28. März 2024
9.9 C
Mainz
Start 2017 April

Monatsarchive: April 2017

Die Dinos kommen – Große Dinosaurier-Ausstellung ab 13. April 2017 mit Infos aus der Wissenschaft

0

Sie sind ein absoluter Magnet für heutige Kindergenerationen und faszinieren durchaus auch viele Erwachsene: die Dinosaurier, jene vor 66 Millionen Jahren ausgestorbenen Giganten der Urzeit. Nun kommen die Dinos nach Mainz, und zwar in Form von lebensecht nachgebildeten Modellen. Gut 20 bis zu acht Meter hohe Dinosaurier-Figuren werden ab dem 13. April auf dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim bei einer Dinosaurier-Ausstellung zu sehen sein, dazu noch einmal rund 30 kleinere Modelle. Vom Baby-Dinosaurier bis zum berühmt-berüchtigten Tyrannosaurus Rex ist alles dabei. Alle Modelle sind auf wissenschaftlicher Basis entstanden, dazu gibt’s Filme und viele Infos.

Dinosaurier in freier Wildbahn sozusagen – ab dem 13. April auf der Messe in Mainz-Hechtsheim. – Foto: Dino Ausstellung

Es war vor etwas mehr als zwölf Jahren, als Guliano Reinhard mit seiner Familie in Australien im Urlaub eine Dinosaurier-Ausstellung besuchte und sofort fasziniert war. „Ich war als Kind sowieso Dino-verrückt“, erzählt der Spross einer Schausteller-Dynastie im Gespräch mit Mainz&. Und weil seine Familie sowieso Experten in Sachen Transport und Logistik sei, kam schnell die Idee auf: „Wir machen eine Dinosaurier-Ausstellung auch in Deutschland.“ 2005 war Premiere in Berlin statt, der Erfolg sei gleich groß gewesen, berichtet Reinhard. Seither tourt die Dino-Ausstellung durch die Republik, mit ständig wachsender Dino-Truppe.

„Wir arbeiten mit dem Dinopark Münchehagen zusammen, wenn die eine Dino-Figur ausmustern, kriegen wir die“, verrät Reinhard. In Münchehagen arbeiten sie eng mit Paläontologen zusammen, hier werden die Modelle nach wissenschaftlichen Angaben gefertigt. Andere ließ sich Reinhard in Tschechien bauen, bis zu acht Meter hoch und 28 Meter lang sind die Figuren aus Fieberglas oder Polyesterharz. Das schwerste Modell wiegt zwei Tonnen, die großen Modelle sind für den Transport zerlegbar. „Wir legen Wert darauf, dass sie wissenschaftlich korrekt sind“, betont Reinhard, „wir sind nicht irgendeine Rummelshow, wir wollen informieren.“

Dinosaurier on Tour: Über Ostern kommt die Ausstellung auch nach Mainz. – Foto: Dino-Ausstellung

Zu jedem Dinosaurier gebe es zudem Informationen, in einem Kinozelt Filme, verspricht Reinhard. In eigens entworfenen Schauwagen geht es um die Dinosaurier in ihrer damaligen Umwelt, um Ausgrabungen und Fundorte. In Vitrinen seien detailgetreue Nachbildungen von echten Dinosaurierknochen zu sehen. Und in einer „Ausgrabungsstätte“ können kleine Forscher selbst nach Knochen graben. Gegen schlechtes Wetter ist die Schau mit Zelten gerüstet, Essen und Trinken gibt’s im Dino-Café.

Die meisten Dinos stehen aber auf einer großen Freifläche, darunter auch die beiden Stars: Zwei riesige Dinosauriermodelle des T-Rex und der Velociraptoren, die einst von den Filmstudios Babelsberg für den Film Jurassic Park gebaut wurden – als Werbefiguren. „Wir haben die denen einfach abgekauft, weil die da so rumstanden“, erinnert sich Reinhard, „erst im Nachhinein haben wir erfahren, dass die eigens für den Film angefertigt wurden.“

Info& auf Mainz&: Die Ausstellung „Dinosaurier im Reich der Urzeit“ ist vom 13. April bis 1. Mai in Mainz zu sehen. Öffnungszeiten täglich 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr, dienstags und mittwochs ist geschlossen. Eintrittskarten: 9,- Euro Erwachsene, 8,- für Kinder, mit Ermäßigung 6,- Euro. Informationen unter www.dinoinfo.de.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Der neue RS: Rheinhessen Silvaner präsentiert sich gelb und kräftig – Perfekter Spargelwein

0
v.l. Hubert Schreiber, Petra Escher, Roland Doll, Simone Schmitt-Rieth, Stefan Leber, Matthias Bungert

Frühlingszeit ist Silvanerzeit, das gilt ganz besonders für Rheinhessen: Im größten Weinanbaugebiet Deutschlands hält der Silvaner eine ganz besondere Stellung. Fast die Hälfte des deutschen Silvaners wächst hier, mit rund 2.300 Hektar Rebflächen ist dies das größte Silvaner-Anbaugebiet der Welt. Vor 32 Jahren riefen die rheinhessischen Winzer dafür eine besondere Marke ins Leben: Den Rheinhessen Silvaner, genannt RS. Der frische, leichte und vor allem trockene Frühlingswein leitete eine Neudefinition der Rebsorte ein. Am Montagabend wurde der neue Jahrgang des RS vorgestellt, die Weine präsentieren sich gelbfruchtiger, kräftiger und weniger grün als in den Vorjahren. Damit passen sie vor allem zu einem Frühlingsgenuss besonders gut: RS ist DER Spargelwein schlechthin.

Das sind die letzten sechs RS-Helden (v.l.): Hubert Schreiber, Petra Escher, Roland Doll, Simone Schmitt-Rieth, Stefan Leber, Matthias Bungert. – Foto: Rheinhessenwein / Carsten Costard

Es war 1985, als die Rheinhessen völlig gegen den Trend eine trockene, feinfruchtige Silvaner-Linie ins Leben riefen. Der „RS“ wurde definiert als trockener, feinfruchtiger Silvaner, ein Herkunftswein, der den Stil der Rebsorte klar zum Ausdruck bringt und dem Verbraucher gleichzeitig die Wiedererkennung erlaubt. Heraus kamen zum großen Erstaunen der Verbraucher Silvaner mit frischen Citrusnoten, enormer Saftigkeit und viel moussierender Frische. Weine, die mit Apfelnoten und Kräuteraromen spielten, oft sogar an Gras und Heu erinnerten und das nicht selten mit weichen Butternoten kombinierten. Im Laufe der Jahre kam immer mehr Mineralik hinzu, das samtige Gefühl im Mund wurde ein Markenzeichen des rheinhessischen Silvaners.

„Wir haben die Rebsorte damals mitentwickelt“, sagt Thomas Schätzel, Vorsitzender der Gebietsweinwerbung Rheinhessenwein. Es war 1985, und die deutschen Weine waren nach dem Glykol-Skandal in der Bedeutung der Weintrinker ganz unten. Deutsche Weine, das stand für süßes Bonbonwasser, für Masse statt Klasse – und für alles andere als Qualität. „Wir wollten zeigen, dass Rheinhessen auch trocken und frisch kann“, erinnert sich Rheinhessenwein-Geschäftsführer Bernd Kern. Die Neu-Definition gelang: „Heute ist dieser Silvaner-Typ als Basis-Menüwein gar nicht mehr wegzudenken“, sagt Schätzel. Es sei ein Zeichen von Nachhaltigkeit, dass Rheinhessen am RS festhalte.

Menüvielfalt mit Rheinhessen Silvaner: Ob Spargel, Ziegenkäse, Lachs oder Blutwurst – der RS passt einfach. – Foto: gik

Rund 30 Betriebe machten zu Hochzeiten einmal RS, spielten mit der Definition und verkauften zigtausende des leichten Frühlingsweins. Heute widmen sich nur noch sechs Weingüter der Produktion des RS, doch diese sechs haben es wirklich drauf. „Ich bleib‘ dabei“, sagt Hubert Schreiber und schüttelt energisch den Kopf. Der Winzer aus Gundheim im Süden von Rheinhessen macht auf seinen sieben Hektar Weinbergen rund 1.500 Flaschen RS, und er ist einer der Fans des frischen, mineralischen Silvaners. „Früher hatten wir nur milden Silvaner in der Literflasche“, sagt Schreiber. Heute liefert er einen süffigen, trockenen Silvaner mit leichter Kräuternote, einem Hauch von Butter und vor allem viel Schmelz ab. Zweimal war Schreiber mit seinem RS schon auf der Berlinale vertreten. „RS – das muss einfach“, sagt er.

