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Start 2019 April

Monatsarchive: April 2019

Mainz& exklusiv: Wurden bei der Aktenvernichtung im Wirtschaftsdezernat sensible Daten vernichtet? Revisionsbericht wirft Fragen auf

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Wenn heute Nachmittag der Revisionsausschuss der Stadt Mainz zusammentritt, dann hat der Ausschuss so einiges zu beraten. Auf der Tagesordnung steht der Revisionsbericht zu den verschwundenen Akten im Wirtschaftsdezernat, und dieser enthält durchaus brisante Passagen: Nach dem Bericht, der Mainz& exklusiv vorliegt, ließ der scheidende Dezernent Christopher Sitte (FDP) bewusst wichtige Daten „vor dem Zugriff von Frau Matz“ entziehen, da es sich „um sensibles Schriftgut aus der ‚Koalitionszeit‘ handele“ – so gibt es Sittes damalige persönliche Referentin in dem Bericht zu Protokoll. Dem „Zugriff“ der neuen Dezernentin entzogen wurden demnach Arbeitsverträge und Tantiemenverträge mit einzelnen Personen, Verträge zwischen einem privaten Unternehmen mit der Stadt Mainz sowie Daten aus Sittes Tätigkeit als Geschäftsführer der Zentralen Beteiligungsgesellschaft (ZBM) – Sittes Nachfolgerin Manuela Matz (CDU) war die Nachfolge auf diesem Posten verweigert worden.

Die Schränke in diesem Büro fand die neue Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) bei ihrem Amtsantritt ebenso ausgeräumt vor, wie das Dezernatslaufwerk. – Foto: gik

Anfang Dezember 2018 hatte die überraschend zu Sittes Nachfolgerin gewählte CDU-Politikerin Manuela Matz bei ihrem Amtsantritt leere Schränke und ein leer geräumtes Laufwerk auf dem Computer des Wirtschaftsdezernats vorgefunden. Am 16. April legte die Stadt Mainz den lange erwarteten Revisionsbericht dazu vor, der Leiter des Revisionsamtes, Peter Huber, kam in der öffentlichen Pressekonferenz zu dem Schluss: „Es gibt keinen Anlass davon auszugehen, dass Relevantes vernichtet wurde.“ CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig, Leiter des städtischen Revisionsausschusses, hatte daran direkt Zweifel angemeldet: Es seien noch „eine ganze Reihe Fragen offen“, sagte Schönig, etwa zu der Frage, welche Unterlagen relevant seien und welche nicht.

Der Revisionsbericht, der Mainz& nun exklusiv vorliegt, lässt in der Tat Fragen an mehreren Stellen offen. Der Bericht stützt sich vorwiegend auf Interviews mit der damaligen persönlichen Referentin sowie den beiden Vorzimmerdamen Sittes, dazu wurde eine schriftliche Stellungnahme des früheren Dezernenten eingeholt. In der Rekonstruktion der Vorgänge stellt der Bericht fest: Die Papierakten wurden an zwei Terminen vernichtet. Für den 3. und den 7. Dezember wurde jeweils ein Container ins Dezernat bestellt, an beiden Tagen waren nur Sitte und seine Referentin anwesend, aber keine der beiden Vorzimmerdamen. Am 3. Dezember arbeiteten demnach Sitte und seine Referentin gemeinsam im Büro, am 7. Dezember nur seine Referentin. Die Vernichtung sei „durch sie selbst oder in Zusammenarbeit mit Herrn Sitte erfolgt“, gibt die Referentin laut Bericht zu Protokoll, und Sitte „habe selbst Unterlagen in den Container entsorgt.“

Der Revsisionsbericht zu den verschwundenen Akten im Wirtschaftsdezernat liegt Mainz& nun exklusiv vor – und er wirft Fragen auf. – Foto: gik

Nach den Aussagen der damaligen Mitarbeiterinnen Sittes befanden sich in den verschwunden Papierunterlagen jedoch keineswegs nur Altunterlagen wie Stadtpläne oder alte Sitzungsprotokolle, sondern auch „beispielsweise der Arbeitsvertrag von Person Mustermann A“ mit einer Beteiligungsgesellschaft sowie von „Person Mustermann B und C“ mit weiteren Gesellschaften, ebenso Verträge zwischen einem privaten Unternehmen mit der Stadt Mainz.

Der Leiter des Revisionsamtes, Peter Huber, hatte bei der Vorlage des Berichtes betont, wichtige Originaldokumente seien der Stadt nicht verloren gegangen, doch offenbar sollten diese Dokumente den Augen der neuen Dezernentin entzogen werden. Welches Klima dabei herrschte, zeigen Aussagen aus dem damaligen Email-Verkehr, darin schreibt die damalige Referentin,  sie habe die Daten „vor dem Zugriff von Frau Matz verwahrt“. An anderer Stelle heißt es, „auf Anordnung von Herrn Sitte“ seien die Daten „vor dem Zugriff von Frau Matz ’sicher zu verwahren‘.“

Sitte und seine damalige Referentin betonen in dem Bericht immer wieder, es seien „keine dienstlichen“ oder „keine relevanten“ Akten der Stadt Mainz vernichtet worden – was aber als „relevant“ eingeschätzt wurde, bleibt im Ermessen der handelnden Personen. „Eine Wiederherstellung der Papierunterlagen ist nicht mehr möglich, da diese bereits (…) geschreddert wurden“, vermerkt der Revisionsbericht dazu. Das lässt Fragen offen: So könnten Daten vernichtet worden sein, die für Sitte und seine Vorgänger wichtig waren oder Einblicke in sensible Vorgänge gaben. Die Daten in den Ordnern des Wirtschaftsdezernates betrafen Vorgänge aus dem Liegenschaftsamt und dem Tiefbauamt, es waren Daten zu Vergabevorgängen enthalten sowie zu Kongresswesen und der städtischen Gesellschaft Gebäudewirtschaft Mainz.

Entsorgt wurden nach Aussagen der Mitarbeiter Unterlagen, die noch aus der Amtsperiode von Sittes Vorgänger Franz Ringhoffer (FDP) stammten, sogar Unterlagen aus der Zeit dessen Vorgängers Richard Patzke (FDP) seien dabei gewesen – die Unterlagen sollen unter anderem Beteiligungen der Stadt Mainz betreffen. Beide FDP-Vorgänger sind heute Geschäftsführer stadtnaher Gesellschaften, in einem Anonymen Brief vor einigen Wochen war die Rede von diversen Mauscheleien bei gerade diesen stadtnahen Gesellschaften – die Briefeschreiber hatten auch behauptet, bei der Aktenvernichtungsaktion seien sensible Daten zu genau solchen Vorgängen vernichtet worden.

Welche Akten ließ der damalige Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) aus seinem Büro „dem Zugriff“ seiner Nachfolgerin entziehen? Der Revisionsbericht wirft dazu neue Fragen auf. – Foto: gik

Sittes Referentin gab zudem an, Sitte habe angeordnet seine „persönliche Daten“ löschen zu lassen. Doch unter diesen „privaten Daten“ seien auch „Unterlagen, betreffend seiner Funktion als Geschäftsführer der Zentralen Beteiligungsgesellschaft der Stadt Mainz“ gewesen. Als Begründung gab sie an, Sitte sei nicht als Wirtschaftsdezernent, sondern „als Mitglied der FDP“ bestellt worden. Tatsächlich war der neuen Dezernentin Matz die Nachfolge auf genau diesen Geschäftsführungsposten dieser zentralen städtischen Steuerungsgesellschaft verwehrt worden.

