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Start 2018 Januar

Monatsarchive: Januar 2018

Ordensempfang der Jägergarde: Bernd Frank feiert bereits fünf Jahre seiner närrischen Ein-Mann-Garde

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Der Einmarsch ist kurz, das Kadettencorps auf Schulausflug, und die zu ehrenden Jubilare tauchen auch nicht auf: Wenn die Mainzer Jägergarde zum Ordensempfang lädt, sind die traditionellen Rituale der Fastnachtsgarden irgendwie außer Kraft gesetzt. Und doch steht da am Mikrofon einer, der das Gardewesen in der Fastnacht durchaus ernst nimmt: als Parodie auf die Parodie und zugleich als Feier der Fastnacht an sich. Die Jägergarde ist sicher die ungewöhnlichste Garde von Mainz, denn sie besteht aus genau einer Person: Bernd Frank. In dieser Kampagne feiert sie tatsächlich schon ihren fünften Geburtstag – und feierte das mit dem ersten Ordensempfang der Jägergarde.

Da isser, der Orden 2018 der Meenzer Jägergarde! Vergeben am Mittwoch auf dem ersten Ordensempfang der Ein-Mann-Garde. – Foto: gik

25 Vereine folgten dem Ruf am Mittwochabend. „Das heißt ja auch, dass 25 Vereine glauben, dass „wir“ wirklich ein Verein sind“, staunte der Gastgeber und bekannte: „Ich fühle mich wahnsinnig geehrt.“ Kein Wunder, war doch die Jägergarde aus einer Schnapsidee heraus entstanden – aus einer Jägermeister-Schnaps-Idee, um genau zu sein. Denn Bernd Frank ist eigentlich in erster Linie eines: Der wohl passionierteste Sammler von Utensilien der Marke Jägermeister. Wohl Hunderte davon hat er in seiner Mainzer Wohnung liebevoll drapiert, seit den 1990er Jahren hat Frank Aschenbecher, Rucksäcke, Uhren, Tischdecken und allerlei Kurioses angehäuft. In den 1990er Jahren schaffte der Kräuterlikör den Turnaround vom Altherrengetränk zum Kult-Drink der jungen Generation, Frank faszinierte das – eben weil die Marke immer auch auf schräge, individuelle Typen setzte.

Vor drei Jahren dann legte sich Frank eine richtige Gardeuniform eigener Machart zu, seither fällt der 2,04 Meter große Hüne bei jedem Umzug unweigerlich auf. Die Firma Jägermeister unterstützte die Anschaffung – ein Novum: „Die haben gesagt, mache mer net, habe mer noch nie getan – aber bei dir? Okay“, berichtet Frank auf dem Ordensempfang. Es war der Beginn einer „großen“ Gardekarriere.

„Ich bin ja schon seit zwanzig Jahren in der Fastnacht unterwegs“, erzählte der gebürtige Oberfranke am Mittwoch, und schon immer habe er aus Spaß Jägermeister-Orden verteilt. „Wer Orden verteilt, ist eine Garde“, sei die logische Schlussfolgerung gewesen – prompt gründete Frank die „Meenzer Jägergarde“. Doch weil sich der Individualist nicht unterordnen mag, verhängte er auch gleich einen Aufnahmestopp, fortan war seine Garde die einzige Ein-Mann-Garde.

Meenzer Jägergarde mit ihrem exklusivsten, wichtigsten und zweifellos größten Mitglied: Bernd Frank. – Foto: gik

Jemand, der Uniform trage, sei ja eigentlich per Defintionem jemand, der einer Gruppe angehöre, sagt Frank – und hat einen Heidenspaß daran, genau damit zu brechen. „Wir fangen an mit den Beförderungen“, beginnt der Gardechef auf dem Ordensempfang: „Mich befördert heute das Taxi nach Hause.“ Die Ehrung langjähriger Mitglieder entfällt irgendwie auch, und dann beklagt Frank noch, es gebe ja einen, der habe sich mit allen Ämtern der Garde zugeschüttet: „Mich.“ Trotzdem befördert er sich gleich noch zum Leiter des Kadettencorps – eine herrliche Persiflage der oft doch ziemlich starr gewordenen Hierarchiekultur der Gardelandschaft….

„Mit solchen Punkten kann man Empfänge in die Länge ziehen, da haben andere mehr Talent zu“, sagt Frank denn auch mit einem breiten Grinsen. Klar, dass nicht jeder den Ein-Mann-Garde-Chef ernst nimmt, Frank weiß das. „Die einen sagen: Der nimmt uns doch auf den Arm, der verarscht uns doch“, sagt er, macht eine Pause, und fügt hinzu: „Ganz ehrlich? Stimmt!“ Natürlich veräppele er das Thema Garde ein wenig, dazu sei die Fastnacht schließlich da. „Aber die Gardefastnacht liebe ich“, versichert er.

Es war Ende 2015, als sich Frank das erste Mal für den Neujahrsumzug der Mainzer Garden am 1. Januar anmeldete – natürlich nur mit einer Person. Prompt sei ein irritierter Anruf vom Mainzer Carneval-Verein gekommen (MCV), erzählt er: Ob er denn nicht noch zwei andere Gardisten motivieren könne, mitzulaufen? Das werde schwierig, antwortete Frank – er sei eine Ein-Mann-Garde. „Nach zehn Minuten Gelächter am anderen Ende kam die Antwort: Dann lauf halt mit!“

Mainz& fühlt sich sehr geehrt, zum ersten Ordensempfang der Jägergarde eingeladen zu sein – da war natürlich ein Selfie fällig! – Foto: gik

Nach dem Umzug wurde er gleich mal als Eskorte eingeladen, zu Ordensempfängen. „Ich war Gardist und die Jägergarde ein Fakt“, sagt Frank, und inzwischen kenne ihn in Mainz wohl so ziemlich jeder. Ein bisschen Unterstützung hat der Gardechef inzwischen aber schon bekommen: Die Firma Jägermeister fördert ihr ungewöhnliches Aushängeschild, und der Mainzer Startup-Gründer Stullen Andi ist inzwischen offizieller Feldkoch der Jägergarde. „Zwei Querköpfe, die ihr eigenes Ding machen – das passt“, sagte der Andi mit einem Grinsen zu Mainz&.

