. „Wir möchten aber alle auch um etwas Geduld und Verständnis bitten, dass solch ein Vorhaben aufgrund nicht immer beeinflussbarer Faktoren nicht direkt umsetzbar ist“, fügten sie hinzu. Die Mainzelbahn sei aber „trotz der Startschwierigkeiten ein Erfolg und eine Bereicherung für ganz Mainz.“ Man wolle deshalb „der MVG und der Verwaltung das  Vertrauen und den Dank dafür aussprechen“, dass alle Seiten „weiterhin unermüdlich daran arbeiten, die noch offenen Probleme schnellstmöglich zu aller Wohl abzustellen.“

Info& auf Mainz&: Wir bleiben dran…. Alle bisherigen Berichte zu den Problemen mit der Mainzelbahn findet Ihr unter der Rubrik Verkehr& auf Mainz&, eine Stellungnahme der MVG zuletzt in diesem Text. Mehr zur Änderung der Mainzelbahn-Fahrzeiten ab dem 1. Februar findet Ihr hier bei der MVG.

 

 

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200. Montagsdemo Frankfurter Flughafen: 1.500 Teilnehmer gegen Fluglärm – Politik verneigt sich vor Ausdauer

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Schilder wohin mal sah: 100. Montagsdemo - Foto: gik

„Das Terminal 1 hat gebebt“, berichtete Thomas Scheffler am Abend begeistert. Seit mehr als fünf Jahren ziehen nun schon Hunderte von Demonstranten Montag für Montag an den Frankfurter Flughafen, um dort gegen die neue Nordwestlandebahn und den stetig wachsenden Lärm aus der Luft zu protestieren. Und an diesem Montag war es die genau 200. Montagsdemo, das ist nach Stuttgart 21 die am längsten anhaltende Protestbewegung der Republik. Gekommen waren den Angaben zufolge rund 1.500 Teilnehmer – darunter im Bundestagswahljahr auch viel Politik. Die zahlreichen Grußworte, Appelle und Protestnoten aber hatten vor allem eine Forderung gemeinsam: Es muss leiser werden!

Plakat 150. Montagsdemo
Gilt auch noch bei der Montagsdemo 200: Die Fluglärm-Gegner sind nach wie vor kein bisschen leise

„200 Montagsdemonstrationen und mehr als 50 Mahnwachen mit Reden, mit Diskussions- und Interviewrunden, mit gemeinsamem Singen und mit dem wöchentlichen Umzug durch das Terminal haben in den letzten fünf Jahren auch international beachtete Protestgeschichte geschrieben“, sagte Scheffler, Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen, im Vorfeld der Demo. In der Tat: Dass ganz normale Bürger, Intellektuelle, Ärzte, Professoren, aber auch Stewardessen, Angestellte und Selbstständige völlig selbstverständlich einmal die Woche zum Protest ausziehen, war bislang unerhört. Es war der 21. Oktober 2011, der das Leben in der Rhein-Main-Region grundlegend veränderte.

„Mit Eröffnung der Landebahn Nordwest und der damit einhergehenden Flugroutengestaltung hat der Lärmteppich die Hälfte des Mainzer Stadtgebiets unter sich begraben“, heißt es bei der Initiative gegen Fluglärm Mainz. Seither sei nichts mehr, wie es war, das gelte für die gesamte Region. Denn wer unter der Abflugroute der Südumfliegung lebe, müsse den Lärm ganzjährig ertragen. Das zerstöre die Region und die Gesundheit der Menschen, betonen die Fluglärm-Gegner, die immer wieder darauf hinweise, dass sie keine FlugHAFEN-Gegner sind.

Heutiger Flugverkehr hätte ohne neue Bahn abgewickelt werden können

Der Flughafenausbau mit der neuen Nordwestlandebahn sei „durch falsche Gutachten erschlichen“, die Landebahn gebaut worden, um den prognostizierten Mehrverkehr abwickeln zu können, kritisieren die Lärmgegner auch im sechsten Jahr nach dem Bau noch: Der Mehrverkehr sei jedoch nie eingetreten. Tatsächlich sanken die Flugbewegungen 2016 erneut leicht nach unten: Statt der einst für 2016 über 650.000 Flugbewegungen, wie einst prognostiziert, waren es den Fluglärm-Gegnern  zufolge nur etwas mehr als 462.000 Flugbewegungen.

„Das entspricht etwa dem Niveau des Jahres 2000 und hätte problemlos über das alte Bahnensystem abgewickelt werden können“, betont die Fluglärm-Initiative. Nun sollen, um den Ausbau des Flughafens überhaupt noch rechtfertigen zu können, Billigflieger mit Rabatten an den Flughafen gelockt werden – gerade schloss Fraport eine Vereinbarung mit dem irischen Billigflieger Ryanair.

„Protest und Aufzeigen besserer Wege gehen weiter“

Suchbild mit Politikern in der Menge: es sidn mindestens zwei... - Foto: gik
Hunderte protestieren jeden Montag gegen Fluglärm im Terminal 1, bei der 100. Montagsdemo waren es auch Tausende – Foto: gik

Und so lautet die Forderung der Fluglärm-Gegner auch nach fünfeinhalb Jahren unbeirrt: „Die Bahn muss weg.“ Die Nordwestlandebahn müsse geschlossen werden, die Region dürfe nicht länger  „für das Geschäftsmodell von Fraport und Lufthansa, Passagiere aus aller Welt zum Einkaufen in Frankfurt umsteigen zu lassen, in die Haftung genommen“ werden. Flughafen-Betreiber Fraport hingegen argumentiert nach wie vor, ohne Wachstum würde der Flughafen sterben, nur mit Wachstum könnten Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.

Doch selbst hochrangige Politiker sehen das inzwischen differenzierter: Landrat Thomas Will (SPD), Sprecher der von Kommunen und Kreisen aus der Region gegründeten „Zukunftsinitiative Rhein-Main“ – auch Mainz ist hier Mitglied – wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Steigerung der Passagierzahlen längst erreicht sei – bei sinkenden Flugbewegungen. Der Ausbau sei mit einem wachsenden, nachfrageorientierten Bedarf begründet, der aber ganz offenbar nicht bestehe, sagte Will in seinem Grußwort zur 200. Montagsdemo. „Sie zeigen, dass es Ihnen nicht die Sprache verschlagen hat, und dass der Protest und das Aufzeigen besserer Wege weiter geht“, rief er den Demonstranten zu.

OBs aus Mainz, Frankfurt und Offenbach: Dank für Einsatz für die Heimat

„Wir wissen: Ihr Einsatz gegen Fluglärm und seine Folgen ist ein Einsatz für unsere Region. Für unsere Heimat.“ Das sagten niemand geringeres als die drei Oberbürgermeister von Frankfurt, Mainz und Offenbach in einem gemeinsamen Appell anlässlich der 200. Montagsdemo. Denn es waren die Demonstranten, die auf Gesundheitsgefahren durch Lärm und Schadstoffe aufmerksam machten – und deren Proteste Wissenschaftler zum Nachforschen und Politiker zum Nachdenken brachten. „Natürlich bringen die Montagsdemonstrationen etwas“, sagte denn auch Scheffler: „Wir erinnern Politik und Fraport jeden Montag daran, dass dieser Flughafen raumunverträglich und der Ausbau ein Fehler ist.“ Man erinnere jede Woche an den unerträglichen Lärm, an die massive Luftverschmutzung und die Gefahren für Leib und Leben durch Wirbelschleppen. „Dieses Bewusstsein wächst unaufhörlich“, betonte Scheffler.

