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Tagesarchive: 7. Juni 2017

Winzer intervenieren gegen Rheinhessen-Sternwarte – Trotz Experten beharrt Kreisverwaltung auf Bebauungsplan

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Die Ablehnung des Projekts Rheinhessen-Sternwarte durch die Kreisverwaltung Ingelheim wirft immer mehr Fragen auf. Dort heißt es weiter strikt: Die Sternwarte sei in ihrer geplanten Ausstattung nicht als privilegiertes Bauvorhaben genehmigungsfähig, es sei ein Bebauungsplan nötig. Das aber ist erstaunlich: Laut einer Expertise des Kaiserslauterer Planungsbüros Isu ist eine Sternwarte sehr wohl als privilegiertes Bauvorhaben im Außenbereich einzuordnen. Nun beruft man sich plötzlich bei der Kreisverwaltung auf Bedenken von Winzerseite: „Mit uns redet niemand“, heißt es dort. „Das ist Unsinn“, entgegnet die Astronomische Arbeitsgemeinschaft – geredet werde seit drei Jahren, zuletzt am 17. Mai. Der Rheinhessen-Sternwarte droht das Aus – nach drei Jahren intensivster Planung und trotz Unterstützung von allen Seiten.

Der Blick in die Sterne steht in den Sternen: Jan-David Förster blickt in der alten Mainzer Sternwarte aus der alten Kuppel. Die neue Rheinhessen Sternwarte ist höchst gefährdet. – Foto: gik

Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft (AAG) will, wie Mainz& ja schon berichtet hat, auf dem Pfadberg bei Stadecken eine Sternwarte mit einem neun Meter hohen Turm sowie einem Seminarraum, einer Beobachtungsterrasse und einer Toilette bauen. Es sollte ein Vorzeigeprojekt für Rheinhessen werden: Die landesweit größte Sternwarte, dazu auch noch mit einem Teleskop, das per Fernsteuerung von Mainz aus bedient werden könnte. Eine solche Sternwarte wäre nach Angabend er AAG gar bundesweit einmalig – und würde den Wissenschaftsstandort Mainz gewaltig schmücken.

Expertenbüro bestätigt: Privilegierung für Sternwarte richtig

Doch nun muss die AAG das Aus für ihr Projekt befürchten – obwohl eigentlich alle dafür waren. Der Gemeinderat Stadecken stimmte im Herbst 2016 mit überwältigender Mehrheit dem Vorhaben zu, die Verbandsgemeinde Nieder-Olm unterstützt das Projekt – die Bauverwaltung holte gar die Stellungnahme eines Expertenbüros für die Frage der Privilegierung ein. Eine Privilegierung bedeutet, das Bauvorhaben kann ohne langwierige Bebauungspläne errichtet werden, die in der Regel rund ein Jahr brauchen und zumeist viel Geld kosten. Winzerhöfe werden etwa auf diese Weise errichtet.

Laut Baugesetzbuch können Bauvorhaben außerhalb von Ortschaften dann als privilegiert errichtet werden, wenn sie der Landwirtschaft, der Versorgung mit Strom, Gas oder Wasser dienen – oder auch wenn sie „wegen seiner besonderen Anforderungen an die Umgebung (…) nur im Außenbereich ausgeführt werden sollen.“ Genau das gelte auch für eine Sternwarte, befand das Planungsbüro Isu aus Kaiserslautern: Danach sei eine Sternwarte „als privilegiertes Vorhaben im Außenbereich einzuordnen“, heißt es in dem Schreiben, das Mainz& vorliegt.

Das Büro beruft sich dabei auf das Baugesetzbuch sowie einen Kommentar des Kaiserslauterer Rechtsprofessors Willy Spannowsky, der auch Richter am Pfälzischen Oberlandesgericht ist. Dieser hatte Sternwarten explizit als Beispiel für eine Privilegierung im Außenbereich genannt. Das liege auch daran, dass eine Sternwarte eben besondere Anforderungen an ihre Umgebung habe, schreibt das Büro weiter – sie benötigten Bereiche, die nachts nicht beleuchtet seien. „Demnach ist der beplante und nicht beplante Innenbereich als Alternative für eine Sternwarte nicht geeignet“, hier liege zu viel Belichtung vor, heißt es schriftlich.

Kreisverwaltung würde Sternwarte ohne Toilette genehmigen

So sollte die neue Rheinhessen Sternwarte auf dem Pfadberg bei Stadecken aussehen – errichtet übrigens auf bereits vorhanden Fundamenten. – Grafik: AAG

„Isu ist unser Flächennutzungsplanungsbüro, von denen haben wir eine erste Einschätzung eingeholt“, sagte Bernd Schumacher, Leiter der Bauabteilung in der VG Nieder-Olm, auf Anfrage von Mainz&. Deshalb sei die Verbandsgemeinde davon ausgegangen, dass es mit der Privilegierung kein Problem gebe. In der Kreisverwaltung ist man anderer Meinung: „Eine Sternwarte muss nicht unbedingt im Außenbereich dargestellt werden“, sagte Kreissprecher Thomas Zöller zu Mainz&.