„Es läuft einfach“, sagt auch Simone Schmitt-Rieth vom Christophorushof in Mainz-Hechtsheim zum RS. Fast 20 Jahre lang machen sie hier schon RS, „meine Kundschaft mag ihn“, sagt Schmitt-Rieth, „er hat sich richtig etabliert.“ Beim Weingut Escher beobachten sie gar eine steigende Tendenz des RS: „Er wird immer beliebter, wir legen seit sechs Jahren jedes Jahr um zehn Prozent zu“, berichtet Winzer Anton Escher. Das liege auch daran, dass der Kunde wisse, was er beim RS bekomme, auch die Gastronomie greife gerne zu der klaren Stilistik. „Auch wenn es den RS nicht mehr gäbe“, sagt Escher, „wir würden ihn weiter machen.“

Dreimal RS von noch sechs Erzeugern – insgesamt gibt’s rund 30.000 Flaschen RS im Jahrgang 2016. – Foto: gik

Rund 30.000 Flaschen RS wurden im Jahrgang 2016 noch produziert, das ist erneut weniger als in den vergangenen Jahren. Warum haben sich so viele Weingüter von der einstigen Erfolgslinie verabschiedet? „Viele Weingüter fahren heute ihre eigenen Silvaner-Linien“, sagt Schätzel, „das RS-Programm lebt im Grunde viel breiter weiter.“ Tatsächlich passt die RS-Linie oft nicht mehr in die eigenen Gutslinien, auch erlaubt die neue, vom VDP initiierte Qualitätspyramide mit ihrer rigiden Unterteilung in Gutswein, Ortswein und Lagenwein kaum noch andere Produktlinien. Dazu kommt: Der Rheinhessen Silvaner ist längst zur Spielwiese innovativer Winzer geworden, die aus der alten Rebsorte mal grasig-geradlinige, mal kräftig-gelbe Silvaner herauskitzeln.

Der RS 2016 präsentiert sich mit eher gelben Reifenoten, kräftige Silvaner mit Noten von reifen Äpfeln oder Birnen, Nussaromen oder einem Hauch Banane. Die sonst für den Rheinhessen Silvaner so typischen Kräuternoten oder gar Grasaromen treten in diesem Jahrgang allerdings zurück – Grund ist der intensiv-warme September, der den Trauben in letzter Minute wahre Quantensprünge in Sachen Frucht bescherte. So haben die RS 2016 denn auch etwas höhere Restzucker-Gehalte bis zu 8 Gramm, was sie hochgradig süffig macht und die Säure abpuffert.

Damit passt der Silvaner perfekt zu dem Frühlingsessen schlechthin: „Spargel“, sagt Posthof-Chef Roland Doll wie aus der Pistole geschossen. Mit 10.000 Flaschen machen sie in Stadecken-Elsheim den größten RS-Anteil. „Wir leben für den Silvaner“, sagt Doll, „bei uns ist das eine Traditionsrebsorte.“ Und sobald der erste Spargel da sei, stünden auch die ersten Kunden auf der Suche nach dem RS in der Tür. Tatsächlich sind Spargel und RS eine wahre Traumkombination, dabei ist der Silvaner ein Allrounder: Sahnige Parmesansuppe, Schweineschnitzel, Fisch, alles geht mit dem variantenreichen Wein.

Und gerade die beiden Hechtsheimer Weingüter zeigen auf, was beim Silvaner geht: Während der RS vom Christophorushof grüner und würziger und gleichzeitig mit weichem Schmelz daher kommt, serviert Stefan Leber einen gelberen und kräftigeren RS mit schmelzigen Butternoten – großartig. „Wir sind jedes Jahr im Herbst mit unserem RS ausverkauft“, sagt Leber, „der RS passt einfach zum Frühjahr.“

Info& auf Mainz&: In diesen sechs Weingütern gibt es den RS zu kaufen: Weingut Bungert-Maurer, Ockenheim: 6,- Euro. Christophorus-Hof, Mainz: 5,50 Euro. Weingut Escher, Gau Bischofsheim: 4,90 Euro. Weingut Stefan Leber, Mainz: 5,20 Euro. Weingut Posthof, Stadecken-Elsheim: 5,80 Euro. Weinhof Schreiber, Gundheim: 5,60 Euro. Alle Infos, alle Bezugsquellen hier im Internet.

 

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Mainzer Dom, Fastnacht und der Wein – Erstsemester willkommen in Mainz!

0
Wunderschön - Foto: gik

Heute beginnt für mehr als 3.400 Erstsemester an der Uni Mainz ein neuer Lebensabschnitt. Sie starten in ein Studium an der Johannes-Gutenberg-Universität. Der Start in eine neue Wissens-Welt, eine Welt des Erprobens, Lernens und Wachsens – es ist eine tolle Zeit! Und Ihr habt Euch entschieden, diese Zeit in Mainz zu verbringen, da können wir Euch nur gratulieren 😉 Denn Mainz ist – wie Ihr vielleicht wisst – Fastnacht und feierselig, aber es ist eben auch so viel mehr: Weinhauptstadt und Römerstadt, Gutenbergstadt und Festivalstadt – und eine der attraktivsten Städte Deutschlands. Mainz& gibt Euch eine kleinen Überblick über Eure neue Heimat, so Ihr Mainz dazu machen wollt.

Mainzer Dom mit roten Mainz-Fahnen - Foto: gik
Der Dom zu Mainz mit den roten Mainz-Fahnen samt Wappen: dem Mainzer Rad – Foto: gik

Der Mainzer Dom: DAS Wahrzeichen in Mainz schlechthin ist der Hohe Dom St. Martin zu Mainz, kurz einfach nur Mainzer Dom genannt. Die Bischofskirche im Herzen der Mainzer Innenstadt wurde zwischen 975 und 1009 von Erzbischof Willigis erbaut, über Jahrhunderte hinweg wurde von hier aus das Deutsche Reich regiert – Mainz war Sitz des mächtigsten Erzbischofs, der im Kreis der deutschen Erzbischöfe die letzte und entscheidende Stimme hatte.

Bischof von Mainz war von 1983 bis Mai 2016 Karl Lehmann, seit 2001 Kardinal. Lehmann gehört zu den liberalen Kirchenvertretern in Deutschland und prägte viele Jahre lang als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die Geschicke der katholischen Kirche in Deutschland. Die Mainzer haben ihren Kardinal geliebt und gerne „Karlchen Lehmann“ genannt, das volksnahe Kirchenoberhaupt trug an Fastnacht gut gelaunt Narrenkappe und geht liebend gerne zum Fußballclub Mainz 05. Nun bangen die Mainzer, wer Nachfolger wird.

Der ehrwürdige Dom ist aber nicht nur Glaubenszentrum: Im Schatten des Doms wird gefeiert und gelebt, hier findet der große Wochenmarkt statt – Dienstag, Freitag und Samstag -, und im Schatten des Doms werden Johannisnacht und die Fastnacht gefeiert. Dann wackelt der Dom auch schon mal. 😉

Coface Arena - Foto Agentur für Erneuerbare Energien-juwi AG
Da hieß die Opel-Arena noch Coface-Arena, das leuchtend rote Stadion auf den Bretzenheimer Feldern gleich hinter der Uni ist die Heimat von Mainz 05- Foto: Juwi AG

Mainz 05: Der 1. FSV Mainz 05 spielt seit 2009 in der 1. Bundesliga, der Verein ist in der Stadt einfach Kult. Die Fans nennen ihren Club liebevoll „Karnevalsverein“, Ihr seht schon, in Mainz nimmt man sich selbst nicht unbedingt immer ernst.;-) Das ist auch gut so und verleiht der Stadt ein locker-leichtes Flair, das dazu dezidiert weltoffen daher kommt. Rassistische Fangesänge werdet Ihr hier vergeblich suchen (Gott sei Dank), dagegen ein ausgeprägtes Underdog-Image: In Mainz macht man Fußball mit wenig Geld, aber viel Herzblut, der Verein setzt auf junge Spieler und hat schon viele Stars geformt und groß gemacht – siehe André Schürrle.

Kulttrainer der Herzen wird bis in alle Ewigkeit Jürgen Klopp bleiben: „Kloppo“ scheiterte mit Mainz 05 erst zweimal spektakulär am Aufstieg, bevor er mit seinen Jungs ins Oberhaus einzog – die Party auf dem Gutenbergplatz ist bis heute legendär. Das Zuhause der 05-er war früher das Bruchweg-Stadion, das wirklich so heißt, heute ist es die knallrote Opel-Arena auf den Feldern bei Mainz-Bretzenheim. Dort trifft man sich in Mainz zum Spiel – natürlich mit rotem Fanschal. Mindestens.

