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Tagesarchive: 3. August 2018

Deutscher Sektpreis 2018 für Volker Raumland – Erster Preis auch an Braunewell – Sektmanufaktur Flik feiert Sommerfest

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Rheinhessen ist ja die Heimat des Winzersektes, umso passender, dass auch der Seriensieger in Sachen Deutscher Sekt aus unserem Weinanbaugebiet stammt: Am Weinhaus Raumland aus Flörsheim ging auch 2018 beim Deutschen Sektpreis kein Weg vorbei. Das Ausnahmetalent Volker Raumland räumte erneut mit seiner Kollektion reihenweise erste Plätze und auch gleich den Hauptpreis als bester Sekterzeuger ab. Doch auch andere rheinhessische Sekterzeuger sind ganz weit vorn: Auch das Essenheimer Weingut Braunewell holte mit seinem Blanc de Blanc Sekt Chardonnay Brut nature einen ersten Platz, zwei Preise heimste das Weingut F.B.Schönleber aus dem Rheingau ein. Auch die Mainzer Sektmanufaktur Flik zeigte sich ohne Preis zufrieden.

Volker Raumland ist weiter der unangefochtene König der Champagner und Winzersekte in Deutschland. – Foto: gik

Es war die vierte Ausgabe des nach Angaben des ausrichtenden Meininger Verlags größten anerkannten Wettbewerbs für deutsche Sekte aus traditioneller Flaschengärung – also das, was in Frankreich Champagner heißt. Auch deutsche Winzersekte werden nämlich nach Méthode Champenoise in der Flasche und auf der Hefe vergoren, doch Champagner darf sich eben nur nenne, was aus der französischen Champagne kommt. Dazu setzen deutsche Erzeuger im Unterschied zum Champagner – der eine Cuvee ist – auf rebsortenreine Sekte, das macht die besondere Qualität der deutschen Produkte aus. Heraus kommen dabei großartige Sekte mit viel Frucht und Vielfalt, die längst bei großen Verkostungen mithalten können – und preislich deutlich günstiger sind als traditionelle Champagner: Der Durchschnittspreis beim Deutschen Sektpreis lag bei ganzen 16 Euro.

577 Sekte wurden beim Deutschen Sektpreis insgesamt verkostet, alle verdeckt, 45 Fachjuroren kürten daraus die Sieger in sechs Kategorien. 99 Sekte konnten bei der Bewertung die Schallmauer von 90 Punkten durchbrechen. „Deutscher Sekt ist ein echtes Qualitätsmerkmal“, sagte denn auch Verkostungsleiter Christian Wolf. Die stilistische Vielfalt sei großartig, vom filigranen Riesling Sekt, über grandiose Rosé Sekte bis hin zu jahrelang auf der Hefe gereiften Prestige Sekten finde man alles, was das Herz höher schlagen lässt. „Wer deutschen Sekt noch nicht für sich entdeckt hat, sollte das dringend nachholen“, rät Wolf.

Machen auch tolle und preisgekrönte Sekte: Die Brüder Braunewell aus Essenheim. – Foto: Braunewell

Erneut ragte aus der Menge der fantastischen Sekte aber einer empor: Volker Raumland, Champagner-Papst Deutschlands, verteidigte wieder einmal seine Position als bester Sekterzeuger und wurde mit dem Preis für die „Kollektion des Jahres“ ausgezeichnet. „Mit viermal 93, viermal 92 Punkten und weiteren vier Sekten, die sich unter den besten des Wettbewerbs platzierten, zeigen Volker Raumland und sein Team auch in diesem Jahr, dass er zurecht als bester Sektmacher Deutschlands gilt“, heißt es in der Begründung der Jury. Raumland, der tatsächliche echte Cuvee-Champagner kreiert, ist also weiter unschlagbar – warum, das könnt Ihr in dieser Mainz&-Reportage Das Gefühl des Herrn Raumland für Champagner nachlesen.

