26. April 2024
2.9 C
Mainz

Tagesarchive: 22. Juni 2017

Grüne: Volle Unterstützung für Eder – Stadt vergibt externe Beratung für besseres Infrastrukturmanagement

0

Nach den heftigen Angriffen auf Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) stellen sich die Grünen schützend vor ihre Dezernentin. „Wir übernehmen Verantwortung für diese Stadt“, sagte Kreischefin Ann Kristin Pfeifer, 2.000 Baustellen in der Stadt ließen sich nicht so koordinieren, dass nichts gleichzeitig stattfinde. „Volle Unterstützung“ bekommt Eder auch von der Grünen Jugend. Im Rathaus mag man sich unterdessen zur Forderung, Eder das Verkehrsressort zu entziehen nicht äußern. Die Stadt vergab jetzt aber den Auftrag für eine externe Beratung für ein besseres Infrastrukturmanagement. Kritik an Eder kommt aber immer deutlicher auch vom Koalitionspartner FDP.

Die Mainzer sind zutiefst von den Baustellen in der Stadt genervt, nun soll ein externes Büro bei der Koordinierung helfen. – Foto: gik

„Das Management und die Kommunikation der Baustellen waren weder optimal, noch sonderlich professionell“, sagte FDP-Kreischef David Dietz am Donnerstag. Auch habe das Umschwenken auf externe Expertise zu lange gedauert. Die täglichen Staus seien zwar „ein massives Ärgernis und nerven fürchterlich“, gleichwohl seien die Baumaßnahmen aber auch dringend notwendig, sagte Dietz weiter: „Viel zu lange wurden diese Maßnahmen in die Infrastruktur auf die lange Bank geschoben, daher muss jetzt auch dementsprechend gehandelt werden.“

Die CDU hatte am Dienstag aufgrund des dritten Jahres anhaltenden Baustellenchaosses in Mainz sogar vorgeschlagen, Dezernentin Eder das Verkehrsressort zu entziehen. Der Dezernentin sprang umgehend die Grüne Jugend bei: „Seit wir Grüne in Mainz Verantwortung übernommen haben, hat sich die Mobilitätspolitik auf den Weg in die Zukunft gemacht“, erklärte die Jugendorganisation der Grünen. Keine andere Partei engagiere sich so offensiv für den ÖPNV, die Belange von Radfahrern oder für die Luftqualität. Man trete für einen moderneren öffentlichen Nahverkehr ein und arbeite auch an mehr Platz für Fußgänger.

„Häufig wird uns Grünen vorgeworfen, wir würden wichtige Bauvorhaben blockieren“, betont die Grüne Jugend weiter. In Mainz jedoch investieren gerade die Grünen mit Bauprojekten in die Zukunft der Stadt. „Auch wenn die aktuelle Situation im Moment für viele Menschen vorübergehende Einschränkungen bedeutet, ist der eingeschlagene Weg der richtige“, heißt es weiter: „Für diesen Weg bekommt Katrin Eder unsere volle Unterstützung.“

Die anderen Fraktionen der Ampel-Koalition meldeten sich zur Verteidigung ihrer Dezernentin indes nicht zu Wort, im Rathaus heißt es zur Forderung, Eder das Verkehrsressort zu entziehen, lediglich: „Dazu äußern wir uns nicht.“

Grüne: „Erbärmlich, wie sich nun alle wegducken“

Die Grünen-Stadtratsfraktion hingegen meldete sich zu Wort – allerdings in einer Pressemitteilung, in der die Dezernentin Katrin Eder überhaupt nicht vorkommt. „Die Baumaßnahmen dienen dem Wohle der Bevölkerung und sind kein Selbstzweck“, schreibt darin Fraktionssprecherin Sylvia Köbler-Gross und betont: „Ich sage auch ganz klar, unsere Vorstellung von Verkehr ist ein fließender, für alle Verkehrsteilnehmer, aber manchmal muss man Abstriche machen.“ Mainz habe jetzt die Chance, mit Förderprogrammen von Bund und Land wichtige Infrastrukturprojekte in Mainz umzusetzen, 40 Jahre lang sei viel zu wenig in die Instandhaltung der Stadt investiert worden. „Mit den aktuell niedrigen Zinsen und den Fördermitteln hat Mainz die einmalige Chance diese Versäumnisse abzuarbeiten“, sagte Köbler-Gross, „wir dürfen nämlich eins nicht vergessen: Mainz ist hoch verschuldet.“

Die Grünen-Kreisvorstandssprecherin Pfeifer griff zudem die CDU an: Die Großbaumaßnahmen seien gemeinsam im Stadtrat beschlossen worden – mit der CDU. „Es ist geradezu erbärmlich, wie sich nun alle wegducken und die Verantwortung für die gemeinsam beschlossenen Maßnahmen von sich weisen“, kritisierte Pfeifer. „Schlichtweg grotesk“ sei zudem der Vorwurf, es würden aus politischen oder ideologischen Gründen Straßen aufgerissen.

Hindernislauf Baustellen in Mainz – die Grünen verteidigen ihre Dezernentin. – Foto: gik

„Keiner wünscht sich Baustellen, aber jeder will Straßen in gutem Zustand, ohne Schlaglöcher und eine zuverlässige Strom-, Wasser- und Gasversorgung“, sagte Pfeifer. Über 2.000 Baustellen ließen sich aber nicht so koordinieren, dass sie nicht auch gleichzeitig oder überschneidend stattfänden. Zudem wisse auch die CDU sehr genau, dass auch Leitungen von Telekommunikationsunternehmen oder das Legen von Hausanschlüssen durch Private genehmigt werden müssten, ohne dass die Stadt hier Spielraum habe.