3 x OB der SPD: Ebling, Gerich und Feldmann - Foto: gik
Die OBs von Mainz (Ebling, ganz links), Offenbach (Schneider, 3.v. links) und Frankfurt (Feldmann, Mitte) waren auch schon bei der 100. Montagsdemo dabei. Damals mit von der Partie: Der Wiesbadener OB Sven Gerich (2.v. links)- Foto: gik

Jüngstes Beispiel war die Ankündigung der Fraport Ende 2016, rund um den Flughafen nun auch Ultrafeinstäube messen zu wollen, die im Verdacht stehen, wegen ihrer winzigen Größe in Lungen, Blutbahnen und Organe einzudringen und dort Schäden anrichten zu können – mehr dazu in diesem Mainz&-Artikel. Und nicht zuletzt der Mainzer Kardiologe Thomas Münzel und seine Lärmwirkungsforschung sowie die umfassende Lärmstudie NORAH sind direkte Folgen der Fluglärmproteste – mehr zu den Erfolgen der Fluglärmproteste lest Ihr in dieser Bilanz zur 150. Montagsdemo. Auch die vom hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grünen) erfundenen Lärmpausen und die Lärmobergrenze würde es ohne die Montagsdemonstrationen nicht geben.

Stadtchefs: Lärmobergrenze muss Lärm reduzieren, Überschreiten sanktioniert werden

Peter Feldmann (Frankfurt), Michael Ebling (Mainz) und der Offenbacher OB Horst Schneider (alle drei SPD) lobten denn auch, die 200. Montagsdemo sei „ein beeindruckendes Zeichen bürgerschaftlichen Engagements, das nicht ungehört verhallen darf.“ Die NORAH-Studie habe lärmmedizinisch belegt, dass der Flugverkehr für die Umgebung des Frankfurter Flughafens negative gesundheitliche Folgen habe. „Zum Schutz der Gesundheit der Anwohner des Frankfurter Flughafens muss es spürbar leiser werden!“, forderten die drei Oberbürgermeister, deren Städte schließlich auch vom Flughafen durch Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft profitieren. Es brauche aber ein absolutes Nachtflugverbot von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens, forderten die Stadtchefs.

Auch die Lärmobergrenze müsse „lokal und rechtsverbindlich sein, den technischen Fortschritt berücksichtigen und den bestehenden Lärm schrittweise reduzieren, nicht lediglich den Zuwachs an Lärm begrenzen“, hieß es in dem Appell weiter – bislang soll die Obergrenze nämlich sogar noch eine leichtere Steigerung von Flugbewegungen und Fluglärm erlauben, alles dazu könnt Ihr hier nachlesen. Die Überschreitung der Lärmobergrenze müsse Folgen haben, fordern die drei Stadtchefs nun, die Überschreitung „durch ein für die Bevölkerung transparentes Monitoring überwacht werden und wirksame Sanktionen zur Folge haben.“

Al-Wazir: „Setzen Sie Ihr Engagement fort!“

„Politik und Luftverkehrswirtschaft kommen an der Auseinandersetzung mit den kritischen Argumenten nicht vorbei“, sagte dazu Scheffler – genau das sei der Erfolg der anhaltenden Montagsdemos. Der Protest sei zudem inzwischen „Teil einer weitreichenden Kritik an einer verfehlten Luftverkehrspolitik, welche die Klimakrise ignoriert und sich von Lobbyisten steuern lässt.“ Und der Koordinator verspricht: „Wir werden nicht müde, jeden Montag auf die Missstände hinzuweisen.“

Schilder wohin mal sah: 100. Montagsdemo - Foto: gik
Gerade Mainzer Fluglärm-Gegner tragen seit vielen Jahren den Protest am Flughafen maßgeblich mit – hier bei der 100. Montagsdemo – Foto: gik

Das weiß auch die Politik – und so richtete auch Al-Wazir persönlich ein Grußwort an die Demonstranten: „Setzen Sie Ihr Engagement fort!“ bat er die Protestierenden in einem schriftliche Grußwort. Er verstehe, dass sich viele vom Eintritt der Grünen in die hessische Landesregierung mehr versprochen hätten, „aber eine Landesregierung kann immer nur auf der Grundlage geltenden Rechts handeln – auch, wenn dieses Recht nicht immer befriedigend ist.“ Und Al-Wazir forderte die Protestler auf, ihre Anliegen auch an den Bund und die EU zu richten: maßgebliche Rahmenbedingungen für Flugbetrieb und Lärmschutz würden dort geregelt.

Dreyer: „Sie haben alle viel bewegt, können stolz sein“

Darauf verweisen auch die rheinland-pfälzischen Grünen, die gleich im Dutzend zur 200. Montagsdemo erschienen waren: Der Grünen-Fraktionschef im Mainzer Landtag, Bernhard Braun, verwies auf die Fluglärmgesetz-Novelle und die Luftverkehrsgesetzes-Novelle, die Rheinland-Pfalz in den Bundesrat eingebracht hatte – vergeblich. Die Änderungen wurden von der Großen Koalition abgelehnt. „Der Schlüssel zu weniger Lärm liegt in der Bundesgesetzgebung“, sagte denn auch die Mainzer Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) Mainz&, der anhaltende Protest unterstütze die Kommunen bei ihren Forderungen: Der Lärmzuwachs sei nicht zu dulden, gerade auch bei den Gesundheitsgefahren durch Fluglärm bestehe „unverändert immenser Handlungsbedarf“, sagte Eder in einem gemeinsamen Aufruf mit Ebling und den Kirchen in Mainz.

Aus der rheinland-pfälzischen Landesregierung gab es zur 200. Montagsdemo ein gemeinsames Grußwort der Ampel: Umweltministerin Ulrike Höfken und Familienministerin Anne Spiegel (beide Grüne) unterstützen gemeinsam mit dem FDP-Verkehrsminister Volker Wissing die 200. Fluglärm-Demo. Es brauche eine bundesgesetzliche Regelung, die Lärmobergrenzen einführe und die gesetzliche Nachtruhe verbindlich festschreibe, die Bürger müssten bei der Neufestlegung und bei der wesentlichen Änderung von Flugrouten beteiligt werden, betonte Höfken.

Und selbst Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) richtete ein Grußwort an die Fluglärm-Gegner und versicherte, es brauche weitere Maßnahmen zur Lärmreduzierung über die nun geplante Obergrenze hinaus. „Dass wir das Thema weiterhin so ernst diskutieren“, schrieb Dreyer, „das ist ganz besonders Ihr Verdienst.“ Mit dem unermüdlichen Einstehen für die Interessen „haben Sie viel erreicht“, zollte die Regierungschefin den Protestierenden Respekt: „Sie alle haben viel bewegt. Darauf können Sie stolz sein.“

100. Montagsdemo fertig - Foto: gik
Unverdrossener Protestant bei 100. Montagsdemo, voll ausgestattet: tolle Folklore! – Foto: gik

Kommentar&: Wenn das Folklore ist, dann bitte mehr davon!

