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Tagesarchive: 12. Juni 2017

Biancas Blick auf Mainz: Wenn der Hund im Fahrradkorb denkt „Quo Vadis, Mainzer Fahr-Rad?“

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„Oh je“, denkt das Hündchen im Fahrradkorb, „was ist das nur für eine Holperpiste?“ Der Radweg ist so voller Spitzen und Dellen, dass das Mainzer Fahr-Rad nicht mehr rund läuft, sondern längst eckig gefahren ist… Quo Vadis, Mainzer Fahr-Rad? Denn trotz viel Werbung fürs Rad von Seiten der Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) – im ADFC-Fahrradklimatest bekommt das Mainzer Radfahren keine guten Noten. Schlechte Ampelschaltungen, Hindernisse auf den Radwegen, aber vor allem der Zustand der Oberflächen und die Breite der Radwege fielen bei den Radfahrern in Mainz durch. Da muss der kleine Hund sich wohl noch eine ganze Weile gut festhalten… Viel Spaß mit unserer neuesten Karikatur, mit „Biancas Blick auf Mainz“!

Info& auf Mainz&: Mehr zum Abschneiden von Mainz im ADFC-Fahrradklimatest lest Ihr hier auf Mainz&. Mehr zu unserer Karikaturistin Bianca Wagner erzählen wir Euch in dem Mainz&-Artikel Was eh‘ Glick! Was Bianca sonst so treibt? Seht Ihr hier auf Ihrer Facebookseite.

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Schlechte Noten fürs Fahrradklima – Mainz rutscht bei ADFC-Fahrradklimatest um vier Plätze ab

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Heute vor genau 200 Jahren absolvierte ein gewisser Karl von Drais in Mannheim die Jungfernfahrt mit einem neuen Fahrgerät: Das Laufrad war die Urmutter des Fahrrads, heute, 200 Jahre später, ist der Drahtesel ein wichtiges Verkehrsmittel vor allem in unseren Städten geworden. Doch die Entwicklung der Infrastruktur hält damit nicht Schritt: Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) kamen die deutschen Großstädte über die Note 3 nicht hinaus. Auch für das Fahrradklima in der Fahrradstadt Mainz gab es einen Dämpfer: Mainz rutschte um vier Plätze auf Rang 17 von 29 ab und kam nur noch auf eine Bewertung von 3,9. Besonders die für Radfahrer wichtige Infrastruktur werde überwiegend schlecht bewertet, bilanziert der ADFC.

Mieträder in Mainz: Gute Noten fürs Mietradsystem, schlechte für Radwege beim ADFC-Fahrradklimatest. – Foto: gik

Alle zwei Jahre etwa misst der Interessenverband für Radfahrer das Fahrradklima bundesweit, und zwar mit Hilfe der Radfahrer selbst. In einem Online-Fragebogen können die Radfahrer detailliert die Fahrradbedingungen ihrer Stadt bewerten, angeben, was sie besonders gut und was sie besonders schlecht finden. 2016 fand der Test zum siebten mal statt, mit rund 105.000 Befragten nahmen so viele Radinteressierte an dem Test teil wie noch nie. Alle 39 Großstädte über 200.000 Einwohner – darunter auch Mainz – kamen auf genügend beantwortete Fragebögen, um in den Test Eingang zu finden.

Damit repräsentiere der Test mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung und das bei einem großen Querschnitt, betonte der ADFC-Projektleiter der Bundesstudie, Thomas Böhmer. Nur 18 Prozent der Teilnehmer waren nämlich ADFC-Mitglieder, damit spiegele die Umfrage keineswegs nur die Meinung dieser Verbandsgruppe, sondern die einer breiten Bevölkerung. 75 Prozent der Teilnehmer am Test sagten zudem, sie fahren fast täglich Fahrrad. „Was wir hier am Ende messen ist eine Kundenzufriedenheit im Fahrradverkehr“, betonte Böhmer: „Das ist unser Kundenbarometer.“

Radweg in Mainz an der Agentur für Arbeit: Eng, zwischen Autos eingeklemmt, Oberfläche voller Hubbel. Solche Wege führten zur schlechten Bewertung der Radwege im ADFC-Fahrradklimatest. – Foto: gik