Beim Ordensempfang der Jägergarde rockte da längst der „Holländer“ Frederik Vandersonne den Saal und schmiss Käseorden: „Fang! Das ist ja ein Empfang!“, rief der Entertainer. Den Orden der Jägergarde gab’s allerdings ganz ordentlich am Eingang und um den Hals. „Es ist wichtig, dass es große Garden gibt, aber es muss auch die Kleinen geben“, sagte Bernd Frank noch, und vielleicht stecke in den kleinen Garden „sogar ein bisschen mehr Herzblut.“ Die Vielfalt mache aber doch das Facettenreiche der Fastnacht, findet er: „Dass jeder seinen Punkt finden kann, wo er Spaß hat, das macht die Fastnacht aus.“

Info& auf Mainz&: Die ganze Geschichte des Jägermeister-Sammlers Bernd Frank, von den Anfängen der Mainzer Jägergarde bis heute, lest Ihr hier auf Mainz&. Den Jägermeister-Sammler Bernd Frank findet Ihr auch unter www.hochsitz-cola.de, sowie mit dem online Auto-Teile-Handel Fusselshop.de. Die Jägergarde hat natürlich auch eine eigene Homepage, bitteschön. Und hier auf Facebook zu finden.

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Fassenacht in der Brauerei – KCK und Kuehn Kunz Rosen laden zur Wirtshausfastnacht mit Bier vom KCK-Präsidenten

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Die Mainzer Fastnacht wird immer kreativer: In diesem Jahr gibt es gleich reihenweise neue Sitzungsformate. In der Straßenbahn, im Weinkeller, in der Wirtschaft – neue, kreative Sitzungsformate boomen. Die Wirtshausfastnacht feiert ein echtes Comeback, und nun lädt der Karneval Club Kastel (KCK) sogar zur Sitzung in der Brauerei: Am 18. Januar findet zum ersten Mal die „Fassenacht in der Brauerei“ statt. Ort: Die neue Eventbrauerei von Kuehn Kunz Rosen in der Weisenauer Straße. Die Fastnachtssitzung in der historischen Straßenbahn fand übrigens schon Ende Dezember statt, im Weinkeller könnt Ihr am 29. Januar feiern: Dann lädt das Vinarmarium zum 1. närrischen Kellergelächter.

Fastnacht in der Brauerei – gibt’s am 18.1.2018 bei Kuehn Kunz Rosen, dann auch mit dem neuen KCK-Helles Kampagnenbier. – Foto: KCK

 

„Ich bin selbst Hobbybrauer“, verriet KCK-Präsident Dirk Loomans Mainz&, in seinem Keller habe er eine eigene kleine Brauanlage für 20 Liter stehen. So sei die Idee entstanden, ein eigenes Kampagnenbier für den KCK zu brauen. „Wenn ich schon als neuer Präsident alles auf den Kopf stelle, dann doch mal mit einem eigenen Bier statt einem Gardewein“, sagte Loomans schmunzelnd.

Anfang Dezember war Braustart für das „KCK-Helles“, das Rezept habe er persönlich entwickelt, versicherte Loomans. Bei der Umsetzung im großen Kessel habe er allerdings Hilfe von Kuehn Kunz Rosen-Braumeister Hans Wägner bekommen: „Um das Rezept an die 1.500 Liter anzupassen, da muss man schon ein bisschen Ahnung haben“, erklärte Loomans. Die limitierte Auflage kommt natürlich auch mit eigenem Etikett daher.

Durch den Kontakt zu Kuehn Kunz Rosen sei dann auch die Idee entstanden, in der Brauerei eine Fastnachtssitzung abzuhalten, berichtete Loomans weiter. Die Kneipenfastnacht sei ja eine alte Mainzer Tradition, „wir wollen die echte Meenzer Traditionsfastnacht wieder aufleben lassen.“ Und so werden am 18. Januar bei der ersten „Fassenacht in der Brauerei“ die Schankräume der Brauerei zur Fastnachtsbühne, auch die Brauerei selbst werde man sehen können, versicherte Loomans.

Ab 19.11 Uhr werden dann rund zweieinhalb Stunden lang KCK-Aktive Stimmungsraketen in den Räumen zünden, verspricht der Verein weiter. Angekündigt sind unter anderem der „Deutsche Michel“, Nachwuchsredner Simon Schwarz und die neuen „Tramps von der Palz“, das Finale bestreiten die „Altrheinstromer“. Für die Musik sorgt Nico Maurer und Präsident Loomans will persönlich als Stimmungssänger ein Glanzlicht setzen. Wir sind gespannt 😉 Den Abend moderiert auch gleich der KCK-Sitzungspräsident Bardo Frosch, da kann ja nichts schief gehen….

Info& auf Mainz&: 1. Fassenacht in der Brauerei von KCK und Kuehn Kunz Rosen in der Eventbrauerei in der Weisenauer Straße 15 am 18. Januar 2018. Einlass ist ab 18.11 Uhr, los geht’s um 19.11 Uhr. Karten sind naturgemäß limitiert und kosten 49,11 Euro. Darin enthalten: Sechs Bierproben inklusive sechs Gängen Vesper. Karten gibt es hier bei Kuehn Kunz Rosen, alle Infos auch noch einmal hier auf Facebook. Informationen zum Närrischen Kellergelächter des Vinarmariums gibt es hier im Internet.

