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Tagesarchive: 11. Juli 2018

Obstdiebe plündern Plantagen rund um Mainz – Polizei und Landwirte gehen mit neuem Konzept dagegen vor – Auch kleine Mengen sind Diebstahl

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Sie räumen 30 Kilogramm Kirschen oder 50 Kilogramm Aprikosen ab, fahren mit den Autos direkt in die Plantagen und fallen über die Bäume her – Obstdiebe plündern seit ein paar Wochen hemmungslos die Obstplantagen in Mainz-Finthen, Drais und dem angrenzenden Umland. „80 Kilo, 100 Kilo oder gar 120 Kilo sind keine Seltenheit“, sagt Thomas Sinner, Dienststellenleiter auf dem Lerchenberg, der zuständigen Polizeidienststelle in Mainz. Rund 20 Anzeigen hat die Polizei allein in den vergangenen sechs Wochen zur Anzeige gebracht. Das gilt auch für kleine Diebstahlmengen: Obstklau, warnt die Polizei, ist kein Kavaliersdelikt. Den Landwirten entstünden dabei Schäden in fünfstelliger Höhe über die Saison gerechnet. Mit einem neuen Konzept gehen Polizei und Landwirte deshalb nun gegen den Obstklau vor.

Die Mainzer Polizei geht derzeit verstärkt gegen Obstdiebe vor und warnt: Obstklau ist kein Kavaliersdelikt, – Foto: Polizei Mainz

Es war im Sommer 2017, als einem Obstbauern auf der Polizeiwache auf dem Lerchenberg der Kragen platzte: Einen Diebstahl von 50 Kilo Obst zeigte der Mann an – und schimpfte dabei gleichzeitig, dass den Landwirten niemand helfe. Bei der Polizei war das Erstaunen groß: „Uns war gar nicht klar, dass das eine Lage war“, sagt Sinner – schließlich waren zuvor über das ganze Jahr hinweg ganze drei Anzeigen wegen Obstdiebstahls eingegangen.

Also setzte sich die Polizei mit den Landwirten zusammen, und fand schnell heraus: „Pro Saison entsteht denen ein Schaden im niedrigen fünfstelligen Bereich“, erzählt Sinner. Auf einmal bekam das Problem Obstdiebstahl eine völlig neue Dimension, und die Polizei reagierte: ein Konzept wurde gemeinsam mit den Landwirten erstellt. „Wir haben die Obstplantagen kartographiert und in Sektoren eingeteilt, bestimmte Treffpunkte ausgemacht“, erklärt Sinner: „Dadurch ist es uns leichter möglich, uns zurecht zu finden und Treffer zu erzielen.“ Die Landwirte meldeten der Polizei jetzt, wo erntereifes Obst hänge, dort werde gezielt Streife gefahren.

Um Tatzeiten und Tatorte besser identifizieren zu können, bat die Polizei zudem die Landwirte um mehr Anzeigen – und stellte fest, dass denen das Verfahren zu bürokratisch war. Also wurde ein abgespecktes Formular gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft entwickelt, ein Formular für Massenkriminalität kommt jetzt zur Anwendung. „Jeder Landwirt in Finthen hat dieses Formular, es ist in fünf Minuten ausgefüllt und an die Polizei abgeschickt“, erläutert Markus Hochhaus, Vorsitzender des Bauernvereins Mainz-Finthen. Diese schriftliche Kurzvernehmung sei wesentlich unbürokratischer und daher eine schnelle Hilfe für die Landwirte. Das Ergebnis: Binnen weniger Tage stieg die Zahl der Anzeigen wegen Obstdiebstahls sprunghaft an, seit Mitte Juni erstellte die Polizei bereits 20 Strafanzeigen.