Und das muss man angesichts der Ergebnisse von Test Nummer 7  sagen, fällt auch im Jahr 2016 eher schlecht aus: „Fahrradfahren wird immer mehr als Stress betrachtet“, sagte Böhmer bei der Vorstellung der Ergebnisse in Mainz. Schlecht schneide vor allem die Breite und Qualität der Radwege ab, besonderer Schwachpunkt in vielen Städten sei zudem die Wegeführung für Radfahrer an Baustellen. Falschparker auf Radwegen, schlechte Ampelschaltungen, Hindernissen auf Radwegen sowie die Reinigung waren weitere Negativpunkte.

Stärken seien hingegen Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer und die Bereitstellung öffentlicher Fahrräder. Damit würden die für Radfahrer besonders wichtigen Punkte wie Infrastruktur überwiegend schlecht bewertet, während eher unwichtige Dinge wie Werbung fürs Radfahren eine gute Bewertung bekämen, sagte Böhmer weiter.

Und das gilt genau so auch für Mainz: Positiv schlägt hier das Mietradelsystem MVGmeinRad zu Buche, die vielen für Radfahrer in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen sowie eine gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad. Auch die Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen wird gelobt, ebenso, dass in Mainz viel Rad gefahren wird. Doch dann hört es leider mit den positiven Bewertungen für das Fahrradklima auch schon auf: Weder bei der Akzeptanz der Fahrradfahrer als Verkehrsteilnehmer noch an Ampelschaltungen, Abstellanlagen oder dem Sicherheitsgefühl habe sich irgendetwas verändert, befanden die Teilnehmer des Klimatests.

Verschlechtert hat sich aus Sicht der Studienteilnehmer sogar leicht die Fahrradförderung in jüngster Zeit, die Reinigung der Radwege sowie überhaupt die Beschaffenheit der Radstrecken in Mainz: Die allerschlechtesten Noten gab es für den Zustand der Infrastruktur. Demnach wird die Oberfläche von Radwegen mit 4,8 bewertet bei einer Skala von 1 (fahrradfreundlich) bis 6 (nicht fahrradfreundlich). Die Falschparkerkontrolle auf Radwegen bekommt eine 4,8, ebenso die Führung an Baustellen, und an letzter Stelle liegt mit 4,9 die Breite der Radwege. Die Frage, ob Radfahren in Mainz Spaß macht, wird mit einer 3,6 bewertet, die Frage der Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer bekommt nur eine 3,9. Die Frage der Ampelschaltungen für Radfahrer bekommt nur eine 4,6, die Frage, wieviel in jüngster Zeit für den Radverkehr getan wurde, bekommt lediglich eine 4,0.

Radweg optimal: Breit, eigener Bereich, glatte Oberfläche – so macht Radfahren Spaß! An der Unteren Zahlbacher Straße. – Foto: gik

Frappierend ist dabei vor allem: Sieht man sich die Ergebnisse des Fahrradklimatests von 2014 an, stellt man fest: Es hat sich praktisch nichts verändert. Auch damals schon bekam der Zustand der Radwege die schlechtesten Noten, die Oberfläche von Radwegen wurde vor drei Jahren sogar noch leicht besser bewertet (4,5) als im vergangenen Jahr, auch haben nach Wahrnehmung der Radfahrer in Mainz Hindernisse auf Radwegen eher zugenommen, Winterdienst und Reinigung dafür eher abgenommen.