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Mainzer Mobilität verwendet Glyphosat auf Straßenbahngleisen – Grüne wollen Mainz glyphosatfrei machen und kritisieren Deutsche Bahn

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field of tall corn plants with golden fall sunset

Es war Ende November 2017, als die Europäische Union Dank der Zustimmung Deutschlands die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat um fünf Jahre verlängerte – es folgte ein enormer Aufschrei: Umweltschützer und Verbraucher waren entsetzt, vielfach wurde ein Komplettverbot in Deutschland für das Totalherbizid gefordert. Die Welle rollt indes längst: 110 Kommunen bundesweit arbeiten laut BUND bereits komplett oder in Teilen pestizidfrei auf ihren Grünflächen. In der Stadt Mainz tut dies das städtische Grünamt bereits seit 2013 – doch die Mainzer Mobilität setzt Glyphosat weiter zum Freihalten von Straßenbahngleisen ein. Das erfuhr Mainz& auf Anfrage. Und noch ein anderer Verkehrsakteur setzt Glyphosat gleich tonnenweise ein: Die Deutsche Bahn behandelt mit dem Pflanzengift ebenfalls ihre Gleisanlagen. Die Grünen wollen dies nun ändern – und schrieben einen offenen Brief an Bahnchef Richard Lutz. Auch die Flächen in Mainz sollen endlich komplett glyphosatfrei werden.

Aktion „Glyphosat stoppen“ der Grünen. – Foto Grüne

Das Totalherbizid Glyphosat ist seit Jahren hochumstritten, weil das Pflanzengift generell alles Grün rund um die Nutzpflanzen vernichtet. „Nachweislich schädigt es die Artenvielfalt und ist somit eine Bedrohung für Insekten und Vögel“, heißt es in dem offenen Brief der Grünen an die DB-Spitze. Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge ist Glyphosat zudem wahrscheinlich krebserregend, dazu können Herbizide Allergien auslösen. „Pestizide sind schlichtweg Gifte, die gemacht sind, um Pflanzen oder Insekten zu töten“, sagt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Gespräch mit Mainz&. Auch für den Menschen sei das nicht eben gesund: „Pestizide sind oftmals krebserregend oder hormonell oder neurotoxisch wirksam“, sagt die Expertin.

Besonders gravierend sind aber die Auswirkungen in der Pflanzenwelt selbst: Pestizide und Herbizide wie Glyphosat töteten nicht nur das „Unkraut“, sondern die Artenvielfalt vieler Blühpflanzen gleich mit, sagt Hölzel. Das habe Auswirkungen auch auf Insekten – gerade in diesem Sommer zeigten Studien, dass die Zahl der Insekten in Deutschland in den vergangenen Jahren drastisch gesunken ist. Verantwortlich machen die Umweltschützer dafür den rapide gestiegenen Einsatz von Pestiziden und Herbiziden.

Plakat der NABU-Aktion „Glyphosat stoppen“ im Jahr 2016. – Foto: NABU

Auch in Städten kann das zum Problem werden: Städte und Gemeinden setzen häufig Pestizide ein, um Straßen, Wege sowie Spiel- und Sportplätze frei von Kräutern und Gräsern zu halten. Die Pestizide gelangten oft in die Kläranlage, warnt der BUND. So könnten die giftigen Substanzen „die Böden und unser Wasser belasten, das ist auch ein Kostenfaktor für die Allgemeinheit“, sagt Hölzel: „Die Kosten für die Reinigung zahlt der Steuerzahler.“

Tatsächlich hat sich bereits eine Gegenbewegung formiert: 110 Kommunen bundesweit verzichten laut BUND bereits komplett oder in Teilen auf Pestizide auf ihren Grünflächen, manche davon seit Jahren. „Wir haben Städte, die sind seit 25 Jahren pestizidfrei, etwa Saarbrücken oder Eckernförde“, sagt Hölzel. In Mainz arbeitet das städtische Grünamt bereits seit 2012 pestizidfrei, 2013 verzichtete die Landeshauptstadt auch auf Glyphosat. „Ich habe das damals durchgesetzt“, erinnert sich die grüne Umweltdezernentin Katrin Eder im Gespräch mit Mainz&, auch in den Gewächshäusern der Stadt werde auf alle Pestizide verzichtet.

Mainz ist damit Vorreiter: Nur vier Kommunen in Rheinland-Pfalz widmen sich dem Thema Pestizidfreiheit, im Nachbarland Hessen sind es sechs – in Nordrhein-Westfalen zählt der BUND hingegen 15. Die Karte der BUND zu pestizidfreien Kommunen beruht auf den Eigenangaben der städtischen Ämter, aufgenommen wird auch, wer nur teilweise giftfrei arbeitet. Manche Kommunen wollten ihre Buchsbaumgärten weiter chemisch behandeln oder sähen etwa bei historischen Rosengärten die Notwendigkeit, sagt Hölzel: „Das wollen wir nicht bestrafen, wir wollen den Prozess anregen und auch erste Schritte belohnen.“

Plakat der BUND-Aktion „Gemeinsam gegen Glyphosat“. Die Grünen würden den Einsatz des Totalherbizids gerne auch auf landwirtschaftlichen Flächen der Stadt Mainz verbieten. – Foto: BUND

In Mainz wollen die Grünen nun noch einen großen Schritt weiter gehen: Mainz solle komplett glyphosatfrei werden, beschloss die Mitgliederversammlung der Mainzer Grünen Mitte Dezember 2017. Künftig sollen auch private Unternehmen, die Aufträge von der Stadt zur Pflege von Grün-, Sport- und Verkehrsflächen erhalten, vertraglich zu einem Pestizidverzicht verpflichtet werden, fordert die Partei, die im Mainzer Rathaus gemeinsam mit SPD und FDP regiert. Brisant für die Koalition ist aber vor allem dieser Teil des Beschlusses: Auch beim Abschluss neuer Pachtverträge für landwirtschaftliche Flächen der Stadt wollen die Grünen einen vollständigen Verzicht der Pächter auf glyphosathaltige Mittel.

