An der Universität Mainz herrscht Hochbetrieb im neuen Jahr, Dutzende von Vorträgen, Vorlesungen und Führungen bietet die Uni auch Nicht-Studierenden an. Da geht es um Flucht und Neubeginn in der Antike, Buch und Fotografie (Kolloquium), Arzneimittel in Forschung und Therapie oder um das Prinzip der geplanten Obsoleszenz, also das von der Industrie eingebaute Verfallsdatum für technische Geräte (1.2.). Am heutigen Donnerstag stellt sich die Uni beim Tag der Offenen Tür vor, weitere Highlights: Die Taschenlampenführung zur Osterhasen-Druse und eine große Diskussionsveranstaltung am Freitag zur Frage: Darf und soll man Kulturgut digital im Internet teilen?

Amethyst Druse Osterhase -mit Schatten - Foto Thomas Hartmann, UB Mainz
Die berühmte Osterhasen-Druse der Uni Mainz: Außen Stein, innen Amethyst – Foto: Thomas Hartmann, UB Mainz

Am Tag der offenen Tür stellen sich die mehr als 100 Studiengänge der Johannes-Gutenberg-Universität vor, über 12.000 Schüler werden zum Schnuppertag an der Uni in Vorlesungen und zu Einführungsveranstaltungen erwartet. Doch auch jenseits dieses Großkampftages gibt es viel zu entdecken in diesen Wochen: Studium Generale, öffentliche Vorlesungen, Führungen – die JGU hat viel zu bieten. Ein Highlight: Am 3. Februar laden zwei Spezialsammlungen der Uni zur Taschenlampenführung ein.

Taschenlampenführung zu Osterhasen-Druse und antiken Büsten

Mehr als 30 spezielle Lehr- und Forschungssammlungen aus allen Wissenschaftsdisziplinen nennt die Uni ihr eigen, zwei davon öffnen am 3. Februar ab 18.00 Uhr ihre Türen: In den Geowissenschaften und der Klassischen Archäologie könnt Ihr ausgewählte Exponate aus der Erdgeschichte und der mythischen Sagenwelt erkunden, darunter einen riesigen Amethysten, eingeschlossen in Stein, der die Form eines Osterhasen hat. Die „Druse“ – so heißt ein ausgehöhlter Stein – wurde im Juli 2015 nach Bremen für eine Ausstellung ausgeliehen und verlor beim Transport ein Ohr, das danach aber repariert wurde.

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In der Archäologischen Sammlung gibt es antike Vasen, Büsten und Bronzestandbilder zu sehen. Die Führung im Taschenlampenschein dauert rund 90 Minuten und ist für Menschen ab 12 Jahre geeignet. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, die Uni bittet bis zum 31. Januar um Anmeldung per Email an kgrimm@uni-mainz.de oder schollme@uni-mainz.de. Treffpunkt ist vor der Muschel, dem Hörsaalgebäude der Naturwissenschaften. Mehr zur Geowissenschaftlichen Sammlung findet Ihr hier im Internet, die der Klassischen Archäologie hier.

Diskussion über digitales Teilen von Inhalten in Museen und Sammlungen

Römerschiff im Römerschiffmuseum - Foto gik
Im Museum für Antike Schifffahrt wird Wissen schon offen geteilt: Der Eintritt ist hier nämlich frei. – Foto: gik

Am Freitag dann lädt das mainzed, das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, gemeinsam mit eben den Unisammlungen zu einer großen Diskussionsveranstaltung ins Museum für Antike Schifffahrt ein: „Bereit zu teilen? Wie wir Kulturgut digital zur Verfügung stellen können“, lautet der Titel der Veranstaltung. Sollen wir Kulturgut digital kostenlos zur Verfügung stellen, und wenn ja: Wer kann, wer darf das? Dieser hochmodernen Frage, die fast schon ein Kulturkampf unserer Zeit ist, widmet sich die Fishbowl-Diskussionsrunde.

Dabei geht es auch um die Rolle von Museen, Sammlungen und Archiven: Wie können kleine Sammlungen digital verfügbar gemacht werden, was dürfen Sammlungen überhaupt veröffentlichen? Und welche Rolle nehmen sie in den modernen Zeiten ein, in denen immer öfter Informationen in der Hand einiger weniger Anbieter zusammenlaufen? Dazu hat mainzed hochkarätige Experten geladen: Vertreter des Frankfurter Städel und des Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museums kommen ebenso wie die Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bremerhaven, die Leiterin der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland und der Leiter Open Government und Co-Creation der Stadt Heidelberg. Vier Stunden sind für die Veranstaltung angesetzt, drei Stunden lang soll intensiv diskutiert werden.

Info& auf Mainz&: Freitag, 27. Januar 2017, mainzedZWEI17, öffentliche Diskussion zum Thema „Bereit zu teilen? Wie wir Kulturgut digital zur Verfügung stellen können“. Los geht’s ab 16.00 Uhr, ab 19.15 Uhr öffentlicher Empfang mit Wein und Brezeln. Ort: Museum für Antike Schifffahrt, Eintritt frei. Infos findet Ihr hier bei Facebook. Den ganzen Veranstaltungskalender der Uni Mainz mit vielen spannenden Vorträgen findet Ihr hier im Internet.

 

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