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Start 2018 Januar

Monatsarchive: Januar 2018

Finanzämter Mainz-Mitte und Mainz-Süd fusionieren zum 1. Dezember 2018 – Service-Center in der Schillerstraße bleibt

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Die Stadt Mainz wird künftig nur noch ein einziges Finanzamt haben: Ab dem 1. März beginnt die stufenweise Umsetzung der Fusion der beiden Mainzer Finanzämter Mainz-Mitte und Mainz-Süd zu einer einzigen Stelle. Die endgültige Fusion wird dann zum 1. Dezember 2018 erfolgen. Hintergrund ist ein Sparkonzept aus dem Jahr 2012, mit dem die Finanzverwaltung in ganz Rheinland-Pfalz effizienter aufgestellt und im Vorfeld der Schuldenbremse fit gemacht werden soll. Die Service-Stelle in der Schillerstraße soll aber – entgegen früherer Planungen – erhalten bleiben: Hier sollen die Mainzer auch künftig Steuerdinge erledigen können, auch wenn ein anderes Finanzamt für sie zuständig ist.

Das Finanzamt Mainz-Mitte wird zum 1. Dezember 2018 weitgehend aufgelöst und mit dem Finanzamt Mainz-Süd fusioniert, das Servicecenter in der Schillerstraße bleibt aber erhalten. – Foto: FMrlp

Die Fusion der Finanzämter Mainz-Mitte und Mainz-Süd ist die letzte Maßnahme einer Strukturreform aus dem Jahr 2012. Ziel der Reform sei es, „den ländlichen Raum durch den Erhalt und den Zuwachs von Arbeitsplätzen bei den Menschen vor Ort zu stärken“, sagte Finanzministerin Doris Ahnen (SPD). Gleichzeitig werde damit „auch die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Steuerverwaltung erhalten, denn es werden größere Arbeitseinheiten geschaffen.“

„Zukunftsinitiative Steuerverwaltung“ (ZIS) heißt das Reformprojekt, das 2011 initiiert und 2012 gestartet wurde. Landesweit wurden seither Zuständigkeiten in größeren Finanzämtern konzentriert und Standorte „optimiert“, wie es im Behördendeutsch heißt. „In vielen Dienststellen sind zum Beispiel Leerstände oder nicht ausgeschöpfte Raumkapazitäten vorhanden, die wir in Zukunft effizienter nutzen werden“, betonte im April 2017 Finanz-Staatssekretär Stephan Weinberg. Man halte aber an allen Service-Centern im Land fest.

Reduziert wird allerdings der Personalbestand, auch um die in der Landesverfassung verankerte Schuldenbremse zum Jahr 2020 umzusetzen – Rheinland-Pfalz musste an allen Ecken sparen. Man wolle effektivere Abläufe schaffen, die „im Ergebnis zur Entlastung der zunehmenden Arbeitsverdichtung beitragen und sich dabei stärker am Grundsatz der Wirtschaftlichkeit orientieren“, hieß es als Ziel der Strukturreform. Aufgaben sollten zentralisiert und größere Arbeitseinheiten geschaffen werden. Durch die Auflösung unrentabler Stellen sollen auch Immobilienkosten gespart werden.

Das Finanzamt Mainz-Süd, hierhin sollen die meisten Mitarbeiter aus der Innenstadt umziehen. – Foto: fmrlp

Der Zusammenlegung der Finanzämter Mainz-Mitte und Mainz-Süd liege eine umfassende Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsanalyse zugrunde, betonte Weinberg zudem vor einem Jahr. Dabei seien sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Aspekte wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit betrachtet worden. Ursprünglich sahen die Planung aus dem Juni 2012 gar die Schließung des gesamten Finanzamts Mainz-Mitte vor, davon nahm die Politik dann aber Abstand: Nun wird nur ein Teil des Amtes geschlossen, das Service-Center in der Schillerstraße soll in vollem Umfang erhalten bleiben. Auch wer künftig nicht mehr in Mainz steuerlich geführt wird, soll hier seine notwendigen Dienste erledigen können.

Die Fusion werde sich positiv auf die Mitarbeiter auswirken, heißt es zudem aus dem Finanzministerium, viele würden in Zukunft weniger weit fahren müssen. Über die Hälfte der Bediensteten pendelten aus den Regionen nach Mainz, sie müssten in Zukunft weniger weit fahren und könnten näher an ihrem Heimatort arbeiten. „Auch für viele junge Menschen schaffen wir damit attraktive Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten vor Ort“, heißt es weiter.

Hintergrund dafür sind Umstrukturierungen, die Finanzämter betreffen, die bislang von Mainz geführt wurden. So geht die Zuständigkeit für die Stadt Kirn und die Verbandsgemeinde Kirn-Land vom Finanzamt Bad Kreuznach auf das Finanzamt Idar-Oberstein über. Gleichzeitig wird das Finanzamt Bad Kreuznach für die bislang dem Finanzamt Bingen-Alzey zugeordneten Verbandsgemeinden Sprendlingen-Gensingen und Wöllstein zuständig. Zum 1. Juli 2018 dann übernimmt das Finanzamt Kaiserslautern die Verbandsgemeinden Eisenberg, Rockenhausen und Winnweiler in seine Zuständigkeit, die bislang zum Finanzamt Worms-Kirchheimbolanden gehörten.

All das ist Vorlauf für die Mainzer Fusion, denn Mainz gibt zum 1. Dezember dann die Zuständigkeiten für die Gemeinden Budenheim und die Verbandsgemeinde Nieder-Olm an das Finanzamt Bingen-Alzey ab. Für die Verbandsgemeinden Rhein-Selz und Bodenheim wird ab dem 1. Dezember 2018 das Finanzamt Worms-Kirchheimbolanden zuständig. Ist all dies vollzogen, kann es dann zur Fusion in Mainz kommen: Ab dem 1. Dezember dann wird das Finanzamt Mainz nur noch für die Stadt Mainz und ihre Einwohner zuständig sein. Im Vorgriff auf die Fusion hatten die beiden Mainzer Finanzämter bereits einen gemeinsamen Chef bekommen: Arnold Arndt leitet seit Dezember 2016 beide Mainzer Finanzämter an. Im Finanzamt Mainz-Süd arbeiteten zu dem Zeitpunkt knapp 300 Bedienstete.

Info& auf Mainz&: Wer die Details der Strukturreform in den rheinland-pfälzischen Finanzämtern noch einmal nach lesen möchte – bitteschön:Hier gibt’s die Infos im Internet.

 

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S-Bahn-Ring um Frankfurt, Flatrate-Tickets, elektronische Fahrkarte – Hessische Grüne erstellen Verkehrsprogramm für Landtagswahl

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Am 28. Oktober 2018 sind Landtagswahlen in Hessen, und der Urnengang im Nachbarland birgt durchaus auch Spannendes für die Mainzer: Seit vier Jahren regiert in Hessen Schwarz-Grün, und unter dem grünen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir wurden immerhin Lärmpausen und ein Lärmdeckel für den Frankfurter Flughafen eingeführt. Ein Novum in der hessischen Politik, auch wenn Fluglärmgegnern die Maßnahmen bei Weitem nicht ausreichen. „Wir haben die Richtung der Verkehrspolitik geändert“, heißt es bei den Grünen stolz: Grün baue den Nahverkehr aus und investiere in Radwege – und das soll auch nach der Wahl so weiter gehen: In ihrem Verkehrskonzept wollen die Grünen im hessischen Landtag einen S-Bahn-Ring um Frankfurt, mehr Flatrate-Tickets und langfristig die Einführung elektronischer Fahrkarten.

S-Bahn auf der Kaiserbrücke nach Wiesbaden – die hessischen Grünen wollen das S-Bahn-Netz um Frankfurt herum ausbauen. – Foto: gik

„Wir haben in den vergangenen vier Jahren in der Regierung gezeigt, dass wir wissen, wie wir Ideen Wirklichkeit werden lassen“, heißt es in dem Mobilitätskonzept stolz, „wir wollen auch weiterhin tatsächlich etwas verändern.“ Manches dauere allerdings „etwas länger“, heißt es gleichzeitig, „manchmal muss man Umwege gehen, entscheidend aber ist, dass die Richtung stimmt.“

Und die soll auch nach der Wahl fortgesetzt werden: Mehr ÖPNV, mehr Radschnellwege, das wollen die Grünen auch ab 2019 fortsetzen. „Wir wissen, wie moderne Mobilität für alle funktionieren kann“, betonte die Grünen-Verkehrsexpertin Karin Müller: „In einem System mit unterschiedlichen und möglichst emissionsarmen Verkehrsmitteln, dank Digitalisierung gut vernetzt, das jede und jeden schnell, sicher und klimaschonend an sein und ihr Ziel bringt.“

Für das Rhein-Mainz-Gebiet heißt das konkret: Ein S-Bahn-Ring um Frankfurt soll die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet durch einen Ring um Frankfurt entlasten. Das S-Bahn-Netz im Rhein-Main-Gebiet sei „ein Nadelöhr des Schienenverkehrs“, das Land unterstütze bereits den Bau der Regionaltangente West, heißt es. „Wir sprechen uns für weitere tangentiale Schienenverbindungen im Osten des Rhein-Main-Gebiets aus“, sagte Müller. Eine stärkere Nutzung des Bahnhofs Frankfurt-Süd für den Regional- und S-Bahn Verkehr könne zusätzliche Kapazitäten schaffen und die Belastungen des Frankfurter S-Bahn-Tunnels senken. Bis ein S-Bahn-Ring realisiert sei, könnten Busverbindungen die Tangenten stärker abdecken. Auch für die Citybahn zwischen Mainz und Wiesbaden sprechen sich die Grünen mit großem Nachdruck aus.