Auch Erdbeeren werden gerne von den Feldern gestohlen, derzeit stehen vor allem Kirschen und Aprikosen im Fokus der Diebe. – Foto: gik

„Es geht uns darum, diejenigen zu erwischen, die über die berühmte Handvoll Obst hinweg abräumen“, betont Sinner. Es gebe nämlich ganze Gruppen, „die fahren mit ein bis zwei Pkw in die Plantagen, bringen Helfer mit und räumen im Hundert-Kilo-Bereich ab“, schildert Sinner die Situation. So räumten Diebe in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli in Essenheim rund 30 Kilo Süßkirschen ab, am 1. Juli pflückte eine Gruppe aus Männern, Frauen und Kindern rund 14 Kilo Aprikosen in einer Plantage in Mainz-Finthen. In den mitgeführten Tüten und Tragetaschen stellte die Polizei zudem 18 Kilo Kirschen fest, die von einer Plantage im Bereich des Layenhofs stammten.

„Das sind ja Mengen, die kriege ich im privaten Bereich gar nicht verarbeitet“, sagt Sinner, ein solcher Diebstahl habe gewerbliche Züge. Was die Obstdiebe mit dem Diebesgut genau anstellten, sei noch unklar, sagte der Erste Polizeihauptkommissar, die Vermutung ist aber, dass das Obst an Straßenverkaufsständen weiterverkauft werde. Dazu passt wohl auch, dass viele der Autos nicht aus Mainz kämen, zum Teil seien die Fahrzeuge mit hessischen Kennzeichen versehen. Das neue Konzept sei da sehr hilfreich, Dank der neuen Sektoreneinteilung „haben wir recht gute Reaktionszeiten und können die Täter in der Regel noch antreffen“, sagt Sinner.

Doch da sind auch noch zwei andere Tätergruppe in Sachen Obstdiebstahl: So wurde am Sonntag ein Paar in den Feldern zwischen Finthen und Wackernheim angetroffen, die in einer Plastiktüte und einer Tupperdose ein paar Kilo Kirschen und Pflaumen mit sich führten. Das Paar gab an, die Früchte nur vom Boden aufgehoben zu haben – auch das aber sei ein Diebstahl, betont Sinner: „Die Bauern verwerten auch, was auf dem Boden liegt, und es liegt ja auch auf ihrem Grund und Boden.“ Und schließlich gibt es die Spaziergänger, die einfach mal ein paar Früchte pflücken, auch das aber geht nicht.

Diebstahl sei kein Kavaliersdelikt, warnen Polizei und auch die Stadt Mainz: „Die Mainzer Landwirte sind zu Recht nicht mehr länger bereit, stillschweigend den Diebstahl ihres Eigentums von den Feldern hinzunehmen“, betont der Mainzer Ordnungsdezernent Christopher Sitte (FDP). Wer als Spaziergänger einen Obstdieb auf frischer Tat ertappe, solle deshalb die Polizei oder das Ordnungsamt anzurufen oder einen Landwirt im Ort informieren.

„Es geht nicht darum, den Spaziergänger zu kriminalisieren, der sich drei Kirschen abpflückt“, betont Polizeichef Sinner, allerdings ärgere die Bauern auch dieser Mini-Diebstahl: Mal ein paar Kirschen seien zwar zu verkraften, aber jeden Tag eine Tüte, „das ist jedes Mal ein Griff ins Portemonnaie der Landwirte“, sagt Sinner. So solle mit der jetzigen Kampagne auch Bewusstsein dafür geweckt werden, dass auch der harmlose Spaziergänger, der sich ein bisschen Obst greife, die Bauern schädige. Deshalb werde die Polizei auch in den kommenden Wochen wachsam bleiben und jeden Diebstahl zur Anzeige bringen, sagte Sinner: „Wir machen das, bis der letzte Apfel geerntet ist.“

Info& auf Mainz&: Hinweise zu möglichen Diebstählen von Obst könnt Ihr bei der Polizeiinspektion 3 auf dem Mainzer Lerchenberg unter der Rufnummer 06131 und dann 65-4310 loswerden, oder auch per E-Mail unter pimainz3(at)polizei.rlp.de.