„Die Kreisverwaltung widerspricht sich doch selbst“, sagt dazu Jan-David Förster, Projektverantwortlicher der AAG für die Sternwarte: „Warum würde die Kreisverwaltung dann einen bloßen Turm mit Kuppel und Teleskop nach eigener Aussage sofort privilegiert genehmigen?“ Tatsächlich hatte Zöller genau dies gegenüber Mainz& bestätigt: Ein Turm sei genehmigungsfähig, aber mit der Ausstattung mit Seminarraum und Toilette „ist die Sternwarte kein privilegiertes Vorhaben mehr.“

Doch eine solche Ausstattung steht nach einem Gerichtsurteil aus Bayern einer Privilegierung keineswegs entgegen, die Isartalsternwarte bei Bad Tölz sei sogar mit wesentlich größerem Umfang als privilegiertes Vorhaben genehmigt worden, sagt Förster – dort habe die Verwaltung gar auf den Toiletten bestanden. Auch hätte sich die AAG gewünscht, dass Bedenken gegen die Sternwarte von der Verwaltung im Vorfeld benannt worden wären, damit man hätte reagieren könne. Das aber sei nicht geschehen.

Winzer: „Mit uns wird nicht gesprochen“ – Gespräch nur acht Tage vorher

Direkt neben der Stadecker Warte soll die neue Rheinhessen Sternwarte entstehen. Hier feiern die Stadecker Winzer übrigens ihr Weinfest. – Foto: Muck via Wikimedia Commons

„Wir haben eine bestimmte Rechtsauffassung, die vertreten wir“, sagt hingegen Kreissprecher Zöller. Dazu argumentiert man hier nun mit Rechtssicherheit: Die könne nur in einem Bebauungsplanverfahren geschaffen werden, denn „es gibt erhebliche Bedenken von Seiten der Winzer.“ Tatsächlich meldeten sich am 26. Mai drei Vertreter des Bauern- und Winzervereins in Stadecken via Medien zu Wort: Es gebe dringenden Klärungsbedarf bei der Benutzung der Wirtschaftswege, der Besuchermengen und der Frage der Parkplätze. „Mit uns wird nicht gesprochen“, ließen sich die Winzer in der „Allgemeinen Zeitung“ zitieren, darunter der Stadecker Winzer Timo Eppelmann.

Förster kann darüber nur den Kopf schütteln: „Mit Herrn Eppelmann habe ich wenige Tage zuvor noch persönlich zusammen gesessen“, berichtete er Mainz&. Am 17. Mai habe es in der Ortsverwaltung in Stadecken ein gemeinsames Gespräch zwischen ihm als AAG-Vertreter, Eppelmann sowie Ortsbürgermeister Thomas Barth (CDU) gegeben. „Dabei ist es genau um die Verkehrs- und Parkplatzfrage in Sachen Sternwarte gegangen“, berichtet Förster weiter.

Konkrete Ideen zur Lösung von Park- und Verkehrssituation entwickelt

Seit drei Jahren sei die AAG mit Gemeinde und Winzern dauerhaft im Gespräch, im Gemeinderat Stadecken habe er im November 2016 ausführlich das Projekt vorgestellt, Besucherprognosen inklusive. „Wir nehmen die Bedenken der Landwirte ernst“, sagt Förster, „im Gemeinderat waren die Winzer ja auch beteiligt, dort sind sie sogar die dominante Gruppe.“ Genau dort wurde das Projekt Sternwarte Ende 2016 mit großer Mehrheit verabschiedet – als privilegiertes Bauvorhaben im Außenbereich.

Förster auf dem Dach der alten Mainzer Sternwarte, die die Stadt wegen angeblicher Brandschutzmängel schloss. – Foto: gik

Im Gespräch am 17. Mai seien sogar konkrete Ideen für einen Parkplatz am Fuße des Pfadbergs entwickelt worden. „Herr Eppelmann hat gesagt, das wäre prinzipiell eine gute Idee“, sagt Förster, „er werde um eine Mehrheit beim Bauern- und Winzerverein werben.“ Dass wenige Tage später ein Artikel erscheine, in dem genau das Gegenteil behauptet werde, versteht Förster überhaupt nicht: „Wir sind mit einem positiven Gesprächsergebnis auseinander gegangen, die Atmosphäre war gut“, wundert er sich: „Wieso reißt man diese Verständigungsbasis wenige Tage später wieder ein?“

Bebauungsplan bedeutet Aus für Projekt Sternwarte

Dass die Kreisverwaltung nun auf einem Bebauungsplan besteht, wirft für die AAG große Probleme auf: „Wir müssten uns noch in diesem Jahr für eine EU-Förderung im Leader-Programm bewerben“, erklärt Förster, ein Bebauungsplanvorhaben würde aber etwa ein Jahr dauern. Ohne eine genehmigte Bauvoranfrageaber könne sich die AAG nicht für die EU-Förderung bewerben, ohne die Leader-Förderung aber müsste der Verein die rund 380.000 Euro Baukosten für die Sternwarte allein aufbringen. „Unmöglich“, sagt Förster. Dazu kommt: Die Gemeinde Stadecken habe die Aufstellung eines Bebauungsplans zudem bereits abgelehnt – zu teuer, zu aufwändig.