Radschnellwege sollen Metropolen verbinden, das wollen die hessischen Grünen. – Foto: Stadt Mainz

Dazu sollen Radschnellwege künftig Metropolen miteinander verbinden, erste Strecken würden die Grünen aber eher in der Mitte oder im Norden von Hessen realisieren – etwa zwischen den Unistandorten Gießen und Marburg. „Bequeme Mobilität für alle bedeutet eine bessere Lebensqualität: mit möglichst wenig Lärm und Abgasen, Staus und Verspätungen“, sagte Müller bei der Vorstellung des Konzepts.

 

Kernpunkt des Mobilitätskonzepts sind aber vor allem Flatrate-Tickets nach dem Vorbild des von Al-Wazir geschaffenen Schülertickets: Damit können alle Schüler, Azubis und Beschäftigte im Bundesfreiwilligendienst für einen Euro am Tag in ganz Hessen Bus und Bahn fahren. Das Land Hessen lässt sich das Schülerticket pro Jahr rund 20 Millionen Euro kosten, dafür zahlen die Kunden nur 365 Euro für ein ganzes Jahr.

Für alle 135.000 Angestellten und Beamte des Landes führten die Grünen zudem ein Landesticket ein. „Wir wollen die erfolgreichen Flatrate-Tickets weiterentwickeln und ein Seniorenticket für ganz Hessen einführen“, sagte Müller. Das langfristige Ziel sei sogar ein preiswertes Bürgerticket – allerdings nur für alle Hessen. „Wer ein günstiges Flatrate-Ticket in der Tasche hat und nicht mehr über Tarifzonen, Waben und Anschlusstickets nachdenken muss, für den werden Bus und Bahn zur bequemen und kostengünstigen ebenso wie umweltfreundlichen Alternative“, sagte Müller.

Dazu wollen die Grünen bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode – also bis 2023 – kostenfreies W-Lan in Bussen und Bahnen. Und auch „offline“ müsse ein vergleichbares Qualitätsniveau von Informa­tions-, Buchungs- und Bezahlsystemen gewähr­leistet werden, betont die Partei. Und so träumen die Grünen von der bundesweiten Einführung eines E-Tickets, das entweder per Smartphone oder mit elektroni­scher Chipkarte bedient würde. „Wir haben eine Idee vom Hessen von morgen“, unterstrich Grünen-Fraktionschef Mathias Wagner.  „Wir arbeiten weiter beharrlich mit Leidenschaft und Realitätssinn daran, aus dem Wünschbaren das Machbare zu machen“, fügte er hinzu. Der Frankfurter Flughafen kam in dem Verkehrskonzept übrigens nicht vor.

Info& auf Mainz&: Wir wollten Euch nicht das gesamte Konzept vorbeten und haben deshalb nur die aus unserer Sicht spannendsten Punkte für die Rhein-Main-Region  herausgesucht. Das gesamte Konzept könnt Ihr hier im Internet herunterladen.

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Margit Sponheimer wird Ehrenbürgerin von Mainz – Ehrung wird am 7. Februar im Stadtrat entschieden

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Sie hat Mainz bundesweit berühmt gemacht, ihre Lieder kennt man quer durch die Republik: Margit Sponheimer ist unverändert die berühmteste Fastnachtssängerin der Republik. Nun wird „S’Margittsche“ Ehrenbürgerin von Mainz. Er habe dem Stadtrat vorgeschlagen, eine Persönlichkeit zu ehren, die sich „republikweit besondere Verdienste um die Landeshauptstadt Mainz erworben hat und zugleich große Sympathien genießt: Margit Sponheimer“, teilte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Mittwoch mit: „S’Margittsche“ habe „der Stadt, der Region und vielen Menschen über Jahrzehnte Heimatverbundenheit und Lebensmut gegeben.“ Alle Stadtratsfraktionen hätten bereits Zustimmung signalisiert. Die Ehrung soll am 7. Februar 2018 im Mainzer Stadtrat erfolgen – genau am 75. Geburtstag von Margit Sponheimer. Es ist nicht die einzige Ehrung für die Fastnachtsikone: Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) hat in diesem Jahr den Mond zum Zugplakettcher erkoren – auch wegen Margit Sponheimer.

Margit Sponheimer mit dem Mainzer Zugplakettcher 2018, dem Narrenmond. – Foto: gik

Bislang hat die Stadt Mainz erst zwei Persönlichkeiten die Ehrenbürgerwürde verliehen: Kardinal Karl Lehmann und dem Chagall-Pfarrer Monsignore Klaus Mayer. Dazu ist noch der Theologe Hermann Reifenberg Ehrenbürger, er bekam diese Würde von der damals noch selbstständigen Stadt Ebersheim im Jahr 1965. Nun also soll Margit Sponheimer mit der hohen Auszeichnung geehrt werden. Sie verkörpere „in einer unnachahmlichen Weise fastnachtliches Brauchtum und Mainzer Lebensart, verfügt über ein großes Herz und erreicht damit alle Generationen“, begründete Ebling den Schritt: „Durch ihre Bekanntheit weit über Mainz hinaus ist Margit Sponheimer zur bekanntesten Botschafterin der Mainzer Lebensfreude geworden.“

Geboren wurde Sponheimer am 7. Februar 1943 in Frankfurt, als sie acht Jahre alt war zog die Familie nach Mainz. Ihre Karriere in der Mainzer Fastnacht begann sie 1959 mit ersten Auftritten, 1964 stand sie erstmals mit Ernst Neger auf der großen Bühne bei „Mainz bleibt Mainz“ und wurde so einem größeren Publikum bekannt. Ein Jahr später hatte sie ihren ersten Soloauftritt als Sängerin und ihren ersten großen Erfolg mit „Gell, du hast mich gelle gern“ – ein Star war geboren. Das 1969 erstmals gesungene „Am Rosenmontag bin ich geboren“ wurde zu einer wahren Hymne. Margit Sponheimers Auftritte in den frühen 1960er Jahren brachen zugleich mit einer „Männerdomäne“ in der Mainzer Fastnacht, würdigte auch der frühere Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahre 2007.

Margit Sponheimer habe mit ihren seit Jahrzehnten währenden künstlerischen Leistungen und ihrem Eintreten für das närrische Mainzer Brauchtum einen „unschätzbaren Beitrag zur Förderung des positiven Images unserer Stadt“ geleistet, sagte Ebling weiter. Und auch angesichts ihres anhaltenden Bühnenerfolgs sei die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch den Stadtrat „mehr als begründet.“ Der Stadtrat muss allerdings den Beschluss formal noch fassen, das soll in der Sitzung am 7. Februar geschehen. An einem Ja des Rats besteht kein Zweifel: Die Stadtratsfraktionen von CDU, SPD, Grüne, FDP, ÖDP und FWG hätten bereits Zustimmung signalisiert.

Info& auf Mainz&: Margit Sponheimer wird voraussichtlich am 7. Februar 2018 im Stadtrat zur Ehrenbürgerin von Mainz gekürt. Unser Porträt der Sängerin & Schauspielerin findet Ihr hier auf Mainz&.

 

 

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Monthy Python’s Schwarzer Ritter und das Osterei aus Peterchens Mondfahrt – Kostümverkauf im Staatstheater am 20. Januar 2018

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Schwanensee ist abgetanzt - Kostümfundus - Foto: gik

Die Fastnacht tobt durch die Säle, und Rosenmontag ist nicht mehr weit – höchste Zeit also, sich um ein Kostüm zu kümmern! Da kommt der alljährliche Kostümverkauf des Mainzer Staatstheaters gerade recht. Am kommenden Samstag, den 20. Januar 2018, ist es wieder so weit: Von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr können Narren beim Kostümverkauf des Mainzer Staatstheaters im Kleinen Haus auf die Jagd nach originellen Stücken gehen. Fast 1.000 Teile warten auf Neugierige und Käufer, erfahrungsgemäß ist der Andrang riesig – ab 10.00 Uhr gibt es deshalb bereits Kaffee und Kuchen im Foyer des Kleinen Hauses.

