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Tagesarchive: 11. September 2018

UPDATE — Umbau Boppstraße auf Frühjahr 2019 verschoben – Stadt: „Anpassung an Auftragslage“ – CDU argwöhnt Ärger mit Gebühren für Anwohner

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Es sollte das nächste große Bauvorhaben in der Mainzer Innenstadt werden, doch nun verzögert sich die Sache um ein halbes Jahr: Der Umbau der Boppstraße in der Mainzer Neustadt wird auf Frühjahr 2019 verschoben. Man habe sich „dazu entschlossen, die Angebotsabfrage zu verändern und den Baubeginn der Boppstraße auf das Frühjahr 2019 zu verschieben“, teilte die Stadt Mainz am Dienstag überraschend mit. Hintergrund sind den Angaben der Stadt zufolge Probleme bei der Ausschreibung: Bei anderen Bauvorhaben seien derzeit „keine oder finanziell nicht vertretbare Angebote eingegangen“, deshalb verschiebe man die Sache. Die CDU-Opposition vermutet derweil ganz andere Gründe: Ärger mit Gebührenbescheiden – und eine „Aufschieberitis“, womöglich bis nach der Kommunalwahl im Mai 2019. UPDATE: Neustadt-Ortsvorsteher Johannes Klomann (SPD) wies das entschieden zurück: Die Gebühren seien nicht der Grund, Ursache schlicht die angespannte Lage in der Bauwirtschaft.

Die schöne neue Boppstraße muss noch warten: Der Start des Umbaus wurde jetzt auf Frühjahr 2019 verschoben. – Foto: Stadt Mainz

Noch im Juni präsentierte die Stadtverwaltung ausführlich die Pläne für den Umbau der Boppstraße. Die wichtige Neustadt-Schlagader soll umfassend aufgewertet werden, der Autoverkehr auf Tempo 30 und stellenweise sogar auf Tempo 20 reduziert werden. Die Boppstraße soll zweispurig bleiben, Parkplätze aber wegfallen, um Platz für Radweg und eine breitere, grünere Straße zu schaffen. Mehr als 40 Parkplätze sollen so wegfallen, dazu die Ampel an der Josefsstraße – bei einer Bürgerversammlung im Juni stießen die Pläne in Teilen auf heftige Kritik von Anwohnern und Geschäftsleuten. Die Stadt versicherte indes, die Umgestaltung sei „ausreichend diskutiert“ worden, Im Herbst würden die Bauarbeiten beginnen, in zwei Jahren wolle man fertig sein.

Daraus wird aber erst einmal nichts: Die Stadt kündigte am Dienstag überraschend die Verschiebung der Baumaßnahme an, einen Tag bevor das Thema im Stadtrat behandelt wird. Man habe sich „als ein Ergebnis der Bewertung anderer baulicher Maßnahmen“ entschlossen, „die Angebotsabfrage zu verändern“, hieß es in der schriftlichen Mitteilung der Stadt, damit trage man „der derzeitigen Auftragslage Rechnung.“ Bei anderen Bauvorhaben seien nämlich „keine oder finanziell nicht vertretbare Angebote eingegangen“, durch eine Verschiebung des Baubeginns auf Frühjahr 2019 verbliebe so „genügend Zeit, ein wirtschaftliches Ausschreibungsergebnis einzuholen.“

Die Ausschreibung solle noch dieses Jahr neu herausgegeben werden, damit werde den Baufirmen ausreichende Vorlaufzeit gewährt, betonte die Stadt weiter. Die Verschiebung biete zudem die Möglichkeit, die Bürger nach erfolgter Ausschreibung und Bewertung der Angebote „frühzeitig und mit ausreichendem zeitlichen Abstand“ über den Ablauf der bevorstehenden Baumaßnahme zu informieren. Bei der Bürgerversammlung im Juni hatten besonders Geschäftsleute in der Boppstraße harsche Kritik geübt, sie seien nicht rechtzeitig genug informiert worden. Die Stadt verschiebt nun auch die ursprünglich für nach der Sommerpause angekündigte 2. Bürgerinformationsveranstaltung bis nach der Neufassung der Ausschreibung.

Die Stadt Mainz hat weiter Ärger mit ihren Baustellen, das nahmen schon die Mainzer Narren auf Motivwagen im Rosenmontagszug aufs Korn. – Foto: gik

CDU-Ortsbeiratsmitglied Karsten Lange argwöhnte indes, die Stadt habe für die Verschiebung ganz andere Gründe als die angegebenen: „Ich vermute, dass dies alles etwas mit dem Ärger rund um die Gebührenbescheidverschickung zu den Baumaßnahmen auf der Hauptstraße in Mombach zu tun hat“, sagte Lange am Dienstagabend auf Mainz&-Anfrage. Aufgrund des Widerstands dort wolle man die Arbeiten in der Boppstraße „rechtlich unangreifbar“ machen und überarbeite deshalb das Ausschreibungsverfahren. „Die Stadt verhält sich sehr intransparent beim Thema Boppstraße“, kritisierte Lange. Noch vorige Woche habe die Verwaltung im Ortsbeirat Neustadt eine Anfrage der CDU zu dem Thema noch nicht beantworten wollen.

„Das ist alles ein Trauerspiel“, kritisierte Lange weiter: Erst entscheide man gegen eine Einbahnstraßenlösung, die laut Lange von den Anwohnern gewollt gewesen sei, dann „der ganze Schmuh rund um die Ausgleichsparkplätze, und nun eine Verschieberitis“, schimpfte er: „Da muss man kein Hellseher sein, um heute schon sagen zu können, dass als nächstes dann bestimmt das Baustellenmanagement Probleme bereiten wird und am Ende die Bauzeit sich immer weiter verlängern wird. Der Wurm ist von Anfang an in dem Projekt.“

Neustadt-Ortsvorsteher Johannes Klomann (SPD) wies das zurück: Es sei „absolut absurd“, dass die wiederkehrenden Beiträge der Grund für die Verzögerung seien, reagierte Klomann am Abend auf die Mainz&-Berichterstattung. Dieses Umlageverfahren gebe es schon immer, dem Ortsbeirat werde jedes Jahr eine entsprechende Liste mit den Beträgen vorgelegt. „Weil in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger in die Infrastruktur investiert wurde, fiel das wenig auf“, sagte Klomann. Das sei jetzt, mit den zahlreichen Investitionen anders. In Mombach vielleicht mehr, weil dort weniger Menschen wohnen als in Neu- und Altstadt zusammen.

Eine Einbahnstraße in der Boppstraße sei keineswegs von den Menschen gewünscht gewesen, betonte Klomann zudem, es falle auch kein Ausgleichsparkplatz weg. „Die Wortbeiträge und Kritikpunkte haben sich vielmehr um das Thema Verkehrssicherheit gedreht“, räumte der Ortsvorsteher ein. Im Übrigen gebe es nun einmal eine angespannte Lage in der Bauwirtschaft, die Zahl der sich noch meldenden Baufirmen sei „äußerst überschaubar“, und die verlangten oft deutlich höhere Preise. Das sei aber bei Projekten der Sozialen Stadt – wie es die Umgestaltung der Boppstraße ist – „schlichtweg nicht leistbar sind, weil ein anderer Betrag bei den Fördermittelgebern angemeldet wurde“, betonte Klomann. Daher sei es sinnvoll, „sich für die Ausschreibung mehr Zeit zu nehmen, sollte man nicht sofort die geeignete Firma finden.“ Das sei „mit Blick auf den sparsamen Umgangs mit Steuergeldern absolut geboten.“

Wie jetzt genau der Zeitplan künftig für die Umgestaltung der Boppstraße aussieht, ist allerdings ziemlich unklar. In ihrer Antwort auf die Anfrage der CDU im Mainzer Stadtrat am morgigen Mittwoch, die bereits im Ratsinformationssystem steht, heißt es von Seiten der Stadt auch, einen konkreten Zeitplan für die Umbauarbeiten könne man jetzt nicht nennen: Es müsse das Ausschreibungsergebnis abgewartet werden. „Sobald eine Baufirma gefunden ist, kann die Zeitachse erstellt werden“, fügte die Stadt hinzu.

Info& auf Mainz&: Einen ausführlichen Bericht zum Umbau der Mainzer Boppstraße sowie die Reaktionen der Anwohner findet Ihr hier bei Mainz&.

 

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Mainzer Marktfrühstück, Weinspione im Escape Room und tolle Weinerlebnisse – Great Wine Capital Awards 2019 verliehen

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Ihr Marktfrühstück ist längst Kult, der Weinstand am Rheinufer lockt die Massen, und der Weinmarathon bietet innovatives Weinerlebnis – die Mainzer Winzer machen das Kulturgut Wein wahrhaft in seinen zahlreichen Facetten auf spannende Weise erlebbar. Das befand jetzt die Jury für die Vergabe der Weintourismuspreise der Great Wine Capital Mainz – und verlieh den Mainzer Winzern den Best of Wine Tourism Award 2019 in der Kategorie „Weintourismus-Service“. In insgesamt sieben Kategorien wurden nun die GWC-Preise 2019 vergeben, unter den Preisträgern sind herausragende Weinerlebnis-Hotels und -Restaurants, ein Kulturkeller, ein herausragender Park – und ein Escape Room, in dem die Besucher zu Weinspionen werden.

Das Mainzer Marktfrühstück, der Weinstand am Rheinufer – für ihre Aktivitäten erhalten die Mainzer Winzer jetzt den Great Wine Capital Award 2019. – Foto: gik

Seit Juni 2008 ist Mainz Mitglied im Club der zehn großen Weinhauptstädte der Welt, dazu gehören etwa Bordeaux, San Francisco oder Mendoza in Argentinien. Das internationale Netzwerk fördert den Austausch untereinander und befruchtet sich gegenseitig in Sachen Reisen, Bildung, Wirtschaftskontakte und Tourismus. Jedes Jahr werden in jeder Region die besten Betriebe in sieben Weintourismus-Kategorien ausgezeichnet, das Ziel: herausragende Aktionen in Sachen Weinerlebnis herauszustreichen.

