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Tagesarchive: 16. März 2018

Disney, Donald & Friends: Große Disney-Ausstellung ab Mittwoch im Mainzer Landesmuseum

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Sie zählen zu den Helden unserer Kindheit, sie sind Weltstars und beglücken mit ihren fabelhaften Geschichten und unverwechselbaren Charakteren jede Generation aufs Neue: Mickey Maus, Donald Duck & Friends. Vor knapp 90 Jahren schuf der amerikanische Filmproduzent, Oscar-Preisträger und visionäre Unternehmer Walt Disney kleine, gezeichnete Figuren, sie sollten zu Klassikern der Comic-Literatur werden – und zu Ikonen des 20. Jahrhunderts. Klar, dass das längst auch ein Fall fürs Museum ist: Am Mittwoch öffnet im Mainzer Landesmuseum eine große Ausstellung zu „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends.“ Auf fast 600 Quadratmetern sind dann rund 300 Exponate rund um die Comichelden zu sehen, die Ausstellung geht der Frage nach, wer die Comic-Zeichner waren und wie sie ihre Welten lebendig werden ließen.

Zeichnung der weltberühmten Mickey Maus von C. Barks. – Foto: Disney Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann

Im Zentrum der Ausstellung stehen die drei Altmeister der Disney-Comics aus den 1930er Jahren: Floyd Gottfredson, der Zeichner der Mickey Maus, Al Taliaferro, der Zeichner Donald Ducks und Carl Barks, „Vater“ zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb und den Panzerknackern. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Blätter mit Zeichnungen, ein Großteil davon aus der „Sammlung Reichelt und Brockmann“. Doch das Mainzer Landesmuseum präsentiert auch erstmals einige wertvolle Tuschezeichnungen von Carl Barks, die das Museum in seinem eigenem Bestand hat.

„Was sicher die wenigsten wissen ist, dass wir schon seit fast 25 Jahren eine große Anzahl an Tusche- und Bleistiftzeichnungen von Carl Barks in den Sammlungsbeständen des Landesmuseums haben“, sagte Kulturstaatsekretär Salvatore Barbaro am Montag bei der Präsentation der Schau. Gezeigt werden unter anderem historische Vorbilder, Skizzen, Vorzeichnungen und ganze Bildergeschichten zu Barks.

Rund 300 Exponate ermöglichen insgesamt einen umfassenden Blick auf die Entwicklung der weltbekannten Figuren, von der Skizze bis zum fertigen Comic, und auf die Arbeitsweise ihrer berühmtesten Zeichner, von damals bis heute. Denn den Kultzeichnern von damals werden schließlich auch noch die zeichnerischen Nachfahren gegenübergestellt: Die Comic-Künstler Don Rosa, Jan Gulbransson und Ulrich Schröder haben hierfür Blätter aus ihren Ateliers zur Verfügung gestellt, die zum Teil noch nie ausgestellt wurden.

Donald Duck, gezeichnet von Al Talieferro – Foto: The Walt Disney Company

„Auf diese Weise wird nicht nur der individuelle Einfluss der Zeichner auf ihre Figuren visualisiert, auch die Zeit, in der die Arbeiten jeweils entstanden, wird dargestellt“, sagte Eduard Sebald, Kurator der Ausstellung und Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Vorfeld. So erzählen dann Korrekturen, Anmerkungen und Ausbesserungen auf Skizzen und Vorzeichnungen auch von der Entwicklung der Figuren und ihrer Welten bis zum fertigen Comic.

Comic-Fans und Disney-Liebhaber dürfen sich aber auch sonst auf eine ganze Reihe außergewöhnlicher Exponate mit Seltenheitswert freuen: so wird das erste Mickey-Maus-Buch „The Adventures of Mickey Mouse“ aus dem Jahr 1931 präsentiert, von dem es weltweit nur noch wenige Exemplare gibt. Originelle Gegenstände aus dem Alltag zeigen zudem, wie rasch sich die beliebten Figuren zu eigenen Sujets gewandelt haben. „Mit Walt Disney haben wir ein wunderbares Ausstellungsthema gefunden, das alle Generationen gleichermaßen begeistert“, freute sich Barbaro.

