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Tagesarchive: 6. März 2017

Spatenstich in der Bahnhofstraße – Bauarbeiten sollen bis zum Tag der Deutschen Einheit fertig sein

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Hexengruppe Rosenmontagszug
cibo

Die Bagger rollen auf der Bahnhofstraße: Bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sollen die groben Umbauten zum Boulevard fertig sein. Am Montag war dazu der Spatenstich. In den kommenden Monaten soll hier eine einladende Straße vom Hauptbahnhof zum Münsterplatz entstehen. „Wir wollen dieses Jahr noch fertig werden“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), „das ist ein ehrgeiziges Ziel.“ Die Bahnhofstraße ist eine der wichtigsten ÖPNV-Achsen der Stadt, das Eingangstor zur Innenstadt aus Richtung Hauptbahnhof ist seit Jahren dringend sanierungsbedürftig. Nun soll hier ein großzügiger Boulevard für Fußgänger, Radfahrer, Busse und Bahnen entstehen.

Freuten sich über den Spatenstich zum Umbau der Bahnhofstraße (v.l.n.r.): Neustadt-Ortsvorsteher Johannes Klomann (SPD), Altstadt-Ortsvorsteher Brian Huck (Grüne), Baudezernentin Marianne Grosse (SPD), OB Ebling (SPD), Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) und Innenminister Roger Lewentz (SPD). – Foto: cibo

Am Montag fiel dafür der offizielle Startschuss für die Arbeiten, die aber erst einmal viel Dreck und Lärm mit sich bringen, wie Ebling entschuldigend sagte. Weit mehr als 70.000 Menschen tummelten sich pro Tag am Hauptbahnhof und finden zumeist den Weg in die Innenstadt über die Bahnhofstraße. Hier fahren täglich 1.640 Busse und Straßenbahnen und befördern rund 17.000 Fahrgäste zum Münsterplatz. Die Straße soll künftig diese wichtige Torfunktion mit einer Wohlfühlatmosphäre verbinden. Entstehen soll ein acht Meter breiter Boulevard mit Bereichen zum Flanieren sowie einer Trasse für Busse und Bahnen. Dafür werden die Straßenbahngleise um etwa zwei Meter in Richtung Sparkasse verschoben, so soll mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer entstehen.

Rund 2,4 Millionen Euro Baukosten für Land und Stadt

Das Geld für die Sanierung der Bahnhofstraße stammt zum Großteil aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“. Insgesamt 16 Millionen Euro gibt das Land Rheinland-Pfalz dafür her, 2,1 Millionen Euro fließen davon in die Veränderung der Bahnhofstraße. Da das Land 90 Prozent der Kosten übernimmt, und die Stadt zehn Prozent zahlt, stehen insgesamt für den Umbau rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die Maßnahmen seien auch aus Landesinteresse enorm wichtig, um die Landeshauptstadt  attraktiver zu machen, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag beim Spatenstich. Außerdem werde es Zeit, das Provisorium an der Ecke Münsterplatz endlich zu beenden, das immer noch so aussehe wie nach dem Zweiten Weltkrieg, mahnte Lewentz. Eine solche Veränderung werde dann auch Jahrzehnte halten.

In der Bahnhofstraße rollen seit Montag die Bagger. – Foto: cibo

Begonnen wurde am Montag mit den Aufbrucharbeiten in der Straße, als erstes sollen die Anschlüsse für Strom, Wasser und Gas erneuert werden. Ende April sollen dann laut Planungsunterlagen die Bordsteine gelegt und bis Ende Mai der Gehweg zwischen Parcusstraße und Hintere Bleiche gebaut werden. Ende April bis Ende Juni werden zwischen Großer Bleiche und Hinterer Bleiche Beleuchtungskabel, Mastfundamente und Baumgruben platziert, bevor die Pflasterarbeiten beginnen können. Außerdem sollen bis Juni die Abspannmasten für die Straßenbahnen erneuert werden. Im Juli soll dann die Ladestraße zwischen Parcusstaße und Hinterer Bleiche für Lieferfahrzeuge ausgebaut werden, um den Zulieferverkehr künftig dort zu konzentrieren. Für den Ausbau des Gehwegbereichs an der Hinteren Bleiche ist laut den aushängenden Plänen der Juli vorgesehen.