In der Klasse der Städte mit mehr als 200.000 Einwohner fiel Mainz deshalb vom 13. auf den 17. Platz von insgesamt 39 Städten zurück – auch weil andere Städte wie Wuppertal und Augsburg mit deutlichen Verbesserungen vorbeizogen. In Mainz nahmen übrigens 912 Teilnehmer an der Umfrage Teil, das waren fast doppelt so viele wie 2014 mit damals 475 Teilnahmern und sogar mehr als in Frankfurt, wo sich im vergangenen Jahr 785 Radinteressierte an dem Fahrradklimatest beteiligten. Auf Platz 1 steht weiter unverändert die Fahrrad-Vorzeigestadt Münster, gefolgt von Karlsruhe und Freiburg. „Fahren Sie ins Münsterland, machen Sie eine Exkursion“, riet der ADFC-Experte deshalb – was die Städte hier auszeichne sei „die Alltäglichkeit des Radfahrens, hier ist jeder gewohnt, Radfahren mitzudenken.“

Ergebnis für Mainz beim ADFC Fahrradklimatest 2016. Eine 0 in der linken Spalte steht übrigens für „gleich geblieben“, ein Plus für „besser“, ein Minus für „schlechter“. Rechts die Bewertung nach Schulnoten. – Grafik: ADFC

Mainz sei „stolz“ auf sein Ergebnis, sagte die Mainzer Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne), die Ergebnisse zeigten: „Das Thema Radfahren ist in den Köpfen der Mainzer angekommen.“ Ja, Mainz liege bei den Bewertungen nur im Mittelfeld, „besser geht immer“, räumte Eder ein, fügte zugleich aber hinzu: „Aber ich interpretiere das anders.“ Mittlerweile sei der Anteil des Radverkehrs auf 20 Prozent angewachsen, das sei für eine rheinland-pfälzische Stadt „sehr gut, daran messen wir uns“, betonte Eder: „Der Radverkehr in Mainz hatte in den vergangenen Jahren einen Schub zu verbuchen, das macht uns sehr stolz.“

„Ich habe das Gefühl, dass die Radfahrer ein eher ungutes Gefühl beim Radfahren haben“, sagte jedoch ADFC-Landeschef Christian von Staden. Allerdings seien die Städte auch in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt: „Die Städte machen das ja nicht aus Böswilligkeit, die haben häufig wenig Geld“, sagte von Staden. Das Problem: „Häufig ist es die Angst vor dem Autofahrer“, sagte der ADFC-Landesvorsitzende, „wenn ich dem Radverkehr mehr Platz gönne, muss ich den jemand anders wegnehmen.“

Allerdings hinke Rheinland-Pfalz bei der Förderung und Entwicklung anderen Ländern durchaus hinterher, sagte Böhmer: In Nordrhein-Westfalen sei schon seit den 1980er und 1990er Jahren „eine sehr kontinuierliche Arbeit passiert“, Baden-Württemberg habe eine eigene Radverkehrs-Abteilung im Verkehrsministerium eingerichtet. Insgesamt werde für den Fahrradverkehr einfach „sehr, sehr wenig Geld ausgegeben“, sagte Böhmer.

Für diese Piktogramme auf der Fahrbahn bekam Mainz jüngst den Deutschen Fahrradpreis. – Foto: gik

Im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium hieß es dazu, die Mittel für den Radverkehr seien aufgestockt worden, 2017 stünden für Radwege an Bundesstraßen 9,62 Millionen Euro bereit, für Radwege an Landesstraßen 2,385 Millionen Euro und für die Kommunale Radwegeförderung noch einmal 3 Millionen Euro. Für den Bau von Radwegen an Kreisstraßen oder für kommunale Radwege sei man nicht zuständig, fördere aber den Bau dieser Wege auf Antrag. Zudem soll nun die Pendler-Radroute Mainz-Bingen-Ingelheim ausgebaut werden. Zum Vergleich: Hessen stellt im laufenden Jahr mehr als 10 Millionen Euro für den Radverkehr bereit und will damit den kommunalen Radwegebau fördern. Nötig ist es: Beim ADFC-Fahrradklimatest 2016 kam die Landeshauptstadt Wiesbaden auf den letzten Platz.