Bereits seit Wochen läuft die PR-Maschinerie für die Ausstellung, das Landesmuseum und die Generaldirektion Kulturelles Erbe arbeiten dafür erstmals mit der Mainzplus Citymarketing zusammen. Vor dem Mainzer Staatstheater steht seit Wochen eine überdimensionale Mickey Maus-Figur, gefertigt von niemand Geringerem als dem Mainzer Wagenbauer Dieter Wenger. Mickey Maus rollte nämlich auch schon an Rosenmontag durch die Mainzer Straßen: Auf einem Motivwagen, der eigens für die Ausstellung gefertigt wurde. Die Macher hoffen so, Besuchermengen weit über die Grenzen von Mainz hinaus anzulocken.

Die überlebensgroße Micky Maus wirbt bereits seit Fastnacht für die Disney- Ausstellung im Landesmuseum. – Foto: Mainzplus Citymarketing

Das 200 Jahre alte Mainzer Landesmuseum wiederum versteht sich nicht nur als Museum für archäologische Funde sowie für Gemälde, sondern als ein Haus, das sämtliche Bereiche, die für Kunst- und Kulturgeschichte des Landes Rheinland-Pfalz relevant sind, abbildet. Schon mit der Ausstellung „VorZeiten“ ging das Museum neue Wege, nun öffnet man sich mit „Walt Disney“ noch einmal einem neueren Publikum.

„Mickey, Donald und seine Freunde rund um Entenhausen zählen zu den Helden unserer Kindheit und erobern seit ihrer genialen Schöpfung Herzen wie Kinosäle gleichermaßen“, betont Kurator Sebald: „Nun gehen wir der Frage nach: Wer waren die Zeichner hinter den Figuren, wer waren die Comic-Künstler, die die Charaktere lebendig werden ließen, ihre Welten erfanden und ihre Geschichten über Jahrzehnte weiter erzählten?“

Info& auf Mainz&: Die Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ öffnet am Mittwoch, den 14. März 2018, im Mainzer Landesmuseum an der Großen Bleiche ihre Tore und ist dann bis zum 29. Juli zu sehen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops, Filmen, Vorträgen und vielen Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen begleitet, Details dazu gibt’s auf der Homepage des Landesmuseums, genau hier. So gibt es etwa ab Mai Familienführungen am Sonntagmorgen und am Internationalen Museumstag am 13. Mai ist der Eintritt gleich ganz frei. Am 10. Juni 2018 findet zudem ein Comic-Tag für die ganze Familie im Museum statt, am 16. und am 17. Juni lädt das Museum zum Open-Air-Kino im Innenhof mit Disney-Filmen.

Eintrittspreise & Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10.00-17.00 Uhr, Dienstag 10.00-20.00 Uhr, Montag geschlossen, für Schulklassen aber Sonderöffnungszeiten nach Absprache möglich. Eintrittspreise (inkl. Zutritt zur Dauerausstellung): Erwachsene: 12,- Euro, ermäßigt 9,- Euro, Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei, Kinder ab 6 Jahre: 7,- Euro. Familienkarte (max. 2 Erw., mind. 1 Kind): 24,- Euro. Rollstuhlfahrer inkl. Begleitperson sowie Behinderte (ab 80%): Eintritt frei. Gruppen ab 10 Personen: 9,- Euro pro Person. Audioguide: 2,- Euro.

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Zeitreise mit der Nerobergbahn – Mit Wasserballast betriebene Standseilbahn rollt seit 130 Jahren – Saisonstart am 24. März 2018

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Wart Ihr schon mal auf Wiesbadens Hausberg, dem Neroberg? Nein? Solltet Ihr unbedingt tun – und Ihr solltet nicht zu Fuß gehen. Denn bergan zuckelt man nostalgisch, schräg und kultig mit einem ganz besonderen Gefährt: Der Nerobergbahn. Seit 130 Jahren rollt die Standseilbahn aus dem 19. Jahrhundert bereits den Neroberg hinauf und natürlich auch wieder hinunter. Das Besondere an der Nerobergbahn: Sie die älteste mit Wasserballast betriebene Standseilbahn in Deutschland. Eine echte Zeitreise. Am 24. März startet die einzigartige Bahn in die Saison 2018, 270.000 Fahrgäste genossen das Vergnügen einer Fahrt mit Wiesbaden „schrägstem Wahrzeichen“. Mainz& hat die Nerobergbahn 2015 schon mal besucht – und damals diese Reportage mitgebracht. Viel Spaß! Details zur Saisoneröffnung gibt’s am Ende noch einmal.

Nerobergbahn im April 2013 - Foto by James Steakley
Die Nerobergbahn auf der Strecke – Foto: James Steakley via Wikimedia

Die Fahrt führt mitten durch den Wald, mehr als 400 Meter lang ist die Strecke, 83 Höhenmeter überwindet die Bahn und schafft damit am steilsten Stück eine Steigung von 26 Prozent. Am Ende der dreieinhalb Minuten Fahrzeit steht der Fahrgast auf dem 245 Meter hohen Neroberg – und kann die wunderschöne Aussicht auf Wiesbaden genießen. Als Touristenbahn wurde die Nerobergbahn denn auch gebaut, 1888 war das, der Erbauer: der Baden-Badener Unternehmer Carl Rudolph.

Kaiser Wilhelm II. traute der Standseilbahn nicht so recht

Es war die Zeit, als der Tourismus so richtig zum Zeitvertreib der adligen Eliten geworden war – auch die Seilbahn Rüdesheim samt dem Niederwald-Denkmal wurden in dieser Zeit errichtet. 1888, da war die Weltkurstadt Wiesbaden bereits der Treffpunkt von Adel und Kaiser, im „Nizza des Nordens“ traf sich die Elite Europas, gerade auch aus Russland. Auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. weilte regelmäßig in Wiesbaden, da kam die Bahn auf den Neroberg gerade recht.

„Man sagt, Kaiser Wilhelm ist immer mit dem Pferd hochgeritten, weil er der Bahn nicht getraut hat“, weiß Sabine Füll zu erzählen – nun, der Kaiser war nicht der modernste aller Monarchen. Füll ist seit Januar 2015 die Betriebsleiterin der Nerobergbahn, und einfach so durfte die Betriebswirtin das nicht werden: „Ich musste einen Betriebsleiter-Lehrgang machen und saß dann in einem Lehrgang über Seilbahnen“, berichtet Füll. Dreieinhalb Wochen lang büffelte sie als einzige Frau zwischen lauter Ingenieuren Grundlagen des Maschinenbaus und technische Systeme wie die Notbremse.

Betriebsleiterin Füll könnte auch die Zugspitz-Seilbahn leiten

„Ich könnte jetzt auch die Seilbahn auf die Zugspitze leiten“, sagt Füll, und lacht, doch der Lehrgang, sagt sie, sei schon wichtig gewesen: „Der Betriebsleiter ist für den sicheren und ordnungsgemäßen Bahnbetrieb verantwortlich“, betont sie, „da gehört auch dazu, jede Schraube an der Bahn zu kennen.“ Denn schließlich ist die Nerobergbahn nicht irgendeine Standseilbahn: Sie ist die einzige mit Wasserballast betriebene Standseilbahn in Deutschland – und eine der letzten ihrer Art weltweit.

Nerobergbahn Wasserablauf - Ausschnitt Viedeo ESWE
Wasserablauf der Nerobergbahn, Ausschnitt aus ESWE-Video

Das Prinzip ist eigentlich ganz simpel: Zwei Wagen hat die Bahn, der obere wird mit Wasser befüllt, rollt zu Tal und zieht dabei durch sein Gewicht den unteren Wagen nach oben. Mindestens 3.500 Liter müssen in der Bahn sein, allein um das Gewicht des Wagens zu bewegen. Für jede Person muss mehr Wasser gefüllt werden, maximal kann die Bahn 40 Personen in einem Wagen befördern – dafür braucht es dann 7.000 Liter.

Einzigartiges Antriebssystem mit Wasser

„Unser Antriebssystem ist einzigartig, das macht den Reiz aus“, berichtet Füll, „gerade Kinder stehen da mit offenem Mündern.“ Zusehen, wie das Wasser aus dem Tank rauscht oder hinein – eine echte Attraktion der Nerobergbahn. Weltweit gibt es nur drei andere solche Bahnen, erzählt Füll: in England, in Portugal und in der Schweiz. Die zweite Besonderheit ist die Weiche in der Mitte der Strecke, dort rauschen dann die beiden Wagen aneinander vorbei, bevor sie wieder auf die Hauptschiene einschwenken.