Das ist keine Bagatelle: Rund 85 Hektar Ackerflächen der Stadt Mainz sind zurzeit an Pächter vergeben – die biologische Bewirtschaftung ist dafür bisher kein Kriterium. Die größten Flächenmengen liegen in Ebersheim (Hektar) und in Bretzenheim (5,1 Hektar), außerdem in den rechtsrheinischen hessischen Gebieten Kastel (9 Hektar), Kostheim (4,8 Hektar) und Ginsheim (4,9 Hektar). Die Pachtverträge werden meist auf unbestimmte Dauer geschlossen, sind aber jährlich zum Jahresende kündbar, teilte Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) in einer Anfrage im Stadtrat im November 2017 mit. Zuständig ist das FDP-geführte Dezernat – von hier wäre wohl auch der meiste Widerstand gegen eine Glyphosat-Vorschrift zu erwarten.

Ein Komplettverbot von Glyphosat und anderen Pestiziden müsste wohl der Stadtrat beschließen, ob es dafür eine Mehrheit gäbe, ist unklar. Kommunen, sagt Hölzel, hätten ein wichtige Vorbildfunktion: „Wenn die es schaffen, auf Pestizide zu verzichten, hat das Signalkraft auch an die Verbraucher und Hobbygärtner.“ Genau deshalb habe der BUND vor fünf Jahren das Projekt „Pestizidfreie Kommune“ ins Leben gerufen, als Motivationsprogramm. Bundesweit wird nach Angaben des Naturschutzbundes NABU auf etwa 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland Glyphosat eingesetzt und zwar rund 3.800 Tonnen reinen Glyphosat-Wirkstoffs. Fast 50 Tonnen davon werden an nicht-berufliche Nutzer verkauft wie zum Beispiel Hobbygärtner. Bundesweit sind über 90 glyphosathaltige Mittel zugelassen. Bei einer repräsentativen Umfrage des NABU im Oktober 2017 sprachen sich 61 Prozent der Deutschen für ein sofortiges Glyphosat-Verbot in privaten Gärten und städtischen Anlagen aus.

Glyphosat ist ein Produkt der Firma Monsanto und wird im Einzelhandel gerne unter dem Namen Roundup verkauft. – Foto: NABU/ Eric Neuling

 

Aber selbst wenn die Stadt auf ihren gesamten Flächen auf Glyphosat verzichten würde – einen Akteur gäbe es immer noch: Die Mainzer Stadtwerke – jetzt „Mainzer Mobilität“ – setzen das Umweltgift immer noch ein – auf ihren Straßenbahngleisen. Zum Freihalten der Schottergleise würden das Herbizid Flazasulfron sowie Glyphosat verwendet, sagte das Unternehmen auf Mainz&-Anfrage. Bei Schottergleisen gebe es dazu „keine sinnvollen bzw. wirtschaftlichen Alternativen“, hieß es weiter. Die Mittel würden zudem von der Dienstaufsicht ADD sowie vom Umweltamt der Stadt Mainz genehmigt.

Der BUND widerspricht, der Einsatz von Glyphosat und anderen Pestiziden sei eigentlich unnötig, heißt es hier: „Es gibt alternative Geräte, die Pflanzen abflammen“, sagt Hölzel. Auch Infrarot- oder Heißdampfgeräte erfüllten den Zweck, Pflanzen zu entfernen, ebenso eine Wildkraut-Kehrmaschine, die Wildkräuter mechanisch entfernt. Neue Geräte müssten zwar erst einmal angeschafft werden, hätten sich aber meist nach kurzer Zeit amortisiert.

Und auch für Gleiskörper gebe es Alternativen, betont Hölzel weiter: Heißdampfgeräte etwa arbeiteten mit einer Hitze von 100 Grad, die könnten eine Eisenschiene nicht beschädigen, sagt sie. Das Problem gebe es zudem nur bei Schottergleisen: „Viele Städte sind einfach weg vom Schotter und hin zu Gras gegangen“, sagt Hölzel, „das muss lediglich gemäht werden.“ Rasengleise wurden übrigens in größeren Flächen nach dem Bau der Mainzelbahn eingebracht – vor allem aus Schallschutzgründen.

Für die Deutsche Bahn dürfte das keine Option sein: 61.000 Kilometer Gleise besitzt die Deutsche Bahn, um die von Pflanzengrün frei zu halten, wird auch hier Glyphosat eingesetzt. 2016 habe man insgesamt 70 Tonnen Glyphosat verwendet, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag auf Anfrage Mainz& mit. Das entspreche allerdings nur 0,15 Prozent der in Deutschland pro Jahr insgesamt ausgebrachten Herbizidmengen und 0,1 Prozent der gesamten Pflanzenschutzmittelmengen, sagte eine Sprecherin auch gleich dazu.

Die Mainzer Mobilität setzt auf ihren Straßenbahngleisen Glyphosat zum Freihalten der Gleise von Pflanzen ein. Auf dieser Strecke am Ostergraben wächst aber inzwischen Rasen. – Foto: gik

Die Grünen sprechen hingegen von einer „beträchtlichen Menge“ und fordern nun in einem offenen Brief an Bahnchef Lutz, die Deutsche Bahn müsse ihren Glyphosat-Einsatz beenden. Der Brief ist eine gemeinsame Aktion aller Landtagsfraktionen der Grünen in Deutschland sowie von Grünen-Abgeordneten im Europaparlament und im Bundestag. Anlass ist eine Meldung aus Österreich: Dort kündigte der Chef der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) Mitte Dezember an, aus der Anwendung von Glyphosat aussteigen zu wollen.

