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Tagesarchive: 21. März 2017

40 WLAN-Hotspots in der Innenstadt – Stadtwerke bieten kostenfreies Internet

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Im modernen Zeitalter sind Handys und Tablets überall mit dabei, schon lange gibt es deshalb die Forderung nach freiem WLAN in der Mainzer Innenstadt. Nun haben die Mainzer Stadtwerke für die wichtigsten Plätze und Straßen der Innenstadt einen kostenfreien Zugang zu schnellem Internet für unterwegs geschaffen. Die ersten 40 WLAN-Hotspots sind seit dem 1. März 2017 installiert, bis Ende März sollen noch elf weitere Zugänge geschaffen werden. Surfen kann man jetzt kostenlos zwischen Dom und Schillerplatz sowie am Bahnhof, die Gegend um Neubrunnenplatz und Rathaus soll folgen. Allerdings muss man sich für die Nutzung erst einmal registrieren, bevor man lossurfen kann. Aber nicht wundern: Nach 30 Minuten trennt sich die Verbindung aus Sicherheitsgründen wieder, man kann sich jedoch mit seinem Passwort beliebig oft am Tag anmelden. Gerade bei öffentlichen Hotspots sollte man auf die Sicherheit achten. Deshalb lohnt es sich, einmal die besten VPN-Anbieter im Vergleich zu betrachten.

So sind die WLAN-Hotspots der Mainzer Stadtwerke gekennzeichnet, hier am Markt. – Foto: gik

Mittlerweile hängen an einigen Masten der Innenstadt kleine Aufkleber mit der Aufschrift „M Hotspot“ und signalisieren den Standort der neuen WLAN-Router. Nachdem der Ausbau vergangenes Jahr begann, können Pendler, Shopping-Begeisterte, Besucher und Mainzer nun seit März mit ihren Geräten auf der Straße kostenlos im Internet surfen. Einfach an einem WLAN-Hotspot das Netzwerk „M Hotspot“ auswählen und den Schritten auf dem Display folgen. Bei der einmaligen Registrierung muss man E-Mail-Adresse, Mobiltelefonnummer, Name, Geschlecht und ein individuell gewähltes Passwort hinterlegen. Sobald eine Bestätigungs-SMS eingegangen ist, kann es losgehen.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit städtischer WLAN-Versorgung noch weit zurück.

„Digitalisierung und Internetversorgung gehören für uns zur Daseinsvorsorge“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) bei der Vorstellung der Hotspots Anfang März. Die Mainzer Stadtwerke entwickelten für die Stadt einen Rahmenplan, nachdem zum Ende des ersten Quartals 2017 rund 45 Hotspots in der Mainzer Innenstadt errichtet werden sollten. „Dieses Ziel werden wir erreichen“, sagte Stadtwerke-Chef Detlev Höhne. In den vergangenen Monaten wurde deshalb von den Stadtwerken eine 1-Gigabit-Struktur aufgebaut mit AC-Standard, laut Stadtwerke ist das der neueste Stand der Technik.

Derzeit ist das WLAN-Netzwerk in der Fischtorstraße, am Liebfrauenplatz, am Markt, auf dem Gutenbergplatz, in der Schöfferstraße und am Höfchen, in der Ludwigsstraße, am Schillerplatz, am Bahnhofsplatz, in der Alicestraße und an der Kreuzung Stadthausstraße/Emmeransstraße verfügbar. Die neuen elf „Access Points“ sollen am Neubrunnenplatz, auf dem Rathausplatz und an der Rheingoldhalle, in der Stadthausstraße sowie in der Schusterstraße/Quintinsstraße dazukommen. Für Herbst 2017 ist außerdem der Ausbau am Rheinufer geplant, um ein durchgehendes Netz vom Bahnhof bis zum Rhein zu schaffen.

