Neun Tage bot die 46. Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Hechtsheim eine breite Vielfalt an Produkten, nun zieht die Messegesellschaft RAM Regio eine zufriedene Bilanz: Ein leichtes Besucherplus, zufriedene Aussteller und neue Messeinhalte, die das Interesse trafen – die Ausstellung sei auf einem guten Weg, sagte RAM Regio-Geschäftsführer Sebastian Kreuser. Vor allem die neue Sonderschau zum Thema „Grillen“ sei ein Erfolg gewesen, auch der lange Weinabend gut angekommen. Nicht alle Winzer zeigten sich allerdings glücklich mit den Verkaufszahlen: Das Interesse der Besucher an den Weinen sei groß gewesen, dass man die Weine aber auch vor Ort kaufen könne, habe sich nicht wirklich herumgesprochen.

Schicke Naturholzmöbel gab’s auf der Rheinland-Pfalz-Ausstellung 2017. – Foto: gik

Neun Tage lang boten rund 700 Aussteller auf dem Messegelände Informationen rund um zehn Themenwelten. In 19 Hallen ging es dabei unter anderem um die neuen Schwerpunkte „Grillen“ und „Sicherheit“ sowie um die schon bekannten Themen wie Garten, Wohnen und Einrichten oder Haushalt und Genuss. Da konnte man Whirlpools bestaunen, Türen kaufen oder coole Outdoor-Klamotten shoppen. Küchen oder Naturholzmöbel, coole Regale aus Holzkisten und sogar ein Bücher-Outlet luden zum Stöbern und Entdecken ein. Erstmals in Mainz gezeigt wurde zudem die berühmte World Press Photo-Ausstellung mit 150 preisgekrönten Aufnahmen aus Politik, Sport, Natur und dem täglichen Leben.

Die offiziellen Besucherzahlen könnten zwar erst verkündet werden, wenn die Auswertung der Vorverkäufe geschehen sei, jedoch sei jetzt schon klar: „Wir liegen leicht über den Besucherzahlen des Vorjahres“, sagte Kreuser. 2016 besuchten rund 70.500 Gäste die Ausstellung in Mainz-Hechtsheim, weniger als in den Jahren davor. Durch den Rückgang der Zahlen musste etwas an dem Konzept der Ausstellung verändert werden, die neuen Sonderschauen sollten neue Besucher locken. Auch die Hallenaufteilung wurde nach dem Wunsch der Besucher neu ausgerichtet, nun gab es wieder viel frische Luft und von einem zentralen Gang aus zugängliche Zelte. „Es gab keine Orientierungsprobleme, die Besucher fanden den neuen Aufbau logisch und eingängig“, resümierte Kreuser am neunten Messetag.

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Oder ein exklusiver Whirlpool gefällig? Gab’s auch auf der Rheinland-Pfalz-Ausstellung 2017. – Foto: gik

Zufrieden äußerten sich auch die Aussteller bei der traditionellen Befragung durch die Messeleitung: 81 Prozent waren mit dem Besuch an ihrem Stand zufrieden, drei Viertel bewerteten die Ausstellung demnach als erfolgreich. 91 Prozent kündigten bereits an, im nächsten Jahr wiederkommen zu wollen. Mainz& traf allerdings am letzten Messetag auch skeptische Gesichter: Nach drei Tagen sei der Besuch stark abgeflaut, sagte ein Käsehersteller aus der Schweiz. Die Besucher schauten mehr, es würden weniger Aufträge auf der Messe vergeben, sagte ein Handwerksbetrieb.

Viele Besucher zeigten sich nach Angaben der Messegesellschaft mit der Ausstellung zufrieden: 91 Prozent gaben bei der Messe-Umfrage an, ihre Erwartungen seien in den 19 Hallen erfüllt worden. 96 Prozent würden die Messe sogar weiterempfehlen. Viele Interessierte kamen mit einem konkreten Ziel zur Rheinland-Pfalz Ausstellung: 40 Prozent wollten in den Bereich Bauen und Renovieren, 20 Prozent suchten aber auch nach  Innovationen im Haushaltsbereich, für 9 Prozent war die Themenwelt „Garten“ Grund für den Besuch. Auch die Sicherheitsmesse „Sicherheit zu Hause“ sei von vielen bewusst angesteuert worden, hieß es.

