Sie zählen zu den Helden unserer Kindheit, sie sind Weltstars und beglücken mit ihren fabelhaften Geschichten und unverwechselbaren Charakteren jede Generation aufs Neue: Mickey Maus, Donald Duck & Friends. Vor knapp 90 Jahren schuf der amerikanische Filmproduzent, Oscar-Preisträger und visionäre Unternehmer Walt Disney kleine, gezeichnete Figuren, sie sollten zu Klassikern der Comic-Literatur werden – und zu Ikonen des 20. Jahrhunderts. Klar, dass das längst auch ein Fall fürs Museum ist: Am Mittwoch öffnet im Mainzer Landesmuseum eine große Ausstellung zu „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends.“ Auf fast 600 Quadratmetern sind dann rund 300 Exponate rund um die Comichelden zu sehen, die Ausstellung geht der Frage nach, wer die Comic-Zeichner waren und wie sie ihre Welten lebendig werden ließen.

Zeichnung der weltberühmten Mickey Maus von C. Barks. – Foto: Disney Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann

Im Zentrum der Ausstellung stehen die drei Altmeister der Disney-Comics aus den 1930er Jahren: Floyd Gottfredson, der Zeichner der Mickey Maus, Al Taliaferro, der Zeichner Donald Ducks und Carl Barks, „Vater“ zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb und den Panzerknackern. Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Blätter mit Zeichnungen, ein Großteil davon aus der „Sammlung Reichelt und Brockmann“. Doch das Mainzer Landesmuseum präsentiert auch erstmals einige wertvolle Tuschezeichnungen von Carl Barks, die das Museum in seinem eigenem Bestand hat.

„Was sicher die wenigsten wissen ist, dass wir schon seit fast 25 Jahren eine große Anzahl an Tusche- und Bleistiftzeichnungen von Carl Barks in den Sammlungsbeständen des Landesmuseums haben“, sagte Kulturstaatsekretär Salvatore Barbaro am Montag bei der Präsentation der Schau. Gezeigt werden unter anderem historische Vorbilder, Skizzen, Vorzeichnungen und ganze Bildergeschichten zu Barks.

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Rund 300 Exponate ermöglichen insgesamt einen umfassenden Blick auf die Entwicklung der weltbekannten Figuren, von der Skizze bis zum fertigen Comic, und auf die Arbeitsweise ihrer berühmtesten Zeichner, von damals bis heute. Denn den Kultzeichnern von damals werden schließlich auch noch die zeichnerischen Nachfahren gegenübergestellt: Die Comic-Künstler Don Rosa, Jan Gulbransson und Ulrich Schröder haben hierfür Blätter aus ihren Ateliers zur Verfügung gestellt, die zum Teil noch nie ausgestellt wurden.

Donald Duck, gezeichnet von Al Talieferro – Foto: The Walt Disney Company

„Auf diese Weise wird nicht nur der individuelle Einfluss der Zeichner auf ihre Figuren visualisiert, auch die Zeit, in der die Arbeiten jeweils entstanden, wird dargestellt“, sagte Eduard Sebald, Kurator der Ausstellung und Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Vorfeld. So erzählen dann Korrekturen, Anmerkungen und Ausbesserungen auf Skizzen und Vorzeichnungen auch von der Entwicklung der Figuren und ihrer Welten bis zum fertigen Comic.

Comic-Fans und Disney-Liebhaber dürfen sich aber auch sonst auf eine ganze Reihe außergewöhnlicher Exponate mit Seltenheitswert freuen: so wird das erste Mickey-Maus-Buch „The Adventures of Mickey Mouse“ aus dem Jahr 1931 präsentiert, von dem es weltweit nur noch wenige Exemplare gibt. Originelle Gegenstände aus dem Alltag zeigen zudem, wie rasch sich die beliebten Figuren zu eigenen Sujets gewandelt haben. „Mit Walt Disney haben wir ein wunderbares Ausstellungsthema gefunden, das alle Generationen gleichermaßen begeistert“, freute sich Barbaro.

Bereits seit Wochen läuft die PR-Maschinerie für die Ausstellung, das Landesmuseum und die Generaldirektion Kulturelles Erbe arbeiten dafür erstmals mit der Mainzplus Citymarketing zusammen. Vor dem Mainzer Staatstheater steht seit Wochen eine überdimensionale Mickey Maus-Figur, gefertigt von niemand Geringerem als dem Mainzer Wagenbauer Dieter Wenger. Mickey Maus rollte nämlich auch schon an Rosenmontag durch die Mainzer Straßen: Auf einem Motivwagen, der eigens für die Ausstellung gefertigt wurde. Die Macher hoffen so, Besuchermengen weit über die Grenzen von Mainz hinaus anzulocken.

Die überlebensgroße Micky Maus wirbt bereits seit Fastnacht für die Disney- Ausstellung im Landesmuseum. – Foto: Mainzplus Citymarketing

Das 200 Jahre alte Mainzer Landesmuseum wiederum versteht sich nicht nur als Museum für archäologische Funde sowie für Gemälde, sondern als ein Haus, das sämtliche Bereiche, die für Kunst- und Kulturgeschichte des Landes Rheinland-Pfalz relevant sind, abbildet. Schon mit der Ausstellung „VorZeiten“ ging das Museum neue Wege, nun öffnet man sich mit „Walt Disney“ noch einmal einem neueren Publikum.

„Mickey, Donald und seine Freunde rund um Entenhausen zählen zu den Helden unserer Kindheit und erobern seit ihrer genialen Schöpfung Herzen wie Kinosäle gleichermaßen“, betont Kurator Sebald: „Nun gehen wir der Frage nach: Wer waren die Zeichner hinter den Figuren, wer waren die Comic-Künstler, die die Charaktere lebendig werden ließen, ihre Welten erfanden und ihre Geschichten über Jahrzehnte weiter erzählten?“

Info& auf Mainz&: Die Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ öffnet am Mittwoch, den 14. März 2018, im Mainzer Landesmuseum an der Großen Bleiche ihre Tore und ist dann bis zum 29. Juli zu sehen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Führungen, Workshops, Filmen, Vorträgen und vielen Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen begleitet, Details dazu gibt’s auf der Homepage des Landesmuseums, genau hier. So gibt es etwa ab Mai Familienführungen am Sonntagmorgen und am Internationalen Museumstag am 13. Mai ist der Eintritt gleich ganz frei. Am 10. Juni 2018 findet zudem ein Comic-Tag für die ganze Familie im Museum statt, am 16. und am 17. Juni lädt das Museum zum Open-Air-Kino im Innenhof mit Disney-Filmen.

Eintrittspreise & Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10.00-17.00 Uhr, Dienstag 10.00-20.00 Uhr, Montag geschlossen, für Schulklassen aber Sonderöffnungszeiten nach Absprache möglich. Eintrittspreise (inkl. Zutritt zur Dauerausstellung): Erwachsene: 12,- Euro, ermäßigt 9,- Euro, Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei, Kinder ab 6 Jahre: 7,- Euro. Familienkarte (max. 2 Erw., mind. 1 Kind): 24,- Euro. Rollstuhlfahrer inkl. Begleitperson sowie Behinderte (ab 80%): Eintritt frei. Gruppen ab 10 Personen: 9,- Euro pro Person. Audioguide: 2,- Euro.

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