Regenbogen, Friedensbrücke – es ist ein absolut beeindruckendes Schauspiel, auch es am Samstagabend im Nebel verschwand: Eine Brücke aus Licht verbindet noch bis kommenden Samstag jeden Abend den Rochusberg und den Jakobsberg bei Bingen mit einem großen Lichtbogen. Die Installation des Bistums Mainz markiert den Beginn des Jubiläumsjahrs 200 Jahre Rheinhessen und ist jeden Abend von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr zu sehen. Die acht Minuten lange Lightshow dazu könnt Ihr zu jeder halben Stunde bewundern, wie Mainz& Samstagabend exklusiv erfuhr.

Lichtbrücke in den Nebel mit Mensch
Lichtbrücke vom Jakobsberg bei Ockenheim aus – geheimnisvoll im Nebel verschwunden – Foto: gik

„Wenn doch der Nebel sich lichten würde…“, lautete der Stoßseufzer beim Startschuss am Samstagabend. Aber nix da dichte Nebelschwaden lagen über der Binger Rheinebene und verdeckten die Sicht vom Jakobsberg auf den Rochusberg. Es sind die beiden heiligen Berge von Rheinhessen, Pilgerstätten seit Jahrhunderten, als dritter heiliger Berg kommt eigentlich noch der Laurenziberg hinzu. Die Lichtbrücke aber überspannt das sechs Kilometer weite Tal zwischen Ockenheim und Bingen – wenn denn kein Nebel ist 😉

Aber auch so war es ein beeindruckendes Schauspiel, als am Samstagabend die Hochleistungsscheinwerfer ihre Arbeit aufnahmen: Sechs Lichtkanonen auf jedem Berg warfen große Lichtschwerter in den rheinhessischen Nachthimmel, die Macht ist eindeutig mit Rheinhessen 😉

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Lichtschwerter schwarz-weiß mit Menschen
Die Macht ist mit Rheinhessen! Lichtschwerter auf dem Jakobsberg – Foto: gik

4.500 Watt hat jeder der Scheinwerfer, die sonst schon mal bei den Olympischen Spielen oder beim Eurovision Song Contest zum Einsatz kommen. Drei Kilometer Kabel verlegte Thomas Gerdon, Mediendesigner aus Heidesheim bei Mainz, auf den beiden Bergen, ein eigenes drahtloses Internet mit zwei Antennen sorgt für die Kommunikation zwischen den Scheinwerfern auf Rochus- und Jakobsberg. „Zwei Orte so miteinander zu verbinden, das war Neuland“, sagte Gerdon Mainz&.

Heraus kam ein Tal überspannender Lichtbogen und dazu eine Lightshow mit buntem Regenbogenlicht. Die Scheinwerfer malen Lichtschwerter in den Himmel, ein Stroboskop-Stakkato schließt die achtminütige Lightshow ab. Das Lichtevent stehe symbolisch dafür, wie viel Energie das Rheinhessenjubiläum frei setze – und frei setzen solle, sagte Peter Eckes, Chef von Rheinhessen Marketing.

Lichtschwerter hoch 3
Lichtschwerter in den Nachthimmel und in den Nebel – Lichtbrücke auf dem Jakobsberg – Foto: gik

Denn das Jubiläumsjahr, es soll mehr sein als eine endlose Party mit Strömen von Wein: Die Region Rheinhessen brauche mehr Selbstbewusstsein und mehr Bewusstsein für die eigene Identität, forderte Eckes. „Wir wollen dieses Jahr als Impuls nutzen, über die Zukunft der Region weiter nach zu denken“, betonte er, Rheinhessen brauche Visionen für seine Zukunft: „Wir müssen allen Rheinhessen bewusst machen, in welcher schönen Region sie leben und was wir zusammen auf die Beine stellen können.“

Die Region zwischen Bingen, Mainz, Alzey und Worms ist eine Jahrtausende alte Kulturregion. Hier tummelten sich bereits Kelten und Römer, bauten Wein an und machten Mainz zur Wirtschaftsmetropole mit Monumenten und beeindruckender Völkervielfalt. Die Archäologen debattieren inzwischen gar, ob Mainz nicht sogar älter sei als Trier – Isistempel, römisches Bühnentheater, Drususstein, Mainz braucht sich wahrlich nicht verstecken.