Und dann ist da natürlich noch der steinerne Viadukt, der in vier großen Bögen das Nerotal überspannt. Heute kaum zu glauben, aber das Bauwerk war bei seinem Bau heftig umstritten – es wurde als unpassender technischer Eingriff in die Natur empfunden.

Revision im Winter, Finanzprobleme zu Anfang

Natürlich braucht die alte Bahn in den nassauischen Farben blau und gelb liebevolle Pflege: Der Oberbau der Wagen wurde 1962 erneuert, der Unterbau aber mit Wassertanks und Achsen stammt noch original aus 1888. Alle Ersatzteile müssen heute extra angefertigt werden. „Wir machen unserer Revision selbst, immer zwischen November und März“, berichtet Füll. Jeder Wagen werde dann auseinander genommen, die Teile gepflegt und anschließend wieder zusammen gesetzt. „Das dauert den ganzen Winter“, sagt Füll.

Wiesbaden Nerobergbahn 2011 - Foto Laurenz Bobke, WI
Die Nerobergbahn 2011 – Foto: Laurenz Bobke via Wikimedia

Die Winterpause hat Tradition: Von Anbeginn an erzwang der Frost im Winter die Pause der Nerobergbahn. Die Wiesbadener liebten das Ausflugsziel, nur in den 1920er Jahren wurde der Betrieb ein Mal eingestellt – zu teuer. Schon ihr Erbauer Rudolph musste die Bahn nach nur zwei Jahren 1890 wieder verkaufen – man munkelte, er war in Geldnöten. An mangelnden Fahrgästen kann es nicht gelegen haben: 1888 bis 1889 wurden knapp 115.000 Personen befördert und Einnahmen von 27.500 Mark erzielt – bei Betriebskosten von 11.000 Mark.

Ausländische Filmteams, Selbstmord vom Viadukt in deutschem Krimi

Heute wird die Nerobergbahn von den Wiesbadener Verkehrsbetrieben ESWE betrieben und befördert mehr als 300.000 Personen im Jahr, das sei „fast kostendeckend“, sagt Füll. Im Zweiten Weltkrieg waren die Gleise der Bahn schwer getroffen worden, 75 Meter fehlten, ein Betriebsleiter stellte nach dem Krieg die Gleise wieder her. Doch da beschlagnahmten zunächst die Amerikaner die Bahn für ihre Offiziere, erst ab April 1948 durften auch die Wiesbadener wieder mitfahren.

Auch heute noch sind viele Gäste ausländische Touristen. Das japanische und das amerikanische Fernsehen seien regelmäßig zu Gast, berichtet Füll, der russische Präsident Putin fuhr allerdings nur winkend an der Bahn vorbei. Auch deutsche Krimiserien wurden schon entlang der Bahn in Szene gesetzt. So stürzte sich in der Serie „Der Staatsanwalt“ mit Rainer Hunold jemand von der Brücke des Viadukts über das Nerotal. In der Realität hatte die Nerobergbahn in ihren 127 Jahren aber noch nie einen einzigen Unfall.

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Nerobergbahn auf Viadukt 2008 Foto: Wolfgang Pehlemann Wiesbaden via Wikimedia- Foto: gik

Golden Retriever Fan der Nerobergbahn

Und selbst bei Tieren hat die Bahn Fans: „2014 saß auf einmal ein Golden Retriever auf der Plattform und wollte, ganz allein, hochfahren“, berichtet Füll. Der Hund durfte. „Die Bahn“, sagt Füll, „ist nicht nur ein Job, sie ist Einstellungssache.“ An der Talstation erinnert im ehemaligen Toilettenhäuschen heute ein kleines Museum an die alten Zeiten, alte Zahnräder, Fahrkarten und Fahrkartenautomaten sind hier zu sehen – und die erste Fahrkarte, Preis: 20 Pfennig.

Heute kostet eine Fahrt mit der Nerobergbahn 4,- Euro, wer Berg- und Talfahrt zusammen bucht, zahlt 5,- Euro. Oben auf dem Neroberg lockt aber nicht nur die tolle Aussicht über Wiesbaden und das Rheintal bis nach Mainz: Hier steht auch die russische Kirche, die 1847 bis 1855 von Herzog Adolf von Nassau zu Ehren seiner früh verstorbenen Gemahlin gebaut wurde, der russischen Prinzessin Jelisaweta Michailowna, Großfürstin von Russland und Herzogin von Nassau. Außerdem stehen hier der Kletterwald Neroberg und natürlich das herrliche Opelbad.