Doch es gibt beileibe nicht nur Raumland: Den ersten Platz in der Kategorie „Burgunder Sekt Brut“ holte mit 92 Punkten das Weingut Braunewell aus Essenheim mit einem Blanc de Blancs vom Chardonnay in Brut nature aus dem Jahr 2015. Drei weitere Sekte des Essenheimer Jungwinzer-Duos kamen auf zwischen 89 und 92 Punkte, dass damit kein weiterer Preis geholt wurde, zeigt wie hoch das Niveau war. Auf 92 Punkte kam so ein Pinot Prestige brut nature aus dem Jahr 2013, 89 Punkte errang der Brut de Selztal des Jahres 2013 und ein Pétillant Naturel Sylvaner brut Nature kam auf 99 Punkte. Und wer jetzt glaubt, all das könne man sich ja sowieso nicht leisten: Der Siegersekt Blanc de Blanc vom Chardonnay kostet bei Braunewells ganze 17,50 Euro.

Preisgekrönte Sekte aus dem Rheingau: Bernd und Ralf Schönleber vom Weingut F.B. Schönleber in Oestrich. – Foto: gik

Und noch ein weiteres rheinhessisches Weingut darf sich über eine hohe Auszeichnung freien: Das Selzener Weingut aus den Fünfzehn Morgen von Frank Binzel holte mit einem 2016 Sauvignon Blanc extra trocken Sekt den 1. Platz der Kategorie „Sekt trocken“ – mit 91 Punkten. Den Sekt gibt es für ganze 9,- Euro… Auch auf der anderen Rheinseite gibt es ausgezeichnete Sekte: Das Wein- und Sektgut F.B. Schönleber aus dem Rheingau holte mit einem Rieslingsekt Brut Nature mit 92 Punkten den 3. Platz in der Kategorie „Riesling Sekt Brut“ – und mit einer Creation Riesling und Spätburgunder Brut den 1. Platz der Kategorie „Sortenvielfalt Sekt Brut“ (90 Punkte).

Für einen Preis reichte es bei der noch neuen Mainzer Sektmanufaktur Flik zwar (noch) nicht, zufrieden zeigte man sich in Mainz-Laubenheim trotzdem: Zweimal 78 Punkte errang die Sektmanufaktur mit einem Chardonnay brut Sekt des Jahres 2015 und einem Pinot Noir Rosé Sekt Extra brut 2015. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Rüdiger Flik gegenüber Mainz&. Dann mal nix wie hin zum Sommerfest bei den Fliks: Dieses Wochenende lädt die Sektmanufaktur zur Verkostung auf ihren Hof.

Info& auf Mainz&: Alle Infos zum Deutschen Sektpreis 2018 findet Ihr hier beim Meininger-Verlag. Das Sommerfest bei der Sektmanufaktur Flik findet am 4. und 5. August 2018, jeweils ab 14.00 Uhr statt – mehr Infos dazu hier im Internet. Was es mit der Sektmanufaktur Flik auf sich hast, erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel. Das Weingut Braunwell kennt Ihr natürlich vom Weinsalon am Rheinufer, zum Weingut direkt geht es hier entlang. Das Weingut auf den Fünfzehn Morgen in Selzen lädt vom 25. bis 27. August 2018 zum Sektvergnügen nach Selzen, Infos dazu hier im Internet. Und die Geschichte von Volker Raumland erzählen wir Euch hier. Zum Wein- und Sektgut F.B. Schönleber geht es hier entlang, die Brüder findet Ihr übrigens ab dem 8. August auf der Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden.

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Kerzen und Grablichter auf Friedhöfen in Mombach und Gonsenheim verboten – Hohe Brandgefahr – Temperatur Rhein steigt – Ozonwerte nicht über Gefahrenwert

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Die Hitze und die zunehmende Wasserknappheit führen jetzt zu wahrhaft kuriosen Auswirkungen: Die Stadt Mainz verbietet nun Kerzen und Grablichter auf den Friedhöfen in Mainz-Mombach und Mainz-Gonsenheim. Das Risiko, dass dadurch ein Brand ausgelöst werden könne, sei einfach zu groß, sagte die Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsbetriebs Mainz am Freitag. Bäume, Büsche und Gräser seien inzwischen stark ausgetrocknet, die Friedhöfe in Mombach und Gonsenheim lägen zudem direkt am Wald. Auch die Feuerwehren warnen stark vor Brandgefahr in Wiesen und Wäldern. Grillplätze sind geschlossen, auf der auf der Maaraue ist der Wiesenparkplatz dicht – die heißen Autos könnten leicht einen Brand auslösen.