Zum Start sind Bandbreiten von bis zu 300 Mbit pro Sekunde vorgesehen, jedoch seien bis zu 1.000 Mbit pro Sekunde denkbar, heißt es weiter. Damit können laut Stadtwerke an jedem Punkt 200 Personen gleichzeitig surfen und mit der jetzigen Leistung auch problemlos Videos anschauen. Für den bisherigen Ausbau sind 200.000 Euro investiert worden, die Betriebskosten pro Jahr betragen 20.000 Euro. Für den Ausbau des WLANs und der notwendigen Infrastruktur in weiteren Innenstadtbereichen oder sogar einmal in den Stadtteilen suchen die Stadtwerke nun noch Partner oder Sponsoren, sagte der neue Stadtwerke-Vorstand Daniel Gahr.

Karte mit dem Abdeckungsbereich der neuen Wlan-Hotspots der Stadtwerke in der Mainzer Innenstadt. – Karte: Stadtwerke

Neben dem Angebot mancher Restaurants und Cafés hat vor allem die Initiative Freifunk in Mainz für kostenloses Internet in der Stadt gesorgt. Mittlerweile haben sie 758 Knotenpunkte mit 1.059 Clients geschaffen. Die freien WLAN-Hotspots können von jedermann dauerhaft und ohne Registrierung genutzt werden. Freifunk arbeitet dabei mit einer speziellen Software und speziellen Routern, die das Mitmachnetzwerk ermöglichen.

Die neuen „M Hotspots“ seien eine sehr gute Ergänzung zum bestehenden Angebot kommerzieller und ehrenamtlicher Betreiber, meinen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Martina Kracht und Martin Kinzelbach: „Eine weitere Vernetzung wäre wünschenswert, um in absehbarer Zeit nicht mehr von einem Hotspot zum nächsten zu gehen, sondern sich durch den konsequenten Ausbau an jeder x-beliebigen Stelle in der Innenstadt in das Internet einloggen zu können.“ Die SPD-Stadtratsfraktion hatte schon im September 2013 kostenfreies WLAN im Stadtgebiet gefordert und mit der Ampel-Koalition einen Antrag gestellt, der im Stadtrat breite Mehrheit fand. Daraufhin wurden Anfang Dezember 2013 zwölf Hotspots von Kabel Deutschland in der Innenstadt eingerichtet, die laut der Mainzer SPD bereits intensiv genutzt wurden. Dies war Anstoß dafür, die Verfügbarkeit von freiem Internet in der Stadt auszubauen.

Die CDU wollte sogar im Oktober 2016 freies WLAN in Bussen und Bahnen erreichen. „Damit würde der öffentliche Personennahverkehr für viele Menschen sicher noch attraktiver“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Thomas Gerster damals. Auf Nachfrage von Mainz& meinte MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof im vergangenen Jahr, dies sei ein interessantes Thema, allerdings auch sehr kostspielig. Erleichtert wird die Einrichtung freier WLAN-Hotspots durch die Abschaffung der Störerhaftung durch die Bundesregierung im Sommer 2016. Seither wird es deutlich schwieriger, Betreiber solcher Netzwerke für Missbrauch zu belangen.

Info& auf Mainz&: Weitere Informationen unter anderem zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Hotspot-Nutzung findet Ihr auf der Homepage der Mainzer Stadtwerke. Wenn Ihr zum Angebot der Initiative Freifunk Mainz mehr erfahren wollt, könnt Ihr auf dieser Internetseite nachlesen. Mehr zur Forderung der CDU und zu den Plänen der Bundesregierung zum Thema Störerhaftung findet Ihr hier bei Mainz&.

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Mainz will bis 2050 klimaneutral werden – Masterplan Klimaschutz soll Mainzer zu Klimahelden machen

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Die Stadt Mainz setzt sich beim Klimaschutz ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2050 will man die Treibhausgasemissionen in der Stadt um 95 Prozent senken, den Energieverbrauch um 50 Prozent – das jedenfalls besagt das Projekt „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“, dem Mainz 2016 beigetreten ist. Bei dem Projekt fördert das Bundesumweltministerium Kommunen, die sich auf den Weg machen wollen, diese ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen. Mainz erhält so satte 770.000 Euro vom Bund. Das Projekt läuft eigentlich schon seit Sommer 2016, nun aber sollen neue Manager richtig Schwung reinbringen – den Auftakt macht heute ein Bürgerabend im Mainzer Schloss.