Info& auf Mainz&: Am kommenden Wochenende feiert die Kulturei auf der Zitadelle in Mainz den 200. Geburtstag des Fahrrads mit einem großen Fest. Am 17. und 18. Juni 2017 gibt es einen Fahrradbasar und viele, viele Infos rund ums Fahrrad. Mit dabei sind auch das Verkehrsdezernat der Stadt, die Reparaturwerkstatt Bike Kitchen sowie die Mainzer Polizei mit Tipps und Tricks rund ums sichere Radfahren. Der 18. Juni ist zudem Familiennachmittag mit Bücherkisten, Vorlesetanten und natürlich Polizei-Tipps zum Fahrradverkehr auch für die Kleinen. Los geht’s am 17. Juni um 15.00 Uhr, alle Infos dazu hier im Internet. Nicht verschweigen wollen wir übrigens, dass Mainz 2014 eine erste eigene Fahrradstraße eingerichtete hat und jüngst den Deutschen Fahrradpreis erhielt – für eine Piktogrammkette auf der Straße. Alle Details zum ADFC-Fahrradklimatest 2016 findet Ihr hier im Internet, für jede Stadt könnt Ihr Euch hier die detaillierten Ergebnisse herunterladen.

 

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50. Mainzer Johannisnacht: Feuerspeiender Drache, Letternbraut und Khider – Coole T-Shirts

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Vom 23. bis 26. Juni ist es soweit: Dann feiert Mainz das schönste seiner Feste und das in diesem Jahr mit ganz viel besonderem Schwung. Die 50. Mainzer Johannisnacht steht vor der Tür, und es soll ein ganz besonderes Fest werden. Schließlich ist das Mainzer Stadtfest DIE identitätsstiftende Party – und eines der größten Stadtfeste Deutschlands. Zum 50. Jubiläum gibt es Straßenkunst und feuerspeiende Drachen, Guildo Horn, Torfrock – und neue coole T-Shirts. Dazu endlich wieder mal eine Lesung mit dem Mainzer Stadtschreiber – und Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner könnt Ihr dabei live erleben!

Immer ein Highlight der Johannisnacht : Das Buchdrucker-Gautschen vor dem Dom. – Foto: gik

„Es ist das schönste Stadtfest überhaupt“, sagt einer, der es wissen muss: Rüdiger Tasch organisiert seit 1989 das größte Fest von Mainz. In diesem Jahr wird „Mr. Johannisnacht“ 60 Jahre alt – und geht allen Ernstes in den Ruhestand. „Seit 28 Jahren sorgt Rüdiger Tasch dafür, dass die Johannisnacht zu dem geworden ist, was sie ist“, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) – und nicht nur das: Tasch ist Vorbereiter, Organisator und während des Festes Mädchen für alles: „Egal, ob Schraube, Änderungen, Konzerte oder wo es Salat gibt – Herr Tasch weiß alles“, sagte Grosse, und seufzte: „Ich kann mir die Johannisnacht ohne Sie gar nicht vorstellen…“

Der so Gelobte blieb gelassen und meinte nur, er freue sich auf sein Haus in Ostfriesland. 81.265 Schritte, so viel lege er bei einer Johannisnacht zurück, das habe er mal mit einem Zähler herausgefunden, sagte Tasch, „ich werde langsam zu alt dafür.“ In seinen 28 Jahren habe sich die Johannisnacht stetig entwickelt, „heute haben wir eine überregionale Bedeutung – wer hätte das 1989 gedacht.

1968 wurde die Mainzer Johannisnacht erstmals veranstaltet, erfunden hat sie der damalige Mainzer Dezernent und Bürgermeister Karl Delorme (SPD). Der hatte die Idee, ein Fest zu Ehren des größten Sohns der Stadt ins Leben zu rufen, die erste Johannisnacht fand zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg statt. Und es war Delorme, der dem Fest seinen ganz eigenen Charakter gab: Selbst gelernter Buchdrucker griff er die alte Buchdruckertradition des Gautschens auf, bis heute ist die Taufe im großen Zuber auf offener Bühne zum Ende der Lehrzeit eines der wichtigsten Elemente der Mainzer Johannisnacht.

Mr. Johannisnacht Rüdiger Tasch und Kulturdezernentin Marianne Grosse mit den neuen Johannisnacht-T-Shirts. – Foto: gik

Es war auch der Start der Rückbesinnung auf Gutenberg und sein Erbe, die Mainzer Johannisnacht veranstaltet deshalb jedes Jahr den größten antiquarischen Büchermarkt Deutschlands, in diesem Jahr mit bis zu 100 Ständen. Und dann ist da noch das Preisquadräteln: eine Art Würfelspiel mit länglichen Bleistäben, ebenfalls ein alter Buchdrucker-Brauch. Und natürlich öffnet das Gutenberg-Museum an der Johannisnacht seine Tore weit zu Druckkunst, Führungen und eigenem Drucken.

