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Monatsarchive: Juni 2017

„Ein historischer Tag für die Liebe“ – Bundestag beschließt „Ehe für alle“, auch Mainzer freuen sich

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... Ende des CSD in Mainz - Foto: gik

Es war ein wahrhaft historischer Tag, dieser 30. Juni 2017: Nach jahrelangen Diskussionen beschloss der Deutsche Bundestag am frühen Freitagmorgen mit großer Mehrheit die sogenannte „Ehe für alle“. 393 Abgeordnete im Bundestag stimmten mit Ja, 226 mit Nein, vier Abgeordnete enthielten sich in der Abstimmung, in der der Fraktionszwang aufgehoben war. Auch 75 Abgeordnete von CDU und CSU stimmten für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben – nicht jedoch die Mainzer CDU-Bundestagsabgeordnete. Die Entscheidung löste einen wahren Freudentaumel aus, nicht nur bei Homosexuellen: „Grund zum Feiern“, „endlich gleiche Liebe, gleiche Rechte“ und „ein historischer Tag für die Gleichheit“ lauteten einige der zahlreichen Reaktionen. In Treffpunkten von Homosexuellen wird heute ausgelassen gefeiert – auch in Mainz.

Auch auf dem Christopher Street Day in Mainz forderten Schwule und Lesben seit 2014 immer wieder die rechtliche Gleichstellung bei der Ehe. – Foto: gik

Schon seit rund drei Jahrzehnten hatten Vertreter von Schwulen und Lesben immer wieder gleiche Rechte für die Partnerschaft homosexueller Menschen eingefordert. „Wir sind stolz, schwul zu sein, es ist toll, einen anderen Menschen zu lieben“, hatte etwa Joachim Schulte, Sprecher des Queernets Rheinland-Pfalz, beim ersten Christopher Street Day im Juli 2014 in Mainz gefordert. Dem ersten CSD-Umzug der Landeshauptstadt war ein Transparent mit der Aufschrift „Halbe Rechte machen halbe Menschen“ voran getragen worden. Und im September 2015 hatte die Stadt Mainz dann eine Akzeptanzkampagne mit Plakatmotiven unter dem Motto „Ich liebe, wie ich lebe“ gestartet.

Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), selbst mit einem Mann verpartnert, sprach denn auch vor der Abstimmung im Bundestag von einem „guten, überfälligen“ Schritt. „Als Oberbürgermeister einer weltoffenen, bunten und toleranten Stadt freue ich mich persönlich sehr über die heutige Entscheidung des Bundestags“, teilte Ebling dann am Freitag ziemlich staatstragend-zurückhaltend mit. Durch diesen Schritt werde „eine Gleichstellung der in unserer Gesellschaft schon lange gelebten Verantwortungsgemeinschaft geschaffen.“ Ob er selbst als erster in Mainz die echte Ehe mit seinem Lebenspartner eingehen werde, wisse er noch nicht, hatte Ebling im Vorfeld noch Mainz& verraten.

Der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) hingegen kündigte am Freitag schon mal an, seinen Lebenspartner unbedingt noch einmal „richtig“ heiraten zu wollen. Bei anderen Politikern kam die Euphorie deutlich mehr durch: „Endlich gleiche Liebe, endlich gleiche Rechte“, jubelte der Grünen-Fraktionschef im Hessischen Landtag, Kai Klose, auch er mit einem Mann verpartnert. „Der heutige Tag ist ein Tag der Freude, ein Tag zum Feiern, ein Tag zum Schluchzen“, sagte Klose: „Endlich gilt, was das Grundgesetz seit Gründung der Bundesrepublik verspricht: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich!“

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) bei der Eröffnung des ersten Christopher Street Days in Mainz 2014, an seiner Seite eine Drag Queen. – Foto: gik

Das aber sehen Kritiker der neuen Öffnung anders: Die Ehe sei im Grundgesetz geschützt, die Väter des Grundgesetzes aber hätten dabei die Kernfamilien-Ehe aus Vater, Mutter, Kind im Blick gehabt, betonten Konservative landauf, landab. Die Neuregelung sei deswegen grundgesetzwidrig, argumentieren sie. Im entsprechenden Artikel 6 des Grundgesetzes heißt es aber lediglich: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz staatlicher Ordnung“ – wie diese Ehe oder Familie auszusehen hat, steht dort nicht.

„Für mich ist die Ehe im Grundgesetz die Ehe von Mann und Frau – und deshalb habe ich diesem Gesetz heute nicht zugestimmt“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut den Kollegen von heute.de. Dabei war es gerade die Kanzlerin gewesen, die mit ihrer Kehrtwende am Montag den Weg für die heutige Abstimmung frei gemacht hatte – ob absichtlich oder unabsichtlich ist unklar. Merkel hatte in einer Diskussion bei der Frauenzeitschrift „Brigitte“ die „Ehe für alle“ kurzerhand zur Gewissensfrage erklärt – daraufhin zog die SPD einen fertigen Gesetzentwurf aus der Schublade und brachte die Abstimmung im Bundestag auf den Weg.

Die CDU spricht deshalb von „Koalitionsbruch“, die SPD konterte, wenn Merkel persönlich die Frage zur Gewissensfrage erkläre, könne das kein Koalitionsbruch sein. Tatsache ist: Merkel hat mit ihrer Strategie ein für die Union ausgesprochen unangenehmes Thema abgeräumt – oder durch die SPD abräumen lassen. Denn die Union präsentierte sich in der Frage der „Ehe für alle“ tief gespalten, eine einheitliche Linie wäre auch bis zum Herbst nicht in Sicht gewesen.Doch der Reihe nach hatten die anderen Parteien angekündigt, eine Koalition nach der Bundestagswahl nur eingehen zu wollen, wenn die „Ehe für alle“ umgesetzt werde: Erst die Grünen, dann die SPD – und schließlich auch die FDP. Möglicherweise war die Aussage der Liberalen der Anlass für Merkels Wende – nun steht das Thema Koalitionsverhandlungen nach der Wahl nicht mehr im Wege. Und das ist jetzt der Analyseblock. 😉

Plakataktion der Stadt Mainz im Herbst 2015 unter dem Motto „Ich liebe, wie ich lebe“ für die Akzeptanz schwuler und lesbischer Lebensweisen.

Die SPD wiederum nutzte die Gunst der Stunde und präsentierte einen Gesetzentwurf im Bundestag, der bereits in erster Lesung beraten worden war. Ausgerechnet Rheinland-Pfalz hatte die Gesetzesvorlage schon im März 2013 in den Bundesrat eingebracht und nach der Bundestagswahl vom September 2013 erneut am 5. Juni 2015. Der Bundesrat hatte den „Entwurf eines Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ mit positiver Mehrheit an den Bundestag überwiesen. Die Abstimmung am Freitag war deshalb auch ein Erfolg für die rheinland-pfälzische Koalition und die zuständige Ministerin Anne Spiegel (Grüne): „Das Eheverbot für schwule und lesbische Paare ist eine konkrete und symbolische Diskriminierung und gehört deswegen abgeschafft“, betonte Spiegel: „Gleiche Liebe verdient gleiche Rechte!“

Die „Ehe für alle“ mache „unser Land ein Stück weit besser, denn sie baut Diskriminierung in unserer Gesellschaft ab“, fügte sie am Freitag hinzu. Die Ehe für alle sei „längst gesellschaftlicher Konsens“, sagte auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Menschen, die sich liebten, müsse auch ermöglicht werden, füreinander mit allen rechtlichen Konsequenzen einzustehen. Das Gesetz aus rheinland-pfälzischer Feder sieht eine Ergänzung zum Paragrafen 1353 des Bürgerlichen Gesetzbuches vor, das Grundgesetz muss so nicht geändert werden. Im Paragraph 1353 heißt es dann nun: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen.“

Die Deutsche Bischofskonferenz hingegen nannte diese Form der Änderung einer solchen gesellschaftspolitischen Grundentscheidung ein „überstürztes Verfahren“ und wegen der geäußerten „erheblichen“ verfassungsrechtlichen Bedenken „völlig“ unangemessen.“ Die Ehe sei „– nicht nur aus christlicher Überzeugung – die Lebens- und Liebesgemeinschaft von Frau und Mann als prinzipiell lebenslange Verbindung mit der grundsätzlichen Offenheit für die Weitergabe von Leben“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx: „Wir sind der Auffassung, dass der Staat auch weiterhin die Ehe in dieser Form schützen und fördern muss.“ Die Bischofskonferenz „bedauert, wenn dieser Ehebegriff aufgelöst werden soll und damit die christliche Auffassung von Ehe und das staatliche Konzept weiter auseinandergehen.“ Mit einer Diskriminierung von Homosexuellen habe das nichts zu tun.

Sein Vorgänger, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, war übrigens anderer Auffassung gewesen: Lehmann hatte wiederholt Sympathien für eine Gleichstellung erkennen lassen. Überhaupt reagierten auch zahlreiche Konservative anders: Es sei doch begrüßenswert, wenn auch Schwule und Lesben konservative Werte wie die Ehe leben wollten, deshalb werde sie für die Öffnung stimmen, schrieb eine Bundestagsabgeordnete in den sozialen Netzwerken. Auch in Rheinland-Pfalz gingen die Meinungen weit auseinander: Von 16 Bundestagsabgeordneten der CDU aus Rheinland-Pfalz stimmten genau acht für die Ehe für alle, acht Abgeordnete votierten dagegen mit Nein. Bei der Abstimmung war der Fraktionszwang aufgehoben.