 

 

 

 

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Minigolf mit einem Smiley: Vor zwei Jahren übernahmen Jutta und Klaus Bals die Anlage im Volkspark – Jubiläum wird mit Nachtgolfen gefeiert

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Es war vor genau zwei Jahren, als Jutta und Klaus Bals die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark übernahmen. Ausgerechnet zwei Wiesbadener machten aus dem heruntergekommenen Platz mit üblem Ruf ein neues Schmuckstück: Sauber, freundlich und offen kommt die Anlage nun daher, ein lächelndes Smiley ist zum Markenzeichen geworden. Zum zweiten Geburtstag wird nun mit einem besonderen Event gefeiert: Am 30. Juni laden die Bals zum Nachtgolfen mit Flutlicht. Zwei Mainz&-Leserinnen freuen sich da besonders drauf: sie gewannen Freikarten bei der Mainz&-Cinelady.

Klaus und Jutta Bals betreiben seit genau zwei Jahren die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark – mit Weltoffenheit und viel Spaß. – Foto: gik

Es war im August 2015, als der Betrieb der Mingolfanlage im Volkspark endgültig aus dem Ruder lief. „Nur für Deutsche“, mit dieser Begründung verwehrten die alten Betreiber allen Ernstes Besuchern mit leicht ausländischem Aussehen den Zutritt zum Platz – das ging auch für die Stadt Mainz gar nicht. Schon länger hatte es offenbar Klagen wegen Missmanagements und auch übermäßigen Alkoholkonsums gegeben, nun zog die Stadt die Reißleine – und feuerte die Betreiber.

Die Suche nach einem neuen Betreiber gestaltete sich holprig, ein zunächst ausgewählter Bewerber zog kurzfristig im April 2016 seine Zusage wieder zurück – die Sommersaison 2016 stand auf der Kippe. Jutta und Klaus Bals hatten da schon länger nichts mehr von ihrer Bewerbung als Betreiber gehört, dann kam völlig überraschend der Anruf von der Stadt. Die beiden Wiesbadener sagten sofort Ja – und eröffneten zum 1. Juli 2016 die Minigolfbahn neu.

„Die Anlage hat uns gefunden“, sagt Klaus Bals, „es war nicht unbedingt unser Ziel, eine Minigolfanlage zu betreiben.“ Die Bals arbeiteten beide im Vertrieb, er bei einem Hersteller, Jutta bei einem Bürofachhändler, die Kinder waren groß. „Nach 30 Jahren Angestelltenverhältnis, wollten wir was Neues und was Eigenes machen“, sagt Klaus Bals. Der Minigolfplatz kam per Zufall in ihr Leben – oder auch nicht so ganz: „Wir waren als Freizeitsportler aktive Minigolfer, wir konnten an keiner Anlage vorbei gehen“, erzählt er.

Aufgeräumt, sauber und mit netten Details wie Weinfässern: Klaus und Jutta Bals auf der Minigolfanlage im Volkspark. – Foto: gik

Mit dem einfachen Konzept „Minigolf im Volkspark macht Spaß“, bewarben sie sich bei der Stadt Mainz, das Markenzeichen: ein lachendes Smiley. Ein Platz für Familien sollte es sein, ein Ort zum Wohlfühlen und Spaß haben – das Konzept ging auf. Auch, weil die Bals‘ die Anlage so richtig auf Vordermann brachten: Das alte Haus wurde erneuert und mit einer Terrasse versehen, die Anlage entmüllt und gesäubert, der Dreck auf den Minigolfbahnen regelrecht abgeschliffen.

„Wir haben die Natur, die steht im Vordergrund“, sagt Klaus Bals, deshalb habe man die Anlage mit Zubehör in Naturholztönen flankiert, Weinfässer dienen als Tische und Ablagefläche. Die Minigolfbahnen selbst sind eintönig grau. „Ja“, sagt Bals, „das sind eben Betonbahnen, zwölf Meter lang, Original-Minigolfbahnen.“ Die sonst üblichen Freizeitbahnen seien nur sechs Meter lang und bunt eingefärbt, die Betonbahnen hingegen dürften und müssten sogar zum Spielen betreten werden.