Die Fastnacht: Mainz ist nach Köln die wichtigste deutsche Karnevalshochburg – wobei man hier Fastnacht sagt, das solltet Ihr Euch unbedingt merken! Der Fastnachtsruf heißt „Helau!“ und wird meist als „dreifach donnerndes Helau“ bezeichnet, das dann auch dreifach donnert. 😉 Glaubt uns, man gewöhnt sich da sehr schnell dran. Die fünfte Jahreszeit hat in Mainz einen hohen Stellenwert, die Stadt verfällt regelrecht in einen Fastnachtsstaumel, es gibt sogar ein närrisches Grundgesetz.

Rosenmontagszug 2014 auf der LU - Foto: gik
Der Rosenmontagszug 2014 auf der LU, der Ludwigsstraße, dem Prachtboulevard im Herzen von Mainz – Foto: gik

Die Fastnachtskampagne beginnt immer am 1. Januar mit dem Neujahrsumzug der Garden. Bis Aschermittwoch – an dem alles vorbei ist – tobt die Fastnacht erst in den Sälen und dann, ab Weiberfastnachts-Donnerstag, auf den Straßen mit Umzügen und Remmidemmi. Großartig. Höhepunkt ist der Rosenmontagszug, der drittgrößte nach Köln und Düsseldorf, eine halbe Million Menschen feiert dann auf den Straßen von Mainz. Lasst Euch unbedingt mitreißen und geht auch zu einer Vorort-Fastnacht – das ist Party pur!

Am 11.11. wird übrigens der Vorhang zur Narretei nur für einen Tag kurz gelüftet, dann feiern die Narren auf dem Schillerplatz mal kurz die kommende fünfte Jahreszeit, bevor sie sich Weihnachtsmarkt und Silvester widmen. Es soll aber der eine oder andere auch Fastnachtsorden am Weihnachtsbaum hängen haben…. so vernarrt sind sie hier. 😉

Berühmt ist die Mainzer Fastnacht für ihre politisch-literarische Fastnacht, das sind scharfzüngige Reden, gereimt oder in Prosa, die Missstände in Politik und Gesellschaft aufs Korn nehmen und den Mächtigen sowie den einfachen Menschen den Spiegel vorhalten.

Der Till steigt den Politikern aufs Dach - Foto: gik
Der „Till“, Symbolfigur der politisch-literarischen Fastnacht, sitzt auf der Reichstagskuppel – Foto: gik

Symbol dafür ist der Eulenspiegel aus dem Mittelalter, die Tradition der politischen Rede haben 1792 die Franzosen nach Mainz gebracht – und riefen hier die erste Republik auf deutschem Boden aus. Berühmteste Fastnachtssitzung ist natürlich „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“, das am Fastnachtsfreitag live aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz gesendet wird. „Mainz bleibt Mainz“ ist enorm wichtig für die Stadt, die Mainzer Fastnacht aber ist viel mehr als die Mutter aller Fernsehsitzungen.

Johannes Gutenberg: Mainz ist aber auch die Wiege des modernen Buchdrucks: Johannes Gensfleisch zu Gutenberg, Sohn eines Patriziergeschlechts zu Mainz, erfand um 1452 in Mainz den Buchdruck mit beweglichen Lettern – und löste damit eine Kulturrevolution sondergleichen aus.

Gutenberg Denkmal Kopf
Das Gutenberg-Denkmal vor dem Staatstheater – Foto: gik

Der berühmteste Sohn der Stadt ist allgegenwärtig: Vor dem Staatstheater steht das Gutenberg-Denkmal – das an Fastnacht Narrenkappe trägt -, das Gutenberg-Museum widmet sich als Weltmuseum der Druckkunst der Geschichte aber auch der Gegenwart – und nicht zuletzt ist die Mainzer Universität nach Johannes Gutenberg benannt. Völlig zu Recht: Gutenbergs Erfindung machte die weite Verbreitung von gedrucktem Wissen erst möglich – und damit auch breite Bildung in der Bevölkerung.

Die Römer: Die Römer gründeten in Mainz, am Zusammenfluss von Main und Rhein, 13 vor Christus ein römisches Lager, das zusammen mit der Keltensiedlung vor den Toren schnell zu Mogontiacum wurde: Eine der wichtigsten römischen Garnisonen am Rhein und eine der wichtigsten römischen Städte. Mainz hat sein römisches Erbe erst sehr spät entdeckt – früher wurden römische Reste gerne mal untergebuddelt. Ein Sprichwort sagt: Gräbst Du in Mainz ein Loch, purzelt ein römischer Rest heraus. 1981 waren es die Reste von fünf römischen Galeeren, die Römerschiffe – ein Sensationsfund, der das römische Mainz mit einem Schlag berühmt machte.

Römerschiff im Römerschiffmuseum - Foto gik
Nachbau einer römischen Galeere im Museum für Antike Schifffahrt – Foto: gik

Die Römerschiffe könnt Ihr heute im Museum für Antike Schifffahrt bewundern (Eintritt frei!) – doch das war noch lange nicht alles. 2011 wurden bei Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum – die heutige Römerpassage – Reste eines altrömischen Isis-Tempels gefunden, und Archäologen gruben in den Jahren danach das größte römische Bühnentheater nördlich der Alpen aus: am Mainzer Südbahnhof, der heute Bahnhof Römisches Theater heißt. Mainz wetteifert inzwischen zu Recht mit der Römerstadt Trier um den Titel der ältesten und bedeutendsten deutschen Römersiedlung, was die Trierer natürlich vehement bestreiten. 😉

Der Wein: Auch der Wein hat in Mainz eine lange Tradition, die Römer brachten die Techniken zur Großproduktion mit an den Rhein – Historiker gehen inzwischen davon aus, dass Weinreben hier schon vorher wuchsen und vielleicht durch die Kelten auch zur Weinproduktion genutzt wurden. Seit den Römern ist jedenfalls der Wein aus Mainz nicht mehr wegzudenken: Im Mittelalter gehörte auch Mainz zu den wichtigsten Weinregionen der Welt. Oppenheim im Süden von Mainz war ein wichtiger Weinhandels-Umschlagplatz, der Rheingau im Norden gehörte mit der Mosel zu den bedeutendsten Weinregionen in Deutschland.

Kloster Eberbach
Kloster Eberbach bei Eltville im Rheingau, Weltkulturerbe – Foto: gik

Die Mönche von Kloster Eberbach produzierten damals schon Wein in großem Stil und verschifften ihn bis Köln, in die Niederlande und nach England. Der Rheingau gehörte übrigens jahrhundertelang den Mainzern: den Mainzer Erzbischöfen nämlich. Hören die Rheingauer nicht gerne. 😉 Tatsache ist: Noch bis in die 1990er Jahre hinein wurde in Mainzer Weinstuben mehr Rheingau-Wein ausgeschenkt als Wein aus Rheinhessen – das ist die Region im Hinterland von Mainz, die bis hinunter nach Alzey und Worms reicht.

Heute ist Rheinhessen die größte Weinbauregion Deutschlands und bietet eine schier unübersichtliche Fülle von kleinen und höchst innovativen Weingütern: Jungwinzer aus Rheinhessen mischen derzeit die deutsche Weinszene in großem Stil auf. Die Qualität ist hervorragend, die Spielfreude mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Sauvignon Blanc groß. Genießt unbedingt zum frischen Spargel – der in Mainz in Finthen wächst – einen Rheinhessen-Silvaner, das passt großartig!

Roter Hang Nierstein - Foto via Weingut Bunn Die Region Rheinhessen feiert 2016 ihr 200-jähriges Bestehen, aber davon solltet Ihr Euch nicht irritieren lassen: Hier in Rheinhessen machte schon Karl der Große Weltpolitik – in Ingelheim nämlich -, lehrte die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen, und sprach Luther auf dem Reichstag zu Worms die berühmten Worte: „Hier stehe ich – ich kann nicht anders.“ Und die SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer waren im Mittelalter der Hort des abendländischen Judentums, das von den Rabbinern in den drei Städten an berühmten Schulen definiert wurde. 200 Jahre Tradition, so wenig hat hier nur der Begriff der Region Rheinhessen. 😉

Mainz und seine Weinbaugemeinden hingegen sind genau die Völkermühle Europas, als die sie einst Carl Zuckmayer in seinem Hauptmann von Köpenick beschrieb – Zuckmayer wuchs in Nackenheim bei Mainz auf. Mainz und Rheinhessen sind übrigens seit 2008 Mitglied im exklusiven Club der Great Wine Capitals, einem Zusammenschluss von renommierten weinbautreibenden Regionen weltweit wie Kapstadt, San Francisco und Bordeaux. Auf Mainz& findet Ihr alle möglichen Artikel zum Entdecken der GWC. Weinbau betrieben wird in Mainz nur noch in den südlichen Stadtteilen Laubenheim, Hechtsheim und Ebersheim, in Hechtsheim gibt es aber auch ein absolut kultiges „Weinfest im Kirchenstück“.

