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Tagesarchive: 18. April 2018

Neuer Christoph77: Moderner, leiser, kann blind durch Wolken fliegen – Neuer Rettungshubschrauber an der Mainzer Uniklinik vorgestellt

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Er ist einer der modernsten Rettungshubschrauber Deutschlands und fliegt seit Kurzem über Mainz: Christoph77 ist seit einhundert Tagen auf der Mainzer Uniklinik stationiert, am Mittwoch wurde die hochmoderne H145 offiziell vorgestellt. Der Hubschrauber ist Teil der ADAC Luftrettungsstaffel, sein Vorgänger hob 2017 rund 1.325 mal ab, um Leben zu retten. Seit 1997 betreibt der ADAC bereits die Luftrettungsstation in Mainz, seither wurden von hier rund 24.000 Rettungseinsätze aus der Luft gestartet. Die gute Nachricht für die Anwohner: Der neue Christoph77 soll leiser sein als sein Vorgänger.

Der neue Christoph77: moderner, leiser und leistungsfähiger ist der neue Rettungshubschrauber des ADAC auf der Mainzer Uniklinik. Das großartige Foto verdanken wir Gerd Schreiner – vielen Dank!

„Die H145 ist ein enormer Gewinn für Patienten, Crew und Umwelt: Sie hat mehr Platz, mehr Reichweite und sie ist leiser und sicherer als ihre Vorgänger“, betonte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Frédéric Bruder die Vorteile bei der Vorstellung am Mittwoch: „Mit dieser Maschine machen wir einen großen Schritt in die Zukunft der Luftrettung.“ Mit dem Hubschrauberwechsel in Mainz schließt die ADAC Luftrettung die Modernisierung ihrer Hubschrauberflotte bundesweit ab, insgesamt wurden nach Angaben des Verkehrsclubs in den vergangenen vier Jahren 17 Helikopter vom Typ BK117 und EC145 ausgetauscht und durch hochmoderne H135 und H145 ersetzt. Dafür wurden rund 130 Millionen Euro investiert.

Bereits seit 1997 gibt es einen „Christoph“-Rettungshubschrauber in Mainz, die neue Maschine ist nun mit zwei Turbinen auf lange Flugstrecken ausgelegt und sei damit perfekt für den Intensivtransport von Klinik zu (Spezial-)Klinik geeignet, heißt es laut Mitteilung weiter. In Mainz passe die Maschine daher bestens für die Inkubatortransporte schwer erkrankter Früh- und Neugeborener. Möglich seien auch Flüge in der Dämmerung und Nachtflüge.

Das ist neu, waren Flüge in der Dämmerung doch bislang „eine Herausforderung für Mensch und Maschine“, wie Bruder selbst noch im Januar 2018 gesagt hatte. Damals hatte der Geschäftsführer auch eine Ausweitung der Betriebszeiten und damit deutlich mehr Flüge in der Dämmerung gefordert: Bisher würden Rettungshubschrauber in den meisten Städten und Gemeinden nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang eingesetzt, wer davor oder danach in Lebensgefahr sei, dem könne aus der Luft nicht geholfen werden. Uhrzeit und Wohnort dürften aber nicht über die schnelle lebensrettende Hilfe aus der Luft entscheiden, sagte Bruder. ADAC und Mainzer Uniklinik betonten zugleich, ein weiterer großer Vorteil der neuen Hubschraubergeneration sei die geringere Lärmbelastung: ein ummantelter Heckrotor sorge für weniger Lärm und mehr Sicherheit für Passagiere und Besatzung.

Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Mainzer Uniklinik. – Foto: gik

Der Helikopter hat den Angaben zufolge auch genügend Leistung für Einsätze mit der Rettungswinde im Gebirge. Die medizinische Ausstattung verfügt über drehbare Sitzen und ein flexibler Schienensystem an der Decke zur Befestigung der medizinischen Geräte, das erleichtere die Patientenversorgung, hieß es weiter. Im modernen Glascockpit habe der Pilot sämtliche Überwachungssysteme im Blick. Verbessert wurde zudem die satellitengestützte Navigation. Die hoch moderne Funk- und Navigationsanlage versetze die Piloten etwa in die Lage, ohne Sicht durch Wolken zu fliegen, schwärmte der Chef der Mainzer Uniklinik, Norbert Pfeiffer. Damit sei gewährleistet, dass Einsätze unter erschwerten Bedingungen sicherer abliefen das wirke sich positiv auf die Qualität der Luftrettung aus.