Können jetzt befreit lachen, lieben und feiern: Schwule junge Männer beim CSD in Mainz. – Foto: gik

Zu den Nein-Sagern gehört auch die Mainzer CDU-Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich: „Für mich ist die Ehe als christliches Sakrament und als grundgesetzlich besonders geschützte Institution unseres Staates einzig die Verbindung zwischen Mann und Frau und kann also in diesem Sinne nicht für homosexuelle Paare offen stehen“, sagte Groden-Kranich auf Mainz&-Anfrage zur Begründung. Davon „völlig unbenommen“ sei aber die umfassende rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Paaren als Fürsorgegemeinschaft. Die zahlreichen Angleichungen der vergangenen drei Jahre im Erbrecht, Steuerrecht, Beamtenrecht und vielen weiteren Punkten begrüße sie. Zum Adoptionsrecht äußerte sich Groden-Kranich nicht.

Mit der „Ehe für alle“ steht Schwulen und Lesben nun aber erstmals auch das Recht offen, Kinder zu adoptieren, das war ihnen bislang verwehrt. Genau an diesem Punkt hatten sich im Vorfeld der Abstimmung die widerlichsten Vorwürfe konservativer Politiker gegen die Ehe für alle entzündet: Wer die Ehe für alle genehmige, mache den Weg für massenhaften Kindesmissbrauch frei, hieß es etwa, oft mit Verweis darauf, das widerspreche dem Christentum. Am gleichen Tag übrigens kamen gleich zwei Meldungen über Verfahren gegen hochrangige Priester der katholischen Kirche – wegen langjährigem Kindesmissbrauchs. Auch CSU-Politiker scheuten sich nicht, den Sex zwischen homosexuellen Menschen mit dem Sex mit Lampenständern oder Tieren zu vergleichen.

Mit der Ehe für alle werde „vielen etwas gegeben, aber niemandem etwas genommen“, hielt dagegen SPD-Fraktionschef Oppermann den Kritikern im Bundestag vor. Damit gehe „ein Vierteljahrhundert Kampf um die vollständige rechtliche Gleichstellung aller Paare auch in diesem Land zu Ende“, betonte Klose. Und auch die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) erinnerte daran, dass der Erfolg vor allem auf eine Bewegung zurückgehe, die bereits seit Jahrzehnten für die vollständige Gleichstellung kämpfe. Rößner hatte im Bundestag ebenfalls für die „Ehe für alle“ gestimmt und betonte, der Kern der Sache sei doch schlicht dieser: „Es verdient Respekt, wenn sich zwei Menschen lieben und füreinander Verantwortung übernehmen wollen – egal, ob Mann und Frau oder gleichgeschlechtliche Paare. Warum? Because it’s 2017.“

Info& auf Mainz&: Wann die erste gleichgeschlechtliche Ehe konkret geschlossen werden kann, ist noch nicht ganz klar – voraussichtlich im Herbst wird es so weit sein. Die ersten Orte dafür freuen sich aber schon: „Bei uns können ALLE heiraten“, schrieb das Kloster Eberbach am Freitag auf Facebook: Eine herzliche Einladung – ein guter Tag für unsere Gesellschaft.“ Gefeiert wird übrigens auch in Mainz: Die schwule und lesbische Community feiert in der Bar jeder Sicht in der hinteren Bleiche in Mainz mit Sekt und Traubensecco. Wer genau wissen will, wie welcher Bundestagsabgeordnete bei der „Ehe für alle“ abgestimmt hat, kann das hier bei Abgeordnetenwatch.de nachvollziehen.

 

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Pragmatisch, zupackend, Freund der klaren Worte: Stadt verabschiedet Sozialdezernent Merkator mit Ehrenring

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Hoch geschätzter Fachmann und granteliger Klartext-Redner: Nach 14 Jahren als Dezernent hat der Stadtrat am Mittwoch Kurt Merkator in den Ruhestand verabschiedet. Oberbürgermeister Michael Elbing (SPD) würdigte den Dutzfreund als „Dezernent zum Anfassen, als Kümmerer, als bodenständiger und ehrlicher Pragmatiker, der fleißig anpackte, auch dort, wo andere sich nicht trauten. „Er war und bleib eines: ein Bürger im Amt“, sagte Ebling – und zeichnete Merkator mit dem Ehrenring der Stadt Mainz aus. Der Geehrte wünschte Stadtrat und Verwaltung „die Kraft und Energie, gute Politik zu machen – sachbezogen und ideologiefrei.“

Eine seiner letzten Aktionen: Das Open Ohr 2017 – jetzt geht Kurt Merkator in den Ruhestand. – Foto: gik

Seit 2003 lenkte der bodenständige Sozialdemokrat die Geschicke seiner Heimatstadt Mainz mit, erst als Finanzdezernent, ab 2007 als Sozialdezernent. Der gebürtige Finther war ein Sozialdemokrat alten Schlages: Zupackend, unprätentiös und sein Amt ganz in den Dienst der Menschen stellend. „Ein freundlicher Finther Dickkopf“, so nannte ihn einmal die Mainzer Rhein-Zeitung zum 50. Geburtstag, erinnerte Ebling, und genau so habe Merkator im besten Sinne gewirkt: Besonnen, bodenständig, „dabei nie eitel, sondern geprägt von ehrlichem Mainzer Understatement“, sagte der OB. Merkator sei „nie ein Freund der vielen, aber dafür der klaren Worte“ gewesen, „eine Eigenschaft, für die er geschätzt, aber auch gefürchtet war.

Das war auch 2007 so, als der Finanzdezernent urplötzlich auch das Sozialdezernat übernehmen musste – der Stadt war die designierte Sozialdezernentin kurzfristig abhanden gekommen. „Als Du als studierter und eigentlich glücklicher Zahlenmensch ins Sozialdezernat kamst, galt der Satz: Sie hatten mehr Angst vor Dir als Du vor ihnen“, sagte Ebling. Es sei in der Anfangszeit schon ein komisches Gefühl gewesen, räumte Merkator ein: „Ich wollte nicht so recht, die wollten mich auch nicht…“ Erst nach und nach sei ihm klar geworden, „dass mir da etwas Gutes widerfahren war.“

Vor allem die immer offenen Türen im Sozialdezernat hätten ihn damals irritiert, räumte Merkator mit einem Schmunzeln ein. Er habe dort „viele hochengagierte, ideenreiche Menschen gefunden, die dazu beitragen, dass diese Stadt funktioniert und besser wird“, betonte der scheidende Dezernent: „Ich war oft nur Mittler und Ideengeber, der Erfolg hat viele Väter und Mütter.“ Aus mancher Zusammenarbeit sei Freundschaft geworden, vermissen werde er vor allem die Menschen.

Zum Abschied ehrte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) Merkator mit dem Ehrenring der Stadt Mainz. – Foto: gik

„Du hast einige Großtaten vollbracht, die mit deinem Namen verbunden bleiben werden“, sagte Ebling und zählte auf: Ein erstes Haushaltssicherungskonzept als Finanzdezernent, aber dann vor allem die Sicherung des städtischen Altenheims, der massive Ausbau der Kitaplätze auf jetzt 8.600 und schließlich die Rettung der Wohnbau nach ihrem Zusammenbruch. „Eine Goßtat von nationalem Rang“ nannte Ebling die Bewältigung des Flüchtlingszuzugs im Jahr 2015 und 2016. „Dass Mainz das gut bewältigt hat, das verdanken wir ganz maßgeblich Kurt Merkator“, betonte der OB.

Besonders bemerkenswert sei dabei für ihn gewesen, dass Merkator nie zugelassen habe, dass die bedürftigen Menschen in der Stadt gegeneinander ausgespielt wurden. Und schließlich der Einsatz fürs Open Ohr, der Einsatz für die Bürger: Immer hätten die eine Antwort bekommen, ob per Mail oder Brief oder sogar mit einem Anruf. „Man erlebte ihn beim Kampf gegen die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft schon auch mal schnaubend“, sagte Ebling, ein typischer Merkator-Satz sei dieser: „Demokratie ist ein anstrengendes Geschäft, aber es lohnt sich.“ Und so habe Merkator immer das Gespräch gesucht, mit Bürgern, Mitarbeitern, Menschen – aber er habe auch immer zu seinen Überzeugungen gestanden. „Lieber Kurt, die großen Fußstapfen, die Du hinterlässt, hinterlässt Du überall in der Stadt“, unterstrich Ebling: „Eine Zeit ohne Dich für uns schwer vorstellbar.“

So kannte man ihn: Kurt Merkator engagiert, nah bei den Menschen und mit Klartext. – Foto: gik

Eine Zeit ohne Dezernentenposten sei für ihn hingegen ausgesprochen gut vorstellbar, konterte Merkator vergnügt: Keine Stapel roter Terminmappen mehr am Montagmorgen, keine Kettenanfragen zu den immer gleichen Themen, keine langen Fraktionssitzungen mehr am Montagabend – „ich kann mir vorstellen, dass ich damit zurechtkomme“, sagte er. Auch den Egoismus, der sich breit mache in der Gesellschaft und manchmal auch im Rat, werde er nicht vermissen. „Ich gehe weder triumphierend noch im Groll, und da ist keine Trauer dabei“, betonte Merkator: „Ich gehe einfach, weil ich das Alter erreicht habe, wo man in den Ruhestand geht, weil es mein Wunsch war, und weil ich auf eine gute Zeit zurückblicken kann.“

Die neuen-alten Dezernenten (v.l.) Eckard Lensch und Marianne Grosse (SPD) sowie Bürgermeister udn Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) nach ihrer Vereidigung im Mainzer Stadtrat. – Foto: gik

„Es gibt ein Leben außerhalb der Rathausgitter“, betonte Merkator, und riet seinen Kollegen eindringlich, die Nähe zu den Menschen sei draußen vor der Tür: „Ich kann jedem nur empfehlen, diese Nähe zu suchen. Man nicht immer allen helfen, das muss man wissen, aber man sollte es wenigstens versuchen.“ Die Arbeit gebe einem eine Menge zurück, sagte Merkator, und riet seinen Nachfolgern und Kollegen: „Scheuen sie sich auch nicht, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und duchzustehen – am Ende haben sie sich immer als richtig erwiesen.“

Jetzt freue er sich auf die schönen Dinge: „Konzert statt Bürgerversammlung, Weinkneipe statt Jugendhilfeausschuss, das sind so Perspektiven, die durchaus Geschmack am Ruhestand machen“, sagte Merkator. Auch habe er durchaus noch Pläne, doch aus der Politik werde er sich heraushalten. „Ich werde nicht oben in der Bürgerfragestunde sitzen, keine Leserbriefe schreiben oder in Facebook alles besser wissen“, beruhigte er – aber aktiv werde er bleiben, sagte Merkator, und fügte hinzu: „Ich bin dann mal weg, aber wir sehen uns.“

Der Stadtrat verabschiedete ihn mit lang anhaltendem Applaus. Im Anschluss wurde Merkators Nachfolger Eckart Lensch (SPD) als neuer Sozialdezernent vereidigt, ebenso die im Amt bestätigten Bürgermeister Günter Beck (Grüne) und Baudezernentin Marianne Grosse (SPD).