In Mainz ist das seit mehr als 20 Jahren fraglos das Mainzer Marktfrühstück – und genau dafür erhielten die Mainzer Winzer nun den GWC Award 2019 in der Kategorie „Weintourismus Service“. Das Marktfrühstück sei mittlerweile Kult geworden und begeistere Besucher quer durch alle Altersklassen, heißt es in der Begründung der Jury. Dazu kommen aber längst weitere Aktivitäten der 26 in den „Mainzer Winzern“ zusammengeschlossenen Betriebe: der Weinausschank am Mainzer Rheinufer, die Verkostungen bei Best of Mainzer Wein, die Aktionen in den Weingütern selbst, aber auch der Weinmarathon, eine Schlenderweinprobe quer durch die Innenstadt.

Weinerlebnis vermitteln, das ist auch die Bastion der Wein- und Kulturbotschafter Rheinhessen, und auch die bekommen nun einen GWC Award 2019. Mehr als 180 Menschen vermitteln ehrenamtlich Besuchern das Weinerlebnis Rheinhessen in der ganzen Region, nun werden die Botschafter für eine ganz besondere Aktion ausgezeichnet: das Angebot „Winzer für ein Jahr“ erhält den Preis für Nachhaltigkeit. Bei der Aktion begleiten die Teilnehmer einen Winzer im Jahresverlauf bei seiner Arbeit und erleben dabei hautnah die Weinentstehung im Weinberg und im Keller mit.

Auch der Weinstand der Mainzer Winzer am Rheinufer – hier noch am Fischtorplatz – ist Grund für die Auszeichnung. – Foto: gik

Den Preis für die Kategorie Unterkunft erhält das IBB Hotel in Ingelheim. Das 2017 eröffnete 4-Sterne-Hotel greife in allen Räumen im Design die Weinregion Rheinhessen auf und biete Weinevents im eigenen Restaurant oder via Genießertouren mit einem Oldtimer-Omnibus durch Rheinhessen, lobte die Jury. Wenn sich eine europaweit agierende Hotelkette mit seiner Ausstattung und dem Serviceangebot ganz nach seiner Region ausrichte, dann sei das preiswürdig.

Kunstgenuss im Keller gibt es im Westhofener Restaurant „Gut Leben“: In einem außergewöhnlichen, geräumigen Tunnelgewölbe des ehemaligen Weinkellers sei ein Eventraum für 250 Gäste mit hervorragender Akustik entstanden, befand die Jury. Hier träten hochrangige Künstler auf, Kunstgenuss mische sich mit einem reichhaltigen Angebot rheinhessischer Weine – das gibt den Preis für „Kunst und Kultur“. In der historischen Winzervilla in Westhofen würden zudem in gleich zwei Restaurants sowohl gutbürgerliche, modern interpretierte Küche, als auch innovative Geschmackserlebnisse auf Gourmet-Niveau serviert – dafür verlieh die Jury dem „Gut Leben“ gleich auch noch den Preis für Weingastronomie. Damit sind die Westhofener der erste Preisträger mit Auszeichnungen in zwei Kategorien gleichzeitig.

Chris und Alexander Baumann an der Rezeption ihres gerade 2018 mit dem GWC-Award ausgezeichneten Hotels. – Foto: gik

Für außergewöhnliches Weinambiente wird auch das Weingut Listmann in Dorn-Dürkheim ausgezeichnet: Für seinen romantischen, exquisit gestalteten Garten mit Zypressen, Mammutbäumen, Palmen, Wegen und Rondellen erhält das traditionsreiche Weingut die Auszeichnung in der Kategorie „Architektur, Parks und Gärten.“ Für ein wahrhaft ausgefallenes Erlebnis sorgt zudem das Weingut Domhof in Guntersblum: Die Baumanns heimsten schon 2018 den Best of-Preis für die Unterkunft ein, nun sind die Domhofler auch Preisträger in der Kategorie „innovative Weinerlebnisse“: in ihrem nagelneuen Escape Room im alten Weinkeller schlüpfen die Gäste in die Rolle von Weinspionen und müssen binnen 60 Minuten knifflige Rätsel rund um die Welt der Weinherstellung lösen. Wenn die Kellertür zufällt, bleiben 60 Minuten Zeit, um das Rezept des geheimnisvollen neuen Rotweins zu stehlen, bevor der Kellermeister zurückkehrt…

Das Angebot in der Great Wine Capital Mainz und Rheinhessen sei so vielfältig und innovativ, da sei die Wahl manches Mal schwer gefallen, staunte die Landrätin des Kreises Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer (CDU), die erstmals den Vorsitz der Best of-Jury übernommen hatte. Da entstünden moderne Weinerlebnis-Bauten, während historische „aus dem Dornröschenschlaf geküsst werden“, schwärmte Schäfer. Hinter allen stünden kluge, integrierte Konzepte, die sich nicht nur perfekt einfügten in die Region Rheinhessen, sondern diese lebten. „Diese Dynamik begeistert – uns als Jury, und ganz bestimmt auch die vielen Touristen und Gäste unserer Region sowie die Einheimischen selbst“, sagte Schäfer. Die neuen Preisträger werden im Oktober in einer feierlichen Galaveranstaltung ausgezeichnet. Insgesamt können sich jetzt in Mainz und Rheinhessen mehr als 70 Betriebe mit der Auszeichnung schmücken.