„Die Bahnen sind patentiert und genormt, jede Bahn ist genau definiert“, sagt Bals, und zeigt uns den Katalog des Deutschen Minigolfverbandes, der jede Bahn exakt vorschreibt, mit Krümmung und Hindernis. 1964 wurde die Anlage im Volkspark errichtet und war einst sogar eine offizielle Bahn für Minigolfmeisterschaften. Doch der Verein, der hier einmal ansässig war, habe sich längst aufgelöst, erzählt Bals, Meisterschaften finden hier nicht mehr statt. Nur rund 200 dieser genormten Anlagen gebe es bundesweit, sagt Bals – im Gegensatz zu etwa 2.000 Freizeitanlagen.

Die zwei glücklichen Gewinnerinnen von Freikarten für die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark – Smiley-Wein inklusive. – Foto: gik

Klar, der Platz sei viel Arbeit, von Anfang März bis zum 1. November haben die Bals geöffnet, und das sieben Tage die Woche, acht Monate lang. „Wir haben eine sehr lange Saison“, sagt Klaus Bals, aber das werde von den Gästen sehr gut angenommen. Am Anfang, erzählen sie, hätten sich ausländische Mitbürger gar nicht Recht auf die Anlage getraut, der schlechten Erfahrungen wegen. Die Bals hängten ein Schild auf, „Herzlich Willkommen!“ stand darauf – in 40 Sprachen, das half.

Heute trifft sich im Mainzer Volkspark ein bunt gemischtes Publikum auf der Anlage, erzählen die Bals‘. Pärchen, Familien mit Kindern, viele Kindergeburtstage, aber auch Büroausflüge haben sie hier. Rund 30.000 Spieler kamen 2017, normal seien 15.000 bis 20.000, erzählen Bals‘. Auch Touristen kommen gerne, Engländer, Spanier, Italiener Holländer, der am weitesten gereiste Gast kam aus Neuseeland. „Wir haben tolle Gäste“, schwärmt Jutta Bals. „Es macht einen Riesenspaß, nur lachende Menschen um sich zu haben“, ergänzt ihr Mann: „Wir haben das hier nicht eine Sekunde bereut.“

Info& auf Mainz&: Die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark liegt etwas unterhalb der großen Hauptwiese nahe der Straße Am Michelsberg. Die Saison beginnt Anfang März und endet am 1. November, geöffnet ist täglich ab 10.00 Uhr, letzter Einlass ist um 18.30 Uhr – gegen 20.00 Uhr ist dann Schluss. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,50 Euro, Kinder bis zum 18. Geburtstag 2,- Euro. Ab vier Personen ist man eine Gruppe und bekommt alles noch einmal 50 Cent günstiger. Zur Erfrischung gibt es Wasser für 1,50 Euro, Erfrischungsgetränke sowie Bier und Radler für je 2,- Euro. Der Smiley Wein, ein leckerere Chardonnay aus Rheinhessen kostet 3,- Euro, eine Weinschorle 4,- Euro. Zu Essen findet man kleine Knabbereien wie Brezeln und Kekse, dazu Süßigkeiten und natürlich Eis. Zum zweijährigen Jubiläum wird am Samstagabend, den 30. Juni 2018 mit einem Nachtgolfevent gefeiert, dann könnt Ihr unter Flutlicht die Bahnen spielen. Letzter Einlass ist dann 22.00 Uhr, für Fußballfans gibt’s Public Viewing auf der Terrasse des Minigolfplatzes. Zur Internetseite des Minigolfplatzes im Volkspark geht es hier entlang.

