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Tagesarchive: 12. Juli 2017

Summer in the City 2017 geht in die zweite Halbzeit: Mariza, Amy Macdonald, Gregory Porter und Namika

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Sommerzeit ist traditionell auch Summer in the City-Zeit, und mitten in den Sommerferien geht die Musik-Kultur-Reihe noch einmal so richtig in die Vollen: Die portugiesische „Königin des Fado“, Mariza, spielt an diesem Donnerstag, den 13. Juli auf, gefolgt vom britischen Singer-Songwriter Tom Odell am 21. Juli. Ende des Monats gibt es mit Gregory Porter dann noch ein richtig großes Highlight, bevor sich zum Abschluss Amy Macdonald und Namika die Ehre geben – was für ein Summer in the City 2017!

Summer in the City mit Fanta 4, als die Bühne noch im Zollhafen stand. – Foto: gik

Die Pet Shop Boys waren schon da, Sarah Connor auch, und Mark Forster brachte die Fanherzen im Volkspark zum Schmelzen – der Summer in the City 2017 läuft auf Hochtouren. Seit 1997 veranstaltet der Frankfurter Hof Konzerte mit international renommierten Künstlern, alles begann damals mit einem Zelt im Volkspark – bis 2009 das Zeltfestival aufgegeben werden musste. 2011 wurde dann die Nachfolgereihe Summer in the City ins Leben gerufen und lockte bereits Superstars wie Sing, Neil Young oder Dire Straits-Frontmann Mark Knopfler nach Mainz.

Die großen Stars kamen auch, weil die große Bühne im Zollhafen mit ihrer sensationellen Kulisse lockte, doch die Location fiel leider dem Baugebiet im Zollhafen zum Opfer – super schade! Vergangenes Jahr war das Highlight das Konzert von Herbert Grönemeyer, der auf dem Messegelände gastierte. Knapp 85.000 Besucher kamen zu den insgesamt 18 Konzerten, allein Grönemeyer zog 16.000 Besucher an. Und weil der Zollhafen wegfiel, wich man sogar mit vier Konzerten nach Wiesbaden aufs Bowling Green vor dem Kurhaus aus – etwa mit dem Sting-Konzert.

In diesem Jahr verteilt sich das Sommerfestival nun auch fünf verschiedene Orte: viele Konzerte finden auf der Zitadelle statt, diverse im Volkspark, gelegentlich ist auch der Domplatz mit seiner grandiosen Kulisse zu Füßen des Doms dabei – wie gerade mit Ben Becker. Kleinere Konzerte finden zudem im Frankfurter Hof statt, und zweimal ist auch die Burgkirche Ingelheim dabei: Auf dem Open Air-Gelände an der Burgkirche geben sich an diesem Freitag die sieben Blechbläser von Mnozil Brass die Ehre.

Die Glorreichen Sieben der Brass Music sind seit April mit ihrer klingenden Hommage an die Welt des Zirkus unterwegs. Die Trompeter, Posaunisten und Flügelhorn-Spieler loten, wenn man ihrer Selbstdarstellung glauben darf, die Grenzen ihrer Instrumente weidlich aus und verwandeln die Welt in eine Zirkusmanege voller Humor und Magie. Von „French Kisses“ über „Serbische Fledermäuse“ bis zum „Lippenfresser-Marsch“ reicht der Bogen ihrer Eigenkompositionen. Die Kunst des Klassik-Arrangements beherrschen sie genauso meisterhaft – ob bei Haydn, Strauß oder Strawinsky, heißt es in der Ankündigung zu Mnozil Brass weiter.

Tierisches gibt es auch: Fledermaus und Feuervogel, einen Tiger Ragtime und ein Tanzmausfinale nach Borodin. Fetzig wild geht es in den Jazz- und Rock-Nummern zu, bei Standards von Bernhard Hermann bis zu Sting und Jimmy Guiffre. Wenn es richtig fetzt, sind die glorreichen Sieben in ihrem Element. Mnozil Brass wäre aber nicht die erfolgreichste Brass Band Europas, wenn sie nicht auch (B)Österreich im Gepäck hätten: beißende Ironie, morbiden Wiener Witz und lautes Lachen in jeder Form. Daten: Freitag, , An der Burgkirche in Ingelheim, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr, Karten kosten zwischen 33,- Euro und 44,- Euro. Alle Infos dazu hier im Internet.