Für den „Schutz der persönlichen Daten“ verschob die Referentin zudem 5,6 Gigabyte Daten aus dem öffentlichen Laufwerk des Wirtschaftsdezernats auf ihr persönliches Laufwerk und entzog diese Daten damit dem Zugriff der neuen Dezernentin und ihrer Mitarbeiter. Das Recht auf den Schutz der eigenen Daten ist ein hohes Gut, dass Sitte Anspruch darauf hatte, seinen persönlichen Schriftverkehr und seine persönlichen Mails und Adressen zu sichern, ist unbestritten. Doch warum dafür praktisch das gesamte Dezernatslaufwerk verschoben werden musste, bleibt unklar – auf dem öffentlichen Laufwerk verblieben leidglich 200 Megabyte an Daten. Die Referentin betont wiederholt in dem Revisionsbericht, die Daten hätten aussortiert werden müssen, warum das nicht geschah, bleibt unklar.

Nach dem Amtsantritt von Manuela Matz versuchten die Vorzimmerdamen wiederholt, die Referentin zur Herausgabe der elektronischen Daten zu bewegen – diese aber weigerte sich laut Revisionsbericht vehement und mehrfach. Eine Woche lang versuchten die Vorzimmerdamen in teils heftigen Diskussionen – so der Bericht -, die Referentin zur Herausgabe zu bewegen, diese aber gab an, es handele sich „um sensibles Schriftgut“, das nur mit Zustimmung Sittes herausgegeben werden dürfen. Das wirft die Frage auf, welche hochsensiblen Daten vor dem Zugriff der neuen Dezernentin bewahrt werden sollten.

Der Leiter des Revisionsamtes der Stadt Mainz, Peter Huber (links) bei der öffentlichen Vorstellung des Revisionsberichtes zusammen mit OB Michael Ebling (SPD) und CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig. – Foto: gik

Kurios muten auch Vorgänge zur Wiederbeschaffung der Akten an: Erst am 12. Februar wurden Matz sowie der OB „von einem Geschäftsführer einer städtischen Beteiligung“ per Email darüber informiert, dass sich bei ihnen Ordner aus dem Wirtschaftsdezernat befänden, für die man gar nicht zuständig sei – dabei handele es sich um Verträge. Abgegeben worden waren die beiden Ordner am 5. Dezember 2018, warum das erst mehr als zwei Monate später auffiel, wird nicht erwähnt.

Lückenlos aufklären konnte die Revision der Stadt Mainz die Vorgänge somit jedenfalls nicht, auch weil die Recherche mehr als ein Vierteljahr in Anspruch nahm. So hatte der Leiter des Revisionsamtes zwar betont, es seien keine Emails nach außen mit Daten verschickt worden. Allerdings heißt es im Revisionsbericht etwa, das Email-Konto der Mitarbeiterin sei erst nach ihrer Zustimmung gesichtet worden – die Sichtung erfolgte Mitte März 2019, also gut ein Vierteljahr nach dem Ausräumen von Büro und Computer. Das Ergebnis: „Es waren keine Mails an private Personen erkennbar.“ Ob dabei auch eventuellen Löschvorgängen nachgegangen wurde, dazu äußert sich der Revisionsbericht nicht. Zu der Frage, ob womöglich Daten über eine externe Cloud verschoben wurde, heißt es in dem Bericht zudem: „Theoretisch wären zwar Möglichkeiten denkbar, aber es lagen auch hier keinerlei Anhaltspunkte vor.“

Info& auf Mainz&: Mehr zu den verschwundenen Akten lest Ihr hier bei Mainz&, was zu dem Revisionsbericht in der öffentlichen Pressekonferenz gesagt wurde, findet Ihr hier.

 

 

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Herbert Bonewitz ist tot – Ur-Fastnachter, Kabarettist, legendärer Wortakrobat – Mainz trauert um „Prinz Bibi“

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Herbert Bonewitz
Herbert Bonewitz bei einer seiner letzten Lesungen. Der Fastnachter und Kabarettist starb am Montag im Alter von 85 Jahren in Mainz. - Foto: Alexander Sell

Tiefe Trauer in Mainz: Herbert Bonewitz ist tot. Der legendäre Mainzer Fastnachter und Kabarettist starb am Montag im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit in Mainz. Sein Sohn Michael Bonewitz gab die traurige Nachricht am Abend via Facebook bekannt. „Er war ein großer Mainzer, Fastnachter, Kabarettist und ein großartiger Mensch“, schrieb Bonewitz, und fügte hinzu, sein Vater habe ja immer dies gesagt: „Auf meinem Grabstein soll mal stehen: Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt, es wären Deine.“ Mainz trauert um einen seiner ganz Großen.

Herbert Bonewitz
Herbert Bonewitz bei einer seiner letzten Lesungen. Der Fastnachter und Kabarettist starb am Montag im Alter von 85 Jahren in Mainz. – Foto: Alexander Sell

Hofnarr und beißender Spötter, Prinz Bibi und der Mann vom Kabarett – Bonewitz war schon zu Lebzeiten eine Legende: Der Ur-Mainzer feierte mit den Gonsbachlerchen die ersten Bühnenerfolge, in den 1970er Jahren las er als „Prinz Bibi“ der Gesellschaft die Leviten, auch den Fastnachtern selbst. Legendär seine närrischen Begrüßungen, in denen er die selbstzufriedene Fastnachtselite geißelte. Bonewitz war ein echter Narr, ein Eulenspiegel, der mit seinen spitzen Versen den Menschen den Spiegel vorhielt, ein „Revoluzzer der Fastnacht“ – was nicht jedem gefiel.

Geboren wurde Herbert Bonewitz am 9. November 1933 in Mainz, den Krieg und die Zerstörung der Stadt erlebte er als junger Bub mit. Bonewitz studierte Publizistik, sein Geld verdiente er später lange Jahre als Werbeleiter der Mainzer Firma Hakle. 1975 sagte er der Fastnachtsbühne Adé, 1983 wechselte er ganz ins Profifach als Texter, Kabarettist und auch Zeichner.

Herbert Bonewitz als Alt-Fastnachter 2005 und als Urfastnachter am Flügel. Fotos: Archiv Bonewitz

Fortan trat Bonewitz auf den Kleinkunstbühnen der Republik auf und schrieb Bücher. Seine heiteren Glossen, spaßigen Kommentare, komischen Erzählungen und ulkigen Gedichte sah er als Gegengift zu den beängstigenden Zeiten der zunehmenden Barbarei. 2005 kehrte er noch einmal zu einem umjubelten Auftritt bei „Mainz bleibt Mainz“ zurück. „Ehret die Alten, bevor sie erkalten“, sagte Bonewitz damals, da verneigte sich der Saal ganz tief vor dem Altmeister.