Daneben aber ist die Johannisnacht auch ein großes Kulturfest: Vier große Bühnen sorgen für eine breite Spannbreite von Musik vom Schlager bis zu harten Klängen, dazu die Kabarettbühne auf dem Ballplatz – „die ungeheure Bandbreite ist das, was die Johannisnacht von vielen anderen Festen unterscheidet“, sagt Tasch: „Kabarett und Künstlermarkt – so etwas findet man auf dem Oktoberfest nicht.“ Es sei die wirklich einmalige Vielfalt, die das Fest auszeichne und ausmache, sagt Mr. Johannisnacht. In der Tat: Festmeile, Weindorf, Kulinarium, Künstlermarkt, Büchermarkt und Rummel – die Mainzer Johannisnacht bietet so viel Verschiedenes, wie kein anderes Fest. 500.000 Besucher kommen an vier Tagen dazu nach Mainz, „und die Faszination der Johannisnacht nimmt nie ab, sondern wird immer größer“, sagte Grosse.

Große Straßenkunst mit Les Contes d’Asphalt. – Foto: Stadt Mainz

In diesem Jahr werden zum 50. Geburtstag Straßenkünstler die Besucher erfreuen. Da wird die Gruppe Donner Trummel mit Liedern des europäischen Mittelalters und orientalischen Klängen echte Spielmannskultur zelebrieren, die Steeldrum-Band Sunshine Coconuts mit außergewöhnlichen Klängen, bunten Steeldrums und farbenfrohen Hemden Karibik-Flair pur nach Mainz bringen. Und die belgischen Puppenspieler Les Contes d’Asphalt sind mit ihrem feuerspeienden Drachen Ottfried und dem tanzenden Skelett Odil unterwegs.

Musikalisch ist die Bandbreite wieder groß: Von Guildo Horn über Neue Deutsche Welle mit Knutschfleck bis hin zur U2-Coverband U12 ist wieder alles dabei. Höhepunkte sind das 25-jährige Bühnenjubiläum von Jammin‘ Cool am Montagabend auf dem Bischofsplatz, aber vor allem die Rückkehr von Torfrock am Samstagabend nach Mainz auf den Schillerplatz – und die feiern ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. „Dass die Bummtschacks zum Schluss auf den Schillerplatz kommen müssen, dass ist wie die Humba an Fastnacht, das muss einfach sein“, sagte Tasch.

Gehört zur Johannisnacht unbedingt dazu: Kettenkarussel und Riesenrad. – Foto: gik

Auf der Kabarettbühne auf dem Ballplatz geben sich in diesem Jahr Christian Schier und Kick la Luna die Ehre, Nessi Tausendschön kommt am Sonntagabend, und der Montag gehört Jay Schreiber, dem Mainzer Newcomer Sinu und natürlich den Salsatänzern am späten Abend mit Chacan. Da steht der Rest von Mainz längst am Rheinufer und staunt beim gigantischen Höhenfeuerwerk zum Abschluss der Johannisnacht. Zum ersten Mal ist auch der große Radiosender SWR3 mit einigen Konzerten auf der Bühne auf dem Liebfrauenplatz vertreten.

Und dann ist da natürlich noch der Rummel der Mainzer Schausteller, die am Rheinufer und quer durch die ganze Innenstadt mit rund 300 Ständen für Volksfestcharakter sorgen. Seit 2016 beginnt die Kirmes ja direkt hinter der Theodor-Heuss-Brücke und zieht sich bis zum Kaisertor, der Künstlermarkt hingegen erstreckt sich nun von der Brücke bis zum Fischtor. Neu in diesem Jahr: Der Markt zieht sich nun erstmals rund um den Fischtorplatz, in zwei Reihen werden hier allerlei kreative Waren von Schmuck über Keramik bis hin zu Korbkunst oder auch Naturkosmetik aufreihen. „Der Künstlermarkt holt die Besucher jetzt praktisch schon am Fischtor ab“, sagt der Leiter des Wirtschaftsamtes Peter Brümmendorf.

