Sie ist der Liebling des Narrenvolks, der heimliche Star des Mainzer Rosenmontagszuges: Seit 1990 markiert die Zugente den Abschluss des Mainzer Rosenmontagszuges. Was viele nicht wissen: Das große gelbe Entchen hat als Basis einen alten VW-Käfer – und der machte in den vergangenen Jahren das eine ums andere Mal schlapp. Kein Wunder, hat das tuckernde Gefährt doch Baujahr 1973, vor einigen Jahren stotterte deshalb der Motor so sehr, dass die Zugente sogar am Rosenmontag passen musste. Seither bangt Mainz jedes Jahr mit der Frage: Schafft die Zugente den Rosenmontagszug? In diesem Jahr gibt es Entwarnung: Ja, sie rollt – und sie ist sogar richtig fit!

Geliebter Schlusspunkt im Rosenmontagszug: Die Zugent(d)e darf einfach nicht fehlen! – Foto: gik

Im vergangenen Jahr habe sich die Firma Auto-Schmidt aus Meisenheim spontan bereit erklärt, den Motor wieder zum Laufen zu bringen, berichtete der Sprecher des Mainzer Carnevals-Vereins (MCV), Michael Bonewitz nun. Und das sei dann auch geschehen: die Meisenheimer Werkstatt habe den Motor des alten Käfers komplett ausgebaut, generalüberholt, die Zündanlage erneuert und eine neue Kupplung eingebaut. „Nun schnurrt der Käfer unter der Ente und alle sind glücklich, dass die Ente in diesem Jahr runderneuert den Zugweg absolvieren darf“, teilte Bonewitz mit. Der MCV sage „Danke“ nach Meisenheim – dem schließen sich mit Sicherheit die Mainzer Narren an.

Ursprünglich habe den Abschluss des Rosenmontagszuges übrigens ein Schwellkopp in Entenform markiert, berichtet der MCV weiter. Irgendwann sei der Schwellkopp aber so schwer beschädigt gewesen, dass ein Ersatz her musste. Es war MCV-Wagenbauer Dieter Wenger, der die zündende Idee hatte: 1990 bekam er von seiner Sekretärin einen alten VW-Käfer geschenkt – und verwandelte ihn kurzerhand in die MCV-Zugente.

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Ha! Da durfte das Zugentchen endlich einmal die Nummer 1 sein! 2016 war’s, beim Rheinhessenumzug im Mai. – Foto: gik

„Vom ersten Tag an war die Käfer-Ente der heimliche Star des Mainzer Rosenmontagszugs“, sagt Bonewitz. Bis heute müsse die Zugent(d)e immer mal wieder stehenbleiben, weil Besucher sich mit ihr zusammen fotografieren lassen wollten.

Und längst werden der Zugente närrische Denkmäler gesetzt: 2006 war sie das Zugplakettche für den Mainzer Rosenmontagszug, 2010 setzten ihr die Schnorreswackler ein wunderschönes musikalisches Denkmal: „Ich will nicht am Rosenmontag immer das Letzte sein, will am Rosenmontag auch mal ganz vorne sein….“, sangen die Gonsenheimer, hier ein Video auf Youtube aus „Mainz bleibt Mainz“.

2016 ging der Herzenswunsch in Erfüllung: Die Zugente eröffnete als Nummer 1 den Rheinhessen-Umzug, den Ersatz-Umzug für den ausgefallenen Rosenmontagszug. Und längst hat die Zugente auch ihre eigene Marketinglinie: Es gibt sie als Schlüsselanhänger, als Kuscheltier, als Spieluhr und natürlich auch als Badeente. Nun also tuckert der alte Käfer unter dem Entchen runderneuert daher – Mainz freut sich auf die Zugente! Und natürlich auf den 68. Mainzer Rosenmontagszug!

Info& auf Mainz&: Alles zum 68. Mainzer Rosenmontagszug lest Ihr nachher hier bei Mainz&. Wo der Zug entlang läuft, könnt Ihr hier schon mal nachlesen. Zugenten zum Kaufen gibt’s hier im MCV-Shop.

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