Kommentar& auf Mainz&: Das sei doch „alles nur Folklore“, schrieb ein Kommentator auf Facebook jüngst zu den Montagsdemos am Frankfurter Flughafen, meinend: unnötig, überflüssig, Selbstbeweihräucherung. Folklore? Wenn Hunderte Menschen seit fünfeinhalb Jahren Montag für Montag zu einer Demo pilgern? Jeder Folklore-Verein wäre erfreut über so viel Engagement. Aber Spaß beiseite: wie ernst die Demonstranten heute von der Politik genommen werden, zeigen überdeutlich die Menge und die Qualität der Grußworte aus der Politik zur 200. Montagsdemo. Landräte, Oberbürgermeister, Landesminister – sie alle BEDANKEN sich für das Engagement, für das Aufrütteln, für das Dranbleiben. Wann hat es das schon gegeben?

Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat seinerzeit noch kritiklos den Ausbau des Frankfurter Flughafens durchgewinkt, immer mit Blick auf die Arbeitsplätze, nie ist er dem Hessen Roland Koch (CDU) in die Arme gefallen – stattdessen spottete er gerne darüber, dass, wenn ein Flieger bei ihm auf dem Mainzer Kästrich durch ein Fenster herein komme, er eben das zweite Fenster aufmache. Nun bedankt sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für eben den anhaltenden Protest, der die Politik zum Umdenken zwang – ein bemerkenswerter Vorgang. Erreicht wurde das durch schier unglaubliche Hartnäckigkeit, aber auch durch fundierte inhaltliche Arbeit und den großen Kampfeswillen, sich nicht abspeisen, sich seine Heimat und Lebensqualität eben nicht kaputt machen zu lassen.

Dass es ein Nachtflugverbot in Frankfurt gibt, dass die Politik über Lärmobergrenzen überhaupt nur nachdenkt, dass sie jetzt lärmarme Flugzeuge fordert und Gesundheitsgefahren durch Fluglärm ernst nimmt – alles das ist den Fluglärmgegnern am Frankfurter Flughafen zu verdanken. Wenn das Folklore ist, dann sage ich: Bitte mehr davon! Denn davon profitieren auch die, die so missliebig nörgeln und meckern – wenn sie nachts nämlich schlafen können. Wenigstens bis 5.00 Uhr morgens.

Info& auf Mainz&: Alle Grußworte zur 200. Montagsdemo im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens an diesem 30. Januar könnt Ihr auf dieser Internetseite der BBI nachlesen. Die Seite der Mainzer Initiative gegen Fluglärm findet Ihr hier im Internet. Wir konnten leider zur 200. Montagsdemo nicht persönlich hin, die Bilder stammen deshalb von früheren Montagsdemos. Mainz& hat aber immer wieder über den Fluglärm, Fluglärmpausen und Montagsproteste berichtet – schaut einfach mal bei der Rubrik Verkehr& vorbei.

 

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Biancas Blick auf Mainz: Der schiefe Turm von Mainz – Die Karikatur auf Mainz&

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Mainz bekommt ja nun demnächst auch seinen Turm: Bücherturm, Bibelturm – der Erweiterungsbau zum Gutenberg-Museum erhitzt die Gemüter. Während Stadtspitze und Stadtrat (fast) einhellig hinter dem Projekt stehen, schütteln viele Mainzer noch immer den Kopf. „Hässliches Ungetüm“, „menschenfeindlich“ – das geplante 23 Meter hohe Gebilde mit bronzener Fassade und praktisch keinen Fenstern weckt nicht nur positive Assoziationen… Ihren eigenen Reim auf den Turm von Mainz macht sich dazu unsere Karikaturistin Bianca Wagner: Was wohl die Mainzer mal denken werden zum schiefen Turm von Mainz…. Die Karikatur dieser Woche auf Mainz&!3. Karikatur Gutenberg-Museum Bücherturm

 

Info& auf Mainz&: Mehr zu Bianca Wagner erzählen wir Euch in dem Mainz&-Artikel Was eh‘ Glick, das Neueste zu den Planungen um den Turm des Gutenberg-Museums findet Ihr im Artikel „Vorplanungen für den Bibelturm“.

 

 

 

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Eisschollen im Winterhafen – Polizei warnt vor Betreten von Eisflächen

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Es ist der kälteste Winter seit langer Zeit, und tatsächlich sind mittlerweile sogar die ersten Eisschollen auf dem Rhein aufgetaucht! Nun, nicht direkt auf dem fließenden Wasser: Im Mainzer Winterhafen schwimmt zwischen den Yachten inzwischen eine richtig große Eisfläche. Sensationell. Wann war es eigentlich zuletzt so kalt? Tolle Bilder erreichten uns auch von Leser Günther Ebert aus dem Oppenheimer Hafen – dort ist das ganze Becken voll mit Eis! Vergangene Woche musste die Wasserschutzpolizei bereits eine im Eis eingefrorene Möwe im Industriehafen retten. Auch im Umfeld sind weitere kleinere Tümpel und Flächen zugefroren, etwa im Laubenheimer Ried. Die Mainzer Polizei warnt nun eindringlich davor, die Eisflächen zu betreten: Zum Wochenende hin soll Tauwetter einsetzen, die Eisflächen seien alles andere als tragfähig und dürften auf keinen Fall betreten werden! Die Polizei geht etwa im Laubenheimer Ried nun sogar Streife.

Eisschollen im Winterhafen Jan 2017 näher
Wow, Eisschollen im Winterhafen in Mainz! – Foto: gik

Eine Bootstreife der Wasserschutzpolizei hatte die im Eis festsitzende Möwe entdeckt, das Tier befreit und dem Tierheim übergeben. Leider sei die Möwe zu entkräftet gewesen und mittlerweile gestorben, teilte die Polizei mit großem Bedauern mit. Was für ein Winter… Eine Leserin hatte uns schon vor ein paar Tagen erste Fotos von Eisschollen aus dem Winterhafen zugeschickt, heute sind wir nochmal hingefahren, und siehe da: Eine echte Scholle dümpelt auf dem schmalen Hafengelände, eine zweite fanden wir am Rand.

Natürlich locken die wirklich selten gewordenen Eisflächen Schlittschuhfreunde und Neugierige zum Betreten, doch die Wasserschutzpolizei warnt eindringlich davor, das zu tun: Eine für Menschengruppen tragfähige Eisdecke müsse eine Dicke von wenigstens 15 bis 20 Zentimetern aufweisen, heißt es in einem Facebook-Post. Und weiter: „Sollten Sie dennoch nicht der Versuchung wiederstehen können, informieren Sie sich bitte vorab bei den Behörden, ob ein Betreten der Eisfläche möglich ist.“ Eine gute Idee ist auch, Warnschilder oder andere Warnhinweise vor Ort zu beachten – Einbrechen in das eiskalte Wasser wird nämlich binnen weniger Minuten lebensgefährlich.

Eisschollen im Winterhafen Januar 2017
Beweisfoto zwei: Eisschollen mitten im Mainzer Winterhafen – Foto: gik

Hinweise könnten auch sein, ob die Eisfläche verschiedene Farbschattierungen aufweise, ob es Absenkungen gebe oder ein Knacken wahrnehmbar ist – dann trägt das Eis nicht mehr! Sollte man dennoch in eine Eisdecke einbrechen, unbedingt sofort die Arme ausbreiten, um ein Untertauchen unter das Eis zu verhindern, raten die Experten: „Versuchen Sie mit dem Oberkörper auf die feste Eisfläche zu gelangen!“ Dafür am besten das Gewicht des Oberkörpers auf den festen Teil der Eisfläche verlagern und mit kräftigen Beinbewegungen wie beim Brustschwimmen versuchen, auf die Eisdecke zu gelangen.