Ansonsten hat hier jedes rheinhessische Dorf sein Weinfest – es lohnt sich, einen Abstecher nach Nackenheim, zum Weinhöfefest in Harxheim oder zu den Weinfesten am Roten Hang in Nierstein zu machen. Und wenn Ihr meint, Ihr versteht doch gar nichts von Wein: macht nix! Wein muss man trinken, dann versteht man ihn auch. 😉 Gute Einführungen und tolle Weintipps gibt’s für Studierende beim GWC-Weinexpress, dem rollenden Weinseminar eigens für Studierende. Größtes Weinfest in Mainz ist der Mainzer Weinmarkt, der jeweils am letzten August- und ersten Septemberwochenende im Volkspark stattfindet. Außerhalb der Weinfeste genießt man Wein in Mainz am besten in einer der vielen urigen Weinstuben oder im Sommer mit einer Flasche Wein am Rhein. Wir sehen uns!

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Mittelaltermarkt an Ostern 2017 in der Reduit mit Dhalias Lane und Irischer Feuernacht

0
Mittelaltermarkt in der Reduit in Mainz-Kastel - Foto: gik

Es ist wieder einmal so weit: An Ostern könnt Ihr in der Reduit in Mainz-Kastel das mittelalterliche Osterspektakel erleben. Drei Tage lang, vom 15. bis zum 17. April, tummeln sich hier Ritter und Gaukler, Handwerker, Musiker und allerley fahrendes Volk aus der Zeit des hohen Mittelalters – sogar eine echte Falknerei ist wieder dabei. Das mittelalterliche Osterspektakel an der Reduit hat bereits eine feine Tradition in Mainz – der Markt ist wirklich liebevoll und vor allem auch weitgehend authentisch gestaltet. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, da alles irgendwie Mittelaltermarkt heißen will… Besonderes Highlight in diesem Jahr: Eine irische Feuernacht an Ostersonntag mit der keltischen Musikband Dhalias Lane, der Nachfolgeband der legendären Wild Silk.

Immer wieder ein Erlebnis: Mittelaltermarkt in der Reduit in Mainz-Kastel – Foto: gik

Erlebbare Geschichte, eine kleine Zeitreise, versprechen die Organisatoren von Pro History – und fahren dafür rund 100 Stände im Innenhof der Reduit auf. Da gibt es Gewandmacher und Krämer, Gewürzhändler, orientalische Bekleidung, Schmuck, Schwerter, Felle und Beerenweine, dazu aber auch alte Handwerkskunst und viel Wissen über die längst vergangene Zeit. Mittelaltermärkte sind nämlich nicht einfach nur Spektakel: Die Teilnehmenden beschäftigen sich oft eingehend mit der historischen Zeit, stecken viel Energie in die richtige Ausrüstung und können immer Geschichten rund um ihre Zeit und ihre Figur erzählen.

Darstellende Rollenspiele sind Mittelaltermärkte deshalb oft, Inszenierung, wie das Mittelalter gewesen sein könnte. Das ist spannend und macht Spaß – zumal das Mittelalter seinen Ruf als „finstere Zeit“ völlig zu Unrecht hat. Auch damals gab es Wissen und Schönes, und einfach hinreißend himmlisches Essen. Ritterpfanne und Spezialbiere, Holzofenbäckerei und Schwein am Spieß, all das findet Ihr an Ostern auch in der Reduit, dazu den legendären Dattelschlepper mit seinen unwiderstehlichen Süßwaren aus dem Orient. Kleine Ritter und Fräulein können sich bei Armbrustschießen und Mäuseroulette erproben, Kindertöpfern ausprobieren oder mit dem wunderbaren historischen Mini-Riesenrad fahren.

Echte Ritterkämpfe gibt es auch zu sehen beim Osterspektakel. – Foto: gik

Für die großen Ritter gibt es Bogenbauzubehör und Schwerter, für die Mägde Geschmeide aus Gold, Silber und Bernstein, dazu Gewänder, Räucherwerk, edle Steine – kurz, alles, was das Herz begehrt. Dazu warten Malonius, der Gaukler, Stelzen Walker und Freikampf-Vorführungen der Ritter von Decima auf die Neugierigen. Mucker und Pazza sorgen am Samstag für Musik und Tanz, Dopo Domani am Sonntag, die Falknerei bietet echte Flugvorführungen ihrer Eulen und Falken.

Besonderes Highlight aber ist der Auftritt von Dhalias Lane, einer legendären Musikgruppe aus dem Raum Bergstraße, die sich der keltischen Musik verschrieben haben. Irische Tänze und Balladen sind das Herzstück der Musik, dazu kommen aber auch bretonische, französische und sogar plattdeutsche und arabische Stücke im Repertoire. Die Band um den Gitarristen Berk Demiray, die Sängerin Crissa Vollert und die Geigerin Bozena Woitasky ist die Nachfolgeband der legendären Wild Silk, die der eine oder die andere vielleicht noch von den legendären KUZ-Konzerten kennt. Die Musik von Wild Silk ging unweigerlich in die Beine, Stillstehen war nicht…

Dhalias Lane, die Gruppe mit der keltischen Musik, kommt zum Mittelalterspektakel an Ostern nach Mainz-Kastel. – Foto: Dhalias Lane

Dhalias Lane wurde Anfang 2002 zunächst unter dem Namen Dhalia gegründet, nachdem sich Wild Silk aufgelöst hatte, bis heute aber sind vier der fünf Musiker alte Wild Silk-Mitglieder – zu dem Kerntrio stoßen immer wieder auch Percussionist Bergo Ibrahim und Flöten-Experte Rainer Burgmer hinzu. Freut Euch auf insgesamt drei Konzerte von Dhalias Lane am Ostersonntag nachmittags sowie an Ostermontag nachmittags und abends – wenn man dem Programm im Internet trauen darf. Dazu gestaltet Dhalias Lane am Ostersonntag abends ab 20.00 Uhr eine irische Nacht mit Feuershow der Gruppe ArtArtistica.

Info& auf Mainz&: Mittelalterliches Osterspektakel in der Reduit vom 15. bis 17. April 2017. Infos und Programm findet Ihr hier im Internet, der Eintritt kostet für Erwachsene 10,- Euro pro Tag, gewandete Kinder und sonstige Ermäßigungen 5,- Euro. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene und ein Kind gibt es für 10,- Euro, ein Kind hat dann sogar freien Eintritt. Öffnungszeiten: Samstag 11.00 Uhr – 21.00 Uhr, Sonntag 10.00 Uhr – 22.00 Uhr und Ostermontag 10.00 Uhr – 19.00 Uhr. Infos und Videos zum Reinhören über Dhalias Lane gibt es hier im Internet.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Mainzer Weinsalon startet in Saison 2017 – Jeden 1. Dienstag am Rhein, jeden 3. Dienstag im Landesmuseum

0

Jeden 1. Dienstag im Monat pilgert Mainz und halb Rheinhessen an den Rhein: Dort trifft man sich zum After-Work-Wein, der Mainzer Weinsalon ruft! Der Weintreff von gut 20 rheinhessischen Jungwinzern ist längst Kult, das entspannte Chillen und Weintrinken mit Blick auf den Rhein der absolute Renner. Vergangenes Jahr musste der Weinsalon von seinem angestammten Platz unter der Theodor-Heuss-Brücke umziehen, seither trifft man sich neben dem Hilton am runden Brunnen. Geschadet hat das nicht: Der neue Platz kommt genauso gut an wie der alte. Und 2016 heimste man hohes Lob ein: Der Mainzer Weinsalon wurde als Jungwinzervereinigung des Jahres der DLG ausgezeichnet.