Man suche intensiv nach Alternativen und sei dazu im engen Austausch mit Umweltorganisationen, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä der „Kronen-Zeitung“. Die ÖBB habe bereits in den vergangenen drei Jahren die eingesetzte Menge von Glyphosat auf 4,7 Tonnen halbiert. Man wolle „möglichst schnell und deutlich vor Ablauf der EU-Frist von fünf Jahren“ aus der Verwendung von Glyphosat aussteigen, sagte Matthä laut österreichischer Presseagentur APA.

„Wir erwarten, dass auch die DB ihren Beitrag für Umwelt und Artenvielfalt leistet und nach dem österreichischen Vorbild schnell auf die Nutzung von Glyphosat verzichtet“, forderte nun die rheinland-pfälzische Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler. Man wolle von der Deutschen Bahn wissen, welche Minderungsziele sich das Unternehmen gesetzt habe. Bereits 2009 setzte die Bahn einer Anfrage im Deutschen Bundestag zufolge 70 Tonnen Glyphosat ein, allerdings auf einer geringeren Gleisstrecke.

Bei der Bahn heißt es auf Anfrage, Glyphosat werde nicht in Schutzgebieten, über offenen Gewässern oder auf Brücken eingesetzt. Zudem habe die Einsatzmenge durch verbesserte Technik in den vergangenen Jahren reduziert werden können. Die Behandlung auf den Bahnstrecken erfolge einmal pro Jahr durch Fachfirmen. Die „Vegetationskontrolle“ sei aber „unverzichtbar“, sagte eine Sprecherin weiter: Derzeit stellten weder thermische noch mechanische Verfahren eine Alternative dar.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Thema „Pestizidfreie Kommunen“ samt Übersichtskarte findet Ihr hier beim BUND im Internet. Die Umfrage des NABU zum Thema Glyphosat findet Ihr hier. Allgemeine Infos zum Thema Glyphosat und seine Folgen gibt es hier beim BUND.

 

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Fastnight der Mainzer Prinzengarde: Die schnellste Sitzung von Mainz mit 360-Grad-Kameras live im Internet verfolgen

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Fastnachtssitzungen müssen sieben Stunden dauern, zähe Beiträge haben und so richtig endlos sein? Falsch: Schnell, jung, laut, so lautete die Devise bei einer jungen Sitzungsform, die die Mainzer Prinzengarde vor vier Jahren ins Leben rief. „Fastnight“ heißt die andere Fastnachtssitzung, kommenden Donnerstag ist es wieder so weit. Zum fünften Mal tobt die schnellste Fastnachtssitzung der Mainzer Fastnacht über die Bühne, ganze drei Stunden und elf Minuten dauert das Geschehen. Die Sitzung ist längst ausverkauft, doch in diesem Jahr könnt Ihr trotzdem dabei sein: Erstmals überträgt die Prinzengarde das Geschehen live im Internet – und das auch noch mit 360 Grad-Blick.

Fastnight 2017, die schnellste Sitzung von Mainz, ausgerichtet von der Mainzer Prinzengarde im Kurfürstlichen Schloss. – Foto: Trabold Foto/Prinzengarde

„Wir wollten eine schnelle, junge, knackige Sitzung“, erzählte Mitinitiator Christoph Munck im Gespräch mit Mainz&, eine Sitzung für junge Leute sollte es werden. „Wenn man in die traditionellen Sitzungssäle schaut, ist der Altersdurchschnitt doch recht hoch“, sagt Munck – auch die Prinzengarde selbst mit ihren rund 350 Mitgliedern ist eine der ältesten Garden von Mainz. „Wir haben Interesse daran, die Tradition der Mainzer Fastnacht aufrecht zu erhalten“, sagt Munck, und deshalb wolle man die Fastnacht auch in die jungen Generationen tragen.

Also setzten sich ein paar junge Gardisten der ehrwürdigen Prinzengarde zusammen und entwarfen ein Konzept. „Zwei Grundregeln kamen dabei heraus“, erzählt Munck: „Erstens: bloß keine sieben Stunden Sitzung.“ 3.11 Stunden sollte das Maximum sein, viel Wert wird auf die Nachsitzung gelegt – da legt nämlich ein DJ mit viel Technik auf. Die Sitzung geht zudem ohne Pause über die Bühne, und damit der Schwung auch erhalten bleibt, galt es Regel Nummer zwei zu entwerfen: Es gebe da ja auch immer „die langwierigen, vielleicht schwerer verdaulichen Elemente“ einer Sitzung, sagt Munck, ganz rausstreichen habe man die nicht wollen.

Coole Stimmung, geile Lichtshow: die Fastnight 2017 der Mainzer Prinzengarde.- – Foto: Trabold Foto/Prinzengarde

Die Vorgabe Nummer zwei lautet deshalb: Länger als elf Minuten darf kein Beitrag sein. „Deswegen schaffen wir es, mehr Bühnenaktive auf der Bühne zu haben, aber trotzdem schneller fertig zu sein“, sagt Munck. Überhaupt gehe bei der Fastnight die Tendenz mehr zu Musik als zum Vortrag, stehe eher Kokolores als Politik im Vordergrund. „Wir wollen es aber auch nicht übertreiben und nicht das Alte ganz ablösen“, sagt Munck, „wir mögen und schätzen unsere großen Gardesitzungen sehr.“ Aber Ziel sei schon, für Fastnachts-Neulinge und Jüngere „das große Gap von Null auf Klassik“ zu überbrücken.