Die aktuelle Ausstellung „Mainz blickt ins All“ im Mainzer Rathaus. – Foto: gik

Die Winzer aber ließen sich in der AZ ebenfalls mit dem Satz zitieren: „Nur über einen Bebauungsplan haben wir die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen und unsere Anregungen und Bedenken einfließen zu lassen.“ Vor Ort, in Stadecken selbst, löst das bereits Unmut aus: Ein sehr polemisch geschriebener Blogbeitrag des Forum Stadecken Elsheim wirft den Winzern Scheinheiligkeit vor. Man schieße „aus vollen Rohren“ gegen die Sternwarte und versuche „nach Gutsherrenart darüber zu entscheiden, was in dieser Gemeinde geschehen darf und was nicht“, schimpft der Verfasser.

Doch auch Leser äußern in Kommentaren ihr Unverständnis: „Stadecken-Elsheim braucht die Sternwarte. Das geht doch die Winzer nichts an“, schreibt dort einer, und ein anderer Kommentator ergänzt: „Es wäre für Stadecken-Elsheim ein großer Gewinn, wenn sich die Sternwarte hier niederlassen könnte. Ich fände es sehr schade, wenn das Projekt wegen solcher Wutbürger, die hier im Ort ohnehin schon das Paradies haben, nicht realisiert wird.“ Tatsache ist: Besteht Ingelheim weiter auf einem Bebauuungsplan, dann steht das Projekt Rheinhessen-Sternwarte nach drei Jahren intensivster Planung vor dem Aus.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Projekt Rheinhessen-Sternwarte und den Schwierigkeiten lest Ihr in dem Mainz&-Artikel Rheinhessen-Sternwarte vor dem Aus? Mehr über die AAG erfahrt Ihr in dem Mainz&-Artikel „Der Meteorit von Mainz„, dort stellen wir Euch auch die Ausstellung „Mainz blickt ins All“ vor, die noch bis zum 14. Juni im Mainzer Rathaus zu sehen ist. Unbedingt hingehen! Die Ausstellung gibt einen umfangreichen Einblick in die Astronomiegeschichte von Mainz und stellt auch das Projekt Rheinhessen-Sternwarte ausführlich vor. Eine gute Gelegenheit ist die Mainzer Museumsnacht am Samstag, dem 10. Juni: Da gibt’s alle 30 Minuten Führungen durch die Ausstellung. Anmerkung in eigener Sache: Dreimal hat Mainz& übrigens versucht, mit den genannten Winzern zu sprechen – bisher leider vergeblich. Kommt sicher noch 😉

 

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Mainz braucht Dich! – Stadt sucht 600 Helfer für Tag der Deutschen Einheit

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Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Mainz wird ein Mammutprojekt für die Stadt, und dafür sucht man nun Helfer: Rund 600 Volunteers werden an dem Wochenende 2. und 3. Oktober benötigt. Am Dienstag starteten das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Mainz deshalb die Plakatkampagne „Mainz braucht Dich!“ Es werden Bürger gesucht, die bei den Feierlichkeiten als freiwillige Helfer mitwirken möchten. Die Helfer sollen vor allem Besuchern den Weg weisen, Fragen beantworten und Wegepläne und Programme ausgeben. „Alle Rheinland-Pfälzer und insbesondere die Mainzer sind herzlich eingeladen, als Botschafter für die Einheitsfeier zu werben und aktiv daran mitzuwirken“, sagte Staatssekretär Clemens Hoch.

Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) mit dem ersten Plakat der Kampagne „Mainz braucht Dich!“ – die Stadt sucht für den Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober rund 600 freiwillige Helfer. – Foto: Stadt Mainz, Ellen König

Es wird eine Mammutparty: Am 2. und 3. Oktober feiert die Republik in Mainz das Fest der Deutschen, nach 16 Jahren ist Rheinland-Pfalz wieder einmal Gastgeber für den Tag der Deutschen Einheit. Mindestens 500.000 Besucher werden an den beiden Festtagen in Mainz erwartet die sich nicht unbedingt in der Stadt auskennen, sie aber erkunden wollen. Das stelle die Stadt „vor erhebliche Herausforderungen“, räumte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag ein.

Die Freiwilligen würden als Ansprechpersonen kenntlich gemacht und mobil auf dem Festgelände sowie an Infopoints eingesetzt, um Auskünfte zum Fest zu geben. Zwei Wochen lang wirbt die Plakatkampagne „Mainz braucht Dich!“ deshalb nun in der Mainzer Innenstadt dafür, sich als Helfer zu melden.

Das sei auch ein Beitrag zur legendären Mainzer Gastfreundschaft, sagte Ebling: „Da wir Mainzer für unsere Gastfreundschaft bekannt sind, zweifle ich nicht daran, dass sich die zahlreichen Gäste aus allen Ecken der Bundesrepublik in unserer Stadt wohlfühlen werden.“ Er freue sich deshalb über jeden Freiwilligen, der durch sein persönliches Engagement dazu beitragen wolle, „dass der Tag der Deutschen Einheit in Mainz zu einem gelungenen, freundlichen und fröhlichen Fest wird.“ Schließlich laute das Motto des Festes „Zusammen sind wir Deutschland“.

