Die Mainzer CDU will einen Platz nach dem kürzlich verstorbenen Kardinal Karl Lehmann benennen. „Die CDU möchte den Verstorbenen ehren und schlägt vor, einen Platz in der Mainzer Innenstadt nach ihm zu benennen“, sagten Kreischefin Sabine Flegel und Fraktionschef Hannsgeorg Schönig. Lehmann sei „ein außergewöhnlicher Mensch und eine herausragende Persönlichkeit“ gewesen, die Mainz, das Bistum und die katholische Kirche in Deutschland in den vergangenen Jahren „in überwältigender Art und Weise“ geprägt habe. „Angesichts seiner Leistungen und Verdienste und seiner tiefen Verbundenheit zu unserer Stadt sollten wir Kardinal Lehmann schnell ehren und in der Innenstadt einen Platz nach ihm benennen“, schlagen die beiden Politiker vor. Schon am 9. Mai will die CDU einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat einbringen.

Die CDU will einen Platz in der Mainzer Innenstadt nach dem jüngst verstorbenen Mainzer Altbischof Kardinal Karl Lehmann benennen. – Foto: Screenshot gik

Es wäre schon die zweite Benennung eines Platzes nach einer hochstehenden, gerade verstorbenen Persönlichkeit binnen weniger Wochen: In der Woche nach Ostern weihte die Stadt neben dem Kurfürstlichen Schloss in Mainz den Helmut-Kohl-Platz ein. Für die Ehrung des 2017 verstorbenen Altkanzlers, der lange Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz war, wurde flugs ein Teil des Ernst-Ludwig-Platzes umbenannt.

Welcher Platz nun künftig den Namen „Kardinal Lehmann-Platz“ tragen könnte, dazu machte die Oppositionspartei keinen Vorschlag. In ihrem Antrag werde die Verwaltung gebeten, „nach geeigneten Orten in der Mainzer Innenstadt zu suchen, die für eine solche Platzbenennung oder eine Umbenennung in Frage kommen“, heißt es nur. Bei der Suche nach einem geeigneten und angemessenen Ort solle aber auch das Bistum eingebunden werden.

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Lehmann war am 11. März im Alter von 81 Jahren verstorben, wochenlang trauerte die Stadt tief und ernsthaft um den ungeheuer beliebten Altbischof, der erst Pfingsten 2016 mit 80 Jahren sein Amt als Bischof von Mainz niedergelegt hatte. Lehmann wurde am 21. März unter großer Anteilnahme der Mainzer im Dom zu Grabe getragen.

Kardinal Lehmann habe sich als Bischof „stets in gesellschaftliche Debatten eingemischt und diese als Mann der klaren Worte bereichert“, betonten Flegel und Schönig. Er sei nicht nur ein hoch geschätzter Theologe, sondern auch ein Mahner, ein Brückenbauer zwischen den Menschen und den Konfessionen, ein Förderer der Ökumene sowie ein Mann des Dialogs gewesen. „Wir sollten für diesen besonderen Menschen neben dem Dom einen weiteren Ort der Erinnerung schaffen“, sagten die beiden Politiker: „Das ist sicher auch im Sinne der Mainzerinnen und Mainzer.“

Lehmann habe mit seiner „offenen, bodenständigen, herzlichen, den Menschen zugewandten Art zu unserer Stadt gepasst wie kein Zweiter und war hoch geachtet, nicht nur bei den katholischen Christen, sondern bei allen Bürgern“, heißt es weiter: „Wir hoffen sehr, dass unser Anliegen bei den anderen Ratsfraktionen und auch bei der Verwaltung auf Zustimmung stößt.“

Eines dürfte sicher sein: Ein Kardinal Lehmann-Platz dürfte in Mainz auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Der Vorsitzende der Mainzer Linken, Tupac Orellana, schlug prompt auf Facebook vor, man könne ja den Helmut-Kohl-Platz umbenennen….

Info& auf Mainz&: Mehr zum Helmut Kohl-Platz in Mainz, der inzwischen tatsächlich so benannt ist, lest Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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