Grüne werfen CDU jahrelange Vernachlässigung vor – Leser fordern „Edertalsperre“

„Die CDU zeigt heute mit dem Finger auf diejenigen, die sich endlich einmal um diese Stadt kümmern“, schimpfte Pfeifer, sie selbst habe „jahrzehntelang die Verantwortung in dieser Stadt getragen und die Infrastruktur, Bürgerhäuser, Rathaus und Straßen, langsam vor sich hin verfallen lassen.“ Pfeifer verweist vermutlich damit auf den langjährigen CDU-Bürgermeister und Dezernent für Planung und Bauen, Norbert Schüler, der im November 2009 aus dem Amt schied. Heute gebe es ein Investitionshoch in Mainz, betonte Pfeifer und fügte hinzu: „Wir alle werden noch Geduld brauchen, denn neue Straßen und Leitungen fallen nicht über Nacht geräuschlos vom Himmel.“

Doch die Geduld kommt den Mainzern immer mehr abhanden. „Wir brauchen eine ‚Edertalsperre'“, schimpfte etwa eine Leserin auf Facebook – viele lasten der Dezernentin persönlich die Verkehrsprobleme auf den Straßen an, auch weil Eder eben in ihrer Politik stark auf ÖPNV und Fahradverkehr setzt. Die Dezernentin handele aus „ideologischen Gründen“ und wolle den Autoverkehr aus der Stadt vertreiben – die Baustellen kämen da gerade Recht, so die Vorwürfe. Von anderen kommt aber auch Verteidigung: Es brauche ein Umdenken weg vom Auto, fordern durchaus auch viele Leser, der Platz in der Stadt sei nun einmal endlich. „Wir müssen endlich schaffen, intelligente Verkehrssysteme zu entwickeln“, fordert ein Leser. Wenn mehr Leute auf Bus und Rad umsteigen würde, wäre auch genug Platz für die, die mit dem Auto fahren müssten.

Stadt Mainz: Beratungsauftrag an externe Firma vergeben – 94.000 Euro Kosten

Guter Rat ist teuer: Eine externe Firma soll nun die Arbeitsabläufe in der Mainzer Stadtverwaltung durchforsten. – Karikatur: Bianca Wagner

Allerdings ist auch Oberbürgermeister Ebling offensichtlich mit dem Management der notwendigen Baustellen unzufrieden. Baumaßnahmen müssten in Zukunft besser kommuniziert und öffentlich vorgestellt werden, auch beim Management wolle man besser werden, sagte Ebling vergangene Woche. Und kündigte an, die seit einem Jahr angekündigte Beratungsfirma werde nun „baldmöglichst“ die Arbeit aufnehmen. Prompt verkündete die Stadt an diesem Donnerstag: Der Beratungsauftrag sei jetzt vergeben, und zwar an das BWV Beratungsinstitut für Wirtschaft und Verwaltung aus Darmstadt.

Die Firma solle „das bisherige Infrastrukturmanagement untersuchen und nicht die Baustellen koordinieren“, betonte Ebling zudem. Die Darmstädter würden zunächst eine Ist-Analyse vornehmen und dafür die stadtverwaltungsinternen Abläufe in den betroffenen Abteilungen untersuchen sowie Gespräche mit den Mitarbeitern führen. Daraus solle dann ein Soll-Zustand in Form einer Konzeption der künftigen Abläufe und Organisation entwickelt werden. Die Baustellen zu koordinieren, sei nach wie vor Aufgabe der städtischen Mitarbeiter in den zuständigen Abteilungen, betonte Ebling.

Schon Anfang Juli soll die Beratungsgesellschaft ihre Arbeit aufnehmen, geplant seien rund 70 Projekttage verteilt auf etwa sechs Monate, hieß es weiter. Die Kosten für die Beratung belaufen sich auf 94.000 Euro. An den zahlreichen Baustellen und Grabungen im Stadtgebiet seien zunehmend mehr Firmen und städtische Ämter beteiligt, deren Anliegen und Arbeitsschritte koordiniert und aufeinander abgestimmt werden müssten, hieß es zur Begründung noch einmal. Ebling verwies zudem darauf,  dass die Stadt bereits die Schaffung einer zusätzlichen Stelle im Stadtplanungsamt als „Koordinierungsstelle Tiefbau“ in der Abteilung Straßenbetrieb beschlossen hat. Die Stelle soll 2018 kommen – auch um die Ergebnisse der Analyse umzusetzen.

So sahen es schon vor zwei Jahren die Narren – Motivwagen zum Baustellen-Chaos in Mainz im Frühjahr 2015. – Foto: gik

FDP: Zusätzliche Rheinbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim zur Entlastung

Die FDP hatte indes noch einen weiteren Vorschlag: Um „langfristig und nachhaltig die Situation zu entspannen“, müsse nun endlich der Bau einer weiteren Rheinquerung zwischen Bingen und dem Rheingau realisiert werden, forderte Dietz. Der von der FDP favorisierte Standort liege auf Höhe Ingelheim – Oestrich-Winkel. „An der Stelle ist die Situation mit den Zubringerstraßen ideal und der Eingriff in die Naturflächen am geringsten durchführbar“, meinte Dietz. Zeitgleich zur Bundestagswahl sei nun endlich ein Bürgerentscheid angesetzt, bei dem die Bürger im Kreis Mainz-Bingen abstimmen sollen, ob der Kreis eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt.