Mainz hatte zuletzt 2001 den Tag der Deutschen Einheit ausgerichtet, der reihum von den 16 Bundesländern veranstaltet wird. Da Rheinland-Pfalz in diesem Jahr den Bundesratsvorsitz hat, ist Mainz nun wieder an der Reihe. Ab dem 2. Oktober 11.00 Uhr wird sich die Mainzer Innenstadt in ein riesiges Bürgerfest mit Festmeile, Infomeile, Weindorf und verschiedenen Bühnen verwandeln. Am 3. Oktober finden dann die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt, mit Gottesdienst im Mainzer Dom sowie dem Festakt in der Rheingoldhalle. Zu Gast werden dann auch alle politischen Größen der Republik sein.

Info& auf Mainz&: „Mainz sucht Dich!“ – Plakataktion zur Werbung freiwilliger Helfer für den Tag der Deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober 2017 in Mainz. Die Koordination der Volunteers erfolgt über die Mainzer Staatskanzlei, anmelden kann man sich ab sofort online über die offizielle Webseite www.tag-der-deutschen-einheit.de. Mehr zum Fest der Deutschen in Mainz lest Ihr hier bei Mainz&.

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GWC&: Wo die Worte mit dem Wein tanzen – Weingut Eva Vollmer feiert 10 Jahre tolle Weine in Ebersheim

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Sie ist eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der rheinhessischen Weinszene: Vor zehn Jahre gründete Eva Vollmer einfach ein komplett neues Weingut. In Mainz-Ebersheim stampfte die promovierte Winzerin aus einem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb einen komplett neuen Weinbetrieb aus dem Boden. Mit radikalen Ideen, pfiffigem Marketing und exzellenten Weinen ging es steil bergauf: Heute schwärmen Weinexperten wie Stuart Pigott von Evas mineralischen Weißweinen, ihre Scheurebe brachte ihr schon den Spitznamen „Miss Scheurebe“ ein. Überhaupt: hier wird mit Worten gespielt. Und am kommenden Wochenende gefeiert: Mit einem ganzen Wochenende wird das Zehnjährige begangen. Mainz& gratuliert mit unserem neuesten Beitrag des Great Wine Capital Blogs.

Das eigene kleine Paradies im Garten, natürlich mit Weinberg: Eva Vollmer macht keine halben Sachen. – Foto: gik

Dies ist, wo die Worte mit dem Wein tanzen. „Dieser würzige Spargeltarzan schwingt johlend von Gaumen zu Gaumen“, steht in der Beschreibung des Silvaners. „Wir wollten mal ne andere Beschreibung“, sagt Eva Vollmer mit typischem Understatement. Der Silvaner werde ja oft als altbacken und verstaubt gesehen, „das müssen wir ändern“, sagt sie resolut. Mit Worten und Sprüchen ändert die 35 Jahre alte Winzerin die Wahrnehmung ihrer Umgebung für den Wein – Sprüchen auf T-Shirts, Weinetiketten und Parkplatzschildern. Und plötzlich ist Wein jung und hipp und verströmt die Atmosphäre von Esprit, Entertainment und der Eleganz einer lauen Sommernacht.

So wie die Nacht der Scheurebe vergangenes Jahr, als Eva einen ganzen Abend damit verbrachte, die fast vergessene rheinhessische Rebsorte mit einem Galadiner in ihrem Garten zu feiern, mit 250 verzauberten Gästen. „Meinen Garten Eden“ nennt sie ihren grünen Hinterhof, ein 8.000 Quadratmeterchen großes Paradies mit einem kleinen eingebauten Weinberg. Der Blick geht von hier weit ins Rheinhessische, moderne Windräder inklusive.

Celebrating Scheurebe: Einen ganzen Abend lang feierte Eva Vollmer 2016 die Rheinhessen-Sorte Scheurebe – mit großem Gemälde. – Foto: gik

Dies ist auch die Szenerie für Evas berühmte Weinpicknicks, wo Jung und Alt, Banker aus Frankfurt oder Einheimische aus Ebersheim gemeinsam einen After-Work-Wein und ein relaxtes Abhängen genießen. „Entspanntes Weinfläzen“ nennt Eva diese Events – genau für diese innovativen Weinerlebnisse wurde sie 2017 mit dem Best of Wine Tourism Award der Great Wine Capitals ausgezeichnet. Wein & Yoga ist ein weiteres dieser innovativen neuen Weinevents.

Es war vor genau zehn Jahren, als Eva ihr Weingut in Mainz-Ebersheim startete, ein ländlicher Vorort zwischen Feldern und Weinbergen. Ihre Eltern hatten einen dieser typisch rheinhessischen Gemischtbetriebe mit ein bisschen Wein dabei, Eva wollte mehr: Ein neues Weingut, jung, frisch, unverbraucht und ohne die Last alter Weinetiketten oder herkömmlicher Denkweisen – dafür mit Raum für neue Ideen vom ersten Tag an. „Es war ein Paukenschlag“, sagt Eva.