„Eventuell noch brüchiges Eis mit den Ellbogen und Knien wegbrechen, bis Sie tragfähiges Eis erreicht haben“, heißt es weiter. Auf dem Eis solle man dann unbedingt auf die Gewichtsverteilung achten und sich immer nur liegend oder kriechend in Richtung des Ufers bewegen. Andere zu Hilfe zu rufen ist übrigens auch eine gute Idee, allerdings besser nicht einfach mit „Hilfe!“, sondern mit ganzen Sätzen, sonst glaubt es am Ende keiner…

Als Helfer sollte man sofort über die Notrufnummern 110 und 112 Hilfe holen, dem Unfallopfer aber nach Möglichkeit immer vom Ufer aus versuchen zu helfen, betont die Wasserschutzpolizei weiter: “ Das Eis selbst nur im äußersten Notfall betreten und nur, wenn Sie gegen ein Einbrechen gesichert sind!“ Auch hier gilt: auf eine ausgewogene Gewichtsverteilung auf der Eisfläche achten und sich dem in Notgeratenen ausschließlich liegend oder kriechend nähern. „Benutzen Sie zur Rettung des Unfallopfers Hilfsmittel wie z.B. einen Schal, eine Jacke, ein Seil, ein Brett, Äste, oder falls vorhanden, einen Rettungsring“, so die Tipps der Experten.

Passt einfach auf Euch auf! Und hier noch die tollen Fotos von Günther Ebert aus dem Oppenheimer Hafen. Ihr habt auch Eis-Fotos? Dann schickt sie uns, wir freuen uns sehr! Email einfach an info(at)mainzund.de!

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Street Food Festival, Verdis „Requiem“, Burger Clash – Halle 45 mit buntem Veranstaltungsmix

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Was ist die nächsten Wochen in der Halle 45, ehemalige Phoenixhalle, an coolen Events geplant? Die Halle mit dem alten Industriecharme nimmt unter den neuen Betreibern so langsam an Fahrt auf: Im Januar und Februar gibt es einen breiten Veranstaltungsmix. Das Street Food Festival rundet den Januar ab, im Februar erwarten Euch Verdi’s Requiem sowie ein Konzert der serbischen Sängerin CECA. Außerdem zieht die Fastnacht in die Halle 45 ein: Weiberfastnacht steigt jetzt hier der 12. Mainzer Hurenball, am Fastnachtssonntag die NO Q Sportlerparty. Im März folgt dann noch eine Neuheit in Mainz: Der Burger Clash 2017!

28. und 29.01.2017, ab 12.00 Uhr: Street Food Festival bietet internationale Köstlichkeiten

Das Street Food Festival lädt ein zu kulinarischen Kreationen aus der ganzen Welt – Foto: Riekenbrauk Robel Schmidt GbR

Das letzte Mal zu Gast im März 2016: auch 2017 kommt das Street Food Festival wieder nach Mainz und lässt sein Besucher die Geschmäcker der Welt für sich entdecken. Dafür werden in und um die Halle Food-Truck-Betreiber kochen, brutzeln sowie backen und ihre Produktauswahl präsentieren. Mehr als 24 Anbieter haben sich schon angemeldet, die Palette reicht von diversen Bürgern über Paninis, Latin Grill, Jamaika Food und Barbecue bis hin zu veganen Waffeln, osteuropäische Strudel, Chocolate Fruits und sogar Baumstriezel Made in Dresden.

Natürlich kochen die nationalen und internationalen Anbieter live, während Ihr auf Entdeckungsreise gehen könnt. Eine passende Gelegenheit, um zu erleben, wie und was andere Länder gern essen. Japanische Rolls, modern interpretiert, afrikanische Spezialitäten, Toastadas aus Kolumbien oder tibetische Teigtaschen – was dabei, was Ihr bis jetzt noch nicht gegessen habt? 😉 Hier könnt Ihr Euch einmal durch die verschiedenen Kontinente essen. Abwechslungsreich und selbstgemacht.

Info& auf Mainz&: Street Food Festival am Samstag, 28. Januar und am Sonntag, 29. Januar 2017 in der Halle 45 in Mainz-Mombach. Öffnungszeiten: Am Samstag von 12.00 bis 22.00 Uhr und Sonntag 12.00 bis 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, bezahlt wird am jeweiligen Stand. Weitere Infos zum Festival findet Ihr hier.

Sonntag, 05.02.2017, Verdis „Requiem“ mit dem Collegium Musicum der Uni Mainz

Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ gehört zu den großen klassischen Werken und ist dazu ein absolutes Gänsehaut-Stück: Chöre wie „Dies Irae“ geben den Zuhörern einen Eindruck davon, wie der der Zorn Gottes am Ende der Welt wahrlich aussehen könnte. Die Totenmesse rund um die Vergänglichkeit des Lebens ist eindeutig ein Erlebnis für den Zuhörer. Am 5. Februar könnt Ihr das Requiem in der Halle 45 erleben, und zwar vom Collegium Musicum der Universität Mainz – das sind UniChor Mainz und das UniOrchester Mainz. Unter der Leitung von Felix Koch stehen zudem internationale Solisten auf der Bühne, die Aufführung ist der Abschluss des 70. Jubiläumsjahres des Collegium Musicums. Das Konzert ist zwar bereits ausverkauft, aber es gibt am selben Tag um 11.30 Uhr eine öffentliche Generalprobe, und das sogar mit freiem Eintritt. Mehr dazu hier.

DRUCK Plakat mit Asta Logo - Verdi Requiem
„Messa da Requiem“ gespielt vom UniChor Mainz und UniOrchester Mainz – Plakat: Collegium musicum

Die „Messa da Requiem“ gehört zu den bedeutendsten nicht-liturgischen Totenmessen des 19. Jahrhunderts. Der italienische Komponist Giuseppe Verdi schrieb sein Requiem in Gedenken an den 1873 verstorbenen Schriftsteller Alessandro Manzoni, den er als italienischen Nationaldichter sehr verehrte. Die Uraufführung fand deshalb an dessen ersten Todestag 1874 in Mailand statt. Die Totenmesse umfasst sieben Teile, wobei sich der Tod für das Vergängliche und die Liebe sinnbildlich für das Leben gegenüberstehen. Nach der Uraufführung hatte das Werk riesigen Erfolg, zahlreiche weitere Aufführungen unter anderem in Paris, London und Wien folgten.

Info& auf Mainz&: „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi am Sonntag, 5. Februar 2017, vom Collegium Musicum, UniChor und UniOrchester Mainz. Das eigentliche Konzert um 18.00 Uhr ist bereits ausverkauft, um 11.30 Uhr beginnt aber die öffentliche Generalprobe, zu der der Eintritt frei ist. Ort: Halle 45, Mainz-Mombach.