Dazu setzt die Fastnight seit 2017 auch zunehmend auf hochmoderne Technik: „Wir wollen das komplette Schloss bespielen und schön machen und das Beste aus der Location ‚rausholen“, erklärt Munck. Inzwischen sei die Fastnight technisch gesehen die zweit-anspruchsvollste Sitzung nach der Fernsehsitzung. Vergangenes Jahr setzte die junge Prinzengarde so zum ersten Mal Videotechnik im großen Stil ein, auf der großen Leinwand über dem Elferrat leitete ein Video den Start der Sitzung ein. „Wir nehmen auch das Thema Digitalisierung auf und wollen es mit dem alten Format der Sitzungsfastnacht kombinieren“, sagt Munck.

Eröffnungsfilm mit Garde statt Einmarsch: die Fastnight 2017 der Mainzer Prinzengarde. – Foto: Trabold Foto / Prinzengarde

Nun trägt die Prinzengarde das Thema noch ein ganzes Stück weiter: In diesem Jahr gibt’s die Fastnight erstmals live und in voller Länge im Internet zu sehen: Auf einem Livestream auf der Facebook-Seite der Mainzer Prinzengarde. Möglich macht es eine Kooperation mit ZDF digital, die Fernsehunterfirma des ZDF stellt das nötige Equipment zur Verfügung. „Man wird die Fastnight live und in 360-Grad-Perspektive sehen können“, sagt Munck stolz. Möglich mache es ein Stab mit vier Kameras auf der Spitze, so könne der Zuschauer mit seinem mobilen Gerät in alle Richtungen schauen, auch nach hinten in den Saal.

Inhaltlich seien bei der Prinzengarde durchaus viele Gardisten selbst auf der Bühne aktiv, erklärt der Gardemann weiter, viele Promis sind aber auch mit dabei: Sitzungspräsident Florian Sitte wird unter anderem Frank Brunswig und Julian Seitz begrüßen können, Sänger von den Schnorreswacklern oder Fastnachts-Rückkehrer Oliver Mager. Die Sitzungskappelle wird übrigens von niemand geringerem als den Humbas gestellt – damit ist natürlich Thomas Neger auch mit dabei. Und Ihr könnt Euch auf das erste Prinzengarde-Männerballett auf der großen Bühne freuen…

Info& auf Mainz&: 5. Fastnight der Mainzer Prinzengarde am Donnerstag, 11. Januar 2018, um 19.33 Uhr im Mainzer Schloss. Den Livestream im Internet zur Fastnight findet Ihr hier auf der Facebook-Seite der Mainzer Prinzengarde – viel Spaß! Mehr zur Mainzer Prinzengarde selbst findet Ihr auf ihrer Internetseite.

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Weihnachtsbaumabfuhr erst am Samstag, 13. Januar 2018 – Abgabe auch auf Wertstoffhöfen

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Narren aus dem Schwäbischen sind auch da. - Foto: gik

Jetzt fliegen sie wieder durch Fenster und Türen, denn Weihnachten ist lange vorbei, die Heiligen Drei Könige waren auch bereits da: Die Weihnachtsbäume fliegen raus! Nach wochenlangem treuen Dienst in unseren Stuben haben viele Mainzer nun schon ihren Christbaum abgeschmückt und wollen ihn entsorgen – die Weihnachtsbaumabfuhr der Stadt Mainz lässt allerdings noch auf sich warten: Erst am kommenden Samstag, den 13. Januar, findet die offizielle Weihnachtsbaumabfuhr 2018 statt. 2017 war das deutlich früher, nämlich bereits am 7. Januar. Die Stadt bittet zudem darum, die Bäume erst am Vorabend ab 18.00 Uhr und bis spätestens 6.00 Uhr in der Frühe die Bäume an den Straßenrand zu stellen – viele Mainzer haben den Baum aber jetzt schon vor die Tür bugsiert. Abhilfe gibt es aber auch anderweitig: Bäume kann man auch bei den Wertstoffhöfen abgeben und ganz kleine in der Biotonne entsorgen.

Der Weihnachtsbaum geht, der Narr kommt – oder es treffen sich beide auf der Straße… – Foto: gik

Es ist jedes Jahr eine echte Großaktion: rund 20.000 Weihnachtsbäume muss der Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz jedes Jahr abholen und entsorgen, da sind mal schnell mehr als 20 Wagen im Einsatz. 46 Müllwerker und 23 Fahrer waren dafür 2016 im Einsatz, in 23 großen Müllfahrzeugen wurden die Christbäume für den Transport zum Abladeplatz klein gepresst. Morgens um 6.00 Uhr geht’s los, bis 17.00 Uhr ist das ganze Stadtgebiet abgegrast. Die Müllwerker haben dann am Ende des Tages rund 100 Tonnen ausgediente Weihnachtsbäume per Hand in die Fahrzeuge geworfen.

An diesem Samstag ist es wieder soweit, die Stadt bittet deshalb darum, bis um 6.00 Uhr den Baum „an der anfahrbaren Grundstücksgrenze“ und nicht etwa am üblichen Mülltonnenstandort zu deponieren. Der Baum sollte natürlich abgeschmückt und unverpackt sein, schließlich werden die Christbäume in Mainz „energetisch verwertet“ – das sollte Natur sein. Wer in einer sehr engen oder auch zugeparkten Straße wohnt, sollte bitte den Weihnachtsbaum im Bereich der nächstgelegenen Straßenkreuzung an einem geeigneten Platz ablegen, ohne dass jemand behindert wird.