Der Mainzer Weinsalon ist Kult – hier noch am alten Standort an der Theodor-Heuss-Brücke. – Foto: gik

Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) ist die wohl hochkarätigste Prüfgesellschaft für deutsche Weine, sie vergibt auch die berühmten silbernen und goldenen Münzen, und hier werden die Weine für die Staatsehrenpreise ausgewählt. Jedes Jahr kürt die DLG zudem den Winzer und den Jungwinzer des Jahres – und die Jungwinzervereinigung des jeweiligen Jahrgangs. 2016 wurde das der Mainzer Weinsalon, die Jury schwärmte geradezu von dem Zusammenschluss junger rheinhessischer Winzer, die zum Zwecke des Genusses und der Verbreitung rheinhessischer Weine einmal im Monat zur Party ans Rheinufer laden.

20 junge Winzer aus Weingütern rund um Mainz fanden sich 2008 zu einem Jungwinzernetzwerk zusammen, inspiriert von der rheinhessischen Landjugend. 2009 beschloss man, den Wein nach Mainz zu tragen – damals war es noch nötig, auf rheinhessische Weine aufmerksam zu machen…. Im Brückenkopf unter der Theodor-Heuss-Brücke fanden die jungen Winzer ein Zuhause. Das Rezept: Theke aufstellen, Weine verkaufen und am Rheinufer genießen – fertig. Das kam so gut an, dass bald kleine Häppchen zum Essen folgten, und immer mehr Gäste: Mehr als 1.000 Besucher pro Abend machten 2016 den Umzug auf der Rheinpromenade für ein erweitertes Platzangebot nötig.

Das sind die Jungwinzer des Mainzer Weinsalons. – Foto: Weinsalon

Es folgte Event um Event, mal schenkte der Weinsalon auf Festen oder beim Rheinland-Pfalz-Tag aus, dann rief das Landesmuseum zur Belebung seines Innenhofs. Sogar bei der After-Show-Party der letzten „Wetten, dass..?-Sendung war der Weinsalon schon zu Gast. Seit 2014 gibt es die große Bootsparty auf der Cassian Carl am Rheinufer – der Weinabend ist regelmäßig im Handumdrehen ausverkauft. Damit biete der Weinsalon dem Rheinhessenwein regelmäßig neue öffentlichkeitsstarke Bühnen, lobte die DLG-Jury. Dazu kämen die eingenommenen Gelder den Mitgliedern für Fortbildungen, Marketing-Aktivitäten und gemeinsames technisches Equipment zugute, ein Teil werde zudem für wohltätige Zwecke gespendet.

„Sich gegenseitig auszutauschen und zusammen zu genießen ist uns ebenso wichtig, wie das Beste aus unseren Reben herauszukitzeln“, heißt es auf der Homepage: „Zum einen lässt sich so der fachliche Horizont erweitern, zum anderen macht es einfach zusammen viel mehr Spaß.“

Und ab heute Abend ist es wieder so weit: Der Weinsalon startet in die neue Saison 2017.  Zum Auftakt am Rheinufer sind auch gleich alle Winzer persönlich vertreten. Los geht’s immer ab 17.00 Uhr, wer so früh schon After Work ist, hat’s gut… Aber auch später kommen geht natürlich, Schluss ist erst um 22.00 Uhr. Dazu wird 2017 auch die überaus erfolgreiche Reihe im Landesmuseum fortgesetzt: Immer am 3. Dienstag des Monats wird der Innenhof zur gemütlichen Weinoase. Getreu dem Motto des Mainzer Weinsalons: Ein Schluck Mainz!

Info& auf Mainz&: Mainzer Weinsalon jeden 1. Dienstag im Monat von 17.00 Uhr bis 22.00 Uhr auf der Rheinpromenade vor dem Mainzer Hilton. Zusätzlich jeden 3. Dienstag im Monat Mainzer Weinsalon im Landesmuseum, Große Bleiche, 17.00 Uhr bis 22.00 Uhr.

Termine des Mainzer Weinsalons am Rheinufer

  • Dienstag, den 4. April 2017 – sind alle Weingüter des Mainzer Weinsalon für Sie da!
  • Dienstag, den 2. Mai 2017 – Weingut Braunewell, Weingut Schmitt, Weingut Büsser-Paukner, Weingut Spies, Weingut Geil, Weingut Weinbach, Weingut Dorst, Weingut Fischborn Bergeshof
  • Dienstag, den 6. Juni 2017 – Weingut Meyerhof, Weingut Klös, Weingut Eller, Weingut Schmitt, Weingut Breidscheid, Weingut Schauf, Weingut Weinbach, Weingut Listmann
  • Dienstag, den 4. Juli 2017 – Weingut Braunewell, Weingut Finger, Weingut Räder, Weingut Spies, Weingut Schuck, Weingut Strebel, Weingut Geil, Weingut Dorst, Weingut Fluhr-Eller
  • Dienstag, den 1. August 2017 – Weingut Klös, Weingut Finger, Weingut Breidscheid, Weingut Büsser-Paukner, Weingut Vogel, Weingut Listmann, Weingut Fluhr-Eller, Weingut Fischborn Bergeshof
  • Dienstag, den 5. September 2017 – Weingut Meyerhof, Weingut Eller, Weingut Räder, Weingut Schauf, Weingut Schuck, Weingut Strebel, Weingut Vogel

„Mainzer Weinsalon“ im Landesmuseum ab 17.00 Uhr

  • Dienstag, den 18. April 2017 – Weingut Meyerhof, Weingut Finger, Weingut Fischborn Bergeshof
  • Dienstag, den 16. Mai 2017 – Weingut Klös, Weingut Schmitt, Weingut Schauf, Weingut Breidscheid
  • Dienstag, den 20. Juni 2017 – Weingut Räder, Weingut Geil, Weingut Weinbach, Weingut Vogel
  • Dienstag, den 18. Juli 2017 – Weingut Braunewell, Weingut Eller, Weingut Strebel, Weingut Listmann
  • Dienstag, den 15. August 2017 – Weingut Büsser-Paukner, Weingut Spies, Weingut Schuck, Weingut Fluhr-Eller
  • Dienstag, den 19. September 2017 – Weingut Meyerhof, Weingut Klös, Weingut Dorst, Weingut Schuck
- Werbung -
Werben auf Mainz&

Zu guter Letzt – Fantastische Legende Shirley MacLaine und Mainzer Schwarzlichthelden bei der CineLady

0

Wie schreibt man seinen eigenen Nachruf? Wie möchte man gerne von der Welt nach seinem Ende gesehen werden? Und was, wenn man entdeckt, dass die Welt einen hasst? Um solche und viele andere Fragen dreht sich der neue Film mit der Filmlegende Shirley MacLaine: Die 82 Jahre alte Hollywood-Diva spielt in „Zu guter Letzt“ eine alternde Geschäftsfrau, die ihr Andenken auch über den Tod hinaus bestimmen will und dabei entdecken muss, was das Leben wirklich ausmacht. „The Last Word“, wie der Film im Original heißt, ist ein zauberhaftes Werk über Lebensträume und unsere eigenen Heldengeschichten – da passt es wunderbar, dass Mainz& Euch zur CineLady-Vorpremiere am 12. April die Mainzer Schwarzlichthelden präsentiert. Freut Euch auf gigantische 3-D-Erlebnisse, und zwar während Ihr Minigolf spielt…

Harriet Lauler (Shirley MacLaine) will einfach bei allem in ihrem Leben das letzte Wort haben, klar, dass die toughe Geschäftsfrau ihren Nachruf nicht dem Zufall überlassen will: Einst eine erfolgreiche Geschäftsfrau, hat sie jeden Aspekt ihres Ruhestands bis ins letzte Detail geplant. Also engagiert sie die junge Journalistin Anne (Amanda Seyfried), die Harriets Nachruf sicherheitshalber schon mal zu ihren Lebzeiten verfassen soll. Doch Anne stößt schon bald auf ein gravierendes Problem: Niemand, wirklich niemand, hat ein gutes Wort über Harriet zu sagen. Mit ihrer Kontrollsucht hat sie so ziemlich jeden vergrätzt, mit dem sie es je zu tun hatte. Wie soll da ein liebenswertes Porträt der zukünftig Verstorbenen entstehen?

Aber natürlich wäre das an sich kein Film, den Harriet ist durchaus lernfähig: Konfrontiert mit dem Ergebnis von Annes Recherchen, beschließt die kratzbürstige alte Dame kurzerhand ihre eigene Biografie noch einmal umzuschreiben – und zwar nicht nur auf dem Papier. So macht sie sich auf, mit der irritierten Anne im Gepäck, Erinnerungen und Menschen wieder aufzusuchen, allen voran ihre Tochter (Anne Heche), die sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Und unterwegs sorgt Harriet für so manches Erlebnis, das alles auf den Kopf stellt….