Samstag, 11.02.2017, 22.00 Uhr: Ceca aus Serbien berührt mit Balkanklängen

Ceca war einst eine höchst erfolgreiche Pop-Diva in Serbien, inzwischen tourt die Sängerin mit dem bürgerlichen Namen Svetlana Raznatovic mit ihrem aktuellen Album durch Europa. In dem „Balkankonzert“ könnt Ihr den Musikstil des Folk-/Turbo-Folks erleben, einer musikalischen Richtung, die in Südosteuropa breite Bevölkerungsschichten anspricht – Junge und Ältere. Die serbische Sängerin schaffte in den 1990er Jahren ihren Durchbruch und feierte vor allem in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens sowie in Griechenland und Bulgarien erste große Erfolge. Die Mischung aus Volksmusik, Schlager, Pop, Rock und Techno wird vor allem mit elektronischen Instrumenten ausgelebt.

Info& auf Mainz&: Ceca am am Samstag, 11. Februar 2017, 22.00 Uhr in der Halle 45. Einlass beginnt zwei Stunden zuvor, Tickets ab 30,- Euro. Die Veranstaltung auf Facebook gibt es hier, mehr über Ceca könnt Ihr auf ihrer Homepage erfahren.

Die Narren und Närrinnen tanzen - Foto: gik
Närrinnen an Weiberfastnacht auf dem Schillerplatz, dem Narren-Tag der Frauen – Foto: gik

Donnerstag, 23.02.2017, 20.11 Uhr: 12. Mainzer Hurenball

Neue Location, altes Original: In diesem Jahr ist die Halle 45 Feierort für den 12. Mainzer Hurenball, nicht mehr der Imperial Danceclub Mainz in der Alten Lokhalle. Die Veranstaltung ist ein fester Bestandteil der Weiberfastnacht in Mainz. Die Fastnacht macht die Welt bunt und stellt sie manchmal auf den Kopf: Das Wort „Huren“ darf an diesem Abend nicht negativ interpretiert werden, sondern steht für die Frauenwelt, die an diesem Abend gemeinsam mit den Männern feiern will. Kreative Kostüme sind passend zum Motto immer gern gesehen. Die schöne Krankenschwester, die richtungsweisende Polizistin – Hauptsache Ihr fühlt Euch wohl und könnt den Abend fröhlich genießen. Neben der Erotik stehen nämlich vor allem Toleranz und gute Laune im Mittelpunkt der Veranstaltung. Ein passender Ort, neue Leute kennenzulernen oder einfach nur Spaß zu haben!

Info& auf Mainz&: 12. Mainzer Hurenball am Donnerstag, 23. Februar 2017, in der Halle 45. Pünktlich um 20.11 Uhr soll es losgehen, Tickets sind für 21,50 Euro im online Vorverkauf erhältlich. Den Link zur Seite des Hurenballs findet Ihr hier im Internet. Vorsicht, die Plakate dazu sind gewöhnungsbedürftig….

Sonntag, 26.02.2017, 22.00 Uhr: Fastnachtsonntag mit der NO Q Sportlerparty

Wenn Ihr nicht genug vom Feiern an Fastnacht bekommen könnt, dann steigt am Fastnachtssonntag noch die traditionelle NO Q Sportlerparty, in diesem Jahr in der Halle 45 – ein weiteres Highlight auf dem Höhepunkt der närrischen Zeit. An diesem Abend wird unter anderem DJ Andreas Morgena Eure Lieblingshits auflegen und der Halle 45 sowie Euch einheizen. Angesagt ist dann lautes Mitsingen und den Tänzer in sich zu entdecken. Tickets könnt Ihr in Kürze zum Beispiel beim Studentischen Sportausschuss, der Base Lounge und Bar auf dem Campus oder dem AStA-Büro der HS Mainz (Lucy-Hillebrand-Straße) bekommen. Preise sind noch nicht bekannt.

Info& auf Mainz&: NO Q Sportlerparty am Fastnachtssonntag, 26. Februar 2017, ab 22.00 Uhr in der Halle 45 in Mainz-Mombach. Tickets dafür sollen bald erhältlich sein. Neuste Informationen findet Ihr entweder auf Facebook oder hier im Internet.

Samstag und Sonntag, 04.-05.03.2017, ab 12.00 Uhr: Burger Clash 2017

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Burger in verschiedenen Variationen beim Burger Clash in Mainz – Foto: Luisa Zeltner

Es ist die Suche nach dem Burger Clash Champion 2017 in Mainz: am ersten Märzwochenende versammeln sich in der Halle 45 die besten Burger-Bräter aus Mainz und anderen Regionen. Die Auswahl wird breit gefächert sein: Von klassisch über Burger mit viel Bacon bis hin zu lateinamerikanischen Interpretationen könnt Ihr Euch durch allerlei verrückte Kreationen probieren. Mit dazu passender Musik schlendert Ihr von Stand zu Stand. Das Besondere: Ihr könnt selbst mit abstimmen, welches die beste Burgerkreation ist. Der Champion 2017 von Mainz wird dann an dem zweiten Abend der Veranstaltung gekürt.

Der Burger Clash geht damit in sein drittes Jahr: 2015 begann das Event in Köln, nun findet das Event erstmals in Mainz statt. Jedes Mal wurden die Besucher mit der Kunst des Essens verführt – des Burger Essens 😉 Wollt Ihr selbst mit einem Imbiss oder Food Truck dabei sein? Dann könnt Ihr noch eine E-Mail an info@street-food-festival.de schreiben. Nicht wundern, Gastgeber ist auch hier der Veranstalter des Street Food Festivals.

Info& auf Mainz&: Erster Burger Clash in Mainz am Samstag, 4. März 2017, von 12.00 bis 22.00 Uhr und am darauffolgenden Sonntag, 5. März, von 11.00 bis 19.00 Uhr. Eintritt: 3,- Euro, wir nehmen mal an, dass die Burger extra kosten. Aktuelle Informationen zum Burger Clash findet Ihr hier bei Facebook.

 

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Samstag, 28. Januar: Kostümverkauf des Staatstheaters im Kleinen Haus – 500 Teile suche Käufer

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Es ist wieder so weit: Kommenden Samstag startet der legendäre Kostümverkauf am Mainzer Staatstheater. Immer zur Fünften Jahreszeit plündert das Theater seinen Fundus und sucht alte Kostüme, Masken und anderes Bühnenzubehör heraus, das nicht mehr gebraucht wird – sehr zur Freude der Narren. Rund zehn Kostümständer mit mehr als 500 Teilen warten in diesem Jahr auf Kostümjäger.  Von Klein-Accessoires wie Schals und Hüten ab 2,- Euro bis hin zu besonderen Einzelstücken, unter anderem aus „Rigoletto“ und „Der Barbier von Sevilla“, für bis zu 120,- Euro sei für jeden Geldbeutel etwas dabei, heißt es vom Theater.

Ständer mit zum Verkauf stehenden Kostümen 2014_kl_(c)_Staatstheater Mainz
Ständer mit zum Verkauf stehenden Kostümen 2014 – Foto: Staatstheater Mainz

Der Kostümverkauf ist immer eine große Schlacht, Hunderte Interessierte strömen jedes Jahr zu dem Event. Die Kostüme sind binnen Minuten vergriffen – früh da sein ist definitiv angesagt. Zu den beliebtesten Kostümen werden sicher in diesem Jahr die Fellanzüge von den „Rittern, die immer Ni sagen“ gehören, sie stammen aus dem absoluten Tophit des vergangenen Jahres, aus Monty Python’s „Spamalot“ – definitiv ein Hingucker für die Straßenfastnacht.