Kostüme aus dem Fundus des Mainzer Staatstheaters werden am Samstag bei alljährlichen Fastnachtsverkauf verscherbelt. – Foto: gik

Der Kostümverkauf ist unglaublich beliebt, jedes Jahr kommen Hunderte, um zu gucken und zu kaufen. Die Kostümabteilung suche eigens zu diesem Anlass witzige, schräge und bunte Kreationen aus dem reichhaltigen Fundus des Staatstheaters zusammen, die nicht mehr auf der Bühne benötigt werden, heißt es von Seiten des Theaters. Mehr als zehn  Kostümständer mit fast 1.000 Teilen werden für Käufer bereit stehen. Von Klein-Accessoires ab 50 Cent bis zu besonderen Einzelstücken für bis zu 50 Euro sei für jeden Geldbeutel etwas dabei. Die Kostüme können auch direkt in Umkleidekabinen anprobiert werden.

Dieses Jahr finden sich, neben Umhängen und Mänteln aus Biedermeier und Barock, auch Kostüme, mit denen eine ganze Gruppe im Einheitslook die Fastnacht unsicher machen kann, so das Theater weiter. Viele Teile seien auch für Kinder geeignet. Ein Highlight werde sicherlich der Schwarze Ritter aus Monty Python’s Spamalot seine, und das Osterei aus Peterchens Mondfahrt.

Der Kostümverkauf ist immer eine große Schlacht, Hunderte strömen jedes Jahr zu dem Event. Die Kostüme sind binnen Minuten vergriffen – früh da sein ist definitiv angesagt. Da der Andrang erfahrungsgemäß so groß sei, dass nicht alle Besucher gleichzeitig eingelassen werden könnten, bieten die Theaterfreunde für alle Wartenden ab 10.00 Uhr Kaffee und Kuchen im Foyer des Kleinen Hauses an, teilte das Theater weiter mit. Die Einnahmen des Kuchenverkaufs fließen vollständig in den Sozialfonds der Theaterfreunde, mit dem Künstler des Staatstheater Mainz unterstützt werden.

Info& auf Mainz&: Kostümverkauf des Mainzer Staatstheaters am Samstag, 20. Januar 2018, von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr im Foyer des Kleinen (!) Hauses. Früh kommen ist angesagt, die Ersten stehen meist schon lange vor Türöffnung Schlange.

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Zigaretten in 14 Koffern am Mainzer Hauptbahnhof vermutlich Schmuggelware aus Angola

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Am Samstag hatten 14 herrenlose Koffer über mehrere Stunden hinweg für Chaos rund um den Hauptbahnhof gesorgt, nun teilte die Mainzer Polizei mit: Die Koffer enthielten offenbar Schmuggelware, in ihnen befanden sich etwa 1.400 Stangen Zigaretten der Marken „Pall Mall“ und „Rothmans“ mit portugiesischer Aufschrift und ohne Steuerbanderole, teilten die Polizei Mainz und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Dienstag mit. Die Gepäckstücke seien ersten Ermittlungen zufolge vermutlich am 12. Januar „von Reisenden aus Angola“ über den Frankfurter Flughafen nach Deutschland eingeführt worden. Die Reisenden hätten aber „ihre Waren nicht beim Zoll angemeldet, weshalb man hier von einem Einfuhrschmuggel der Zigaretten ausgehen kann“, heißt es weiter.

14 Koffer randvoll mit Zigarettenstangen aus Angola – Polizei und Zoll gehen von Schmuggelware aus. – Foto: gik

Die herrenlosen Gepäckstücke hatten am Samstag eine größere Sperrung des Bereichs Hauptbahnhof West samt mehrerer Zuggleise und angrenzender Straßen ausgelöst. Bei einer Überprüfung hatte ein Fahndungshund angeschlagen, daraufhin rückten die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts samt Roboter an. Explosiv war der Inhalt der Koffer aber nur in einer anderen Hinsicht: Die 14 Koffer entpuppten sich als randvoll mit Zigarettenstangen.

Für das Frankfurter Zollamt passt das in eine Serie aktueller Ereignisse: Seit Mitte Oktober 2017 habe es sieben Fälle gegeben, bei denen Reisende – meist aus Angola – via Lissabon oder Amsterdam über den Frankfurter Flughafen nach Deutschland einreisten. Die Reisenden seien zum Teil Portugiesen gewesen und hätten immer größere Mengen unversteuerter Zigaretten in ihrem Gepäck gehabt, sagte Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge übernachteten offenbar fünf von Zeugen als „afrikanisch aussehend“ beschriebene Personen von Freitag auf Samstag in einem Mainzer Hotel. Am Samstag fuhren sie mit dem Taxi zum Mainzer Hauptbahnhof und deponierten die Koffer an drei verschiedenen Stellen im Bereich der Flixbushaltestelle, dem Ausgang des Bahnhofsgebäudes und an einer Säule der Hochtangente. Die Bundespolizei hatte noch einen Mann portugiesischer Staatsangehörigkeit an sechs der Koffer angetroffen, ihn aber nach Feststellung seiner Personalien wieder entlassen. Der Mann habe „glaubhaft berichtet, zwei Frauen hätten ihn gebeten, auf diese sechs Koffer aufzupassen“, heißt es im Polizeibericht weiter: „Sie sagten, sie wollten im Bahnhof einen Kaffee trinken gehen.“ Die übrigen acht Koffer seien von ihm unbekannten Personen abgestellt worden, gab der Mann weiter an.

Die Polizei setzte daraufhin den Sprengstoffspürhund ein – mit den bekannten Folgen: Fast vier Stunden lang war der Hauptbahnhof abgesperrt, bis klar war, dass die Gepäckstücke keinen Sprengstoff enthielten. Der Einsatz aber verscheuchte offenbar die eigentlichen Besitzer der Koffer: Die mutmaßlichen Besitzer hätten „aufgrund der Gefahrenlage und Räumung des Bahnhofes nicht bzw. nicht mehr ermittelt werden“ können, teilten Polizei und Zoll weiter mit. Ob es einen Zusammenhang mit der Schmuggelserie seit Oktober gebe, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.

Info& auf Mainz&: Unseren Bericht zum Chaos rund um den Mainzer Hauptbahnhof, ausgelöst durch 14 herrenlose Koffer, gibt es hier bei Mainz&.

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Universität im Rathaus 2017 – 2018 zu „Mensch und Medien“: Werbung, Filterblasen, Fakenews und die Mediengesellschaft

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Was für ein hochaktuelles Thema: „Mensch und Medien“ lautet der Titel der Vortragsreihe Universität im Rathaus in diesem Wintersemester. Die traditionelle und sehr beliebte Reihe, bei der Wissenschaftler der Mainzer Universität Wissenschaft ins Rathaus tragen, widmet sich damit in sechs Vorträgen dem Wechselspiel zwischen Mensch, Medien und Gesellschaft und hinterfragt kritisch, inwiefern Medien unseren heutigen Alltag beeinflussen. Denn keine Generation zuvor ist je so mit Medienkonsum regelrecht bombardiert worden, welche Auswirkungen hat das auf uns alle? Los geht’s am morgigen Dienstag, den 24. Oktober 2017, mit dem Thema „Starke Medien, schwacher Mensch? Wie Werbung und Medien uns beeinflussen“, bis Ende Februar 2018 geht es um Medienvertrauen und Filterblasen und das Aufwachsen in einer mediatrisierten Welt.

Was macht die „Äppelution“aus dem Menschen? Das fragten schon die Fastnachter auf ihrem Motivwagen mit dem Spruch „Doch der heutige „Homo“ – de Darwin wär baff -/ sieht mit Handy vorm Kopp wieder aus wie en Aff‘.“- Foto: gik

Seit mehr als 35 Jahren schon nutzt die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Vorträge im Rathaus als Brückenschlag vom Campus in die Stadt. Ziel der Reihe: „Der Bevölkerung einen Einblick in die vielfältigen Facetten der unterschiedlichsten Disziplinen von über 4.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in mehr als 150 Instituten und Kliniken zu geben.“ Das tut die Uni mit den verschiedensten Themen, immer im Wintersemester, immer an einem Dienstag – und der Eintritt ist immer frei.

In diesem Winterhalbjahr dreht sich also alles um das Thema Medien und ihren Einfluss auf unseren Alltag. Medien sind allgegenwärtig, beeinflussen sie also auch, was wir denken, wissen, glauben oder fühlen und wie wir handeln? Und wenn ja, auf welchem Wege passiert das? Welche Rolle spielen Medien für die Demokratie? Schaffen sie eine tolerantere Gesellschaft? Gibt es tatsächlich so etwas wie die „Lügenpresse“? Ist der Journalismus in einer Vertrauenskrise? Viele werden jetzt pauschal „Ja!“ schreien – aber noch immer ist die „Tagesschau“ die meistgesehene Nachrichtensendung, der die Deutschen vertrauen. Und weiterhin arbeiten seriöse Medien nach strengen Qualitätskriterien, was oftmals aber gar nicht mehr gewusst oder erkannt wird.