Straßenbahnschienen werden in den Sommerferien gemacht

Die Erneuerung der Straßenbahnschienen soll in den Sommerferien passieren, weil dann weniger Verkehr ist. Das derzeitige Südgleis, das näher an der Sparkassenfiliale liegt, bleibt dafür bis dahin erhalten. Grund ist: die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) braucht das Gleis, um immer mal wieder zwischendurch Straßenbahnen zwischen Gautor und Hauptbahnhof verlegen zu können. Der Belag soll eine glatte Pflasteroberfläche mit einer Art Konfetti-Belag werden, der ein belebtes Bild bieten und leicht zu reinigen sein soll. Der Münsterplatz soll durch hohe Mastleuchten eine angemessene Beleuchtung bekommen, zum anderen sollen das Dach und die Bäume unterleuchtet werden.

Im ehemaligen Asia-Lande ist jetzt der Info-Point zum Umbau der Bahnhofstraße. – Foto: cibo

Dach und Bäume sollen allerdings erst nach den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit montiert und gepflanzt werden, so soll das Flugdach am Münsterplatz Mitte Oktober kommen. Dieses Dach soll unabhängig von der Wetterlage einen Treffpunkt bilden, an dem auch öffentliche Toiletten zu finden sein werden.

Wenn Ihr ein noch genaueres Bild von den Bauarbeiten wollt, dann habt Ihr im Info-Point am Münsterplatz/Ecke Große Bleiche die Möglichkeit dazu. Dort hängen im ehemaligen Asia-Shop die Pläne des Architekten aus. In dieser Anlaufstelle für Bürger werde auch immer jemanden anzutreffen sein, der etwas mit der Baustelle zu tun hat, versprach Ebling. Wenn Ihr Kritik zum Projekt äußern wollt, ist auch dort die Auflaufstelle dafür.

Info& auf Mainz&: Die Pläne zur Umgestaltung der Bahnhofstraße findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel, die umfangreichen Änderungen des Bus- und Bahnnetzes durch die Sperrung der Bahnhofstraße findet Ihr in diesem Artikel auf Mainz&. Ausführliche Informationen zum Umbau findet Ihr im Info-Point im ehemaligen Asia-Laden in der Bahnhofstraße, an der Ecke an der Großen Bleiche. Dazu gibt’s auf dieser Internetseite weitere Infos zu den neuen Fahrplänen sowie Kontaktmöglichkeiten zur MVG.

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Blitzer vor Tunnel Hechtsheim ab 7.3. scharf geschaltet – Zwischen Auffahrt Weisenau und Ausfahrt Hechtsheim

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Morgen früh ist es soweit: Wenn Ihr aus Richtung Hessen über die Autobahn 60 in Richtung Hechtsheim fahrt, erwartet Euch vor dem Hechtsheimer Tunnel die neue Blitzanlage der rheinland-pfälzischen Polizei. Wobei „vor dem Tunnel“ relativ ist: Das Gerät steht gut 500 Meter von der Tunneleinfahrt entfernt auf der rechten Seite – und zwar zwischen der Auffahrt Weisenau und der Ausfahrt Hechtsheim-Ost. Das Gerät soll dabei helfen, hier die Geschwindigkeit bei 80 kmh zu halten und gilt nur für die Fahrtrichtung von Rüdesheim nach Bingen. Auf der anderen Seite ist kein Blitzer vorgesehen, das sei keine Gefahrenstelle, heißt es. Und das Problem sei auch gar nicht der Tunnel, sondern Raser, die quer über mehrere Spuren donnerten.

Da wird er gerade installiert, der neue Blitzer vor dem Hechtsheimer Tunnel auf der A60: Unmittelbar vor der Ausfahrt Hechtsheim-Ost an der Fahrtrichtung Bingen. – Foto: gik

„Es ist eine Unfallhäufungsstelle“, betonte am Montag der Verantwortliche für das Projekt, Thomas Brühl. Das Problem seien die zwei unmittelbar aufeinander folgenden Auf- und Abfahrten: Die Auffahrt Mainz-Weisenau geht hier beinahe direkt über in die Abfahrt Hechtsheim-Ost, das führe zu häufigen Spurwechseln auch gleich über mehrere Spuren – und damit zu einer echten Gefahrenstelle. „Oft haben die Fahrer dann noch das Handy am Ohr, um Bescheid zu sagen, dass sie in fünf Minuten zuhause sind“, kritisierte Brühl. Dazu gehe es noch leicht bergab – die Stelle sei wirklich sehr gefährlich.

234 Unfälle zählte die Polizei denn auch 2016 zwischen der Landesgrenze auf der Weisenauer Brücke und dem Autobahnkreuz Mainz-Süd. 85 davon wurden von zu hoher Geschwindigkeit oder zu geringem Abstand verursacht, 34 Verletzte gab es. 2015 wurden hier noch 261 Unfälle gezählt, allerdings waren es 2014 nur 168 – eine deutliche Steigerung, der wohl die neue Messanlage zu verdanken ist. Der Blitzer wurde denn auch genau zwischen die beiden Ausfahrt-Spuren gesetzt, also etwa auf Höhe des Weisenauer Baumarktes. Allerdings kommen Schild und Blitzer hier nun in sehr enger Abfolge: Direkt hinter der Auffahrt Weisenau steht das Tempo 80-Schild – und nur gut 70 Meter dahinter das Radargerät.