Ansonsten aber sind fertige Kostüme für die Fastnacht beim Kostümverkauf eher selten, schließlich werden hier Bühnenkleider verkauft, und keine Clowns, Hexen oder Piraten. Wer sich aber mit Phantasie umsieht, findet viel Zubehör, Kombinierbares oder den Grundstock eines großartigen Kostüms, Kreationen für Narren und Unikate für Sammler. Die Kostüme können in Umkleidekabinen anprobiert werden. Für alle Wartende gibt’s Kaffee und Kuchen auf dem Tritonplatz. Die Einnahmen des Kuchenverkaufs fließen vollständig in den Sozialfonds der Theaterfreunde, mit dem Künstler des Staatstheater Mainz unterstützt werden.

Info& auf Mainz&: Samstag, 28. Januar 2017, Kostümverkauf des Mainzer Staatstheaters von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr im Foyer des Kleinen (!) Hauses. Früh kommen ist angesagt, die Ersten stehen meist schon lange vor Türöffnung Schlange.

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Kulturgut digital teilen? – Öffentliche Diskussion mit Experten – Taschenlampenführung und andere Termine

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An der Universität Mainz herrscht Hochbetrieb im neuen Jahr, Dutzende von Vorträgen, Vorlesungen und Führungen bietet die Uni auch Nicht-Studierenden an. Da geht es um Flucht und Neubeginn in der Antike, Buch und Fotografie (Kolloquium), Arzneimittel in Forschung und Therapie oder um das Prinzip der geplanten Obsoleszenz, also das von der Industrie eingebaute Verfallsdatum für technische Geräte (1.2.). Am heutigen Donnerstag stellt sich die Uni beim Tag der Offenen Tür vor, weitere Highlights: Die Taschenlampenführung zur Osterhasen-Druse und eine große Diskussionsveranstaltung am Freitag zur Frage: Darf und soll man Kulturgut digital im Internet teilen?

Amethyst Druse Osterhase -mit Schatten - Foto Thomas Hartmann, UB Mainz
Die berühmte Osterhasen-Druse der Uni Mainz: Außen Stein, innen Amethyst – Foto: Thomas Hartmann, UB Mainz

Am Tag der offenen Tür stellen sich die mehr als 100 Studiengänge der Johannes-Gutenberg-Universität vor, über 12.000 Schüler werden zum Schnuppertag an der Uni in Vorlesungen und zu Einführungsveranstaltungen erwartet. Doch auch jenseits dieses Großkampftages gibt es viel zu entdecken in diesen Wochen: Studium Generale, öffentliche Vorlesungen, Führungen – die JGU hat viel zu bieten. Ein Highlight: Am 3. Februar laden zwei Spezialsammlungen der Uni zur Taschenlampenführung ein.

Taschenlampenführung zu Osterhasen-Druse und antiken Büsten

Mehr als 30 spezielle Lehr- und Forschungssammlungen aus allen Wissenschaftsdisziplinen nennt die Uni ihr eigen, zwei davon öffnen am 3. Februar ab 18.00 Uhr ihre Türen: In den Geowissenschaften und der Klassischen Archäologie könnt Ihr ausgewählte Exponate aus der Erdgeschichte und der mythischen Sagenwelt erkunden, darunter einen riesigen Amethysten, eingeschlossen in Stein, der die Form eines Osterhasen hat. Die „Druse“ – so heißt ein ausgehöhlter Stein – wurde im Juli 2015 nach Bremen für eine Ausstellung ausgeliehen und verlor beim Transport ein Ohr, das danach aber repariert wurde.

In der Archäologischen Sammlung gibt es antike Vasen, Büsten und Bronzestandbilder zu sehen. Die Führung im Taschenlampenschein dauert rund 90 Minuten und ist für Menschen ab 12 Jahre geeignet. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die Uni bittet bis zum 31. Januar um Anmeldung per Email an kgrimm@uni-mainz.de oder schollme@uni-mainz.de. Treffpunkt ist vor der Muschel, dem Hörsaalgebäude der Naturwissenschaften. Mehr zur Geowissenschaftlichen Sammlung findet Ihr hier im Internet, die der Klassischen Archäologie hier.

Diskussion über digitales Teilen von Inhalten in Museen und Sammlungen

Römerschiff im Römerschiffmuseum - Foto gik
Im Museum für Antike Schifffahrt wird Wissen schon offen geteilt: Der Eintritt ist hier nämlich frei. – Foto: gik

Am Freitag dann lädt das mainzed, das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, gemeinsam mit eben den Unisammlungen zu einer großen Diskussionsveranstaltung ins Museum für Antike Schifffahrt ein: „Bereit zu teilen? Wie wir Kulturgut digital zur Verfügung stellen können“, lautet der Titel der Veranstaltung. Sollen wir Kulturgut digital kostenlos zur Verfügung stellen, und wenn ja: Wer kann, wer darf das? Dieser hochmodernen Frage, die fast schon ein Kulturkampf unserer Zeit ist, widmet sich die Fishbowl-Diskussionsrunde.

Dabei geht es auch um die Rolle von Museen, Sammlungen und Archiven: Wie können kleine Sammlungen digital verfügbar gemacht werden, was dürfen Sammlungen überhaupt veröffentlichen? Und welche Rolle nehmen sie in den modernen Zeiten ein, in denen immer öfter Informationen in der Hand einiger weniger Anbieter zusammenlaufen? Dazu hat mainzed hochkarätige Experten geladen: Vertreter des Frankfurter Städel und des Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museums kommen ebenso wie die Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bremerhaven, die Leiterin der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland und der Leiter Open Government und Co-Creation der Stadt Heidelberg. Vier Stunden sind für die Veranstaltung angesetzt, drei Stunden lang soll intensiv diskutiert werden.

Info& auf Mainz&: Freitag, 27. Januar 2017, mainzedZWEI17, öffentliche Diskussion zum Thema „Bereit zu teilen? Wie wir Kulturgut digital zur Verfügung stellen können“. Los geht’s ab 16.00 Uhr, ab 19.15 Uhr öffentlicher Empfang mit Wein und Brezeln. Ort: Museum für Antike Schifffahrt, Eintritt frei. Infos findet Ihr hier bei Facebook. Den ganzen Veranstaltungskalender der Uni Mainz mit vielen spannenden Vorträgen findet Ihr hier im Internet.

 

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„Warum Worte Medizin sind“ – Eckart von Hirschhausen zur Gastvorlesung an der Uni Mainz

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„Warum Worte Medizin sind“ – bei dem Titel haben wir natürlich sofort gezuckt: Klar, Worte sind magisch! Sie bewegen die Welt, verändern Realität, ändern Denken. Dass sie auch im medizinischen Sinne heilen, das wird uns nächste Woche ein ganz besonderer Arzt erklären: Dr. Eckart von Hirschhausen, Kabarettist, Autor, Wissenschaftsjournalist und eben auch Arzt, kommt am 31. Januar zur Vorlesung an die Uni Mainz. Das ist durchaus ernst gemeint: Von Hirschhausen sei es „eine Herzensangelegenheit, die Ärzte dieser und der nächsten Generation zu inspirieren, Worte als Medizin wertzuschätzen und bewusster einzusetzen“, heißt es in der Ankündigung. Die Vorlesung findet zugunsten von Hirschhausens eigener Stiftung „Humor hilft Heilen“ statt, die seit Jahren auch die Clowndoktoren der Uni Mainz unterstützt.

