Drei Monate nach Inbetriebnahme der Mainzelbahn wird nun an den Gleisen gerüttelt: In der Nacht vom Freitag, 3. März, auf Samstag, den 4. März, starten die Arbeiten an den Schottergleisen. Dabei rüttelt eine Stopfmaschine an dem Gleisbett, damit sich die Steine in die richtige Lage bewegen. Die so erfolgende Festigung und Nachverdichtung ist nach Angaben der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) die Voraussetzung für das Einsetzen der Rasengleise, die den Lärm der Bahnen deutlich mindern sollen. Damit startet die MVG die Arbeit zehn Tage früher als geplant. Für die Anwohner bedeutet das kurzfristig zusätzlichen Lärm: Die Arbeiten erfolgen nachts zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens, jedes Teilstück soll aber nur ein bis zwei Nächte wenige Stunden lang Lärm erdulden müssen.

Die Arbeiten an den Schottergleisstrecken der Mainzelbahn starten ab dem 4. März. Das Ziel: Rasengleise. – Foto: gik

Das Einbringen der Rasengleise hätte laut Planfeststellungsbeschluss eigentlich vor Start der neuen Straßenbahnstrecke erfolgen sollen, die MVG argumentiert aber, das sei erst nach einer gewissen Einrollphase möglich. 3,3 Kilometer, und damit mehr als ein Drittel der neuen Strecke, erhalten den dämpfenden grünen Belag, die Anwohner sehnen ihn schon herbei: Nach dem Start der neuen Mainzelbahn hatte es massive Klagen über Rumpeln, wackelnde Wände und Erschütterungen in Häusern gegeben. Mitte Februar hatte die MVG eingeräumt, es gebe Probleme mit rund 400 fehlerhaften Schweißnähten. Das Unternehmen kündigte umfassende Nachbesserungen an, die Rasengleise sind eine der Maßnahmen.

Dass die Arbeiten schon jetzt starten dürfte an den milden Temperaturen liegen. Ab Freitagnacht soll nun die Stopfmaschine für die Schotterbetten der Gleise im Einsatz sein, teilte die MVG mit. Dabei werde eine Maschine die Strecke befahren und „durch leichtes Anheben und Verschieben des Gleises durch einen in das Schotterbett eintauchenden Stopfpickel“ das Gleisbett festigen und nachverdichten. Die Maschine wandert dabei langsam die Strecke entlang – und sie macht Krach. Für Anwohner entlang der Strecke werde der vor allem zwischen dem 9. und dem 17. März anfallen, dann erreicht die Stopfmaschine Bretzenheim, Marienborn und den Lerchenberg.

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So soll’s dann mal aussehen: Rasengleise in der Marienborner Straße. – Grafik: MVG

Die ersten Abschnitte für die Stopfgänge liegen außerhalb von dichter Bebauung: im Bereich der Hochschule Mainz und in der Wendeschleife Bretzenheim. Dort geht es Freitagnacht los, die Arbeiten hier sollen bis zum 10. März dauern. Anschließend erfolgen weitere Stopfgänge in den Bereichen Bretzenheim, Marienborn und Lerchenberg, die bis zum 18. März abgeschlossen sein sollen. „Die Beeinträchtigungen für die einzelnen Anwohner werden sich aber auf ein oder zwei Nächte und dabei nur auf wenige Stunden beschränken“, betont die MVG und bittet „wegen der nicht vermeidbaren Beeinträchtigungen um Verständnis.“

Das Problem nämlich: Die Arbeiten müssen nachts zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens erfolgen – Grund ist die Großbaustelle in der Bahnhofstraße. Weil die den gesamten Fahrplan durcheinanderwirbelt, habe man nicht mehr genügend Busse verfügbar, um einen Schienenersatzverkehr am Tag zu stemmen, räumt die MVG ein, da sei das Fahrgastaufkommen zu stark. Zu den Nachtzeiten sei hingegen ein Busersatzverkehr für die Straßenbahnen möglich. Tagsüber werden die Straßenbahnen denn auch regulär zwischen Hauptbahnhof und Lerchenberg verkehren, nachts müsst Ihr mal wieder auf Busse ausweichen.

Info& auf Mainz&: Informationen zu Fahrplan und Busersatzverkehr gibt es wie immer unter www.mvg-mainz.de. Mehr über die Sperrung der Bahnhofstraße und ihren Umbau zu einem Boulevard findet Ihr hier bei Mainz&, mehr über fehlerhafte Schweißnähte und Nachbesserungen bei der Mainzelbahn genau hier.

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