2017 wurde sein Schicksalsjahr: Bonewitz durchlitt eine schwere Infektion, acht Tage lang lag er auf der Intensivstation, danach blieb er dauerhaft geh- und sehbehindert. Bonewitz beendete schweren Herzens seine Bühnenkarriere, wirklich erholt hat er sich nie mehr.Im November 2018 konnte er noch seinen 85. Geburtstag feiern, Bonewitz habe „als Fastnachter, Kabarettist, Zeichner und Autor in den vergangenen Jahrzehnten ein beeindruckendes Lebenswerk geschaffen“, gratulierte etwa Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

Bonewitz erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und einen „Stern der Satire“ in Mainz. Seit 1958 war er mit seiner Frau Barbara, der Bärbel, verheiratet, er hat einen Sohn und eine Tochter. Bis zuletzt lebte er in seinem geliebten Mainz-Gonsenheim. Nun ist Herbert Bonewitz mit 85 Jahren in der Mainzer Universitätsklinik gestorben – Mainz trauert um einen seiner ganz Großen. Und wie schrieb sein Sohn Michael noch: „Auf Wiedersehen im Narrenhimmel!“

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Neu in Mainz: Wochenmarkt-Kochkurs

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10:00 Uhr – 16:00 Uhr

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Wochenmarkt in Bretzenheim

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Wochenmarkt auf dem Marktplatz und dem Liebfrauenplatz

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07:00 Uhr – 14:00 Uhr

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„Maiz bleibt Maiz“ – Stadt Mainz versendet Wahlbeteiligungen mit falscher Email-Adresse – Kein Neudruck nötig – CDU fordert zusätzliche Email-Adresse

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Auf der offiziellen Wahlbenachrichtigung der Stadt Mainz befindet sich eine falsche Email-Adresse - dem Wort Mainz fehlt da ein kleines "n". Ergebnis: Die Emails landen derzeit im Nirwana. - Foto: gik

Panne in der Stadtverwaltung: Seit dieser Woche werden an alle Mainzer Haushalte die Wahlbenachrichtigungen für die Europa- und die Kommunalwahl am 26. Mai verschickt, darauf auch eine Email-Adresse, unter der man die Briefwahlunterlagen beantragen kann. Und da staunte mancher beim genauen Blick darauf nicht schlecht: Der schönen Stadt Mainz war doch glatt das „n“ abhanden gekommen. Statt „briefwahlbuero@stadt.mainz.de“ steht da nun „briefwahlbuero@stadt.maiz.de“ – und das gleich zweimal. Die CDU-Opposition spottete prompt „Maiz bleibt Maiz“ und forderte Abhilfe zu schaffen. Neu gedruckt werden müssen die Wahlbenachrichtigungen aber nun nicht.

Auf der offiziellen Wahlbenachrichtigung der Stadt Mainz befindet sich eine falsche Email-Adresse – dem Wort Mainz fehlt da ein kleines „n“. Ergebnis: Die Emails landen derzeit im Nirwana. – Foto: gik

Die Panne auf der Wahlbenachrichtigung sorgte umgehend für Spott in den sozialen Netzwerken: „Maiz bleibt Maiz“ spottete die CDU und dichtete auch gleich den SPD-Wahl-Slogan „Ich mag Maiz“ um. Mancher nahm das Ganze mit Humor: „‚Maiz‘ hat wirklich mehr verdient – nämlich ein ’n'“, lästerte ein Facebook-Kommentator. Andere aber ärgerten sich mehr: „Ganz Mainz ist eine Baustelle, wir Bürger bezahlen die ganzen Fehler“, schimpfte eine Bürgerin: „Setzen 6!“

Die Wahlbenachrichtigungen für die Europa- und die Kommunalwahl am 26. Mai hatte am 23. April begonnen, insgesamt sollten 165.500 Wahlberechtigte der Landeshauptstadt Mainz ein Informationsschrieben bekommen haben. Auf der Wahlberechtigung ist zum einen das Wahlbüro für den Wahltag angegeben, aber auch eine Adresse, unter der die Briefwahlunterlagen angefordert werden können – etwa digital per Email.

Der Email-Adresse der Stadt Mainz ist dabei allerdings ein winzig kleines „n“ abhanden gekommen, so dass nun statt „stadt.mainz.de“ auf dem Bogen „stadt.maiz.de“ steht – diese Email-Adresse allerdings existiert nicht. Das Pikante dabei: Unter genau dieser Email sollten die Bürger ihre Briefwahlunterlagen anfordern können, eine Möglichkeit, von der in Zeiten digitaler Kommunikation reger Gebrauch gemacht wird. Gleich zweimal findet sich die falsche Email auf dem Schreiben, die CDU mutmaßte prompt, die Stadt müsse nun neue Wahlbenachrichtigungen verschicken.

Beim Landeswahlleiter hieß es dagegen: Nein, neue Wahlbenachrichtigungen müsse die Stadt deswegen nicht verschicken. „Es ist offenkundig, dass dies ein Druckfehler ist“, sagte ein Sprecher des Landeswahlleiters auf Mainz&-Anfrage. Deshalb sei die Einschätzung des Landeswahlleiters, dass der Fehler nicht so gravierend sei, dass deshalb alle Benachrichtigungen neu gedruckt werden müssten. „Wenn irgendwo ein falscher Sachverhalt drin stünde, wäre es etwas anderes“, sagte der Sprecher. In diesem Fall gehe es ja auch „nur“ um die Benachrichtigung, und eben nicht um den Stimmzettel selbst. In Bad Kreuznach etwa war gerade entdeckt worden, dass auf dem offiziellen Stimmzettel ein Bewerber komplett fehlte, hier müssen nun neue Stimmzettel gedruckt werden.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen – das übernahm umgehend die CDU-Opposition. Und dichtete mal schnell ein paar Mainz-Slogans um. – Grafik: CDU, Foto: gik

Die CDU sieht die Sache indes nicht ganz so harmlos: „Natürlich ist der Fehler für Geübte offensichtlich, aber es gibt genug Menschen, die denken sich nichts dabei“, sagte Flegel gegenüber Mainz&: Zwar bekomme man nach dem Versenden der Anfrage an diue falsche Email eine Fehlermeldung, wer aber viele Emails am Tag bekomme, dem könne das auch durchaus mal durchgehen, argumentierte sie. „Ich erwarte von der Stadt, dass sie diese Email-Adresse zusätzlich einrichtet, das ist doch das mindeste“, forderte Flegel: „Ich kann doch nicht darauf bauen, dass jeder mitdenkt.“

Die gesamte Politik strebe nach einer hohen Wahlbeteiligung, da erwarte sie, dass auch die möglichen Irrläufer aufgefangen würden: „Man muss doch gewährleisten, dass die Bürger kein Lottospiel machen“, sagte Flegel. Der Vorgang erinnere sie stark an das Bibelturm- Bürgerbegehren: „Es war ja an Peinlichkeit kaum zu überbieten, dass die Bürger den Wahlaufruf zum Bibelturm nur zum Teil erhalten haben“, sagte Flegel, „das Vorgehen hier ist genauso.“

Info& auf Mainz&: Die richtige Email-Adresse zur Beantragung Eurer Briefwahlunterlagen lautete natürlich briefwahlbuero@stadt.mainz.de. Alle weiteren Informationen, samt der richtigen Email, findet Ihr auch auf dieser Internetseite der Stadt Mainz, dort gibt es auch gleich einen Link zu einer Online-Seite, auf der Ihr die Unterlagen direkt online beantragen könnt. Denn eines ist ja klar: Geht wählen!

