Ab heute Abend ist es wieder so weit: Ab 21.00 Uhr ist die Schiersteiner Brücke erneut für den verkehr voll gesperrt. Es ist das dritte Sperrwochenende zur Fertigstellung der Übergangskonstruktion zwischen neuer Rheinbrücke und Autobahnanschluss auf Mainzer Seite, und es soll das vorerst letzte sein. Nach Abschluss der Arbeiten sollen wieder breitere Fahrspuren und eine Standspur zur Verfügung stehen – die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 kmh wird dennoch in der S-Kurve dauerhaft bleiben. Am kommenden Montag ist dann auch nach Monaten endlich wieder die Auffahrt von Mainz-Mombach auf die Schiersteiner Brücke frei.

Die Schiersteiner Brücke ist erneut an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten voll gesperrt. - Foto: gik
Die Schiersteiner Brücke ist erneut an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten voll gesperrt. – Foto: gik

Grund für die Vollsperrung sind die letzten Arbeiten an der Verbindung der neuen Rheinbrücke zur alten Brücke sowie zur Wiederfreigabe der Auffahrtsrampe in Mainz-Mombach. Seit dem Zusammenbruch eines Brückenpfeilers unter der Schiersteiner Brücke bei Bauarbeiten im Februar 2015 war das sogenannte „Herzstück“ der Schiersteiner Brücke die Achillesferse des Baus: Das Verbindungsstück musste wegen des Absackens des Brückenpfeilers komplett neu gebaut werden. Das verzögerte nicht nur die Gesamtbauarbeiten an der Schiersteiner Brücke, wegen des Neubau des „Herzstücks“ war auch seit Monaten die Auffahrt von Mainz-Mombach in Richtung Wiesbaden nicht zu benutzen – der Verkehr quälte sich stattdessen durch Mainz-Gonsenheim.

Die Zeit neigt sich nun dem Ende zu: Seit drei Wochen wird unter Hochdruck an den letzten Arbeiten zur Fertigstellung der neuen Rampe samt Verbindungsstück zwischen „Herzstück“ und neuer Rheinbrücke gearbeitet, zwei Wochenendsperrungen gab es dafür schon seit Ende Juli. Am ersten Wochenende fanden mehrheitlich Abbrucharbeiten statt, am zweiten Wochenende wurden Spurrillen in der Fahrbahn saniert und Abschlussarbeiten an der neuen Auffahrtrampe erledigt. Die Arbeiten seien im Zeitplan, teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit.

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Das "Herzstück", Verbindungsstück zwischen Rampe und neuer Schiersteiner Rheinbrücke, musste nach dem Brückenunfall 2015 neu gebaut werden. - Foto: gik
Das „Herzstück“, Verbindungsstück zwischen Rampe und neuer Schiersteiner Rheinbrücke, musste nach dem Brückenunfall 2015 neu gebaut werden. – Foto: gik

An diesem Wochenende stehe nun die Fertigstellung der Übergangskonstruktion in Fahrtrichtung Bingen, der Aufbau des Anpralldämpfers und das Aufbringen der neuen Fahrbahndecke in der Rampe Wiesbaden nach Bingen auf dem Plan. Zudem werden die neue Entwässerung fertiggestellt sowie die letzten Schutzplanken und Geländer montiert. Dazu müssen die Stahlgleitwände, die die Richtungsfahrbahnen trennen, noch einmal komplett entfernt und wieder neu angebracht werden, ebenso die Markierungen im Baufeld.

„Durch die Fertigstellung des Bauwerks Herzstück-Ost haben wir an der Stelle der provisorischen Übergangskonstruktion (des „Hubbels“)  je Fahrtrichtung drei Meter zusätzliche Breite erhalten“, heißt es vom Landesbetrieb zudem: „Dies erlaubt uns, die ankommenden Fahrspurbreiten aus Richtung Bingen ohne Einengung fortzuführen.“ Die Verkehrssicherheit werde zusätzlich durch eine Standspur je Richtung erhöht. Dennoch bleibt der Übergang zur neuen Rheinbrücke ein Nadelöhr für den verkehr, und das für die kommenden Jahre: Die bekannte Verschwenkung der S-Kurve als Überleitung auf die neue Schiersteiner Brücke bleibt – und auch das Tempolimit von 40 km/h.

Die S-Kurve am Übergang zwischen neuer Brücke und Anschlussbauwerk bleibt bestehen - samt der 40 km/h. - Grafik: LBM
Die S-Kurve am Übergang zwischen neuer Brücke und Anschlussbauwerk bleibt bestehen – samt der 40 km/h. – Grafik: LBM

Das sei aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig, teilte der LBM mit: Die Lkws würden sonst bei höheren Geschwindigkeiten in der S-Kurve die zweite Richtungsfahrbahn überfahren. Auch diene die reduzierte Geschwindigket der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, die von der neuen Rampe von Mainz-Mombach aus in Fahrtrichtung Wiesbaden auffahren. Denn hier stehe bis zur Fertigstellung der zweiten neuen Schiersteiner Rheinbrücke weiter nur eine Beschleunigungsspur in einer Länge von etwa 50 Metern zur Verfügung.

Durch die Verkehrsfreigabe der neuen Rampe von Mainz-Mombach dürfte sich aber die Verkehrslage in Gonsenheim deutlich entspannen: Der „an sich kurze Umweg war in verkehrsstarken Zeiten für die Betroffenen eine harte Geduldsprobe“, räumte der LBM ein, „standen sie doch unter Umständen in beiden Richtungen im Stau. Einen guten Verlauf auch des 3. und somit letzten Sperrwochenendes vorausgesetzt, steht das Herzstück-Ost und die Rampe Mainz-Wiesbaden in der Anschlussstelle Mainz-Mombach ab dem 10. August, 5.00 Uhr, den Verkehrsteilnehmern wieder zur Verfügung.“

Und es wird weiter gebaut: In der Anschlussstelle Mombach müssen noch zwei Sanierungen der Fahrbahndecke erfolgen, ein Teilstück der Rampe Wiesbaden-Mainz konnte auch noch nicht fertiggestellt werden, weil es als Baustellenstraße gebraucht wurde. Die Arbeiten  hier – Fahrbahndecke, Markierung und Schutzeinrichtungen – seien für den 29/30. August 2020 geplant, dann muss diese Rampe noch einmal gesperrt werden. Weil die Rampe Bingen nach Mainz als Umleitungsstrecke genutzt wurde, müssen hier nun auch noch Sanierungsarbeiten erfolgen, der Termin dafür werde noch bekanntgegeben.

Info& auf Mainz&: Die Schiersteiner Brücke ist vom 7. August 2020, 21.00 Uhr, bis zum 10. August 2020, 5.00 Uhr erneut für den Verkehr voll gesperrt, die Umleitung erfolgt über die Weisenauer Brücke. Mehr zum notwendigen Abriss und Neubau des „Herzstücks“ nach dem Brückenunfall an der der Schiersteiner Brücke könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen, aktuelle Informationen zum Neubau der Schiersteiner Rheinbrücke gibt es hier beim Landesbetrieb Hessen Mobil.

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