Morgen Abend ist es so weit: Die Rheinhessenstraße wird dicht gemacht. Neun Tage lang wird die wichtige Verbindungsstraße aus dem rheinhessischen Umland nach Mainz gekappt, der Grund: Sanierungsarbeiten an der Fahrbahndecke. Vom 13. Juli bis 23. Juli 2018 gilt deshalb eine Vollsperrung zwischen Mainz-Ebersheim und dem Messepark Mainz, los geht es am Freitagabend um 20.00 Uhr. Bis zum 23. Juli, einem Montag um 4.00 Uhr früh, sollen die Arbeiten beendet sein. Die Vollsperrung sei aus bautechnischen Gründen und im Interesse eines zügigen Bauablaufs nicht zu vermeiden, betont der Landesbetrieb Mobilität, eine Reparatur unumgänglich. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet, auch der ÖPNV ist betroffen. Die große Umleitung soll über die Autobahn A63 erfolgen, rechnet aber auf jeden Fall auch mit mehr Verkehr auf der B9 und angrenzenden Straßen.

Umleitungen während der Sperrung der Rheinhessenstraße vom 13.-23.7.2018. – Grafik: Landesbetrieb Mobilität

Die Rheinhessenstraße gehört zu den viel befahrenen Einfallsrouten nach Mainz, rund 20.000 Fahrzeuge nehmen hier pro Tag den Weg von oder nach Mainz. Wer die Straße kennt, weiß: die Fahrbahn ist seit Jahren in einem miserablen Zustand. Der Umfang der Schäden lasse aus Gründen der Verkehrssicherheit einen weiteren Aufschub nicht mehr zu, heißt es beim Landesbetrieb, es gebe Netzrisse und Verdrückungen, starke Spurrinnen und Fahrbahnaufbrüche. All das mache eine grundlegende Reparatur der L 425 unumgänglich. Die erfolgt nun mitten in den Sommerferien, um die Behinderungen für den Verkehr möglichst klein zu halten.

Los geht es am Freitagabend um 20.00 Uhr, die Sperrung erfolgt zwischen der Kreuzung Mainz-Hechtsheim (Rheinhessenstraße)/ Ludwig-Erhard-Straße und der Einmündung L 425 /L 413 nach Mainz-Ebersheim. Auf einer Länge von drei Kilometern wird hier nun die Fahrbahn runderneuert, die Reparaturen haben eine Auftragssumme von 690.000 Euro. Die Umleitung erfolgt hauptsächlich über die Autobahn A63, sicher aber werden auch parallel verlaufende Routen – etwa die B9 am Rhein oder die Verbindung über Bodenheim und Laubenheim – deutlich mehr Verkehr bekommen. Die Umleitung ist mit dem Kürzel U12 ausgeschildert.

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Die Vollsperrung wird auch deutliche Auswirkungen auf den Busverkehr ins Rheinhessische haben, denn auch die Busse dürfen hier während der neun Tage nicht fahren. Mainz-Ebersheim wird abgehängt…. Nein, natürlich nicht: Der Busverkehr etwa der MVG wird über Nieder-Olm und von dort ebenfalls über die Autobahn nach Mainz umgeleitet. Betroffen sind von Seiten der Mainzer Mobilität die Buslinien 66, 67 und 660, dazu gehören auch die Fahrten aus Richtung Innenstadt zum Hechtsheimer Gewerbegebiet.

Derweil ist zwischen CDU-Opposition und regierender SPD-Fraktion ein Streit um den Ausbau der Rheinhessenstraße ausgebrochen. Die CDU fordert schon länger den vierspurigen Ausbau der wichtigen Pendlertangente, es brauche dringend zwei Fahrspuren pro Seite sowie zusätzlich parallel zur Straße einen Wirtschaftsweg für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Fahrräder. „Alles andere ist Flickschusterei und hilft den vielen Menschen, die hier täglich im Stau stehen, nicht weiter“, sagte CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig schon im Frühjahr.

Die Rheinhessenstraße zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim ist marode und muss saniert werden. Streit gibt es zudem über einen möglichen Ausbau. – Foto: gik

Die CDU könne angesichts der permanenten Staus „überhaupt nicht nachvollziehen“, dass bei dieser überaus wichtigen verkehrspolitischen Frage seit Monaten sowohl bei der Stadt als auch beim Land Rheinland-Pfalz nichts vorangehe. Das Land will lediglich die Knotenpunkte an der Rheinhessenstraße verstärken, die CDU kritisiert das als naiv: Den Pendlern aus den vielen Neubaugebieten im Rheinhessischen nütze das gar nichts.