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Kommt eine neue Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden? – Vorabplanungen laufen, sechs Standorte geprüft

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Staugeplagt sind die Brücken von Mainz, hier die Theodor-Heuss-Brücke Richtung Mainz-Kastel. Wiesbaden treibt deshalb nun Pläne für eine neue Rheinbrücke voran. - Foto: gik

Lange schien es wie eine Vision aus einer fernen Zukunft, nun könnten die Pläne deutlich schneller Realität werden als gedacht: Bekommen Wiesbaden und Mainz eine neue Brücke über den Rhein? Nach jahrelangem Stillstand startet die Stadt Wiesbaden nun konkrete Voruntersuchungen – es ist die Not, die die Politik antreibt: Stark gestiegene Pendlerströme, der Kollaps der Schiersteiner Brücke vor vier Jahren und nicht zuletzt die geplante Citybahn zwischen Mainz und Wiesbaden treiben die Überlegungen jetzt voran. Sechs Standorte sind in der Prüfung – der wahrscheinlichste ist eine Rheinbrücke parallel zur Eisenbahnbrücke Nord – die Tangente schlug vor vier Jahren bereits die Mainzer CDU vor.

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Staugeplagt sind die Brücken von Mainz, hier die Theodor-Heuss-Brücke Richtung Mainz-Kastel. Wiesbaden treibt deshalb nun Pläne für eine neue Rheinbrücke voran. – Foto: gik

Es war an Fastnacht 2015, als die Schiersteiner Brücke über Nacht wegbrach – und ein heilloses Verkehrschaos im gesamten westlichen Rhein-Main-Gebiet auslöste. Wochenlang ging zwischen Mainz und Wiesbaden fast nichts mehr, die verbleibenden zwei Brücken waren hoffnungslos überlastet. Jüngst treibt Wiesbaden dazu die Planungen für eine Citybahn zwischen den beiden Landeshauptstädten voran – und auch die soll über eine der existierenden Rheinbrücken rollen, die jetzt schon staugeplagte Theodor-Heuss-Brücke. Gerade mit den Citybahn-Plänen wurden die Forderungen für eine zusätzliche Rheinbrücke zwischen den beiden Landeshauptstädten wieder laut, die Mainzer CDU sieht die Brücke gar als Bedingung für eine Citybahn.

Rheinbrücken sind indes ein heikles Thema, an denen sich oft endlose Streitigkeiten und Jahrzehnte währende Planungen entzünden. Seit mindestens 15 Jahren wird über eine Rheinbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim gestritten, allen Petitionen und Kreistagsbeschlüssen zum Trotz bleibt das Vorhaben bisher in Ansätzen stecken – vor allem wegen Naturschutzgründen. Auch die Mittelrheinbrücke in der Nähe der Loreley steckt im Streit der Zuständigkeiten fest, eine weitere Rheinquerung bei Oppenheim wird immer wieder von Bedenken ausgebremst – gerade erst lehnten die Grünen im Kreis Mainz-Bingen neue Brücken über den Rhein kategorisch ab.

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Diese sechs Standorte werden für eine neue Rheinbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden in den Fokus genommen. – Grafik: Stadt Wiesbaden

Doch der Druck auf die Politik wächst, denn die existierenden Rheinbrücken sind dem Pendleraufkommen schon lange nicht mehr gewachsen. 360.000 Menschen pendeln laut der „Stau- und Pendlerstudie 2018“ der IHK Frankfurt pro Tag nach Frankfurt, Zehntausende über den Rhein – gerade im westlichen Rhein-Main-Gebiet sind die Verflechtungen rechts und links des Rheins enorm gewachsen. Pro Tag pendeln der IHK-Studie zufolge rund 13.000 Arbeitnehmer aus Wiesbaden und angrenzenden rechtsrheinischen Kreisen nach Mainz, Zehntausende in die andere Richtung. Der Autobahnring um Mainz gehört gemeinsam mit den Rheinbrücken zu den Stau-Hotspots der Region – „die Verkehrsinfrastruktur sei „kurz vor dem Kollaps“, warnte die IHK.

Und so geschah jüngst, was lange wie ein Science Fiction-Szenario einer fernen Zukunft schien: Die Stadt Wiesbaden leitete vor wenigen Wochen in Absprache mit Mainz eine Vorprüfung für den Bau einer neuen Rheinbrücke ein, sogar konkrete Standorte wurden bereits in den Fokus genommen. Man befinde sich „in einem ersten Austausch über mögliche Brückenstandorte“, teilte der Wiesbadener Beteiligungsreferent Sven Kötschau auf Anfrage von Mainz& mit. Sechs Standorte wurden demnach in den Fokus genommen, alle zwischen Mainzer Innenstadt und Wiesbaden-Biebrich.

Bei der Realisierbarkeit schieden die ersten schnell aus: Eine Verbreiterung der Theodor-Heuss-Brücke, der Mainzer Innenstadt-Brücke, kommt aus Denkmalschutzgründen nicht in Frage, eine Brücke in der Verlängerung der Mainzer Kaiserstraße – hier stand nach dem Krieg einst eine militärische Behelfsbrücke – dürfte an fehlendem Platz für Zufahrtsrampen scheitern. Zwei nördlichere Brückenstandorte würden auf Mainzer Seite auf der Ingelheimer Aue enden, die hier stehenden Kraftwerke könnten dem entgegen stehen. Auch die Naturschutzgebiete auf den Rheininseln Rettbergsaue und Petersaue dürften Probleme bereiten – auch das Wasserwerk auf der Petersaue, das Mainz und Wiesbaden mit wichtigem Trinkwasser versorgt.

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Blick von der Kaiserbrücke Richtung Wiesbaden, hier könnte parallel zur Eisenbahnbrücke womöglich eine weitere Rheinbrücke entstehen. – Foto: gik

Als wahrscheinlichste Lösung bleibt denn wohl ein Bauwerk parallel zur Eisenbahnbrücke im Mainzer Norden, der sogenannten Kaiserbrücke. Eine Parallelbrücke südlich der Kaiserbrücke dürfte wegen des neuen Wohngebietes Zollhafen nicht mehr realisierbar sein, aber eine Brücke nördlich der Eisenbahnbrücke könnte Platz und gute Anbindungsmöglichkeiten bieten. Auf Wiesbadener Seite könnte hier die Wiesbadener Straße zur Brücken-Verlängerung werden, auf Mainzer Seite eine Anbindung durch das kleine Gewerbegebiet an die Rheinallee in Höhe Zwerchallee möglich sein – eine Tangente, die die Mainzer CDU schon vor vier Jahren ins Gespräch brachte.

Der Mainzer Landtagsabgeordnete Gerd Schreiner (CDU) schlug im September 2015 eine neue Rheinbrücke parallel zur Kaiserbrücke vor, der Anlass war der Kollaps der Schiersteiner Brücke im Februar 2015. Aber Schreiner hatte noch einen zweiten Anlass: Die völlig marode Hochbrücke in der Verlängerung der Mombacher Straße. 2015 hieß es dazu aus dem Rathaus, die Hochbrücke aus den 1960er Jahren müsse in wenigen Jahren abgerissen werden – von fünf Jahren war damals die Rede.