Die Industrie ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen – aber eben nicht allein: Wir alle können zur Vermeidung von Treibhausgasen beitragen. – Foto: gik

„Wir wollen mit den Bürgern ins Gespräch kommen zum Thema Klimaschutz in Mainz, wir wollen wissen: wie stellen wir uns das vor?“, sagt Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne). Ob Verkehr, Einkaufen oder Wohnen, Klimaschutz sei eine Aufgabe, die jeden betreffe und bei der jeder mitmachen könne. „2050 – wie stellen wir uns vor, dass sich das entwickelt, diese Frage wollen wir stellen“, sagt Eder. Ziel sei dabei, Klimaschutz „nicht immer nur als ökomoralischer Appell mit erhobenem Zeigefinger“ zu präsentieren, „es soll auch Spaß machen“, unterstreicht die Dezernentin. Klimaschutz sei auch Überzeugung und Lifestyle, und genau das wolle man im Laufe der kommenden Monate mit den Mainzern herausarbeiten.

Im Rahmen des Bundesprojekts wird deshalb nun ein Masterplan Klimaschutz eigens für Mainz entwickelt. „Der Masterplan soll ein Konzept aufzeigen, wie es gelingen kann, bis 2050 klimaneutral zu werden“, erklärt Eder. Mainz habe bereits in den 1990er Jahren Energiekonzepte entwickelt und sei damals sehr vorbildlich gewesen. „Unsere Konzepte waren nun ausgelaufen, deshalb haben wir uns beim Bund für das Projekt beworben“, sagt Eder.

20 Prozent der Treibhausgase entstehen durch (Auto)verkehr. – Foto: gik

Derzeit tagten im Hintergrund mehrere Facharbeitsgruppen zu Themen wie Gebäude, Wirtschaft, Energie, Mobilität und klimaverträglicher Alltag. Rund 120 Fachleute säßen dort zusammen, diskutierten und „zofften“ sich auch mal, sagt Eder, das sei aber durchaus gewollt: „Es geht auch darum, über Diskussionen Ideen zu entwickeln.“ Ein Institut in Leipzig errechne zudem im Moment die Treibhausgasbilanz und den CO2-Ausstoß der Stadt, dabei werde alles umfassend analysiert. Natürlich sei Mainz auch Industriestandort, sagt Eder weiter, und klar sei auch: „Wir wollen keine De-Industrialisierung, wir sind Kraftwerksstandort und bekennen uns auch dazu.“ Tatsächlich seien Industrie und Energieerzeugung ein starker Mitverursacher von Treibhausgasen und CO2, 20 Prozent kämen aber auch aus dem Verkehrsbereich – und hier könne die Stadt ansetzen.

Notwendig ist das, wie nicht nur die jüngste Diskussion um Dieselfahrverbote und Luftbelastung in Mainz gezeigt hat: „Deutschland ist schon lange nicht mehr Spitzenreiter in Umweltfragen“, sagt Eder offen. Gerade musste die Bundesregierung bekennen, dass man die eigenen Klimaschutzziele nicht wird einhalten können, nun sucht der Bund verstärkt, Kommunen zu motivieren, an der Einhaltung des im Klimaschutzabkommen von Paris international vereinbarten Zwei-Grad-Ziel bei der Erderwärmung einhalten zu können. Das Zwei-Grad-Ziel sei fast schon in weite Ferne gerückt, sagt Eder: „Es muss sich wirklich der ganze Planet jetzt sehr anstrengen, wenn wir die zwei Grad noch erreichen wollen.“

Klimaschutz – das kann auch die Vermeidung von Einwegbechern sein – hier ein Modell für einen Mainzer Mehrweg-Kaffeebecher. – Foto: CDU

22 Kommunen werden deshalb vom Bund neu in Sachen Klimaschutzplan gefördert, eine erste Runde im Jahr 2012 unterstütze bereits 16 herausragend vorbildliche Städte dabei, Maßnahmen zum Klimaschutz zu entwickeln. Eine davon ist Osnabrück, dort wurde eine umfassende Analyse der Situation sowie anschließend ein groß angelegter Masterplan mit zahlreichen Einzelprojekten auf den Weg gebracht – was Ihr Euch hier im Internet angucken könnt. Osnabrück sei nun Tandem-Partner für Mainz, sagt Eder, man wolle von deren Erfahrungen profitieren.