Die SPD-Fraktion hingegen setzt auf den Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs. „Auch wir sind für den Ausbau der Straße, aber der vierspurige Ausbau alleine, wie ihn die CDU fordert, ist uns zu kurz gedacht“, sagten die beiden Leiterinnen des Arbeitskreises Verkehr der SPD Mainz, Corinne Herbst und Christine Pohl. Es brauche einen „guten Mobilitätsmix von Auto, Rad und ÖPNV“, darüber müsse mit dem Landkreis gesprochen werden. Den Pendlern auf der überlasteten Straße müsse geholfen werden durch „geeignete Maßnahmen wie beispielweise eine Busspur oder aber auch den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes“ könne etwa der Personennahverkehr beschleunigt und dadurch attraktiver gemacht werden. Dadurch könnten auch Park and Ride-Plätze an der L425 an Bedeutung gewinnen und den Individualverkehr entlasten.

Ob ihre Zustimmung zu einem Ausbau auch einen vierspurigen Ausbau einschließt, sagten die SPD-Politikerinnen nicht – bisher lehnt die Ampel-Koalition einen solchen Ausbau ab. Im Rathaus und bei der Mainzer Mobilität wird aber inzwischen offen über einen Ausbau der Straßenbahn nach Mainz-Ebersheim nachgedacht. Dann könnte man ja auch gleich entlang dieser Trasse einen neuen Stadtteil verwirklichen, wie ihn die CDU schon einmal gefordert hat….

Info& auf Mainz&: Vollsperrung der Rheinhessenstraße zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim vom 13. Juli, 20.00 Uhr, bis Montag, 23. Juli 2018, 4.00 Uhr. Die Mainzer Verkehrsgesellschaft und der Omnibusverkehr Rhein-Nahe (ORN) haben für die Zeit der Vollsperrung Sonderfahrpläne erstellt. Die Sonderfahrpläne der Mainzer Mobilität findet Ihr hier, bitte auch die Auswirkungen auf Haltestellen in Mainz beachten! Den Ersatzfahrplan des ORN gibt es hier zum Download. Mehr Infos zum Umbau der Rheinhessenstraße findet Ihr hier im Internet beim Landesbetrieb Mobilität.

Die Umleitungen der Linien 66, 67 und 660 der Mainzer Mobilität im Überblick:

Linie 66

Umleitung für die Busse während der Sperrung der Rheinhessenstraße. – Grafik Mainzer Mobilität

Es finden nur noch die regulären, stündlichen Fahrten zwischen Lerchenberg/Hindemithstraße bzw. Nieder-Olm/Selztalcenter und Ebersheim/Töngeshof statt. Der Abschnitt Ebersheim/Töngeshof – Hechtsheim/Mühldreieck entfällt hierbei.

In Nieder-Olm wird ein einheitlicher Fahrtweg über Nieder-Olm/Bahnhof – Eckeshalle gefahren. Die Abfahrten an Schulzentrum, DRK-Haus, Selztalschule und Pariser Straße entfallen

Die am Nieder-Olmer Bahnhof beginnenden und endenden Fahrten entfallen komplett. Bitte weichen Sie im Bereich Weinbergring auf die umgeleitete Linie 67 aus.

Linie 67

Neue Strecke: (Mainz/Wallaustraße –) Mainz/Hauptbahnhof – Pariser Tor – A 63 – Nieder-Olm (hier abwechselnd über Weinbergring bzw. Nieder-Olm/Bahnhof) – Zornheim – Ebersheim/Töngeshof.

Die Linie ist als Ersatz auch – anders als sonst – montags bis freitags von 9 bis 12 und ab 20 Uhr sowie samstags und sonntags unterwegs.

In Fahrtrichtung Mainz wird in Ebersheim, Zornheim und Nieder-Olm an den Haltestellen der Buslinie 66 Richtung Lerchenberg bzw. Nieder-Olm/Bahnhof gehalten!

Am Pariser Tor halten die Linien 67 und 660 in Fahrtrichtung Zornheim – Ebersheim am Haltebereich C (der Linien 70 und 71 Richtung Marienborn bzw. Finthen).

Tarifhinweis: Für durchgängige Fahrten zwischen Mainz und Ebersheim bzw. Zornheim gilt – trotz der Umleitung über Nieder-Olm – die RMV-Preisstufe 13. Bei einem Zu- oder Ausstieg in Nieder-Olm muss dagegen ein RNN-Fahrschein erworben werden.

Linie 660

Die Linie wird zwischen den sogenannten Gaugemeinden und Pariser Tor über Ebersheim – Nieder-Olm – A63 umgeleitet. In Ebersheim werden lediglich die Haltestellen Ebersheim/Abzweigung und Neugasse bedient, in Nieder-Olm wird nicht gehalten.

Tarifhinweis: Für durchgängige Fahrten zwischen Mainz und Ebersheim bzw. Zornheim gilt – trotz der Umleitung über Nieder-Olm – die RMV-Preisstufe 13. Bei einem Zu- oder Ausstieg in Nieder-Olm muss aber ein RNN-Fahrschein erworben werden.

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