Weihnachtsmarktzeit ist leider auch Taschendiebzeit: Wieder einmal warnt die Mainzer Polizei vor eifrigen Langfingern, die von der Enge im Gedränge zwischen den Weihnachtsmarktbuden magisch angezogen werden. Derzeit gingen vermehrt Anzeigen wegen Taschendiebstahl ein, teilte die Mainzer Polizei am Freitag mit und warnte: Viele Besucher machten es den Dieben zu leicht. Da werden Taschen einfach offen an der Seite baumelnd getragen, ragt das Portemonnaie lose aus der Seitentasche. Auch wissen viele Weihnachtsmarktbesucher nicht, dass Anrempeln eine beliebte Methode von Dieben ist, schnell und unbemerkt an Eure Wertsachen zu kommen. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps, wie man sich schützen kann.

Polizeistreifen beraten Besucher auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt in Sachen Taschendiebe. – Foto: gik

Alle Jahre wieder locken Weihnachtsmärkte die Besucher, doch leider eben auch Diebe und Betrüger. „Die Enge zwischen den Menschenschlangen und den Ständen ist verlockend für Taschendiebe, der Griff in die Tasche, in den Rucksack, ist schnell und unbemerkt möglich“, warnt die Mainzer Polizei. Wie in jedem Jahr  sind die Beamten auch in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, um ein wachsames Auge auf Diebe und Betrüger zu halten und um Besucher aufzuklären. Denn die sind oft viel zu leichtsinnig: Da wird die Handtasche mit  offenem Reißverschluss lässig an der Seite getragen oder baumelt hinten auf dem Rücken, während man mit den Freunden einen Glühwein schlürft – ideal für Diebe.

„Ich wollte doch nur mal eben….“, sagen viele dann, und es sei doch helllichter Tag – und genau das macht es den Dieben dann leicht. So wurde auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt einer 25-jährigen Frau bereits die Geldbörse mit über 500 Euro aus der Jackentasche, einem 25-jährigen jungen Mann der Geldbeutel aus der Gesäßtasche entwendet. In der Börse befanden sich neben dem Bargeld auch der Führerschein und eine EC-Karte. Auch ein 79-jähriger Mainzer und eine 80-jährige Seniorin aus Rüsselsheim vermissten nach dem Besuch des Weihnachtsmarkts ihre Geldbörsen mit Bargeld, EC-Karten und persönlichen Papieren.

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Die Polizei rät deshalb eindringlich, Taschen nicht offen zu lassen und nur so viel Bargeld mitzunehmen wie nötig.  Geld, Papiere, Bank- und Kreditkarten sollten getrennt voneinander aufbewahrt werden und dicht am Körper getragen werden – etwa in verschlossenen Innentaschen, Brust- oder Gürteltaschen. „Lassen Sie Ihre Wertsachen,  Taschen und  Gepäck nie unbeaufsichtigt“, betonten die Ordnungshüter, „tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen, möglichst körpernah oder klemmen Sie sich diese unter den Arm.“ Die Verschlussseite der Tasche sollte immer zum Körper getragen werden und am besten vorne vor dem Körper.

Mit offenen Augen über den Weihnachtsmarkt: Das gilt für Polizei wie für Besucher. – Foto: gik

Und noch ein Tipp: Viele Besucher verstauen den Geldbeutel tief unten im Rucksack in der Annahme, dass er da besonders sicher ist. Das aber ist ein Trugschluss: Langfinger schlitzen auch gerne mal von unten den Rucksack auf – der Geldbeutel fällt ihnen dann ganz von alleine in die Hand. Generell solltet Ihr deshalb also auf dem Weihnachtsmarkt sehr misstrauisch sein – vor allem, wenn Ihr angerempelt werdet: Es könnte sich um einen Ablenkungstrick von Dieben handeln.

Vorsicht ist auch bei aggressiven Bettlern angesagt, wie sie vergangenes Jahr vermehrt auf dem Weihnachtsmarkt auftauchten: Da wurden dann vermeintliche Obdachlosenzeitungen angeboten, die gar keine waren, oder für angebliche Behinderte, Taubstumme und Kinder die Trommel gerührt. Dahinter stecke aber meistens keineswegs eine soziale Organisation, warnte Jörn Grünhagen von der Mainzer Polizei vergangenes Jahr im Mainz&-Gespräch, leider gehe es hier nur darum, den Menschen mit einer Mitleidsmasche das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die aggressiv auftretenden Bettler seien oft Teil einer organisierten Diebesbande, warnte Grünhagen: Im Hintergrund stehe dann ein Zweiter, der genau hinschaue, wo das Portemonnaie sitze – dann werde im Gedränge zugeschlagen. Also, seid vorsichtig, damit der Weihnachtsmarktbesuch ein unbeschwertes Vergnügen bleibt!

Info& auf Mainz&: Mehr über die Tricks von Taschendieben und Betrügern lest Ihr in unserer Mainz&-Reportage vom vergangenen Jahr. Die Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde ADD hat eine ganze Reihe von Sammelorganisationen verboten, die in betrügerischer Absicht unterwegs sind, welche genau, könnt Ihr hier bei der ADD nachlesen. So leid es uns tut: Bitte nicht aus mitleidigem Herzen heraus einfach irgendwem spenden! Gebt lieber Euer Geld einer lokalen Organisation etwa in Mainz, die Ihr persönlich kennt und wo Ihr wisst, wie Euer Geld verwendet wird. Seid wachsam!

 

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