Eckart von Hirschhausen mit Gehirn - Foto Frank Eidel
Eckart von Hirschhausen kommt zur Vorlesung nach Mainz – Foto Frank Eidel

Von Hirschhausens Stiftung setzt sich nämlich für heilsame Stimmung in Krankenhäusern ein, heißt es auf seiner Homepage. Mit Online-Trainings, Humorcoachings und Clown-Interventionen würden Gesundheitswesen und Arbeitswelt verändert, in den kabarettistischen Vorträgen „erste Ergebnisse von eigenen Studien vorgestellt und ein kompetenter Überblick über die ernsthafte Wissenschaft der positiven Gefühle gegeben.“ Warum ist Lachen die beste Medizin und Humor der beste Schutz gegen Burn-Out, wie hilft Humor in Stresssituationen, die Perspektive zu wechseln? Was passiert in Körper und Seele? Warum sollte man Humor ernst nehmen, so paradox das klingt?

Von Hirschhausen ist selbst studierter Arzt und war in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig, daneben aber immer auch Komiker, Zauberkünstler und Entertainer. Berühmt wurde er in den 1990er Jahren mit seinem medizinischen Kabarett, einer Stilform, die er selbst erfand. Daneben aber war von Hirschhausen auch immer als Wissenschaftsjournalist tätig, was er sogar im Aufbaustudiengang studierte, wenn wir Wikipedia glauben dürfen. Aus dem Fernsehen ist er unter anderem als Kabarettist, Talkshow-Moderator und mit seiner eigenen Sendung `“Hirschhausens Quiz des Menschen“ bekannt.

Eckart von Hirschhausen mit roter Nase - Foto Det Kempke
Mr. Humor-Doktor mit roter Nase: Eckart von Hirschhausen – Foto: Det Kempke

Sein jüngstes Buch greift unter dem provokanten Titel „Wunder wirken Wunder“ die Frage nach der Rolle des Arztes auf, und zwar was den nicht-medikamentösen Bereich angeht. Von Hirschhausen ist nämlich der Meinung, dass  ein genauso großer Teil der medizinischen Wirkung durch die Worte des Arztes bestimmt werden: „Bei allem technischen Fortschritt sind und bleiben kluge Fragen und einfühlsame Gesprächsführung die wichtigsten diagnostischen und therapeutischen Instrumente des Arztes“, betont er. Und so werde denn auch der berühmte Placebo-Effekt „oft missverstanden als eine Täuschung des Patienten.“ Dabei gehe es „im Kern darum positive Erwartungen zu wecken und professionell zu nutzen, statt die Menschen frustriert der Alternativmedizin zu überlassen.“

Eines ist klar: Langweilig wird diese Vorlesung nicht, aber neben dem unterhaltsamen Effekt dürfte es auch einiges an Aha-Erkenntnissen geben. Vor allem für die angehenden Ärzte 😉 Die Vorlesung ist denn auch für Studierende und Lehrende des Fachbereichs Medizin gedacht und findet auf Einladung des Wissenschaftlichen Vorstands der Uniklinik sowie der Teddyklinik statt, einer Initiative von Studierenden, Kindern Medizin spielerisch näher zu bringen. Die berühmten roten Nasen des Komikers werde es vor Ort gegen eine kleine Spende geben, versprechen die Organisatoren. Das Geld kommt der Stiftung „Humor hilft Heilen“ zugute – und die fördert nach Angaben der Uniklinik seit Jahren die Clownsvisiten in der Mainzer Kinderklinik.

Info& auf Mainz&: „Warum Worte Medizin sind“, Gastvorlesung von Dr. Eckart von Hirschhausen am Dienstag, 31. Januar 2017, von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr an der Universitätsmedizin Mainz im Hörsaal Chirurgie, Geb. 505H. Mehr über Eckart von Hirschhausen, seine medizinischen Vorträge und seine Stiftung findet Ihr hier im Internet.

 

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Cinelady am 25.1. mit „Mein Blind Date mit dem Leben“ und der Caféliebe Rheinhessen – Update: Gewinnerinnen

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„Mein Blind Date mit dem Leben“ – der Film ist wirklich etwas für Romantiker: Ein fast blinder Mann schlägt sich mutig durchs Leben und seinen Job, verliebt sich in eine schöne Frau und… Nein, das verraten wir nicht 😉 Der Film „Blind Date“ erzählt die Geschichte von Saliya Kahawatte nach einem wahren Vorbild, und wie sich der fast blinde Saliya durchs Leben schlägt ist gleichzeitig vergnüglich und nachdenklich-machend. Am Mittwoch, dem 25. Januar, könnt Ihr bei der CineLady den Film als Vorpremiere erleben – und Mainz& wird dazu besonders romantisch: Wir verlosen nämlich Caféliebe, ein Gutscheinheft, das Euch zu Cafés in ganz Rheinhessen führt. Dazu gibt’s edlen Kaffee der Kaffeerösterei Müller aus Bodenheim – der gemeinsame Kaffee ist schließlich oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…

Plakat Cinelady Blind Date Leben 25.1.2017Er ist jung, clever, super attraktiv und ehrlich – naja: meistens. Denn um seinen Traumjob nach dem Abitur zu bekommen, verschweigt Saliya (Kostja Ullmann) mal kurz eine ziemlich grundlegende Tatsache: Dass er fast blind ist. Überraschenderweise funktioniert sein Bluff, und er bekommt die Stelle in einem Luxus-Hotel in München. Niemand ahnt etwas von seinem Handicap, nur sein Freund Max (Jacob Matschenz) erkennt bald, was es mit Saliya auf sich hat und hilft ihm, jede noch so schwierige Lage zu bewältigen. Wenn die anderen Kollegen Feierabend machen, übt Saliya bis in die Nacht die für seine Kollegen einfachsten Handschläge, bis er sie „blind“ beherrscht. Doch als er sich in Laura (Anna Maria Mühe) verliebt und durch sie in eine unvorhergesehene Situation gebracht wird, scheint alles, was er sich vorgenommen hat, zusehends aus den Fugen zu geraten.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch des echten Saliya Kahawatte, der als Jugendlicher von jetzt auf gleich sein Augenlicht verlor – und das einfach verschwieg. 15 Jahre lang simulierte Kahawatte den Sehenden, um nicht wegen seines Handicaps auf den vorgezeichneten Weg eines Behinderten eingeengt zu werden. Er lernte alltägliche Abläufe auswendig und bewegte sich scheinbar uneingeschränkt durchs Leben. Die Tarnung gab er laut Wikipedia erst auf, als er 2009 sein Buch veröffentlichte. Der Oscar-Nominierte Marc Rothemund („Mann tut was Mann kann“, „Sophie Scholl“) übernahm die Regie für „Mein Blind Date mit dem Leben“.