Der Mainzer CDU-Landtagsabgeordnete Gerd Schreiner im September 2015 unter der Mombacher Hochbrücke mit seinem Plan für eine Innenstadttangente samt neuer Rheinbrücke. – Foto: gik

Schreiner schlug damals vor, anstelle der Hochbrücke eine vierspurige Innenstadttangente zu bauen, die von der Zwerchallee auf der alten Trasse unter der Hochbrücke zum Hauptbahnhopf führen und die Rheinallee sowie die Innenstadt vor Durchgangsverkehr entlasten könne – samt Anbindung an eine neue Rheinbrücke. Die Mainzer Brücken bräuchten dringend eine Entlastung, sagte Schreiner, und sinnierte: Eine neue Rheinbrücke könne ja vielleicht auch mehrstöckig sein, unten Bahnen fahren oder Autos, oben eine Querung für Radfahrer und Fußgänger – „wie die Brooklyn Bridge in New York….“

Nun könnten die neuen Brückenträume schneller Realität werden als gedacht: Wiesbaden treibt die Vorplanungen voran, auch weil man dort Bedenken gegen die Citybahn ausräumen will. Die sechs potenziellen Brückenstandorte seien „unter städtebaulichen Gesichtspunkten geprüft worden“, sagte Kötschau. Eine umfassende Netzprüfung zu Auswirkungen auf das Verkehrsnetz, Entlastungen der übrigen Brücken und Verkehrsverlagerungen soll in Kürze in Auftrag gegeben werden.

Im Mainzer Rathaus äußert man sich indes zurückhaltend. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) befürchtet negative Auswirkungen auf den Mainzer Innenstadtverkehr. „Je nach Ergebnis dieser Potenzialabschätzung sind die Auswirkungen für das innerstädtische Verkehrsnetz abzuwägen und hierdurch auch eventuelle Standorte auszuschließen“, antwortete Ebling im Februar auf eine Anfrage der SPD im Stadtrat. Die Grünen lehnen eine weitere Rheinbrücke ohnehin strikt ab: „Wir wollen keine weitere Rheinbrücke in Mainz, die zusätzlichen Autoverkehr in die Innenstadt ziehen würde und für die kein geeigneter Standort im Stadtgebiet vorhanden ist“, heißt es im Kommunalwahlprogramm für die Wahl am 26. Mai. Für eine weitere Rheinbrücke ist hingegen die FDP.

Die CDU-Opposition sieht hingegen Chancen, auch für Gewerbeentwicklungen entlang der neuen Innenstadttangente, und fordert eine neue Rheinbrücke gerade zwischen Mainz und Wiesbaden. Frankfurt habe zwölf Innenstadtbrücken über den Main, Mainz ganze drei – „wir in Mainz sind abgehängt“, klagt CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig: „Wer Menschen verbinden will, muss Brücken bauen.“

Info& auf Mainz&: Mehr über die Träume und Pläne einer Brooklyn Bridge für Mainz lest Ihr hier bei Mainz&, unseren Bericht von der Pendlerstudie 2018 findet Ihr hier bei Mainz&.

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Große Weinparty und Ortswein-Preview mit Maxime Herkunft Rheinhessen – VDP Weinbörse 2019 präsentiert Jahrgang 2018

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Die VDP-Weinbörse ist das große Treffen der Weinszene im Frühjahr in Mainz. - Foto: gik

Seit mehr als 45 Jahren lädt der Verband der Prädikatsweingüter VDP jedes Frühjahr zur großen Präsentation des neuen Jahrgangs, am 28. und 29. April ist es wieder so weit: Der Verband mit dem Traubenadler als Markenzeichen ist in der Stadt, Mainz wird zum Mekka von Weinexperten, Gastronomen, Fachhändlern, kurz: der gesamten Weinszene. Die Weinbörse selbst ist nur für Fachbesucher zugänglich, doch wie immer könnt Ihr in den Weinbars der Stadt allerlei hochkarätige Weinevents erleben – ein Highlight ist in diesem Jahr die Popup-Bar des Laurenz im Alten Postlager. Am Vorabend der Weinbörse präsentieren die rheinhessischen Winzer traditionell ihre neuen Ortsweine, die Maxime Herkunft Rheinhessen wartet dabei mit einem neuen Konzept auf – und mit einer großen Weinparty am Abend.

Die VDP-Weinbörse ist das große Treffen der Weinszene im Frühjahr in Mainz. – Foto: gik

Vor zwei Jahren gründeten rund 70 rheinhessische Winzer die „Maxime Herkunft Rheinhessen“, in diesem Jahr laden sie zum zweiten Mal zur großen Leistungsschau: Am kommenden Samstag, den 27. April findet am Vorabend der großen Weinbörse die Verkostung der Ortsweine aus Rheinhessen statt. Präsentiert werden dabei die besten Tropfen aus den besten Weinbergslagen, es sind wahre Botschafter von Terroir und Qualität.

Die „Maxime Herkunft Rheinhessen“ wurde als Zusammenschluss der qualitätsorientierten Winzer Rheinhessens gegründet, aus den 70 Mitgliedsbetrieben sind inzwischen 90 geworden. „Wir leben Aufbruch, Dynamik und Profilierung“ sagt Maxime-Vorstandsmitglied Stefan Braunewell aus Essenheim, der Verbund habe sich der Profilierung der Region Rheinhessen verschrieben. „Unsere Mitglieder erarbeiten handwerklich Weine mit Herkunftscharakter, die in Dynamik und Weinqualität vorangehen“, sagt Braunewell.

Der gründungsvorstand der Maxime Herkunft Rheinhessen (von links): Stefan Braunewell, Philipp Wittmann und Johannes Geil-Bierschenk. – Foto: gik

Vorbild für die „Maxime“ ist die Qualitätspyramide des VDP, der Verband der Spitzenweingüter schreibt seinen Mitgliedsbetrieben strengste Kriterien wie Handarbeit im Weinberg und erhebliche Mengenreduzierungen vor. Nicht jeder Weinbaubetrieb will das so einhalten, dennoch gibt es viele Weingüter, die sich an dem Qualitätsversprechen des VDP messen. Immer mehr rheinhessische Betriebe benutzten von sich aus die drei VDP-Qualitätsstufen Gutswein, Ortswein, Lagenwein, sagte Braunewell schon vor zwei Jahren, genau diese Betriebe schlossen sich dann zur „Maxime Herkunft Rheinhessen“ zusammen.

Um den Verbund war es lange sehr ruhig geworden, nun will man auf der Ortswein-Preview mit neuem Konzept durchstarten: „Im neuen Konzept verzichten wir auf die Betriebspräsentation und zeigen alle Weine nur mit dem Fokus auf ihre Herkunft, ihren Ursprung in Rheinhessen“, sagt Braunewell. Den ganzen Samstagnachmittag über sind allerdings wieder nur Fachbesucher eingeladen, sich ein Bild der neuen 2018-er Kollektion zu machen – doch am Abend dann könnt Ihr ausgelassen mitfeiern und vor allem ebenfalls probieren: Im Hofgut Laubenheimer Höhe lädt der „MAXIME.KLUB“ Weinfreunde und Genussmenschen zur großen Party.