Grabkerzen sind erst einmal auf den Friedhöfen in Mombach und Gonsenheim verboten – die Brandgefahr ist zu hoch. – Foto: privat

Bereits seit Wochen führt die anhaltende Regenknappheit zu stark erhöhter Gefahr von Bränden, und zwar nicht nur in Wäldern: Auch Wiesen und Felder seien gefährdet, warnte die Mainzer Feuerwehr bereits Anfang Juli. Inzwischen gilt im Raum Mainz die höchste Brandgefahrenstufe, mehrere Felder gingen bereits in Flammen auf, im Rheinhessischen wie auf der Kostheimer Seite. Brände könnten durch weggeworfene Zigaretten, aber ebenso durch Glasscherben im Feld ausgelöst werden, warnen die Experten. Und sogar Autos sind potenzielle Gefahrenquellen: Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitze sich stark und könne einen Brand auslösen, warnt die Feuerwehr.

Der Feld- und Wiesenparkplatz auf der Maaraue bei Mainz-Kostheim wurde deshalb bereits Ende Juli geschlossen, am Mittwoch machte die Stadt Wiesbaden dann auch alle städtischen Grillplätze dicht – die Brandgefahr sei zu hoch. Der Wirtschaftsbetrieb Mainz entschloss sich deshalb am Freitag zu einer drastischen Maßnahme: Der Betrieb verbot Kerzen und Grablichter für die Friedhöfe in Mombach und Gonsenheim.

Nicht nur im Wald ist die Brandgefahr hoch, auch auf Wiesen und Äckern brennt es seit Wochen vielfach – wie hier in Mainz-Kostheim. – Foto: Freiwillige Feuerwehr Mainz-Kostheim

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagte Vorstandschefin Jeanette Wetterling: „Denn wir wissen, wie wichtig solch ein Licht der Erinne­rung für viele Trauernde ist.“ Unter dem Strich sei aber das Risiko gerade auf diesen beiden Arealen „einfach zu groß.“ Beide Friedhöfe grenzten unmittelbar an den Lennebergwald, eine umgekippte Kerze oder ein gedanken­los weggeworfenes Streichholz könne so „in kürzester Zeit zu einer katastrophalen Kettenreaktion führen“, sagte Wetterling.

Auch auf den übrigen Friedhöfen der Stadt seien Kerzen und Grablichter momentan ein Risikofaktor. Von einem Verbot sehe man dort aber noch ab. Hinweisschilder in den Schaukästen wiesen aber auf die Gefahr hin, verbunden mit der Bitte, aktuell auf brennende Leuchtmittel zu verzichten. „Wir wissen, dass sich die Friedhofsbesucher der momen­tanen Wetterlage und den damit verbundenen Risiken durchaus bewusst sind“, sagte Wetterling weiter. Bei mehr als 70 Hektar Flächen der Mainzer Friedhöfe könne man aber einfach unmöglich alles kontrollieren. Deshalb gelte: „Aufpassen, verzichten und darauf hoffen, das Pe­trus endlich ein Einsehen hat, und Erde und Pflanzen schon bald die nötige Feuchtigkeit beschert“, fügte Wetterling hinzu.

Die Temperaturen im Mainz im Juli 2018, gemessen von der Wetterstation der Uni Mainz – Grafik: Wetterstation Uni Mainz

„Der Klimawandel ist auch hier in Rheinland-Pfalz angekommen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) Anfang der Woche. Durch die Trockenheit steige aber nicht nur die Waldbrandgefahr, auch das Flusswasser erwärme sich. Das bedrohe Fische und andere Wasserlebewesen, dazu sorge die intensive Sonneneinstrahlung für ein erhöhtes Wachstum der Blaualgen in den Badeseen, warnte die Ministerin.

Die schlierenartigen Grüngewächse sind nicht zu unterschätzen: Blaualgen, die eigentlich gar keine Algen sind, können giftige Stoffe absondern, am übelsten für den Menschen sind Neurotoxine, die Hautausschlag und Allergien, aber auch Durchfall und Übelkeit auslösen können. Die Cyanobakterien können zudem aufs Nervensystem und auf die Verbindung zu Muskelsträngen schmerzhaft wirken. Ihr Wachstum wird durch hohen Phosphatanteil begünstigt – also durch Abwasserrückstände, auch von Waschmitteln, in Verbindung mit hohen Temperaturen.

