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Tagesarchive: 1. April 2018

Urahn von Donald Duck gefunden: Forscher graben mittelalterliches Entenhausen aus – Ab 1. April steinerner Entenkopf im Landesmuseum zu sehen

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Muss die Geschichte von Donald Duck umgeschrieben werden – ist die berühmteste Comic-Ente der Welt vielleicht schon viel älter als gedacht? Forschern der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gelang nun ein sensationeller Fund: Bei Trier fanden sie einen mittelalterlichen Entenkopf aus Stein, der Donald Duck verblüffend ähnlich sieht. Wie die Forscher am 1. April mitteilten, könne es sich nur um einen Urahn von Donald Duck handeln – zumal an der Grabungsstelle auch Gebäudereste gefunden wurden, die Hühnerställen verblüffend ähnlich sehen. Der Entenkopf ist seit heute im Mainzer Landesmuseum zu sehen, als Ergänzung zur laufenden Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends.“

Hat Donald Duck einen Urahn aus Trier? Diesen mittelalterlichen Entenkopf können Besucher seit dem 1. April im Mainzer Landesmuseum in der Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ sehen. – Foto: Ursula Rudischer

Das könnte die Welt von Entenhausen natürlich völlig auf den Kopf stellen: Bei Ausgrabungsarbeiten in der Nähe von Trier haben Mitarbeiter der GDKE das Abbild eines skurrilen Entenkopfs gefunden. „Es könnte sich dabei um einen Ur-Ahnen der später berühmt gewordenen Ente Donald Duck handeln“, sagte Feldforscher Professor Fritz Fuchs am 1. April. Den genauen Fundort wollen die Forscher aus Angst vor Raubgräbern noch nicht bekannt geben. Archäologen nehmen aktuell genetische und radiometrische Untersuchungen vor.

„Wir haben noch einige Recherchen vor uns, stehen aber vor einer Sensation“, sagte Grabungsleiter Dr. Gregor Gans – denn rund um den Entenkopf wurden an der Grabungsstelle auch seltsame Steinwälle, geflügelte Spolien und hühnerstallgroße Gebäudereste gefunden, die auf eine größere Siedlung hinweisen. „Das, was wir bislang entdeckt haben, könnte eine Blaupause von Entenhausen sein“, sagte Gans ganz aufgeregt: „Soweit wir feststellen konnten, befinden wir uns eindeutig im Entozän, dem frühen Mittelalter.“

Wie in Entenhausen, so scheint es auch an der Grabungsstätte verschiedene Nachbarorte zu geben, teilten die Forscher weiter mit. Gefunden wurden zudem mystische Grabbeilagen, Hühnerknochen, Fieselschweife, mit Federn und Schnäbeln verzierte Quader und mausähnliche Skulpturen. Die Archäologen rätseln nun, welche Funktion die steinerne Ente aus dem Mittelalter ursprünglich gehabt haben könnte, ob etwa als religiöses Kultobjekt oder als profaner Wasserspeier.

Verblüffend, diese Ähnlichkeit! Da guckt auch Donald Duck erstaunt ob seines mittelalterlichen Urahns. – Foto: The Walt Disney Company

Anhänger der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“, kurz D.O.N.A.L.D., in Hamburg, sehen in der Skulptur einen sensationellen Beleg für die schon lange vertretene These, dass es sich bei der gesamten Duck-Sippe unbestreitbar um „Teutonen“ handele, die zwischen 1710 und 1775 von der Mosel nach Amerika ausgewandert sind. Der Fund von Trier wäre ein erster handfester Beweis für diese These, heißt es von Fuchs und Gans. „Aktuell können wir aber nur spekulieren und müssen zunächst die exakten wissenschaftlichen Auswertungen abwarten“, betonte Fuchs. Inzwischen seien auch amerikanische Duck-Forscher hinzugezogen worden.