Denn eines hat die Medienlandschaft und unsere Informationsstrukturen massiv verändert: Google und vor allem die sozialen Netzwerke wie Facebook haben zwar zum einen die Meinungsplattformen drastisch erweitert – doch das führt bei Weitem nicht immer zu einem Qualitätszuwachs. „Verändern Google und Co. die Meinungsvielfalt?“, fragt deshalb die Vortragsreihe, und: „Wie kann erfolgreiches Aufwachsen im „always on“-Zeitalter gelingen?“

Zum Auftakt der Reihe widmen sich an diesem Dienstag die Professoren Thomas Koch und Gregor Daschmann vom Institut für Publizistik dem Thema „Starke Medien, schwacher Mensch? Wie Werbung und Medien uns beeinflussen.“ Die beiden Publizistikforscher zeigen, wie Werbetreibende gewisse Mechanismen einsetzen, um Konsumenten unbewusst bei ihren Kaufentscheidungen zu leiten und das Denken und Handeln von Kunden beeinflussen. Der zweite Teil des Vortrags illustriert anhand von Beispielen, dass auch der Journalismus das Publikum manchmal zu Fehlurteilen verleiten kann und präsentiert gute sowie schlechte Beispiele.

Elefantenrunde beim SWR vor der Landtagswahl 2016 – inwieweit beeinflussen Medien das Wahlverhalten? – Foto: gik

Am Dienstag, 14. November 2017, widmet sich dann Professor Marcus Maurer vom Institut für Publizistik der Frage: „Entscheiden Medien Wahlen?“ Gerade bei dieser Bundestagswahl hatte man ja massiv das Gefühl, dass es gerade die Medien und ihre Berichterstattung waren, die dem Bundestagswahlkampf ihren Stempel und vor allem die Themen aufdrückten: Die Berichterstattung über SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, der gegen Ende regelrecht in Grund und Boden geschrieben wurde, oder auch das TV-Duell, bis zu dem Themen der rechtsextremen AfD kaum eine Rolle spielten – danach nahm die rechtsextreme Partei einen erheblichen Aufschwung bis zu ihrem Einzug in den Bundestag mit 12,6 Prozent.

„Man kann annehmen, dass die Art und Weise, wie Medien und Politik berichten, einen Einfluss auf die Urteilsbildung und Entscheidungsfindung der Wähler hat“, heißt es in der Vorankündigung für Maurers Vortrag. Das gelte vor allem deshalb, weil immer mehr Wähler mal diese, mal jene Partei wählen. Soziale Medien wie Twitter und Facebook geben Politikern aber auch die Möglichkeit, ihre Wähler direkt anzusprechen – davon profitieren vor allem populistische Parteien, die in den klassischen Massenmedien kaum mit positiver Berichterstattung rechnen können. Mit welchen Strategien versuchen Politiker hier, Wählerstimmen zu gewinnen? Wie erfolgreich sind sie dabei? Kann man Wahlen überhaupt an klassischen Massenmedien vorbei gewinnen? Auch die Frage nach dem Einfluss der Politik auf die Medienberichterstattung wird in Maurers Vortrag gestellt – spannend.

Am Dienstag, den 28. November 2017, geht es gleich konsequenterweise weiter mit dem Thema „Gefangen in der Filterblase?“ Publizistik-Professorin Birgit Stark will aufzeigen, wie die Nachrichtenverbreitung auf Facebook funktioniert, nämlich mit Hilfe von Algorithmen, und welche Risiken das birgt. Die Nachrichtennutzung in den sozialen Netzwerken wird nämlich größtenteils durch Algorithmen gesteuert, ist personalisiert und sozial eingebunden: Die Auswahl im persönlichen Facebook-Newsfeed basiert maßgeblich auf den Empfehlungen der Freunde und darauf, was man selbst vorher „geliked“ hat. „Ob und wie diese algorithmenbasierten Personalisierungslogiken zu einer verzerrten Wahrnehmung von gesellschaftlich relevanten Themen führen, wird kontrovers diskutiert“, heißt es in der Ankündigung.

Demo gegen angebliche „Lügenpresse“ vor dem SWR des Pegida-Bündnisses im Februar 2016. – Foto: gik

Und natürlich sind auch die berühmten Filterblasen Thema des Vortrags: Jene abgeschotteten Räume, in denen man überhaupt nicht mehr mit anderen Meinungen konfrontiert wird. Gerade im Kontext von Fake News und Social Bots können Nutzer einseitige Sichtweisen durch falsche Bilder des Meinungsklimas entwickeln – wie die US-Wahl ja sehr genau gezeigt hat. „Der Vortrag beschreibt die Logiken der technischen Auswahlmechanismen und gibt einen Überblick über aktuelle empirische Forschungsergebnisse, um eine realistische Einschätzung vornehmen zu können“, heißt es weiter.

Am Dienstag, 16. Januar 2018, geht es dann weiter mit dem Thema „Medienvertrauen – Erosion eines Grundpfeilers unserer Demokratie?“ Die Professoren Tanjev Schultz und Oliver Quiring vom Institut für Publizistik beschäftigen sich dann mit den sogenannten Massenmedien und ihrer Berichterstattung. Diese „Massenmedien“ sind noch immer Grundpfeiler der politischen Willensbildung in unserer Demokratie, sie sorgen für Informationsfluss und klären auf, stellen Foren zur Diskussion bereit und erfüllen die Funktion der Kritik und Kontrolle mächtiger Akteure. Doch in den vergangenen Jahren gibt es zunehmend einzelne Akteure, die ein Interesse daran haben, die Vertrauenswürdigkeit des Journalismus und seiner Produkte offensiv in Frage zu stellen – die Debatte um die vermeintliche „Lügenpresse“ – übrigens ein diffamierendes Wort aus der Nazizeit – lässt grüßen.

Doch vertrauen den Medien wirklich so wenige Menschen, wie immer wieder angenommen wird? Wie gefährlich ist die Lage tatsächlich? Tanjev Schultz und Oliver Quiring ordnen die aktuellen Entwicklungen ein, indem sie Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten vorstellen und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Konsequenzen diskutieren.

Always on – das Smartphone ist heute immer dabei und beeinflusst immer mehr Teile unseres Alltags. – Foto: Nightsnap

Ende Januar geht es dann bei „Mensch und Medien“ weiter am Dienstag, den 30. Januar 2018, mit der FrageAlways on? Chancen und Risiken des Aufwachsens mit neuen Medien.“ Internet und Smartphone sind heute feste Bestandteile des Alltagslebens von Jugendlichen, die ganz selbstverständlich in einer hoch digitalisierten Welt aufwachsen. Klaus Wölfling von der Universitätsmedizin Mainz und Professor Leonard Reinecke vom Institut für Publizistik gehen der Frage nach, wieweit dies zum Nutzen oder Schaden für die Entwicklung der Generation der sogenannten „Digital Natives“ ist. „Aufgrund der rasanten Geschwindigkeit des Medienwandels ist unser Wissen um die konkreten Auswirkungen der Vernetztheit für die Entwicklung Jugendlicher begrenzt“, heißt es in der Ankündigung weiter: Welche Kompetenzen entwickeln sich durch die Nutzung unterschiedlicher Internetangebote? Welche Gefahren lauern im Netz und wie wirken sich exzessive oder suchtartige Nutzungsmuster auf die Entwicklung Jugendlicher aus?

Um erste Antworten auf diese Fragen zu geben, widmet sich der Vortrag der interdisziplinären Studie „always on“ des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz an der JGU, in der rund 1.800 Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz über einen Zeitraum von drei Jahren zu ihren Mediennutzungsgewohnheiten befragt werden. Der Vortrag stellt erste Befunde vor und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Frage, wie Jugendliche mit den Herausforderungen des Aufwachsens in der „always-on“-Gesellschaft umgehen.

Zum Abschluss der Reihe geht es schließlich am Dienstag, 20. Februar 2018, um die Frage:Wie beeinflusst die Finanzierung der Medien in Zukunft die Inhalte?“ In Zeiten, in denen Verlagshäuser sterben, und immer mehr unabhängige Medien versuchen, entstehende Lücken zu schließen, stellt sich massiv die Frage nach der Finanzierung von unabhängigem Journalismus – insbesondere in einer Zeit, in der User für alles zahlen wollen, nur nicht für Internet-Inhalte… Wie aber soll sich Journalismus dann finanzieren? Wie ein umfangreiches, qualitätsvolles Niveau aufrecht erhalten? Denkt mal drüber nach 😉

Professor Bjørn von Rimscha vom Institut für Publizistik stellt jedenfalls fest: Die klassischen Finanzierungsmodelle aus Beiträgen für die öffentlich-rechtlichen Sender, Abogelder für Zeitungen und Werbung für beide können sich so nicht mehr fortsetzen. „Ob Unterhaltung oder Nachrichten: Die Zahlungsbereitschaft der Deutschen für ihren Medienkonsum reicht nicht aus, um ein hochwertiges Angebot allein durch Rezipienten zu finanzieren“, heißt es in der Ankündigung für den Vortrag: „Werbung war bislang eine notwendige Finanzierungsquelle“, das Internet weite die Vielzahl von Möglichkeiten für Geschäftsleute aber nun aus und das zu geringeren Kosten. Wie also finanzieren sich Medien in Zukunft?