Bislang hieß es an dieser Stelle immer, „Mainzer, die die Abfuhr verpasst haben“ – in diesem Jahr dürfte es eher heißen: Mainzer, die ihren Baum schon früher loswerden wollen (oder die Abfuhr verpasst haben), können ihn auf dem nächstgelegenen Wertstoffhof (bis 8cm Stamm-Durchmesser) oder auf den Recyclinghöfen in der Emy-Roeder-Straße oder im Entsorgungszentrum Budenheim abgeben. Wer eine Biotonne hat, kann darin Äste bis zu einem Durchmesser von vier Zentimetern entsorgen, aber bitte nicht allen anderen Mitbewohnern die ganze Tonne blockieren…

Info& auf Mainz&: Weihnachtsbaumabfuhr der Stadt Mainz am Samstag, dem 13. Januar 2018, ab 6.00 Uhr. Alle Infos zur Weihnachtsbaumabfuhr sowie weitere Tipps rund um die Müllentsorgung in Mainz findet Ihr auf der Seite des Entsorgungsbetriebs. Bei Fragen steht die Abfallberatung unter der Telefonnummer 06131 – 12 34 56 zur Verfügung.

 

 

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Sturmtief Burglind mit wenig Auswirkungen in Mainz – Bäume, Äste, Bauzäune umgeweht – 93 km/h in der Spitze

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Mainz ist beim Sturmtief Burglind glimpflich davongekommen: In der Hauptzeit des Sturmtiefs am Morgen zählte die Mainzer Polizei nur etwa ein Dutzend Einsätze – und da war das gesamte Rheinhessen bis einschließlich Worms mitgezählt. Der Sturm wehte vor allem Äste und bereits entsorgte Tannenbäume auf die Fahrbahnen, einige Bauzäune und Verkehrsschilder hielten den Böen nicht Stand. Insgesamt aber hielten sich die Schäden im Rahmen, Menschen wurden nicht verletzt. Die Bilanz der Mainzer Feuerwehr liegt uns allerdings noch nicht vor.

Herabgewehte Äste, umgestürzte Bäume – Mainz kam bei Sturmtief Burglind gnädig davon. Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2014 von der Maaraue. – Foto: privat

Die Wetterstation an der Uni Mainz maß in der Hochzeit gegen 7.00 Uhr morgens eine maximale Windstärke von 93 km/h, das entspreche Windstärke 10, schwerem Sturm, berichteten die Wetterbeobachter auf Twitter. Am Nachmittag meldete der Verkehrsfunk ein abgebrochenes Geländer an der Schiersteiner Brücke: Die A643 sei von Wiesbaden in Richtung Mainz für Fahrradfahrer und Fußgänger wegen der Reparatur gesperrt, meldete SWR3. Der Autoverkehr war nicht betroffen.

Sturmtief Burglind war ab Mittwochfrüh über Deutschland gefegt und hatte bundesweit Bäume umgeweht und den Verkehr stark behindert. Im Norden von Rheinland-Pfalz waren Bahnstrecken wegen umgewehter Bäume gesperrt, am Frankfurter Flughafen musste die Abfertigung der Flieger verlangsamt werden. Im Süden von Rheinland-Pfalz gab es laut SWR3 Stromausfälle. In Mainz jedoch verlief der Sturm glimpflich: Von 07:10 Uhr bis 07:45 Uhr kam es im Bereich des gesamten Polizeipräsidiums Mainz, dazu gehören ebenfalls die Bereiche Worms, Alzey, Kirchheimbolanden, Bad Kreuznach, Kirn und Bingen nur zu insgesamt 12 Ereignissen, meldete die Mainzer Polizei. Hierbei handelte es sich überwiegend um Bäume und Äste, die auf die Fahrbahnen kippten und um Bauzäune und Verkehrsschilder, die umfielen. Bis zum frühen Nachmittag zählte die Polizei sieben weitere Ereignisse in der gesamten Region, in Mainz passierte dies:

Wetterdaten der Wetterstation der Uni Mainz zum Sturmtief Burglind. – Foto: gi, Grafik: Uni Mainz

 

07:18 Uhr, Mainz, In den Teilern, Bauzaun umgefallen

07:45 Uhr, Mainz, Essenheimer Straße, Warnbake auf Fahrbahn

09:54 Uhr, Mainz, Albert-Stohr-Straße, Baum auf Fahrbahn

11:53 Uhr, Mainz, Parcusstraße, Verkehrsschild auf Auto gefallen

12:11 Uhr, Mainz, Wallaustraße, Roller gegen Roller gekippt

12:56 Uhr, Mainz, Bäckergasse, Baustellenschild umgefallen

„Nach bisherigen Erkenntnissen wurden im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mainz keine Personen verletzt“, hieß es weiter. Der entstandene Sachschaden könne derzeit noch nicht beziffert werden, halte sich jedoch nach den geschilderten Ereignissen in Grenzen. Aufgrund der starken Windböen durch Burglind wurden teilweise auf den Autobahnbrücken der A 61 Geschwindigkeitstrichter zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit eingerichtet. Im Taunus kam es zu diversen Zugausfällen oder Verspätungen, weil dort Bäume umgefallen und Strecken im Rhein-Main-Verkehrsverbund deshalb gesperrt waren.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass Sturmschäden in der Regel ab Windstärke 8 durch Versicherungen abgesichert sind. Schäden an Haus, Dach, Fenster oder Keller können etwas für die Wohngebäudeversicherung sein. Schäden am Hausrat, also alles was im Haus ist und nicht fest mit dem Haus verbunden ist und herausgetragen werden könnte, sind dagegen ein Fall für die Hausratversicherung, betont die Verbraucherstelle. Schäden durch Überschwemmung und Rückstau seien aber nur dann versichert, wenn auch die Absicherung bei Elementarschäden zusätzlich vereinbart ist. Schäden an Kraftfahrzeugen durch Überschwemmung sind von der Teilkaskoversicherung umfasst.