Eva und ihr Garten Eden: Winzerin Vollmer auf der Terrasse vor ihrer KostBar. – Foto: gik

Die junge Winzerin hatte ihren Abschluss an der renommierten Weinuni in Geisenheim gemacht, sogar mit einem Doktortitel, selbstbewusst benannte sie das neue Weingut nach sich selbst: Das „Weingut Eva Vollmer“ ist eines der wenigen, das nach einer Frau benannt ist. Die Botschaft war klar: Hier ist eine Frau, die keine halben Sachen macht. Konsequenterweise stellte Eva ihre 8,5 Hektar Weinberge sofort auf Bio um, denn „Bio steht für Qualität“, sagt sie.

Die Preise zwischen 8 und 9 Euro pro Flasche sind stolze Preise für Rheinhessen. „Den Preis nicht auf drei oder vier Euro zu setzen, war schon aufmüpfig“, gibt sie zu, aber zu den niedrigen Preisen Weine zu verkaufen, das sei doch verrückt: „Darauf kann man keinen qualitativ hochwertigen Weinbau aufbauen.“ Aufmüpfig – das ist noch so ein Wort, das perfekt zu dieser Winzerin passt.

Worte, coole Sprüche, immer Wein-affin – bei Eva Vollmer tanzen die Worte auch auf Etiketten und T-Shirts. – Foto: gik

Ihre Weißweine sind radikal-elegant, von hoher Mineralität und mit intensiven Aromen. „Ne fesche Birne hält mich als Geisel“, heißt es beim Weißburgunder, “ peppige Zitrusaromen und ein freudig wackelndes Pfirsischschwänzchen“ erwarten den Gast beim Riesling. „Die Worte, das bin ich“, sagt Eva. Viele Weingüter spielen mit ihren Namen oder nutzen Tiere auf dem Etikett, „wir nutzen individuelle Talente.“ Ihr Mann, ein Heizungs- und Installationsmeister, baute den neuen Weinkeller, brachte seine Erfahrung mit Livecooking ein und setzte noch eine Winzerlehre oben drauf. Zusammen bauten sie die neue Vinothek neben der Terrasse und nannten sie „Kostbar“.

Sogar der Kundenparkplatz wird durch Worte beschützt. – Foto: gik

In dieser Bar oder auf dem Rasen zelebrieren Experten wie Stuart Pigott das neue deutsche Weinwunder mit ein bisschen Hilfe von Eva, die wahrscheinlich wieder Sätze sagt wie: Niemand werde aus ihrem Garten Eden verbannt, wenn er in einen Apfel beiße oder ein Glas Wein mehr trinkt. „Ein Weingut, das so innovativ mit immer neuen Ideen daherkommt, das hat die Leute schon großflächig wachgerüttelt“, sagt Eva, „ganz authentisch, ganz individuell. Ganz Eva.“ Spricht’s, und macht sich auf nach Zürich, mehr Wein verkaufen und mehr neue Ideen. Auf dem Parkplatz bleibt ein Schild zurück, auf dem steht: „Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig mit Wein beladen.“

Info& auf Mainz&: Der Geburtstag 10 Jahre Weingut Eva Vollmer wird natürlich gefeiert – mit einer Gartenfete und einem Hoffest. Ganze drei Tage lang, vom 9. bis 11. Juni, gibt es Livemusik und Livegenuss in Hof, Garten und auf der Wiese. Für die Kinder gibt es „Spaß im Gras“ und einen Pferde-Streichelzoo, die Eltern können solange am Weinstand abgegeben werden. In der KostBar lädt Eva zu 10 Jahre Weingutsgeschichte in „Evas Trinkmuseum“ – natürlich mit flüssigen Exponaten. Immer abends gibt es eine große Weinversteigerung mit Raritäten aus dem Keller. Los geht’s Freitag ab 17.00 Uhr, Samstag ab 15.00 Uhr und Sonntag ab 11.00 Uhr. Genaues Programm und alle Infos hier im Internet.

Wieso Mainz& über die Great Wine Capitals bloggt und was es mit den GWC-Awards auf sich hat, das könnt Ihr hier lesen. Infos zur Great Wine Capital Mainz sowie die Blog-Geschichten auf Deutsch hier entlang bitte! Wer die Original-Englischen-Geschichten lesen will – bitteschön, die gibt es hier auf dem offiziellen Great Wine Capitals Blog. Und hier könnt Ihr lesen, wie Mainz& den Blogger-Wettbewerb gewann – die Siegerreportage findet Ihr hier: Mit dem Oldtimerbus….

 

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57. Hessentag lockt nach Rüsselsheim: Ringe der Macht, große Stars, Skischanze – bunt, grün und viel los

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Eine ganze Menge Mainzer und Rheinhessen arbeiten ja bei Opel, nun lädt die Heimatstadt des Opelbauers vor den Toren von Mainz zum Hessentag: Zehn Tage lang feiern die Hessen jedes Jahr ihr Landesfest, in diesem Jahr findet das in Rüsselsheim statt. Es ist ein Fest der Superlative: 1.500 Veranstaltungen fahren die Hessen in den zehn Tagen auf, Stars wie Peter Maffay und Gianna Nannini kommen – und es gibt jede Menge Informationen. Bis Sonntag tobt das Fest noch, Höhepunkt ist der Festumzug am Sonntagmittag. Vor allem aber will Rüsselsheim eines: seine Besucher überraschen.