Die „Maxime Herkunft Rheinhessen“ lädt für Samstagabend zur großen Weinparty auf die Laubenheimer Höhe, der Klub tanzt… – Foto: Maxime Herkunft Rheinhessen

Ausgeschenkt werden Weine der 90 Mitgliedsbetriebe, darunter sind auch große VDP-Namen wie Wittmann, St. Antony, Kruger-Rumpf oder Wagner-Stempel, aber eben auch Newcomer wie Lisa Bunn oder die Mainzer Winzerin Mirjam Schneider – und natürlich die jungen Wilden des Mainzer Weinsalons mit dem Weingut Braunewell. Unter dem Motto „Feiern mit Herkunft“ wird mitten in den Weinbergen hoch über Mainz probiert und geschlemmt, die kulinarischen Akzente setzt die Küche der Laubenheimer Höhe an verschiedenen Live Cooking Tables. Und natürlich dürfen auch Dancefloor samt DJ nicht fehlen…

Es ist nicht das einzige Weinevent rund um die Weinbörse: Im Le BonBon treffen sich „Burgunder, Bordeaux und Piemont“ mit den deutschen Weinspitzen, in Gebert’s Weinstube werden glasweise Große Gewächse serviert. Das Laurenz in der Mainzer Neustadt lädt zum 5-Gang-Weinbörsen-Menu mit VDP-Weinbegleitung – und am 27. und 28. April jeweils abends ab 18.00 Uhr zur Popup-Weinbar. im Alten Postlager am Hauptbahnhof werden hier exklusive Weine, gereifte Rieslinge und allerlei Weinraritäten ausgeschenkt, für den Magen sorgt ein Foodmarket. Und am Sonntagabend trofft sich die Weinszene traditionell zum großen Börsentreff im Bootshaus bei Frank Buchholz mit 23 Spitzenwinzern.

Info& auf Mainz&: Der Maxime Klub“, die große Weinparty der rheinhessischen Winzer, findet am Samstag, den 27. April 2019, ab 19.00 Uhr im Hofgut Laubenheimer Höhe statt. Die Tickets kosten 65,- Euro und sind online im Internet zu haben, genau hier. Mehr zur VDP-Weinbörse und den kulinarischen Begleitevents findet Ihr hier beim VDP im Internet (Link wurde leider deaktiviert).

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Wein & Spargel: Silvaner, Scheurebe, Sauvignon Blanc als perfekte Begleiter zum königlichen Gemüse – Vorsicht mit Riesling

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Frischer Weißwein und weißer Spargel - eine Traumkombination, gerade in Rheinhessen. Foto: DWI

In jedem Frühjahr wieder tönt es aus dem Radio: „Sie haben den Spargel, und dazu unser frischer Riesling!“ Die Spargelsaison ist da, seit wenigen Wochen gibt es das königliche Gemüse auf dem Markt und an allerlei Verkaufsständen in der Stadt zu kaufen. Dank des unglaublich schönen und warmen Wetters sprießt das königliche Gemüse, sein Genuss ist der köstlichste Vorbote des Frühlings: Bis zum 24. Juni, St. Johanni, gehören die weißen Stangen zu den schönsten Genüssen. Spargel ist uralt, sehr gesund und gilt sogar als Fitmacher, sein feines Aroma aber wird besonders schön unterstützt durch den richtigen Wein – und da sind die Rheinhessen fein raus: Besonders gut zu Spargel passen ein frischer Rheinhessen-Silvaner, ein grün-töniger Sauvignon Blanc oder auch Weißburgunder und Scheurebe. Mainz& gibt Tipps rund um das königliche Gemüse und den Wein dazu.

Frischer Weißwein und weißer Spargel – eine Traumkombination, gerade in Rheinhessen. Foto: DWI

Warum Ihr mit dem Riesling zum Spargel vorsichtig sein solltet? Die oft kräftige Säure des Riesling kann schnell den feinen Duft des weißen Spargels überlagern und die Bitternoten wecken, aber natürlich ist das keine hermetische Regel: Auf die Kombination kommt es an. Wer zum Spargel gerne paniertes Schnitzel kombiniert, kann dazu sehr gut auch einen kräftigeren Weißwein trinken, eine eher fettige Hollandaise wird gepuffert mit einem Weißburgunder, einem Chardonnay oder auch einem etwas kräftigeren Grauburgunder.

„Spargel gilt als wählerisch, was die Partnerschaft mit Weinen angeht“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) in Bodenheim. Sein Geschmack sei von einer leichten Bitternote geprägt, das aber könne mit säurebetonten Rieslingen einen harten, metallischen Geschmack ergeben. Zum feinen Geschmack des Spargels passten am Besten frische Weine wie Silvaner sowie Grau- und Weißburgunder. „Der aromatische Duft des Spargels und das anregende Bukett des Weins verbinden sich zu einem Fest für die Sinne“, schwärmt Büscher. Beide, Wein und Spargel, seien reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Die Delikatesse gilt von alters her als sehr gesunder Fitmacher: Eine Portion (500 Gramm) Spargel enthält nur 65 Kalorien, dafür aber viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die die Verdauung ankurbeln und den Körper entwässern. Das im Spargel enthaltene Provitamin A ist gut für Schleimhäute, Sehkraft und Zellschutz, das Vitamin B für Stoffwechsel, Nerven, Haut und Haare. Die enthaltene Folsäure gilt als gut für die Zellverjüngung, die Blutbildung und die Hormonproduktion – weshalb Spargel auch seit Jahrtausenden bereits als liebesförderndes Aphrodisiakum gilt.

Überhaupt gehört Spargel zu den uralten Delikatessen: Wissenschaftler gehen davon aus, dass Spargel bereits vor 5000 Jahren in den Steppen Asiens kultiviert wurde. Die Römer machten den Spargel zur Kulturpflanze und brachten ihn mit an den Rhein. In Mitteleuropa wurde das Gemüse erst wieder in der Renaissance bekannt, heute kann sich den Spargel auch der Normalverbraucher leisten – sobald die Preise unter zehn Euro pro Kilo fallen, geht der große Run los.

Spargel Bärlauch Foto:DWI
Weißer Spargel kombiniert mit einem frischen Bärlauch-Pesto – ein Gedicht. Dazu passt ein Weißwein mit Kräuternoten wie Silvaner oder Sauvignon Blanc, auch eine Scheurebe kann genial harmonieren. – Foto: DWI

Die Entwicklung der schmalen Stangen, die abgeschottet in Erdhügeln heranwachsen, ist stark vom Wetter abhängig: Ideal für das Spargel-Wachstum ist schönes Frühlingswetter mit 20 bis 25 Grad am Tag und auf keinen Fall unter zehn Grad in der Nacht – sonst wächst der Spargel nicht weiter. Überhaupt sind Menge und Reifegrad der Spargelstangen im Vorfeld nur schwer zu bestimmen, schließlich wächst das der weiße Spargel in kleinen Erdhügeln der Sicht entzogen heran. Zwei bis drei Zentimeter Wachstum können die Stangen am Tag schaffen. Mit Folienabdeckungen können die Temperaturen allerdings variiert und der Reifeprozess beschleunigt werden. Den ersten Spargel kann es so auch schon mal Anfang April geben, traditionelle Spargelzeit ist aber zwischen Ende April und dem 24. Juni.