Von Rimscha will auch beleuchten, welchen Einfluss die (neue) Finanzierung auf Inhalte hat und welche Wege verschiedene Anbieter gehen, um die Finanzierung ihrer Angebote zu sichern. Der Vortrag endet mit Überlegungen, ob und gegebenenfalls wie die Kombination aus Inhalten und Werbung sinnvoll gestaltet werden kann. Wir kommen dann auch mal vorbei 😉

Info& auf Mainz&: Vortragsreihe Universität im Rathaus im Wintersemester 2017/2018 zum Thema „Mensch und Medien – Aktuelle Fragen zum Leben in einer mediatisierten Welt“. Start am Dienstag, 24. Oktober 2017, Uhrzeit ist jeweils 20.00 Uhr, Ort: Ratssaal im Rathaus der Stadt Mainz. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Informationen im Internet zu der Reihe gibt es hier.  

 

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14 herrenlose Koffer sorgen am Samstag für Chaos rund um den Mainzer Hauptbahnhof

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Ein mysteriöser Vorfall hat am Samstag für stundenlanges Chaos rund um den Mainzer Hauptbahnhof gesorgt: Am frühen Nachmittag wurde der Mainzer Polizei ein herrenloser Koffer am Eingang West unter der Mombacher Hochbrücke gemeldet. Vor Ort aber fanden die Beamten gleich 14 herrenlose Koffer in der Nähe der Bushaltestelle und an Pfeilern der Hochtangente. Von den Besitzern fehlte offenbar jede Spur, also rückte ein Polizeihund an, um nach Spuren zu suchen. Der Hund aber verhielt sich an einem Koffer auffällig – was folgte, war die sofortige Sperrung des Bereichs: ein Teil des Hauptbahnhofs, die Hochtangente „Mombacher Straße“ und Teile der umliegenden Fußwege. Auch die hinteren Gleise des Mainzer Hauptbahnhofs waren betroffen, Züge wurden umgeleitet oder hatten Verspätung. Busse und Bahnen fuhren zwar, doch die Haltestelle Hauptbahnhof West wurde kurzerhand von der Polizei vorverlegt.

Der Bereich Hauptbahnhof West samt Hochtangente war am Samstag stundenlang gesperrt – wegen 14 herrenloser Koffer. – Foto: gik

Fast vier Stunden lang dauerte der Ausnahmezustand rund um den Mainzer Hauptbahnhof. Dabei hatte die Bundespolizei zunächst gedacht, sie könne einfach den vermeintlich einzelnen herrenlosen Koffer überprüfen und den möglichen Verlierer ausfindig machen. Doch als die Beamten gleich 14 herrenlose Koffer unter der Hochtangente fanden, wurden sie misstrauisch. Um jegliche Gefährdung auszuschließen wurde die Mainzer Polizei hinzugezogen, ein Sprengstoffspürhund sollte nun die Koffer überprüfen, heißt es im Polizeibericht weiter. Doch der Hund habe sich an einem der Koffer auffällig verhalten, daher zog die Polizei die „Entschärfer“ des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz hinzu.

Die Experten überprüften die mittlerweile 14 aufgefundenen Koffer mit einem Roboter und konnten endlich ausschließen, dass Gefahr von den Gepäckstücken ausgehe. Beim Öffnen der Koffer stellten sie allerdings fest: Sie waren mit unzähligen Zigarettenstangen gefüllt. Natürlich wurden die Koffer sichergestellt, nach den Besitzern dürfte nun mit Hochdruck gefahndet werden. Um die Herkunft der Koffer und die Gesamtumstände zu klären, habe man das Zollfahndungsamt Frankfurt informiert, heißt es im Bericht weiter. Ziemlich unwahrscheinlich, dass es sich hier um einen harmlosen Urlaubseinkauf handelt… Die Reaktionen der Passanten während der Sperrung seien meist sehr verständnisvoll gewesen, bedankte sich die Polizei.

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Babysitter-Rap, Närrischer Bundestag, Nachwuchsgenie am Klavier – Fantastische Gonsbachtaler Narren-Auslese Jahrgang 2018

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Was macht man im Jahr eins nach einem furiosen Jubiläum? Richtig: man gibt sich die Kante – und startet neu durch. Eine ziemlich weinselige Sitzung war es, die der Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) da am Samstag in seiner Narhalla präsentierte, „in Vino Veritas“ lautete quasi das geflügelte Wort der Gonsbachtaler Narren-Auslese. Und es war ein fantastischer Narren-Jahrgang, der da durch die Kehle rann: Vom Lagenwein Gunsenumer Hang im Vorspiel bis zum Saufsong beim närrischen Höhepunkt gab’s jede Menge närrische Erfrischung – und dazu bissige Polit-Kritik, musikalische Geniestreiche, Gänsehaut-Momente und so viele Höhepunkte, dass die Sitzung in die Überlänge ging. Aber der Reihe nach.

Tausendsassa, Multi-Talent: Christoph Seib mit einem furiosen Vino-Musical rockte gleich zu Anfang die GCV-Sitzung. – Foto: gik

„Recht früh im Jahr ruft uns Gott Jokus in die Turnhalle zum Hokus Pokus“, reimte Sitzungspräsident Sebastian Grom zu Beginn dessen, was eine Marathonsitzung werden sollte: „Wir sind bereit nach altem Brauch, hoffentlich sind Sie es auch.“ Wie bereit der GCV in diesem Jahr ist, zeigte sich dann auch gleich: „Wir brauche ebbe was für de Dorscht“, sangen die Brüder Rainer und Adrian Werum am Klavier, und die Newcomer brachten den Saal gleich so richtig auf Touren – ein tolles Debüt der Narrenschau-Teilnehmer auf der großen närrischen Rostra! Sechs Stunden lang feierte das Publikum im Saal die Akteure auf der Bühne, eins ums andere Mal mit stehenden Ovationen – und immer wieder forderte es Zugaben ein.

„Ich hab‘ noch niiiieee eine Zugabe gekriegt“, behauptete da doch glatt treuherzig einer und machte prompt die nicht genutzten Zugaben der vergangenen Jahre zum Programm. Alles gelogen, natürlich: Christoph Seib gehört zu den Stars des GCV, und das Multitalent fuhr zu seinem 11. Bühnenjubiläum (falls das denn stimmte….) auf, was er zu bieten hat: Ein süffisantes „Elf kleine Komiteeter“, einen Abstecher in die Bütt – und ein ganzes Musical von „Weine nicht, Gewürztraminer!“ bis hin zu einem grandiosen „In Vino Veritas“. Klar, musste da noch eine Zugabe her, und Standing Ovations sowieso.

Protokoller Erhard Grom und die Mainzer Verkehrsführung – ein gefundenes Narren-Fressen! – Foto: gik

Die wurden am ganzen Abend zum durchgehenden Element: Aufstehen, jubeln, hinsetzen – so das GCV-Fitnessprogramm zum Jahresbeginn 2018. Die erste Einlage dieser Art lockte gleich Protokoller Erhard Grom hervor: Nach seiner sensationellen Rückkehr als Protokoller 2017, setzte der Altmeister der gereimten Polit-Fastnacht seine Serie gleich mal fort: bissig, hochaktuell und ungeheuer politisch sezierte Grom, was das Jahr so gebracht hatte. Von den Präsidenten-Nöten bei Mainz 05 übers „Trumpeldrama“ in den USA bis hin zur Mainzer Luft bekam jede und jeder sein Fett weg. Herrlich, wie Grom die Verkehrs-Schildbürger-Streiche von Mainz glossierte!