„Nach langem Hin und Her dürfen nun endlich die Bürger sprechen, ob sie das elende Verkehrsgewürge weiter ertragen wollen oder die Region als Teil des prosperierenden Rhein-Main-Gebiets weiterentwickeln wollen“, sagte Dietz. Das Vorhaben ist allerdings stark umstritten, die Hessen fürchten mehr Verkehr im Rheingau, die Grünen lehnen das Projekt aus Umweltschutzgründen komplett ab – und sie stellen in Hessen den Verkehrsminister.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Kritik am Baustellenchaos in Mainz lest Ihr hier bei Mainz&, die Kritik der CDU an Dezernentin Eder findet Ihr hier. Und auch unsere Karikaturistin hat sich so ihre Gedanken zum Thema Baustellen in Mainz gemacht – Biancas Blick auf Mainz findet Ihr hier.

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Goldmünze aus Byzantinerzeit und alte römische Stadtmauer unter Landtag gefunden

0
Der Anbau des Deutschhauses mit dem Landtagsrestaurant ist verschwunden, in der Grube fanden die Archäologen Mainzer Stadtgeschichte. - Foto: gik

Wer in Mainz eine Grube gräbt, findet bekanntlich Historisches, aber nicht immer ist es so bedeutend, wie in diesem Fall: Ausgerechnet unter dem Mainzer Landtag haben die Mainzer Archäologen – passenderweise – richtig spannende Dinge aus der Mainzer Stadtgeschichte zutage gefördert. „Wir haben die römische Stadtmauer gefunden“, sagt Landesarchäologin Marion Witteyer stolz. Und noch etwas gruben die Archäologen aus dem schwarzen Schlick im Untergrund: Eine Goldmünze aus der Byzantinerzeit, vergleichbar einem 1000-Euro-Schein. Da wurden die mittelalterlichen Keller und die Fundamente der Kirche St. Gangolf fast zur Nebensache.

Hier war einmal der Plenarsaal des Mainzer Landtags, jetzt nur noch eine entkernte Hülle. – Foto: gik

Seit Herbst 2015 wird der ehrwürdige alte Landtag an der Großen Bleiche nun schon umgebaut. Das alte Deutschhaus, ein altes Palais aus dem 18. Jahrhundert, war in die Jahre gekommen: Marode Technik, zu wenig Büros, mangelhafte Barrierefreiheit – seit dem Wiederaufbau Anfang der 1950er Jahre war hier nicht mehr saniert worden. So gab der Landtag eine grundlegende Umgestaltung in Auftrag, das Plenarrund zog mit Tischen und Stühlen in die Steinhalle des Landesmuseums um.

Inzwischen ist von dem alten Deutschhaus nur noch die Hülle übrig: Bis auf die rohen Wände hinunter wurde das Gebäude inzwischen entkernt, die einstige Pracht ist verschwunden, der Plenarsaal eine traurige Baustelle. Das Jahr 2017 ist nun noch für weitere Rohbauarbeiten reserviert. 2018 sollen dann die Wiederaufbau-Arbeiten beginnen, zunächst an Gebäudehülle und Dach, dann die Grobinstallation der Haustechnik, schließlich der Innenausbau. Der Innenausbau samt Feintuning wird dann noch das ganze Jahr 2019 in Anspruch nehmen, erst 2020 wird der neue Landtag fertig zum Einzug werden.

Rohe Mauern, kahle Besuchertribüne – der alte Landtag ist nicht mehr wiederzuerkennen. – Foto: gik

Damit wird der Landtag übrigens zwei Jahre später fertig als ursprünglich geplant – und er wird deutlich teurer: Ursprünglich war von 49 Millionen Euro die Rede, jetzt bezifferte Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) die Kosten auf 58 bis 60 Millionen Euro. In der ursprünglichen Kostenschätzung sei die Inneneinrichtung mit gut 4,3 Millionen Euro noch nicht enthalten gewesen, sagte Hering jetzt, ebensowenig die Kostensteigerung von 2 bis 2,5 Prozent. Zudem habe man noch Baurisiken neu eingepreist. Und Baurisiken gebe es bei so einem alten Prachtbau reichlich.

Doch des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud: Ein halbes Jahr dürfen die Archäologen den Untergrund vor und neben dem Landtag erkunden. Hier wurde etwa das alte Landtagsrestaurant abgerissen, dazu eine größere Baugrube rund um den neu entstehenden Anbau ausgehoben, die sich auch rund um die Frontfassade erstreckt. Und dabei machten die Archäologen reiche Funde: Vor dem alten Deutschhaus legten sie mittelalterliche Kelleranlagen frei, in denen sich die Lager für riesige Fässer fanden, die wohl mit Kalk gefüllt waren – wofür, ist noch unklar.

Mauermikado mit Entwässerungskanal und mittelalterlichen Blidenkugeln in der Baugrube neben dem Deutschhaus. – Foto: gik

Neben dem Deutschhaus standen die Ausgräber dann auf einmal auf einem Mosaik alter Fundamente und Mauern. Was hier einmal stand, zeigt etwa eine Stadtansicht von Mainz von 1633, angefertigt von Kupferstecher Caspar Merian, der auch den gleichnamigen Frankfurter Verlag führte. Darauf zu sehen: Die alte Martinsburg der Mainzer Erzbischöfe an der Stelle, wo heute das Kurfürstliche Schloss steht sowie die Mainzer Stadtmauer links daneben. Jüngere Stadtansichten aus dem 18. Jahrhundert zeigen an Stelle der Stadtmauer die Deutschordenskommende sowie eine Kirche – St. Gangolf.

Nun legten die Archäologen in der Baugrube vor dem Landtag die Fundamente des Turms von St. Gangolf wieder frei, auch die alte Krypta wurde gefunden – hier wurden einst Herz und Organe der verstorbenen Mainzer Erzbischöfe in Urnen bestattet. Dass von den Urnen noch etwas übrig sein könnte, hält Witteyer für unwahrscheinlich, vor dem Abriss von St. Gangolf sei die Krypta sicher geräumt worden, glaubt sie. Dennoch sind die Archäologen gespannt, ob sich nicht doch noch irgendwelche Überbleibsel in den Überresten der frühmittelalterlichen Kirche im Boden finden.