Doch das Selbstbewusst sein, Rheinhesse zu sein, „es ist noch nicht so entwickelt, wie wir uns das wünschen“, räumt Eckes ein. Vielleicht liegt es ja wirklich daran, dass die Verwaltungsprovinz Rheinhessen „erst“ vor 200 Jahren geschaffen wurde – 1816, nach einem Beschluss aus dem Wiener Kongress, der von 1814 bis 1815 Europa nach dem Sieg über Napoleon neu ordnete. Heute ist Rheinhessen eine eigenständige Region, die mit Hessen nichts mehr zu tun hat, dafür umso mehr mit rheinischer Lebensart, Wein – und viel Wirtschaft.

Bunte Lichtschwerter mit Menschen
Bunte Lichtschwerter verzaubern die Zuschauer bei der Lichtbrücke auf dem Jakobsberg – Foto: gik

„Rheinhessen sollte am Ende des Jahres bekannt sein als sympathische Lebensregion und als starker Wirtschaftsstandort“, betont Eckes denn auch. Tatsächlich gehört der Landkreis Mainz-Bingen etwa schon jetzt zu den reichsten und wirtschaftsstärksten Gegenden Deutschlands, bundesweit ist das wenig bekannt. Auch dass Rheinhessen das größte Weinanbaugebiet Deutschlands ist, vor allem aber, dass hier die besten Weine Deutschlands wachsen – zu wenige wissen das bisher noch.

Knapp 600 Veranstaltungen sollen deshalb im Laufe des Jahres den Rheinhessen zeigen, wie schön ihre Region ist. „Das Selbstbewusstsein der Region muss angeschoben werden“, sagte Eckes Mainz&, das Jubiläum könne helfen, eine Rheinhessen-Identität zu stiften.

„Rheinhessen ist mehr als Riesling und Fleischwurst“, sagte auch der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann. Die Lichtbrücke, sie sei „wie ein Regenbogen, ein Zeichen des Friedens, unter diesem Bogen haben alle Menschen Platz – auch Menschen aus Syrien und dem Irak.“ Alle Rheinhessen seien „unter dem Bogen geborgen“, sagte der Prälat – was für ein schönes Bild.

Bunte Lichtbrücke in den Nebel
Bunte Lichtbrücke über Rheinhessen, Regenbogen des Friedens – Foto: gik

Die Lichtbrücke, sie war eine Idee von Thomas Klumb, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Mainzer Bistums (und natürlich Fastnachter ;-)). „Mich hat bei klarem Wetter der tolle Blick von hier auf die Rochuskapelle inspiriert“, erzählte Klumb. Daraus sei die Idee entstanden, die beiden Orte optisch zu verbinden. „Die Brücke wird eine weithin sichtbare Einladung sein, dass wir Brücken schaffen von Mensch zu Mensch“, sagte der Prior der Klosters auf dem Jakobsberg, Pater Gallus Kappel, „dass wir eine Völkerfamilie werden.“

Rheinhessen – die Völkermühle am Rhein, sie feiert das Jubiläum mit einem Regenbogen des Friedens und einer Brücke für die Völker. Großartig.

Info& auf Mainz&: Die Lichtbrücke zwischen Rochusberg (Bingen) und Jakobsberg (Ockenheim) könnt Ihr noch die ganze Woche jeden Abend bis einschließlich Samstag, 16. Januar, bewundern: Immer von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr ist das Lichtspektakel samt acht Minuten langer Lightshow zu jeder halben (!) Stunde zu sehen. Guten Ausblick hat man natürlich von Jakobsberg und Rochusberg, wo die Scheinwerfer stehen: Am Kloster auf dem Jakobsberg und vor der Rochuskapelle auf dem Rochusberg. Letzte Lightshow ist jeweils um 22.00 Uhr.

Unsere Fotoshow dazu seht Ihr hier:

 

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