Wenn Ihr am Sonntag mal entspannt klassische Musik und dazu historische Informationen über das barocke Mainz einverleiben wollt, dann haben wir hier was für Euch: Im Landesmuseum Mainz gibt es einen Vortrag über „Berühmte Musiker im barocken Mainz“. Und das ist beileibe keine trockene Materie: Bereits um 1710 waren im Schönborner Hof am Schillerplatz Kompositionen von Antonio Vivaldi zu hören. Bei den Adelsfamilien Ostein und Erthal stellte sich ein halbes Jahrhundert später der junge Wolfgang Amadeus Mozart vor, er hielt sich für einige Wochen in der Stadt auf. Im 18. Jahrhundert entfaltete sich in den Mainzer Adelspalästen und Schlössern die italienisch geprägte klassische Musikkultur. Musik gibt es dabei natürlich auch – kein Wunder: Der Vortragende ist niemand Geringerer als Professor Karl Böhmer Geschäftsführer der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz.

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Mozart in Mainz – Buch von Karl Böhmer, Musikprofessor und Leiter der Villa Musica – Foto: gik

Zweimal, in den Anfängen und gegen Ende seiner Karriere, war Mozart in Mainz: 1763 auf Europatournee und 1790 bei einem Abstecher aus Frankfurt. Es war 1763, als die Familie Mozart zu ihrer ersten Europareise aufbrach, Vater Leopold präsentierte „seine musikalisch hochtalentierten Kinder an den Höfen Europas“, erzählt WikiWikiweb.de. Als die Familie Mozart nach Mainz kommt, ist der Erzbischof krank, die Kinder geben deshalb im „Römischen Kaiser“ ein einträgliches Konzert – kurz darauf reist man per Postschiff weiter nach Frankfurt. Dort geben die Kinder insgesamt fünf Konzerte, eines davon am 30. August 1763. Ein Besucher: ein gewisser Johann Wolfgang von Goethe, der erinnerte sich noch im hohen Alter an den kleinen Wolfgang Amadeus Mozart.

Mit Mozarts Aufenthalt in Mainz kennt sich einer ganz besonders aus: Karl Böhmer, Leiter der Villa Musica, die junge Künstler mit Stipendien fördert. Böhmer schrieb nämlich einst ein Buch, „Mozart in Mainz“ erschien 2006. „Was wusste Mozart über Land und Leute zu berichten? Manch amüsanter Reiseeindruck kommt hier zustande“, heißt es in der Beschreibung des Buches beim Online-Buchversand Amazon. Doch in dem Büchlein gehe es auch um die Rolle des Mainzer Theaters, erfuhr doch „im Mainzer Komödienhaus auf der Großen Bleiche am 13. März 1789 Don Giovanni seine Erstaufführung in deutscher Sprache.“

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Und so sei Böhmers Werk „ein Büchlein voller überraschender Erkenntnisse und Wiederentdeckungen zur Kunst und Kultur im barocken Mainz“, heißt es da. Eine Besonderheit sei zudem die beigefügte CD: sie enthält die Sonate KV 526 – und genau diese spielte Mozart damals in Mainz. Ob genau diese Sonate auch am Sonntag erklingt, können wir nicht sagen, aber Musik von Antonio Vivaldi und Wolfgang Amadeus Mozart wird es geben.

Info& auf Mainz&: Sonntag, 11. Dezember, 11.00 Uhr, Vortrag „Vivaldi und Schönborn, Mozart und Erthal – berühmte Musiker im barocken Mainz“ im Landesmuseum Mainz. Von und mit Professor Karl Böhmer, Villa Musica. Der Eintritt ist frei. Die Villa Musica feiert übrigens derzeit 30-jähriges Bestehen mit einem großen Konzertreigen 2017, mehr dazu lest Ihr hier bei Mainz&.

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