Mariza, die Königin des Fado, kommt nach Mainz. – Foto Carlos Ramos

Bereits am Donnerstag, den 13. Juli – also schon morgen – könnt Ihr auf der Zitadelle in Mainz Weltstar Mariza mit ihrer unvergleichlichen Stimme und atemberaubenden Ausstrahlung erleben. Die „Königin des Fado“ hat in ihrer nunmehr 15 Jahre währenden Karriere unter anderem drei World Music Awards, vier Preise der Deutschen und den WOMEX Artist Award, den Grammy der Worldmusik eingeheimst. Die Sängerin hat ihr Ende 2016 erschienenes Studioalbum „Mundo“ im Gepäck, ihr nunmehr sechstes Album der Königin des sehnsuchtsvollen portugiesischen Fado-Stils. Fado ist eine sehr melancholische portugiesische Musikrichtung, die voller Sehnsucht und schmelzenden Melodien ist.

Auf dem neuen, von Grammy-Gewinner Javier Lemón produzierten Album, schickt die Sängerin aus Lissabon ihre Zuhörer in eben diese Mundo, also in die Welt. „Mundo“ ist eine Art Reisetagebuch, der Bericht einer Reise, die vom Kap Verde nach Spanien, von Argentinien nach Portugal führt. „Ebenso jedoch ist das Album eine Reise in die innere Welt der Mariza: Mit tiefer Leidenschaft und viel Sehnsucht trägt sie den klassischen Fado in die Welt und schlägt dabei zugleich eine Brücke zu vielen anderen Stilen“, so heißt es in der Ankündigung zu ihrem Konzert. Diese Infos sowie alle Daten und Karten gibt es hier im Internet, die Eckdaten: Mariza am Donnerstag, Zitadelle Mainz, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr. Karten kosten zwischen 32,- Euro und 55,- Euro.

Kenny Wayne Shepherd in Action. – Foto: Frankfurter Hof

Weiter geht’s direkt am 18. Juli mit dem Bluesrock Gitarristen Kenny Wayne Shepherd und seiner Band. Der fünfmalige Grammy nominierte Musiker hat sein neues Album „Lay It On Down“ und eine grandiose Band im Gepäck. Auf dem Album gewährt Shepherd Einblicke in seine Gedankenwelt, aber auch in die Welt, aus der er kommt, etwa mit dem Song „Louisiana Rain“, einer Hommage an seine Heimat. Geprägt wurde der Gitarrist von Größen wie Stevie Ray Vaughan – nach der ersten Begegnung begann er nur wenige Monate später, sich selbst das Gitarrenspiel beizubringen.

Mit 16 Jahren erhielt Shepherd seinen ersten Plattenvertrag, sein Debütalbum „Ledbetter Heights“, das sich millionenfach verkaufte, gilt bis heute als Visitenkarte seines gefühlvollen Spiels und seines ehrlichen Songwritings. Platten wie „Trouble Is…“ (1997), „Live On“ (1999) und „The Place You’re In“ (2004) wurden Millionenseller. Auf seiner jüngsten Platte kombiniert er aggressives Gitarrenspiel mit rockigen Grooves und eloquenten Lyrics-Schnappschüssen – und wer jetzt mehr wissen will, findet eine wirklich ausführliche Würdigung seines Lebens und seines jüngsten Albums hier beim Frankfurter Hof. Die Daten: Dienstag, , Frankfurter Hof, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr, die Karten kosten 37,70 Euro.

Jazzig geht es dann einen Tag später, am 19. Juli, im Frankfurter Hof weiter: Der Jazz-Gitarrist und -Komponist Lee Ritenour und Jazz-Pianist Dave Grusin geben sich die Ehre. Beide verbindet eine jahrelange Zusammenarbeit, 1985 veröffentlichten sie gemeinsam das Album Harlequin, das zu den stilprägenden Westcoast Jazz Platten der 1980-er Jahre gehört, mit einem Grammy ausgezeichnet wurde und zwei weitere Nominierungen erhielt. 2000 veröffentlichten sie das Album „Two Worlds“, auf dem sie klassische Musik neu und jazzy arrangieren. Unterstützt werden die beiden von dem Internet-Phänomen Kinga Głyk, die mit ihren 19 Jahren nicht nur die einzige Frontfrau einer Jazzband in ihrer Heimat Polen ist, sondern die derzeit größte Jazz-Sensation auf allen sozialen Netzwerken europaweit, wie der Frankfurter Hof schreibt. Spannend. Die Daten: Mittwoch, , Frankfurter Hof, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr. Tickets zwischen 30,- Euro und 46,50 Euro.