Einen guten Vergleich zum modernen Donald Duck bietet natürlich die derzeit im Mainzer Landesmuseum laufende „Walt Disney“-Ausstellung, die unter anderem frühe Entwürfe der Ente aus der Feder ihrer Zeichner zeigt. Für den Ausstellungs-Kurator Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Landesmuseum Mainz, ist „die Ähnlichkeit der Ur-Ente mit den ersten Zeichnungen Donald Ducks in jedem Fall verblüffend.“

Davon können sich die Besucher ab dem 1. April selbst überzeugen: Der mittelalterliche Entenkopf wird ab dem heutigen Sonntag im Original im Rahmen der Ausstellung in einer eigens hergerichteten Vitrine im Landesmuseum zu sehen sein. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ könnt Ihr hier bei Mainz& lesen. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juli 2018 zu sehen und bietet ein reiches Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops, Filmen, Vorträgen und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen. Infos zu Eintritt und Preisen findet Ihr hier auf der Internetseite des Landesmuseums.

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Kloster Eberbach heißt künftig „Klosterfrau-Melissengeist-Basilika“ – Stiftung Kloster Eberbach teilt am 1. April Verkauf der Namensrechte mit

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Das ist mal ein echter schnapsgetränkter Paukenschlag im Rheingau: Die weltberühmte Basilika Kloster Eberbach heißt künftig „Klosterfrau-Melissengeist-Basilika im Kloster Eberbach“. Wie die Stiftung Kloster Eberbach am 1. April mitteilte, will man die Namensrechte offenbar im Juni abgeben – zum Start der Konzertsaison des Rheingau-Musik-Festivals am 23. Juni. Das Unternehmen „Klosterfrau Melissengeist“ erhalte zum Stichtag 1.4.2018 genau 11,36 Prozent der Stiftungsanteile, der Deal soll für fünf Jahre gelten. Damit trägt die 900 Jahre alte Basilika, die einst von Zisterziensermönchen gegründet wurde, künftig den Namen des ebenfalls weltberühmten Kräuterschnapses im Titel. Das ist durchaus passend, schließlich begründeten die Zisterziensermönche in Eberbach eine bis heute anhaltende Weinkultur – und die Kräuter ihrer Gärten wussten sie sicher auch zu nutzen.

Das wunderschöne Kloster Eberbach im Rheingau. – Foto: Stiftung Kloster Eberbach

Martin Blach, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung, zeigte sich denn auch begeistert von dem Deal: „Mit dem Investment dieser traditionsreichen Firma finden zwei historische Globalplayer endlich zusammen“, sagte er, „beide Unternehmungen werden maßgeblich davon profitieren!“ Über die vereinbarte Summe des Verkaufs der Namensrechte sei von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart worden, hieß es von Seiten der Stiftung weiter. Weitere Details sollen bei einer Bilanzpressekonferenz Ende Mai bekannt gegeben werden.

Kloster Eberbach wurde der Legende nach im Jahr 1135 von Zisterziensermönchen aus dem Burgund gegründet, die neben ihrem Knowhow auch Weinreben im Gepäck hatten. Zu Napoleons Zeiten wurde das Kloster säkularisiert, auch Kloster Eberbach wurde 1803 als kirchliche Einrichtung aufgelöst. Seit dem Zweiten Weltkrieg gehört es dem Land Hessen. Die weitläufige Anlage mit zahlreichen Gebäuden und eben der großen Basilika zu unterhalten, ist ein Mammutunterfangen: „Diese Anlage zu erhalten, das kostet 7.000 Euro am Tag“, sagte Blach einmal gegenüber Mainz&.

Seit 1998 ist das die Aufgabe der gemeinnützigen Stiftung Kloster Eberbach, die schon in der Vergangenheit immer wieder kreative Methoden ersann, um Geld für den Erhalt aufzutreiben. So konnten etwa Sponsoren Steine im Kreuzgang erstehen, die ihren Namen tragen. Die Stiftung finanziert sich im Übrigen über Eintrittsgelder, Spenden, Führungen, Veranstaltungen, Miet-und Pachteinnahmen – und eben auch über Sponsorengelder. Die versteht sich aber auch als Kultureinrichtung und als „Impulsgeber für geistig-kulturellen und gesellschaftlichen Fortschritt.“ Mit der Namensgebung „Klosterfrau-Melissengeist-Basilika im Kloster Eberbach“ geht man gewiss neue Wege.

Info& auf Mainz&: Mehr zu Kloster Eberbach findet Ihr auf dieser Internetseite.

 

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