 

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Rheinhessenstraße: Fahrbahnsanierung beginnt – Vollsperrung ab Freitag, 13. Juli 2018, 20.00 Uhr – Drei Kilometer neun Tage lang dicht

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Morgen Abend ist es so weit: Die Rheinhessenstraße wird dicht gemacht. Neun Tage lang wird die wichtige Verbindungsstraße aus dem rheinhessischen Umland nach Mainz gekappt, der Grund: Sanierungsarbeiten an der Fahrbahndecke. Vom 13. Juli bis 23. Juli 2018 gilt deshalb eine Vollsperrung zwischen Mainz-Ebersheim und dem Messepark Mainz, los geht es am Freitagabend um 20.00 Uhr. Bis zum 23. Juli, einem Montag um 4.00 Uhr früh, sollen die Arbeiten beendet sein. Die Vollsperrung sei aus bautechnischen Gründen und im Interesse eines zügigen Bauablaufs nicht zu vermeiden, betont der Landesbetrieb Mobilität, eine Reparatur unumgänglich. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet, auch der ÖPNV ist betroffen. Die große Umleitung soll über die Autobahn A63 erfolgen, rechnet aber auf jeden Fall auch mit mehr Verkehr auf der B9 und angrenzenden Straßen.

Umleitungen während der Sperrung der Rheinhessenstraße vom 13.-23.7.2018. – Grafik: Landesbetrieb Mobilität

Die Rheinhessenstraße gehört zu den viel befahrenen Einfallsrouten nach Mainz, rund 20.000 Fahrzeuge nehmen hier pro Tag den Weg von oder nach Mainz. Wer die Straße kennt, weiß: die Fahrbahn ist seit Jahren in einem miserablen Zustand. Der Umfang der Schäden lasse aus Gründen der Verkehrssicherheit einen weiteren Aufschub nicht mehr zu, heißt es beim Landesbetrieb, es gebe Netzrisse und Verdrückungen, starke Spurrinnen und Fahrbahnaufbrüche. All das mache eine grundlegende Reparatur der L 425 unumgänglich. Die erfolgt nun mitten in den Sommerferien, um die Behinderungen für den Verkehr möglichst klein zu halten.

Los geht es am Freitagabend um 20.00 Uhr, die Sperrung erfolgt zwischen der Kreuzung Mainz-Hechtsheim (Rheinhessenstraße)/ Ludwig-Erhard-Straße und der Einmündung L 425 /L 413 nach Mainz-Ebersheim. Auf einer Länge von drei Kilometern wird hier nun die Fahrbahn runderneuert, die Reparaturen haben eine Auftragssumme von 690.000 Euro. Die Umleitung erfolgt hauptsächlich über die Autobahn A63, sicher aber werden auch parallel verlaufende Routen – etwa die B9 am Rhein oder die Verbindung über Bodenheim und Laubenheim – deutlich mehr Verkehr bekommen. Die Umleitung ist mit dem Kürzel U12 ausgeschildert.

Die Vollsperrung wird auch deutliche Auswirkungen auf den Busverkehr ins Rheinhessische haben, denn auch die Busse dürfen hier während der neun Tage nicht fahren. Mainz-Ebersheim wird abgehängt…. Nein, natürlich nicht: Der Busverkehr etwa der MVG wird über Nieder-Olm und von dort ebenfalls über die Autobahn nach Mainz umgeleitet. Betroffen sind von Seiten der Mainzer Mobilität die Buslinien 66, 67 und 660, dazu gehören auch die Fahrten aus Richtung Innenstadt zum Hechtsheimer Gewerbegebiet.

Derweil ist zwischen CDU-Opposition und regierender SPD-Fraktion ein Streit um den Ausbau der Rheinhessenstraße ausgebrochen. Die CDU fordert schon länger den vierspurigen Ausbau der wichtigen Pendlertangente, es brauche dringend zwei Fahrspuren pro Seite sowie zusätzlich parallel zur Straße einen Wirtschaftsweg für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Fahrräder. „Alles andere ist Flickschusterei und hilft den vielen Menschen, die hier täglich im Stau stehen, nicht weiter“, sagte CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig schon im Frühjahr.

