Das Bündnis „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“ kämpft weiter für den möglichst großen Erhalt des Naturschutzgebietes im Mainzer Norden – und übergab dafür jetzt 8.512 Unterschriften für den Erhalt des Gebietes. Das wird, wie Ihr ja wisst, vom Ausbau der A 643 insofern bedroht, als die Autobahn sechsspurig ausgebaut werden soll. Den Flächenfraß am einmaligen Mainzer Sand lehnt das Bündnis ab, und spricht sich für den „4+2“-Ausbau aus.

8512 Unterschriften Mainzer Sand für Höfken
Ein Ordner voller Unterschriften für Ministerin Höfken – Foto: Bündnis Mainzer Sand

Die Unterschriften wurden nun an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken übergeben, die Grüne war auf ihrer Sommertour einen Tag lang durch Mainz geradelt und hatte sich dabei auch im Mainzer Sand informiert. Die Ministerin sei „beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der seltenen Arten des Sandes“ gewesen, teilte das Bündnis nun mit – kein Wunder bei einer grünen Umweltministerin 😉

Wir fragen uns, warum das Bündnis seine Unterschriften nicht an Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) übergeben hat – wobei eigentlich ja Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die richtige Adresse gewesen wäre, ist es doch der Berliner Minister, der den sechsspurigen Ausbau der Autobahn durch das Naturschutzgebiet verfügt hat. Gegen den Willen der Rheinland-Pfälzer übrigens.

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Mainzer Sand mit Hochhäusern der Elsa - Foto Kirschstein
Wunderschöner Mainzer Sand – Foto: gik

Höfken wiederum habe Unterstützung für das Anliegen des raumsparenden Umbaus zugesagt und betont: „Wir teilen Ihr Anliegen.“ Und sie versprach, sich bei Ihrer Amtskollegin in Berlin für die Belange des Mainzer Sandes und gegen den überdimensionierten Ausbau der A 643 einzusetzen – Bundesumweltministerin ist derzeit Barbara Hendricks, und die ist immerhin von der SPD. Vielleicht nützt es ja was…

Der Mainzer Sand ist eine vor Jahrmillionen entstandene Sand-Dünenlandschaft, deren Tier- und Pflanzenwelt in Mitteleuropa einmalig sind. Die durch das Gebiet führende Autobahn 643 soll aber im Zuge des Neubaus der Schiersteiner Brücke nach dem Willen des Bundes auf sechs Spuren ausgebaut werden. Rheinland-Pfalz will aber einen Ausbau auf vier Fahrspuren plus zwei Standstreifen, die in Stoßzeiten als dritte Fahrspur genutzt werden können.

Dobrindt hat den sechsspurigen Ausbau aber verfügt – eine Baugenehmigung gibt es aber dafür nicht. Die Naturschützer werden wahrscheinlich dagegen klagen, schlagen aber selbst einen Kompromiss vor: Die Vorlandbrücke als Bauverfahren abtrennen und schnell bauen – und über den restlichen Ausbau der A 643 in Ruhe reden. Und möglichst zum Ergebnis „4+2“ kommen 😉

Info& auf Mainz&: Mehr über das wertvolle Naturschutzgebiet „Mainzer Sand“ und über die Naturschützer vom Bündnis „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“ könnt Ihr in der Mainz&-Reportage „Wir waren nie die Verhinderer nachlesen. Über den „4+2“-Kopmpromiss gibt es außerdem hier.

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