Info& auf Mainz&: Mehr zur Biographie und dem Wirken von Kurt Merkator findet Ihr auch in diesem Mainz&-Artikel. Lensch tritt sein Amt zum 1. Juli 2017 an, mehr zu den Plänen des Neuen findet Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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„Ist Luisa hier?“ – CDU will Kneipennotruf auch in Mainz etablieren – Antrag im Stadtrat

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Schon gut was los auf der LU - Foto: gik

Viele Frauen kennen die Situation: Man ist in einer Kneipe und fühlt sich von einem Mann bedrängt, den man gerne los würde – aber der wird immer zudringlicher. Für solche Notsituationen gibt es in vielen deutschen Städten eine einfache und wirkungsvolle Lösung: „Ist Luisa hier?“ Mit diesem Satz wenden sich bedrängte Frauen an den Barkeeper, der hilft umgehend und diskret. Nun will die CDU Mainz den Kneipennotruf auch in Mainz etablieren und hat dafür einen Antrag im Stadtrat gestellt: Der Kneipennotruf könne schnell und einfach in Kneipen, aber auch auf Weinfesten etabliert werden.

Nicht jede Frau ist so wehrhaft wie diese beiden Gestalten der Meenzer Fastnacht – viele Frauen fühlen sich in Kneipen und auf Festen schon mal belästigt. – Foto: gik

„Immer wieder hört man, dass Frauen, aber auch Männer, in Clubs, in Kneipen oder auf Parties belästigt werden und nicht wissen, wie sie sich am besten aus einer solchen Situation befreien können“, sagte die Vorsitzende der Frauen-Union Mainz, Marika Abada, bei der Vorstellung des Konzepts. Die CDU-Frauen hätten sich deshalb Gedanken gemacht, was man auch in Mainz unternehmen könne, damit diese Frauen oder Männer gut und sicher nach Hause kämen. Bei den Recherchen sei man dann schnell auf die Aktion „Ist Luisa hier?“ gestoßen, „das haben wir sofort als sehr sinnvoll und nützlich angesehen“, sagte Abada.

Luisa wurde einst in der britischen Grafschaft Lincolnshire erfunden, die dortige städtische Beauftragte im Kampf gegen sexualisierte Gewalt, Hayley Child, kam der Geistesblitz. In Lincolnshire fragen Frauen an der Theke nach „Angela“, einem Wortspiel mit dem englischen „Angel“ – einem Schutzengel also.

Nach Deutschland holte die Idee der Frauennotruf Münster und etablierte das Konzept schnell in der Universitätsstadt unter dem Titel „Ist Luisa hier?“ Mit diesem Satz können sich bedroht fühlende Personen an das Personal der Bar oder Disco wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Die Frau entscheidet dabei selbst, welche Hilfemöglichkeit sie in Anspruch nehmen will: also, ob sie sich etwa ein Taxi oder Freunde/Freundinnen rufen lässt, wie es auf der Internetseite in Münster heißt. Das Personal in den teilnehmenden Gaststätten werde entsprechend geschult.

Was tun, wenn einem jemand im Gedränge einer Kneipe oder eines Festes nachsteigt und man wird ihn nicht mehr los? Dann kann „Luisa“ helfen. – Foto: gik

Mittlerweile gibt es „Luisa“ schon in mehr als 20 deutschen Städten, und genau darin sieht die CDU auch einen Vorteil: Das Konzept sei „etabliert und müsste nur nach Mainz geholt werden“, sagte Abada, Kosten und Arbeitsaufwand für die Verwaltung dürften gering sein. Tatsächlich heißt es auf der Internetseite des Frauennotrufs Münster, das Corporate Design von Luisa könne gegen eine Schutz-und Bearbeitungsgebühr von 100,- Euro übernommen werden, dazu gebe es einen Handlungsleitfaden. „Man könnte mit einfachen Mitteln vielen Menschen helfen“, betonte Abada: „Warum soll man ein Rad neu erfinden, wenn sich etwas Gutes anderswo bewährt hat?“

Auch in Mainz sei es sinnvoll, das Frauenbüro mit der Organisation zu beauftragen, sagte Karin Trautwein, frauenpolitische Sprecherin der CDU-Stadtratsfraktion. Das Büro habe die entsprechende Fachkompetenz und sei deshalb für die Aufgabe prädestiniert, dazu könne das Frauenbüro auch weitergehende Hilfsangebote leisten. „Die Aktion ist ein niedrigschwelliges Angebot, das keine große Überwindung kostet und in anderen Städten sehr positiv aufgenommen worden ist“, sagte Trautwein.

Auch so eine Situation, in der „Luisa“ helfen könnte: Die Mainzer Fastnacht. – Foto: gik

Die CDU fordert nun in einem Antrag im Stadtrat an diesem Mittwoch die Stadtverwaltung auf, mit anderen Städten Kontakt aufzunehmen und „Ist Luisa hier“ auch in Mainz zu etablieren. Ziel sei, die Aktion möglichst schnell zu starten, sagte Abada: „Es wäre schön, wenn die Aktion in Mainz schon vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit, spätestens aber zum Weihnachtsmarkt starten könnte.“

„Wir können uns auch durchaus vorstellen, dass Luisa als Codewort auch auf Festen genutzt und auch das Personal von Wein- und Getränkeständen oder von Fahrgeschäften entsprechend geschult wird“, sagte die Mainzer CDU-Chefin Sabine Flegel weiter. Schließlich komme es auch auf solchen Veranstaltungen immer wieder zu Belästigungen und unangenehmen Situationen. „Wir hoffen sehr, dass unser Sachantrag im Stadtrat eine große Mehrheit findet“, betonte Flegel zudem: Es gehe schließlich darum, Menschen zu helfen, „da sollte billige Parteipolitik keine Rolle spielen.“ Sie hoffe nun, dass sich die regierende Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP „überwinden und einem sinnvollen CDU-Antrag zustimmen könnte.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Konzept des Kneipennotrufs „Ist Luisa hier“ findet Ihr auf der Internetseite des Frauennotrufs Münster – genau hier.

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Wiesbaden plant die Citybahn, und Mainz soll anfangen zu bauen – Stadtbahn soll ab 2022 beide Städte verbinden

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Die Mainzelbahn ist noch nicht einmal komplett fertig, da steht schon das nächste Straßenbahn-Großprojekt vor der Tür: Wiesbaden plant die Citybahn. Mehr als 16 Jahre lang brachte die hessische Landeshauptstadt das Projekt einer Stadtbahn nicht auf die Schiene, auch wegen des Widerstands der FDP, nun aber soll sie kommen. „Wir wollen 2022 fahren, wenn auch vielleicht noch nicht durchgehend“, sagte Hermann Zemlin, Geschäftsführer der Wiesbadener ESWE-Verkehrsgesellschaft im Interview mit Mainz&. Der Trick dabei: „Wir bauen von Mainz aus“, sagt Zemlin – ob die Mainzer das wissen? Ja, sagt Zemlin: Am 1. Juli werde eine Citybahn Planungs- und Baugesellschaft gegründet, sagt Zemlin: „Da machen die Mainzer mit.“

Ab 2022 könnte die Citybahn bereits durch die Wiesbadener Innenstadt rollen – so zumindest die Vision der Wiesbadener ESWE. – Fotomontage: ESWE

Zemlin ist ein alter Hase, der 76 Jahre alte Ingenieur ist seit dem 1. April 2014 als „Change Manager“ bei den Wiesbadener Verkehrsbetrieben ESWE für die Neuordnung zuständig. Und Wandel, das will Zemlin wahrhaft erreichen: 16,9 Kilometer lang soll die Strecke von der Wiesbadener Hochschule bis nach Mainz sein. Vom Wiesbadener Hauptbahnhof soll es zum Wiesbadener Ostbahnhof gehen und von da nach Mainz-Kastel. Geschätzte 149 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten – die Anschaffung der Fahrzeuge noch nicht mitgerechnet.

In Kastel aber will Zemlin die Citybahn weiter über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz führen, und hier an das Mainzer Straßenbahnsystem andocken. Über die Große Bleiche etwa könnte die Straßenbahn dann zum Mainzer Hauptbahnhof rollen, dann könnten die Fahrgäste einmal in 30 Minuten von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof fallen, sagt Zemlin. Es gebe genug Pendler zwischen beiden Städten, sagt er – und Wiesbaden brauche die Bahn dringend: 82.00 Fahrgäste am Tag prophezeiten die derzeitigen Vorhersagen für eine Citybahn, 35.000 davon sollen vom Auto umsteigen.