Die Rheinhessenstraße zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim ist marode und muss saniert werden. Streit gibt es zudem über einen möglichen Ausbau. – Foto: gik

Die CDU könne angesichts der permanenten Staus „überhaupt nicht nachvollziehen“, dass bei dieser überaus wichtigen verkehrspolitischen Frage seit Monaten sowohl bei der Stadt als auch beim Land Rheinland-Pfalz nichts vorangehe. Das Land will lediglich die Knotenpunkte an der Rheinhessenstraße verstärken, die CDU kritisiert das als naiv: Den Pendlern aus den vielen Neubaugebieten im Rheinhessischen nütze das gar nichts.

Die SPD-Fraktion hingegen setzt auf den Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs. „Auch wir sind für den Ausbau der Straße, aber der vierspurige Ausbau alleine, wie ihn die CDU fordert, ist uns zu kurz gedacht“, sagten die beiden Leiterinnen des Arbeitskreises Verkehr der SPD Mainz, Corinne Herbst und Christine Pohl. Es brauche einen „guten Mobilitätsmix von Auto, Rad und ÖPNV“, darüber müsse mit dem Landkreis gesprochen werden. Den Pendlern auf der überlasteten Straße müsse geholfen werden durch „geeignete Maßnahmen wie beispielweise eine Busspur oder aber auch den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes“ könne etwa der Personennahverkehr beschleunigt und dadurch attraktiver gemacht werden. Dadurch könnten auch Park and Ride-Plätze an der L425 an Bedeutung gewinnen und den Individualverkehr entlasten.

Ob ihre Zustimmung zu einem Ausbau auch einen vierspurigen Ausbau einschließt, sagten die SPD-Politikerinnen nicht – bisher lehnt die Ampel-Koalition einen solchen Ausbau ab. Im Rathaus und bei der Mainzer Mobilität wird aber inzwischen offen über einen Ausbau der Straßenbahn nach Mainz-Ebersheim nachgedacht. Dann könnte man ja auch gleich entlang dieser Trasse einen neuen Stadtteil verwirklichen, wie ihn die CDU schon einmal gefordert hat….

Info& auf Mainz&: Vollsperrung der Rheinhessenstraße zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim vom 13. Juli, 20.00 Uhr, bis Montag, 23. Juli 2018, 4.00 Uhr. Die Mainzer Verkehrsgesellschaft und der Omnibusverkehr Rhein-Nahe (ORN) haben für die Zeit der Vollsperrung Sonderfahrpläne erstellt. Die Sonderfahrpläne der Mainzer Mobilität findet Ihr hier, bitte auch die Auswirkungen auf Haltestellen in Mainz beachten! Den Ersatzfahrplan des ORN gibt es hier zum Download. Mehr Infos zum Umbau der Rheinhessenstraße findet Ihr hier im Internet beim Landesbetrieb Mobilität.

Die Umleitungen der Linien 66, 67 und 660 der Mainzer Mobilität im Überblick:

Linie 66

Umleitung für die Busse während der Sperrung der Rheinhessenstraße. – Grafik Mainzer Mobilität

Es finden nur noch die regulären, stündlichen Fahrten zwischen Lerchenberg/Hindemithstraße bzw. Nieder-Olm/Selztalcenter und Ebersheim/Töngeshof statt. Der Abschnitt Ebersheim/Töngeshof – Hechtsheim/Mühldreieck entfällt hierbei.

In Nieder-Olm wird ein einheitlicher Fahrtweg über Nieder-Olm/Bahnhof – Eckeshalle gefahren. Die Abfahrten an Schulzentrum, DRK-Haus, Selztalschule und Pariser Straße entfallen

Die am Nieder-Olmer Bahnhof beginnenden und endenden Fahrten entfallen komplett. Bitte weichen Sie im Bereich Weinbergring auf die umgeleitete Linie 67 aus.