Info& auf Mainz&: Alle Preisträger findet Ihr mit Kurzbeschreibungen auch noch einmal hier auf der Internetseite der Stadt Mainz. Mainz& stellt die Preisträger in lockerer Folge das Jahr über verteilt vor – Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein ist gleichzeitig auch die Bloggerin der Great Wine Capital Mainz und porträtiert die Preisträger des jeweiligen Jahres für den offiziellen GWC-Blog – den findet Ihr hier. Auf Deutsch stehen die Artikel dann auf dem Blog der Great Wine Capital Mainz, genau hier.

 

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Leitartikel&: Abgehobene Fahnenbahnen statt Treffpunkt und Kommunikation – Kunst am Mainzer Landtag haut den Mainzern die Demokratie um die Ohren

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Wir fragen uns: Warum diese Hektik? Warum diese Heimlichtuerei? Der Mainzer Landtag steht an prominenter Stelle in Mainz, das Deutschhaus ist ein elementarer Teil der Stadtgeschichte. Von seinem Balkon aus wurde die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen, hier rangen die Mainzer um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Gemeinsam mit dem Kurfürstlichen Schloss bildet das Deutschhaus zudem ein großartiges Ensemble voller Geschichte und Symbolik, schon lange wird in Mainz um eine Aufwertung der Achse an der großen Bleiche gerungen. Und als ginge sie das alles nichts an, setzen mitten hinein die Verantwortlichen des Mainzer Landtags unter Ausschluss der Öffentlichkeit nun ein Kunstwerk: drei Metallstangen, neun Meter hoch, an jedem soll ein Stück Stoff flattern, Schwarz, Rot, Gold. Doch das Spiel mit den Nationalfarben wird in der Realität weder zum Nachdenken, noch zum Verweilen anregen: Abgehoben von der Bevölkerung, haut es den Bürgern ihre Nationalfarben schlicht um die Ohren. Was für ein Signal der Demokratie…

Der Siegerentwurf „Drei Farben“ für den neuen Mainzer Landtag: flatternde Bahnen in luftiger Höhe. – Foto: Landtag

Die „Kunst am Bau“ ist ein hehres Element der Bauvorgaben unserer Zeit, sie soll uns gemahnen, dass Funktionalität nicht alles und der Mensch mehr ist, als eine Maschine und die Gesellschaft mehr als ein Gebilde aus Beton. Gut so – wären da nicht die vielen Fälle, in denen Kunst am Bau bei den Bürgern im Nachhinein mehr Kopfschütteln verursacht, als Freude und Inspiration auslöst. Und so einen Fall bekommen wir gerade wieder beschert, in Mainz am neuen Mainzer Landtag.

Als „Kunst am Bau“ nämlich kürte eine laut Pressemitteilung „hochkarätige Jury“ unter dem Vorsitz einer Darmstädter Kunstexpertin ein Kunstwerk aus drei Metallrahmen mit einem Stück Stoff darin. Das ist die auf den ersten Blick sichtbare Essenz der „Drei Farben“, ein Kunstwerk, das mit den Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold spielt und der Historie dieser drei Farben, die aus der Fahne des Hambacher Schlosses stammen – Einzelheiten dazu bitte hier nachlesen.

Doch wie Kunstwerke nun einmal so sind, erklären auch die „Drei Farben“ dem unbedarften Betrachter – nichts. Wer ihren Sinn erkennen will, braucht viel Hintergrundwissen, über die Demokratie, die Geschichte von Mainz, das Hambacher Fest in der Pfalz. Auf der Wiese neben dem Landtag wird das nicht zu finden sein. Doch die drei Metallrahmen, neun Meter hoch, werden die Wiese neben dem Landtag prägen, und das in einer Situation, in der in Mainz um die Neugestaltung genau dieses Areals intensiv gerungen wird.

Das Areal rechts und links der Großen Bleiche war schon Festivalgelände und Sportmeile, Public Viewing Area und einfach nur Wiese. Die Frage ist: was passiert damit in der Zukunft? – Foto: gik

Da wird mal von einem Schlosshotel geträumt, und mal von einem barocken Schlossgarten, der Ernst Ludwig-Platz könnte Festmeile werden und bedarf vor allem dringend der Aufwertung – die Mainzer brauchen dringend mehr und attraktivere Grünanlagen in ihrer Stadtmitte. Inzwischen ist das Schlosshotel – so besagt es die Gerüchteküche von Mainz – passé, die Aufwertung der Grünanlagen bekommt dadurch erst richtig neue Dynamik: Nun wäre der Platz da zum Gestalten, zum Schaffen von Verweiloasen, von Treffpunkten. Die Stadt wollte indes neben der Sanierung des Schlosses auch den Umbau des Landtags abwarten, schließlich entsteht zur Großen Bleiche hin ein neuer Anbau.

