Es ist DER Überraschungshit der Fastnachtskampagne 2018: „Ich hab‘ Uniform“ rappt beinahe ganz Mainz, der Titel der RotRockRapper der Mainzer Prinzengarde ist ein unglaublicher Ohrwurm. Eigentlich nur gedacht als Gag für die Fastnight, die junge, schnelle Sitzung der Mainzer Prinzengarde, hat sich das Lied samt super professionellem Musikvideo in Lichtgeschwindigkeit verbreitet: Fast 55.000 Mal wurde „Ich hab Uniform“ bereits auf der Facebookseite der Prinzengarde angeklickt, gemeinsam mit den Klicks auf Youtube ist die Marke längst überschritten – ein sensationeller Erfolg. Mainz& wollte von den Machern wissen: Wer hatte die Idee?

„Ich hab Uniform“ – und wie: Ultracoole Rapnummer der RotRockRapper der Mainzer Prinzengarde. Screenshot aus dem Video: gik

„Es ist die Persiflage von „Ich hab Polizei“ von Jan Böhmermann“, erzählt Erfinder Andreas Bockius im Interview mit Mainz&. Entstanden sei die Idee eines Abends, als er gemeinsam mit Fastnight-Sitzungspräsident Florian Sitte die Gangsta-Rap-Persiflage des Fernsehkomikers gehört habe. „Wir haben gesagt, eigentlich liegt es auf der Hand, dass man da eine Persiflage der Prinzengarde draus macht“, erzählt Bockius. Innerhalb weniger Tage hätten sie den Song geschrieben. „Dann stand das Ding, und dann haben wir eine Demo aufgenommen und das an unsere RotRockRap-Jungs geschickt und gefragt: Habt Ihr da Bock drauf?“

Die fünf Kollegen der vor fünf Jahren für die Fastnight gegründeten Rocker-Truppe der Mainzer Prinzengarde hatten, natürlich. Kein Wunder, ist der Rap doch eine geniale Mischung aus Persiflage, fetzigem Rap und Hommage an die Mainzer Fastnacht. „Du hast Pappnas‘, ich hab Uniform. Du hast mich gelle-gern, ich hab Uniform“, heißt es im Rap-Text. „Sich selbst nicht so ernst zu nehmen, darum geht es uns bei der Geschichte“, sagt Matthias Bockius, Andreas Bruder und einer der sieben RotRockRapper.

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Florian Sitte (links) und Andreas Bockius, die Erfinder von „Ich hab Uniform“, live auf der Bühne bei der Fastnight der Mainzer Prinzengarde. – Foto: gik

 

Respektlos, selbstironisch und mit Ghettotonne präsentieren sich die Jungs im roten Rock: „Garde hat Ahnung von Blasen und Tuten“, rappen die sieben und verkünden mit großer Geste: „Ernst Neger war groß – und wir ham‘ sein‘ Erbe.“ Dass sie damit das Bild von der ehrwürdigen Garde mal eben komplett sprengen, wissen sie sehr wohl: „Mucker und Philister glühen schon vor Zorn. Du hast rote Bäckcher, ich rot Uniform“, singen sie mit sichtlichem Genuss und wummernden Bässen, schließlich können sie sogar „übers Wasser laufen.“ Cooler geht nicht.

„Unser Technikmaster für die Fastnight hat auf ein neues Video gedrängt, weil wir das Jahr zuvor ja erstmals ein Eingangsvideo hatten“, berichtet Andreas Bockius, also sagten sie sich: Warum nicht einfach ein Musikvideo drehen? Ein gutes halbes Jahr dauerte es, die Nummer zu realisieren, das Video entstand an Hotspots in Mainz wie dem Dom, dem Weinstand und zu Füßen von Meister Gutenbergs Denkmal vor dem Theater: „Du hast Druck gemacht, ich hab Uniform.“ Aber auch das Weinhaus Wilhelmi, das Zuhause der Prinzengarde, kommt prominent vor – und das Garde-eigene Boot samt rasanten Wasserski-Fahrten auf dem Rhein, natürlich in Uniform.

Garde-Rap Gangsta-Style – da darf die brennende Ghettotonne nicht fehlen. – Screenshot aus dem Video „Ich hab Uniform“: gik

„Das war richtig viel Arbeit“, sagt Andreas Bockius, von dem Riesenerfolg des Videos allerdings seien sie total überrascht: „Wir sind sehr, sehr froh, dass das so einen Riesenanklang findet“, sagt er, aber dass sich das so viral verbreitet, davon sind wir echt nicht ausgegangen.“ Am Wochenende habe das Video die Marke von 50.000 Aufrufen geknackt, „da haben wir gedacht: What the hell? Woher denn?“ Die Nummer samt Video sei doch nur gedacht gewesen, „um einmal bei der Fastnight gezeigt zu werden – und fertig.“

Nun haben die RotRockRapper ein echtes Luxusproblem: „Wir müssen uns jetzt den Text draufschaffen, weil wir es ja jetzt doch noch ein, zweimal in der Kampagne live performen müssen“, sagt Bockius, „und Stand heute haben wir es noch nicht einmal geprobt.“ Im Studio habe jeder Prinzengardist ja nur seinen eigenen Part eingesungen, „jetzt übt jeder gerade allein zuhause mit dem Video.“ Und wie wird man so gut? „Üben, üben üben“, sagt Bockius und lacht.

Info& auf Mainz&: Und hier wird „Ich hab Uniform“ noch mal live zu sehen sein: Auf der Nachsitzung am 26. Januar in der Rheingoldhalle, nach den Sitzungen vom Gonsenheimer Carneval- Verein und Mainzer Prinzengarde, an Altweiberfastnacht und am Fastnachtssonntag auf der Bühne auf dem Schillerplatz, auf dem Prinzengardeball – und natürlich bei der Stehung in Mainz-Gonsenheim am 2. und 3. Februar 2018. Die Stehung ist allerdings schon seit Wochen restlos ausverkauft, aber vielleicht kommt Ihr ja noch an Restkarten – zur GCV-Seite geht es hier, die Mainzer Prinzengarde findet Ihr hier im Netz. Das Video „Ich hab Uniform“ könnt Ihr Euch auf der Facebook-Seite der Mainzer Prinzengarde oder hier bei Youtube ansehen. Mainz& hat von der Premiere im Schloss bei der Fastnight ein Video gedreht, das die Livestimmung einfängt – findet Ihr hier in unserem Youtube-Video-Kanal.

 

 

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