Caféliebe 2017
Das Gutscheinheft Caféliebe führt zu schnuckeligen Cafés quer durch Rheinhessen – Foto: Vitis Agentur

Romantik, Geborgenheit, Freunde treffen – dafür steht ja irgendwie auch der Kaffeegenuss in einem kleinen, gemütlichen Café. Und genau solche Cafés stellt nun ganz neu der Gutscheinführer Caféliebe vor. Das Heft führt zu 22 Cafés in Mainz und ganz Rheinhessen, dazu werden Bäckereien, Manufakturen, Pralinenhersteller und Kaffeeröstereien vorgestellt – eine Hommage an die Kaffeekultur in Rheinhessen. „Die Kaffeekultur in Rheinhessen ist auf dem Vormarsch“, sagt Herausgeber und Erfinder Dirk Stelzer, den Ihr schon von seinem Weingutscheinführer kennt: „Es gibt so viele inhabergeführte, kleine, nette Cafés, wo die Inhaber ihr ganzes Herzblut ‚reinstecken, das wollten wir zeigen.“

Wir, das sind Stelzer sowie die Bloggerin Kristin Heehler, die die Internetseite Rheinhessenliebe.de betreibt. Sie wolle die Leser zum Bummeln durch die regionale Kaffeeszene einladen, sagt Heehler: Cafés seien Orte der Entspannung und Inspiration, oder für den perfekten Kaffeeklatsch mit Freunden. In Mainz sind etwa das Dom-Café oder die „Dicke Lilli“ dabei, aber vor allem im Rheinhessischen gibt es viel zu Entdecken: Da gibt es das Rheinverliebt in Oppenheim, ein knuffiges, kleines Café, Kaffeestuben in Gästehäusern der rheinhessischen Schweiz oder das Henry’s in Ingelheim. Praktisch in jedem zweiten Ort gebe es ein nettes Café, sagt Stelzer, das Buch wolle zeigen, „wie vielfältig die Kaffeekultur in Rheinhessen ist.“ Und hinter jedem Café oder Geschäft „stecken interessante Persönlichkeiten, kreative Gastgeber und faszinierende Spezialitäten, die es zu probieren und kennenzulernen lohnt.“

Dirk Stelzer mit Caféliebe kleiner
Dirk Stelzer mit seinem neuesten Produkt: der Caféliebe – Foto: Vitis Agentur

Wie beim Weingutscheinführer bietet die Caféliebe Gutscheine, mit denen man in den teilnehmenden Betrieben ein kleines Extra bekommt: Das ist mal eine Tasse Kaffee gratis, mal ein Winzersekt oder gar ein ganzes zweites Frühstück. Dazu bietet das Buch Rezepte für Kuchen und Torten – etwa die Sachertorte – und klärt über die Herkunft von Kaffee, über Anbaugebiete und Röstmethoden auf. Auch in Rheinhessen werde „toller Kaffee geröstet“, betont Stelzer, und so führt die Caféliebe denn auch zu lokalen Kaffeemanufakturen.

Eine davon ist die Kaffeerösterei Müller aus Mainz: Das kleine Unternehmen hat den Kaffeeladen in der Mainzer Altstadt, neben dem Fisch-Jakob am Dom, und dazu die Kaffeerösterei in Budenheim. „Wir lieben Kaffee“, sagt Chef Dominic Müller und erzählt uns, dass Kaffee tatsächlich das beliebteste Getränke in Deutschland ist – noch vor Wasser. 2006 gründete Müllers Mutter die Rösterei, eigentlich eher aus Versehen: „Die Idee war, nach italienischem Vorbild auf dem Mainzer Wochenmarkt eine Espressobar aufzubauen“, erzählt er, so kam es zu dem alten Citroenbus, der noch heute auf dem Wochenmarkt Kaffee ausschenkt. Doch die erhältlichen Kaffeesorten gefielen Mama Müller nicht wirklich, „also beschloss sie, den Kaffee selbst zu rösten“, erzählt ihr Sohn.

Zufällig war neben dem Unterstand für das Kaffeemobil in Bodenheim eine Lagerhalle frei, dort richtete sie einen Laden ein – Röstmaschine inklusive. „Sie hat genau den Zeitgeist getroffen“, sagte Dominic Schreiner bewundernd, individueller Kaffee sei heute hoch im Trend, verschiedene Aromen und Sorten sehr gesucht. Die kleine Kaffeerösterei nahm einen rasanten Aufschwung, vor fünf Jahren übernahm sie deshalb Sohn Dominic, ein gelernter Hotelfachmann und Betriebswirt. Unter ihm kam der Laden in die Altstadt, wurde Online-Shop und es gab eine weitere Produktionssteigerung. „Wir sind jetzt bei knapp 50 Tonnen selbst geröstetem Kaffee“, erzählt Müller.

Cinelady Cafeliebe mit Kristin Heehler neu
Kristin Heehler mit der Caféliebe zu Gast bei Mainz& und der Cinelady – Foto: gik

Das Geheimnis des Familienunternehmens: das andere Röstverfahren. „Wir verwenden ein schonendes Langzeit-Trommel-Röstverfahren, bei dem die Bohnen in zwanzig Minuten bei maximal 200 Grad geröstet werden“, erklärt Müller. Die Industrie röste hingegen bei 800 Grad innerhalb von zwei bis drei Minuten, dabei würden aber viele Aromen verbrannt, Säuren und Bitterstoffe entstünden. Beim schonenden Verfahren sei es genau umgekehrt: Während sich die Aromen voll entfalten könnten, würden Bitterstoffe und Säure-Geschmäcker verbrannt.

Solche und andere spannende Geschichten könnt Ihr mit der Caféliebe selbst entdecken. „Tolle Cafés, offene Menschen, Traditionalisten und Newcomer, es ist alles dabei“, sagt Stelzer. „Und egal, wo der Leser wohnt: Er hat es nicht weit bis zum nächsten hier vorgestellten Café oder Geschäft mit Produkten rund um die Bohne.“

Info& auf Mainz&: CineLady am Mittwoch, 25. Januar 2017 mit „Blind Date mit dem Leben“ und der Caféliebe, dem Cafégutscheinführer für Mainz und Rheinhessen. Der Film startet um 19.45 Uhr im Cinestar-Kino am Südbahnhof, los geht’s wie immer ab 19.15 Uhr mit einem Glas Prosecco, der aktuellen Maxi  – und mit den Infos und Preisen von Mainz&.  Infos und Karten zum Film hier bei der Cinelady. Die Caféliebe könnt Ihr natürlich auch käuflich erwerben: 14,95 Euro kostet das Büchlein und ist im Buchhandel zu finden oder direkt beim Erfinder hier im Internet. Kristin Heehler ist übrigens Bloggerin und betreibt den Genuss-Blog Rheinhessenliebe, den Ihr genau hier im Internet findet.

Gewinn& auf Mainz&: Es war eine tolle Cinelady am Mittwochabend: Mehr als 350 Besucherinnen und einige Besucher, viel Interesse für die Caféliebe in Rheinhessen – und drei glückliche Gewinnerinnen. Den 1. Preis, einen Gutscheinführer „Caféliebe“ sowie ein großes Paket Gutenberg-Kaffee der Kaffeerösterei Müller, gewann Alina Weil aus Mainz-Finthen, über ein weiteres Gutscheinheft samt Müllerschem Kaffee-Paket freute sich Lisa Wald aus Sörgenloch. Und auch unsere Lottofee ging nicht leer aus: Über eine „Caféliebe“ freute sich Sonja Degener aus der Mainzer Altstadt. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit!

Gewinnerinnen Cinelady Cafeliebe neu
Die glücklichen Gewinnerinnen bei Mainz& und der Cinelady: Alina Weil aus Mainz-Finthen )links) mit dem 1. Platz, Lottofee Sonja Degener aus der Mainzer Altstadt in der Mitte und Lisa Wald aus Sörgenloch mit dem 2. Preis – Foto: gik

 

 

 

 

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