Da klatscht, wir sagen das jetzt mal so, der Landtag den Mainzern einfach ein Kunstwerk auf die Wiese, mit dem so richtig niemand etwas anfangen kann. Die „Drei Farben“ mögen hochsymbolisch und sehr künstlerisch mit der deutschen Nationalfahne spielen – einen attraktiven Raum, der zum Verweilen einlädt, schaffen sie zumindest auf den ersten Blick nicht. „Wäscheleine“ lautete ein erster, spontaner Spitzname für die Metallgestelle, die flatternden Fahnenbahnen sollen zudem extra verwittern und verblassen – was sollen die Mainzer damit anfangen? Dass die Fahnen zum Reflektieren über die Demokratie einladen sollen, klingt wie ein Witz, ein schlechter wird es, wenn man die Alternativen sieht: Ein Raum für Vielfalt, ein echter Treffpunkt, ein Ort zum Debattieren, ein Garten gar hätte hier entstehen können. Ein Kunstwerk, das die Menschen im Land spiegelt, die menschliche Vielfalt, die demokratischen Prozesse. Die flatternden Bahnen in luftiger Höhe sind nichts davon.

Einer der Alternativvorschläge: Ein begehbarer Garten in Form des Plenarrundes mit Min-Beeten statt Stühlen. – Foto: gik

Die Entscheidung fiel zudem hinter verschlossenen Türen, heimlich, in einer Jury unter Vorsitz von Nicht-Mainzern. 170 (!) Kunstwerke aus ganz Europa werden mit einem Strich vom Tisch gewischt, ohne dass die Öffentlichkeit auch nur von ihnen erfährt. Zehn Finalentwürfe mit Modellen, ganzen Präsentationstafeln und ausführlichen Konzepten werden genau eine Woche lang im Landtag ausgestellt – nachdem die Entscheidung schon gefallen ist. Offenbar will man jede Debatte über das Kunstwerk im Keim ersticken, anders ist diese Hektik und Heimlichtuerei nicht zu erklären.

Der Landtag stellt die Stadt vor vollendete Tatsachen, schlimmer noch: Er stellt die Bürger vor ein Kunstwerk, das ihnen Tuch um die Ohren haut, anstatt Raum für Debatten und Begegnung zu schaffen – genau den Bürgern, die im Landtagsrund vertreten werden sollen. Bei allem Respekt vor dem Kunstwerk: Das ist eines Parlaments voller Volksvertreter unwürdig, das hat niemand verdient. Mainz nicht, seine Bürger nicht, die Fahne nicht – und die Demokratie schon gar nicht.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Siegerentwurf „Drei Farben“ am neuen Mainzer Landtag lest Ihr hier auf Mainz&, mehr zu den anderen neun Finalisten könnt Ihr hier bei Mainz& lesen. Die Modelle der zehn Finalteilnehmer könnt Ihr sehen, wenn Ihr Euch sehr beeilt: Am Mittwoch schließt die Ausstellung in der Steinhalle des Landesmuseums schon wieder.

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„Garten der Welt“ oder „Plenairsaal“ – Wettbewerb „Kunst am Bau“ für neuen Landtag bot kreative Ideen für Raum an der Großen Bleiche

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Vergangene Woche stellte der Mainzer Landtag ja das Ergebnis des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für die Wiese am umgebauten Mainzer Deutschhaus vor, das Ergebnis: drei Metallrahmen, in denen je eine der drei Farben Schwarz, Rot und Gold als Stück Stoff flattern soll. Das Kunstwerk „Drei Farben“ des Berline Künstlers Michael Sailstorfer setzte sich gegen 170 weitere Wettbewerbsbeiträge durch, die Jury schwärmte in höchsten Tönen von dem Kunstwerk, dass die Geschichte der Hambacher Fahne aufgreife und die Nationalfahne „neu erlebbar“ mache. Mainz& hat interessiert: was waren eigentlich die anderen Entwürfe? Und siehe da, die hätten dem Platz zwischen Landtag und Großer Bleiche womöglich noch ganz andere Impulse gegeben: Andere Künstler nämlich entwarfen ein Plenarrund unter freiem Himmel, Plätze zum Sich-Treffen und Debattieren und sogar einen ganzen „Garten der Welt“ für Mainz.