„Wenn man vorher das vorgeschriebene Tempo 100 einhält, sind die 80 nicht überraschend“, verteidigte Brühl den geringen Abstand zwischen Verkehrsschild und Blitzanlage. Überhaupt hielten sich 98 Prozent der Autofahrer in diesem Bereich ohnehin an die Geschwindigkeit, nur zwei Prozent seien deutlich zu schnell. „Bei 40.000 Fahrzeugen am Tag sind das aber immer noch 800“, rechnete Brühl vor. Woraufhin wir fragten, ob der Blitzer denn dann überhaupt noch nötig sei? „Wir machen das für einige wenige“, räumte Brühl ein, „wir wollen aber die Spitzen kappen.“ Und die sind zum Teil ordentlich: Vor wenigen Tagen erwischte die Autobahnpolizei im Hechtsheimer Tunnel nachts zwei Raser, von denen der eine mit 134 kmh unterwegs war und der andere sogar mit satten 153 kmh – in einer Tempo 80-Zone wohlgemerkt.

So könnt Ihr Euch orientieren: Am Ende des Baumarktes von Weisenau, nach der Auffahrt Weisenau kommt an der Schilderbrücke das Tempo 80-Schild – und direkt dahinter der Blitzer auf der rechten Seite. – Foto: gik

Der neue Blitzer ist denn auch Teil einer Gesamtoffensive der rheinland-pfälzischen Polizei zur Reduzierung von Geschwindigkeit an Gefahrenpunkten. Insgesamt sollen dabei fünf stationäre und zehn mobile Messanlagen angeschafft werden. Die erste stationäre Radaranlage wurde Anfang Februar auf der Autobahn 65 am Wörther Kreuz installiert, die zweite ist nun die am Hechtsheimer Tunnel. In den kommenden Wochen soll eine dritte auf der Autobahn 3 Nähe der Wiedbachtalbrücke folgen.

Dazu kommen insgesamt zehn semimobile Geschwindigkeitsmessanlagen, von denen die Mainzer Polizei am Montag die erste in Betrieb nahm. Die neuen Anlagen sind in einem PKW-Anhänger montiert und können bis zu eine Woche lang ohne Personal autonom arbeiten. Die nächsten vier Anlagen sollen im April in Betrieb kommen, bis Jahresende jedes Präsidium mit zwei Anlagen ausgestattet sein. Das Land lässt sich das Projekt rund 2,25 Millionen Euro kosten, damit entfallen auf jede Anlage im Schnitt Anschaffungskosten von 150.000 Euro. Die Personalmehrkosten für das zusätzliche Personal bei der zentralen Bußgeldstelle liegen nach Angaben des Verkehrsministeriums pro Jahr bei rund 8,6 Mio. Euro.

Es ist dennoch ein gutes Geschäft für das Land: 2016 nahm das Land durch Bußgelder insgesamt rund 37,4 Millionen Euro ein. Durch die 15 neuen Anlagen rechne man mit Mehreinnahmen von rund 18,6 Millionen Euro in 2017 und von 34 Millionen Euro in 2018. Der Blitzer am Hechtsheimer Tunnel ist nun der erste auf dem Mainzer Autobahnring, weitere sollen aber erst einmal nicht folgen. Auf unsere Frage, ob es denn nicht im Bereich von Finthen deutlich mehr Unfälle gebe als am Hechtsheimer Tunnel, verriet uns die Polizei noch: Dort werde man in der Tat mit den mobilen Einheiten arbeiten. Das aber sei vor dem Hechtsheimer Tunnel nicht möglich – deshalb habe man sich hier für die stationäre Anlage entschieden. Also, Leute: Augen auf und Fuß vom Gas – ab 11 kmh zu schnell kostet es 20,- bis 30,- Euro, seid Ihr mehr als 21 kmh zu schnell, müsst Ihr nicht nur 70,- Euro zahlen, sondern kassiert auch noch einen Punkt in Flensburg. Muss ja nicht sein 😉

Info& auf Mainz&: Zu dem neuen Blitzer vor dem Tunnel Hechtsheim hat sich auch unsere Karikaturistin so ihre Gedanken gemacht – den wunderbaren „Biancas Blick auf Mainz“ findet Ihr hier.

 

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