Beim Klimaschutz „hat man bislang immer sehr dezidiert die Energiewirtschaft in den Blick genommen, das reicht nun nicht mehr“, betont Eder. Es gehe um Verkehr, um Energieeinsparung in Gebäuden, aber auch in Handwerk und Industrie sowie um den Alltag der Bürger. Nachts das Ladekabel aus der Steckdose zu ziehen, die Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben, das Auto nicht im Leerlauf laufen zu lassen oder auch klimabewusst einzukaufen etwa mit Produkten aus der Region – alles das seien mögliche Bausteine eines Masterplans Klimaschutz. „Jeder Pappbecher, der vermieden wird, ist ein Beitrag zum Umwelt – und zum Klimaschutz“, betont Eder. Auch der eigene Fleischkonsum spiele da eine Rolle und natürlich die Frage, ob man Fahrrad fährt, Auto oder Bus.

Lokal einkaufen auf dem Markt und dabei regionale Produkte shoppen – auch das hilft dem Klima. – Screenshot aus dem Film „Klimahelden“/ gik

Die Emissionen im Verkehrsbereich stagnierten derzeit, sagt Eder, das zeige, das ein Weiter So allein nicht ausreiche: „Mir geht es um die Verkehrswende insgesamt“, betont die Dezernentin. Dazu würden Dieselfahrverbote, sollten sie denn kommen, kurzfristig erst einmal die CO2-Emissionen hochtreiben – für den Klimaschutz ist das kontraproduktiv. Um Aufklärung und Information geht es denn auch der Stadt in vielen kommenden Veranstaltungen: „Viele wissen gar nicht, wo überall Treibhausgase entstehen“, sagt Tatiana Herda-Muñoz. Die neue Masterplan-Managerin der Stadt hat eine Masterabschluss in Energiemanagement und will mit den Bürgern gemeinsam Ideen für mehr Klimaschutz in Mainz entwickeln. Ein Bürgerworkshop soll Ende Mai stattfinden, dazu ist ein eigener Jugendworkshop mit Schulklassen geplant. „Wenn wir Visionen für 2050 entwickeln, dann geht das ja deren Leben an“, sagt Eder.

Insgesamt vier Jahre läuft das Projekt „Masterplan Klimaschutz“, der Masterplan selbst soll noch vor dem Sommer vorgestellt werden. Dann soll es in die Umsetzungsphase gehen – die Mainzer sollen zu wahren Klimahelden werden. Eine gute Gelegenheit dazu ist der kommende Samstag: Dann macht Mainz – und die ganze Welt – für den Klimaschutz symbolisch am Abend eine Stunde das Licht aus. In Mainz wird die Earth Hour in diesem Jahr sogar zwei Stunden lang sein, mehr dazu demnächst in einem eigenen Artikel.

Info& auf Mainz&: Ein Film, um Lust auf „Klimahelden“ zu machen, wurde bereits von der Mainzer Wissenschaftsallianz entwickelt – hier könnt Ihr ihn Euch auf Youtube ansehen. Die Allianz Wissenschaftsstadt Mainz hat übrigens in diesem Jahr das Themenjahr „Mensch und Umwelt“ ausgerufen, der Film ist ein Beitrag dazu, alle Infos dazu gibt es hier. Am Dienstagabend, dem 21. März, gab es zudem einen Bürgerabend im Mainzer Schloss zum Masterplan Klimaschutz – sorry, dass wir nicht geschafft haben, Euch rechtzeitig darauf aufmerksam zu machen. Aber wir bleiben dran! Was die Stadt Osnabrück in Rahmen ihres Projekts Masterplan Klimaschutz getan hat, könnt Ihr hier nachlesen.

 

 

 

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