Mainz wird am Wochenende wieder zum Mekka der Weinszene: Ab Sonntag trifft sich in der Rheingoldhalle die Crème de la Crème der deutschen Weingüter – auf der VDP. Weinbörse 2018. Zum 45. Mal lädt der Verband der Prädikatsweingüter zur weltweit größten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, die Messe ist allerdings nur für Fachbesucher, Händler und Journalisten geöffnet. 181 Spitzenwinzer stellen dann exklusiv den neuen Jahrgang 2017 vor, es wird diskutiert über Klimawandel, Jahrgangsbedingungen und Weinrecht. Am Samstag stellen schon einmal rheinhessische Weingüter ihre Qualitätsweine bei der Ortswein Preview im Kurfürstlichen Schloss vor – auch diese Jahrgangspräsentation ist leider nur für Fachbesucher.

Die VDP.Weinbörse in der Mainzer Rheingoldhalle ist ein großes Branchentreffen und die wichtigste Präsentation des Verbands der Spitzenweingüter. – Foto: gik

Die VDP.Weinbörse erlaubt jedes Jahr einen ersten Blick in die Flaschen der 195 Spitzenwinzer in Deutschland, die Weinmesse ging einst aus den Versteigerungsterminen früherer Zeiten hervor. Natürlich werden gerade Spitzenweine heute nicht mehr versteigert, sondern schlicht gehandelt, und so nutzen denn auch zahlreiche Weinhändler, Sommeliers und Gastronome die Gelegenheit, die neuen Weine des Vorjahresjahrgangs zu entdecken.

Vertreten sind auf der Weinbörse die wahrhaft Großen der Szene: Bernhard Huber und Rudolf Fürst, VanVolxem und Clemens Busch , Bürklin-Wolf und Knipser, Meyer-Näkel, Heger, Salwey und Bernhard Huber. Manch ein Winzer hat sogar nur Fassproben unfertiger Weine dabei, jedes VDP Weingut stellt persönlich seine Kollektionen des Jahrgangs 2017 sowie Neuerscheinungen des Vorjahres vor. Aus der Region sind Größen wie Carolin Kühling-Gillot und ihr Mann Battenfeld-Spanier, Gunderloch, Wagner-Stempel und Wittmann aus Rheinhessen sowie Joachim Flick, Fritz Allendorf, die Hessischen Staatsweingüter und Robert Weil aus dem Rheingau vertreten. Zu unserem persönlichen Geheimtipps gehören zudem die Weingüter Groebe und Schätzel aus Rheinhessen, das Rheingauer Weingut Kaufmann und Matthias Müller vom Mittelrhein.

- Werbung -
Werben auf Mainz&
VDP-Präsident Steffen Christmann. – Foto: VDP

Über den Jahrgang 2017 wird sicher viel diskutiert werden: Nach dem Superjahr 2016 forderte die enorm schwankende Witterung die Winzer erheblich heraus. Die Bandbreite der Weine, die wir bisher probiert haben, reichte von breiten Wuchtbrummen und fülligen Aromabomben bis hin zu eleganten, meist reichhaltigen edlen Weinen. Grund für die hohe Aromafülle: die vielen Ernteausfälle erst durch den Frost im Frühjahr, später durch Hagelschäden und oft auch Fäulnis. So reduzierten sich die Ernteerträge in manchen Weingütern erheblich, Ausfälle bis zu 50 Prozent waren keine Seltenheit. Der Weinjahrgang 2017 gilt denn auch mit gerade einmal 7,5 Millionen Hektolitern als die kleinste seit 1961. Die rheinland-pfälzischen Winzer ernteten mit 4,9 Millionen Hektolitern gut 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

„2017 war ein Jahr, das wieder unser in vielen Jahrzehnten erworbenes Wissen gefordert hat“, sagte VDP-Präsident Steffen Christmann im Vorfeld der Weinbörse. Zuerst zu trocken und dann mancherorts zu nass, galt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Letztlich lägen aber nun „ausgezeichnete Weine in unseren Kellern mit feiner Säure und guter Struktur, die sich bestens in die letzten Jahrgänge einfügen und uns viel Freude bereiten werden.“

1500 verschiedene Weine und Sekte von 181 Winzern stehen so am Sonntag und am Montag in drei Hallen der Rheingoldhalle zur Verkostung, 84 Weinkühlschränke sorgen für die richtige Temperatur. Zur Verkostung stehen 4.000 Gläser bereit, acht VDP-Mitarbeiter und 15 Servicekräfte kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf. Erwartet werden um die 3000 Besucher aus aller Welt.

Ortswein Preview der rheinhessischen Winzer 2017 im Schloss: Fachsimpeln, Probieren, Diskutieren. – Foto: gik

Eröffnet wird die VSDP-Weinbörse am Sonntag um 10.15 Uhr vom rheinland-pfälzischen Weinbauminister Volker Wissing (FDP), der Deutsche Weinbaupräsident Klaus Schneider berichtet zudem aus aktuellem Anlass über die Pläne zur Neuordnung des Deutschen Weinrechts. Auf der Weinbörse wird zudem der beste VDP Sommelier und der beste VDP-Ambassador ausgezeichnet und die ältesten Weinlagenkarten des französischen Kartographen Jean Joseph Tranchot und seines deutschen Pendants Karl von Müffling aus dem Jahr 1815 präsentiert.

Rund um die VDP.Weinbörse finden zudem wieder allerlei kulinarische Weinevents in den einschlägigen Weinrestaurants statt. Bei der „VDP.Traubenadler is(s)t in der Stadt“ gibt es edle Menüs mit Weinbegleiter, pfälzisch-badische Vergleichsproben, Präsentationen von Großen Gewächsen oder große Schlemmermenüs – die Liste der teilnehmenden Restaurants findet Ihr hier. Welche davon schon ausgebucht sind, können wir Euch leider nicht sagen. Eine gute Gelegenheit, alle rheinhessische VDP-Winzer mal auszuprobieren, bildet aber die VDP.PopUp!Bar made by dem Mainzer Weinrestaurant Laurenz am 29. April 2018, ab 20.00 Uhr, im schick & schön in der Kaiserstraße, der Eintritt kostet hier nur 5,- Euro.

Am Samstag dreht sich dann bereits bei der Ortswein Preview alles um aufstrebende und hochkarätige Weingüter, die aber nicht Mitglieder im exklusiven VDP-Club sind. 82 Betriebe stellen im Kurfürstlichen Schloss mehr als 250 Weine aus ihrer neuen Ortswein-Kollektion vor, das sind Weine der mittleren Qualitätsstufe nach der Qualitätspyramide des VDP. 64 Weingüter in Rheinhessen arbeiten bereits freiwillig nach der Philosophie des herkunftsgeprägten Klassifikationssystems des VDP und haben sich in dem Verein Maxime Herkunft Rheinhessen zusammengeschlossen. Im Schloss präsentieren sie Rieslinge, Weiß- und Grauburgunder, Silvaner und Chardonnays aus den Jahrgängen 2017 und 2016 sowie Spätburgunder und Frühburgunder der Jahrgänge 2016, 2015 und 2014.

Info& auf Mainz&: 45. VDP.Weinbörse am 29. und 30. April in der Mainzer Rheingoldhalle, Infos dazu gibt es hier. Alle Termine beim VDP.Traubenadler is(s)t in der Stadt findet Ihr hier, die Informationen rund um die Ortswein Preview gibt es hier. Mehr über die Maxime Herkunft Rheinhessen lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel.

 

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein