Der Mainzer Dom aus Eis, der Till in Überlebensgröße, Weihnachtsmarkt und Santa Claus – es war wahrhaft eine winterliche Eiswelt zum Staunen, die da 51 Tage lang am Hauptbahnhof in Mainz zu Gast war. Seit dem 14. Januar hat die Eiswelt ihre Tore geschlossen, nun zogen die Macher ein positives Fazit: Mehr als 100.000 Besucher habe man seit dem 26. November aus Mainz, Rheinhessen und darüber hinaus angelockt, teilte die Skulptura Projects nun mit. Mit der Premiere sei man durchaus zufrieden – und die Eisskulpturenmacher denken schon über eine Fortsetzung nach. Inzwischen läuft der Abbau, die tonnenschweren Skulpturen werden im Weisenauer Steinbruch entsorgt.

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Die Figuren der Mainzer Eiswelt schmelzen nun im Weisenauer Steinbruch, hier der Till. – Foto: gik

Sieben Wochen lang hatten die mehr als 70 überlebensgroßen Eisfiguren die Besucher verzaubert, die Kunstwerke waren von internationalen Künstlern aufwändig mit Kettensägen und Meißeln geschnitzt worden. Wer eine kleine Kettensäge kaufen möchte, sollte sich vorab gut informieren, welche sich am besten eignet. 200 Tonnen Eisblöcke wurden verbaut, nun wird die kalte Pracht dem Verfall Preis gegeben. Der Abbau sei aufwändig, die Exponate würden nun teilweise zerlegt und per LKW in den Weisenauer Steinbruch gefahren, berichtete Oliver Hartmann von Skulptura Projects: „Sobald die Temperaturen wieder steigen, tauen die tonnenschweren Kunstwerke aus industriell gefertigtem reinem Eis dort ab, das Tauwasser verdunstet oder fließt ins Abwasser.“

Es dürfte ein interessanter Anblick sein, wenn Till, Fastnachtsbrunnen oder Heilige drei Könige langsam dahin schmelzen… Gehen denn nun wirklich alle Kunstwerke den Weg des Wassers? „Nicht ganz“, verrät Hartmann: „Den frostigen Mainzelmännchen gelang die Flucht aus dem Alten Postlager.“ Eines sei inzwischen vor dem Intercity Hotel in unmittelbarer Nähe gesichtet worden. Dort wolle es bleiben „und als Souvenir weiterhin an die erfolgreiche Eiswelt erinnern“, sagte Hartmann – zumindest solange die Temperaturen auch tagsüber im Minusbereich lägen. Die übrigen Mainzelmännchen hätten es sogar bis nach Ockenheim geschafft und sorgten dort für Furore. Da hätten doch die Fastnachter auch dem Till Asyl geben können, finden wir…

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Seit 16. Januar läuft der Abbau einer der weltweit größten überdachten Eis- und Schneeskulpturen-Ausstellungen, bis zum Wochenende ist das Alte Postlager komplett leergeräumt. Mit Mainz und seinem Publikum zeigten sich die Macher durchaus zufrieden: „Mainz war ein guter Gastgeber mit Potenzial“, resümierte Hartmann.

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Den Mainzelmännchen gelang offenbar die Flucht aus der Mainzer Eiswelt… – Foto: gik

 

Man habe die Hunderttausend-Besucher-Marke knacken wollen und das sei auch gelungen. Selbst aus Koblenz und Köln seien Besucher angereist. Auch seien die Besucher durchweg begeistert von den Kunstwerken und der Schau gewesen, trotz der manchmal als hoch empfundenen Eintrittspreise.

Und so will Skulptura Projects „im Nachgang schauen, ob und wo man hier konkret mit neuen Projekten ansetzen könnte“, sagte Hartmann weiter. Eine weitere Auflage der Eiswelt in Mainz oder der Region sei durchaus möglich, erste Gespräche seien bereits geführt worden. „Spruchreif ist aber noch nichts“, betonte Hartmann. Die Macher der Eisskulpturen kehren nun zu ihrem Heimatsitz auf Usedom zurück, dort starten in Kürze bereits die Vorbereitungen für die Sandskulpturen-Ausstellungen auf Rügen und Usedom, die den ganzen Sommer zu sehen sind. „Nach der Ausstellung ist also vor der Ausstellung“, sagte Hartmann, „the show must go on.“

Info& auf Mainz&: Der Mainzer Eiswelt könnt Ihr noch einmal in diesem Mainz&-Artikel nachträumen. Mehr zum Sandskulpturen-Festival auf Usedom findet Ihr hier im Internet.

 

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