Heldenkampf beim Schwarzlicht-Minigolf, 3-D-Erlebnis inklusive… freut Euch auf die Mainzer Schwarzlichthelden! – Foto: gik

 

Shirley MacLaine ist nicht nur eine Legende in Hollywood, sondern immer noch einfach eine Wucht auf der Leinwand: Eklig, liebenswert, verschmitzt – einfach großartig. An ihrer Seite spielt Amanda Seyfried, die durch den Abba-Film „Mamma Mia“ berühmt wurde. Aber auch die „Neben“rollen von „Zu guter Letzt“ sind großartig besetzt: Anne Heche etwa spielt Harriets Tochter. An diesem Mittwoch könnt Ihr im CineStar in Mainz die Vorpremiere dieses charmanten und berührenden Films erleben, ein Glas Prosecco und die Maxi sind inklusive, solange der Vorrat reicht.

Und Mainz& hat noch etwas Besonderes für Euch im Gepäck: Ein Minigolf-Erlebnis der besonderen Art. Seit Februar nämlich könnt Ihr mitten in Mainz den Minigolf-Schläger schwingen und dabei Euren ganz eigenen Heldenkampf bestehen. Da tummeln sich Drachen scheinbar mitten im Raum, drehen sich Spiralen bis zur Decke – und entlang der Wände ringen Superhelden mit finsteren Gestalten im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse miteinander. „Schwarzlichthelden“ nennen sich die Macher des ersten 3-D-Schwarzlicht-Minigolf-Parcours in Mainz, der im ehemaligen Schlecker-Drogeriemarkt in der Holzhofstraße zuhause ist.

Auf 270 Quadratmetern Fläche ist hier ein ganzer 18-Loch-Rundkurs untergebracht, mit schwebenden Brücken, in den Raum ragenden Kegeln und Lochverläufen bis zur Decke. Die Wände gestaltete der Dresdner Sprayer Costwo alias Marcel Graf, der sich auf dreidimensionale Spraykunst spezialisiert hat. Und so ragt die Hand des Superhelden wirklich in den Raum und scheint die U-Bahn direkt auf einen zuzurollen…. Mainz& stellt Euch die Superhelden vor und lädt Euch ein, Eintrittskarten für das besondere Erlebnis zu gewinnen!

Info& auf Mainz&: CineLady am Mittwoch, den 12. April,  mit „Zu guter Letzt“, starring Shirley MacLaine und den Schwarzlichthelden. Los geht’s mit dem Film im Mainzer CineStar-Kino ab 19.45 Uhr, bereits vorher gibt’s ein Glas Prosecco im Kinofoyer. Infos zum Film und Karten hier im Internet. Mehr über das 3-D-Minigolf lest Ihr in dieser Mainz&-Reportage.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Eigenes Terminal für Billigflieger in Frankfurt stößt auf scharfe Kritik

1

Nun also doch: Der Frankfurter Flughafen plant jetzt sogar ein eigenes Terminal für Billigflieger. Geplant sei ein neuer Low-Cost-Flugsteig als Teil des neuen Terminals 3, das gerade gebaut werde, berichtet die Hessenschau auf ihrer Internetseite, das gehe aus Informationen hervor, die dem Sender vorliegen. Demnach solle ein für den späteren Ausbau des Terminals vorgesehener Flugsteig früher gebaut werden, dieser östliche Flugsteig soll speziell für Billig-Airlines und deren Passagiere sein und bereits deutlich vor der Eröffnung des Terminals 3 im Jahr 2023 in Betrieb gehen. Das hessische Wirtschaftsministerium habe die Pläne bestätigt. Aus der Region kam prompt scharfe Kritik, vor allem natürlich von Fluglärmgegnern.

Ryanair kommt nach Frankfurt – und kriegt jetzt sogar ein eigenes Terminal. – Foto: gik

Damit setzt Flughafen-Betreiber Fraport noch deutlich stärker auf den Bereich der Billigflieger als bislang zugegeben – und rechnet offenbar auch mit einem starken Wachstum dieser Sparte. Erst im November 2016 hatte die irische Billiglinie Ryanair angekündigt, Flugzeuge in Frankfurt-Main stationieren und von hier aus erste Linien anbieten zu wollen. Der Paukenschlag ging mit einer Strategieänderung der Fraport einher, die sich bislang Billigairlines weitgehend verweigert hatte. Im Dezember dann genehmigte das Hessische Verkehrsministerium die neue Entgeltstruktur für Frankfurt Rhein-Main – und die sieht nun satte Rabatte für Fluglinien vor, die rapides Wachstum aufweisen können. Genau damit lockt Fraport nun neue Billigfluglinien nach Frankfurt, zu Ryanair auch Wizzair und Eurowings.

Seither überschlagen sich die Ereignisse: Gerade erst kündigte Ryanair an, noch in diesem Jahr schon 24 Routen von Frankfurt aus anbieten und sieben Flugzeuge stationieren zu wollen. Prompt wurden die offenbar bereits vorbereiteten Pläne für ein eigenes Terminal für die Billigflieger bekannt. Der neue Flugsteig soll laut Hessenschau rund 150 Millionen Euro kosten und könnte bereits 2019 in Betrieb gehen. Die Fraport kämpft seit einiger Zeit mit sinkenden Passagierzahlen.

Das Gedränge am Frankfurter Flughafen wird größer…. – Foto: gik

Die neue Strategie verärgert all jene, die seit Jahren gegen den wachsenden Fluglärm in der Region kämpfen. Fraport-Chef Schulte habe „die Katze aus dem Sack gelassen“, schimpfte etwa die Grünen-Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner. Es gehe offenbar eben nicht darum, „mit dem Terminal 3 die Hub-Funktion, die Qualität und die Positionierung des Flughafens in der Oberklasse zu sichern.“ Dass die Fraport vermehrt Billigflieger anlocken wolle, passe mit dem Anspruch eines Luxusterminals nicht zusammen. „Offenbar kommt der Fraport-Vorstand angesichts von sinkenden Zahlen des Flugverkehrs nun in die Bredouille, dieses Mammut-Projekt in irgendeiner Weise rechtfertigen zu müssen“, kritisiert Rößner.

„Irritiert“ zeigten sich auch die hessischen Grünen, die doch immerhin mit Tarek Al-Wazir den Verkehrsminister persönlich stellen: „Welche Strategie verfolgt eigentlich Fraport?“, fragten die in einer Reaktion auf die jüngste Terminal-Meldung. Bisher habe Fraport den Frankfurter Flughafen als Drehkreuz für Umsteiger insbesondere für Langstreckenflüge positionieren wollen. „Nun scheint Fraport endgültig den Strategiewechsel hin zu weiteren Billigfliegern zu vollziehen, der ihre jahrelangen Ankündigungen Lügen straft“, kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martina Feldmayer. Es sei aber „überhaupt nicht klar“, ob die neuen Pläne mit dem Planfeststellungsbeschluss vereinbar seien, „oder ob hier unter dem Deckmantel geltenden Rechts klammheimlich Fakten geschaffen werden sollen, die dem ursprünglichen Inhalt zuwiderlaufen.“

Auch der Mainzer SPD-Landtagsabgeordneten Johannes Klomann wies darauf hin, dass der Planfeststellungsbeschluss für das Terminal 3 eindeutig die Abfertigung von Umsteigepassagieren vorsehe. Die Billigflieger-Strategie der Fraport lasse nun erneut an der Notwendigkeit eines dritten Terminals zweifeln. „Die hessische Landesregierung ist jetzt aufgerufen, die Pläne für den zusätzlichen Flugsteig zu verhindern und geltendes Recht zu wahren“, forderte Klomann. Zudem verstärken die Fraport-Pläne die Konkurrenzsituation zwischen dem Frankfurter Flughafen und dem rheinland-pfälzischen Flughafen Frankfurt Hahn.