Zugig, hässlich, nur von wenigen gefunden: Auf dem neuen Künstlermarktplatz zu Füßen des Rathauses waren 2016 die Stände direkt am Rheinufer kreuzunglücklich. Das soll dieses Jahr anders werden. – Foto: gik

Vergangenes Jahr hatte die Neuordnung allerdings für viel Ärger gesorgt, manch Standbetreiber hatte sich am Rheinufer ausgesprochen unwohl gefühlt. „Das war nicht ganz problemlos“, räumte Brümmendorf ein, nun aber habe die Stadt eine Form gefunden, die noch besser gefallen werde. Dazu sollen etwa Gassennamen beitragen, die in der Schriftart der Pariser Metro gehalten werden. „Die Stände direkt am Rhein werden an der schönen Aussicht stehen“, sagte Brümmendorf, die Stadt wolle dafür sorgen, dass dieses Jahr die Gasse direkt am Rhein besser gefunden werde.

Durch einen kleinen Platz soll außerdem mehr Aufenthaltsqualität hergestellt werden, Eisstand, Bänke und kulinarische Spezialitäten sollen ein französisches Flair entstehen lassen. Crêpes, Flammkuchen, Käseplatten, Süßwaren, Café au Lait und Wein soll es geben. „Künstlermarkt à la Montmartre, das werden wir aufnehmen“, sagte Brümmendorf mit Blick auf den berühmten Stadtteil von Paris. Bis zu 300 Stände wird der Künstlermarkt in diesem Jahr haben, mit dabei seien Künstler aus Ungarn, Spanien, Frankreich und den USA.

Auf dem Markt und vor allem auf dem Leichhof hinter dem Dom findet sich wie immer das Weindorf der Mainzer Winzer, hier wird gemütlich gesessen, genossen und geklönt und den herrlichen Tropfen der Winzer gefrönt. Wer es edel mag, pilgert zum Culinarium der Spitzenköche ans Rheinufer. Ach, geht einfach selbst hin, lasst Euch durch die Stadt treiben und genießt die ungeheure Vielfalt der Mainzer Kultur! Die Johannisnacht, sagte Tasch noch, sei eine wahre Visitenkarte der Stadt, „ich wüsste ad hoc kein Fest, was dem gleich käme.“

Bianca Wagner zeichnet Abbas Khider – wie auf dieser Mainz&-Karikatur!

Nur eines solltet Ihr wirklich nicht vergessen: Am Johannisnachtsonntag liest morgens um 11.00 Uhr der tolle Mainzer Stadtschreiber Abbas Khider auf dem Ballplatz und setzt damit die alte Tradition der Stadtschreiber-Lesung auf der Johannisnacht fort. In diesem Jahr wird das noch durch ein ganz besonderes Event flankiert: Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner wird während der Lesung Khider malen – dass sie das unnachahmlich genial kann, hat sie ja schon mit ihrer Karikatur „Biancas Blick auf Mainz“ bewiesen. Khider wird die Karikatur signieren, anschließend wird das Werk versteigert – und zwar zugunsten der Initiative Fallschirm Mensch, die sich für Flüchtlinge einsetzt. Dürft Ihr auf keinen Fall verpassen!

Info& auf Mainz&: 50. Mainzer Johannisnacht vom 23. bis 26. Juni 2017 in der gesamten Mainzer Innenstadt vom Schillerplatz bis zum Rheinufer. Das ganze Programm zur Party findet Ihr hier bei der Stadt Mainz im Internet. Die coolen neuen Johannisnacht-T-Shirts „Letternbraut“ und „Druckmeister“ kosten übrigens 19,68 Euro, nur 400 Stück gibt es davon, also beeilt Euch lieber. Außerdem gibt’s einen Johannisnacht-Turnbeutel zu 10,- Euro, je 1,00 Euro aus dem Verkauf geht ans Gutenberg-Museum.

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