Die Kanadierin Leslie Feist kommt auch. – Foto: Frankfurter Hof

Weiter geht’s am 20. Juli mit der kanadischen Singer-Songwriterin Leslie Feist, die mal als Punksängerin begann, dann als Gast-Sängerin und -Komponistin bei dem norwegischen Folk-Duo Kings of Convenience wirkte und schließlich Gründungs-Mitglied der begeisternd unkonventionellen kanadischen Indie-Band Broken Social Scene wurde. Ihr erstes offizielles Album „Let It Die“ gewann zwei Juno-Awards und manifestierte Feists Ruf als eine der spannendsten neuen Künstlerinnen in der internationalen Singer-/Songwriter-Oberliga, schreibt der Frankfurter Hof. Über ihr neuestes Album schrieb der Musikexpress: „Ihr neues Album ‚Pleasure‘ ist mehr als bezaubernder Folk- und Indie-Pop: Es ist der Versuch, sich selbst zu genügen. „Na dann 😉 Daten: Donnerstag, , Zitadelle Mainz, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr, Karten zwischen 36,- Euro und 54,- Euro. Infos hier.

Einen Tag später, am 21. Juli, kommt dann der Brite Tom Odell nach Mainz, dessen Erfolg ihn schon bis ins Vorprogramm der Rolling Stones führte. Der Brite mit den gefühlvollen Balladen sang sich 2013 aus dem Nichts an die Spitze der britischen Charts – unter anderem mit Hits wie „Another Love“. Nun kommt er nach Mainz und hat sein jüngstes Album „Wrong Crowd“ im Gepäck, das laut Ankündigung Lieder enthält, die groß und dramatisch klingen: Streicher und starke Melodien sollten die Songstrukturen stärker betonen und die reichhaltige Musikalität zum Ausdruck bringen, schreibt der Frankfurter Hof. Als Support hat Odell die junge Frankfurter Singer-Songwriterin Fee dabei – das wird sicher ein besonderer Abend. Die Daten: Freitag, , Zitadelle Mainz, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 17.30 Uhr, Karten 39,- Euro, es gibt nur Stehplätze. Infos hier.

Superstar Tom Odell gibt sich ebenfalls die Ehre. Foto: Frankfurter Hof

Amerikanisch-mexikanisch-italienisch wird es dann am 28. Juli, wenn Vinicio Capossela nach Mainz kommt. Der Sprach-Magier wird immer wieder gerne mit Tom Waits verglichen, seine Konzerte gelten Theateraufführungen, schreibt man beim Frankfurter Hof. Der Italiener gilt als „Italiens faszinierendster Musikreisender“ und verbindet seine vielfältige italienische Musikwelt mit dem amerikanisch-mexikanischen Grenzbereich, also der Welt der Los Lobos und Calexico und Flaco Jiménez. Immer geht es um Welten, die letztlich etwas mit Globalisierung zu tun haben: Migranten, Armut, stillgelegte Eisenbahnlinien, Staub und Sand, und alles wird verbunden von einer Musik, die „der Sonne abgerungen werden muss“. Vielfältig, faszinierend, ein Schelm, Hexenmeister, Troubadour  – Vinicio Capossela eben. Die Daten: Freitag, , Frankfurter Hof, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 19.00 Uhr. Karten 28,90 Euro, Infos hier.

Am 29. Juli wird dann der Ernst-Ludwig-Platz zum Beben gebracht, wenn Rapper Cool Savas mit dem Mainzer Hip Hop Open Air loslegt. Mit dabei hat der „King of Rap“ Deutschrap-Legende Azad sowie Curse, Vega und Olli Banjo – das kann was werden. Die Daten: Samstag, , Ernst-Ludwig-Platz, Beginn: 18.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr, Karten zwischen 36,- und 42,- Euro – wenn Ihr noch welche bekommt. Der Online-Vorverkauf ist bereits beendet. Alle Infos zu den Künstlern hier. Am gleichen Abend gibt sich eine weitere Legende in Mainz die Ehre, mal wieder muss man ja schon sagen: Patti Smith gastiert auf der Zitadelle. Die mittlerweile 70 Jahre alte „Schamanin des Rock“ trug vergangenes Jahr bei der Nobelpreisverleihung in Stockholm Bob Dylans Song „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ vor, ein unvergessener Auftritt, gerade weil Smith patzte. Die Daten: Samstag, 29. Juli 2017, Zitadelle Mainz, Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr. Karten gibt’s zumindest online nur noch zu 50,80 Euro, Infos hier.