Kunstwerk mit grünem Dach auf Säulen – ein Vorschlag im Wettbewerb „Kunst am Bau“ des Mainzer Landtags. – Foto: gik

228.000 Euro stehen am Landtag für das Thema „Kunst am Bau“ zur Verfügung, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Seit Ende 2015 wird das altehrwürdige Deutschhaus, ein altes Barockpalais grundlegend entkernt, saniert und mit einem modernen Innenleben versehen, in Richtung Große Bleiche erhält das Haus einen neuen Anbau in Rottönen für Besuchergruppen und eine Kantine. Bis 2020 soll der neue Parlamentssitz fertig sein, mit der „Kunst am Bau“ will der Landtag „seiner Wertschätzung für die Bildende Kunst im öffentlichen Raum an prominenter Stelle sichtbar Ausdruck verleihen“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Also schrieb der Landtag einen Wettbewerb aus, die Aufgabe lautete, den rheinland-pfälzischen Landtag als besondere Stätte der Demokratie künstlerisch darzustellen. Gewünscht war zudem, dass das Kunstwerk Anlaufstelle für die vielen Landtagsbesucher sein und sich sensibel in die städtebauliche Situation einfügen sollte. Der Zuspruch zum Wettbewerb war enorm, 171 Beiträge wurden von Künstlern aus ganz Europa eingeschickt. Zehn Künstler wurden in einer zweiten Stufe nach Sichtung durch ein Auswahlgremium eingeladen, ein Modell für ihr Kunstwerk zu entwerfen und zu präsentieren – diese zehn Modelle sind noch bis Mittwoch in der Lobby des derzeitigen Interimsplenarsaals im Landesmuseum zu sehen.

Unter den neun anderen Entwürfen sind klassische Skulpturen ebenso wie ein großer, transparenter Umriss eines Kopfes oder aber ein schiefes grünes Dach auf Stelzen. „En toute sérénité“, „in aller Ruhe“ hat der Künstler die Skulptur getauft und betont auf dem dabei liegenden Konzeptpapier: Die Stelzen nähmen die Bauform der Säulen aus dem Landtagsbau auf, das grüne Dach zitiere eine barocke Gartenanlage. Zu dem Kunstwerk sollten strahlenförmige Wege den Besucher in eine Mitte hinführen, wo man auf einem grauen Mäuerchen zum Verweilen unter den Stelzen eingeladen worden wäre.

Der „Plenairsaal“, ein nachgebildetes Plenarrund, hätte ebenfalls als „Kunst am Bau“ am Mainzer Landtag entstehen können. – Foto: gik

Überhaupt setzten die meisten Künstler in dieser Endauswahl auf Kunstwerke, die den Mainzern auch eine Gelegenheit zum Sitzen, Verweilen und gar debattieren gegeben hätten. Da war etwa eine Installation aus 51 podestartigen, runden Metallobjekten, die scheinbar zufällig auf der Wiese neben dem Landtag verstreut gelegen hätten. Die Besucher hätten sich zwischen den leicht spiegelnden Objekten bewegen oder sich auf ihnen niederlassen können, fand der Künstler, die 51 Podeste wiederum stünden stellvertretend für die 51 Wahlkreise im Land. Eine App hätte dazu die Hintergrundinformationen liefern können.

Einen Bezug zum Geschehen in dem Landtagsgebäude wollte auch das Werk der Künstlerin Lucia Dellefant herstellen: Ihre Skulptur „In der Vielfalt liegt unser Gelingen“ hätte genau diesen Schriftzug aus Buchstaben kreisförmig in einem Rund angeordnet, das genau das Rund des Plenarsaals abgebildet hätte. Die hellgrauen Buchstaben auf lavagrauem Basalt sollten die Bürger zu einem Forum des politischen Diskurses anregen, die Buchstabenwürfel wären mit Zitaten von Rheinland-Pfälzern versehen worden, die sich bereits für die Demokratie engagieren.

Dies ist der Siegerentwurf „Drei Farben“, in den drei neun Meter hohen Metallrahmen sollen Fahnen flattern. – Foto: Landtag/ Andreas Linsenmann

Alexander Laner wiederum hätte gleich den Plenarsaal in seiner Gänze als Modell auf die Wiese neben der Landtagskantine gestellt: ein formal vereinfachtes Parlamentsrund, angelehnt an den Mainzer Plenarsaal aus den 1980er Jahren, der damals bundesweit der erste Plenarsaal in Rundform war. „Durch die künstlerische Geste ins Freie versetzt, wird der Plenarsaal zum „Pleinairsaal“, zum Plenum unter freiem Himmel“, schreibt der Künstler dazu. Entstehen könne so eine Arena oder gar eine Art römisches Amphitheater in der freien Natur, ein Außenparlament, das zugleich Demokratie, Transparenz und Bürgernähe symbolisiere – und sogar für reale Sitzungen genutzt werden könnte.

So hätte der Parlamentsgarten am Mainzer Landtag aussehen können. – Foto: gik

Besonders gut aber gefiel uns der „Garten der Welt“, ein ebenfalls kreisrundes Gebilde, das maßstabsgetreu das Plenarrund im Landtagsgebäude nachgebildet hätte. An die Stelle der Sitze für die Parlamentarier aber wären Gartenparzellen getreten, 188 Minigärten – und diese hätten stellvertretend für die 188 verschiedenen Nationalitäten gestanden, die Ende 2017 in Rheinland-Pfalz lebten. „Jede Parzelle ist einem der Herkunftsländer gewidmet“ und werde mit Pflanzen aus dem jeweiligen Land bestückt, so der Künstler in seiner Beschreibung. So entstehe ein biologisch ausdifferenzierter „Weltgarten, ein Garten von und für Menschen aus aller Welt“, ein interkultureller Garten direkt vor dem Parlament.