So könnte die Strecke der Citybahn durch Wiesbaden und nach Mainz-Kastel führen. – Grafik: ESWE

35.000 Autofahrten weniger wären gut fürs Klima

„Wenn wir über 35.000 Autofahrten weniger hätten, das wäre nicht schlecht fürs Klima“, sagt Zemlin. Denn die Landeshauptstadt hat ein ganz ähnliches Problem wie Mainz: Seit Jahren liegen auch in Wiesbaden die Stickoxidwerte deutlich über dem Erlaubten, die Deutsche Umwelthilfe klagt gegen die Stadt – auch Wiesbaden drohen in naher Zukunft Dieselfahrverbote. Die ESWE hat nun beschlossen, darauf zu reagieren und grundlegend umzusteuern: Als erste Landeshauptstadt in Deutschland will man einen komplett emissionsfreien Nahverkehr, die Citybahn soll ein wichtiger Baustein dazu sein.

„Wir haben steigende Fahrgastzahlen, wir kriegen die mit Bussen allein einfach nicht alle weg“, sagt Zemlin, schon jetzt ersticke die Wiesbadener Innenstadt im Busverkehr. Eine Schienenbahn fasse so viele Menschen wie drei Gelenkbusse, sechs normale Busse – oder 400 Pkw. 30 Dieselbusse könne man mit der Citybahn ganz abschaffen.

Und Zemlin hat noch mehr vor: Nichts weniger als ein komplettes Stadtbahnnetz für Wiesbaden soll entstehen, die Bahn auch in den Taunus hinauf nach Bad Schwalbach fahren. Für die 14,8 Kilometer lange Strecke könnte die alte Aartalbahn reaktiviert werden, 122 Millionen Euro werden hier noch einmal an Kosten veranschlagt, ein Seitenast nach Wiesbaden-Klarenthal inklusive. „Damit hoffen wir, eine ganze Reihe von Pendlern zum Umsteigen zu kriegen“, sagt Zemlin.

Bau soll von Mainz aus starten – Mainzer müssten ihre Strecke selbst bezahlen

Bis zu 450 Millionen Euro könnte das Gesamtprojekt kosten, Anschaffung von Fahrzeugen und Baunebenkosten inklusive. Finanzieren will die ESWE das mit einem ausgefeilten Plan an Fördergeldern: „Wenn die derzeit laufende Kosten-Nutzen-Untersuchung gut ausgeht, dann kriegen wir vom Bund 60 Prozent der Kosten für die Strecke“, sagt Zemlin. 27,5 Prozent gebe das Land Hessen dazu, das hessische Umweltministerium unterstütze die Planungen und habe die Maßnahme bereits für die Bundesförderung angemeldet. Blieben für Wiesbaden rund 17 Millionen Euro, „das ist ein Schnäppchen“, sagt Zemlin.

Und so könnte die Citybahn aus Wiesbaden in Mainz angebunden werden: Durch die Große Bleiche. – Grafik: ESWE

Und noch ein Trick soll die Citybahn schnell aufs Gleis bringen: „Wir bauen von Mainz aus“, sagt Zemlin, das mache das Projekt billiger – denn die Mainzer müssten ihre etwa 6,8 Kilometer lange Strecke selbst bezahlen. In Mainz herrschte zu dem Thema bislang allerdings eher vorsichtige Distanz, zum Thema Citybahn mochte man sich bislang öffentlich nicht äußern. „Das sei bisher kein Thema“, hieß es lediglich – schließlich stöhnt die Stadt noch immer unter den Nachwehen des Straßenbahnbaus. Das Wort „Baustelle“ ist zum Reizwort Nummer eins geworden.

Gemeinsame Citybahn GmbH soll am 1. Juli gegründet werden

Hinter den Kulissen werden derweil aber offenbar Weichen gestellt: Die geplante Citybahn Planungs- und Baugesellschaft werde gemeinsam von den Wiesbadener und Mainzer Verkehrsbetrieben gegründet, sagt Zemlin, auch das Schienensystem werde ja dasselbe sein. Wiesbaden will zudem dieselben oder ähnliche Fahrzeuge wie Mainz anschaffen, und zur Wartung die Mainzer Werkstätten nutzen, gegen Entgelt natürlich, sagte Zemlin. Die Mainzer Anfangsschwierigkeiten mit quietschenden Wendeschleifen und rumpelnden Bahnen beobachte man dabei aber genau, versichert Zemlin: „Wir werden von den Mainzer Fehlern lernen.“

Auch ein paar andere Probleme müsse er noch lösen, räumt Zemlin ein: Am Wiesbadener Ostbahnhof werde es eng, auch die Gleise durch die Innenstadt zu bekommen, werde eine gute Planung brauchen. „Wir werden die Bürgerbeteiligung sehr ernst nehmen“, verspricht der Ingenieur. Im Herbst sollen die Ergebnisse der Voruntersuchungen vorliegen, dann werde auch die Bürgerbeteiligung starten. Sobald die Planungen stünden, solle die Strecke dann von Mainz her nach Wiesbaden wachsen, „und immer, wenn wir eine Haltestelle haben, fahren wir schon mal“, schwärmt Zemlin. So werde Akzeptanz geschaffen und die vielen Pendler zwischen Mainz und Wiesbaden zum Umstieg motiviert.

Über die Theodor-Heuss-Brücke müsste die Citybahn von Wiesbaden nach Mainz rollen. – Foto: gik

Mainzer FDP: Debatte „zum unglücklichsten Zeitpunkt“

Von der Mainzer FDP kam indes eine skeptische Reaktion: Die erneut aufkeimende Debatte um die Citybahn komme „zum unglücklichsten Zeitpunkt, den man sich denken kann“, sagte FDP-Kreischef David Dietz. Ganz Mainz und weite Teile der Region ächtzen unter extremen verkehrlichen Belastungen. „In der Situation eine Diskussion vom Zaun zu brechen, wann und wie schnell ein neues Megaprojekt auf den Weg gebracht werden kann, grenzt an politische Unvernunft“, schimpfte Dietz. Die verstärkte Zusammenarbeit mit Wiesbaden biete eigentlich „eine riesige Bandbreite von Vorteilen, wir sollten sie nicht mit unnötigem Druck verspielen.“

Auch vom jetzt von der ESWE vorgelegten Tempo will man sich nicht beeindrucken lassen: „Entscheidungen in Sachen Citybahn stehen eher weiter hinten auf unserer Agenda“, sagte Dietz, „wir werden uns sicherlich nicht von Entscheidungen aus Wiesbaden treiben lassen.“ Erst müssten „alle Hausaufgaben in puncto Mainzelbahn abgearbeitet sein, bevor es an das nächste Megaprojekt geht.“ Auch wenn Mainz jetzt der Citybahn GmbH beitrete, eine Vorentscheidung sei das nicht, fügte er hinzu.

In Wiesbaden gibt man sich unbeeindruckt: „Einfach ist das Unterfangen nicht – aber es macht Spaß“, sagt Zemlin – zumal er mit der Citybahn eine echte Vision verbindet: „Es muss im Rhein-Main-Gebiet außer Frankfurt eine weitere Metropolregion geben“, sagt Zemlin: „Eine Metropolregion westliches Rhein-Main-Gebiet muss entstehen, eine Metropolregion Mainz-Wiesbaden – die Städte müssen enger zusammenwachsen.“

Info& auf Mainz&: Alle Informationen rund um das Projekt Citybahn in Wiesbaden findet Ihr auf dieser Internetseite, dort könnt Ihr auch die bisherigen Pläne und Studien detailliert einsehen.

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Mekka der Kleinverlage & Buchkünstler – 24. Mainzer Minipressenmesse bis 2. Juli in der Rheingoldhalle

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Kaum ist die Johannisnacht vorbei, steht schon das nächste Fest für Gutenberg-Jünger auf der Matte: die Minipressenmesse lockt zum 24. Mal nach Mainz. Das Mekka der Kleinverlage, Buchkünstler und Liebhaber individueller Bücher findet bis zum 2. Juli 2017 in der Mainzer Rheingoldhalle statt. 260 Ausstellende zeigen auf der MMPM ihre neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Und es ist eine der Internationalen Buchmessen, auf der sich nicht nur Kleinverlage, sondern auch Handpressen und andere Druckkünstler die Ehre geben. In diesem Jahr erwartet Euch zudem ein Rekord: Mehr als 120 Autoren wurden über ihre Verlage zu Lesungen angemeldet – ein echtes Lesefest!

Stöbern, fachsimpeln, Buchkunst genießen – die Minipressenmesse in der Mainzer Rheingoldhalle. – Foto: Kai Mühleck

Es ist bereits die 24. Mainzer Minipressenmesse, die da 2017 über die Bühne geht. Seit 1970 gibt die vom Mainzer Kleinverleger Norbert Kubatzki nach einem Frankfurter Vorbild aus der Taufe gehobene Messe den Kleinen der Branche eine Heimat. Hier gibt es Comics und Klassik, bibliophile Ausgaben und Bücher in Packpapier, Fotokarten, mittelalterliche Buchmalerei, Kalligraphie, Pop-Art, und, und, und.

Klarer Fall: Wer Bücher liebt, ist hier genau richtig, zumal die Verleger und Hersteller auf dieser Messe ihre verlegerische Tätigkeit meist weniger des geschäftlichen Erfolges wegen betreiben (auch wenn dieser durchaus willkommen ist), „sondern aus Leidenschaft, Lust und Überzeugung, mit Wagemut und Spaß am Experiment“, wie die MMPM-Macher selbst einmal ihre Aussteller beschrieben. Aus zehn Ländern kommen die Verleger in diesem Jahr, die weiteste Anreise hat ein Verlag aus Kolumbien.

Die Mainzer Minipressenmesse wird übrigens nur alle zwei Jahre ausgerichtet – immer im ungeraden Jahr -, und ist mit 47 Jahren die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Ausgerichtet wird sie vom Gutenberg-Museum, das zudem auf der Messe den V.O. Stomps-Preis verleiht, benannt nach dem Gründer der Minipressenmesse – dem Kleinverleger Victor Otto Stomps, über den wir Euch hier mehr erzählen.