Großen Raum nahm indes die Bundespolitik ein: Hochaktuell nahm Grom die gescheiterten und nicht ganz so gescheiten Sondierungen zur Regierungsbildung in Berlin aufs Korn. Vom mit Angela kuschelnden Martin Schulz über „Vertuschungs- und VW-Minister, Doofrind“ Dobrindt bis zu „Mister Wahlplakat“ Lindner blieb keine Seite ungeschoren. Besonders hart aber ging Grom mit der AfD ins Gericht: „Demokratisch gewählt heißt allgemein noch lange nicht demokratisch sein“, schrieb der Narren-Chronist den Neuen ins Bundestags-Stammbuch und machte klar: Das „Gesocks unterm Reichstagskuppeldach“, die „radikalen Volksverhetzer“, würden doch viel besser in den Führungsbunker von Adolf Hitler passen – „Klappe zu, ein Gruß aus Meenz!“

Großes Narren-Kino: Kinderwagen-Verschieber Rudi Hube und Wonneproppen Peter Büttner. – Foto: gik

„Was für ein Einstieg in eine Sitzung“, zollte ihm der eigene Filius Sebastian Grom Respekt und erinnerte daran, wie sehr gerade die politischen Redner im vergangenen Jahr für ihre Narrenfreiheit von rechter Seite angefeindet wurden: „Respekt, dass du dir den Mund nicht verbieten lässt“, sagte Grom Junior: „Wir lassen uns nicht alles bieten, aber wir bleiben bunt.“ Bunt ging es dann auch gleich weiter mit den beiden zutiefst närrischen Politessen: Thorsten Schäfer und Thorsten Spengler hoben mit ihren beiden blitzgescheiten Damen das Thema Männer in Frauenkleidern auf eine ganz neue Stufe, kalauerten sich herrlich durch das Thema und schmetterten auch noch „Falschparker überall!“ in den Saal.

Überhaupt war das Thema Verkehr ziemlich präsent: „Katrin, bau mir en Baustell'“ flehten im zweiten Teil der Sitzung die Bockius Brüder – ein großartiger Ohrwurm, der bei den Närrischen Kammerspielen des GCV im November 2017 das Licht der Welt erblickte. Die neue Gunsenumer Mobilität zelebrierte Rudi Hube: Mit einem herrlich antiken Kinderwagen gründete er die „Erste Gunsenumer Kinder Verschieb-Agentur“ und spielte damit bei den Damen den edlen Ritter, als Kinderwagen-Schiebesitter. Die neueste Schnapsidee des Vollblut-Fastnachters kommt herrlich närrisch und gereimt daher – und setzt am Ende mit dem Babysitter-Rap einen großen Schlusspunkt, vor allem auch Dank „Wonneproppen“ Peter Büttner im XXL-Kinderwagen. Büttner wird ohnehin beim GCV immer mehr zum „Mann für alle Rollen“: egal ob Hausmeister, Mafia-Pate oder kreischender Kinderwagen-Bewohner, Büttner brilliert.

Genoss sichtlich seine neue Rolle: Schiffsschaukelbremser Hans Peter Betz. – Foto: gik

Der GCV kann froh sein über solch hochkarätigen Narren-Nachwuchs, gibt die alte Garde doch so langsam die Bühne frei für das, was danach kommen mag. Altstar Michael Emrich taucht bei der GCV-Sitzung schon nicht mehr auf, auch ein zweiter sagte vergangenes Jahr mit seiner Paraderolle adé: Hans Peter Betz brachte den „Guddi Gutenberg“ ins Museum – und tauchte beim GCV als Schiffsschaukelbremser wieder auf. Von „Dr. Brrr“ bis zur Gewerkschaft „Schiff und Brems“ arbeitete sich der Betz durch sein neues Thema und genoss die neue Rolle in schwarz-tätowierter Aufmachung sichtlich. Das Publikum auch – und dankte mit Standing Ovations für Mr. GCV.

Die Politik übernahm ein anderer: Werner Renkes erklärte mit wahrhaft spitzem Messer die „Palare di Confusione“ (Sondierungen) von „Finito Di Parlare-FDP“, Paganini Schulz („der vergeigt alles“) und „Kondenskanzlerin“ Angela („die haben die künstlich haltbar gemacht“) und wunderte sich: „Siegt hier eigentlich noch die Vernunft oder Angela?“ Renkes politisches Menü ist fein angerührt und scharf gewürzt, ein klarer Fall für die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ – hier ist jemand, der die Polit-Lücken füllen kann.

Gänsehaut-Höhepunkt des Abends: Die zwei mit dem Klavier, Oliver Mager und sein sensationeller Nachwuchs-Kollege Felix. – Foto: gik

Ein echte Lücke hatte auch ein anderer vor drei Jahren hinterlassen: Oliver Mager kehrt in dieser Kampagne zurück auf die Fastnachtsbühnen und beweist erneut seine einsame musikalische Klasse. „Wir sind Mainzer“, singt der Saal geschlossen, und der Oli staunt: „Ist ja wie bei Robby Williams hier – nur schöner!“ Doch Mager ist nicht allein gekommen, ganz leis‘ zieht sich der Star an den Bühnenrand zurück und überlässt das Feld einem, der es wahrhaft verdient hat: Gerade einmal zehn Jahre jung ist Felix Kettenring – und haut Magers Superhit „Fassenacht in Meenz“ in die Klaviertasten wie ein ganz Großer.

Mäuschenstill wird es da im Saal, eine Gänsehaut jagt über den Rücken, das Publikum staunt nur noch – und dann feiert es den jungen Mann wie einen Rockstar. Der beherrscht sogar schon die Kunst des Entertainers am Klavier und rockt dann auch noch den Saal mit „Ich hab Konfetti in der Blutbahn“ – sensationell. „So etwas hat es in der Meenzer Fastnacht noch nicht gegeben“, staunt da der Sitzungspräsident, „dich werden wir in der Meenzer Fastnacht noch häufiger sehen.“

Batman Brunswig und Robin Becker müssen nach dem Trump-Ausflug 2017 jetzt nur mal eben die Welt retten. – Foto: gik

Da war die Sitzung schon mehr als zwei Stunden alt, aber von Pause keine Spur. Zwei Ballets wollten ja auch noch über die Bühne wirbeln, das höllisch gute Füsiliergarde-Ballet und – im zweiten Teil – das GCV-Ballet mit einer tollen Disco-Nummer. Die Fleischworschtathlete konnten trotz Krankheitsausfall an der Tuba glänzen (Benno Scholian), Dank eines tollen Schnorreswacklers Nico Spehner, der mal eben für den erkrankten Patrick Scholian einsprang.

Die „Schnorra Nostra“ wiederum hat neben der Meenzer Fastnacht auch den „Närrischen Bundestag“ unter Kontrolle, von der „braun, braun, kaffeebraunen“ AfD über die Model-Agentur FDP bis hin zur queenigen „Mamaaaa!“ „Das alles ist Deutschland, das alles sind wir“, singen die Schnorreswackler, eine phantastisch-närrische und dazu auch noch gesungene Polit-Satire vom Feinsten. Getoppt wird das nur noch vom genialen Becher-Song uff Meenzerisch – ein echter Geniestreich, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.

Alles sicher in Narren-Hand, das Ein Satz Kommando Heininger und Schier ist da! – Foto: gik

Wenn das Verbrechen in Gonsenheim blüht, können nur noch zwei helfen: Frank Brunswig und Thomas Becker entern dieses Jahr als Batman und Robin die närrische Bühne und retten mit völlig schrägem Kokolores mal eben die Welt. Nach ihrer Sensations-Nummer als „Trumps von de Palz“ im vergangenen Jahr ist das die Rückkehr in die normale Narrenebene, wobei: Normal, nun ja….

Toppen können das nur zwei, die sogar aus Nichts eine grandiose närrische Nummer schmieden: Martin Heininger und Christian Schier „habbe nix“ in diesem Jahr an Themen – und machen daraus eine grandiose Zwerchfell-Strapazier-Nummer von Putzfrauen über Ein-Satz-Kommando bis hin zu „Rares für Gares“. Das endet, wie könnte es anders sein, mit einem schier unglaublichen Trinklied: „Komm hol die Flasche raus, wir schütten um die Wette/ wir saufen heute nur Silvaner, aussem Glas und das mit Ziel!“ Wie nur fällt einem so etwas ein?, fragt sich da das fassungslose Publikum und feiert die Fastnachtsgenies noch nachts um Viertel vor eins mit Standing Ovations.

Apropos fassungslos: Lars Reichow verzichtete einfach mal auf sein Fastnachtsjournal – und verpasste stattdessen dem Saal als Fastnachtskardinal eine Predigt der ganz speziellen Art. Da lautet das Vater Unser: „Vergib uns unseren Rathaus, so wie wir vergeben unseren Architekten, führe uns nicht nach Wiesbaden und erlöse uns von dem Fluglärm“ und schließt mit „In Vino Veritas, in Veronikas Armen.“ Was folgt ist eine Predigt für die Seligen, „die stets lustvoll und immer am Limit leben“, ein furioser Narrenritt zum Thema „Verzicht, Verlust, Verdammnis“ – oder sagen wir eher das Gegenteil davon. Nicht jugendfrei und zu später Stunde ein echtes Glanzlicht kabarettistischer Narretei, das gleichwohl manchen ziemlich fassungslos zurückließ. Macht nix: Solange der Hähnchengrill sich dreht und der Wein in Strömen fließt, feiert der GCV noch lange seine Gonsbachtaler Narren-Auslese.