Saisonstart für 2018 ist am 24. März um genau 10.00 Uhr, am Eröffnungstag dürfen alle Geburtstagskinder mit einer Begleitperson kostenlos mit der Bahn fahren (bitte ein Ausweisdokument vorzeigen). Am langen Osterwochenende – von Karfreitag, 30. März, bis Ostermontag, 2. April – warten weitere Attraktionen auf die Besucher wie eine kostenlose Führung auf dem Walderlebnispfad und ein Osterrätsel-Gewinnspiel. Die offizielle Geburtstagsparty zum 130. Geburtstag findet am 26. August 2018 von 12.00 bis 18.00 Uhr mit einem Nerobergbahn-Fest auf dem Plateau des Berges statt.

Info& auf Mainz&: Alles über die Nerobergbahn findet Ihr auf dieser Internetseite der Stadt Wiesbaden. Die Bahn fährt von Mai bis August täglich von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr im 15-Minuten-Takt. Im April, September und Oktober lauten die Fahrzeiten 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Erwachsene zahlen 4,- Euro für die einfache Fahrt, hin und zurück 5,- Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren zahlen einfach 2,50 Euro, hin und zurück 3,- Euro. Es gibt Familien- und Gruppenkarten. Noch mehr Einzelheiten zu Geschichte und Technik findet Ihr in diesem Wikipedia-Artikel.

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Beisetzung Kardinal Lehmanns am 21. März 2018: 1.200 Plätze für Besucher im Dom, Übertragung auf Domplätze

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Die Beisetzung für den vergangenen Sonntag verstorbenen Kardinal Karl Lehmann rückt näher, am Mittwoch, den 21. März, ist es soweit: Um 15.00 Uhr findet dann im Mainzer Dom der Trauergottesdienst mit anschließender Beisetzung statt. Das Bistum Mainz geht von einem enormen Andrang aus, der Gottesdienst wird deshalb auch auf die Domplätze übertragen. Zahlreiche Ehrengäste werden erwartet, für sie sind rund 300 Plätze im Dom reserviert. Für Besucher bleiben damit 1.200 freie Plätze im Dom, es wird erwartet, dass die in Windeseile belegt sein werden. Möglicherweise werde sogar der Kreuzgang mit Monitoren ausgestattet. Zuvor wird der Leichnam Lehmanns in einem Sarg mit einem Trauerzug von der Augustinerkirche zum Dom überführt. Lehmann war vergangenen Sonntag mit 81 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben.

Der Mainzer Dom bei der Bischofsweihe von Peter Kohlgraf. Mindestens so voll wird es kommenden Mittwoch beim Trauergottesdienst für Kardinal Lehmann werden. – Foto: gik

Es dürfte einen enormen Andrang geben am kommenden Mittwoch, der Tod des Kardinals hat eine große Bestürzung und ungeheure Anteilnahme weit über Mainz hinaus ausgelöst. Erwartet werden am Mittwoch im Mainzer Dom deshalb mit großer Sicherheit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sowie Spitzen der Kirchen, selbst Bundespräsident Frank Walter Steinmeier reist persönlich zu der Trauerfeier an – Steinmeier ist bereits Montag und Dienstag zu seinem Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz, am Montagnachmittag besucht er in Mainz unter anderem das Gutenberg-Museum und das Landesmuseum.

Rund 300 Plätze werden im Mittelschiff des Mainzer Doms für die Ehrengäste frei gehalten, die weiteren Plätze werden aber frei zugänglich sein. Wie das Bistum mitteilte, ist der Dom am Tag der Beerdigung am Morgen zunächst geschlossen und wird ab 13.00 Uhr für die Trauergäste geöffnet. Der Zugang erfolgt über das Marktportal und das Liebfrauenportal, an den Eingängen wird es aus Sicherheitsgründen Taschenkontrollen geben. Das Bistum bittet darum, keine größeren Taschen oder Rucksäcke mit in den Dom zu bringen.