Vater aller Kleinverlage und geistiger Vater der Minipressenmesse: V.O. Stomps. – Foto: MMPM

Typisch für die MMPM ist auch ihr überaus reichhaltiges Rahmenprogramm. In diesem Jahr etwa zeigt der Rotopol-Verlag aus Kassel in seiner Rotopol-Mystery-Show, was Illustration, grafische Techniken und Comic heute leisten können. Der Mainzer „Brandstifter“ verbindet in seiner „antipodes Installation“ visuelle Poesie, Mailart und Copy Art, und der Mainzer Karikaturist Klaus Wilinski zeichnet live am Beamer.

Dass alte Bücher ein zweites Leben als Wandregal oder Zeitungshalter finden und zum ästhetischen Objekt werden können, demonstriert Johanna Kuhn mit „Bücher falten in 3D“ in Workshops. Dirk Lange kann man zuschauen, wie er Papier durch die schwierige Technik des Marmorierens verwandelt. Workshops wiederum geben Auskunft über Crowdfunding und Digitaldruck heute, erfolgreiche Verlagsarbeit und den perfekten Verlagsvertrag. Dazu findet im Lesezelt der beliebte Lese-Marathon statt, zu dem in diesem Jahr sage und schreibe 120 Autoren angemeldet sind.

Zum Besuchermagnet wird sicher auch wieder Loves Bites – die erotische Nacht im Gutenberg-Museum. Claudia Gehrke und ihr Team vom Tübinger Konkursbuch-Verlag versprechen anregende Texte, aufregende Stimmen, sinnliche Körperkunst und vieles mehr bei Live-Musik – ein Abend für alle Sinne.

Für Kinder gibt es eigene Programme, hier hilft die Arbeiterwohlfahrt mit, dass den Eltern ein entspannter Messebesuch ermöglicht wird. Der Nachwuchs kann sich derweil im Büchermachen üben oder bei der Papiermühle Homburg Papier mit Mainzelmännchen-Wasserzeichen schöpfen. Lucia Bornhofen präsentiert am Sonntag ihr wunderbares Bilderbuchkino für Kinder ab vier Jahren. Und ob Ihr es glaubt oder nicht: ALLES das findet bei freiem Eintritt statt, auch alle Veranstaltungen der 24. Mainzer Minipressenmesse sind wieder kostenlos. Perfekt für ein Regenwochenende!

Info& auf Mainz&: 24. Mainzer Minipressenmesse vom 29. Juni bis 2. Juli 2017 in der Mainzer Rheingoldhalle. Öffnungszeiten Freitag 14.00 Uhr – 19.00 Uhr, Samstag 10.00 Uhr – 19.00 Uhr, Sonntag 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr zur Geschichte der Minipressenmesse und ihrem Gründer V.O.Stomps erzählen wir Euch hier bei Mainz&. Das ganze Programm der Minipressenmesse sowie sämtliche Infos findet Ihr im Internet unter www.minipresse.de.

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Weinfest im Hechtsheimer Kirchenstück lockt mit Wein pur vom 30. Juni bis 3. Juli 2017

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Nach dem Fest ist vor dem Fest, und kaum ist die Johannisnacht vorbei, könnt Ihr Euch schon auf das nächste Event freuen: Am Freitag startet das Weinfest im Kirchenstück! Liebhaber nennen es das schönste Weinfest überhaupt, Tatsache ist: Nirgendwo erlebt man dermaßen Wein pur, wie im Kirchenstück in Hechtsheim: Mitten in den Weinbergen sitzt man hier, mitten zwischen den Reben gar manche. Und es wird genossen, geschlemmt und gelacht bis tief in die Nacht hinein. Das alles inmitten der Landeshauptstadt Mainz – vom 30. Juni bis 3. Juli 2017.

Genießen mitten in den Weinbergen: Beim Weinfest im Kirchenstück in Mainz-Hechtsheim geht das bis mitten in die Nacht hinein. – Foto: gik

30 und ein Jahr ist das Kirchenstück jetzt jung, benannt wurde das Weinfest nach der Weinbergslage, in der es stattfindet: Kirchenstück – so heißen die Weinberge am Hang oberhalb des Ortes. Fünf Winzer riefen hier vor 31 Jahren das kleine Weinfest ins Leben, heute nehmen 14 Winzer Teil. Die Weinstände hangeln sich dabei an dem ganz normalen Weinbergsweg entlang, dazwischen werden Tische und Bänke gestellt, wo immer es geht. Und wer darauf keinen Platz mehr findet, sitzt einfach auf dem Gras, in den Reben….

Das Schöne dabei: Der Wein ist das Programm – es gibt weder Musik noch sonstigen „Krach“ 😉 Seit mindestens 800 Jahren wachsen hier Weinreben, 1190 wurde erstmals ein Weinmarkt in Hechtsheim urkundlich erwähnt. Der Rebensaft, er war schon im Mittelalter in Hechtsheim ein florierendes Geschäft. Auf den Weinbergen des Kirchenstücks aber, das seit 1971 auch offiziell so heißt, wuchsen früher der Messwein und das Abendgetränk des Pfarrers der benachbarten Kirche St. Pankratius, heißt es.

„Wer einmal hier war, versucht immer wieder herzukommen“, sagt Birgit Zehe-Claus von den Mainzer Winzern – das Kirchenstück hat eindeutig einen Suchtfaktor: „Ich kenne viele Gäste, die legen sogar ihren Urlaub danach.“ Und so pilgert an jedem ersten Juliwochenende halb Mainz auf die Anhöhe bei Mainz und genießt das süße Nichtstun mit Weingenuss. Wen der Hunger packt, auch kein Problem: An praktisch jedem Weingutsstand wird außer köstlichen Tropfen der Jahrgänge 2015 und 2016 auch leckeres Essen serviert.

In diesem Jahr gibt’s unter anderem Handkäs Tartar und Pellkartöffelchen mit Lachscreme, Flammkuchen oder würzige Quiches, Wraps, eingelegten Fetakäse oder eine „Meenzer Winzervesper“- ein Hacksteak mit weinseligen Zwiebeln auf Meenzer Weck. Burger aus Pulled Pork wird es auch geben, angemachten Camenbert, Wurstsalat und die beliebten Kartoffelwaffeln. Dazu die exzellenten Weine der Mainzer Winzer – mehr Genuss geht nicht!

Blick den Weinberg hinunter nach Hechtsheim. – Foto: gik

Die offizielle Eröffnung findet am Freitag, den 30. Juni 2017 um 19.00 Uhr statt, danach geht es jeden Tag ab 18.00 Uhr bis in die Nacht hinein rund. Am Sonntag öffnet das Fest schon um 16.00 Uhr – Ende ist an allen Tagen offen… Kein Wunder, dass der wunderbare Weingenuss im Kirchenstück seit drei Jahren zu den ausgezeichneten Weinfesten Rheinhessens gehört – die Gebietsweinwerbung Rheinhessenwein zeichnet damit nur sehr wenige Weinfeste der Region aus. Am Freitag wird die offizielle Urkunde dafür überreicht, von der amtierenden rheinhessischen Weinkönigin Laura Lahm persönlich.

Info& auf Mainz&: Weinfest im Kirchenstück vom 30. Juni bis 3. Juli 2017, Ort: Weinberge oberhalb von Hechtsheim. Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Montag ab 18.00 Uhr, sonntags ab 16.00 Uhr, Ende offen.

ÖPNV: Wir empfehlen Euch ganz, ganz dringend unbedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen! Das Kirchenstück ist super angebunden: mit der Straßenbahnlinie 52 fahrt Ihr einfach bis zur Endhaltestelle Schinnergraben, dann lauft Ihr die Alte Mainzer Straße den Hang hinauf – immer der Menge hinterher 😉 Mit den Straßenbahnlinien 50, 53 und 67 könnt Ihr auch bis zum Jägerhaus fahren, dann müsst Ihr ein bisschen weiter den Hang hinauf laufen. Mit den Bussen 64, 65 und 90 könnt Ihr bis zum Weisenauer Weg fahren.

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Johannisnacht geht mit großem Feuerwerk zu Ende – 500.000 Besucher an vier Tagen

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... boahhhh!!! - Foto: gik

Ja, es war voll, aber auch großartig, friedlich und einfach wunderschön: Mit einem großen Feuerwerk ist am Montagabend die 50. Mainzer Johannisnacht zu Ende gegangen. 500.000 Besucher schätzte die Polizei zum Abschluss der vier Tage, größere Vorkommnisse: keine. Zum Abschluss am Montagabend pilgerten noch einmal Tausende nach Mainz und zum Rheinufer: Mit vielen Ohs und Ahs wurde dort das große Höhenfeuerwerk bestaunt. Allerdings schien das Event etwas kürzer zu sein als in den Vorjahren und etwas weniger reich an Highlights.

Grandioses Finale der 50. Mainzer Johannisnacht. – Foto: gik

Genau sieben Minuten währte die Feuershow über dem Rhein, um 22.43 Uhr startete die erste Rakete mit lautem Rumms von der Fähre vor dem Mainzer Hilton. Genau sieben Minuten lang stieben Raketen in den Nachthimmel, malten Rosetten, Goldregen und sogar rote Herzen in die Nacht. Für viele Ohs sorgten auch die Fallschirm-Raketen, die minutenlang über Mainz schwebten – sensationell. Doch insgesamt fiel auf, dass viele einzelne Raketen und weniger Bilder ineinander gemalt wurden als in den Vorjahren, es fehlten irgendwie die Kaleidoskope am Himmel. Ihr könnt ja mal die Fotos vom Vorjahr vergleichen.

Am Ende aber griffen die Feuerwerker noch einmal tief in die Raketenkiste und zauberten eine Fülle von Licht und Farbe in den Himmel – oooohhh!!! Ganz am Ende dann stiegen riesige goldene Rosetten und Goldregen in die Höhe, die Johannisnacht endete mit einer goldenen Nacht. Mainz& hat sich das Feuerwerk übrigens mal von einer ganz neuen Perspektive angesehen: Wir standen hoch auf einem Turm über den Dächern von Mainz. Ein dickes Dankeschön an die Astronomische Arbeitsgemeinschaft!