„Seitdem vor 21 Jahren der erste Rettungshubschrauber des ADAC vom Campus der Universitätsmedizin Mainz startete, sind unsere Notfallmediziner und die Hubschrauberpiloten des ADAC zu einer festen Einheit geworden, die sich voll und ganz in den Dienst der Patienten stellt“, lobte Pfeiffer zudem. Auch Innenminister Roger Lewentz (SPD) unterstrich, wie wichtig die Luftrettungsstation in Mainz für das Land ist: „Der dauerhafte Standort des Rettungshubschraubers an der Universitätsmedizin in Mainz ist uns ein großes Anliegen.“ Einen kleines Schmankerl am Rande erzählte der Mainzer Landtagsabgeordnete Gerd Schreiner via Twitter: „Eigentlich sollte der Hubschrauber Christoph71 heißen, aber in Mainz sollte es eben durch 11 teilbar sein…“ – also kam Christoph77 dabei heraus.

Im vergangenen Jahr hob der alte „Christoph77“ insgesamt 1.325 Mal ab, Einsatzursache Nummer eins waren mit 58 Prozent internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, gefolgt von Verkehrsunfällen mit zwölf Prozent. Je sechs Prozent der Einsätze gingen auf neurologische Notfälle (z.B. Schlaganfälle) und häusliche Unfälle zurück, fünf Prozent auf Freizeit- und Sportunfälle.

Insgesamt hoben die Hubschrauber der ADAC Luftrettung bundesweit im Jahr 2017 zu rund 54.500 Notfällen ab, das waren im Schnitt 150 Mal am Tag. Die Zahl der versorgten Patienten lag nach Angaben des ADAC mit mehr als 49.000 annähernd auf Vorjahresniveau. Bei ihren oft lebensrettenden Einsätzen legten die ADAC Rettungshubschrauber rund 3,6 Millionen Kilometer zurück – oder flogen fast 90 Mal um die Erde. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten. Rheinland-Pfalz hatte mit 7.325 Einsätzen die zweitmeisten nach Bayern. „Gerade in ländlichen Regionen, wo es oft an Notärzten mangelt, ist der Rettungshubschrauber häufig der schnellste und einzige Weg, den Notarzt zeitgerecht zum Patienten zu bringen und diesen schonend in eine geeignete Klinik zu transportieren“, heißt es beim ADAC.

Info& auf Mainz&: Christoph77 hat übrigens eine eigene Internetseite – hier findet Ihr sie.

 

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Mit dem Radlader ins Schaufenster – Spektakulärer Einbruch bei Juwelier Wagner-Madler am Brand – Täter ermittelt

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Spektakulärer Einbruch in ein Mainzer Juweliergeschäft: In der Nacht zum Mittwoch fuhren zwei Männer einen Radlader in das Schaufenster des Juweliergeschäfts Wagner-Madler am Brand und zerstörten die Schutzgitter sowie das Schaufenster des Geschäftes. Zeugen beobachteten die Aktion und alarmierten die Polizei, die Täter konnten aber noch ins Schaufenster greifen, in denen beispielsweise Ketten und Goldohrringe ausgestellt waren. Anschließend flüchteten die Täter mit einigen erbeuteten Schmuckstücken zu Fuß Richtung Rhein. Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein – mit Erfolg: Beide Täter wurden am Mittwoch bereits ermittelt.

Mit dem Radlader ins Schaufenster: Filmreifer Einbruch ins Juweliergeschäft Wagner-Madler am Brand – Foto: Polizei Mainz

Die Tat geschah morgens um 4.00 Uhr, den Radlader hatten die Täter von der Baustelle in der Großen Langgasse entwendet, bestätigte die Polizei am Abend auf Mainz&-Anfrage. Die Täter konnten noch in der Nacht ermittelt werden: Bei der sofort eingeleiteten Fahndung nach den beiden Männern nahm die Polizei aufgrund der Zeugenbeschreibungen einen 25 Jahre alten Alzeyer fest. Mittlerweile sei der Mann „eindeutig als Beschuldigter des Einbruchs identifiziert“, hieß es am Mittwoch weiter. Die Polizei hatte nach zwei Männern in schwarzen Kapuzenpullovern und mit sportlicher Figur Ausschau gehalten.

Durch die Durchsuchung einer Wohnung habe auch der zweite Mittäter ermittelt werden können, dessen Aufenthaltsort sei aber zurzeit noch unbekannt, hieß es weiter. Der Alzeyer sei nach seiner Vernehmung vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Zur Höhe des Schadens und des erbeuteten Schmucks wollte die Polizei keine Angaben machen. Das Juweliergeschäft Wagner-Madler ist in Mainz sehr bekannt und unter anderem auf Uhren spezialisiert. Seniorchef Richard Wagner war mehrere Jahre Präsident des Mainzer Carnevals-Vereins.

 

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