Die Johannisnacht wird in diesem Jahr ja wirklich gebeutelt: Dauernd prasselt Regen, die Temperaturen sanken teilweise bis auf 12 Grad. Brrrr. Doch die Mainzer lassen sich Ihr Stadtfest nicht vermiesen: Das Fest sei „trotz der mäßigen Wetterbedingungen sehr gut besucht“ gewesen, meldete die Polizei am Sonntag. Probleme gab es hingegen in einem Parkhaus: Massive Abgase lösten Übelkeit und Schwindel aus, weil Autos im Stau standen. Ansonsten: mehrere Rangeleien, wenig Taschendiebe – und ein nasser Wiesbadener OB.

Diese Johannisnacht gehört wahrlich nicht zu den gemütlichsten. Nach Wochen der Sonne und teilweisen Hitze, jetzt das: Es ist Johannisnacht – und es regnet! Schlimmer noch: es ist teilweise saukalt. Das war es auch beim traditionellen Buchdrucker-Gautschen am Samstagnachmittag, trotzdem wurde natürlich fleißig getunkt und der Dreck der Lehrzeit abgewaschen.

Facebook-Seite Gerich mit Gautschen
Patschnasser OB Gerich nach dem Gautschen – Foto: Facebook-Seite Gerich/font>

Wiesbadener OB Gerich beim Gautschen getunkt

Mit im Bottich in diesem Jahr: Der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD). „Eine tolle Ehre!“, dankte der OB artig auf seiner Facebookseite: „Kalt war es. Aber Spaß hat es auch gemacht!“ Na, hoffentlich haben sie mal den ganzen Wiesbadener Dünkel abgewaschen 😉

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Etwas weniger friedlich ging es in der Nacht zu Samstag zu: Immer wieder seien an verschiedenen Örtlichkeiten Schlägereien gemeldet worden, berichtete die Polizei, diese hätten sich aber meist schon aufgelöst, bis die Beamten vor Ort waren. So kam es am Abend gegen 22.40 Uhr auf dem Gutenbergplatz zwar zur Meldung einer Schlägerei, vor Ort stellte sich aber heraus, dass es sich um einen „Spaßkampf“ unter Freunden gehandelt habe.

Rangeleien, wenig Körperverletzungen, ein Diebstahl

Um 23.25 Uhr kam es zu einer Körperverletzung im Parkhaus Rheinstraße unter Jugendlichen, die einen Platzverweis erhielten. Wenig später liefen englischsprachige Jugendliche offenbar über die Motorhaube eines Autos in der Uferstraße und beschädigten dabei natürlich das Fahrzeug.

Gegen 00.41 Uhr und 00.53 Uhr wurde die Polizei zweimal wegen Schlägereien zum Fischtorplatz gerufen, doch die „Täter“ flüchteten oder waren schon weg, verletzt war auch niemand. Insgesamt kam es zu zwei Körperverletzungsdelikten, einem Diebstahl und einer Sachbeschädigung – eine eher niedrige Bilanz. GottseiDank.

Johannisnacht 2015 - Bummeln auf dem Künstlermarkt
Bummeln auf dem Künstlermarkt mit dicker Jacke – Foto: gik

Auch an den beiden folgenen Festtagen zeigte die Polizei mit Fußstreifen Präsenz, sprach potenzielle Störer an und führte Personenkontrollen durch. „Durch das frühzeitige, proaktive Agieren konnten Körperverletzungsdelikte weitgehend verhindert werden“, heißt es im Polizeibericht, und bisher gebe es auch kaum Anzeigen wegen Diebstahl. Die Polizei warnt im Übrigen vor Diebstählen durch so genannte „Anrempler“, also wenn Euch im Gedränge einer fast umrennt, haltet Euer Portemonnaie und Eure Tasche fest!

Aus einem Weinstand am Leichhof wurden jedoch ein Rucksack und eine Geldkassette mit etwa 1.000 Euro Bargeld entwendet – Schweinerei. Wieso beklaut denn jemand ausgerechnet unsere Winzer? Insgeasmt wurden von Freitag bis Sonntagabend 159 Strafanzeigen, Verkehrsunfälle und sonstige Vorgänge erfasst, davon hatten aber nur 34 Vorgänge einen Bezug zur Johannisnacht.

CO2-Vergiftung in Parkhaus wegen Pkw-Stau

Johannisnacht 2015 - Kettenkarussel
Da fliegt das Kettenkarussel am Rheinufer – Foto: gik

Schon übler war da die Geschichte in einem Innenstadt-Parkhaus am Sonntagnachmittag: Im Kaufhof-Parkhaus klagten auf einmal Anrufer gegen 16.50 Uhr über Übelkeit und Schwindel, die Feuerwehr rückte mit vier Spezialfahrzeugen aus. Die Vermutung vor Ort: Wegen der heftigen Regenschauer hatte eine Vielzahl von Festgästen das Johannisfest verlassen. Dadurch kam es aber im Parkhaus auf mehreren Ebenen zu Staus.

Die einfahrenden Pkw konnten die Parkplätze nicht erreichen, die ausfahrenden Fahrzeuge das Gebäude nicht verlassen. Die Kohlenmonoxid-Konzentration stieg an, obwohl die Lüftungsanlage auf maximaler Stufe lief. Die Feuerwehr stellte mit ihren Messgeräten erhöhte, allerdings nicht lebensdrohlich CO2-Werte fest.

Johannisnacht 2015 - Risenrad von schräg unten in türkis
Beeindruckendes Riesenrad – Foto: gik

Feuerwehr lüftete das Parkhaus ordentlich durch

Die Feuerwehr sperrte das Parhaus mit einem Feuerwehr-Fahrzeug vor der Einfahrt und verordnete dem Parkhausd eine ordentliche Lüft-Kur: „Alle Türen der Treppenräume vorübergehend aufzukeilen, um eine zusätzliche natürliche Querlüftung zu erreichen“, wie es im Bericht heißt. Von den durch Übelkeit betroffenen Anrufern sei niemand mehr anzutreffen gewesen. Nach einer Viertelstunde habe sich die Situation entspannt, die Kohlenmonoxid-Werte hätten wieder den Normalwert erreicht. Nach weiteren 15 Minuten wurde das Parkhaus von den Einsatzkräften frei gegeben.

Übel daran auch: Am Samstag zuvor habe sich dasselber Szenario schon einmal ereignet, hieß es bei der Feuerwehr. Also, leute, sied doch bitte nicht dumm – und stellt den Motor aus, wenn Ihr im Parkhaus festsitzt!

Ansonsten aber tobte die Johannisnacht ein bisschen verhaltener, aber dennoch bunt. Wir haben ein paar Eindrücke für Euch mit der Kamera eingefangen. Und denkt daran: Heute geht die Johannisnacht in den Endspurt! Verpasst bloß nicht das große Abschlussfeuerwerk am Rhein ab 22.30 Uhr!

Info& auf Mainz&: Mehr zum Programm der 48. Mainzer Johannisnacht findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel.

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