Kellergewölbe aus der Barockzeit unten im alten Deutschhaus. – Foto: gik

St. Gangolf wurde im 17. Jahrhundert stark durch ein Hochwasser beschädigt, berichtete Witteyer. 1730 fiel sie wohl auch deshalb dem Neubau des Deutschhauses zum Opfer. „Wir haben eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse, vor allem in Bezug auf die Deutschhauskommende“, sagt Witteyer denn auch. Die Ritter vom Deutschen Orden hatten ihre Niederlassung – die Kommende – in Mainz bereits 1193 gegründet, das herrschaftliche Deutschhaus war als Residenz für den Hochmeister des Ordens gedacht – das war nämlich niemand anderes als der damalige Mainzer Erzbischof Franz Ludwig von der Pfalz. In den alten Kellern legten die Archäologen nun das Ursprungsgewölbe frei, alte Sandsteinpfeiler inklusive.

Draußen vor der Tür aber mussten die Archäologen Mauer-Puzzle spielen: Die Fundamente der mittelalterlichen Stadtmauer fanden sich, ihre Linie verläuft genau unter der Frontfassade des Deutschhauses. Aber wo war die Stadtmauer aus der Mitte des 3. Jahrhunderts?

Da unten unter mir und so wie meine Arme – da ist die römische Stadtmauer: Landesarchäologin Marion Witteyer neben dem Deutschhaus. – Foto: gik

Die Archäologen hatten gemutmaßt,  sie könne näher zum Rhein liegen, berichtet Witteyer – doch da war sie nicht. Ebensowenig vor der Deutschhausfassade – nanu? Des Rätsels Lösung brachte schließlich ein alter Abwasserkanal: Der mit einem Tonnengewölbe nach oben abgedichtete Kanal von fast zwei Meter Höhe verläuft parallel zur Großen Bleiche in Richtung Rhein. Der vielleicht auch 1730 angelegte Kanal diente wohl einmal dazu, das Bleichenviertel zu entwässern – „hier ist vielleicht einmal die Umbach gefasst worden“, sagt Witteyer.

Als die Archäologen dann ein Stück weit in den Kanal hinein krabbelten, stießen sie plötzlich auf sehr große, sehr ordentlich zugehauene Steinquader – das war’s! Die Quader sind eindeutig römischen Ursprungs und liegen genau unter der mittelalterlichen Stadtmauer. „Die römische Stadtmauer liegt unter der mittelalterlichen“, ist sich Witteyer sicher, doch wie genau sie vom Deutschhaus aus verlief, das ist weiter unklar. Das halbe Dutzend Blidenkugeln, das die Archäologen vor der mittelalterlichen Stadtmauer ausgruben, wurde da schon fast zur Nebensache – die perfekt runden Steinkugeln dienten einmal als Geschosse von Schleudermaschinen (Blide) und wurden wahrscheinlich in späterer Zeit als Dekoration verwendet. Ganz ähnliche Steinkugeln wurden vor kurzem auch bei den Ausgrabungen neben dem Römerschiffmuseum gefunden.

Byzantinische Goldmünze des Kaisers Heraklios von 610, gefunden in der Baugrube neben dem Deutschhaus in Mainz. – Foto: gik

Doch alle Funde verblassen im wahrsten Sinne des Wortes vor dem gefundenen Schmuckstück der Grube: Eine kleine Münze in glänzendem Gold gruben die Forscher aus dem schwarzen Schlamm im Untergrund. Geprägt wurde sie vom byzantinischen Kaiser Heraklios im Jahr 610, auf ihrer Vorderseite zeigt sie eben diesen Kaiser samt seinem Sohn, auf der Rückseite die Siegesgöttin Augusta. „Byzantinische Münzen sind sehr selten“, sagt Witteyer strahlend, nicht einmal eine Handvoll gebe es.

Und diese Münze könnte noch eine besonders seltene sein: Der Prägeort gibt nämlich Rätsel auf. Üblicherweise nämlich wurden solche Münzen in Konstantinopel geprägt, sagt Witteyer, doch statt dem üblichen Kürzel für Konstantinopel steht auf der Mainzer Münze die Prägung BOXX. „Ich habe nur eine einzige Münze gefunden, auf der dasselbe Kürzel steht“, sagt Witteyer – welcher Ort damit bezeichnet wurde, sei noch unklar.

Klar ist jedenfalls: Die Goldmünze besaß einen hohen Wert, einen sehr hohen sogar, zumal die Münze wenig abgegriffen und deshalb noch sehr neu gewesen sein muss. „Mehrere Pferdchen“ habe man dafür bekommen, sagt Witteyer. Ein normales Zahlungsmittel sei das nicht gewesen, „hier muss etwas Großes gehandelt worden sein“, sagt die Archäologin. Und dabei fiel einem der Handelnden offenbar die Münze in den Uferschlamm und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Muss der geflucht haben…. „Wir laufen ja auch nicht mit einem 1000-Euro-Schein durch die Gegend“, sagt Witteyer: Die Goldmünze belege jedenfalls, dass Mainz auch in der Spätantike „nicht irgendein kleines Dorf“ gewesen sei – sondern eine große Handelsmetropole am Rhein.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Geschichte des Deutschhauses, zum Umbau des Mainzer Landtags und wie es im Deutschhaus einmal aussehen soll, lest Ihr hier bei Mainz&. Und weil es so viel Spannendes im und um das Deutschhaus herum gab – hier unsere Bildergalerie zu den Funden!