In die Mitte hätte der Künstler schließlich noch einen großen, runden, vier Meter messenden Tisch gestellt, dessen Oberfläche mit einem Sattelitenbild von Rheinland-Pfalz versehen worden wäre – auf dem Tisch hätte man sitzen, picknicken oder spielen können: „Treffpunkt und praktisches, multifunktionales Zentrum des kleinen Parks und der Weltgärten“, wie der Künstler in seiner beiliegenden Beschreibung notiert. Direkt an der Großen Bleiche und in unmittelbarer Rheinnähe hätte so eine grüne Oase für die Mainzer entstehen können – für die einzelnen Parzellen hätte es Patenschaften geben sollen, so wäre eine World Community entstanden, ein Ort der Begegnung, aber auch des Handelns und der Kommunikation.

Visualisierung des künstlerischen Rundes „Vielfalt“ für den Mainzer Landtag. – Foto: gik

Die Jury hingegen entschied sich für die drei neun Meter hohen Metallrahmen mit den drei Farben Schwarz, Rot und Gold darin, und bergründete dies so: Die Form der drei Fahnen in drei separaten Metallrahmen stehe für Offenheit, durch die Trennung der drei Farben könne „die Fahne neu erlebt werden.“ Das Werk nehme „in herausragender Weise Bezug“ auf die Geschichte des Platzes und leiste eine „künstlerische Transformation“ des Themas der Hambacher Fahne, aus der die deutsche Nationalflagge wurde. „Drei Farben“ erinnere so auch an den Mut der damaligen Freiheitskämpfer, die ungeachtet aller Gefahren für ihr Leib und Leben die deutsche Einheit, Freiheit und Demokratie forderten.

Sailstorfer selbst hatte in seiner Bewerbung geschrieben, er wolle mit seinem Kunstwerk dazu beitragen, einen Ort zu entwickeln, an dem Demokratie aktiv erlebt und gestaltet wird. Der Besucher solle eingeladen werden, über den Ort und seine Bedeutung zu reflektieren. Die Jury meinte dazu, durch das Kunstwerk bleibe der Ort begehbar, nahbar und lade Passanten ein. Die Mainzer reagierten dagegen eher mit Kopfschütteln: die ersten Reaktionen von Mainz&-Lesern lauteten „drei Wäscheleinen“ oder schlicht „bescheuert“.

Info& auf Mainz&: Alle zehn Modelle der Finalrunde des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ könnt Ihr im Mainzer Landesmuseum, in der Lobby des Plenarsaals, der alten Steinhalle, ansehen – allerdings nur noch bis diesen Mittwoch. Dann waren die Vorschläge, die vor der Bekanntgabe des Siegers weder mitgeteilt noch gezeigt wurden, genau eine Woche lang ausgestellt. Mehr zum Siegerentwurf „Drei Farben“ lest Ihr hier bei Mainz&, mehr zur Sanierung und Umbau des Deutschhauses genau hier. Zu den Vorschlägen und der Entscheidung in Sachen „Kunst am Bau“ am Mainzer Landtag lest Ihr hier unseren Leitartikel: „Abgehobene Fahnenbahnen statt Treffpunkt und Kommunikation – Die Kunst am Mainzer Landtag haut den Mainzern die Demokratie um die Ohren.“

 

 

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Cinelady am 12.09.2018: Jane Fonda und ein besonders erotischer BookClub – Frauenpower und Weinerlebnis im Weinhaus Michel

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Sex and the City und Fifty Shades of Grey in einem Film, dazu ein großartiges Frauen-Staraufgebot und ein sensibler Film über Liebe, Leben und Freundschaft – alles das könnt Ihr am Mittwochabend beim CineLady Glam Preview erleben. „Book Club“ heißt der Film bei der Ladies‘ Night im Cinestar Kino in Mainz, und dabei geht es um die großartige Freundschaft vier alternder Ladies, die gemeinsam durch dick und dünn gehen – und dabei die Liebe neu entdecken. Jane Fonda, Diane Keaton, Candice Bergen und Mary Steenburgen spielen die vier Freundinnen, und das Staraufgebot allein garantiert ja schon fast einen guten Film. Doch „Book Club“ ist noch viel mehr: eine witzige, romantische und manchmal sogar tiefsinnige Komödie. Und was gehört zu einem guten Buch? Natürlich ein gutes Glas Wein! Also verlosen wir am Mittwoch bei der CineLady Weinerlebnisse mit dem Weinhaus Michel!