Das neue Terminal 3 bekommt nun noch einen zusätzlichen Flugsteig für Billigflieger. – Grafik: Fraport

Das Land Hessen sei der größte Anteilseigner der Fraport AG, betonte auch der hessische SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel. Daraus ergebe sich eine ganz besondere Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, der die Landesregierung nicht gerecht werde, indem sie einfach nur zuschaut. Offenbar gebe es innerhalb der schwarz-grünen Koalition erhebliche Meinungsunterschiede über die richtige Zukunftsstrategie für den Flughafen. Und sogar zwischen der Grünen-Fraktion im Landtag und dem grünen Wirtschaftsminister tue sich „eine große Kluft auf“, stichelte Schäfer-Gümbel: „Während eine stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen die Hinwendung zur Billigfliegerei kritisiert, gibt das von einem Grünen geführte Wirtschaftsministerium der Fraport noch hilfreiche Tipps, wie der Flugsteig für die Billigflieger gebaut werden kann, ohne gegen den bestehenden Planfeststellungsbeschluss zu verstoßen.“ Al-Wazir habe zudem mit seiner Gebührenentscheidung „Tür und Tor für diese Entwicklung geöffnet.“

Al-Wazir habe wohl „schlicht der Mut gefehlt, das Rabattprogramm abzulehnen“, argwöhnen die Mainzer Fluglärmgegner. Es bestünden aber „erhebliche Zweifel, ob Ryanair wirklich dauerhaft für einen Wachstumsschub am Frankfurter Flughafen sorgen wird.“ Das Geschäftsmodell der irischen Linie beruhe „auf Rabatten, Marketingzuschüssen und weiteren versteckten Subventionen, die die Billigfliegerei letztlich überhaupt zu Lasten des Steuerzahlers ermöglichen.“ Blieben diese aus oder reduzierten sie sich, würden die Flugzeuge an anderen Flughäfen eingesetzt. „Die regulären Entgelte am Frankfurter Flughafen werden es Ryanair nicht erlauben, kostengünstige Flüge anzubieten“, glaubt die Initiative gegen Fluglärm.

Das Geschäftsmodell von Ryanair, europaweite Point to Point-Verbindungen anzubieten, führe zudem zu einer Aushöhlung der Drehkreuzfunktion des Frankfurter Hubs, der ja auf Umstieger setze. „Möglicherweise wird Fraport-Chef Schulte seine Freude über den Ryanair-Coup schon bald vergehen“, heißt es weiter. Für die Flughafenanwohner bedeute der Einstieg von Ryanair aber erst einmal mehr Flugbewegungen und mehr Fluglärm: Ryanair werde ab 2018 insgesamt rund 13.300 Flugbewegungen im Jahr durchführen, das seien durchschnittlich etwa 37 zusätzliche Flugbewegungen am Tag.

Info& auf Mainz&: Die gesamte Stellungnahme der Initiative gegen Fluglärm mit ausführlicher Analyse findet Ihr hier im Internet.

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Biancas Blick auf Mainz: Wenn die Katrin Eder mit dem Farbeimer Piktogramme malt…

0

Na, wenn da mal nicht die Katrin Eder mit dem Farbeimer durch Mainz zieht und fleißig Piktogramme malt…. Die Stadt Mainz hat gerade den Deutschen Fahrradpreis gewonnen – für eine simple Kette von Piktogrammen. Mit den einfachen Rad-Symbolen wird Autofahrern und Radlern schlicht aber klar erklärt, dass Radfahren auf der Straße erwünscht ist. Die Jury fand das kreativ, klug und nachahmenswert, die Mainzer Verkehrsdezernentin von den Grünen wiederum war außer sich vor Freude, dass ihre Pro-Rad-Politik statt Kritik und Spott endlich auch mal Lob, Preis und Ehr‘ erntet. Wir sind dann mal gespannt, wo die Katrin demnächst mit dem Farbeimer….. Biancas Blick auf Mainz eben – unsere Karikatur auf Mainz&!

Info& auf Mainz&: Mehr zum Deutschen Fahrradpreis für die Piktogramme in Mainz lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Mehr zu unserer Karikaturistin Bianca Wagner erzählen wir Euch in dem Mainz&-Artikel Was eh‘ Glick! Was Bianca sonst so treibt? Seht Ihr hier auf Ihrer Facebookseite.

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Bombe am Mainzer Zollhafen gefunden – 250-Kilo-Blindgänger wird Gründonnerstag ab 21.00 Uhr entschärft – UPDATE

0

Bombenfund in Mainz: Mitten im Mainzer Industriegebiet am Zollhafen ist vergangene Woche bei Bauarbeiten eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der 250-Kilo-Blindgänger wurde in der Oberen Austraße gefunden, etwa zwischen Zollamt und der Firma Römheld & Moelle. Das Geschoss soll nun am kommenden Gründonnerstag, den 13. April, entschärft werden, und zwar abends ab 21.00 Uhr. Behinderungen gibt das vor allem für den Zugverkehr zwischen Mainz und Wiesbaden: Die Bombe liegt nahe bei der Kaiserbrücke, der Eisenbahnbrücke über die Petersaue. Auch der Rhein muss für die Schifffahrt gesperrt werden, die Rheinallee ist ab 20.00 Uhr dicht. Einwohner sind aber praktisch keine betroffen: Evakuiert werden zwei Privathaushalte, vier Industriebetriebe sowie rund 90 Gewerbebetriebe. Firmen wie Schott und Römheld & Moelle müssen aber gegebenenfalls ihre Produktion unterbrechen.

Dieser 250-Kilo-Blindgänger wurde vergangene Woche bei Bauarbeiten im Industriegebiet am Mainzer Zollhafen entdeckt. – Foto: Feuerwehr Mainz

Mainz war im Zweiten Weltkrieg erheblichen Bombardements der Alliierten ausgesetzt, schließlich war hier ein wichtiger Bahnknotenpunkt, führten mehrere Brücken über den Rhein. Immer wieder werden deshalb  in Verlängerung der Rheinbrücken bei Bauarbeiten Bomben gefunden, die nach dem Abwurf nicht explodierten, sondern als Blindgänger im Boden schlummern – eine erhebliche Gefahr. Experten schätzen, dass noch immer bis zu 100.000 solche Blindgänger bundesweit im Boden liegen. In Mainz war zuletzt im November 2014 ein 500-Kilo-Blindgänger in Weisenau gefunden worden, rund 8.500 Menschen mussten damals, am 30. November, ihre Häuser verlassen.

Bei der jetzt gefundenen Bombe Nähe Zollhafen ist alles eine Nummer kleiner: Lediglich zwei Mainzer müssen wegen der Entschärfung ihre Häuser verlassen, betroffen ist fast ausschließlich das Industriegebiet zwischen Rheinallee und Rhein. Gefunden wurde die neue Bombe vergangenen Mittwoch bei Vorbereitungsarbeiten zu Bauarbeiten auf einem Grundstück der Mainzer Stadtwerke. Sofort wurde der Kampfmittelräumdienst aus Worms alarmiert, und die Experten befanden: Das Ding muss entschärft werden, liegt aber so stabil, dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Allerdings könnten sich im Umfeld noch weitere Blindgänger befinden, das gesamte Grundstück wird deshalb noch bis zum morgigen Dienstag umfassend untersucht.

Karte des Evakuierungsgebiet für die Entschärfung der 250-Kilo-Bombe im Industriegebiet am Mainzer Zollhafen. Die Entschärfung ist am Gründonnerstag, 13. April 2017, 21.00 Uhr.

Die Bombe galt wahrscheinlich in diesem Fall Betrieben der Rüstungsindustrie, die sich hier zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs befanden. Noch heute gibt es hier ja die Eisengießerei Römheld & Moelle, die  Werkzeuge und Zulieferteile für die Automobilindustrie fertigt sowie als Großgießerei für den Maschinenbau tätig ist. 365 Tage im Jahr arbeitet man hier – kommenden Donnerstag muss das unterbrochen werden. Denn für die Bombenentschärfung muss ein Gebiet im Umkreis von 500 Metern evakuiert werden. Betroffen sind damit der Zollhafen bis einschließlich Nordmole, die Kaiserbrücke sowie auch Bereiche auf der Ingelheimer Aue – etwa die Firma Erdal.

Auch die Rheinallee muss für die Dauer der Evakuierung gesperrt werden, betroffen sind auch Teile des Schott-Firmengeländes sowie das Straßenbahndepot der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG). Der Bahnverkehr zwischen Mainz und Wiesbaden muss ebenso gestoppt werden wie die Schifffahrt auf dem Rhein – betroffen ist der Rheinarm zwischen Petersaue und Mainzer Rheinufer, nicht aber der Rheinarm zum Wiesbadener Ufer. In dem gesperrten Bereich befindet sich auch der Biergarten Planke Nord sowie der beliebte Imbiss zum Schorsch.

Weil aber vorrangig Industriebetriebe betroffen sind, beschlossen Feuerwehr, Bevölkerungsschutz, Polizei und Kampfmittelräumdienst die Entschärfung am Gründonnerstag abends vorzunehmen: Um 21.00 Uhr soll die Entschärfung starten, das Sperrgebiet wird aber ab 20.00 Uhr dicht sein. Die im Sperrgebiet liegenden Anwohner sowie die Industrie- und Gewerbebetriebe werden schriftlich über den Zeitpunkt und den Ablauf der Entschärfung informiert.