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Kein Point Merge-Verfahren in Frankfurt – DFS lehnt Spreizung der Anflüge in größerer Höhe ab

0

Das mit hohen Erwartungen behaftete Point Merge-Verfahren für Anflüge am Frankfurter Flughafen wird es wohl nicht geben. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) lehnte das Verfahren vorwiegend aus Platzgründen ab, wie die Fluglärmkommission nach ihrer Sitzung berichtete. Das Verfahren sah vor, die Flugzeuge in einem weiteren Fächer auf einen Anflugpunkt am Flughafen zu führen, so hätten die Flieger in deutlich größerer Höhe – und damit lärmarmer – an den Flughafen herangeführt werden können. Die DFS sieht nicht genügend Platz im Frankfurter Flugraum, zudem wären mehr Menschen in der Region von Fluglärm belastet worden, heißt es. Das Verfahren hätte jedoch vor allem Anwohner in Rheinhessen und bis in den Raum Bad Kreuznach hinein entlastet.

Das Anflugverfahren Point Merge wird in Frankfurt nicht kommen, die DFS hat Bedenken. – Foto: gik

Die DFS habe das neue Anflugverfahren ausführlich mit Computersimulationen getestet, berichten die Kollegen von der Hessenschau. Beim Point Merge-Verfahren werden die Flugzeuge in etwa 5.000 Metern Höhe in einem gedachten Trichter vor dem Flughafen zusammengeführt, um dann in einem kontinuierlichen Sinkflug auf die Landebahnen geleitet zu werden. Besonders dieser kontinuierliche Sinkflug hatte bei Fluglärnm-Geplagten hohe Erwartungen geweckt, würde es doch gerade die hochgradig nervigen Beschleunigungs- und Korrekturgeräusche der Flugzeuge deutlich reduzieren. „Point Merge“ war 2012 als ein Schritt zum aktiven Schallschutz von der von der Landesregierung initiierten „Allianz für den Lärmschutz“ zur Prüfung und Einführung vorgesehen worden.

Nun aber das Aus: Das System sei für eine Einführung am Flughafen Frankfurt nicht geeignet, weil das hohe Verkehrsaufkommen am Standort Frankfurt auch besonders große Kreisbögen notwendig machen würde, wie die Fluglärmkommission schreibt. Diese Kreisbögen aber seien unter anderem wegen des militärischen Übungsgebietes im Südwesten des Flughafens und der Nähe zu anderen Flughäfen kaum darstellbar. Im Nahbereich würden sich keinerlei Fluglärm-Reduzierungen innerhalb der Kreisbögen auf den Endanflug ergeben, heißt es weiter. Aber auch in größeren Entfernungen seien keine Lärmreduzierungen erkennbar, weil die Kreisbögen immer im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet liegen würden.

Die „Frankfurter Neue Presse“ berichtet allerdings auch, die DFS selbst sehe durchaus eine entlastende Wirkung durch das Point Merge-Verfahren – und zwar in weiter entfernten Gebieten: Rund 400.000 Bewohner vor allem östlich von Gelnhausen sowie im Raum Bad Kreuznach hätte das Verfahren entlasten können, schreibt die FNP – und beruft sich dabei auf das DFS-Papier selbst. Gleichzeitig würden aber „etwas mehr als eine Million Menschen“ zusätzlich von Fluglärm belastet, weil sich die Anflüge breiter verteilen würden. Darunter: Wiesbaden und zahlreiche Taunusgemeinden wie Hofheim, Idstein, Kronberg und Königstein. Point Merge sei „nicht der Heilsbringer“, zitiert die Zeitung die DFS – und betrieblich schlicht nicht umsetzbar.

Flugspuren am Frankfurter Flughafen 2015. Bei Point Merge wären die Anflüge wie ein Fächer in größerer Höhe zum Flughafen geführt worden. – Foto: gik

Bei der Fluglärmkommission hieß es dazu, die Ausführungen der DFS seien zwar nachvollziehbar. „Es ist jedoch bedauerlich, dass die Maßnahme bereits vor der notwendigen technischen Vorprüfung als Heilsbringer für das Rhein-Main-Gebiet angepriesen und den Betroffenen damit umsonst Hoffnungen gemacht wurde“, kritisierte der Kommissionsvorsitzende Thomas Jühe.

In ihrer 241. Sitzung beriet die Fluglärmkommission zudem über den neuen Landesentwicklungsplan des Landes Hessen, der auch erhebliche Vorgaben in Sachen Flughafen macht. Die Kommission begrüßte es, dass nun erstmals eine Lärmobergrenze im LEP verankert und ein Lärmminderungsplan aufgenommen werden soll. Skeptisch ist man jedoch über enthaltene Siedlungsbeschränkungen: Über die Frage, „wie zwischen Siedlungsdruck und dem Schutz vor Fluglärm richtig abzuwägen“ sei, wolle man noch weiter beraten, hieß es – offenbar sind sich die Städte in der Kommission nicht einig.

Die Zukunftsinitiative Rhein-Main, ein Zusammenschluss Fluglärm-kritischer Städte im Rhein-Main-Gebiet, forderte derweil, das Hessische Verkehrsministerium müsse ein Siedlungsstrukturkonzept vorlegen, um den Konflikt der Siedlungsbeschränkung endlich zu lösen – schließlich sei bezahlbarer Wohnraum jetzt schon knapp. Gleichzeitig müsse die Bevölkerung wirksam von gesundheitsschädlichem Fluglärm geschützt werden. Auch verlangt die ZRM ein erweitertes Nachtflugverbot zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens im LEP zu verankern und verbindliche Lärmreduktionsziele festzuschreiben.