Linie 67

Neue Strecke: (Mainz/Wallaustraße –) Mainz/Hauptbahnhof – Pariser Tor – A 63 – Nieder-Olm (hier abwechselnd über Weinbergring bzw. Nieder-Olm/Bahnhof) – Zornheim – Ebersheim/Töngeshof.

Die Linie ist als Ersatz auch – anders als sonst – montags bis freitags von 9 bis 12 und ab 20 Uhr sowie samstags und sonntags unterwegs.

In Fahrtrichtung Mainz wird in Ebersheim, Zornheim und Nieder-Olm an den Haltestellen der Buslinie 66 Richtung Lerchenberg bzw. Nieder-Olm/Bahnhof gehalten!

Am Pariser Tor halten die Linien 67 und 660 in Fahrtrichtung Zornheim – Ebersheim am Haltebereich C (der Linien 70 und 71 Richtung Marienborn bzw. Finthen).

Tarifhinweis: Für durchgängige Fahrten zwischen Mainz und Ebersheim bzw. Zornheim gilt – trotz der Umleitung über Nieder-Olm – die RMV-Preisstufe 13. Bei einem Zu- oder Ausstieg in Nieder-Olm muss dagegen ein RNN-Fahrschein erworben werden.

Linie 660

Die Linie wird zwischen den sogenannten Gaugemeinden und Pariser Tor über Ebersheim – Nieder-Olm – A63 umgeleitet. In Ebersheim werden lediglich die Haltestellen Ebersheim/Abzweigung und Neugasse bedient, in Nieder-Olm wird nicht gehalten.

Tarifhinweis: Für durchgängige Fahrten zwischen Mainz und Ebersheim bzw. Zornheim gilt – trotz der Umleitung über Nieder-Olm – die RMV-Preisstufe 13. Bei einem Zu- oder Ausstieg in Nieder-Olm muss aber ein RNN-Fahrschein erworben werden.

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13.-14. Juli 2018: Windesheim lädt zum 5. „Wein im Wingert“ – Romantisch erleuchtete Weinberge und grandiose Lasershow

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Es ist das vielleicht romantischste aller Weinfeste: hervorragende Nahe-Weine, kulinarische Leckerbissen, vor allem aber großartig illuminierte Weinberge und eine spektakuläre Lasershow machen „Wein im Wingert“ zu einem Highlight im Weinfestkalender. Kommendes Wochenende ist es wieder so weit: Am 13. und 14. Juli laden die Winzer in Windesheim erneut zu ihrem verzaubernden Fest in die Weinberge oberhalb vom Ort. Und die Macher versprechen einen noch stärkeren Laser als in den Vorjahren, so soll der Nachthimmel endgültig zur dreidimensionalen Leinwand werden….

Weinbergsleuchten, spektakuläre Lasershow – „Wein im Wingert“ in Windesheim lädt zum 5. Fest. – Foto: Torsten Silz

Es war 2013, als Windesheim erstmals zur großen Lichtshow in die Weinberge lud: Es war das Jahr, in dem Nadine Poss, Tochter des Windesheimer Weinguts Poss, zur Deutschen Weinkönigin gewählt wurde. Für den kleinen Weinort an der Nahe war das ein Grund zum Feiern, prompt rief man ein neues Weinfest ins Leben. Das besondere dabei: 150 Lichtstrahler setzen die Weinberge in ein ganz besonderes Licht, dazu kommt eine spektakuläre Laser-Lightshow – und wenn wir spektakulär sagen, dann meinen wir das in diesem Fall genau so.