Die offizielle Eröffnung des Hessentags in Rüsselsheim mit dem Hessentagspaar (links) in Kostümen aus der Gründerzeit von Opel. – Foto: gik

„Rüsselsheim ist mehr als Opel“, wird Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) nicht müde zu betonen. Natürlich lebt die kleine Stadt am Main von und mit dem Opelwerk, das direkt am Rande der Innenstadt gelegen ist. Doch in diesen Tagen will Rüsselsheim einfach mal anders sein: Bunt, grün, weltoffen – „wir haben 120 Nationen in unserer Stadt“, betont Burghardt, „wir sind bunt, wir sind fröhlich – und das wollen wir auch zeigen.“ Zweieinhalb Jahre haben die Vorbereitungen gedauert, seit vergangenem Freitag zieht sich nun eine Festmeile quer durch die schmucke Innenstadt.

Für den Hessentag wurden Plätze und Straßen neu gestaltet, das Mainufer aufgehübscht – alles dank Landesgeld. 60 Prozent der Innenstadt bestehe aus Parks und Grünflächen, betont Burghardt: „Diese Stadt hat in den vergangenen zwei Jahren einen großen Sprung in die Zukunft getan.“ Multikulturell ist man hier, das brachten die vielen Gastarbeiter nach dem Zweiten Weltkrieg mit sich. Gut die Hälfte der Rüsselsheimer haben einen Migrationshintergrund. „Wir sind eine Stadt der Vielfalt“, betont das Hessentagspaar, Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer, die selbst als deutsch-türkisches Paar für multikulturelles Zusammenleben stehen.

Ein Opel-Oldtimer darf in Rüsselsheim natürlich nicht fehlen. – Foto: gik

„MAIN Rüsselsheim – UNSER Hessen“ lautet das Motto des Hessentags, das passe hervorragend zum vom Land ausgerufenen „Jahr des Respekts“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei der Eröffnung. Wohlfühlen und ein Stück Zusammengehörigkeit, das sei typisch Rüsselsheim, aber auch Wissenschaft, Tradition und Fortschritt, betonte er. Rüsselsheim habe mit rund 25 Prozent die höchste Dichte von Arbeitsplätzen im Bereich der modernen Forschung in ganz Hessen.

Den Landeschef überraschten die Rüsselsheimer zur Eröffnung gleich mal mit einem Geschenk: „Einen Ring mit den Sehenswürdigkeiten von Rüsselsheim darauf“, freute sich Bouffier. Den Ring hatte der Rüsselsheimer Goldschmiedemeister Michael Jahr entworfen und geschmiedet. „Ein Ring ist ein Zeichen für Verbundenheit, ein Ring umschließt alle“, schwärmte Bouffier: „Das kann das Symbol für den Hessentag sein.“

Pop-Up Garten beim Hessentag in Rüsselsheim – nette Idee. – Foto: gik

Umschlungen wird seither vor allem die Stadt selbst: 475.000 Besucher kamen in den ersten vier Tagen bereits zum Landesfest, eine Million werden insgesamt erwartet. Das liegt auch daran, dass der Hessentag traditionell mit einer Menge Stars aufwartet: Am Donnerstagabend spielt Peter Maffay, am Freitag Stefan Gwildis, und am Abend geben sich Zucchero und Gianna Nannini bei einer „Italienischen Nacht“ in der Hessentagsarena die Ehre. Samstag gibt es die FFH-Megaparty „Ganz in Weiß“, und am Sonntag wird noch Kabarettist Hagen Rether erwartet.

Rund 1.500 Veranstaltungen bietet Rüsselsheim insgesamt auf, die Palette reicht von Robotervorführungen bei den Archäologen über Bücherflohmarkt bis hin zu Bewegungsparcours. Die Rettungskräfte präsentieren Großgerät und Informationen, der Landesmeldedienst Hessen erklärt, wie Staus entstehen und wie die Meldung ins Radio kommt. Das Herz des Hessentags sind aber natürlich die Hunderte von Präsentationen in der ganzen Stadt: Landespolitik und Landeskriminalamt in der Landesausstellung, Dutzende von Firmen auf der Festmeile in der Innenstadt, dazu Medien, das Bistum Mainz und das Weindorf im Park.

Gut behütet? Auf jeden Fall: Bei der Hessischen Polizei kann man mal ausprobieren, wie schwer der Helm der Bereitschaftspolizei ist – 2 Kilo schwer übrigens. – Foto: gik

Am Freitag wird es sportlich mit Drachenbootcup und den hessischen Meisterschaften im Ultimate Frisbee. Sogar eine kleine Skisprungschanze steht am Mainufer – hier kann jeder Besucher sein Talent im Skisprung erproben. Natürlich präsentiert sich auch Opel, mit einer eigenen Opel-Hessentagsbahn kann man eine Rundtour durch die Werkshallen machen, eine Führung durch das Klassik-Museum mit den wunderschönen Oldtimern inklusive. Höhe- und Schlusspunkt ist am Sonntag der große Festumzug zum Hessentag: Ab 12.30 Uhr ziehen rund 165 Zugnummern durch Rüsselsheim – irgendwie eine Art Rosenmontagszug im Sommer…