Die Flieger tief über dem Mainzer Dom werden also bleiben. – Foto: gik

Ferner kritisiert die ZRM scharf, mit dem LEP solle „offenbar“ das neue Geschäftsmodell der Fraport, Low-Cost-Carrier-Verkehre anzusiedeln, legitimiert werden. „Mit der Erhöhung der LCC-Verkehre wurden jedoch die überragenden öffentlichen Interessen am Ausbau des Frankfurter Flughafens nicht begründet“, hieß es weiter.

Die Fluglärmkommission wiederum kritisierte, dass die amtierende Bundesregierung – anders als im Koalitionsvertrag angekündigt – bis zum Ablauf der Legislaturperiode keinerlei Verbesserungen des Fluglärmschutzes bewirkt habe. Vor diesem Hintergrund habe man beraten, wie – unabhängig von einer gesetzlichen Anpassung – die Einbindung der Betroffenen bei lärmverlagernden Maßnahmen verbessert werden kann. Es gebe aktuelle Überlegungen für ein gemeinsam von Fluglärmkommission, Forum Flughafen und Region durchzuführendes Konsultationsverfahren.

Info& auf Mainz&: Der Entwurf des Landesentwicklungsplans sowie des Umweltberichts werden noch bis zum 17. Juli 2017 beim Hessischen Wirtschaftsministerium sowie bei den drei Regierungspräsidien in Hessen öffentlich ausgelegt. Ihr könnt die Pläne aber auch einfach online einsehen – genau hier. Noch bis zum 31. Juli 2017 können Bürger dazu schriftlich oder in elektronischer Form Stellungnahmen abgeben – allerdings nur Bürger des Landes Hessen, nehmen wir an – die Internetseiten des Landes waren Mittwochnacht gerade nicht erreichbar.

Über die Arbeit der DFS könnt Ihr Euch übrigens an diesem Wochenende direkt vor Ort informieren: Zum Tag der Luftfahrt lädt die DFS am 24. und 25. Juni an einen Stand. Beim Towersimulator könnt Ihr Fluglotsen über die Schulter schauen, dazu gibt’s Informationen über die Arbeit der Fluglotsen. Der Frankfurter Flughafen bietet an den beiden Tagen von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr insgesamt Infos und Aktionen rund um den Flugverkehr auf einer Eventfläche von insgesamt 80.000 Quadratmetern. Alle Infos dazu hier im Internet.

 

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Johannisnacht-Highlights: Khider, Wagner, Stullen-Andi, Schier – Mainz& verlost Gutenberg-Pin

0

Heute beginnt die Mainzer Johannisnacht, und es ist das 50. Fest seiner Art. Wir bei Mainz& freuen uns riesig auf das schönste aller Stadtfeste – und zur Feier haben wir noch einmal unsere persönlichen Highlights für Euch zusammengestellt: Bestimmte Mainzer Stände & Besonderheiten, besondere Tipps. Und wir haben ganz exklusiv für Euch den Johannisnacht-Jubiläums-Pin! Johannes Gutenberg steht da als Denkmal, im Hintergrund das große Feuerwerk – bei uns könnt Ihr den brandneuen Gutenberg-Pin gewinnen!

Vollblutfastnachter, Kabarettist, Wirbelwind: Christian Schier ist immer ein Erlebnis. – Foto: gik

Die Mainzer Johannisnacht gehört zu den größten Stadtfesten bundesweit, 500.000 Besucher kommen jedes Jahr an den vier Tagen zum Feiern in die Innenstadt. Erfunden wurde die Johannisnacht 1968 vom damaligen Mainzer Bürgermeister Karl Delorme (SPD). Der hatte die Idee, ein Fest zu Ehren des größten Sohns der Stadt ins Leben zu rufen, die erste Johannisnacht fand zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg statt. Und es war Delorme, der dem Fest seinen ganz eigenen Charakter gab: Selbst gelernter Buchdrucker griff er alte Buchdruckertraditionen auf – das Buchdrucker-Gautschen, Preisquadräteln, der Büchermarkt, dies alles sind Elemente, die das Mainzer Stadtfest zu einem ganz besonderen Fest machen. Auch heute noch dreht sich vieles um Buchdruck-Erfinder Johannes Gutenberg. Und weil es die 50. Johannisnacht ist, haben wir ein paar besondere Highlights für Euch:

Kabarett mit Fastnachter Christian Schier am Freitag

Er ist der Tausendsassa der Meenzer Fastnacht: Komiker, Büttenredner, tumber Clown – und ausgezeichneter Musiker. Sein „Hähnchengrill“ ist legendär, seine Tanzeinlagen sowieso und spätestens jetzt wisst Ihr, vom wem wir sprechen: Christian Schier. Der Gonsenheimer vom GCV brilliert seit Jahren mit immer neuen Rollen und vor allem auch als Teil des kongenialen Duos Heininger & Schier in den Fastnachtssälen und auf der Bühne bei „Mainz bleibt Mainz“. Und nebenher rockt er mit „Ernesto Negro und die Heile Gänsjer“ auch noch die Stehung.

Und ab und zu macht der Schier dann auch noch Kabarett – und genau das könnt Ihr am Eröffnungsfreitag auf der Mainzer Johannisnacht erleben. Um 21.30 Uhr entert er die Bühne auf dem Ballplatz, dann könnt Ihr mit Sicherheit was erleben 😉 Der Wortverdreher mit den irrwitzigen Gags wird mit Sicherheit die Sommernacht auf dem Ballplatz rocken.