Am Dienstag gab die Stadt bekannt: Das Evakuierungsgebiet wird ab Donnerstag, 20.00 Uhr, geschlossen, dann wird auch die Rheinallee gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Kaiserstraße und Goethestraße zur Mombacher Straße und zur Saarstraße, bitte rechnet mit Staus und umfahrt das Ganze so weit Ihr könnt. Die Rheinallee wird zwischen Nahestraße und Zwerchallee gesperrt. Auch der Zugverkehr wird ab 20.00 Uhr umgeleitet, der Haltepunkt Mainz-Nord wird um 20:01 Uhr zum letzten Mal angefahren.

Info& auf Mainz&: Die Entschärfung der Weltkriegsbombe im Industriegebiet am Zollhafen erfolgt am Gründonnerstag, 13. April , ab 21.00 Uhr. Rheinallee, Schiffsverkehr auf dem Rhein und die Bahnstrecke zwischen Mainz und Wiesbaden über die Kaiserbrücke werden ab 20.00 Uhr gesperrt. Wie lange, kann niemand sagen – das hängt davon ab, wie schnell der Kampfmittelräumdienst den Zünder der Bombe entschärfen kann. In der Regel sind die Jungs schnell, eine Stunde dauert das aber mindestens. Wie so eine Bombenentschärfung abläuft, und mit welchen Nerven die Experten ausgestattet sein müssen – das haben wir 2014 in einem Interview Sprengmeister Horst Lenz gefragt.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Piktogrammkette für Radfahrer statt Radweg – Stadt Mainz gewinnt Deutschen Fahrradpreis

0

Kleine Piktogramme, große Wirkung: Für eine kreative Lösung in Sachen Radverkehr hat die Stadt Mainz jetzt etwas überraschend den Deutschen Fahrradpreis gewonnen. In der Mainzer Oberstadt hatte die Stadt nämlich im Juni 2016 eine Kette von Piktogrammen einfach auf der Straße anbringen lassen, um so deutlich zu machen: Hier ist Fahrradfahren erwünscht. Entlang der Goldgrube und der Göttelmannstraße verläuft eigentlich auch ein Radweg, der aber so marode ist, dass Radfahrer ihn nicht mehr benutzen müssen. Mit den Piktogrammen stellt die Stadt nun klar, dass Radler die Fahrbahn nutzen dürfen und sollen. Die Jury des Deutschen Fahrradpreises fand das so nachahmenswert, dass es dafür den ersten Platz gab.

Piktogrammkette auf der Fahrbahn statt Radweg: Damit gewann die Stadt Mainz gerade den Deutschen Fahrradpreis. – Foto: gik

Was viele Autofahrer nicht wissen: Die Straßenverkehrsordnung lässt den Radfahrern bereits seit 1997 die Wahl, ob sie den Radweg oder die Fahrbahn nutzen wollen. In der Mainzer Oberstadt wurde bereits vor zehn Jahren die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben, auch weil die Radwege neben der Fahrbahn in einem sehr schlechten Zustand sind – eine Berg- und Talfahrt ist nichts dagegen… Im Juni 2016 markierte die Stadt dafür auf 2,5 Kilometern Länge einfach die Fahrbahn mit einer Kette von Rad-Piktogrammen, markierte Kreuzungen besonders und schuf an Ampeln Radschleusen  vor den Autos.

Der große Vorteil: Radfahrer sind so im Straßenverkehr sichtbar, gerade auch vor Autofahrern, und verschwinden nicht länger hinter Bäumen und parkenden Autos. Viele Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern passierten nämlich beim Rechtsabbiegen, betont Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne), weil Autofahrer Radfahrer auf separaten Radwegen oft nicht wahrnähmen. Bleibe der Radfahrer im Blickfeld der Autofahrenden, könnten Unfälle deutlich reduziert werden. Mit der bundesweit bislang einmaligen Piktogrammkette werde ein klares Signal gesetzt, dass das Fahrrad auf der Fahrbahn erwünscht sei.

Die Fachjury des Deutschen Fahrradpreises lobte das als kreative und einfache Maßnahme, für Klarheit im Straßenverkehr zu sorgen und Konflikten vorzubeugen. Mainz habe das Problem der Sichtbarkeit mit einfachen Mitteln kreativ, wirkungsvoll und flexibel gelöst, lobte die Jury, und damit eine auf andere Städte gut übertragbare Lösung vorgelegt. Damit kam Mainz unter 33 Bewerbungen der Kategorie „Infrastruktur“ auf den ersten Platz. Insgesamt hatten sich weit über 160 Kommunen mit Projekten für den Deutschen Fahrradpreis beworben, der in drei Kategorien vergeben wurde: Infrastruktur, Service und Kommunikation.

Den 1. Preis in der Kategorie Service gewann die Konstanzer Transportrad Initiative nachhaltiger Kommunen (TINK), die durch ein kostengünstiges Mietsystem Transporträder zur Verfügung stellt und seit Sommer 2016 schon mehr als 4.500 Anmietungen verzeichnete. Den 1. Platz in der Kategorie Kommunikation belegte die Heidelberger Aktion „#WoParkstDuDenn?“ eine Denkzettel-Aktion gegen auf Radwegen parkende Autofahrer. Beworben hatten sich Städte auch mit Radwegekonzepten, Radboxen zum Fahrradparken oder auch mit Aktionen wie das Öffnen von Einbahnstraßen für Radfahrer in die Gegenrichtung – was es in Mainz bereits seit gut zehn Jahren gibt.

Piktogramm mit Pfeil, daneben rote Kreuzungsmarkierung – mit einfachen Mitteln große Wirkung für die Sichtbarkeit von Radfahrern erzielt. – Foto: gik

 

Die Mainzer Piktogrammkette mutete da vergleichsweise klein an, ihr großer Vorteil: Sie sparte enorm Geld, Platz und Parkplätze. Hätte sich die Stadt nämlich für einen eigenen Radfahrer-Schutzstreifen auf der Fahrbahn  entschieden, hätten dafür Parkplätze wegfallen müssen, „das wollten wir vermeiden“, erklärte Eder. Eine Sanierung des maroden, parallel verlaufenden Radwegs hingegen hätte Millionen gekostet, auch hierbei hätten die Parkplätze weichen müssen. Für die Kette von Piktogrammen in kurzer Abfolge hingegen investierte Mainz ganze 8.500 Euro, dabei wurden auch Kreuzungsbereiche besonders gekennzeichnet und Aufstellzonen für Radfahrer an Ampeln vor den Autos umgesetzt.

„Die Bedeutung des Fahrrads wächst stetig“, betont die Dezernentin, die sich die Förderung des Radverkehrs als umweltfreundliche Alternative zu Auto und Bus ganz oben auf ihre Agenda geschrieben hat und sich über den Fahrradpreis natürlich riesig freute. Schon jetzt würden in Mainz 20 Prozent der Wege mit dem Rad zurückgelegt. „Diesem Trend wollen wir Rechnung tragen und eine gute und sichere Verbindung durch die Oberstadt anbieten“, sagte Eder. Auch in Mombach wurden übrigens bereits Piktogrammketten eingesetzt, dort bisher auf rund 450 Metern Länge. Die Wirkung der Piktogrammkette wird von der Bergischen Universität Wuppertal und der TU Dresden durch Vorher-Nachher-Zählungen sowie Befragungen begleitet.

Allerdings verband die Jury ihre Würdigung auch noch mit einer deutlichen Mahnung: Die von Mainz verwendeten weißen Rad-Zeichen stünden „nicht im Einklang mit der Straßenverkehrsordnung“, hieß es streng – die in weiß gehaltenen Piktogramme erweckten nämlich den Anschein, als handele es sich um offizielle Verkehrszeichen. Das seien die Piktogramme aber nicht, sondern lediglich „ein nicht amtlicher Hinweis, der allen Verkehrsteilnehmern zugute kommt.“ Die Stadt möge deshalb doch bitte künftig eine andere Farbe wählen – weiß und gelb seien der Straßenverkehrsordnung vorbehalten.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Deutschen Fahrradpreis mit vielen interessanten Ideen und Anregungen zum Radverkehr in Deutschland findet Ihr auf dieser Internetseite. Zur Würdigung von Mainz und den anderen beiden Preisträgern geht es hier entlang.

 

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&
Mainz
Überwiegend bewölkt
9.9 ° C
10.7 °
8.2 °
78 %
7.2kmh
75 %
Do
12 °
Fr
14 °
Sa
18 °
So
18 °
Mo
16 °

Mainz& unterstützen

- Werbung -
Mainz& unterstützen