Solltet Ihr Sturmschäden haben, solltet Ihr die unbedingt umfassend dokumentieren und Euch sofort an Eure Versicherung wenden. Weitere Infos auf der Internetseite der Verbraucherzentrale unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/unwetterschaeden-was-tun-12765. Wer Fragen zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung hat oder prüfen will, ob er ausreichend versichert ist, kann sich unter der Rufnummer 06131 / 28 48 – 868 montags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 13 bis 16 Uhr an die Versicherungsberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. wenden. Sie kann bei Problemen in Schadensfällen die Verhandlungen mit den Versicherern übernehmen. Eine erste Kontaktaufnahme kann auch per E-Mail unter versicherung@vz-rlp.de erfolgen.

Info& auf Mainz&: Mehr Wetterdaten zu Mainz und zu Sturmtief Burglind findet Ihr hier beim Blog der Wetterstation der Mainzer Universität, wer die sind und was die machen erzählen wir Euch in dieser Mainz&-Geschichte.

 

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Cinelady am 3. Januar 2018 mit Hugh Jackman, The Greatest Showman – und den Mainzer Schwarzlichthelden

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Das neue Jahr beginnt wahrhaft traumhaft: Niemand geringeres als Hugh Jackman – schon mal zum sexiest man alive gewählt – eröffnet die Cinelady-Saison 2018. Einen Tag vor dem offiziellen Kinostart am Donnerstag könnt Ihr schon morgen, am 3. Januar 2018, im Mainzer Cinestar-Kino the „Greatest Showman“ erleben. Der Film erzählt die Geschichte des amerikanischen Zirkuspioniers P.T. Barnum, einem der Begründer der amerikanischen Zirkuskultur und des modernen Showbusiness. Und es ist Hugh Jackman, der den Sohn armer Leute spielt, der mit seinen Visionen die Menschen inspiriert – ein toller Film für den Jahresstart. Und Mainz& hat passend zum Thema Illusionen die Mainzer Schwarzlichthelden dabei: Deren 3-D-Schwarzlicht-Minigolf feiert doch tatsächlich schon einjähriges Bestehen.

P.T. Barnum, Sohn armer Leute, verliert zu allem Überfluss auch noch seine Arbeit – doch er hat eine Idee: Er gründet Barnum’s American Museum of Curiosity, ein Kuriositätenkabinett mit Wachsfiguren und ausgestopften Tieren und machte es zu einem Besuchermagneten – das war Mitte des 19. Jahrhunderts. Barnum heuerte dann zudem noch einen kleinwüchsigen Menschen und eine Frau mit Bart an, daraus entwickelten sich Shows mit Artisten und Künstlern – die Vorläufer der Varietéshows und der Wanderzirkusse, die Barnum ebenfalls gründete.

Schwebende Brücke, Heldenepos – das 3D-Minigolf der Schwarzlichthelden ist definitiv ein besonderes Erlebnis. – Foto: gik

The Greatest Showman“ erzählt die Geschichte Barnums als die eines Visionärs, der aus dem Nichts kam und ein faszinierendes Spektakel erschuf, das zu einer weltweiten Sensation wurde. Und er erzählt die Barnum-Geschichte als hinreißendes Musical, für das die Oscar-Preisträger Benji Pasek und Justin Paul die Musik schrieben – die beiden schrieben schon die die Musik für den Mega-Erfolg „La La Land“. „The Greatest Showman“ wurde so zu einem kühnen, mitreißenden Musical, das die Geburt des Showbusiness feiert und das wunderbare Staunen, das uns erfüllt, wenn Träume wahr werden. An der Seite von Hugh Jackman spielen dabei Michelle Williams, Zendaya, Zac Efron und Rebecca Ferguson – und alle Stars singen ihre Songs natürlich selbst.

 

Beim CineLady Glam Preview lädt Euch das Cinestar selbstverständlich wieder zum Prosecco vor Beginn des Films ein, auch die aktuelle Maxi gibt es wieder dazu. Mainz& hat für Euch auch ein paar Illusionen zum Träumen dabei: Das 3-D-Minigolf mit den Schwarzlichthelden! Das Indoor-Minigolf in der Holzstraße feiert am 20. Januar bereits sein einjähriges Bestehen, wir feiern das mit einer Verlosung von Tickets. Die ungewöhnliche Minigolf-Bahn wird mit 3-D-Brillen gespielt, die Wände wurden vom Graffiti-Künstler Costwo in ein Heldenepos rund um den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse verwandelt – sensationell. Durch den 3-D-Effekt kommen Hände wirklich aus der Wand, schweben Brücken und rauscht die U-Bahn geradewegs durch den Raum, wo Dr. Hyde sein Labor hat… Neu zum 1. Geburtstag sind außerdem die Spielpläne: Aus dem weißen Papier wird unter dem Schwarzlicht plötzlich ein ganzer Spielplan.

Info& auf Mainz&: Cinelady am Mittwoch, 3. Januar 2018, mit „The Greatest Showman“ mit Hugh Jackson in der Hauptrolle. Los geht’s wie immer um 19.45 Uhr, ab 19.15 Uhr lädt das Cinestar-Kino Euch auf ein Glas Prosecco und die aktuelle Maxi ein. Karten gibt es an der Kinokasse und online genau hier, CineStarCARD-Besitzerinnen sparen 1,- Euro. Beim Ticketkauf an der Kinokasse gibt es für alle Ladies ein Goodie Bag mit kleinen Überraschungen als Geschenk dazu, solange der Vorrat reicht. Mehr zu den Schwarzlichthelden und ihrem 3D-Minigolf lest Ihr hier bei Mainz&.

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