Das hochprofessionelle Lichtspektakel beginnt mit dem Einsetzen der Dämmerung und dauert bis in die späte Nacht hinein, dann brennen die Weinberge in rotem, blauem und vielfarbigen Feuer. Dann breitet der Laser seine fedrigen Finger über dem Hügel aus, die Strahlen tanzen in allen Regenbogenfarben, werden zu Fächern – es ist ein absolut sehenswertes Schauspiel. „Ein fast mystisches Schauspiel, das sich kein Weinfreund entgehen lassen sollte“, betonen die Macher in Windesheim.

Lasershow bei Wein im Wingert 2016. – Foto: gik

Das ganze findet entlang des Weinwanderweges oberhalb vom Windesheimer Ortskern, direkt beim Orgelmuseum statt, 700 Meter weit führt der befestigte Weg von hier hinauf zum Weinbergsfenster, einem überdimensionalen Bilderrahmen, der die Aussicht übers untere Nahetal stilvoll einrahmt. Entlang des Weges servieren zwölf Windesheimer Weingüter eine erlesene Auswahl an Weinen – freut Euch besonders auf die mineralischen Burgunder, die sie hier auf den vielfältigen Böden der Nahe wachsen lassen.

30 besondere Windesheimer Weine wurden für das Fest eigens ausgewählt, es gibt exzellente Weine des Jahrgangs 2017, aber auch gereifte Rieslinge und Burgunder der Vorjahre. Dazu wird kein übliches Fest-Fastfood serviert, sondern fantasievolle Speisen: Vor drei Jahren gab es etwa Wildcurrywurst und Wildburger, amerikanisches Prime Beef, französischer Ziegenkäse im Foccaciabrot mit Tomaten-Basilikum Chutney oder Pulled Pork Burger von Schweinen.

Erleuchtete Weinreben bei Wein im Wingert 2016. – Foto: gik

In diesem Jahr wollen unter anderem Nick Zwegers vom ERS Resort Stromberg sowie Klaus Nieding von der Wildkammer Bad Sobernheim und Bäckermeister Alfred Wenz mit seinen Flammkuchen (auch vegetarisch) aus dem Holzofen die Gäste verzaubern. Unter dem Namen „sau-saugut“ bieten die mobilen Grillspezialisten Angela Roesenberger und Arnt Schnicker-Roesenberger bestes Schweinefleisch vom Grill.

Vergangenes Jahr musste das Lichtspektakel im Weinberg pausieren, deshalb steigt 2018 „Wein im Wingert“ zum insgesamt fünften Mal. Los geht es Freitag und Samstag jeweils um 18.00 Uhr, das Lichtspektakel setzt aber erst mit der Dämmerung ein – also plant nur ja in den Abend hinein: Vor 1.00 Uhr nachts geht hier niemand nach Hause….

Info& auf Mainz&: 5. „Wein im Wingert“ in Windesheim mit großem Weinbergsleuchten und Lasershow am Freitag, den 13. und am Samstag, den 14. Juli 2018, jeweils ab 18.00 Uhr, die Illumination startet so ab 22.00 Uhr. Ort: Weinwanderweg am Ortseingang von Windesheim. Hin findet Ihr über die A 61, Ausfahrt Waldlaubersheim, dann links Richtung Windesheim und einfach geradeaus über die beiden Kreisel fahren. Am Orgel ART-Museum am Ortseingang parken – und immer den Genießern folgen. Mehr über Windesheim findet Ihr hier im Internet, ein Video von „Wein im Wingert“ aus dem Jahr 2015 könnt Ihr Euch hier auf Youtube ansehen. Und da ist die Lasershow noch nicht einmal dabei….

Diese zwölf Winzer sind bei „Wein im Wingert“ dabei:

  • Weingut Claudius Eckes Winzermeister
  • Weingut Eckes & Eckes
  • Weingut Großmann-Bergmann
  • Weingut Heinrich Gundlach
  • Weingut Gebr. Kauer
  • Weingut Lindenhof
  • Weingut Marx
  • Weingut Poss
  • Weingut Theobald
  • Weingut Heinrich Schmidt
  • Weingut Schmidt-Kunz
  • Weingut Sinß
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