Auch dem Rhein wird heiß, die Pegel sinken. – Foto: gik

Auch im Rhein klettern die Wassertemperatur derzeit stark nach oben. Da die Wassertemperatur bereits 27 Grad erreicht habe, würden aktuell alle relevanten Wärmeeinleiter von den zuständigen Wasserbehörden aufgefordert, alle Möglichkeiten einer Rückkühlung zu nutzen, teilte Höfken am Montag mit. Inzwischen hat die BASF in Ludwigshafen ihre Einleitungen in den Rhein gedrosselt, wie Medien am Freitag vermeldeten.

Auch die Ozonwerte klettern bei der enormen Hitze fleißig nach oben. An einigen Messstellen sei der Informationsschwellenwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter für das Jahr 2018 bereits überschritten worden, hieß es aus dem Ministerium, so etwa in Ludwigshafen, aber auch im Westerwald und dem Pfälzerwald. Eine erhöhte Ozonbelastung kann zu gesundheitlichen Problemen wie Hustenreiz, Atembeschwerden und Kopfschmerzen führen. Parallel zur atmosphärischen Ozonbildung entstehen aber auch zusätzlich reaktive Nebenprodukte, die im Gegensatz zu Ozon gut wasserlöslich sind und vor allem die Schleimhäute der oberen Atemwege und der Augen reizen können.

Allerdings ist die Zeit hoher und höchster Ozonwerte offenbar vorbei: Seit Jahren gebe es einen abnehmenden Trend, die Alarmschwelle von 240 Mikrogramm werde an immer weniger Sommertagen erreicht oder überschritten, sagte Höfken. Seit 2007 sei die Alarmschwelle nicht mehr erreicht worden – im bisherigen Rekordsommerjahr 2003 wurde die Informationsschwelle noch an 27 und die Alarmschwelle an sieben Tagen überschritten.

Immer neue Hitzerekorde: In Mainz-Zahlbach waren es am Freitagmittag in der prallen Sonne sogar 48 Grad… – Foto: gik

Hauptursache für den Rückgang sei die Verminderung der Emissionen an Vorläuferstoffen an Stickoxidverbindungen und Kohlenwasserstoffen, die für die Ozonbildung erforderlich seien. Der Ausstoß von Stickstoffoxiden ist nach Angaben des Ministeriums seit 1990 um etwa 60 Prozent und der von Kohlenwasserstoffen um etwa 70 Prozent reduziert worden.

Ein Freibrief ist das indes nicht: Experten warnen, in den großen Hitzestunden keinen Sport zu treiben und sich mit kraftzehrenden Aktivitäten im Freien zurückzuhalten. In Mainz-Mombach wurde am Freitag um 16.00 Uhr immerhin ein Ozonwert von 158 Mikrogramm gemessen. Zudem führt die Hitze in der Stadt zu einer erheblichen Geruchsbelastung – an vielen Stellen stinkt es gewaltig aus der Kanalisation. Die Stickoxidwerte lagen in der Mainzer Innenstadt zudem am Freitag weit über dem Schwellenwert von 40 Mikrogramm – in der Parcusstraße waren es 58 Mikrogramm, in der Rheinallee gar 62 Mikrogramm. Morgens um 9.00 Uhr wurden gar in der Rheinallee 79 Mikrogramm und in der Parcusstraße 83 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreicht. Die Temperatur in Mainz stieg am Nachmittag auf satte 38,6 Grad in Mombach – bei uns waren es in der prallen Sonne an der Hauswand sogar 48 Grad…

Info& auf Mainz&: Mehr zur aktuellen Brandgefahr lest Ihr hier bei Mainz&. Informationen zum Thema Ozon und den aktuellen Luftmesswerten des Landes findet Ihr unter http://www.luft-rlp.de/. Eine kartographische Darstellung der Ozonbelastung für Rheinland-Pfalz und das gesamte Bundesgebiet kann unter http://www.uba.de/ abgerufen werden. Für den Rheinabschnitt zwischen Worms und Köln (ca. 245 km) wurde ein LARSIM-Wärmemodell erstellt. Die aktuellen und prognostizierten Rheinwassertemperaturen könnt Ihr unter diesem Link an den verschiedenen Messstationen einsehen.

 

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