Stadtschreiber-Lesung mit Khider, Zeichnung Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner

Abbas Khider liest, Bianca Wagner zeichnet – am Johannisnacht-Sonntag auf dem Ballplatz! – Karikatur: Bianca Wagner

Das dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen: Abbas Khider, der charmante Deutsch-Iraker ist der amtierende Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2017, und er hat sich offenbar gleich mal in seine neue Heimat auf Zeit verliebt, wie wir hören. Oft soll er in Mainz sein, Weinhäuser unsicher machen, das Leben in der Gutenberg-Stadt einsaugen. Vielleicht verrät Khider ja am Sonntag, ob sich das auch literarisch niederschlagen wird: Seine bislang vier Romane rankten sich eher um Flucht, Migration und Asyl. Doch Khider ist auch jemand, der Lyrik schreibt, kraftvolles, schnörkelloses Deutsch, mit genauem Blick auf die Verhältnisse seiner Umgebung. Fremdheit ist eines seiner großen Themen – vielleicht kann ihn Mainz ja so etwas wie Vertrautheit lehren…

Am Sonntag um 11.00 Uhr jedenfalls könnt Ihr den beeindruckenden Autor persönlich erleben: Bei der Stadtschreiber-Lesung auf der Bühne auf dem Ballplatz. Und dabei gibt es noch ein ganz besonderes Extra: Mainz&-Karikaturistin Bianca Wagner wird Khider dabei zeichnen. Wie treffsicher sie das kann, hat sie ja schon mit einer ihrer ersten Karikaturen auf Mainz& bewiesen, wo sie gleich mal der großen Liebe zwischen Khider und Gutenberg nachspürte… Am Sonntag wird sie Khider live zeichnen – und das Werk könnt Ihr anschließend erwerben! Die Versteigerung wird zugunsten der Hilfsorganisation Fallschirm Mensch im Anschluss an die Lesung auf dem Ballplatz stattfinden. Hingehen!

Mit Blick auf den Dom: Der neue Stand von Stullen Andi und Edelbeef bei der Johannisnacht. – Foto: Stullen Andi

Helga, Mainz-Bier, Weinraumwohnung, Edelbeef & Stullen-Andi besuchen

Johannisnacht – das heißt auch: Kultstände besuchen! Der Biertreff bei Helga auf der Ludwigsstraße ist ja schon ganz lange ein Johannisnacht-Muss, die Weinraumwohnung logiert seit ein paar Jahren immer zwischen den Pavillons vor dem Karstadt-Gebäude – gemeinsam mit dem Baron und dem Neustadtfood übrigens. Aber da gibt es in diesem Jahr noch zwei neue Stände, die Ihr auf keinen Fall verpassen dürft! Und zwar den Stand der neuen Mainzer Bierbrauerei Kuehn Kunz Rosen auf der Ludwigsstraße vor dem ehemaligen Radio Bauer.

Und auf dem Markt vor dem Pizzahut findet Ihr dann noch eine ganz neue, hoch spannende Kooperation: Der Stullen Andi, jener subversive, hochkreative Butterbrot-Künstler, der die Stulle praktisch neu erfunden hat, geht ein Team ein mit Edelbeef, dem Edel-Felisch-Shop aus der Altstadt. Gemeinsam präsentieren sie Rhoihessische Vesper-Schal’scher mit Worscht und Käs‘ (Stullen Andi) und feinstes Pulled Beef mit gezupftem Nacken vom Angus-Rind als Burger oder als Hauptgericht (Edelbeef). Und das direkt inmitten des Weindorfs auf dem Domplatz – dürft Ihr nicht verpassen!

Mainz& präsentiert: Festpin Johannes Gutenberg mit Feuerwerk

So sieht er aus, der Gutenberg-Pin zum 50. Jubiläum der Mainzer Johannisnacht. – Foto: CIM

Es ist ja die 50. Mainzer Johannisnacht, und zu Ehren des Jubiläums dürfen wir ganz exklusiv ein tolles Erinnerungsstück präsentieren: Den Festpin mit Johannes Gutenberg persönlich. Entworfen und gefertigt hat ihn Petra Wagner-Behrendt mit ihrer Firma Creatives in Metall, dem großen Fastnachtsorden-Hersteller in Mainz-Hechtsheim. „Es gab noch nie einen Pin für dieses Fest, da haben wir uns zum 50. mal ein paar Gedanken gemacht“, erzählt Wagner-Behrendt Mainz&.

Der Pin ist 42 Millimeter hoch und stellt Gutenberg wie auf dem Denkmal am Theater dar, während hinter ihm das große Abschlussfeuerwerk erblüht. Der Pin ist aus altsilberfarbenem Metall, verziert mit bunten Kristallsteinen, ein Must-Have zur 50. Johannisnacht! Natürlich kann man den Pin einfach für 5,- Euro bei CIM kaufen – aber Ihr könnt ihn auch bei uns gewinnen: Mainz& verlost exklusiv vier Gutenberg-Pins!

Gewinnen& auf Mainz&: Und so könnt Ihr einen Gutenberg-Pin gewinnen: Schreibt uns eine Email an info(at)mainzund.de mit dem Stichwort „Gutenberg-Pin“ und sagt uns darin, was Eure Lieblingsaktion auf der Mainzer Johannisnacht ist. Die Gewinner werden aus allen vollständigen Einsendungen gezogen, der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Bitte vergesst Name und vollständige Adresse nicht, damit wir wissen, wohin wir Euch den Pin schicken sollen. Einsendeschluss: Sonntag, der 25. Juni 2017, 10.00 Uhr. Warum? Weil wir die Gewinner dann bei der Lesung auf dem Ballplatz ziehen. Und wer sich sowieso auf der Johannisnacht herumtreibt, dem überreichen wir den Pin auch gerne persönlich!