Einen Tag später geht es weiter mit den Legenden: Kein geringerer als Gregory Porter gibt sich die Ehre. Sein drittes Album „Liquid Spirit“ ist mit über 20 Millionen Streams das meistgestreamte Jazzalbum der Gegenwart. Mit „Take Me To The Alley“, dem heißerwarteten Nachfolger seines sensationellen Blue-Note-Debüts „Liquid Spirit“, festigt der Mann mit der seltsamen Mütze nun seinen Ruf, der beeindruckendste Jazzsänger und Songwriter seiner Generation zu sein, schreibt der Frankfurter Hof. Mit dabei hat er die Wahl-Mainzerin und gebürtige Aserbaidschanerin Aziza Mustafa Zadeh mit ihrem musikalischen Crossover aus Jazz, Scat-Gesang, Elementen der klassischen Klaviermusik und traditioneller aserbaidschanischer Improvisationsmusik (Mugam). Die Daten: Sonntag., , Zitadelle Mainz, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 18.00 Uhr. Karten zwischen 46,- Euro und 63,- Euro, Infos hier.

Jazzstar Gregory Porter gibt sich am 30. Juli die Ehre. – Foto: Frankfurter Hof

Kann man das noch steigern? Man kann: Am 4. August kommt Amy Macdonald auf die Zitadelle. Die schottische Singer-Songwriterin mit der unverwechselbaren dunklen Stimme wurde 2007 praktisch über Nacht zum Star mit ihren folkigen und locker-leichten Melodien zu eingängigen Lyrics. Fünf Jahre lang ließ sie sich Zeit für ihr neues Album Paper Tigers, jetzt könnt Ihr live das Ergebnis bestaunen. Die Daten: Freitag, , Zitadelle Mainz, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 17.30 Uhr. Karten online nur noch für 50,- Euro zu haben, Infos hier.

Den Abschluss von Summer in the City 2017 machen Namika, Teesy und ein Special Guest am 5. August. Namika kennt Ihr von ihrem Hit „Lieblingsmensch“, die Frankfurterin mit den Wurzeln in der marokkanischen Küstenstadt Nador versteht sich als Kulturhybrid mit Zeitgeist, in deren Brust zwei Herzen im gleichen Beat schlagen. Musikalisch bewegt sich Namika zwischen harten Beats und weichen Sounds, verbindet Alternative-Pop mit Hip-Hop-Beats und orientalischen Klängen. Ihre Songs handeln von Liebe, komplizierten Beziehungen, gespaltenen Identitäten und schmerzhaften Erfahrungen. Mit dabei hat sie Teesy, der einst beim Bundesvision-Song-Contest den dritten Platz errang, nach seinem Album „Glücksrezepte“ ging es bei Teesy Schlag auf Schlag. Jetzt könnt Ihr den smarten Jungstar mit Deutsch-Pop in Mainz erleben. Die Daten: Samstag, , Frankfurter Hof, Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 17.30 Uhr. Karten 35,50 Euro, Infos hier.

 

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Autobahnkreuz Mainz-Süd an der A60 wird für drei Jahre zur Baustelle – Theodor-Heuss-Brücke ab 4. Juli einspurig

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Das Baustellenchaos in und um Mainz geht in die nächste Runde: In den kommenden Wochen wird nicht nur in Mainz gebaut, auch die Autobahnen um Mainz herum werden zu Baustellenparcours. Nun trifft es nämlich auch das Autobahnkreuz Mainz-Süd: In dem Kreuz müssen zwei Brücken erneuert werden, der Landesbetrieb Mobilität aus Worms begann bereits am Mittwoch mit der Einrichtung der Baustellen. Die Bauzeit: Drei (!) Jahre – bis zum Sommer 2020 will man fertig sein. Unterdessen gibt es mal wieder Sperrungen an den Mombacher Auffahrten an der Schiersteiner Brücke – dazu wir die Theodor-Heuss-Brücke ab kommender Woche zum Nadelöhr. Leute, fahrt bitte einfach in Urlaub.