Info& auf Mainz&: Der 57. Hessentag geht noch bis einschließlich Sonntag, 18. Juni 2017, Ort ist die Rüsselsheimer Innenstadt. Am besten fährt man mit Öffentlichen Verkehrsmitteln hin, die S-Bahn bringt einen direkt ins Zentrum. Wer aufs Auto nicht verzichten kann: Parkplätze sind quasi rechts und links der Festmeile, mit Shuttlebussen kommt man zur Festmeile. Aber Achtung: Wenn viel los ist, läuft man unter Umständen sehr weit bis zur Haltestelle. Die Shuttlebusse fahren zudem alle 15 Minuten – das kann dauern. Dafür gibt es zahlreiche Fahrradabstellplätze. Alle Infos und das ganze Programm hier im Internet.

 

 

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11. Mainzer Museumsnacht am 10. Juni 2017: Kultur und Kunstschätze bis nach Mitternacht genießen

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Endlich, es ist wieder Museumsnacht! Seit die Mainzer Museumsnacht nur noch alle zwei Jahre stattfindet, wird einem die Zeit wahrlich lang. Nun ist es endlich wieder so weit: Am 10. Juni laden Mainzer Museen, Galerien und Kulturinstitutionen zur 11. langen Nacht von Kunst, Kultur und Museumsentdeckungen. Von 18.00 Uhr bis 1.00 Uhr morgens könnt Ihr wahre Schätze und Kultureinrichtungen entdecken, 42 Institutionen öffnen dafür ihre Tore. Die Palette reicht von den fünf großen  Museen – Gutenberg-, Dom- und Landes-Museum, Naturhistorisches Museum und RGZM – bis hin zu winzigen Galerien, Künstlerateliers und dem neuen Pengland in der Alten Rohrfabrik. Die gelbe Eule fliegt wieder!

Die Eule als Wahrzeichen für die nächtlichen Streifzüge: Die Mainzer Museumsnacht ist wieder da! – Foto: gik

Seit 2015 ist ja die Eule das Wahrzeichen der Mainzer Museumsnacht, sie ist natürlich das klassische Symbol der Nacht, aber eben auch der Weisheit und Wahrheit – in der Antike war die Eule das Wappentier der Göttin Athene, die ja bekanntlich aus dem Haupte ihres Vaters Zeus entsprang und so Inbegriff für Wissen und Weisheit wurde. Das Sprichwort „Eulen nach Athen tragen“ erinnert noch heute daran, wo die Griechen den Hort der Weisheit sahen. Und für Wissen steht natürlich auch Hedwig, Harry Potters Eule – die Eule sieht eben alles, vor allem in der Nacht.

Und alles könnt auch Ihr am 10. Juni erleben: Praktisch alle Kultur-, Museums- und Kunsteinrichtungen der Stadt nämlich. Da öffnet die Walpodenakademie ebenso ihre Pforte wie die Ca’doro, die große Galerie im Hechtsheimer Industriegebiet, oder der Werkstattladen Uah! in der Hinteren Bleiche. Zahlreiche kleine Galerien und Ateliergemeinschaften öffnen ihre Tore für Besucher, und praktisch überall finden Sonderaktionen statt. Da zeigt etwa das Zentrum Baukultur im Brückenturm, wie man Betonhäuser gießt, im Institut Francais gibt es stündlich Jazz und Tanzeinlagen der Delattre Dance Company – und im Fastnachtsmuseum gibt’s ab 20.00 Uhr zu jeder vollen Stunde närrische Beiträge. Hier wird außerdem dem Klepperbub vor der Tür zum 11. Geburtstag gratuliert.

Das Tolle an der Museumsnacht ist ja: Man kann Einrichtungen entdecken, die man noch nicht kennt, wo man immer schon mal hinwollte. Das neue Pengland im Alten Rohrlager etwa, das Garnisonsmuseum auf der Zitadelle oder die Ausstellung der Mainzer Straßenbahnfreude in der Mozartstraße in der Mainzer Neustadt. Alle mitmachenden Einrichtungen werden übrigens eigens durch drei Buslinien verbunden, so kommt Ihr problemlos auch zu etwas außerhalb liegenden Orten. So lädt etwa die Alte Patrone schon ab 16.00 Uhr zum Alte Patrone Fest mit historischer Modenschau, Jazz-Rock und der Sonderausstellung StadtWald.

Abstecher zur Gutenberg Bibel? Oder im Stadtarchiv die historischen Archive besichtigen? Geht alles bei der Mainzer Museumsnacht. – Foto: gik

Mittelalterliche Barden entführen im Dom- und Diözesanmuseum die Besucher, das Gutenberg-Museum lässt die Puppen tanzen – hier gibt es musikalisch-literarisches Puppentheater, verborgene Schätze aus dem Filmarchiv, Holzletter-Kunst und Akkustik-Pop. Im Naturhistorischen Museum dreht sich die Nacht um Charles Darwin und seine Forschungsreise auf der HMS Beagle, im Römisch-Germanischen Zentralmuseum geht es um die „Codes der Macht“ und die Frage, wie man die Gunst des Volkes gewinnt. „Frauen an die Macht“ ist hier ein weiteres Thema – nun, das könnt Ihr ein paar Meter weiter im Landesmuseum gleich aus heutiger Sicht betrachten.

