Na, hattet Ihr einen guten 1. April? Wir hoffen jedenfalls, dass Ihr Euch gut amüsiert habt mit unseren zwei Aprilscherzen auf Mainz&. Denn natürlich bleibt das weltberühmte Kloster Eberbach im Rheingau Kloster Eberbach und wird nicht zur „Klosterfrau Melissengeist“ – und Donald Duck hat leider auch keinen Urahn im mittelalterlichen Trier. Beides waren hochkreative Aprilscherze der Stiftung Kloster Eberbach und der Macher der „Walt Disney“-Ausstellung in Mainz, die wir von Herzen gerne aufgegriffen haben – sie waren aber auch zu gut gemacht. Wobei der Fall des Entenkopfes aus dem Mittelalter nicht komplett erfunden war: Die Steinskulptur, die seit dem 1. April im Landesmuseum im Rahmen der Ausstellung rund um Mickey Maus, Donald Duck & Friends zu sehen ist, stammt wirklich aus dem Mittelalter und kann wirklich im Landesmuseum besichtigt werden.

Das mittelalterliche Vogelmonster von einem Bau bei Trier ist echt und echt aus dem Mittelalter – und sieht Donald Duck ja schon irgendwie ähnlich… – Foto: Ursula Rudischer

Donald Duck habe einen Urahn in Trier, in der Nähe der alten Römerstadt werde gar ein mittelalterliches Entenhausen ausgegraben, so lautete die „Sensationsmeldung“ aus der Generaldirektion Kulturelles Erbe, die uns kurz vor dem 1. April über die Agentur Michael Bonewitz erreichte – ein herrlicher Spaß. „Es könnte sich dabei um einen Ur-Ahnen der später berühmt gewordenen Ente Donald Duck handeln“, sagte ein Feldforscher namens Professor Fritz Fuchs, und sein Kollege namens Gregor Gans schwärmte: „Das, was wir bislang entdeckt haben, könnte eine Blaupause von Entenhausen sein. Soweit wir feststellen konnten, befinden wir uns eindeutig im Entozän, dem frühen Mittelalter.“

Dann ließen die Erfinder der Meldung auch noch amerikanische Duck-Forscher zu Untersuchungen einfliegen und „zitierten“ die „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“, kurz D.O.N.A.L.D., die ihre These bestätigt sehe, dass es sich bei der gesamten Duck-Sippe unbestreitbar um „Teutonen“ handele, die zwischen 1710 und 1775 von der Mosel nach Amerika ausgewandert seien. Großartig.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

So richtig echt wurde der Aprilscherz der Extra-Klasse durch das Foto eines mittelalterlichen „Entenkopfes“ aus Stein, der in der Tat dem Enterich aus Entenhausen verblüffend ähnlich sieht. Tatsache ist: Das Foto ist echt, der Steinkopf existiert tatsächlich – und stammt sogar aus dem Mittelalter. „Bei dem steinernen Entenkopf handelt es sich um ein mittelalterliches Fragment einer Bauskulptur, ein sogenanntes Vogelmonster aus dem 12. Jahrhundert aus Kalkstein“, verrät Michael Bonewitz. Der Fundort sei nicht bekannt, dürfte aber tatsächlich Trier sein.

Kloster Eberbach bleibt natürlich Kloster Eberbach! – Foto: Stiftung Kloster Eberbach

Das Vogelmonster sei 1878 als Geschenk ins rheinische Landesmuseum Trier gekommen. Das Museum wurde bereits 1877 gegründet, da in der Region schon damals einzigartige Ausgrabungen getätigt wurden und außergewöhnliche Baudenkmäler vorlagen. Tierköpfe an Bauten wiederum sind im Mittelalter alles andere als ungewöhnlich: Kirchen und auch weltliche Gebäude wurden oft mit Tierfiguren, aber auch Monstern und Dämonen verziert, besonders Wasserspeier sind als Gnome oder gruselige Phantasiewesen bekannt.

Die Gedankenwelt des Mittelalters war reich an solchen Figuren, malte man sich doch die höllische Unterwelt, aber auch den Kampf zwischen Gut und Böse in den lebhaftesten Farben aus. Die Gebäude und Kirchen dienten dabei als Anschauungsmaterial zur Illustration, schließlich gab es noch keine Fernseher, und auch der Buchdruck wurde bekanntlich erst ab 1450 von einem gewissen Johannes Gutenberg erfunden… Der steinerne Entenkopf oder auch Vogelmonster war also tatsächlich Teil eines mittelalterlichen Gebäudes oder einer Skulptur – und ob er wie eine Ente aussieht, könnt Ihr Euch selbst ansehen: Der Kopf ist seit dem 1. April wirklich im Mainzer Landesmuseum im Rahmen der „Walt Disney“-Ausstellung zu sehen. Das mittelalterliche Entenhausen ist allerdings eine reine Erfindung, auch die Forscher Fuchs und Gans…. Ihr ahnt es.

Was allerdings das Kloster Eberbach angeht – der Namensverkauf ist ebenfalls frei erfunden. Das Kloster wird nicht ab dem 23. Juni „Klosterfrau-Melissengeist-Basilika im Kloster Eberbach“ heißen, das war ein echter Aprilscherz der Stiftung Kloster Eberbach. Wahr hingegen ist, dass der Erhalt des einstigen Zisterzienserklosters pro Tag 7.000 Euro kostet – und dass das Kloster immer potente Geldgeber und edle Spender sucht, die beim Erhalt der weitläufigen Anlage mithelfen.

Wir haben jedenfalls über die wunderbar gelungenen und auch liebevoll ausgestalteten Aprilscherze sehr gelacht – Ihr hoffentlich auch!

Info& auf Mainz&: Die beiden Aprilscherz-Geschichten könnt Ihr noch einmal auf Mainz& nachlesen: hier die Klosterfrau-Melissengeist-Story und hier die Sensationsmeldung zu Donald Ducks Urahn. Viel Spaß dabei!