Vivian (Jane Fonda), Diane (Diane Keaton), Sharon (Candice Bergen) und Carol (Mary Steenburgen) gehen schon ihr halbes Leben gemeinsam durch dick und dünn, ihr monatlicher „Book Club“ ist für alle ein Pflichttermin – und bei jeder Menge Wein reden die inzwischen gealterten Freundinnen über alles mögliche. Eines Tages aber präsentiert ihnen Vivian Mr. Grey – eben jenen Protagonisten aus Fifty Shades of Grey. Und mit dem Erotikroman und seinen Beschreibungen beginnen eine ganze Menge Verwicklungen, denn auf einmal entdecken die Ladies, dass sie für die Erotik überhaupt noch nicht zu alt sind, und auch nicht für die wahre Liebe…

Das alles könnte ja nun auch ziemlich platt daherkommen, doch nach allem, was wir vorab gesehen haben, tut es das keineswegs: „Book Club“ ist eine wirklich herrliche und manchmal auch durchaus anrührende, vor allem aber auch stilvolle Geschichte über vier Freundinnen, die lebhaft an die legendäre Serie „Sex and the City“ erinnert. Auch „Book Club“ ist voller Witz und Esprit, die vier Freundinnen stehen natürlich alle längst fest im Leben wie etwa die renommierte Richterin Sharon. Wenn sich die auf einmal in Online-Datingbörsen stürzt, ist das komisch und mutig zugleich, wenn Carol zunehmend verzweifelt versucht, ihren Ehemann wieder zu Sex zu bringen, ist das auch anrührend – oder wenn Vivian ihren früheren Liebhaber wiedertrifft -(gespielt von niemand Geringerem als Don Johnson), dann knistert die Luft.

Astrid Michel im Keller ihres Weinhauses Michel, hier gibt’s beim „Keller für Kenner“ Lesungen und Konzerte, Weinproben und Kabarett. – Foto: gik

Das großartige Damen-Star-Ensemble trägt den Film natürlich, und man würde dabei nie ahnen, dass Diane Keaton und Candice Bergen mittlerweile 72 Jahre alt sind – und Jane Fonda sage und schreibe 80 Jahre. Mit ihren 65 Jahren wirkt Mary Steenburgen da glatt wie ein Küken… Freut Euch auf Liebe, Lust, Freundschaft und vor allem geballte Frauenpower, die im Alter nur immer besser wird! Regisseur Bill Holderman fuhr mit „Book Club“ jedenfalls schon in den USA einen echten Überraschungserfolg ein, Ihr kennt ihn von „Die Lincoln Verschwörung“ oder „Picknick mit Bären“, wo Holderman schon erfolgreich mit den beiden Altstars Robert Redford und Nick Nolte die Männerfassung des Themas Freundschaft und Alter drehte. Der perfekte Film zum Leben – und zum Wein!

Frauenpower und Weingenuss geben sich indes auch in Mainz gerne ein Stelldichein: im Weinhaus Michel in der Mainzer Altstadt. Wirtin Astrid Michel krempelte vor 25 Jahren das gediegene Haus mit den Trockenblumen im Fenster gründlich um, heute ist das Weinhaus Michel ein moderner Genuss-Hotspot in der südlichen Altstadt. Heute hat Astrid Michel vier Söhne und schmeißt zusammen mit ihrem Mann Stefan Weinstube und das dazu gehörende Weingut – im Weinhaus Michel werden nur eigene Tropfen ausgeschenkt. Und die Weine haben hier Persönlichkeit: „Altstadtadel“ und „Amorettsche“ heißen hier die Weine, der Schnudedunker  ist ein Weißweincuvee, und der Riesling kommt als angeberischer Drummermajor daher, der „Owwermaschores“. Mainzer Lebensart meets Weinkultur und leckeres Essen – und längst auch Kultur.

2007 nämlich machten Michels aus dem etwas altbackenen Kellergewölbe einen modernen Erlebnisraum im Untergeschoss, seit ein paar Jahren finden die Gäste hier nicht nur Wein und Fastnachtsparties, sondern auch Kultur: Im „Keller für Kenner“ gibt es Lesungen und Konzerte, gespielte Krimis und Kabarett. Gerade erschien das Programm für das Winterhalbjahr, los geht’s am kommenden Samstag, den 15. September, mit der Herbstweinprobe mitsamt der Mainzer A-Cappella-Band Suna! Am 21. September kommt die geniale Frauenband Mafalda, im Oktober könnt Ihr hier Oliver Mager mit „Verliebt in eine Stadt“ erleben. Graf Dracula gibt sich an Halloween die Ehre, Ende November gibt’s Weihnachtsgeschichten mit Widerhaken – und natürlich dazu immer gute Weine. Und Karten für die Genüsse könnt Ihr exklusiv am Mittwoch bei der CineLady gewinnen!

Info& auf Mainz&: CineLady Glam Preview am Mittwoch, 12. September 2018 mit dem Film „Book Club“. Los Geht’s ab 19.15 Uhr im Cinestar-Foyer mit einem Prosecco und einer Maxi (so lange der Vorrat reicht). Karten gibt es an der Kinokasse, CineStarCARD-Besitzerinnen sparen 1,- Euro beim Ticketkauf. Infos und Karten gibt es hier im Internet. Mehr zum Weinhaus Michel in der Mainzer Altstadt lest Ihr hier bei Mainz&, das Weinhaus Michel und das gesamte Progeamm für den „Keller für Kenner“ findet Ihr hier im Internet.

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