Info& auf Mainz&: Wir haben mal wieder ein paar Videos aus der Sitzung „mitgehen“ lassen – den Schnorreswackler Becher-Song, das närrische Musical und noch vieles mehr findet Ihr in unserem Mainz&-Youtube Kanal genau hier. Einen Rückblick auf die Närrischen Kammerspiele 2017 gibt es hier auf Mainz&.

 

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Ryanair bricht weiter Nachtflugverbot in Frankfurt – Billigflieger-Flugsteig genehmigungsfähig? – NEU: Reaktion Ryanair

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Die irische Billigfluglinie Ryanair bricht weiter in erheblichem Maße das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen. Von 15 verspäteten Landungen nach 23.00 Uhr am Frankfurter Flughafen in den ersten acht Tagen des Januars gingen 12 auf das Konto von Ryanair. Das bestätigte ein Sprecher des Hessischen Wirtschaftsministeriums Mainz& auf Anfrage. Dabei hatte das Ministerium die Fluglinie Anfang Dezember zum Rapport bestellt, weil Ryanair seit Monaten einen erheblichen Anteil an den verspäteten Landungen in Frankfurt hat. Laut Nachtflugverbot dürfen planmäßig keine Starts oder Landungen nach 23.00 Uhr und bis 5.00 Uhr morgens erfolgen. Das Ministerium will Ryanair nun weiter auf die Finger schauen. UPDATE: Am Freitag erreichte uns dazu eine Reaktion von Ryanair: Man wolle künftig „die Flüge mit noch mehr Abstand zu dem Nachtflugverbot planen, um die Auswirkungen von solchen Verspätungen zukünftig zu minimieren“, sagte der Leiter der Unternehmenskommunikation, Robin Kiely Mainz&.

Die Fluglinie Ryanair produziert auch im neuen Jahr zahlreiche verspätete Landungen nach 23.00 Uhr am Frankfurter Flughafen. – Foto: gik

Ryanair bietet seit März 2017 Flüge vom Frankfurter Flughafen an, im Dezember bilanzierte die Fluglärmkommission, die Verletzung der Nachtruhe habe 2017 erheblich zugenommen: Im Schnitt seien es nun zwei verspätete Landungen pro Nacht. Ein erheblicher Anteil davon geht auf das Konto von Ryanair: Allein im September 2017 sorgten die Iren für 38 der insgesamt 105 Verspätungen. Kritiker argwöhnten daraufhin, das sei System, Ryanair nehme das Nachtflugverbot nicht ernst. In Frankfurt dürfen nach 23.00 Uhr nur Flüge in Ausnahmefällen und nur bis Mitternacht landen, Ausnahmen sind nur bei Gründen erlaubt, die die Fluglinie nicht zu verantworten hat. Dazu gehören etwa Unwetter oder auch nicht planbare Streiks sowie Flugsicherheitsprobleme.

Der Trend setzte sich auch in den Folgemonaten fort, das Wirtschaftsministerium reagierte deshalb und bestellte die Iren Anfang Dezember zum Gespräch. Ryanair kündigte dabei Änderungen im Flugplan an, besonders verspätungsintensive Flüge sollten deutlich nach vorne gelegt werden. Geholfen hat das aber offenbar noch nicht, wie die Zahlen aus dem Januar zeigen. „Ich bin davon überzeugt, dass das Reißen der 23-Uhr-Grenze bei Ryanair System hat“, sagte nun der hessische SPD-Flughafenexperte Marius Weiß. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) reagiere weitgehend hilflos.

Ryanair schere sich „nachweislich nicht“ um Spielregeln und Anwohner und nutze die gesetzlichen Spielräume „gnadenlos aus“, das Ministerium lasse sich „auf der Nase herum tanzen“, schimpfte auch die hessische Linken-Chefin Janine Wissler am Dienstag. Die Stadt Frankfurt müsse diese Praxiserfahrungen in das laufende Baugenehmigungsverfahren für den neuen Billigfliegerflugsteig G am Terminal 3 in Frankfurt einfließen lassen und das Verfahren gegebenenfalls stoppen. „Noch kann das ganz große Geschäft mit Billigfliegern verhindert werden“, sagte Wissler.

Der geplante Flugsteig G am Terminal 3 des Frankfurter Flughafens. – Grafik: Fraport

Kritiker, darunter auch die Stadt Mainz, halten den Bau des Billigflieger-Steigs am Terminal 3 für nicht vereinbar mit dem Ausbaubeschluss für den Flughafen. Auch die rheinland-pfälzischen Grünen glauben, dass der Strategiewechsel des Flughafenbetreibers Fraport hin zu den Billigfliegern gegen den Planfeststellungsbeschluss verstößt. Das hessische Wirtschaftsministerium teilte allerdings kurz vor Weihnachten in einer Stellungnahme der Stadt Frankfurt mit: Der Bau des geplanten Flugsteigs G am Terminal 3 sei mit dem Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Flughafens vereinbar.

Wirtschaftsminister Al-Wazir betonte dabei ausdrücklich, das Ministerium habe nur zu prüfen gehabt, ob das Bauvorhaben mit dem Plan vereinbar sei, rechtlich bindend sei das für die Stadt Frankfurt als Genehmigungsbehörde nicht. Die Einschätzung des Ministeriums beruht auf dem Gutachten einer externen Fachanwaltskanzlei, demnach nutze der Bauantrag der Fraport die Möglichkeiten der Ausbaugenehmigung aus. Das Betriebskonzept der Fraport, so die Gutachter, sei aber „nicht Teil des Planfeststellungsbeschlusses und damit auch nicht rechtlich verbindlich“, heißt es im Gutachten wörtlich. Änderungen des Betriebskonzepts seien deshalb ohne Änderung des Planfeststellungsbeschlusses zulässig, „solange sich hieraus keine Änderungen der baulichen Maßnahmen oder Folgerungen für die rechtliche Beurteilung des Planvorhabens ergeben“, heißt es in dem Gutachten aber gleich danach auch.

Ob der Billigflieger-Flugsteig G eine solche „Änderung der baulichen Maßnahme“ ist, dürfte noch heftig diskutiert werden. Die Gutachter sahen das jedenfalls nicht so: Der Flugsteig G sei Teil der bereits genehmigten Baumaßnahmen des Terminals 3, das Bauvorhaben entspreche den bauplanungsrechtlichen Festlegungen des Planfeststellungsbeschlusses. Der sehe Flächen für Passagiere und Gepäck vor, eine andere Art der Verkehre –  ob Billigflieger oder andere – gebe es aber nicht. Die Zweckbindung des Terminals 3 sei auch nicht auf Umsteigepassagiere beschränkt, eine Nutzung für Low Cost-Passagiere deshalb nicht ausgeschlossen, schreiben die Gutachter weiter – der Experte der Stadt Mainz sah das allerdings anders.

Das neue Terminal 3 am Frankfurter Flughafen soll die Kapazität für Gepäck und Passagiere erhöhen – und ist bereits genehmigt. – Grafik: Fraport

Das Hessische Wirtschaftsministerium zog aus dem Gutachten den Schluss, zuständig für das Bauvorhaben sei allein die Stadt Frankfurt, das Land habe keine Möglichkeit, dem Bauvorhaben entgegen zu treten. Al-Wazir betonte zugleich, die Stadt Frankfurt könne das anders sehen: „Sie kann natürlich – nach eigener Beurteilung – zu einer gegenläufigen Einschätzung kommen.“ Die Stadt könne „unter Einbeziehung sämtlicher weiterer relevanter Aspekte, wie beispielsweise dem Brandschutz, eine eigene Entscheidung treffen.“

Das Ministerium kündigte derweil an, Ryanair kritisch auf die Finger schauen zu wollen: „Wir haben ein sehr enges Kontrollsystem eingeführt“, sagte ein Ministeriumssprecher Mainz&. Bei jeder Verspätung fahre die Luftaufsicht hin und befrage den Piloten. Allerdings gäben die immer andere Gründe an, deshalb habe sich das Ministerium nun die Flugpläne von Ryanair kommen lassen. „Wir werten die nun aus und schauen, ob die Fluglinie die Verspätung bewusst einkalkuliert“, sagte der Sprecher weiter.

Drei Ryanair-Maschinen auf einem Rollfeld (nicht in Frankfurt). – Foto: Ryanair

Allerdings werde es schwierig, das auch gerichtsfest zu beweisen, bei einem Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro müsse das aber sein. Immerhin seien seit dem Dezember-Gespräch „gewisse Veränderungen erkennbar“, sagte der Sprecher weiter, die Verspätungen lägen jetzt näher an 23.00 Uhr. „Es ist erkennbar, dass sich Ryanair an die Grenze heranarbeitet“, ein solches Vorgehen habe es auch schon bei anderen Airlines zu Beginn des Nachtflugverbots gegeben. Auch bei anderen Fluglinien habe es „am Anfang ein paar Monate gedauert, bis sich das eingeruckelt hat“, sagte der Sprecher weiter, „das hat am Anfang nicht von heute auf morgen geklappt.“ Heute hielten aber alle Fluglinien die 23.00 Uhr-Grenze ein, das werde auch Ryanair tun müssen.