Das Autobahnkreuz Mainz-Süd wird für drei Jahre zur Dauerbaustelle. – Foto: gik

Den Start der Sanierungsarbeiten im Autobahnkreuz Mainz-Süd an der A60 gab der Landesbetrieb Mobilität Worms am Mittwoch in einer streng geheimen Pressekonferenz bekannt – eingeladen war nämlich nur die Printpresse. Man sei nicht davon ausgegangen, dass das Thema für elektronische Medien relevant sei, hieß es am Donnerstag in der Wormser Geschäftsstelle. Das Internet ist offenbar tatsächlich noch immer für viele Behörden in Deutschland Neuland…

Erneuerung von zwei Brücken von 1965 – Neue Brücken werden breiter und länger

Im Autobahnkreuz Mainz-Süd müssen zwei parallel liegende Straßenbrücken aus dem Jahr 1965 komplett erneuert werden, die Brücken hätten zu starke Bauwerksschäden, eine Sanierung sei unwirtschaftlich, heißt es. In der Tat: Rost, Abplatzungen des Betons und sogar Fahrbahnabsenkungen sprechen eine klare Sprache, dazu gibt es Wasserstau und durchfeuchtete Überbauten, das Böschungspflaster ist ebenfalls abgesackt. Bei der Brückenprüfung 2015 kam die Konstruktion nur noch auf eine schlechte 3,0, das ist ein „nicht ausreichender Zustand“, der bereits eine Brücke bezeichnet, deren Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Diese Brücke muss erneuert werden: Autobahnbrücke der A60 über die A63 im Autobahnkreuz Mainz-Süd. – Foto: LBM Worms

Die Arbeiten sollen nun in zwei Phasen erfolgen: In der ersten Phase wird die südliche Autobahnbrücke in Fahrtrichtung Bingen-Frankfurt abgerissen und von Grund auf neu gebaut, diese Phase soll bis Jahresende 2017 dauern. In der zweiten Phase, die 2018 nach Ende der Frostperiode starten soll, wird dann das nördliche Bauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt-Bingen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Dabei werden die Brückenbauwerke auf 32 Meter erweitert und auf 95,5 Meter verlängert, die neuen Stützweiten haben laut LBM statische Gründe. Die Stahlbetonstützen werden auf 1,20 Meter dicke Bohrpfähle gegründet, die 25 Meter tief in den Boden getrieben werden – na, hoffentlich geht dabei nicht wieder was schief wie bei der Schiersteiner Brücke…

Zwei Rampen für 18 Monate voll gesperrt, Reduzierung auf eine Fahrspur

Der Bauauftrag in Höhe von 15 Millionen Euro wurde im Mai an die Mannheimer Firma Schleith GmbH vergeben, im Februar wurden bereits in allen vier Anschlussstellen-Ohren des Autobahnkreuzes die Rodungsarbeiten für das notwendige Baufeld durchgeführt. Nun wird erst einmal eine Behelfsbrücke gebaut, der Verkehr dann auf den nördlichen Überbau umgelegt, die südliche Brücke abgerissen und neu gebaut und danach umgekehrt für den nördlichen Brückenteil. Geplant sei bei optimalem Bauablauf eine Bauzeit von rund drei Jahren. Das Problem dabei: Es handelt sich um zwei hoch frequentierte Strecken – auf der A60, dem Mainzer Ring, passieren die Stelle pro Tag rund 100.000 Fahrzeuge, auf der darunter liegenden A63 sind es rund 80.000 Fahrzeuge pro Tag.

Gravierende Schäden an den Brückenbauwerken aus dem Jahr 1965 machen Erneuerung im Autobahnkreuz Mainz-Süd nötig. – Fotos: LBM Worms

Den Autofahrern steht denn auch auf der hochgradig von Pendlern frequentierten Strecke eine echte Durstzeit bevor: Die Autobahn wird nicht nur einspurig mit Tempo 60, aus bautechnischen Gründen wird es auch zu mehreren Vollsperrungen an Wochenende kommen. In der ersten Bauphase wird zudem die A 60-Abfahrtsrampe von Finthen/Lerchenberg kommend in Richtung Innenstadt – also auf die Pariser Straße – für 18 (!) Monate komplett gesperrt, ebenso die Auffahrt aus der Innenstadt in Richtung Weisenau/Frankfurt. Beides soll ab dem Spätsommer 2017 gelten und sei „unvermeidbar“, wie es beim LBM weiter heißt. „Die Projektgruppe Mainzer Ring des LBM Worms bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die notwendige Baumaßnahme“, heißt es weiter.