Und während sich die Autoschlangen danach auf den Heimweg machten, nahm der eine oder andere noch einen Absacker an den Ständen und im Weindorf am Dom, bevor gegen 1.00 Uhr nachts endgültig der Abbau rollte. In Windeseile verschwanden Buden und Karussells, Mainz kehrte zum Alltag zurück – Schade!

Mainz bei Nacht, und dann noch Feuerwerk – das war’s mit der Johannisnacht 2017! – Foto: gik

Positive Polizeibilanz – Zwei Sportboote kollidiert

Eine positive Bilanz zog auch die Mainzer Polizei: 27 Strafanzeigen, vor allem wegen Rauschgift, 16 Platzverweise und nur zwei Ingewahrsamnahmen meldeten die Beamten am Dienstagmittag. 540 Personen wurden kontrolliert, ein Taschendieb festgenommen – mehr zur Bilanz von Freitag und Samstag lest Ihr hier. Am Montagabend wurde gegen 20.00 Uhr noch eine Drohne am Kettenkarussel am Rhein gesichtet, das ging natürlich gar nicht – es galt Flugverbot für solche Geräte. Der Besitzer wurde ausfindig gemacht und erhält nun Post vom Ordnungsamt.

Nach dem Feuerwerk schließlich wurde gegen 23.15 Uhr noch der Zusammenstoß zweier Boote auf dem Rhein in Höhe des Hyatt gemeldet – zwei Sportboote waren bei der Abreise nach dem Feuerwerk ineinander gefahren. Zwei Menschen wurden dabei so stark verletzt, dass sie in Krankenhäuser gebracht werden mussten. Eines der Boote wurde so stark beschädigt, dass es durch Feuerwehrboote gesichert und in den Winterhafen geschleppt werden musste. Die Ursache für den Unfall ist unklar.

Insgesamt aber war es eine großartige Johannisnacht bei grandiosem Wetter: Vier Tage Sommer pur – wir freuen uns schon auf die Johannisnacht 2018!

Info& auf Mainz&: Mehr zu Künstlermarkt, Gautschen und überhaupt der 50. Mainzer Johannisnacht lest Ihr hier bei Mainz&. Und natürlich darf unsere Fotogalerie vom Feuerwerk nicht fehlen! Ein kleines Video vom Finale des Feuerwerks findet Ihr auf unserer Mainz&-Facebookseite – wir freuen uns auch, wenn Ihr uns ein Like gebt! Ihr tut damit ein gutes Werk: Dann zeigt nämlich Facebook mehr Nutzern Mainz& an, die es vielleicht noch nicht kennen.

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Cinelady am Mittwoch mit Girl’s Night Out und entspannten Rhein-Cruises mit Rössler zu den Sommerlichtern

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Das habt Ihr Euch wirklich verdient: Girl’s Night Out heißt passenderweise der Film zur CineLady am Mittwoch, und was könnte besser zu einem Mädelsabend im Kino passen? Diesen Mittwoch erwartet Euch eine herrlich schräge Komödie, bei der ein Mädelsabend gehörig aus dem Ruder läuft… freut Euch auf eine Riege Stars um Scarlett Johansson, einen verrückten Plot und eine echte Frauensause. Dazu hat Mainz& eine echte Powerfrau für Euch: Bianka Rössler ist Kapitänin auf dem Rhein und Chefin der Schifffahrtslinie Rössler in Assmannshausen. Und wir verlosen Karten für eine Rhein-Cruise zu den Mainzer Sommerlichtern!Chaos, Wahnsinn, ein feuchtfröhlicher Tripp und jede Menge schräge Überraschungen – so hatte sich Jess ihren Junggesellenabschied sicher nicht vorgestellt. Zehn Jahre nach ihrem Collegeabschluss trifft sie sich endlich mit ihren Freundinnen von damals wieder. In einem Beachhouse in Miami Beach soll das Wiedersehen kräftig gefeiert werden, und Jess (Scarlett Johansson), Pippa (Kate McKinnon), Frankie (Ilana Glazer), Alice (Jillian Bell) und Blair (Zoë Kravitz) lassen so richtig die Sau raus – Alkohol und Kokain inklusive. Doch die ausgelassene Party läuft plötzlich aus dem Ruder, als der engagierte männliche Stripper auf einmal aus Versehen tot in der Sexschaukel hängt… Panik bricht aus und für die Frauen beginnt eine wahnsinnige Nacht voller skurriler Eskapaden, die sie nur überstehen werden, wenn alle zusammenhalten…
Die abgefahrene Partynacht vereint nicht nur mit Scarlett Johansson („The First Avenger: Civil War“), Kate McKinnon („Ghostbuster“), Zoë Kravitz („Mad Max: Fury Road“), Jillian Bell („22 Jump Street“) und Ilana Glazer („Die Highligen drei Könige“) geballte Frauenpower, sondern auch einige der aktuell gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods. Regisseurin Lucia Aniello („Broad City“) schrieb zusammen mit Paul W. Downs („Broad City“) das Drehbuch, als Produzent zeichnet u.a. Matt Tolmach („The Amazing Spider-Man“) verantwortlich. Vorbilder für den Film waren männliche Partyfilme wie Hangover oder Very Bad Things – freut Euch auf einen echten Mädelsabend mit Girl’s Night Out!

Kapitänin Bianka Rössler auf einem ihrer Personenschiffe auf dem Rhein bei Assmannshausen, im Hintergrund die RheinStar. – Foto: gik

Und da wir gerade bei Frauenpower sind: Bianka Rössler ist ebenfalls so eine. Mit 21 Jahren hatte die Rheingauerin schon ihren Maschinenschlosserin in der Tasche, machte ihr Kapitänspatent auf dem Rhein – und fährt seither die schwierige Gebirgsstrecke am Ruder eines der Schiffe der Rössler-Linie. Sieben Generationen von Rheinschiffern liegen der 40-Jährigen im Blut, als Kind wuchs sie praktisch auf dem Personenschiff des Vaters auf, zwischen Passagieren und Schiffsruder. Klar, dass der Teenager zwischendurch auch einfach mal am Ruder stand, von den alten Schiffsführern die Strecke in und auswändig lernte. Heute ist Rössler Chefin eines mittelständischen Unternehmens mit vier Personenschiffen, die täglich zwischen Assmannshausen und Rüdesheim fahren und mehrmals in der Woche zur Loreley. Die Romantik-Tour, die Gäste von Rüdesheim mit der Sesselbahn auf die Germania, mit dem Sessellift hinunter nach Assmannshausen und mit dem Schiff zurück nach Rüdesheim bringt, war ihre Idee, erzählt Rössler: „Das hat Bombe funktioniert.“

Heute stehen vor allem auch Veranstaltungen im Mittelpunkt ihrer Arbeit: Hochzeiten und Geburtstage auf dem Schiff, Firmenausflüge oder Geschäftsevents. Rösslers Schiffe fahren bei Rhein in Flammen, bei den Mainzer Sommerlichtern, zu den Kölner Lichtern. Eine Tatoo Convention hatte sie schon zu Gast, Neujahrskonzerte, Comedyabende, Rockkonzerte – „ich bin für alles zu haben“, sagt sie, „das macht halt auch Spaß und den Erfolg des Unternehmens aus.“

Info& auf Mainz&: Mainz& verlost unter allen Kinobesucherinnen am Freitagabend zwei Karten für eine Schiffs-Cruise zu den Mainzer Sommerlichtern! Freut Euch auf weitere schöne Preise – und natürlich auf die CineLady selbst: Mittwoch, 28. Juni 2017, CineLady-Preview-Abend im Mainzer Cinestar-Kino mit dem Film Girl’s Night Out. Los geht’s mit dem Film ab 19.45 Uhr, bereits vorher gibt’s ein Glas Prosecco und eine Maxi im Kinofoyer. Infos zum Film und Karten hier im Internet. Mehr zur Rössler-Linie samt Fahrplan und Event-Programm findet Ihr hier im Internet.

 

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Johannisnacht 2017: Großartiger Künstlermarkt, rockender Guildo und tolle Straßenkünstler

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Die 50. Mainzer Johannisnacht ist in vollem Gange, und es ist ein friedliches, rauschendes, verzauberndes Fest: Drei Tage lang haben die Mainzer bereits mit voller Begeisterung das Stadtfest zu Ehren des Buchdruck-Erfinders Johannes Gutenberg gefeiert. Volle Straßen, proppevolle Weindörfer, umjubelte Musiker – die Mainzer genießen ihr Fest in vollen Zügen. Nach etwas verhaltenem Start am Freitagabend wurde die Johannisnacht 2017 am Samstag und Sonntag gestürmt. Dazu trug natürlich das tolle Wetter bei, aber auch, dass die 50. Johannisnacht wirklich richtig viel bietet: tolle Straßenkünstler, gut in der Stadt verteilte Buden, gemütliche Weinecken. Besonders der Künstlermarkt hat zu alter Form zurück gefunden – und am Samstagabend rockte „der Meister“ Guildo Horn den Domplatz. Klasse.

Der „Meister“ Guildo Horn rockte den Liebfrauenplatz zu Füßen des Doms. – Foto: gik

Fast zwei Stunden brachte „der Meister“ den Liebfrauenplatz hinterm Dom richtiggehend zum Kochen. Der skurrile Entertainer hüpfte, sprang, wirbelte auf der Bühne, lüpfte auch schon mal den Saum seiner schrillen Outfits und ließ es mit seiner tollen Band so richtig krachen. „Aber bitte mit Sahne“ kam da als fetzige Rocknummer daher, und am Ende durfte natürlich sein größter Hit nicht fehlen: „Guildo hat Euch lieb!“ schallte es über den Domplatz, das Lied, mit dem Horn 1998 beim Grand Prix d’Eurovision einen starken 7. Platz für Deutschland holte. Und der von seinen Fans liebevoll „Der Meister“ genannte Wirbelwind war sichtlich gerührt von dem tollen Abend mit den Mainzer Fans – und die dankten ihm die tolle Party mit Ovationen.