Lehmanns Leichnam liegt derzeit aufgebahrt in der Seminarkirche in der Augustinerstraße, von hier wird der Kardinal mit einem Trauerzug in den Dom überführt. – Foto: gik

Insgesamt werden rund 1.500 Besucher Platz im Dom finden, abzüglich der 300 Ehrengäste bleibt Platz für 1.200 Normalsterbliche. In den Seitenschiffen werde es nur Stehplätze geben, im Dom selbst aber Bildschirme und Leinwände wie schon bei der Bischofsweihe aufgestellt sein, damit die Besucher von überall her das Geschehen gut verfolgen können. Auch den Trauerzug wird man hier live miterleben können. Auch ein Rollstuhlfahrerbereich wird eingerichtet.

Weil der Platz im Dom nicht ansatzweise ausreichen wird, überträgt das Bistum den Gottesdienst auch auf die Domplätze: Auf dem Liebfrauenplatz wird es eine Übertragung auf einer Großbildleinwand geben. Dort sind auch rund 1.000 Sitzplätze vorgesehen, ähnlich wie bei der Bischofsweihe im vergangenen Jahr. Möglicherweise würden noch weitere Besucher den Gottesdienst auf Monitoren im Kreuzgang des Mainzer Doms verfolgen können, heißt es vom Bistum weiter. Der Empfang der Heiligen Kommunion werde bei den Außenübertragungen ebenfalls möglich sein, so dass alle Besucher vor dem Dom und im Kreuzgang den Gottesdienst mitfeiern könnten. Vor dem Dom und im Kreuzgang werden auch Gottesdiensthefte erhältlich sein.

Liveübertragung des Gottesdienstes, wie hier bei der Bischofsweihe Kohlgrafs, wird es auch kommenden Mittwoch auf dem Liebfrauenplatz geben. – Foto: gik

Die öffentliche Aufbahrung in der Seminarkirche endet am Dienstag, 20. März, nach dem letzten Requiem um 17.00 Uhr, das vom Mainzer Dompfarrer Franz-Rudolf Weinert gehalten wird. Am Mittwoch, dem 21. März, bleibt die Kirche in der Augustinerkirche erst einmal für die Öffentlichkeit geschlossen. Um 12.00 Uhr werden dann in den Kirchen des Bistums Mainz alle Glocken für eine Viertelstunde zum Gedenken an den Verstorbenen geläutet. An diesem Tag ist außerdem für alle kirchlichen Gebäude Trauerbeflaggung vorgesehen.

Ab 14.00 Uhr wird Kardinal Lehmann dann in der Seminarkirche verabschiedet und in einem Trauerzug in den Mainzer Dom überführt. Der Trauerzug erfolgt schweigend, allein die größte Glocke des Mainzer Domes, die Martinus-Glocke, wird dabei läuten. Der Weg des Trauerzuges führt von der Seminarkirche über Augustinerstraße, Leichhof, Schöfferstraße, Höfchen sowie die Domplätze und gelangt über das Bischofsportal am Liebfrauenplatz in den Mainzer Dom.

Den Gottesdienst wird dann Lehmanns Nachfolger auf dem Mainzer Bischofsstuhl Peter Kohlgraf halten. Kohlgraf war erst am 27. August 2017 von Lehmann persönlich zum Bischof geweiht worden, es wird ein bewegender Tag für den Neu-Mainzer werden. Nach dem Gottesdienst wird Kardinal Lehmann in der Bischofsgruft des Mainzer Doms beigesetzt, allerdings unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse – aus Platzmangel. Womöglich wird es aber eine Übertragung in den Dom geben.

Info& auf Mainz&: Beisetzung von Kardinal Karl Lehmann am Mittwoch, den 21. März 2018. Der Dom wird um 13.00 Uhr für Besucher geöffnet, der Trauerzug zwischen Seminarkirche und Dom erfolgt ab 14.00 Uhr. Der Trauergottesdienst selbst beginnt um 15.00 Uhr und wird live vom Südwestfernsehen sowie vom Hessischen Rundfunk übertragen. Mehr zum Tod Kardinal Lehmanns und der ungeheuren Anteilnahme lest Ihr hier: „Ein großer Mensch ist von uns gegangen.“ Unser Porträt „Versöhner, Mahner, Büchernarr und Menschenfreund“ lest Ihr hier auf Mainz&. Lehmann ist seit vergangenem Dienstag in der Seminarkiche in der Augustinerstraße aufgebahrt, mehr dazu hier.

 

 

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