Im Landesmuseum ist nämlich seit einigen Monaten der Plenarsaal des Landtags untergebracht, bis das ehrwürdige Deutschhaus fertig umgebaut ist. In der Mainzer Museumsnacht könnt Ihr das Plenarrund besichtigen und auf den Stühlen der Macht Platz nehmen – unter anderem auf dem von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Hier wird auch in filmischen Rückblenden und Zeitzeugenerinnerungen Parlamentsgeschichte
erzählt, schließlich wird Rheinland-Pfalz dieses Jahr 70 Jahre alt. Um das Land der Reben und Rüben, um Weinbau, Wissenschaft und rheinland-pfälzisches Gebabbel geht es in Vorträgen.

Einmal auf den Stühlen der Macht Platz nehmen – im Interimsplenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums. – Foto: gik

Nebenan könnt Ihr im Landesmuseum durch die Jubiläumsausstellung vorZEITEN streifen, die einzigartige archäologische Schätze aus 400 Millionen Jahren zeigt. Besonderes Schmankerl für alle Mainzer: Ab 18.00 Uhr gibt’s „Das Mainzer Kaufhaus am Brand“ zu sehen, eine 3D-Neupräsentation mit virtuellem Rundgang. Um Stadtgeschichte geht es natürlich auch im Stadthistorischen Museum auf der Zitadelle, hier steht zurzeit „Mainz und der Wein“ im Mittelpunkt – von 19.30 Uhr bis 22.30 Uhr könnt Ihr hier Wein- und Rheinlieder mit Volker Mikulla am Akkordeon erleben. Zu Füßen der Zitadelle, im Museum für Antike Schifffahrt, widmet man sich in dieser Nacht der Macht von Mannschaft & Team, den Grenzpatrouillen auf dem Rhein und dem Seekrieg.

Wieder dabei ist nach einigen Jahren Pause wegen Umbaus die Wissenschaftliche Stadtbibliothek samt Stadtarchiv in der Rheinallee, hier gibt es Führungen durch das Schatzhaus der Bücher, das historische Magazingebäude. Ab 23.30 Uhr wird hier der Schinderhannes-Prozess in drei Akten aus zeitgenössischen Zeitzeugnissen gelesen, ab 21.30 Uhr singt Nanette Scriba französische Chansons.

Nicht verpassen solltet Ihr außerdem die tolle Ausstellung „Mainz blickt ins All“ der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz im Rathaus und natürlich die große Abschlussparty im Mainzer Landesmuseum: Ab 1.00 Uhr wird hier bis morgens um 4.00 Uhr durch die Nacht getanzt. Ihr seid erschlagen von so viel Auswahl? Kein Problem: Sechs Routen haben sich die Macher der Mainzer Museumsnacht einfallen lassen, denen Ihr Euch einfach anvertrauen könnt: Routen zu den großen Museen, die Mainzerische Route, die historische, der Rundflug oder die kleine und kunstvolle Route. Dazu gibt es eigens die Route 6 für ganz junge Nachtschwärmer, dabei entdecken Kinder auf kreative Weise die Mainzer Museumslandschaft.

Im Übrigen bietet die 11. Mainzer Museumsnacht erstmals ein ausführliches eigenes Kinder- und Familienprogramm, das eigens schon um 17.00 Uhr mit vielen Aktionen startet – für die, die für die Nacht noch ein bisschen jung sind 😉 „Die Museumsnacht ist gerade auch ein Angebot für junge Menschen und Familien“, betonte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) bei der Vorstellung des Programms – die 11. Museumsnacht sei zudem ein Zeichen, dass Mainz Kulturstadt sei. Die Museumsnacht kommt übrigens ohne einen Cent städtischen Zuschuss aus, die Nacht trägt sich aus sich heraus. Erwartet werden bis zu 10.000 Besucher, bei Topwetter können es auch 15.000 werden.

Info& auf Mainz&: 11. Mainzer Museumsnacht am Samstag, 10. Juni 2017, von 18.00 Uhr bis 1.00 Uhr morgens. Das Kinderprogramm beginnt bereits ab 17.00 Uhr, auch die Busse fahren dann bereits los: Die „Museumslinien“ 80, 81 und 82 verbinden alle teilnehmende Einrichtungen von 17.00 bis 1.00 Uhr im 30-Minuten-Takt miteinander. Die Eintrittsbändchen der Museumsnacht gelten als Fahrkarte und ermöglichen zudem kostenlose Anreise in Bussen und Bahnen. Auch in die Region hinaus fahren eigene Nachtbusse des Rhein-Nahe-Verkehrsverbunds. Der Eintritt kostet 10,- Euro, ermäßigt 5,- Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ist der Eintritt frei, ab 7 Jahre braucht man aber ein blaues Bändchen, mit dem dann auch die Busse genutzt werden können. Alle Infos, Routen und Pläne sowie das komplette Programmheft zum Downloaden findet Ihr hier im Internet.

 

 

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