Info& auf Mainz&: Mehr zum Programm der 50. Mainzer Johannisnacht lest Ihr hier auf Mainz&, und dann haben wir da noch die 8 Dinge, die man an der Johannisnacht getan haben muss für Euch. Und schließlich solltet Ihr den Rummel am Rhein nicht verpassen – alles zu Adrenalinrausch und Kinderkarussel auf dem Rheinvergnügen lest Ihr hier.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Autobahnbrücke in Wiesbaden kaputt – A643 in Wiesbaden nur noch einspurig

0

Die gute Nachricht vorweg: Es ist keine Rheinbrücke kaputt gegangen, und das Problem liegt in Wiesbaden. Die schlechte Nachricht: Das Umfeld der Schiersteiner Brücke verursacht weiterhin große Probleme. Jetzt hat es die Wiesbadener Seite getroffen: Am Dienstag sperrte Hessen Mobil eine Autobahnbrücke in Wiesbaden in Verlängerung der Schiersteiner Brücke. Die betroffene Brücke überspannt die Erich-Ollenhauer-Straße in Wiesbaden und befindet sich kurz vor dem Ende der Autobahn im Wiesbadener Stadtkern. Der Verkehr wird hier nun einspurig in jede Richtung an der Problemstelle vorbei geführt.

Die Anschlüsse an die Schiersteiner Brücke machen weiter Probleme – dieses Mal auf Wiesbadener Seite. – Foto: gik

Damit gibt erneut eine Brücke entlang der A643 auf und verursacht eine empfindliche Engstelle. Der Grund: Der Bereich der Dehnungsfugen der Brücke an ihrem Anfang und Ende sind offensichtlich defekt. Eine „Übergangskonstruktion“ sei kaputt gegangen, sagte ein Sprecher von Hessen Mobil am Mittwoch auf Mainz&-Anfrage – und meinte damit den Übergangsbereich von Straße zu Brücke. Im Rahmen einer routinemäßigen Streckenkontrolle sei „festgestellt worden, dass die Übergangskonstruktion kurz vor dem Versagen ist“, erklärte der Sprecher. Der betroffene Bereich habe deswegen sofort gesperrt werden müssen.

Nun wird der Verkehr in jede Richtung einspurig an der Problemstelle vorbei über die Standstreifen geführt. „Es wird eine Notinstandsetzung geben“, versicherte der Sprecher weiter, „wir akquirieren gerade eine Fachfirma.“ Im Internet weckten die Worte „Brücke“ „Schiersteiner“ und „kaputt“ natürlich sofort Erinnerungen an die im Februar 2015 zusammengebrochene Schiersteiner Rheinbrücke, die nach einem Absacken aufgrund eines Baufehlers für Wochen komplett gesperrt werden musste – und ein riesiges Verkehrschaos auslöste. So schlimm ist es dieses mal wahrlich nicht, betroffen sind aber Pendler, die über die Schiersteiner Brücke nach Wiesbaden rein oder in umgekehrter Richtung nach Mainz fahren wollen.

Die neue Rheinbrücke oberhalb der alten Schiersteiner Brücke ist fast fertig – hier ein Teilstück beim Einscwimmen. – Foto: gik

Derweil treiben die Hessen die Bauarbeiten an der neuen Schiersteiner Brücke kräftig voran: Die neue Rheinbrücke, parallel zur alten errichtet, ist fast fertiggestellt und soll im Spätsommer endgültig fertig werden, wie der Sprecher versicherte. Die Freude über das neue Bauwerk wird allerdings getrübt sein – sobald der Verkehr über die neue Brücke rollt, wird die alte Schiersteiner Brücke abgerissen, um selbst einem Neubau Platz zu machen. Die Bauarbeiten bleiben den Autofahrern also erhalten – und den Mainzern Verkehrsprobleme: Mit der neuen Brücke wird zwar die Abfahrt nach Mombach wieder geöffnet, dafür wird dann die Auffahrt vom Mombacher Kreisel aus gesperrt…

Dazu bauen die Hessen kräftig an der Ertüchtigung und Erneuerung des Schiersteiner Kreuzes von A643 und A66 hinter der Brücke. In dieser Woche werden dazu noch mehrmals diverse Rampen in die eine oder andere Richtung gesperrt, und zwar jeweils zwischen 20.000 Uhr und 4.00 Uhr morgens. In  der Nacht von Donnerstag auf Freitag (22.-23.06.17) sind davon noch die Rampe Südwest von Wiesbaden kommend in Richtung Frankfurt betroffen, in der Nacht von Freitag auf Samstag (23.-24.06.17) die Rampe Südost von Rüdesheim kommend in Richtung Wiesbaden. Die Rampen werden in der jeweiligen Nacht komplett gesperrt, Umleitungen sind eingerichtet.

Grund sind Kampfmitteluntersuchungen, die nötig sind, weil hier neue Schutzplanken montiert werden sollen. Für deren Montage müssen zudem die dortigen Betonschutzwände zurückgebaut werden.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Bau der neuen Schiersteiner Brücke lest Ihr natürlich bei Mainz&: Das Einschwimmen des letzten Teilstücks im November 2016 etwa oder unser Bericht über das Gutachten zur Unfallursache auf Mainzer Seite. Jüngste Nachricht: Der Ausbau der A643 auf Mainzer Seite im Anschluss an die Rheinbrücke verzögert sich weiter.

- Werbung -
Werben auf Mainz&
Mainz
Bedeckt
2.9 ° C
5.2 °
0.9 °
88 %
0.5kmh
100 %
Fr
9 °
Sa
20 °
So
17 °
Mo
19 °
Di
23 °

Mainz& unterstützen

- Werbung -
Mainz& unterstützen