SPD-Fraktionschef Eckart Lensch soll nun tatsächlich neuer Sozialdezernent und damit Nachfolger des in den Ruhestand gehenden Kurt Merkator werden. Lensch sei „dialogfähig und besonnen“, engagiere sich für soziale Gerechtigkeit und sei damit „ein sehr guter Nachfolger“ für Merkator, sagte Oberbürgermeister und SPD-Chef Michael Ebling am Dienstagabend in Mainz. Da hatte gerade der Parteivorstand die Ergebnisse der Findungskommission für die Merkator-Nachfolge präsentiert bekommen. Außerdem beschloss der SPD-Vorstand, Marianne Grosse für eine zweite Amtszeit als Bau- und Kulturdezernentin vorzuschlagen.

Foto Grosse kleiner - Foto SPD
Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse soll’s noch einmal acht Jahre machen. – Foto: SPD

Grosse und Lensch seien „kompetente Persönlichkeiten, die gezeigt haben, dass sie sich für die Stadt und ihre Bürger erfolgreich einsetzen“, betonte Ebling. Grosse sei „eine sehr gute Bau- und Kulturdezernentin, ihre erfolgreiche Arbeit für Mainz soll eine Fortsetzung finden. Dazu gehörten schwerpunktmäßig der Wohnungsbau, die bauliche Aufwertung der Innenstadt und natürlich die Fortführung der Erneuerung des Gutenbergmuseums. Lensch wiederum sei „ein Seiteneinsteiger, der seine Berufserfahrung als Arzt in leitender Funktion in einer Wiesbadener Klinik mit seiner politischen Erfahrung als erfolgreicher Fraktionsvorsitzender verbindet“, sagte Ebling weiter. Über die beiden Personalvorschläge soll nun die SPD am 20. März 2017 auf einem Parteitag entscheiden.

Porträt Eckart Lensch - Foto SPD
Eckart Lensch soll neuer Mainzer Sozialdezernent werden. – Foto: SPD

Die Wahl der Dezernenten findet voraussichtlich im Mai 2017  im Stadtrat statt. Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sieht das Vorschlagsrecht der SPD für die beiden Dezernate vor. Die 54 Jahre alte Grosse ist seit Februar 2010 Dezernentin für Bauen und Kultur in Mainz, die Nackenheimerin saß zuvor neun Jahre lang für die SPD im Mainzer Landtag. Ihre Amtszeit als städtische Dezernentin endet regulär 2018. Die Politikerin mit einem bekannten Faible für Schuhe verantwortet die großen Bauvorhaben der Stadt wie den Mainzer Zollhafen, das Bauvorhaben auf dem Heilig-Kreuz-Areal in der Oberstadt, aber auch den am 1. März startenden Umbau der Bahnhofstraße. Für den Neubau des Gutenberg-Museums, den „Bücherturm“, heimste sie viel Kritik von Mainzer Bürgern ein.

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Der 56 Jahre alte Lensch wiederum wurde von Anfang an als Nachfolger für Merkator gehandelt – noch bevor die Findungskommission der SPD überhaupt eingesetzt war. Der 56 Jahre alte Neurologe arbeitet als Oberarzt bei den Helios-Kliniken in Wiesbaden und gilt als kompetenter Fraktionschef. Der Neue solle „eine Persönlichkeit sein, die die politische Autorität mitbringt, die ein solches Amt erfordert“, sagte Ebling im November 2016. Er müsse gegenüber den Bürgern seine Positionen vertreten, vermitteln und verantworten können, gleichzeitig aber auch die Mehrheit in den Gremien, vor allem dem Stadtrat, von ihrem Tun überzeugen. Und der neue Dezernent müsse eine Behörde mit zahlreichen Mitarbeitern leiten, führen und motivieren können.

Kurt Merkator ist seit 2003 als Dezernent für die Stadt Mainz tätig, seit 2009 ist er für Soziales, Kinder, Jugend und Schule zuständig. Sein Amt leitete der zupackende Sozialdemokrat mit Pragmatismus und Geradlinigkeit, zuletzt stemmte er die Flüchtlingskrise 2016 mit bundesweit beachtetem Erfolg und Effizienz, insbesondere in Sachen Unterbringung. Merkator hinterlasse „ein top bestelltes Feld“, sagte Ebling im November 2016. Merkator wird im März 65 Jahre alt und erreicht damit das Ruhestandsalter, seine Amtszeit hätte eigentlich zum 4. Februar geendet. Um seinen Nachfolger aber noch einarbeiten zu können, verlängerte der Stadtrat gerade Merkators Amtszeit bis zum 1. Juli 2017.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Amtszeit von Kurt Merkator und der Nachfolgersuche lest Ihr hier bei Mainz&.

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