Jedes Jahr im Herbst küren Weinguides und Weinpreis-Jurys die jeweiligen Winzer des Jahres – und da räumen rheinhessische Winzer in diesem Jahr ordentlich ab. Gleich zwei gewichtige Preise gehen in das größte weinbautreibende Bundesland: Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) kürte Dominik Münzenberger aus Zornheim bei Mainz zum besten Jungwinzer des Jahres, auf Platz zwei kam Anika Hattemer-Müller aus Gau-Algesheim, die gerade erst einen Sektpreis des Deutschen Weininstituts eingeheimst hat. Und Philipp Wittmann, eigentlich Riesling-Starwinzer aus Westhofen, wurde von der Zeitschrift Vinum zur Rotweinentdeckung des Jahres gekürt. Das passt – sind doch rheinhessische Rotweine schon lange von herausragender Qualität, aber noch viel zu wenig bekannt. Das könnte sich mit der neuen Auszeichnung ändern.

Dominik Münzenberg aus Zornheim ist Jungwinzer des Jahres 2018/2019 der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. – Foto: DLG

Der Titel „Jungwinzer des Jahres“ gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche, die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft zeichnet damit besonders herausragende junge Talente der Weinszene aus. 2017 war das Laura Weber aus Monzingen an der Nahe gewesen, nun kehrt der Preis zurück nach Rheinhessen: Dominik Münzenberger kommt aus dem renommierten Weingut Münzenberger in Zornheim. Das Weingut ist Kennern schon lange für hochmineralische, edle Weißweine ein Begriff, nun schickt sich der Junior an, die Weinszene zu rocken.

Wein sei für ihn „ein kleines Universum in der Flasche“, sagt Münzenberger selbst, der Rebensaft „das komplexeste und interessanteste Getränk, das es gibt.“ Der Jungwinzer mit dem Geburtsjahrgang 1996 hat bereits eine Ausbildung in renommierten Betrieben wie Ökonomierat Rebholz im pfälzischen Siebeldingen hinter sich und hat im Oktober mit seinem Studium der Internationalen Weinwirtschaft in Geisenheim begonnen.

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Im elterlichen Weingut hat Münzenberger einen eigenen Weinberg und auch schon eine eigene Weinlinie unter seinem Namen eingeführt, dazu ist er Mitglied der Jungwinzervereinigung „Generation Riesling“. Seine Lieblingsrebsorte sei der Riesling, sagt Münzenberger selbst, sein Schwerpunkt Rieslinge mit einer klaren und strukturierten Stilistik und immer einer Besonderheit – mal Spontanvergärung, mal Vergärung auf der Maische.

Anika Hattemer-Müller vom Nikolaushof in Gau-Algesheim gehört ebenfalls zu den neuen Jungwinzerstars der Rheinhessenszene. – Foto: DLG

Auf Platz zwei der Jungwinzer wählte die DLG-Jury Peter Geil vom renommierten Weingut Fürstlich Castell´sches Domänenamt im fränkischen Castell – und Anika Hattemer-Müller. Die Winzerstochter vom Weingut Nikolaushof in Gau-Algesheim gründete vor drei Jahren ihre eigene Sektlinie und wurde gerade erst für ihren Chardonnay brut 2016 mit dem Preis als „Bester Burgunder-Winzersekt“ des Deutschen Weininstituts (DWI) ausgezeichnet.

Besonders punkten konnten die rheinhessischen Winzer in diesem Herbst aber vor allem auch mit ihren Rotweinen: Während sich Rheinhessen inzwischen als Land klarer, mineralischer Weißweine von hoher Qualität einen Namen gemacht hat, stehen die Rotweine noch immer ein wenig im Schatten. Das könnte sich nun ändern: Die Weinzeitschrift Vinum wählte Philipp Wittmann zur Rotwein-Entdeckung des Jahres.

Ausgerechnet Wittmann – der Vorsitzende des VDP Rheinhessen galt bislang als großer Star der Weißweinszene, vor allem seine Rieslinge heimsten Preis um Preis und höchstes Lob ein. Nun überraschte der Westhofener die Weinexperten mit einem sensationellen Spätburgunder des Jahrgangs 2015, die Zeitsdchrift erklärte Wittmann prompt zur „Entdeckung des Jahres“. Bei dem Deutschen Rotweinpreis der Zeitschrift Vinum wurden in diesem Jahr 1550 Weine aus den Jahrgängen 2013 bis 2017 bewertet. 470 Weine kamen ins Finale, dort wurden die besten in jeder Kategorie in einem Stechen noch einmal blind verkostet.

Auf dem dritten Platz bei den Spätburgundern landete dabei der Pinot Noir Oppenheimer Herrenberg 2013 des Weinguts Gröhl aus Weinolsheim. Von Gröhl kam auch gleich noch der beste edelsüße Wein, ein Spätburgunder Blanc de Noir Eiswein aus dem Jahr 2016. Und in der Kategorie der „Internationalen Klassiker“ siegte das Bermersheimer Weingut Peth-Wetz mit einem Grand Vintage Cabernet Sauvignon des Jahrgangs 2015.

Info& auf Mainz&: Alle Ergebnisse und Bewertungen des Deutschen Rotweinpreises der Zeitschrift Vinum findet Ihr hier im Internet – Stöbern lohnt sich! Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft verleiht in jedem Jahr zahlreiche Auszeichnungen quer durch alle Kategorien der Weinbereitung, alle Preisträger der Bundesehrenpreise samt Winzer des Jahres – das wurde übrigens August Ziegler aus der Pfalz – und Jungwinzer des Jahres 2018 findet Ihr hier im Internet.

 

 

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