Danach braucht der Spargel Ruhe, um Kraft fürs kommende Jahr zu sammeln – die Diva unter dem Gemüse braucht eine lange Regenerationszeit und genau das machte den Spargel in der Vergangenheit zu so einer kulinarischen Kostbarkeit, die für Fürsten und Könige reserviert war. Heute gibt es allerdings auch spät reifende Spargelsorten und Flugzeuge, so wird die Saison verlängert und im Supermarkt der Spargel aus Griechenland oder Kalifornien angeboten.

Echte Genießer warten auf den heimischen Spargel: Auf den sandigen Böden Südhessens etwa wächst das königliche Gemüse besonders gut, etwa 400 Spargelbetriebe mit rund 2.200 Hektar Fläche gibt es hier. In einem normalen Jahr werden darauf rund 5.000 Kilo verbrauchsfertige Ware produziert. Mainzer Gourmets aber schwören auf den Spargel aus dem Mainzer Vorort Finthen: Die legendären Spargelbauern produzieren hier besonders intensiv-aromatische Spargelstangen. Der Spargel sei für ihn „der kulinarische Frühbote des Jahres“, schwärmte uns Fernsehkoch Johann Lafer schon vor mehr als zehn Jahren vor. Vom Spargelsalat über Spargel in Orangenbutter mit Jakobsmuscheln oder mit Forellenfilet in Blätterteig sei der Spargel zudem vielseitig verwendbar.

v.l. Hubert Schreiber, Petra Escher, Roland Doll, Simone Schmitt-Rieth, Stefan Leber, Matthias Bungert

In Rheinhessen kredenzt man zum weißen Spargel gerne Silvaner mit Kräuter- und Grasnoten, das passt besonders gut zu Rezepten, die den Spargel mit frischen Kräutern wie etwa einem Bärlauch-Pesto garnieren. Manch einer kombiniert auch Frankfurter grüne Soße zu den Kartoffeln, klassisch gehören auch hartgekochte Eier und/oder die Hollandaise dazu. Unser Tipp: Versucht es mal mit einer Bärlauch-Butter mit Kräutersalz gewürzt, die einfach über Spargel und Kartoffeln gegeben wird… Dazu ein Rheinhessen Silvaner oder eine leichte Scheurebe… himmlisch.

Für Nicht-Vegetarier gehören Schinken oder gleich ein Schnitzel zum Spargel dazu, andere schwören auf Pfannkuchen, dazu empfiehlt das DWI dann einen leichten Weißburgunder. Kombiniert man den Spargel mit kräftigem Fisch wie Lachs oder Saibling, kann auch ein kräftiger Grauburgunder gut passen. Im Rheingauer Weingut Altenkirch in Lorch servieren sie zu Spargelsalat oder Spargel-Carpaccio auch mal einen frischen Rosé oder ein Cuvee aus Weißburgunder, Riesling und Sauvignon Blanc. Auch ein badischer Gutedel oder ein Chardonnay können gerade in der Kombination mit Fleisch wunderbar harmonieren.

Winzer Ferdinand Koegler mit seinem Grünem Veltliner.
Winzer Ferdinand Koegler mit seinem Grünem Veltliner. – Foto: gik

Beim Weingut Ferdinand Koegler in Eltville im Rheingau haben wir vor ein paar Jahren einen wunderbaren Grünen Veltliner entdeckt, der exzellent zum Spargel passt: Als Ferdinand Koegler im Jahr 2000 seinen Grünen Veltliner in Eltville im Rheingau anpflanzte, war er einzige im Rheingau, der sich die traditionelle österreichische Rebsorte in seine Weinberge holte. Er habe lange nach einer Alternative zum Riesling gesucht, erzählt der Winzer: „Ich wollte etwas mit weniger Säure.“ Die Rebsorte ist relativ unkompliziert, hat eine dicke Beerenschale und ist damit unempfindlicher als der Riesling.

Und der Grüne Verltliner sei früher auch im Rheingau angebaut worden, weiß Koegler: vor dem Zweiten Weltkrieg, als Mischanbau gemeinsam mit dem Silvaner. Heute wird auf den Böden des Rheingaus daraus ein mineralisch-leichter Weißwein mit Kräuternoten – perfekt zum Spargel. „Der Veltliner funktioniert“, sagt Koegler, und er sei auch für den Winzer „wahnsinnig spannend.“

Aber wie immer gilt bei kulinarischen Genüssen und ganz besonders bei Wein: Erlaubt ist, was gefällt und was einem schmeckt. Und soll es denn trotz allem ein Riesling zum Spargel sein, dann raten die Experten: greift zur trockenen Classic-Variante oder zu einem halbtrockenen Riesling, der etwas mehr Schmelz und Süße mitbringt.

Gar nichts verkehrt machen könnt Ihr aber mit einem Rheinhessen Silvaner: Die Linie der frischen Silvaner-Weine wird aktuell von sieben Betrieben im Rheinhessischen produziert, rund 32.000 Flaschen dieses Gebietsweins werden pro Jahr gefüllt. Es sind typische Silvaner, die zugleich als hervorragende Visitenkarte für Rheinhessen stehen – mit feinen Fruchtaromen, begleitet von Kräuter- und Blütennoten, dazu saftig, frisch und mit einem belebenden Süße-Säure-Spiel. Gerade wurde der neue Jahrgang 2018 vorgestellt – probieren! Aktuell lautet unser Tipp dazu ein Sauvignon Blanc vom Weingut Fleischer in Mainz-Hechtsheim _ oder wenn Ihr ganz experimentierfreudig seid: Probiert mal den fruchtig-würzigen Schwarzriesling vom Weingut Gerhard Wolf aus Schwabenheim. Ein Rotwein zum Spargel? Ja, Ihr habt richtig gehört: „Der passt perfekt, wenn man den Spargel mit Wacholderschinken kombiniert“, verriet uns Günther Schnaus. Dann aber mal los mit dem Probieren und Genießen!

Info& auf Mainz&: Die sieben Betriebe, die Rheinhessen Silvaner produzieren, findet Ihr hier im Internet, darunter sind etwa der Christophorus Hof von Simone Schmitt-Rieth und von Stefan Leber in Hechtsheim. Den Grünen Veltliner des Weingut Koegler im Rheingau findet Ihr hier. Informationen und -Tipps zum Spargel gibt es beim Deutschen Weininstitut genau hier, im Shop könnt Ihr Euch auch eine Broschüre bestellen. Und hier noch unser kleiner Leitfaden zum Thema Spargel & Wein:

Steckbrief Spargel & Wein

Weißer Spargel: lieblich-milder Geschmack, zartbittere Note – Wein: Silvaner oder Sauvignon Blanc aus Rheinhessen, Gutedel aus Baden

Violetter Spargel: deutlich intensiveres Arome, mehr Bittertöne – Wein: Weißburgunder oder ein leichter Rivaner (Müller-Thurgau)

Grüner Spargel: besonders intensive Aromen, fester – Wein: Grauburgunder oder auch Chardonnay, keinen Wein aus dem Barrique-Fass

Spargelsalat: mit milder Vinaigrette oder feinwürziges Dressing, Vorsicht: Säure im Essen und im Wein verstärkt sich gegenseitig! – Wein: säuremilder Silvaner oder Rivaner/ Müller-Thurgau

Fisch & Spargel: frischer Lachs oder Saibling, in Butter gebraten und mit Hollandaise – Wein: harmonischer Weißburgunder oder ein leichter Rosé

Gekochter Schinken & Spargel: liebliche Würze des Spargels plus salzige Würze des Schinkens – Wein: junger Silvaner mit feiner Frucht – Regel: Je würziger der Schinken, umso kräftiger darf der Wein sein.