Zeitgleich feierte Torfrock auf dem Schillerplatz ihr 40. Bühnenjubiläum – es war einfach zu viel los, um überall zu sein. Die Johannisnacht war da schon mehr als 24 Stunden alt und stand in voller Blüte. Zur Eröffnung hatten am Freitagabend schon Mad Zeppelin den Schillerplatz gerockt, auf dem Ballplatz begeisterte Fastnachter Christian Schier und auf dem Bischofsplatz war gleich an zwei Nächten hintereinander mit Shebeen und Brass Machine fetter Soul-Pop geboten. Dazwischen konnte man ja noch über die Ludwigsstraße bummeln, über die Domplätze flanieren und sich am Rhein bis zum Rummel vorarbeiten – ein ganz schön weites Stück Fußmarsch.

Gautschen: Ver.di-Chef Bsirske und Helga Nass im Bottich

Immer eine feucht-fröhliche Angelegenheit: Das große Buchdruckergautschen bei der Johannisnacht. – Foto: gik

Am Samstag dann traf man sich natürlich beim Gautschen, dem ersten großen Höhepunkt der Johannisnacht. Bei 30 Grad und vor propevollem Liebfrauenplatz wanderten unter großem Johlen fertig ausgebildete Drucker, Schriftsetzer und Mediengestalter in den Bottich auf der Bühne – und auch der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, Frank Bsirske. Ver.di ist seit 50 Jahren Partner der Buchdruckerzunft beim Gautschen, kein Wunder, dass nun ihr Chef mal ins wirklich kühle Nass musste – Gautschmeister Harro Neuhardt hatte das Wasser im Bottich eigens noch mit Eiswürfeln so richtig abkühlen lassen…

Die hohe Ehre wurde dann aber auch einer Dame zuteil, die nun wirklich für das Wohl und Wehe vieler sorgt: Helga Nass, Kult-Bierwirtin aus der Mombacher Straße, wanderte zu ihrer eigenen Überraschung auf die Bühne und in den Bottich. Die Wirtin nahm’s gelassen und war hocherfreut ob der Ehre – und bei den Temperaturen war das kühle Bad ja auch gut zu ertragen. Aber es gab ja noch soooo viel mehr zu sehen: Der wunderbare und einzigartig große Büchermarkt auf und um den Ballplatz, Gutenberg-Kreativaktionen im Gutenberg-Museum samt Sündennachlass mit frisch gedruckten Ablassbriefen, das Culinarium am Rheinufer, und und und.

Künstlermarkt: Besser geordnet, neue Stände, tolle Atmosphäre

Nein, das ist keine Schokolade: Toller Schmuck von Schokoklunker auf dem Künstlermarkt bei der Johannisnacht. – Foto: gik

Besonders spannend in diesem Jahr: Wie würde der Künstlermarkt aussehen? Nach dem Umzug im vergangenen Jahr auf dem Platz zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Fischtor hatte es gleich reihenweise Klagen von Händlern gegeben. Mangelhafte Atmosphäre, eine versteckte dritte Reihe, Krach von der Kirmes – viele Standbetreiber schimpften lauthals. Die Stadt reagierte mit einer ganzen Reihe von Ideen: Der Künstlermarkt beginnt nun direkt am Fischtorplatz hinter der Ampel, und schon zu Beginn locken viele Stände mit hochwertigen Waren.

Am Rheinufer dann wurde genau an der Stelle, die im vergangenen Jahr als so kahl und atmosphärisch schlecht gerügt wurde, geschickt ein kleines Gastronomiekarré mit französischem Flair eingefügt: Bretonische Galettes gab es hier, ein Getränkestand mit Tischen und Bänken sorgte für gemütliche Dorfatmosphäre. Das Konzept ging auf: Die Besucher verweilten und bummelten deutlich interessierter an den Ständen entlang. Dazu hatten die Reihen der Stände in diesem Jahr Namen wie „Zur schönen Aussicht“ bekommen, die Standreihe am Rhein war deutlich besser zu finden, und die Doppelreihe entzerrte den Besucherstrom erheblich.

Dazu hatten die Marktorganisatoren bei der Auswahl der Stände offenbar mehr auf Qualität geachtet: Stände mit Billigschmuck waren deutlich seltener zu sehen, dafür herrschte ein riesiges Angebot hochwertiger Lederwaren, exzellenter Schmuckkreationen, Töpferwaren und Kleiderkreationen. Neben beliebten Traditions-Künstlern gab es auch viel Neues und Individuell-Kreatives zu sehen – wie etwa den Stand einer Schmiedemeisterin aus Bremen, die fantastische Kerzenständer und liebevolle Drachenvögel aus Eisen im Angebot hatte. Oder die „Schokoklunker“, eine Berliner Firma, die täuschend echt aussehende Pralinen, Kekse, Schokoladenriegel oder Donuts als Schmuck fertigen.

Tolle Schmiedekunst aus Bremen auf dem Künstlermarkt bei der Johannisnacht. – Foto: gik

So stimmte der Mix bei der Johannisnacht 2017  wieder – und die Mainzer kauften. Am Sonntagnachmittag gab es fast allerorten zufriedene Gesichter, „wir sind geräubert“, hieß es gar bei dem einen oder anderen Standbetreiber. Und wer das alles abschreiten und bestaunen wollte, brauchte gut und gern fünf Stunden Zeit… Dazwischen konnte man schon mal mittelalterlichen Klängen oder einer bunten Truppe mit Hawai-Hemden und Steeldrums begegnen – die Straßenkünstler zum 50. Geburtstag der Johannisnacht brachten gute Laune zwischen die Besucher. Nur das Problem der durchwandernden Besucher am Abend scheint es noch immer zu geben – den Weg zum Rummel nahm der Großteil eben immer noch durch den Künstlermarkt.

Tolles Khider-Porträt von Bianca Wagner versteigert

Auf dem Rheinvergnügen hinter der Theodor-Heuss-Brücke lockten dann Geisterbahn und Riesenrad, Break-Dancer und Autoscooter. Aber auch auf der Ludwigsstraße fand man ein Kinderkarussel und das große Rio-Überraschungs-Haus, das bunt vor dem Staatstheater leuchtete. Gleich dahinter hängt derzeit auf einem Transparent das Motto der Spielzeit am Balkon des Staatstheaters: „Man darf nicht alles glauben, was man sieht“ – wie passend…

Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner zeichnet live Abbas Khider – das Ergebnis wurde zugunsten der Organisation Fallschirm Mensch versteigert. – Fotos: Kowalewski/Toschka

Am Sonntagvormittag dann noch ein Kultur-Highlight, natürlich auf dem Ballplatz: Abbas Khider, der amtierende Mainzer Stadtschreiber, bezauberte mit einer Lesung aus seinem aktuellen Roman „Die Ohrfeige“ – und natürlich vor allem mit seiner Persönlichkeit. Und während er las, wurde Khider gezeichnet: Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner zeichnete Khider, heraus kam ein großartiges Porträt. Das wurde im Anschluss versteigert, rund 200 Euro kamen zugunsten der Hilfsorganisation Fallschirm Mensch zusammen.

Zufriedene Polizei, entspannte Stimmung

Auch die Mainzer Polizei äußerte sich zufrieden: „Die entspannte Stimmung an beiden Tagen wurde nur durch wenige polizeiliche Anlässe getrübt“, hieß es in einer ersten Zwischenbilanz am Sonntagmittag. Je drei Schlägereien am Freitag- und am Samstagabend, eine randalierende größere Personengruppe im Bereich der Fahrgeschäfte am Adenauerufer am späten Samstagabend waren die größten Störvorfälle. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt, konnte seinen Dienst aber fortsetzen.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen allerorten: Säcke voller Steine sichern den Zugang zum Fischtorplatz. – Foto: gik

Gleich zu Beginn am Freitagabend fielen aggressive Bettler auf, daraufhin warnte die Polizei frühzeitig über Twitter vor Taschendiebstählen. Am Samstagabend konnte ein Mann nach einem beobachteten Taschendiebstahl gestellt und nach kurzer Flucht festgenommen werden – er hatte eine Tasche mit diversen Wertgegenständen dabei. Deren Herkunft wird noch ermittelt, wenn Ihr also Opfer eines Diebstahls wurdet, solltet Ihr Euch unbedingt bei der Mainzer Polizei melden.

Starke Sicherheitsvorkehrungen – zwei Schwimmer im Rhein

Insgesamt wurden bis Sonntagmittag 300 Personen kontrolliert und dabei acht Verstöße gegen Betäubungsmittelvorschriften gefunden und bei Jugendlichen insgesamt 35 Liter Alkohol sicher gestellt. 13 Personen erhielten einen Platzverweis. Überhaupt fiel den Besuchern die in diesem Jahr überaus massive Polizeipräsenz auf: An allen wichtigen Punkten waren erhebliche Einsatzkräfte stationiert, schwer bewaffnete und gerüstete Streifen patrouillierten gar auf dem Künstlermarkt – ein echtes Novum. Die Besucher sahen es als beruhigendes Zeichen: die Mainzer fühlten sich gut beschützt. Dazu waren an wichtigen Einfahrtspunkten oder Querstraßen schwere Säcke, Müllautos oder Polizeieinsatzfahrzeuge als Blockaden gegen mögliche Angriffe positioniert – die Mainzer Polizei tat alles, ein sicheres Fest zu gewährleisten.