Beeindruckende Demonstration: Nach neun Tagen sah das bruchsichere Fenster auf der Rheinland-Pfalz-Ausstellung so aus – und wehrte sich immer noch. – Foto: gik

Besonders die Demonstrationen zum Thema sichere Haustür und einbruchssichere Fenster beeindruckten viele: Am letzten Messetag wurde das bruchsichere Demo-Fenster unter großer Anteilnahme der Zuschauer endgültig zerstört. „Wir sind dafür extra hergekommen“, berichtete eine Mainzerin. Polizei und die Landeskriminalämter Rheinland-Pfalz und Hessen hatten eigens neun Tage lang auf der Messe über Sicherheit rund ums Haus informiert, der neue Schwerpunkt kam gut an.

„Wir haben offenbar die richtige Mischung aus bewährten Themenschwerpunkten und neuen Akzenten gewählt“, bilanzierte Kreuser, die Zahlen zeigten, dass sich die Rheinland-Pfalz-Ausstellung gut entwickele. Vor allem die Sonderschau „Grillen“ sei gut angekommen: Es habe viele Besucher, gut besuchte Grill-Shows und generell ein großes Interesse am Thema gegeben. Allerdings gaben bei der Umfrage nur sechs Prozent der Besucher an, dass der Grillbereich der Hauptgrund für ihren Besuch der Rheinland-Pfalz-Ausstellung gewesen sei. Trotzdem zeigten sich die Aussteller zufrieden: Alle Grills seien auf der Messe verkauft worden, sagte Frank Heeb, Vertriebsleiter im Grillforum Valentin: „Es lief perfekt.“

Glückliche Grillhersteller: Am Ende der Rheinland-Pfalz-Ausstellung 2017 waren alle ausgestellten Geräte verkauft. – Foto: gik

Zufrieden äußerten sich auch die Aussteller der Sonder-Messen „TouristikWelt“ und „Faire Welten“: „Wir sind sehr glücklich über die eigene Halle und waren super besucht. Auch der Direktverkauf lief gut“, sagte Birgit Steck, die die Nachhaltigkeitsmesse „Faire Welten“ für den Verein „Engagement Global“ koordinierte. Aussteller hätten bereits angekündigt, im nächsten Jahr wieder mit dabei sein zu wollen. Auch die Reisemesse „TouristikWelt“ mit mehr als 90 Ausstellern verzeichnete einen Erfolg, auch hier war man zufrieden mit der eigenen Halle.

Auf der „RegioWein“ hatten Weinliebhaber an den letzten drei Ausstellungstagen die Möglichkeit, 450 Weine von 45 Winzern zu verkosten und zu kaufen. Zum Probieren seien die Besucher gerne gekommen, berichteten mehrere Winzer Mainz&, doch wirklich eingekauft hätten nur wenige. „Ohne unsere Nebenprodukte hätte es schlecht ausgesehen“, berichtete ein Winzer. „Man hätte das Konzept mit dem Weindepot auf dem Parkplatz besser öffentlich machen müssen“, fand eine Winzerin: „Warum nicht gleich die Karte dazu am Eingang verteilen?“ Auch den Glasstand hätten viele Besucher erst einmal übersehen, berichtete sie: „Viele standen dann ohne Glas am Stand.“

Erstmals ausgerichtet wurde zudem der lange Weinabend am Freitag, der die Messe in dieser Halle bis 20.00 Uhr verlängerte. „Die After-Work-Weinprobe war gut besucht und in der Halle wurde bis zum Schluss viel gekostet und gefachsimpelt“, sagte Kreuser. Gut kam auch die Verkürzung der RegioWein auf drei Tage an, so wurde die Messe kompakter und zudem von der parallel zur Rheinland-Pfalz-Ausstellung stattfindenden ProWein entzerrt. Ob die RegioWein fortgesetzt wird, will die Messeleitung nun prüfen – schade wäre es ja, wenn der Weintreff in Zukunft wegfiele: besonders die Weingüter aus ferneren Regionen wie Mosel oder Pfalz boten eine gute Gelegenheit, neue Weine und Winzer zu entdecken.

Info& auf Mainz&: Mehr zur diesjährigen Rheinland-Pfalz Ausstellung findet Ihr hier und hier bei Mainz&. Die Planungen für die 47. Rheinland-Pfalz Ausstellung sind übrigens auch schon im Gange, sie wird vom 10. bis 18. März 2018 auf dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim stattfinden.

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