Fleisch & Spargel: am besten passen Kalbsschnitzel oder dünnen Schweineschnitzel, auch Schweinelendchen, alles mild gewürzt – Wein: herzhafte, ausdruckvolle Weine wie ein Grauburgunder oder ein Chardonnay

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Mittelaltermarkt an Ostern in der Reduit – Mittelaltermusik, Falkenzucht, Feuershow und allerlei Leckereien

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Immer wieder ein Erlebnis: Mittelaltermarkt in der Reduit in Mainz-Kastel - Foto: gik

Es ist wieder einmal so weit: An Ostern könnt Ihr in der Reduit in Mainz-Kastel das mittelalterliche Osterspektakel erleben. Drei Tage lang, vom 20. bis zum 22. April, tummeln sich hier Ritter und Gaukler, Handwerker, Musiker und allerley fahrendes Volk aus der Zeit des hohen Mittelalters – sogar eine echte Falknerei ist wieder dabei. Das mittelalterliche Osterspektakel an der Reduit hat bereits eine feine Tradition in Mainz – der Markt ist wirklich liebevoll und vor allem auch weitgehend authentisch gestaltet. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, da alles irgendwie Mittelaltermarkt heißen will… Wir haben schon vor zwei Jahren ausführlich über den Markt berichtet, nun wir waren jetzt noch mal da – und siehe da: Unser Bericht ist immer noch aktuell.

Immer wieder ein Erlebnis: Mittelaltermarkt in der Reduit in Mainz-Kastel - Foto: gik
Immer wieder ein Erlebnis: Mittelaltermarkt in der Reduit in Mainz-Kastel – Foto: gik

Erlebbare Geschichte, eine kleine Zeitreise, versprechen die Organisatoren von Pro History – und fahren dafür rund 100 Stände im Innenhof der Reduit auf. Da gibt es Gewandmacher und Krämer, Gewürzhändler, orientalische Bekleidung, Schmuck, Schwerter, Felle und Beerenweine, dazu aber auch alte Handwerkskunst und viel Wissen über die längst vergangene Zeit. Mittelaltermärkte sind nämlich nicht einfach nur Spektakel: Die Teilnehmenden beschäftigen sich oft eingehend mit der historischen Zeit, stecken viel Energie in die richtige Ausrüstung und können immer Geschichten rund um ihre Zeit und ihre Figur erzählen.

Darstellende Rollenspiele sind Mittelaltermärkte deshalb oft, Inszenierung, wie das Mittelalter gewesen sein könnte. Das ist spannend und macht Spaß – zumal das Mittelalter seinen Ruf als „finstere Zeit“ völlig zu Unrecht hat. Auch damals gab es Wissen und Schönes, und einfach hinreißend himmlisches Essen. Ritterpfanne und Spezialbiere, Holzofenbäckerei und Schwein am Spieß, all das findet Ihr an Ostern auch in der Reduit, dazu den legendären Dattelschlepper mit seinen unwiderstehlichen Süßwaren aus dem Orient. Kleine Ritter und Fräulein können sich bei Armbrustschießen und Mäuseroulette erproben, Kindertöpfern ausprobieren oder mit dem wunderbaren historischen Mini-Riesenrad fahren.

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Echte Ritterkämpfe gibt es auch zu sehen beim Osterspektakel. – Foto: gik

Für die großen Ritter gibt es Bogenbauzubehör und Schwerter, für die Mägde Geschmeide aus Gold, Silber und Bernstein, dazu Gewänder, Räucherwerk, edle Steine – kurz, alles, was das Herz begehrt. Dazu warten Nachtwind und Unvermeydlich mit mitreißenden Klängen auf Euch, es gibt echte Ritterkämpfe und Comedy Gaukelei, Stelzentheater und Feuershows. Ein besonderes Highlight ist die Falknerei ganz am Ende des Geländes Richtung Theodor-Heuss-Brücke: Hier könnt Ihr Falken und Eulen, Waldkauze und sogar eine Schneeeule bestaunen und gegen einen kleinen Obulus auch ganz echt auf die Hand nehmen.

Ein Tipp: Sprecht die Standbetreiber an und fragt sie, warum sie da sein, warum sie darstellen oder feilbieten, was sie eben feilbieten – die Standbetreiber und auch die Gewandeten, die in oft sehr authentische Gewandungen herum laufen, sind gerne bereit, Euch viele Hintergründe zu erzählen – auf Euch warten 1001 Geschichten aus dem Mittelalter und auch der heutigen Zeit.

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De Falknerin auf dem Mittelaltermarkt in Mainz-Kastel vor ein paar Jahren.

Und natürlich gibt es auch allerlei Gaumenschauserei: Herrlich dicke Waffeln und süße Rosinenbrötchen, herzhafte Fladen mit Topping nach Wahl, Wutz vom Grill und auch allerlei Veganes und Vegetarisches. Dazu natürlich Bier und Met und Säfte und herrliche orientalische Tees – und vergesst bloß nicht, beim Dattelschlepper vorbei zu schauen: Hier gibt es die verführerischsten Süß-Knabbereien wie Rosenmandeln, türkischen Honig und auch frische, sauer Berberitzen.

Tatsächlich hat es all dies auch schon im Mittelalter gegeben, denn was immer Ihr vom „finsteren Mittelalter“ gehört habt: vergesst es! Das Mittelalter war vor allem eine sinnesfrohe Zeit, in der es natürlich Glaube und Aberglaube gegeben hat – aber ist das heute so anders? Die Menschen waren keineswegs so unwissend, wie wir das heute gerne glauben, es gab Forschung und Erfindungen und sehr viel hohe Handwerkskunst. Auswüchse wie Hexenverbrennungen sind keine Erscheinung des Mittelalters – sie kamen erst sehr viel später in „Mode“, in der beginnenden Renaissance-Zeit nämlich und im Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648.

Die Ableitungen dazu – vor allem der berüchtigte „Hexenhammer“ – wurden auch durch den Buchdruck erst so richtig populär und verbreitet, um 1450 erfand den bekanntlich ein gewisser Johannes Gensfleisch zu Gutenberg in Mainz… Der Hexenhammer soll erstmals 1486 in Speyer veröffentlicht worden sein, das war die Zeit der beginnenden Renaissance, der Wiederentdeckung antiken Wissens – und in der blühte auch die Gegenbewegung: Aberglaube und die Verfolgung Andersgläubiger oder solcher, die mehr Wissen besaßen als andere… Ein hoher Wissender der Buchdruckkunst findet sich im Übrigen auch auf dem Mittelaltermarkt – also gehet hin und entdecket all die schönen Dinge und die Geschichten dazu!

Info& auf Mainz&: Mittelalterliches Osterspektakel in der Reduit vom 15. bis 17. April 2017. Infos und Programm findet Ihr hier im Internet, der Eintritt kostet für Erwachsene 10,- Euro pro Tag, gewandete Kinder und sonstige Ermäßigungen 6,- Euro. Öffnungszeiten: Samstag 11.00 Uhr – 21.00 Uhr, Sonntag 10.00 Uhr – 21.00 Uhr und Ostermontag 10.00 Uhr – 19.00 Uhr.

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