Die große Hitze senkt auch den Pegel des Rheins – und damit gibt der Strom mal wieder allerlei Altlasten frei. Vor wenigen Tagen wurden deshalb am Rheinufer am Mainzer Winterhafen insgesamt 66 Flakpatronen aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Die Patronen des Kalibers 3,7 sind 30 Zentimeter lang und stark korrodiert – sie werden deshalb am morgigen Mittwoch, den 1. August 2018, kontrolliert und in drei Teilen gesprengt. Das erfolgt unter Wasser im Rhein, Yachthafen und Landzunge am Winzerhafen werden deshalb in der Zeit zwischen 12.00 Uhr bis etwa 18.30 Uhr komplett gesperrt. Verkehrsstraßen seien nicht betroffen, die Anwohner seien informiert worden, teilte die Stadt Mainz weiter mit.

Der Winterhafen wird am 1. August 2018 von 12.00 Uhr bis 18.30 Uhr voll gesperrt – im Rhein werden 66 Flakpatronen gesprengt. – Foto: gik

Gefunden wurden die Flakpatronen in Höhe der Mole am Yachthafen, nach den ersten Funden untersuchten Taucher des Kampfmittelräumdienstes das Umfeld und stellten weitere Patronen sicher. Weil die Patronen stark korrodiert sind, entschieden die Experten des Kampfmittelräumdienstes, von einem Transport an Land abzusehen und die Patronen stattdessen unterhalb der Wasserlinie unschädlich zu machen. Die 66 Patronen wurden deshalb zunächst am Boden des Rheins in einer Tiefe von zwei Metern weitab vom Ufer sicher in Kisten abgelegt.

Am Mittwoch sollen die Fundstücke nun unter Wasser gesprengt werden – und zwar in drei Paketen zu jeweils 22 Stück. Die Sprengungen werden in der Zeit von ca. 12.00 Uhr bis etwa 18.30 Uhr durchgeführt, davor werden zunächst die vorbereitenden Tätigkeiten erfolgen. Der Winterhafen sowie die Landzunge und die Mole werden in dieser Zeit komplett gesperrt sein, die Drehbrücke wird bereits ab 9.00 Uhr nicht passierbar sein. Der Rad-/Fußweg am Rheinufer wird ab dem Bootshaus des Mainzer Ruder-Verein bis zum Ende der Maßnahme gegen 19.00 Uhr gesperrt sein. Auch der Trainingsbetrieb für die Ruderer und Kanuten muss am Mittwoch in diesem Bereich des Stromes ruhen.

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Sperrbereich rund um den Mainzer Winterhafen am Mittwoch, 1. August 2018 zwischen 12.00 Uhr und 18.30 Uhr. – Grafik: Stadt Mainz

Passanten in dem Areal seien „dringlich gebeten, die Sperrungen in diesem Bereich zu beachten und den Anweisungen von Polizei und Rechts- und Ordnungsamt Folge zu leisten“, betont die Stadt weiter: Die Sprengungen könnten nur dann erfolgen, wenn mit Sicherheit feststehe, dass sich in dem betroffenen Gebiet keine Personen mehr aufhalten. Die genauen Ausmaße seht Ihr auf der beistehenden Grafik. Größere Straßen seien aber nicht betroffen, die Anwohner am Winterhafen seien informiert, hieß es weiter. Eine Evakuierung von Personen und Anwohnern sei aber nicht notwendig.

Der Schiffsverkehr auf dem Rhein werde aufgrund der Nähe der Sprengungsstellen zum Rheinufer keine Komplettsperrung der Wasserstraße erfahren. Die Wasserschutzpolizei werde bis zu einem Uferabstand von rund 100 Metern auf dem Wasser Sperren setzen und mit Booten überwachen, damit keine Privatboote die Sprengungsstellen passieren. Die Berufsschifffahrt erfährt via Funkkontakt Hinweise auf die jeweilige Einzelsprengung – die Schiffe passieren in der Regel in einem Mindestabstand von rund 200 Metern den Ort des Geschehens. Sprengungen erfolgen stets in verkehrsfreien Slots ohne Schiffsverkehr an diesem Rheinkilometer, heißt es weiter.

 

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