Tja, die Reparaturen an der Schiersteiner Brücke ziehen und ziehen sich. Eigentlich hatte der Probebetrieb auf der Schiersteiner Brücke ja an Ostern oder wenigstens kurz danach stattfinden sollen – nun teilte der Landesbetrieb Mobiltität (LBM) mit: Es wird Freitag. Grund: Die Risse in der Schiersteiner Brücke müssen noch aushärten. Am Samstag soll feststehen, ob die Brücke wieder freigegeben werden kann.

Seit 11. Februar: Die Schiersteiner Brücke - gesperrt! Wann hier wieder Autos rollen? Wissen wir am Samstag, heißt es. - Foto: Polizei Mainz
11. Februar: Die Schiersteiner Brücke – gesperrt! – Foto: Polizei Mainz

Vergangene Woche hatte ja der LBM erfolgreich die Schiersteiner Brücke um die abgesackten 30 Zentimeter wieder angehoben. 20 hydraulische Pumpen waren dazu nötig, die die gesamte Vorlandbrücke Zentimeter um Zentimeter wieder in die alte Lage gehoben haben.

Doch da waren ja noch die mehr als 100 Risse, die sich durch das Absacken gebildet hatten. Die meisten waren haarfeine Risse im Beton, doch einige auch bis zu drei oder vier Zentimeter dick. Seit dem 3. April werden Risse, die größer als 0,4 Millimeter sind erfasst und mit Epoxidharz verpresst, teilte der LBM nun mit. Diese Arbeiten würden voraussichtlich am Mittwoch abgeschlossen. Da der Epoxidharz aber noch aushärten muss, „findet die abschließende Probebelastung nach derzeitigem Stand am Freitag, 10. April statt“, heißt es weiter.

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Bei der Probebelastung würden bis zu vier Lkw mit unterschiedlichen Tonnagen – zwischen 16 Tonnen und 19 Tonnen – über verschiedene Bereiche der Brücke fahren, heißt es vom Landesbetrieb. Der Vorgang werde von Berechnungen und Messungen begleitet – das wollen wir ja auch hoffen 😉 Bei dieser Probebelastung werde „die theoretisch höchst mögliche Belastung der Brücke – Fahrzeuge mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen, die Stoßstange an Stoßstange im Stau auf der Brücke stehen – durch die Lkw-Fahrten simuliert“, heißt es weiter.

Die Messungen der Probebelastung würden dann ausgewertet, sodass am Samstag feststehe, ob die Brücke wieder freigegeben werden könne. Nun, das heißt auch: Es kann immer noch sein, dass die Brücke auch nicht wieder frei gegeben werden kann… Schiersteiner Brücke - Messgeräte und Risse am rechten Pfeiler - Foto gik

Ansonsten laufen weiter die Arbeiten, mit denen verhindert werden soll, dass schwere Lkw über 3,5 Tonnen überhaupt die Brücke befahren können. Derweil ist man in der Wirtschaft über die Sache mit den Lkws überhaupt nicht erfreut. Das Wirtschaftsministerium beeilte sich deshalb schon am Karfreitag – immerhin an einem Feiertag! – mitzuteilen, man stehe „im engen Austausch mit der Wirtschaft.“

Bereits unmittelbar nach dem Bauunfall (am 10. Februar) habe man die Wirtschaftskammern zu einem Gespräch eingeladen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Günter Kern, das war am 18. Februar. Darüber hinaus habe Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) für den 13. April zu einem weiteren Informationsgespräch eingeladen – Mainz& hatte das ja auch schon berichtet – das war vor der Meldung mit den Lkws….

„Wenn es darüber hinaus noch Gesprächsbedarf gibt, stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung“, sagte Kern weiter. Nun, wir können uns da jede Menge Gesprächsbedarf vorstellen, klagt die Wirtschaft doch seit der Sperrung der Schiersteiner Brücke am 11. Februar über Millionenschäden – von 1,4 Millionen Euro pro Tag redet die Industrie- und Handelskammer.

Wenn die Schiersteiner Brücke ab dem 13. April für Pkws und Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen – und damit zumindest auch Sprinter – benutzbar sei, „werde sich die Situation auch für Wirtschaft deutlich entspannen, weil dann die Weisenauer Brücke wieder deutlich entlastet und damit weniger stauanfällig werde“, argumentiert das Ministerium. Ob das reicht…

Aber was soll die Politik auch schon groß tun? Das Kind ist in den Brunnen gefallen, die Brücke kaputt – und für den Anschluss an die neue Brücke auf Mainzer Seite besteht ja bekanntlich kein Baurecht. Planungs-Verzögerungen und gaaanz viel Zeit haben die Vollendung eines für die Region enorm wichtigen Bauprojekts in die Zukunft vertagt, an diesem Fehler wird die Politik noch eine ganze Weile zu knabbern haben. Und das war jetzt unser Kommentar zur Lage 😉

Einstweilen gilt also: Haltet durch! Und drückt die Daumen, dass die Brücke wenigstens zum Teil wieder fit gemacht werden kann…

Info& auf Mainz&: Informationen rund um die Baustelle gibt es auch über die Ostertage auf der Internetseite www.lbm.rlp.de.

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