Es war vor genau zwei Jahren, als Jutta und Klaus Bals die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark übernahmen. Ausgerechnet zwei Wiesbadener machten aus dem heruntergekommenen Platz mit üblem Ruf ein neues Schmuckstück: Sauber, freundlich und offen kommt die Anlage nun daher, ein lächelndes Smiley ist zum Markenzeichen geworden. Zum zweiten Geburtstag wird nun mit einem besonderen Event gefeiert: Am 30. Juni laden die Bals zum Nachtgolfen mit Flutlicht. Zwei Mainz&-Leserinnen freuen sich da besonders drauf: sie gewannen Freikarten bei der Mainz&-Cinelady.

Klaus und Jutta Bals betreiben seit genau zwei Jahren die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark – mit Weltoffenheit und viel Spaß. – Foto: gik

Es war im August 2015, als der Betrieb der Mingolfanlage im Volkspark endgültig aus dem Ruder lief. „Nur für Deutsche“, mit dieser Begründung verwehrten die alten Betreiber allen Ernstes Besuchern mit leicht ausländischem Aussehen den Zutritt zum Platz – das ging auch für die Stadt Mainz gar nicht. Schon länger hatte es offenbar Klagen wegen Missmanagements und auch übermäßigen Alkoholkonsums gegeben, nun zog die Stadt die Reißleine – und feuerte die Betreiber.

Die Suche nach einem neuen Betreiber gestaltete sich holprig, ein zunächst ausgewählter Bewerber zog kurzfristig im April 2016 seine Zusage wieder zurück – die Sommersaison 2016 stand auf der Kippe. Jutta und Klaus Bals hatten da schon länger nichts mehr von ihrer Bewerbung als Betreiber gehört, dann kam völlig überraschend der Anruf von der Stadt. Die beiden Wiesbadener sagten sofort Ja – und eröffneten zum 1. Juli 2016 die Minigolfbahn neu.

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„Die Anlage hat uns gefunden“, sagt Klaus Bals, „es war nicht unbedingt unser Ziel, eine Minigolfanlage zu betreiben.“ Die Bals arbeiteten beide im Vertrieb, er bei einem Hersteller, Jutta bei einem Bürofachhändler, die Kinder waren groß. „Nach 30 Jahren Angestelltenverhältnis, wollten wir was Neues und was Eigenes machen“, sagt Klaus Bals. Der Minigolfplatz kam per Zufall in ihr Leben – oder auch nicht so ganz: „Wir waren als Freizeitsportler aktive Minigolfer, wir konnten an keiner Anlage vorbei gehen“, erzählt er.

Aufgeräumt, sauber und mit netten Details wie Weinfässern: Klaus und Jutta Bals auf der Minigolfanlage im Volkspark. – Foto: gik

Mit dem einfachen Konzept „Minigolf im Volkspark macht Spaß“, bewarben sie sich bei der Stadt Mainz, das Markenzeichen: ein lachendes Smiley. Ein Platz für Familien sollte es sein, ein Ort zum Wohlfühlen und Spaß haben – das Konzept ging auf. Auch, weil die Bals‘ die Anlage so richtig auf Vordermann brachten: Das alte Haus wurde erneuert und mit einer Terrasse versehen, die Anlage entmüllt und gesäubert, der Dreck auf den Minigolfbahnen regelrecht abgeschliffen.

„Wir haben die Natur, die steht im Vordergrund“, sagt Klaus Bals, deshalb habe man die Anlage mit Zubehör in Naturholztönen flankiert, Weinfässer dienen als Tische und Ablagefläche. Die Minigolfbahnen selbst sind eintönig grau. „Ja“, sagt Bals, „das sind eben Betonbahnen, zwölf Meter lang, Original-Minigolfbahnen.“ Die sonst üblichen Freizeitbahnen seien nur sechs Meter lang und bunt eingefärbt, die Betonbahnen hingegen dürften und müssten sogar zum Spielen betreten werden.

„Die Bahnen sind patentiert und genormt, jede Bahn ist genau definiert“, sagt Bals, und zeigt uns den Katalog des Deutschen Minigolfverbandes, der jede Bahn exakt vorschreibt, mit Krümmung und Hindernis. 1964 wurde die Anlage im Volkspark errichtet und war einst sogar eine offizielle Bahn für Minigolfmeisterschaften. Doch der Verein, der hier einmal ansässig war, habe sich längst aufgelöst, erzählt Bals, Meisterschaften finden hier nicht mehr statt. Nur rund 200 dieser genormten Anlagen gebe es bundesweit, sagt Bals – im Gegensatz zu etwa 2.000 Freizeitanlagen.

Die zwei glücklichen Gewinnerinnen von Freikarten für die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark – Smiley-Wein inklusive. – Foto: gik

Klar, der Platz sei viel Arbeit, von Anfang März bis zum 1. November haben die Bals geöffnet, und das sieben Tage die Woche, acht Monate lang. „Wir haben eine sehr lange Saison“, sagt Klaus Bals, aber das werde von den Gästen sehr gut angenommen. Am Anfang, erzählen sie, hätten sich ausländische Mitbürger gar nicht Recht auf die Anlage getraut, der schlechten Erfahrungen wegen. Die Bals hängten ein Schild auf, „Herzlich Willkommen!“ stand darauf – in 40 Sprachen, das half.

Heute trifft sich im Mainzer Volkspark ein bunt gemischtes Publikum auf der Anlage, erzählen die Bals‘. Pärchen, Familien mit Kindern, viele Kindergeburtstage, aber auch Büroausflüge haben sie hier. Rund 30.000 Spieler kamen 2017, normal seien 15.000 bis 20.000, erzählen Bals‘. Auch Touristen kommen gerne, Engländer, Spanier, Italiener Holländer, der am weitesten gereiste Gast kam aus Neuseeland. „Wir haben tolle Gäste“, schwärmt Jutta Bals. „Es macht einen Riesenspaß, nur lachende Menschen um sich zu haben“, ergänzt ihr Mann: „Wir haben das hier nicht eine Sekunde bereut.“

Info& auf Mainz&: Die Minigolfanlage im Mainzer Volkspark liegt etwas unterhalb der großen Hauptwiese nahe der Straße Am Michelsberg. Die Saison beginnt Anfang März und endet am 1. November, geöffnet ist täglich ab 10.00 Uhr, letzter Einlass ist um 18.30 Uhr – gegen 20.00 Uhr ist dann Schluss. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,50 Euro, Kinder bis zum 18. Geburtstag 2,- Euro. Ab vier Personen ist man eine Gruppe und bekommt alles noch einmal 50 Cent günstiger. Zur Erfrischung gibt es Wasser für 1,50 Euro, Erfrischungsgetränke sowie Bier und Radler für je 2,- Euro. Der Smiley Wein, ein leckerere Chardonnay aus Rheinhessen kostet 3,- Euro, eine Weinschorle 4,- Euro. Zu Essen findet man kleine Knabbereien wie Brezeln und Kekse, dazu Süßigkeiten und natürlich Eis. Zum zweijährigen Jubiläum wird am Samstagabend, den 30. Juni 2018 mit einem Nachtgolfevent gefeiert, dann könnt Ihr unter Flutlicht die Bahnen spielen. Letzter Einlass ist dann 22.00 Uhr, für Fußballfans gibt’s Public Viewing auf der Terrasse des Minigolfplatzes. Zur Internetseite des Minigolfplatzes im Volkspark geht es hier entlang.

 

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