Schiersteiner: Auffahrt von Mombach Richtung Bingen am Wochenende voll gesperrt

Das könnte schwierig werden: Zeitgleich laufen die Bauarbeiten an der Schiersteiner Brücke und auf der Saarstraße in Richtung Innenstadt weiter und legen den Zugang von und aus Mainz auf die Autobahnen weiter lahm. So wird an diesem Wochenende mal wieder die Auffahrt vom Mombacher Kreisel in Richtung Bingen gesperrt, und zwar von Freitag, 30. Juni 2017, 21.00 Uhr, bis Samstag, 1. Juli 2017, 8.00 Uhr, und dann noch einmal von Samstagabend 20.00 Uhr bis Montag, 3. Juli 2017, 5.00 Uhr. Notwendig ist das für Ausschalungsarbeiten am Lückenschluss zwischen neuer Schiersteiner Brücke und Autobahn.

Auch die Theodor-Heuss-Brücke wird in den Sommerferien zur Baustelle: Die Fahrbahndecke wird erneuert. – Foto: gik

Die Ausfahrt von Bingen kommend nach Mainz und die Überfahrt über die Schiersteiner Brücke sind weiterhin möglich. Die Umleitungsstrecke führt vom Mombacher Kreisel zunächst über die Brücke nach Wiesbaden, dort werden Autofahrer in Richtung Bingen über die Anschlussstelle Wiesbaden-Äppelallee umgeleitet. Die Sperrung dürfte indes auch wieder mehr Verkehr für die Auffahrt in Gonsenheim bedeuten – dort streiten sich Stadtverwaltung und die Gonsenheimer Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) um Wege zur Entlastung der überlasteten Kreuzungen. Flegel fordert dort einen Kreisel, den die Stadt gerade ablehnte.

Theodor-Heuss-Brücke ab 4. Juli einspurig wegen Fahrbahnerneuerung

Und das ist beileibe nicht alles: Auch die Theodor-Heuss-Brücke wird ab dem kommenden Wochenende zur Großbaustelle. In Fahrtrichtung Mainz muss die Fahrbahndecke auf beiden Fahrspuren erneuert werden, dazu wird die Beschichtung des Gehwegs auf dieser Seite neu gemacht und an den Brückenpfeilern D und G der Vogeleinflugschutz instandgesetzt. Für die Autofahrer heißt das: Sperrung der beiden Fahrspuren und nur noch eine einspurige Verkehrsführung über die Brücke. Sechs Wochen lang sollen die Arbeiten dauern, die bewusst in die Sommerferien gelegt wurden. Fußgänger und Radfahrer müssen ebenfalls auf die südliche Seite der Brücke ausweichen.

Für die Asphaltierungsarbeiten wird es zudem an einem Sonntag im August eine Vollsperrung der Brücke geben – voraussichtlich am 6. August. Lediglich die Busse dürfen dann über eine verbleibende Fahrspur mit einer Ampel wechselseitig die Brücke überqueren. Dazu wird es Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Pariser Straße geben, und auch die Binger Straße wird ab 4. Juli mal wieder nur einspurig – mehr dazu findet Ihr in einem weiteren Mainz&-Artikel heute Abend.

Mit den neuen Baustellen auf den Mainzer Autobahnen hat die Stadt Mainz übrigens nicht das geringste zu tun: Selbst Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) war über die Einrichtung der Baustelle am Kreuz Mainz-Süd am Mittwoch nicht informiert worden – und entsprechend sauer. Die Sanierung der Theodor-Heuss-Brücke wiederum obliegt den Wiesbadenern. Ausnahmsweise also mal zwei Baustellen, für die Mainz nichts kann…

Info& auf Mainz&: Mehr zum Mainzer Baustellenchaos und der Kritik am Management der Stadt lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel sowie in unserem Artikel CDU will Eder Verkehrsressort entziehen. Ihr habt die Nase voll von Baustellen? Da haben wir etwas zu Eurer Erheiterung: den närrischen Baustellen-Pin mit Narrenkappe! Und den könnt Ihr jetzt direkt auf Mainz& kaufen – genau hier. Mehr zum Ausbau des Mainzer Rings – die Autobahn um Mainz herum soll sechsspurig werden – findet Ihr auf dieser Internetseite, dort auch Infos zum Autobahnkreuz. Vielen Dank an Mainz&-Leser Kay Oppermann für den Hinweis!

 

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Wohnungsnot für Mauersegler: BUND informiert über Nistplatzmangel und wie man helfen kann

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Jetzt im Hochsommer sind sie abends wieder am Himmel über der Stadt zu beobachten und zu hören: die Mauersegler sind in der Stadt! Die geselligen Vögel fallen im Luftraum mit ihren schrillen Rufen und ihren waghalsigen Luftmanövern auf, doch lasst Euch nicht von ihrer scheinbaren Masse täuschen – den wunderbaren Akrobaten der Lüfte gehen die Brutplätze aus. Viele Nistplätze gehen über’s Jahr hinweg verloren, weil Häuser renoviert oder ganz abgerissen werden, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz in Mainz. Der BUND lädt deshalb am Donnerstag zum Vortrag mit anschließender Exkursion durch die Mainzer Neustadt zu Nistplätzen der Mauersegler.

Einjährige Mauersegler auf Nistplatzsuche an einem Haus. – Foto: BUND Mainz

Seit Anfang Mai sind die wunderbaren Vögel wieder in Mainz, ihre schrillen Schreie und waghalsigen Flugmanöver gehören zum Sommer, schreibt der BUND. Nur für drei Monate sind die Mauersegler bei uns, um hier ihre Jungen aufzuziehen. Und bereits die Einjährigen versuchen, einen Nistplatz für nächstes Jahr zu finden. „Leider gehen viele Nistplätze über’s Jahr verloren, wenn die unscheinbaren kleinen Ritzen und Spalten in Häusern, in denen Mauersegler nisten, bei Renovierungen verschlossen oder Häuser ganz abgerissen werden“, warnt der Umweltverband. Der aus dem Winterquartier zurückkehrende Segler steht dann nach einer Modernisierung oft „vor verschlossener Tür“. Auch Mauersegler kennen offenbar Wohnungsnot…

Mauersegler seien aber sehr nistplatztreue Vögel und steuerten jedes Jahr wieder ihren angestammten Platz an. Ist der weg, falle es ihnen schwer, einen neuen zu finden, „so dass es sein kann, dass sie dann ein, zwei Jahre nicht brüten“, heißt es weiter. Die typische europäische Vogelart bekommt deshalb zunehmend Probleme, dabei sind die Luftgleiter, die etwas größer als Schwalben sind, unglaublich einmalige Tiere: Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometer erreichen, weiß Wikipedia. Und außerhalb der Brutzeit halten sich die Segler für etwa zehn Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf.

Am Donnerstag stellt deshalb Susanne Salinger vom BUND Mauersegler-Netzwerk in einem Vortrag die Lebensweise und Gefährdungen der eleganten Flieger vor, präsentiert auch andere Gebäudebrüter und erläutert, wie der Artenschutz – zum Beispiel bei Gebäudesanierungen – in Form von Nisthilfen umgesetzt werden kann. Der BUND Mainz informiert über die aktuelle Situation des Mauerseglerbestandes in Mainz und bietet Anschauungsmaterial und Informationsbroschüren an.

In einer anschließenden Führung durch die Mainzer Neustadt wird gezeigt, wo Mauersegler-Niststätten sind – oder wo sie sein könnten. Mit etwas Glück könnt Ihr die Vögel beim Einflug in ihre gut versteckten Nester beobachten. Wer ein Fernglas hat, sollte es deshalb unbedingt mitbringen.

Info& auf Mainz&: Donnerstag, 13. Juli 2017, Mauersegler-Vortrag des BUND mit anschließender Führung, Dauer: 19.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr. Treffpunkt und Ort des Vortrags  ist das Evangelische Dekanat Mainz in der Kaiserstraße 37, Raum Erfurt im 4. Stock, einen barrierefreien Zugang gibt es über den Hof zum Aufzug. Die Veranstaltung kostet keinen Eintritt und anmelden müsst Ihr Euch auch nicht. Mehr Infos hier auf der Homepage des BUND Mainz.

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