Stinksaure Polizei angesichts zweier leichtsinniger Schwimmer im Rhein. – Tweet: Polizei Mainz

Zwei Fälle allerdings sorgten für richtig Ärger und ein Großaufgebot aller verfügbarer Rettungsdienste: Zwei Schwimmer mussten Freitagabend und Samstagnacht aus dem Rhein geborgen werden. Am Freitagabend um 18.45 Uhr beschäftigte der erste die Sicherheitskräfte, Samstagnacht um 1.00 Uhr der zweite. „Blöde Idee!! Im Rhein schwimmen!! Gefährlich und verboten“, twitterte die Polizei erbost: „Da verstehen wir keinen Spaß – Rechnung folgt!“ Zu Recht: Die Gefahr der außerordentlich starken Rheinströmung wird leider immer wieder von alkoholisierten Männern unterschätzt, die meinen, ein kühles Bad käme jetzt gerade recht…

Am Samstagabend stürzte dann noch gegen 22.00 Uhr eine alkoholisierte Person von der Kaimauer, stürzte vier Meter in die Tiefe, prallte auf Steine im Rhein und zog sich erhebliche Verletzungen zu. Der junge Mann musste in den Schockraum einer Mainzer Klinik gebracht werden, auch dieser Einsatz sorgte für erheblichen Aufwand bei den Rettungskräften. Sobald nämlich „Person im Rhein“ gemeldet wird, müssen die alles, aber auch wirklich alles aufbieten, was bei der Rettung helfen kann – Hubschrauber inklusive.

Info& auf Mainz&: Die 50. Mainzer Johannisnacht ist noch nicht zu Ende: Auch am Montag wird noch feste in der Mainzer Innenstadt gefeiert. Höhepunkt und Abschluss: Das große Feuerwerk auf dem Rhein um 22.30 Uhr. Abgeschossen wird es von einer Fähre auf dem Rhein, das Ufer zur Loge. Wer einen guten Platz haben will, kommt besser frühzeitig. Wo man am besten guckt, werden wir immer wieder gefragt: Von der Brücke hat man natürlich einen tollen Blick, besonders romantisch ist es dort aber nicht. Kenner und Genießer suchen sich deshalb einen Platz am Rheinufer in Höhe des Culinariums, dort hat man auch noch die Weinstände im Rücken…. Achtung: Die Polizei sperrt die Theodor-Heuss-Brücke bereits frühzeitig für den Autoverkehr, bitte darauf einstellen!

 

 

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50. Mainzer Johannisnacht: Höhenrausch und großes Gruseln auf dem Rheinvergnügen – Johannisnacht historisch

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Mainz freut sich auf die Johannisnacht – und wie! Am Freitag ist es soweit, dann öffnet das große Mainzer Volksfest zum 50. Mal seine Tore. Ein Highlight dabei ist fraglos der Rummel am Rhein – und der kommt in diesem Jahr adrenalingeladen daher. Da ist etwa der XXL-Höhenrausch, der garantiert für Nervenkitzel sorgt – und der erstmals in Mainz gastierende „Nightstyle“. Dabei sitzen die Fahrgäste in einer langen Reihe wie auf einer Stange, die sie kräftig durchschüttelt – uff. Wer lieber geruhsamer in die Höhe gondelt, ist beim Riesenrad richtig: Mit 48 Metern Höhe bietet das neue „Grand Soliel“ einen tollen Überblick übers Festgeschehen – Höhenrausch inklusive.

Das neue Riesenrad Grand Soleil kommt natürlich auch zum Rummel am Rheinufer bei der 50. Johannisnacht. – Foto: gik

Die Kerb musste ja vergangenes Jahr ihren angestammten Platz vor dem Rathaus verlassen und auf die Fläche zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Kaisertor umziehen – dort, wo vorher der Künstlermarkt war. Der Grund: die marode Mainzer Kaimauer. Das alte Gemäuer konnte die schweren Fahrgeschäfte nicht mehr tragen, so tauschten Künstlermarkt und Kirmes die Plätze. Für das Rheinvergnügen war das gut: Die neue Location bietet mehr Platz, so können die Organisatoren auch mehr Fahrgeschäfte anbieten.

Mehr als 15 Fahrgeschäfte zum Gruseln und Abkreischen

Neu dabei sind in diesem Jahr denn auch gleich drei Attraktionen: Neben dem Nightstyle könnt Ihr Euch auf zwei Fun-Häuser freuen. Das XXL Fun House ist dabei die eher buntige und lustige Variante, während die Firma „Van den Molengraft“ mit einem Geister-Spukhaus nach Mainz kommt. Am Gutenbergplatz steht zudem das Laufgeschäft Rio – da habt Ihr was zu tun.

Der Break-Dancer darf beim Rheinvergnügen natürlich auch nicht fehlen. – Foto: gik

Mehr als 15 Attraktionen haben die (Mainzer) Schausteller quer durch die Stadt verteilt, der Großteil allerdings ballt sich am Rheinufer. Und da findet Ihr auch beliebte Klassiker wie Autoscooter, Break Dancer oder den Adventure Shuttle. „Die Mischung aus Klassikern und neuen Fahrgeschäften macht den Reiz unseres ‚Rheinvergnügens‘ aus“, freut sich Marktmeister Thomas Krebs. Natürlich darf dabei die Riesenrutsche auf der Ludwigsstraße nicht fehlen, am Fischtorplatz steht erstmals das Octopussy, eine große, beleuchtete Krake als Rundfahrgeschäft. Kinderkarussells gibt es wie immer am Rheinufer und auf dem Gutenbergplatz vor dem Theater, dazu Euro-Car, Bootsfahrt, Sportarena und Samba-Balloon in der Stadt verteilt.

50. Johannisnacht ganz historisch im Gedenken an Gutenberg

Insgesamt wird es aber sowieso eine spannende Johannisnacht: Zum 50. Geburtstag geben sich feuerspeiende Drachen, Torfrock und Guildo Horn die Ehre. Vier Tage lang verwandelt sich die Mainzer Innenstadt komplett in eine Partymeile, vom Schillerplatz bis zum Rheinufer gibt es Weindorf und Büchermarkt, Bühnen, Bibeln und zig Aktionen – gerade auch rund um den Ehrengast des Festes: Buchdruck-Erfinder Johannes Gutenberg. Denn ja, es steckt noch jede Menge Gutenberg in der Johannisnacht, das macht das Volksfest so einmalig.

Bekam schon 2016 einen Kranz umgehängt: Buchdrucker Johannes Gutenberg bei der Johannisnacht – die Mainzer Schausteller machten es möglich, Gautschmeister Harro Neuhardt (rechts) gratulierte auch. – Foto: gik

Neben Buchdrucker-Gautschen, Büchermarkt und Preis-Quadräteln öffnet natürlich auch das Gutenberg-Museum seine Tore weit für die Besucher. Hier gibt es Druckvorführungen an der Gutenberg-Presse, Führungen und  den Familiennachmittag am Sonntag, den 25. Juni, ab 15.00 Uhr, der  „Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern“ erzählt. Die Internationale Gutenberg Gesellschaft bietet im Museum öffentliche Veranstaltungen an: Zum Start in die Mainzer Johannisnacht wird in „Gutenbergs Erfindung – und ihr Einfluss auf Frühhumanismus und Kirchenreformen (1450-1520)“ die Zeit nach Gutenberg mit Zitaten aus Werken der „Mutter aller Bibliotheken“ im Kloster Sponheim lebendig (Freitag, 23. Juni um 17.00 Uhr).

Gutenberg-Gesellschaft feiert, Klaus Benz verkauft historische Fotos

Am Johannisnacht-Samstag (24. Juni) steht dann um 11.30 Uhr die große Festveranstaltung der Gutenberg-Gesellschaft auf dem Programm. Es wird das Gutenberg-Jahrbuch 2017 vorgestellt, ein Festvortrag zum Thema „Geheimtinten – von der Illuminierung mittelalterlicher Handschriften und Gutenberg-Bibeln“ gehalten und die Preise an die Gutenberg-Stipendiaten übergeben.Im Hof der Maria Ward-Schule direkt am Ballplatz warten übrigens auch allerlei Mitmach-Aktionen auf kleine und große Gutenberg-Fans mit Basteln, Kalligraphie und Papier schöpfen.

Auf dem Büchermarkt wird übrigens der bekannte Mainzer Fotograf Klaus Benz sein Archiv lüften und originale Fotos zum Verkauf anbieten. Ob die Oberbürgermeister Franz Stein und Jockel Fuchs, Ministerpräsident Peter Altmeier, die Übergabe der Gutenberg-Bibeln oder der Einbau der Chagall-Fenster: Klaus Benz war bis in 2000er-Jahre hinein immer dabei und machte die Fotos der Mainzer Zeitgeschichte.

Abbas Khider liest auf der Johannisnacht. – Foto: gik

Und natürlich dürft Ihr eines nicht verpassen: Der aktuelle Stadtschreiber Abbas Khider liest am Johannisnacht-Sonntag live auf der Bühne am Ballplatz. In diesem Jahr wird die Lesung noch durch ein ganz besonderes Event flankiert: Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner wird während der Lesung Khider malen – dass sie das unnachahmlich genial kann, hat sie ja schon mit ihrer Karikatur „Biancas Blick auf Mainz“ bewiesen. Khider wird die Karikatur signieren, anschließend wird das Werk versteigert – und zwar zugunsten der Initiative „Fallschirm Mensch“, die sich für Flüchtlinge einsetzt. Dürft Ihr auf keinen Fall verpassen!

Info& auf Mainz&: Alles zur 50. Mainzer Johannisnacht lest Ihr hier bei Mainz&, das komplette Programm findet Ihr hier bei der Stadt Mainz.  Mehr zur Sanierung der 130 Jahre alten Mainzer Kaimauer lest Ihr hier bei Mainz&. Eure Vorfreude schüren wir aber gerne auch noch weiter – mit unseren 8 Dingen, die man an der Johannnisnacht getan haben muss. Viel Spaß!

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