„AKK“ ist ja in Mainz das Synonym für die rechtsrheinischen Vororte, jetzt kommt es zur närrischen Wiedervereinigung: Annegret Kramp-Karrenbauer, neue CDU-Chefin und bekannt unter dem Kürzel „AKK“ kommt zur Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“. Man freue sich auf die neue CDU-Chefin, sagte SWR-Redakteur Günter Dudek am Donnerstag Mainz&: „Wir wollen und wir werden die Spitzenpolitiker im Saal einbeziehen.“ Man arbeite an einem Programm, das auf die besondere Situation der politischen Ehrengäste im Saal eingehe, verriet Dudek. Der SWR will nicht nur viel Gewicht auf die politischen Vorträge legen, sondern auch eine besondere Sitzung entwickeln – mit echt Mainzer Fastnachts-DNA.

Wird sicher auch in diesem Jahr wieder die Narren im Saal und die Fernzuschauer hinreißen: Florian Sitte als Angela Merkel gilt wohl als gesetzt. – Foto: gik

Die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ wird im Wechsel zwischen ZDF und SWR ausgetragen, in diesem Jahr ist der SWR wieder an der Reihe. Und die zuständigen Redakteure versuchen zunehmend, aus der Mutter aller Fernsehsitzungen eine eigenständige Sitzung aus Mainzer Elementen zu komponieren. „Es reicht aus meiner Sicht nicht aus, ausschließlich Beiträge aus der Saalfastnacht hintereinander zu heften“, sagte Dudek im Gespräch mit Mainz&. Ziel sei stattdessen, mit Akteuren aus der Mainzer Fastnacht heraus, etwas Eigenes, Zusätzliches aufzubauen.

Damit geht der SWR konsequent seinen Weg weiter, aus dem Flaggschiff nicht nur eine Fernseh-Sitzung, sondern eben auch ein eigenständiges Event im Vergleich zur Saalfastnacht zu machen. „Wir schauen im Team, was wir für diesen Abend entwickeln können“, sagte Dudek. Das könne auch heißen, Vorträge und Inhalte „zuzuspitzen, zu ergänzen oder gnadenlos zu Ende zu denken.“ Auch für die kenntnisreichen Mainz-Besucher im Saal soll es so Überraschungsmomente „an drei, vier, fünf Stellen“ geben. „Wir überlegen: was können wir in der speziellen Situation, gerade mit den Ehrengästen anfangen“, sagte Dudek: „Es ist die vornehmste Aufgabe des Narren, der Obrigkeit den Spiegel vorzuhalten, und das tun wir auch.“

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Darf trotz Aussetzer 2018 wahrscheinlich wieder seine Fastnachtsthemen präsentieren: Lars Reichow. – Foto: gik

Die politisch-literarische Fastnacht sei das Markenzeichen von Mainz, damit will der SWR wuchern. So werde es vier politische Vorträge geben, verriet Dudek. Die Auswahl unter den Rednern in diesem Jahr sei groß, bestätigte der Fernsehmann, auswählen wolle man Vorträge, die in verschiedener Machart das Thema Politik bespielen. „Es bieten sich mehr als vier Redner und Konstellationen an“, sagte Dudek, „aber wir können uns nur für maximal vier Kandidaten entscheiden“ – und das tue man „nach einer Bestenliste.“ Lars Reichow darf sich demnach wieder Hoffnungen machen, er sei „wieder ein heißer Kandidat für Mainz bleibt Mainz“, bestätigte Dudek. Es dürfe sich aber auch „ein politischer Redner, der noch nicht so häufig in Erscheinung getreten ist, aber für die junge Garde steht, große Hoffnungen machen, in die Bütt zu steigen“, fügte er hinzu.

Damit ist der Spekulationsreigen eröffnet – das konkrete Programm gibt der SWR erst kommenden Samstag bekannt. Freuen dürfen sich die Zuschauer aber mit großer Sicherheit auf ein Wiedersehen mit der Angela Merkel-Parodie von Florian Sitte: Der Mainzer Zahnarzt dreht in diesem Jahr die Kanzlerin-Figur weiter und thematisiert den Abgang der CDU-Kanzlerin. „Endet es dann damit, dass Frau Merkel zum zweiten Mal auf der Bühne steht – oder denkt man etwas dazu?“, deutete Dudek eine spannende Ergänzung an. Wir sind uns ja fast sicher, dass diese „Ergänzung“ dann irgendetwas mit „AKK“ zu tun haben wird…

Von der CDU kommen außerdem Landeschefin Julia Klöckner sowie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Die SPD bietet als Ehrengäste von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ihre Bundeschefin Andrea Nahles sowie Bundesjustizministerin Katharina Barley auf. Für die Grünen wird unter anderem der frühere Bundeschef Cem Özdemir erwartet. Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sein Kommen zugesagt, ebenso die ARD-Wetterfee Claudia Kleinert.

Spannende Frage: Wer hält das klassische Polit-Protokoll? Erhard Grom vom GCV oder der Till auf der Reichstagskuppel wie im vorigen Jahr? – Foto: gik

Der SWR wolle aber auch in diesem Jahr „den traditionellen Rahmen, den alle schätzen, wieder voll bespielen“, unterstrich Dudek zudem. Dazu gehörten eben Komitee, Sitzungspräsident und klassische Elemente ebenso wie moderne Inhalte. Entscheidend für die Auswahl der Rede werde am Ende deren „Mainzer Fastnachts-DNA“ sein: „Lebensart, Sprache, Dialekt und die Verwurzelung in der Mainzer Fastnacht“, betonte Dudek, das sei dem SWR besonders wichtig. Deshalb gebe es auch Redner, die zwar hervorragend seien, aber einfach auf dieser Grundlage ausschieden. Dazu gehöre etwa der „Bajazz“ alias René Pschierer vom MCV, „weil man bei ihm klar erkennt, dass er von der Mosel kommt“, erklärte Dudek. Da fehle einfach das Mainzer Idiom, das Typische für Meenz, die Mainzer Fastnachts-DNA eben.

Das gleiche gilt dann auch wieder für Markus Weber alias „Fräulein Baumann“: „Figur, Themen, Pointedichte, gut gespielt – da ist alles da, das sind zehn von zehn möglichen Punkten“, sagte Dudek. Trotzdem sei die Figur für „Mainz bleibt Mainz“ aber „eben nicht tauglich, weil es eine Figur aus dem Odenwald ist und sie auch in der Frankenthaler Fastnacht auftritt.“ Mainz bleibt Mainz soll typisch Meenzerisch bleiben und gleichzeitig als moderne, eigenständige Fernsehsitzung Spaß machen – das dürfte kommende Woche richtig spannend werden.

Info& auf Mainz&: Die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ wird traditionell am fastnachtsfreitag ausgestrahlt, das ist in diesem Jahr der 1. März 2019, und zwar live aus dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz, Es ist übrigens die einzige Fernsehsitzung, die live gesendet wird, los geht’s um 20.15 Uhr im Ersten, Ende soll Mitternacht sein. Sitzungspräsident bleibt Andreas Schmitt, bekannt auch als Obermessdiener. Mainz& ist natürlich schon bei der Närrischen  Generalprobe am Mittwoch zuvor, dem 27. Februar im Schloss dabei – am Donnerstag, den 28. Februar erfahrt Ihr hier bei uns, wie die Fernsehsitzung wird. Und unseren Bericht über „Mainz bleibt Mainz“ 2018 findet Ihr hier.

 

 

 

 

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