UPDATE — Die irische Fluglinie schickte uns dazu am Freitag eine Stellungnahme: „Wir können bestätigen, dass alle Flüge im Januar 2018 planmäßig vor dem Nachtflugverbot landen sollten“, sagte der Leiter der Unternehmenskommunikation, Robin Kiely Mainz&. Das Nachtflugverbot werde für alle Ryanair-Flüge nach bei der Planung berücksichtigt. „Die Flüge werden mit zusätzlicher Pufferzeit geplant, um späte Landungen zu vermeiden“, betonte Kiely. Ryanair habe bereits „mehrere mögliche Änderungen“ im Flugplan vorgenommen und werde weiterhin den aktuellen Flugplan sowie den kommenden Flugplan für Sommer 2018 verbessern.

„Wir werden die Flüge mit noch mehr Abstand zu dem Nachtflugverbot planen, um die Auswirkungen von solchen Verspätungen zukünftig zu minimieren“, betonte Kiely. Allerdings sei im Januar die Mehrheit der verspätet gelandeten Flüge weniger als 15 Minuten zu spät gewesen, „manche sogar nur eine Minute später“, sagte der Unternehmenssprecher weiter. Grund seien vor allem wetterbedingte Verspätungen in Großbritannien gewesen oder „Verspätungen, die auf die Flugsicherheit in Spanien zurückzuführen sind, die somit außerhalb der Kontrolle von Ryanair liegen“, sagte Kiely, und fügte hinzu: „Wir arbeiten weiterhin eng mit den Flughafenbehörden zusammen, um sicherzustellen, dass die weiteren zehn in Frankfurt stationierten Flugzeuge nach den vorherrschenden branchenführenden Pünktlichkeitsstandards von Ryanair betrieben werden.“

Info& auf Mainz&: Das komplette Gutachten in Sachen Billigflieger-Steig für das Hessische Verkehrsministerium könnt Ihr Euch hier im Internet herunterladen. Mehr zum Thema Ryanair und Verspätungen findet Ihr natürlich auf Mainz& – einfach mal in die Suchmaske das Stichwort Ryanair eingeben.

 

 

 

 

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Schwarzlichthelden feiern ein Jahr 3D-Minigolf – Gratis-Spieltag für sozial benachteiligte Personen am 22. Januar

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... das ist die Erfindung von Tim Schieferstein und seinen Compagnons. Hier steht Tim an der Minigolf-Bahn, die unter die Decke geht. - Foto: gik

Vor einem Jahr wurde Mainz um eine Attraktion reicher: In dem alten Schlecker-Drogeriemarkt in der Holzstraße eröffnete das erste Schwarzlicht-Minigolf seine Tore. Das Besondere: Die Indoor-Minigolf-Anlage wird nicht nur unter Schwarzlicht gespielt, sondern auch mit 3D-Brillen – da schweben die Bälle in der Luft, und die Hand des Helden kommt scheinbar wirklich aus der Wand. Ein Jahr danach sind die Schwarzlichthelden vom Zuspruch überwältigt: 70.000 Spieler haben seit der Eröffnung am 20. Januar 2017 bei dem ungewöhnlichen Minigolf eingelocht. Das muss natürlich gefeiert werden: Die Schwarzlichthelden laden deshalb am 22. Januar 2018 den ganzen Tag sozial benachteiligte Menschen zum eintrittsfreien Sozialtag im Minigolf-Heldenland.

Tim Schieferstein mitten im Minigolf-Parcour der Schwarzlichthelden. – Foto: gik

„Mit diesem Erfolg haben wir selbst nicht gerechnet“, sagt Daniel Kayser, einer der drei Gründer der Schwarzlichthelden. Es war Kayser, der die Idee zum Schwarzlicht-Minigolf aus Bremen mitbrachte, schnell stellten die drei Kumpels Kayser, Matthias Goetz und Tim Schieferstein fest: Im Rhein-Main-Gebiet war das Neuland. „Schnell war klar, das wollen wir auch“, erzählte Schieferstein vor einem Jahr Mainz&, „ich bin ein Spielkind, es geht ums Freizeiterlebnis und um die Geschäftsidee.“ Anderthalb Jahre dauerte es von der Idee bis zur Verwirklichung, lange suchten die Macher nach einem geeigneten Objekt.

Im ehemaligen Schlecker-Drogeriemarkt in der Holzstraße wurden sie schließlich fündig, in sechs Monaten Umbauzeit entstand hier auf nur 270 Quadratmetern eine 18-Loch-Bahn. Und weil der Platz nun mal begrenzt war, verlaufen manche Bahnen einfach die Treppe hoch oder die Wand hinauf zur Decke… 128 Schwarzlicht-Lampen brauchte es schließlich, um die einmalige Atmosphäre zu schaffen – und mehr als 1.000 Stunden Sprayarbeiten aus 1.756 Farbdosen. Der Dresdener 3D-Künstler Marcel Graf alias Costwo verwandelte die Wände des Ladens in eine Welt voller Supermänner und Finsterlinge und realisierte vor allem verblüffende 3D-Effekte mit seiner Spraykunst.

Das Konzept kam sofort an, mittlerweile haben 70.000 Besucher die 18 Löcher getestet. Auch neue Bahnrekorde wurden aufgestellt: Zur Eröffnung vor einem Jahr legte Minigolf-Einzelweltmeister Marcel Noack mit nur 41 Schlägen die Messlatte bereits recht hoch. Ende November 2017 übertraf das die Spielerin Palina mit nur 35 Schlägen – sie lag sensationelle 6 Schläge unter Noack. „Wir sind von ihrer spielerischen Höchstleistung begeistert und können es selbst kaum glauben. Meine eigene Bestleistung liegt bei 43 Schlägen – dazwischen liegen Welten, trotz meiner Möglichkeit dank „Heimvorteil“ regelmäßig zu trainieren“, zollt Schieferstein vollen Respekt.

Heldenepos mit 3D-Effekt, schwebender Brücke und viel Spaß: das Schwarzlichthelden-Minigolf in Mainz. – Foto: gik

„Fairer Weise muss man erwähnen, dass wir im Laufe des Jahres die Bahnen etwas vereinfacht haben. Palina hatte es daher etwas leichter als der Weltmeister Marcel zur Eröffnung“, ergänzt Geschäftsführer Daniel Kayser, der seine persönliche Bestmarke lieber nicht nennen möchte. So viel verrät er: „Die meisten der bisher 70.000 Spieler benötigten rund 65 Schläge.“

„Der hohe Zuspruch übertrifft unsere optimistischen Erwartungen bei Weitem“, freut sich Goetz, besonders die Wochenenden seien meist schon lange im Voraus nahezu komplett ausgebucht. „Wir möchten daher gerne etwas der wundervollen Stadt Mainz zurückgeben“, sagt Goetz. Anlässlich des einjährigen Jubiläums laden die Schwarzlichthelden deshalb am 22. Januar alle Personen, die „auf´s Geld gucken müssen“, zum Spielen ein. Gedacht sei der Tag für Jung und Alt, Familien, Kinder oder Einzelspieler – für alle, die sich eine Runde Schwarzlicht Minigolf nicht „einfach mal so“ leisten können.  „Wir möchten nicht die Bedürftigkeit der Spieler prüfen, derjenige, der kommt, soll als unser Ehrengast eins / zwei Stunden seine Sorgen des Alltags hinter sich lassen und vor allem Spaß haben“, sagt  Kayser: „Wir verlassen uns auf die Ehrlichkeit und die Fairness der Menschen.“

Info& auf Mainz&: Die Schwarzlichthelden feiern 1 Jahr Indoor-Minigolf mit einem Gratis-Spieltag für sozial bedürftige Menschen am 22. Januar 2018, wer daran Interesse hat, kann sich unter info(at)schwarzlichthelden.de oder unter Telefon 06131 und dann 4929275 und dem Stichwort „Schwarzlichthelden-Tag“ für das Event anmelden. Die Anmeldung ist wichtig, da pro Viertelstunde maximal acht Spieler starten können. Insgesamt können bis zu 250 Spieler zwischen 14.00 und 22.00 Uhr ihr Können unter Beweis stellen. Um möglichst auch genauso viele Spieler an dem Tag begrüßen zu können, wurden Sozialeinrichtungen und Verbände angeschrieben. Wer Interesse hat: Gerne könnt Ihr Euch auch hier bei Mainz& melden – wir sind nämlich Medienpartner der Aktion und unterstützen die tolle Initiative gerne! Einfach E-Mail an info(at)mainzund.de schreiben!

Mehr zur Geschichte der Schwarzlichthelden lest Ihr hier bei Mainz&, alle Infos findet Ihr zudem auf der Internetseite der Schwarzlichthelden.

 

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